Das Kunstmuseum - der institutionalisierte Kunstvermittler : bewerten, sammeln,... bewahren und vermitteln
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(2) akzent magazin I thema. Das /Cunsfmuseum. - c/er /nsf/fuf/or?a//s/erfe /(unsfyerm/ff/er. Bewerten, sa/nme/n,... bewahren und v/erm/ffe/n Kunstmuseum /sf n/chf nur e/n Ort, ivo Kunst verm/tte/f wird, sonc/ern auch einer, an dem Kunstwerke auffaeivahrt, gepflegt und w/ssenscbaff//eh untersucht werden. Für die sorgtä/f/ge w/ssenschaft/iche Arbeit m/t den Kunstob/e/rten sind Kurafonnnen und Kuratoren zuständig. Ober ihre Aufgaben, die Schwierigkeit der Kunstverm/ft/ung und d/e Mög/icbkeif der Finflussnahme privater Gönner auf das Aussteflungskonzept sprachen wir m/t A/ina Zimmer.. Kunstsammlungen: Es gründet auf einem historisch gewachsenen Bestand, der Ausdruck bürgerlicher Kunstaffinität ist. Viele seiner bedeutendsten Kunstwerke verdankt es bis heute der Sammlungsfreude und Freigiebigkeit vermögender Privater.. Kunstgegenstände wurden von Menschen schon immer aufbewahrt. Manche wertvollen Objekte verschwanden als Grabbeigaben unter der Erde, andere stehen und hängen in Häusern und Wohnungen von Privaten. Viele der bekanntesten Kunstgegenstände sind allerdings in öffentlichen und privaten KunstSammlungen ausgestellt.. Für die Kunstwerke des 19. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne zeichnet seit 2006 die geborene Münchnerin Nina Zimmer verantwortlich. Als Kuratorin kommt ihr die Aufgabe zu, sich Wissenschaftlieh mit der Kunstsammlung zu beschäftigen, nach neuen Forschungsaspekten zu suchen und mögliche. [rypj Das. waren Könige, Fürsten, Bischöfe, natürlich der Papst und reiche Bürger, welche sich als Erste wertEs. volle Kunstsammlungen anlegten. In der aufkommenden Renaissance waren es reiche und mächtige Kaufleute wie die Medici in Florenz oder Fürsten von italienischen Stadtstaaten, die Kunst sammelten. Auch Kaiser der Habsburger Dynastie, französische, spanische und englische Könige sind als kunstsinnige Sammler in die Geschichte eingegangen. Daneben wurden nördlich der Alpen reiche und gebildete Bürger als bedeutende Kunstförderer bekannt. In Basel waren es Basilius Amerbach oder Remigius Faesch. Heute gibt es noch immer viele wohlhabende Private oder erfolgreiche Unternehmen, die sich eigene Kunstsammlungen anlegen. Bekannte Beispiele sind die UBS Art Collection, das Museum Tinguely des Pharmakonzerns Roche oder die Sammlung von Rein hold Würth, die rund 11'000 Gemälde, Zeich nungen und Skulpturen des 20. und 21. Jahrhunderts umfasst und in wechselnden Ausstellungen auch im Forum Würth in Arlesheim gezeigt wird. Dass Kunstsammlungen der Öffentlichkeit zugänglich sind, ist eine relativ junge Erscheinung. Die ersten Sammlungs- und Ausstellungshäuser dieser Art sind erst im Verlaufe des 18. Jahrhunderts entstanden.. Zu den wichtigsten Aufgaben des Kunstmuseums gehört die Bewahrung und Pflege der Sammlung. Dabei spielen die Kuratorinnen und Kuratoren derverschiedenen Abteilungen eine zentrale Rolle.. Themen für kommende Sonderausstellungen zu finden. Dabei befasst sie sich auch mit der Frage, welche Exponate in der Dauerausstellung ausgestellt werden sollen, etwa dann wenn ein Kunstwerk an eine befreundete Kunstinstitution ausgeliehen wird. Gerade dasTreffen einer Auswahl, so betont sie, sei die zentrale Aufgabe der Kuratorentätigkeit:. «Über a//e Aufgaben ries Museums b/m/veg gesehen, vermitte/n wir dem Pub/ikum /efzf/icb immer eine Auswab/ - das, was wir samme/n, berubf auf einer Entscheidung, genauso wie das, was wir aushängen und aussfeflen.» Die l/ermittrimg von Kunstgeschmack Kuratorinnen und Kuratoren haben in der Tat einen nicht unbedeutenden Einfluss auf die Kunstgeschmacksbildung der Besucherinnen und Besucher, denn was ein Museum als Kunst deklariert, erhält einen besondern Wert. Die Kunsthistorikerin Piroschka Dossi drückt es folgendermassen aus: «Das Museum ist das Jüngste Gericht des Kunstmarkts.. Mit einer Ausstellung oder einem Ankauf entscheidet es darüber, ob ein Künstler ins Himmelreich der kunsthistorischen Ewigkeit aufgenommen wird oder nicht.» Und - so könnte man ergänzen - indem es das Werk eines Künstlers zu etwas Besonderem macht, trägt es zu dessen Popularisierung bei.. f/ne ö//en triebe Kunstsomm/ung Das Basler Kunstmuseum unterscheidet sich in die-. ser Hinsicht keineswegs von anderen öffentlichen 20. Entsprechend gross ist die Verantwortung, die ein Museum trägt. Das weiss Nina Zimmer: akzent magazin.
