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Tourismusentwicklung im Rentenstaat. Am Beispiel von Petra, dem Brennpunkt des Jordanischen Tourismus — erdkunde

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T O U R I S M U S E N T W I C K L U N G I M R E N T E N S T A A T

A M B E I S P I E L V O N P E T R A , D E M B R E N N P U N K T D E S J O R D A N I S C H E N T O U R I S M U S

Mit 6 Abbildungen, 9 Photos u n d 1 Tabelle

NASIM BARHAM u n d H O R S T K O P P

Summary: Tourism Development in the Rentier State, demonstrated by the example of Petra as a focal point of Tourism in the Hashemite Kingdom of J o r d a n

T h e paradigm of the rentier state implicates the so-called "rent-seeking mentality" of entrepreneurs besides macro- economic, political and social factors. Nevertheless empirical studies of this p h e n o m e n o n have been the exception u p to now.

T h e question remains especially whether even m o d e r n sectors of the economy in a rentier state follow the theoretical paradigm or not. - This study on the tourism sector of J o r d a n , especially on recent developments in Petra, concentrates on the behaviour and the strategies of action of investors. Although the conditions of the tourism sector have become much better since the peace treaty between J o r d a n and Israel, the study shows that some general aspects of the rent-seeking mentality continue to exist for the time being. So the sector will remain prone to crises instead of being dynamic.

Zusammenfassung: Das entwicklungstheoretische Paradigma vom Rentenstaat impliziert nicht nur makroökonomische u n d gesellschaftspolitische Faktoren, sondern postuliert auch eine "Rent-Seeking"-Mentalität der U n t e r n e h m e r mit klicntelisti- schen Strukturen. Empirische Studien zu diesem P h ä n o m e n sind bisher eher die Ausnahme. Es stellt sich unter anderem die Frage, ob auch relativ moderne Sektoren der Volkswirtschaft in einem Rentenstaat den allgemeinen theoretischen Vorgaben entsprechen. - A m Beispiel des Tourismus-Sektors von Jordanien, konkret an dessen regionalem Schwerpunkt Petra, wird dieser Frage nachgegangen. Dabei steht die Entwicklung der jüngsten Zeit, also nach Abschluss des Friedensvertrages mit Israel, im Vordergrund der Untersuchungen, die vor allem das Verhalten der Investoren in den Blick n e h m e n . Es kann gezeigt werden, dass sich trotz der deutlichen Verbesserung der R a h m e n b e d i n g u n g e n einige grundlegende Aspekte rentenstaatlicher Organisation sowie der „Rentier-Mentalität" im jordanischen Tourismussektor erhalten haben. Er kann somit auf absehbare Zeit nicht zum dynamischen Sektor werden, sondern wird strukturbedingt krisenanfällig bleiben.

1 Einleitung: Zum Tourismussektor im Renten- bzw.

Rentierstaat

Jordanien gilt in der einschlägigen Literatur (BLEGEL 1993, 4 0 - 4 1 ; LLNDNER 1998, 204) als typischer „Ren- tenstaat" oder mindestens als „Semi-Rentenstaat"

(SCHMID 1991; hier: „Rentier-Staat"). Zweifellos treffen die wichtigsten politischen und volkswirtschaftlichen Kennzeichen des Rentenstaates auf das Königreich zu:

Hoher Anteil von Renteneinkommen am BIP bzw. BSP, am Entwicklungsstand gemessen hoher Anteil von Be- schäftigten im tertiären Sektor, Ausrichtung der Politik auf Einwerbung externer Mittelzuflüsse, Ausbildung extremer Primacy in der Hauptstadt Amman.

Das entwicklungstheoretische Paradigma des Ren- tenstaatskonzeptes beinhaltet nicht nur eine Deforma- tion der volkswirtschaftlichen Strukturen und der ge- samtgesellschaftlichen Ausrichtung, sondern impliziert

meist unreflektiert - auch die These der Ausbildung einer „Rentier-Mentalität" insbesondere der Eliten, also auch der einheimischen Unternehmer, im Sinne einer Orientierung am „Rent-Seeking": Dabei werde das Leistungsprinzip zugunsten von Lobbying außer Kraft gesetzt, die Marktwahrnehmung trete hinter der

Ausrichtung auf „Beziehungen" zurück (LlNDNER 1998, 207). Mangelnde interne Kommunikation oder gar Kooperation der Akteure des Wirtschaftslebens, mangelndes gegenseitiges Vertrauen seien die Folgen.

„Rentier-Mentalität" werde somit zum Entwicklungs- hemmnis.

