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Jugend-Zukunftsrat-Tages) sind aber sehr unzufrieden mit der Umsetzung dieser Themenfelder

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I 058/2001 ERZ 17. Oktober 2001 48C

Interpellation

3287 Morgenthaler, Worb (GFL)

Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 02.04.2001

Interreligiöse Religionsgeschichte

Im Lehrplan zum Fach NMM ist unter den Themenfeldern „Weltbilder-Menschenbilder- Gottesbilder“ sehr vieles vorgesehen. Die Jugendlichen der Arbeitsgruppe „Religiosität im Alltag – was ist uns heilig“ (im Rahmen des 4. Jugend-Zukunftsrat-Tages) sind aber sehr unzufrieden mit der Umsetzung dieser Themenfelder. Sie wünschen, dass religiöse Fragen insbesondere ab dem 7. Schuljahr aktiver behandelt werden. Vor allem eine überkonfessionelle, ja interreligiöse Religionsgeschichte sei dringend notwendig. Zudem sei insbesondere in diesen Themenfeldern ein objektiver erteilter Unterricht sehr wichtig.

In der Diskussion mit den engagierten Jugendlichen habe ich viel gelernt. Ihre Anliegen sind auch mir wichtig. In einer von fremdenfeindlichen, neonationalistischen und rechtsradikalen Strömungen bedrohten Gesellschaft, aber auch in Zusammenhang mit der Integration von Menschen fremder Herkunft scheint eine interkulturelle resp. multikulturelle Erziehung sehr wichtig. Dazu gehört auch das Wissen und Verständnis für die eigene und andere Religionen. Dies ist nicht nur eine wertvolle und notwendige Bereicherung für unser Gemeinwesen, nein es hat auch eine volkswirtschaftliche Bedeutung und ist für die Zukunft unseres Landes von grosser Wichtigkeit.

Ich bitte den Regierungsrat deshalb, die folgenden Fragen zu beantworten:

1. Kann damit gerechnet werden, dass die im Lehrplan vorgesehenen Themenfelder

„Weltbilder-Menschenbilder-Gottesbilder“ auf alle Fälle und vertieft behandelt werden?

2. Wo stehen wir aktuell mit der Umsetzung der versprochenen multikulturellen resp.

interkulturellen Erziehung?

3. Welchen Stellenwert gibt der Regierungsrat diesen Themen?

4. Weshalb gibt es kein gutes und ansprechendes Lehrmittel zur Vermittlung dieser wichtigen Themen?

5. Wer berät die Erziehungsdirektion im Bereich der interreligiösen Erziehung?

6. Wäre der Regierungsrat bereit, ein Fach- und Beratungsgremium mit Angehörigen der verschiedenen Konfessionen und Religionen ins Leben zu rufen?

Es wird Dringlichkeit verlangt. Abgelehnt: 05.04.2001.

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Antwort des Regierungsrates

Die Interpellation von Frau Morgenthaler bezieht sich auf den Lehrplan für die Volksschule des deutschsprachigen Kantonsteils. Die Fragen lassen sich wie folgt beantworten:

1. Der Lehrplan äussert sich unmissverständlich über die Verbindlichkeit der festgelegten Themenfelder, wobei die einzelnen Lehrkräfte die Gewichtungen ihren Klassen anpassen können: "Die bei den Fähigkeiten und Fertigkeiten und bei den Themenfeldern formulierten Grobziele sind verbindlich. Die Inhalte in den Themenfeldern sind im Sinne der Grobziele auszuwählen. Grobziele und Inhalte sind der Situation am Schulort und den Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler entsprechend zu gewichten" (Lehrplan Volksschule, Natur-Mensch-Mitwelt, S. 5). Eine wichtige Grundlage für die kompetente Behandlung der Ziele und Inhalte des Lehrplans sind gute Grundkenntnisse der Lehrerinnen und Lehrer. Hier wird die neue Lehrerinnen- und Lehrerbildung eine Verstärkung bringen, sind doch die für alle künftigen Lehrkräfte verbindlichen philosophisch-sozialwissenschaftlichen Studien stark auf interreligiöse Themen ausgerichtet. Geplant sind zudem entsprechende Weiterbildungsangebote der Lehrerinnen- und Lehrerbildungsinstitute.

