IV. JESUS BEGEGNET SIMON P Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich. A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

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KREUZWEG

Mir nach, spricht Christus, unser Held, mir nach, ihr Christen alle! Verleugnet euch; verlasst die Welt, folgt meinem Ruf und Schalle! Nehmt euer Kreuz und Ungemach auf euch, folgt meinem Wandel nach!

So lasst uns denn dem lieben Herrn, mit unserm Kreuz nachgehen und wohlge- mut, getrost und gern in allen Leiden stehen. Wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron´ des ew'gen Lebens nicht davon.

EINLEITUNGSGEBET

P Unser Vater! Wir haben uns versammelt, um den Kreuzweg deines Sohnes zu betrachten. Gemeinsam wollen wir auf deinen Sohn schauen, der schwei- gend diesen Weg des Leidens ging, als er durch sein Wort die Menschen nicht mehr erreichen konnte. Öffne unsere Augen für sein Leiden und Sterben.

A Hilf uns glauben, dass hier die Not der Welt überwunden wird. Gib uns das Vertrauen in die Macht seiner Liebe. Gib uns den Mut zum eigenen Weg, zum Glauben und zur Liebe. Lass uns vollenden, was Dein Sohn begonnen hat. Da- rum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.

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I. JESUS WIRD FESTGENOMMEN

P Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

P Nach dem Abendmahle geht Jesus mit den Aposteln in den Garten Gethse- mane. Die Hohen Priester und der Rat der Ältesten haben seine Verhaftung für diese Nacht beschlossen. Judas führt ihre Knechte an den ihm bekannten Ort.

Jesus weiß, was ihm bevorsteht, und durchleidet die Angst vor dem Kommen- den. Als die Schar der Knechte ihn umstellt, gibt er sich freiwillig in ihre Hän- de.

V Wir begegnen dem Herrn in allen Menschen, die Angst vor der Zukunft haben. - Wir finden ihn in allen Menschen, die verlassen oder verraten sind. - Wir finden ihn besonders in denen, die ihre Furcht überwinden und sich mutig ihrer Umwelt stellen.

P Jesus trägt das Kreuz,

A das viele Menschen tragen.

P Lasset uns beten!

V Wir wollen beten um den Glauben an die Liebe Gottes, die uns trägt.

P Herr, erbarme dich. A Herr, erbarme dich.

V Wir wollen auch beten um das Vertrauen, dass Gott uns immer und überall nahe ist.

V Lasst uns auch beten für alle Menschen, die nach ihrem Gewissen leben, dass sie ihrer Überzeugung treu bleiben.

P Lasset uns beten zu Gott, unserem Vater!

A Lehre uns in aller Not und Verlassenheit deinen Willen erkennen und lass uns in deiner Kraft das Erkannte vollbringen. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.

P Gekreuzigter Herr Jesus Christus. A Erbarme dich unser.

II. JESUS WIRD VERURTEILT

P Das Urteil des Pilatus war die konsequente Folge der Ablehnung und Verur- teilung, die Jesus während seines ganzen Wirkens erfahren hatte. Weil er sich

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gerade den Armen und Kranken, den Sündern und Zöllnern zugewandt hatte, passte er nicht in das Konzept der Führer des jüdischen Volkes. Denn damit hatte er sich gegen die religiösen Traditionen gestellt. So versuchen sie eine Verurteilung durch die zuständige römische Behörde zu erreichen. Eine aufge- hetzte Menschenmenge unterstreicht ihre Forderungen. Der römische Beamte versucht, Recht zu sprechen, aber er ist nicht stark genug, das Recht gegen den Druck der Straße durchzusetzen. Pilatus opfert den Herrn dem Verlangen der Volksführer, lässt ihn geißeln und verurteilt ihn zum Tode.

V Wir begegnen dem Herrn in allen Menschen, die unter der Last einer Verur- teilung leben müssen. - Wir finden den Herrn in allen, die unser angemaßtes und vorschnelles Urteil trifft. - Wir finden ihn auch in allen, die durch kollektive Vorurteile ausgestoßen sind.

A das heute viele Menschen tragen.

P Lasset uns beten!

V Wir wollen beten für alle, die in Gefangenschaft und Unfreiheit leben.

V Wir wollen auch beten, dass wir immer gerecht sind in Kritik und Urteil.

V Lasst uns auch beten für alle, die durch kollektive Vorurteile ausgeschlossen sind: die Juden, die auch heute noch in aller Welt gehasst werden; die Farbi- gen, die immer noch um ihre Gleichberechtigung kämpfen müssen.

P Lasset uns beten zu Gott, dem mächtigen Vater!