Bis heute liegen nur sehr wenige empirische Studien darüber vor, inwieweit Teilsektoren der Wirtschaft eines Rentenstaates und die darin handelnden Unternehmer tatsächlich den meist sehr allgemein gehaltenen The- sen entsprechen. Politikwissenschaftliche Ansätze (z. B.

BOECKH U. PAWELKA 1997) b e r ü c k s i c h t i g e n in d e r Regel nur die gesamtstaatliche Ebene und/oder ana- lysieren internationale Verflechtungen; wirtschaftswis- s e n s c h a f t l i c h e A r b e i t e n (BHAGWATI 1982; CHATELUS

1985; ELKINS 1994) stellen makroökonomische Struk- turen in den Vordergrund. LlNDNER (1998) geht hin- gegen von der Mikro-Ebene des einzelnen Unterneh- mers aus und kommt für das Beispiel Palästina zu einer deutlich differenzierteren Bewertung.

Der Tourismussektor wurde noch in keinem Falle aus der Sicht der Rentenstaats-Theorie untersucht.

Jordanien - und dort vor allem das wichtigste Zentrum des Fremdenverkehrs, Petra - bietet sich für eine solche

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JVasim Barham und Horst Kopp: Tourismusentwicklung im Rentenstaat 229

Studie aus den anfangs genannten Gründen gut an. Als moderner Sektor einer Volkswirtschaft könnte dem Tourismus die Rolle zufallen, den unnatürlich aufge- blähten tertiären Sektor tatsächlich zu dynamisieren, weil er über vielerlei Kopplungsmöglichkeiten verfügt (Ausbildung, Lieferbeziehungen, Investitionstätigkeit u. a.). Es stellt sich deshalb die Frage, ob dies in einem Rentenstaat tatsächlich möglich ist oder ob Grund- Strukturen der politischen Ökonomie und Gesellschaft des Rentenstaates dies verhindern.

Die folgenden Ausführungen gehen von den erkennt- nisleitenden Hypothesen aus, dass der Tourismussektor in Jordanien im Wesentlichen vom Staat gesteuert wird und dass die darin handelnden Unternehmer sich weniger am Markt als an staatlichen Incentives aus- richten, also "Rent-Seeker" sind, was eine dynamische Entwicklung des gesamten Sektors eher behindert als fördert. Daneben ist beabsichtigt, ein bisher wenig be- arbeitetes Feld regionaler Tourismusforschung genauer darzustellen.

2 Tourismus in Jordanien

Der Tourismus gehört weltweit zu den Branchen mit anhaltend hohen Wachstumsraten. Besonders für Ent- wicklungsländer erscheint er aus vielerlei Gründen geeignet, Wachstum zu initiieren (VORLAUFER 1996).

Umso mehr gilt dies für solche Staaten, die kaum über andere wirtschafdich nutzbare Ressourcen verfügen.

Für sie stellt der Tourismus oft die einzige, zumindest aber scheinbar leichteste Möglichkeit dar, die Leis- tungsbilanz zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und über Sekundäreffekte volkswirtschaftliche Impulse auszulösen. Allerdings sehen sich diese Staaten mit ihrem touristischen Potential auf dem inzwischen glo- balisierten Reisemarkt zwei deutlichen Herausforde- rungen gegenüber: Zum einen nimmt die Marktkon- kurrenz ständig zu, so dass das Angebot entweder besonders herausragend sein oder — sehr flexibel - auf bestimmte Marktnischen reagieren muss, zum anderen bestehen meistens erhebliche Defizite im Bereich der human resources. Beide Aspekte bedingen sich gegenseitig und legen nahe, die Angebotsseite an einem besonders prägnanten Beispiel genauer zu analysieren.

In den Grenzen des heutigen Staates Jordanien ent- wickelte sich eine touristische Infrastruktur nur lang- sam. Impulse gingen zunächst vorwiegend von staat- lichen Institutionen aus; das Ministry for Tourism and Antiquities richtete staatliche Rasthäuser an archäologi- schen Stätten ein und legte damit eine bis heute domi- nierende Zielgruppenorientierung fest: Nach wie vor wirbt das Land sehr einseitig mit seinen eindrucksvol-

Touristen (in 1000)

1200 - 3 Araber (nur GCC-Staaten) F x l Europäer

W A Amerikaner

• Israelis

Abb. 1: Entwicklung der Zahl einreisender Touristen 1989- 1998

Quelle: Daten des "Ministry of Tourism and Antiquities", A m m a n

N u m b e r of tourist arrivals by region, 1989-1998

len historischen Sehenswürdigkeiten, von denen hier nur die wichtigsten genannt seien: Die Nabatäerhaupt- stadt Petra, die großartigen Reste der Dekapolisstadt Gerasa (Jerash), die römischen Ruinen von Amman (Philadelphia), Umm Qais (Gadara) und Tabaqat Fahl (Pella) sowie omajjadische „Wüstenschlösser" und Bur- gen aus der Kreuzritterzeit. In der internationalen Konkurrenz kann davon allerdings lediglich Petra als herausragend eingestuft werden, weswegen dort das Segment des Bildungsreisen-Tourismus auch deutlich kulminiert.

