• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Entbindungen im Schichtdienst" (17.01.1980)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Entbindungen im Schichtdienst" (17.01.1980)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

KONGRESS-NACHRICHTEN

Entbindungen im Schichtdienst

Nach wie vor ist die program- mierte Geburt sowohl in der Laienpresse als auch in der me- dizinischen Fachpresse umstrit- ten.

Kaufmann et al., Heidelberg, ha- ben die Ergebnisse einer zuneh- mend aktiveren Geburtseinstel- lung und den damit verbundenen Geburtsverlauf untersucht.

Im Laufe der Jahre zeigte sich eine deutliche Zunahme der Ge- burten während der Tages- schichten mit einem Maximum bei 14 Uhr. Ebenfalls nahm bei- spielsweise zwischen 11 und 14 Uhr die Geburtsfrequenz mit ei ner Geburtsdauer unter acht Stunden sichtbar zu.

Auffällig war auch eine Abnahme der Geburten mit mehr als acht- stündiger Geburtsdauer während der Nachtdienstschicht; dagegen ergaben sich im zeitlichen Ablauf des Tagesdienstes keine wesent- lichen Unterschiede hinsichtlich des Zeitpunktes einer durchge- führten Sectio. Deutlich abge- nommen hat die Häufigkeit ope- rativer Geburten zwischen Mitter- nacht und 6 Uhr.

Im Vordergrund einer terminier- ten Geburt stehen somit organi- satorische Vorteile für Klinik und Familie. Eine generell terminierte Geburtshilfe wird an der Heidel- berger Klinik nicht praktiziert.

Bei komplikations- und risikolo- sen Schwangerschaften erfolgt eine Einleitung:

• nach Sicherung der biologi- schen Reife des Fetus,

O nach eingehender Aufklärung der Eltern über Vor- und Nachtei- le, und unbeeinflußter freier Ent- scheidung der Schwangeren und

• nur bei reifer Zervix.

Selektive Terminierung heißt also nicht Reduzierung personeller Besetzung geburtshilflicher Ab- teilungen. See

(151. Tagung der Mittelrheinischen Gesell- schaft für Geburtshilfe und Gynäkologie, Mai 1979. Mannheim)

Sexualität der Frau in der Postmenopause

Das Märchen von der Asexualität der älteren Frau ist heute nicht mehr aufrechtzuerhalten. Viel- mehr bleiben das sexuelle Be- dürfnis und die sexuelle Reak- tionsbereitschaft zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr etwa gleich. Bei manchen Frauen nimmt die Libido nach der Meno- pause sogar zu. Dies erklärt Cy- ran (Wiesbaden) mit psychischen Faktoren, aber auch durch das Überwiegen der Androgene, die das Libidohormon für Mann und Frau darstellen. Der Östrogen- ausfall im Klimakterium setzt im allgemeinen weder Libido noch Orgasmusfähigkeit herab. Aller- dings können die Lubrikation vermindert und die orgastischen Uteruskontraktionen schmerz- haft sein. Außerdem können Scheidenschrumpfung, Colpitis vetularum und Reizblase die Ko- habitation erschweren. All die- sen Erscheinungen kann durch perorale Östrogengaben, am be- sten von 0,625 und 1,25 mg kon- jugierten Östrogenen täglich zy- klisch (3 Wochen Einnahme, 1 Woche Pause) mit sehr gutem Er- folg entgegengewirkt werden.

Auch örtliche Anwendung der Östrogene in Form von Salben und Cremes wirkt sehr günstig.

Wo eine Verstärkung der Libido erwünscht ist, kann Testosteron peroral und als Depotinjektion zusätzlich verabfolgt werden. Ne- ben der hormonellen Behand- lung ist eine psychische Bera- tung der älteren Menschen von großer Bedeutung. See

(151. Tagung der Mittelrheinischen Gesell- schaft für Geburtshilfe und Gynäkologie.

Mai 1979. Mannheim)

Proliferation und Krebskrankheit

Physiologische Gewebsprolifera- tion hat mit malignem Wachstum nicht das geringste zu tun, aber eine maligne transformierte Zelle wird nur durch Proliferation zur Krebskrankheit. Die Proliferation der malignen Zelle zeichnet sich schon in frühesten Stadien durch einige Besonderheiten aus (Pro- fessor Dr. H. Rabes, Pathologi- sches Institut der Universität München). Fokale präneoplasti- sche Zellpopulationen sind durch heterogene Veränderungen ihres organspezifischen Phänotyps zu charakterisieren. Verlust oder Gewinn funktioneller und struk- tureller Eigenschaften (Enzymak- tivitäten, Alpha-Fetoprotein usw.) sind korreliert mit einem Wachs- tumsvorteil gegenüber Normal- zellen, mit langsamem exponen- tiellem Wachstum mit langen Zy- kluszeiten, positiver Reaktion auf Wachstumsstimuli wie Hormone und homöostatische Regulatio- nen und vor allem auch auf Ko- karzinogene. Bei Ausbleiben von Proliferationsimpulsen können sich frühe präneoplastische Lä- sionen zurückbilden, ausreifen oder stationär bleiben. Im weite- ren Verlauf der Latenzperiode kommt es in den heterogenen präneoplastischen Populationen zu zunehmender Selektion von Zellen mit Wachstumsvorteilen.

Die Proliferationsrate steigt an.

Die Zellen besitzen in diesem Sta- dium bereits einen gewissen Grad von Autonomie, der sich un- ter anderem in einem Zuwachs an endogener Proliferationsnei- gung äußert. Am Ende der präneoplastischen Latenzzeit kommt es innerhalb von Bezirken präneoplastischer Zellen zu fokal aufschießender Proliferation, die möglicherweise von klonogenen Einzelzellen ausgeht. Sie reprä- sentieren offensichtlich die un- mittelbaren Vorläufer klinisch manifester Tumoren. WP

(32. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie. Juni 1979. Stuttgart)

118 Heft 3 vom 17. Januar 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Am Center for Me- dical Software and Systems Engineering (CMSSE) wird dieser Kommunikationsstack unter Ber¨ucksichtigung der europ¨aischen Medical Device Directive f¨ur die

Die Forderung der neuen Approbationsordnung, scheinpflichtige Veranstaltungen für die Anästhesio- logie anzubieten bietet nicht nur extrem gute Möglichkeiten für dieses Fachgebiet

This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under

Die Buchstaben müssen nicht farblich zum

[r]

Diplomierte-Legasthenietrainerin des EÖDL Hannelore Späth, lernmobil-allgaeu@web.de... Hier stimmt

Diese ergeben sich dar- aus, dass die Schichten einschließlich Übergabezeit länger dauern als die tägli- che BAT-gemäße Arbeitszeit von 7,5 Stunden, dass bei Aufnahme

Schon jetzt müssen sich alle Rekruten- bewerber dem Test unter- ziehen; bleibt er auch nach zweimaliger Wiederholung positiv, dann wird der Be- werber abgelehnt. Begin- nen will