(3) akzent magazin I thema. Bild links unten Paul Gauguin (1848-1903) «Tamatete»,1892. Geschenk von Dr. hc. Robert von Hirsch Öffentliche Kunstsammlung Basel. W/na Z/miner. Die promovierte /Cunsfhisforikerin /geb. 7973 m München/ /st seif 2006 /Curaforin für die /Cunsf des 79. Jahrhunderts und der /C/ass/sche Moderne. Zuvor war sie an der /Cunsfha/te Hamburg tätig und wirkte a/s Gastdozent/n am Seminar für /Cunsfgeschichte der l/n/versify of Chicago sowie a/s Gastprofessor/n an der /Corean A/afiona/ L/niversify of Art in Seou/ /Südkorea/.. «M/ir müssen versuchen nach bestem Müssen und Gei/vj'ssen das /nferessanfesfe und das ffepräsentat/Vsfe zu wah/en.». Dabei sind die Möglichkeiten der Kuratoren begrenzt; gerade im Ankauf von Kunstwerken. Jene von kunsthistorisch anerkannten Künstlern sind für das Museum mit seinem bescheidenen Etat schlicht unbezahlbar. Da müssen die Kunstwissenschaftler hoffen,. «dass sich irgendwann irgendein Pr/Vafer f/ndet, der bereit /st, ein so/ches I/Verk zu kaufen und es dann v/e//e/chf dem Museum schenkt oder aus/e/ht. /nsofern sind w/r abhängig vom gesamten /nte/fekfue/fen. Geflecht einer Stadt.». Dementsprechend ist die Wahlfreiheit einer Kuratorin wohl doch nicht so gross. Sie ist immer auch davon abhängig, welche Kunstwerke das Museum von kunstsinnigen Privaten als Schenkung oder Ausleihe angeboten bekommt. Wird das Museum dadurch zu einerVermittlerin des Kunstgeschmacks von Dritten?. «Das Museum muss nicht eins zu eins abbi/den, was von Privaten kommt, /ch bekomme zum Seispie/ vie/e Angebote für Schenkungen von komp/eften A/ach/ässen von /Cünsf/ern, bei denen man sich entscheiden muss, ob man sie quasi für a/fe Ewigkeif in die Samm/ung aufnimmt und entsprechend wissenschaff/ich bearbeitet, resfauraforisch betreut und sachgerecht /agerf. Das ist in vie/en Eä/fen unmög/ich. Wir haben h/er aber auch eine grosse Veranfworfung. /nsofern hat das Museum eine bedeufende Fi/terfunktion.» So ist der wertvolle Bestand des Kunstmuseums die. Folge eines fruchtbaren Wechselspiels der im Museum tätigen Kunsthistoriker mit den kunstverständigen, grosszügigen Privaten, die mit ihrem En-. gagement einer breiten Öffentlichkeit Zugang zu Kunstwerken verschaffen, die einst nur im Gesichtskreis einer gesellschaftlichen Elite lagen. Verwendete Literatur Dossi Piroschka, Hype! Kunst und Geld, München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 2007.. «Nein», meint Nina Zimmer und schüttelt den Kopf:. april09. 21.
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