2. Die interkulturelle Erziehung wird im Rahmen der „Grundsätze und Richtlinien der Erziehungsdirektion für die Integration fremdsprachiger Kinder und Jugendlicher im Kanton Bern“ und auf der Grundlage des Lehrplans von 1995 in den Schulen bereits umgesetzt; sie ist auf allen Stufen verbindlich und in praktisch alle Fächer integriert.

Dass die einzelnen Lehrkräfte und Schulen bei der Umsetzung der Ziele unterschiedlich weit sind, kann u.a. dadurch erklärt werden, dass sich die entsprechenden Probleme nicht in allen Gemeinden in gleicher Art zeigen. Um die Schulen und Lehrkräfte künftig bei der Umsetzung der interkulturellen Erziehung zu unterstützen, erarbeitet die Erziehungsdirektion ein Konzept zur Integration von fremdsprachigen Kindern und Jugendlichen. Das Konzept wird im nächsten Jahr vorliegen. Über die einzelnen Massnahmen wird laufend entschieden, so dass sie jeweils so rasch als möglich realisiert werden können. Erste Hilfestellungen stehen den Schulen bereits zur Verfügung.

Hinweise zum Stand der Umsetzung der interkulturellen Erziehung wird auch ein Projekt des Amtes für Bildungsforschung geben, in welchen bei einer Anzahl von Schulen der Stand der Umsetzung des Lehrplans Natur-Mensch-Mitwelt (NMM) erhoben wird.

3. Der Regierungsrat teilt die Auffassung der Interpellantin, dass die interkulturelle bzw.

multikulturelle Erziehung gerade heute wichtig ist. Deshalb hat die Erziehungsdirektion 1995 entsprechende Zielsetzungen explizit in den heute gültigen Lehrplan aufgenommen. Dieser Lehrplan wird in einem Forschungsbericht, der mehrere Kantone und Staaten vergleicht, als "gutes Beispiel für eine umfassende und vielschichtige Sicht der Dimension der Multikulturalität" bezeichnet (C. Allemann- Ghionda, Schule, Bildung und Pluralität. 1999, S. 294).

4. Es liegen mehrere Lehrmittel vor, welche helfen, den Schülerinnen und Schülern die nötigen Grundlagen zu vermitteln. Die Erziehungsdirektion weist im kommentierten Verzeichnis von Lehr- und Lernmitteln zum Fach NMM auf geeignete Lehrmittel hin, so auf die Lehrmittelreihe "Menschen leben in Religionen und Kulturen" des Lehrmittelverlags des Kantons Zürich. Weitere Angaben stehen den Lehrkräften im Internet zur Verfügung (www.schulwarte.ch/nmm). Auch die Lehrmittelreihe zu NMM, die gegenwärtig interkantonal unter der Leitung des Kantons Bern entwickelt wird, enthält entsprechende Themen.

5. Die Erziehungsdirektion wird vom Institut für religionspädagogische Fragen beraten.

Eine Mitarbeiterin der Abteilung für praktische Theologie dieses Instituts ist Mitautorin des Lehrplans Natur-Mensch-Mitwelt und eine der Autorinnen der neuen Lehrmittel

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zum NMM-Unterricht. Je nach Fragestellung arbeitet die Erziehungsdirektion mit verschiedenen kirchlichen und interkulturellen Organisationen zusammen.

6. Da der Regierungsrat genügend Möglichkeiten hat, sich durch bestehende Institutionen beraten zu lassen, erachtet er ein neues Fach- und Beratungsgremium nicht als nötig.

An den Grossen Rat

Referenzen

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