A Die Menschheit und jeder einzelne von uns leiden heute daran, dass wir uns immer wieder selbst zum Maß aller Dinge machen. Der Mensch will über den Menschen herrschen. Mach uns frei von dieser Grundhaltung und schenke uns deinen Geist, damit wir den anderen wirklich erkennen und verstehen. So bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.

III. JESUS NIMMT DAS KREUZ

P Jesus ist zum Tode verurteilt worden und wird nun zur Hinrichtung geführt.

Den Kreuzbalken, an den man ihn hängen wird, muss er selber tragen. Er geht

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diesen Weg nicht gezwungen, weil er der irdischen Gewalt nicht mehr ent- kommen konnte. Nur scheinbar ist er der Getriebene, in Wirklichkeit bleibt er der aus freiem Willen Handelnde. In der nüchternen Sprache der heiligen Schrift heißt es: "Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur so genannten Schädel- stätte."

V Wir begegnen dem Herrn in allen, die versuchen, die harten Wirklichkeiten ihres Lebens anzunehmen. - Wir finden ihn bei denen, die stumpf ihr Leben über sich ergehen lassen. - Wir finden ihn aber auch bei denen, die an ihrer Umwelt verzweifeln.

A das viele Menschen tragen.

P Lasset uns beten!

V Wir wollen beten für alle, die ohne Ausflüchte tun, was jeder Tag von ihnen fordert.

V Wir wollen auch beten, dass wir uns nicht vom Augenblick treiben lassen, sondern bewusst leben.

V Lasset uns auch beten für alle Menschen, die keine Hoffnung mehr haben, für alle, die lebensmüde und verzweifelt sind.

P Lasset uns beten zu Gott, dem gütigen Vater!

A Lass alle Menschen, die nach dem Sinn ihres schweren Lebens fragen, eine Antwort finden und gib ihnen die Kraft, ihre Hoffnungslosigkeit zu über- winden. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.

O du hochheilig Kreuze, daran mein Herr gehangen, in Schmerz und Todesban- gen, in Schmerz und Todesbangen.

Wer kann genug dich loben, da du all Gut umschlossen, das je uns zugeflossen, das je uns zugeflossen.

IV. JESUS BEGEGNET SIMON

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P Auf dem Weg zur Hinrichtung ergreift die Wachmannschaft einen vorüber kommenden Mann mit Namen Simon von Cyrene und lädt ihm das Kreuz auf, damit er es Jesus nachträgt.

V Wir begegnen dem Herrn in allen Menschen, die sich ihren Nächsten nicht auswählen können und dennoch helfen. - Wir finden ihn bei denen, die einen Teil ihres Lebens verschenken im Dienst an Mitmenschen. - Wir finden ihn aber auch in allen, die Hilfe von anderen dankbar annehmen.

P Lasset uns beten!

V Wir wollen beten für alle, die ihrem Nächsten zugewandt sind und ihm in Offenheit begegnen.

V Wir wollen auch beten für alle, die für Kinder und Kranke und für andere hilflose und schwache Menschen arbeiten.

V Lasst uns aber auch um Einsicht bitten, dass wir immer wieder der Hilfe an- derer bedürfen und dass wir lernen, sie dankbar anzunehmen.

P Lasset uns beten zu Gott, dem liebenden Vater!

A Öffne unsere Augen für die Not der Mitmenschen und gib uns den Mut, dort anzupacken, wo wir mit unseren Händen helfen können. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.

V. JESUS WIRD HINGERICHTET

P Jesus wird vor die Stadt geführt zur Hinrichtungsstätte Golgota. Dort wird das Urteil vollstreckt. Die Soldaten nehmen ihm seine Kleider und richten ihn an Kreuz hin wie einen Verbrecher.

V Wir begegnen dem Herrn in allen, die an ein Kreuz gefesselt sind.

- Wir finden ihn bei allen, die ausgestoßen und verachtet sind. - Wir finden ihn aber auch bei allen, die anderen Schmerz zufügen.

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P Lasset uns beten!

V Wir wollen beten für die unheilbar Kranken und für alle, die in einer schweren Ehe leben.

V Wir wollen auch beten, dass wir uns wie Jesus auf die Seite der Armen und Schwachen, der Ausgestoßenen und Verachteten stellen.

V Lasst uns auch für alle beten, die Unrecht tun: für unverständige Eltern, für verantwortungslose Vorgesetzte, für selbstsüchtige Freunde.

P Lasset uns beten zum Vater, der alles weiß!

A Vater, du kennst die Not und die Verlassenheit jedes Menschen. Tröste sie alle durch deine Nähe. Darum bitten wir dich durch Christus, unsern Herrn.

Amen.

P Gekreuzigter Herr Jesus Christus.

A Erbarme dich unser.

VI. JESUS SIEHT SEINE MUTTER

P Nicht nur Hassende und Neugierige stehen unter dem Kreuz. Mitten unter der Menge steht Maria, die Mutter des Herrn. Sie gehört zu den wenigen, die jetzt noch zu ihm halten. Jesus schaut auf sie und vertraut sie seinem Jünger an.

Ihr sagt er: "Frau, siehe deinen Sohn!"

V Wir begegnen dem Herrn in den Menschen, die trotz eigener Sorgen noch die Not der anderen sehen. - Wir finden den Herrn besonders in denen, die auch in der Not zu einander stehen. - Wir finden den Herrn aber auch in den kirchlichen Gemeinschaften der ganzen Welt, die durch das Zeichen des Kreu- zes miteinander verbunden sind.

P Lasset uns beten!

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V Wir wollen den Herrn bitten, dass wir durch unsere eigenen Sorgen nicht egoistisch und rücksichtslos oder engherzig werden.

V Wir wollen auch beten für unsere Familien und Gemeinschaften, dass sie in Frieden und Eintracht leben.

V Lasset uns auch für alle beten, die sich für den Frieden in der Welt einset- zen.

P Lasset uns beten zum gütigen Vater!

A Vater! Hilf uns, dass wir durch unsere Liebe zur Versöhnung und zum Frie- den unter den Menschen beitragen. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Christi Mutter stand mit Schmerzen bei dem Kreuz und weint von Herzen, als ihr lieber Sohn da hing. Durch die Seele voller Trauer, schneidend unter Todesschau- er jetzt das Schwert des Leidens ging.

Drücke Deines Sohnes Wunden, wie du selber sie empfunden, heilige Mutter, in mein Herz. Dass ich weiß, was ich verschuldet, was dein Sohn für mich erduldet, gib mir teil an deinem Schmerz.

VII. JESUS STIRBT AM KREUZ

P Der Herr teilt mit uns nicht nur das Leben, sondern auch das Sterben. Seine Todesnot kommt zum Ausdruck in dem Wort der Hl. Schrift: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Mit einem lauten Schrei gibt er sein Le- ben in die Hände des Vaters.

V Wir begegnen dem Herrn bei denen, die den Gedanken an den Tod aus ihrem Leben verdrängt haben. - Wir finden den Herrn bei den Menschen, die vom Tod überrascht werden. - Wir finden den Herrn aber auch bei den Men- schen, die wissend und bereit auf den Tod warten.

P Jesus teilt das Todeslos,

A das alle Menschen tragen müssen.

P Lasset uns beten!

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V Wir wollen beten, dass wir den Tod als Teil unseres Lebens begreifen und annehmen.

V Wir wollen auch beten für alle, die einen gewaltsamen Tod erleiden: auf der Straße, bei Katastrophen, durch Not und Krieg.

V Lasset uns aber auch zum Herrn für die Sterbenden beten, dass sie sich der Liebe Gottes anvertrauen.

P Lasset uns beten zu Gott, dem barmherzigen Vater!

A Vater! Überall im Leben begegnen wir dem Tod und stehen fassungslos vor ihm. Lehre uns immer mehr den Sinn des Sterbens begreifen. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.

O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn, o Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkron, o Haupt, sonst schön gekrönet mit höchs- ter Ehr und Zier, jetzt aber frech verhöhnet: gegrüßet seist du mir.

Was du, Herr, hast erduldet, ist alles meine Last; ich, ich hab es verschuldet, was du getragen hast. Schau her, hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat; gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick deiner Gnad.

P Lasset uns beten!

A Herr, du hast überlebt und lebst. Du bist nicht ausgewichen, nicht geflohen.

Du hieltest stand. Du brauchtest nicht unser Mitleid. Wir aber brauchen dich an unserer Seite. Wir brauchen dein Beispiel, deine Kraft und deinen Geist. Wir werden überleben, wenn du mit uns und in uns bist. Amen.

P Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Auferstehn.

A Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Gnade, im Kreuz ist Vergebung.

P Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Recht, im Kreuz ist Freiheit.

A Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Kraft, im Kreuz ist Beistand.

P Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Trost, im Kreuz ist Hoffnung.

A Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Wahrheit, im Kreuz ist Klarheit.

P Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Frieden, im Kreuz ist Herrlichkeit.

A Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Auferstehn.

P Im Zeichen des Kreuzes segne euch der allmächtige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.