Neben Phosphaten und Kalisalzen verfügt Jordanien kaum über weitere natürliche Ressourcen, so dass dem Ausbau des Tourismus-Gewerbes in allen Entwick- lungsplänen des Landes eine besondere Bedeutung zugemessen wird. Die Erlöse aus dem Export von Phosphaten und Kalisalzen erreichen kaum die Hälfte der im Tourismus erzielten Deviseneinnahmen. Einen deutlichen Aufschwung nahm der Tourismus aber erst seit dem Friedensvertrag mit Israel, womit Frieden und Stabilität als grundlegende, wichtige Rahmenbedin- gungen gewährleistet schienen (Abb. 1).

Hier muss die jordanische Tourismus-Statistik1' näher erläutert werden. Als „Touristen" werden alle Einreisenden aus folgenden Staaten gerechnet: Sämtliche Staaten Ameri- kas u n d Europas, Israel, Staaten des Golf-Kooperationsrates (GCC) sowie „Sonstige" (Australien, Neuseeland, J a p a n , Sin- gapur, Hongkong, Malaysia, Indonesien, Südafrika). U n t e r

'> Sämtliche Daten dieses Beitrages sind - sofern nicht anders angegeben - Statistiken des "Ministry of Tourism and Antiquities" (Amman) e n t n o m m e n ; teilweise handelt es sich dabei u m unveröffentlichtes Material.

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ersteren befinden sich natürlich auch viele Geschäftsreisende, aus Israel kommen viele Araber zu Verwandten-Besuchen, und bei den GCC-Staatsangehörigen handelt es sich oft nur u m Durchreisende nach Syrien oder Libanon bzw. um Besu- cher, die sich zur medizinischen Behandlung nach Jordanien begeben, das auf diesem Gebiet eine führende Stellung im gesamten arabischen R a u m einnimmt. Einreisende aus ande- ren arabischen Staaten gelten nicht als Touristen; unter ihnen stellen die ägyptischen Gastarbeiter die größte Gruppe. Von allen Einreisenden sind deshalb nur ca. ein Drittel „Touris- ten" im o. g. Sinne, von denen wiederum ca. 60% aus den GCC-Staaten kommen.

Letztere werden von den jordanischen Tourismus-Behör- den bisher praktisch ignoriert, da sie kaum Interesse an antiken Stätten zeigen; nur 5% von ihnen reisen in Form von package tours ein, während Europäer, Amerikaner u n d Israelis hier viel höhere Anteile erreichen (1998: 6 5 % , 33%, 49%). Zieht m a n von diesen Werten noch jene Besucher ab, die nicht vorrangig zu touristischen Zwecken ins Land kom- men, so wird deutlich, dass der Individualtourismus nur einen geringen Stellenwert hat - außer bei den Besuchern aus den GCC-Staaten. Letztere halten sich vor allem in A m m a n u n d in Aqaba auf mit einer deudichen saisonalen Spitze im Som- m e r (Abb. 2). Die Besucherzahlen aus anderen Herkunftslän- dern weisen erheblich geringere saisonale Schwankungen auf, was zweifellos ein großer Vorteil für die Hotelauslastung ist.

Die geringen Entfernungen in Jordanien und das gut ausgebaute Straßennetz bringen es mit sich, dass sich das Hotelangebot fast ausschließlich auf drei Stand- orte konzentriert (Abb. 3). Amman erweist sich auch d a b e i als primate city (BLEGEL 1991). V o n d o r t a u s k a n n die gesamte Nordhälfte des Landes in Tagesausflii- gen bequem erreicht werden, außerdem profitiert die Stadt vom Geschäftsreise- und Kongresstourismus. Die Gruppenreisenden verbringen hier im Durchschnitt 2,69 Nächte, in Aqaba sind es 2,28 Nächte, in Petra hingegen nur 1,70 Nächte. Eine Diversifizierung des touristischen Angebots (Kuraufenthalte am Toten Meer und an Heilquellen, Wüstentourismus im Wadi Ram) steckt noch in den Anfängen und wird bisher kaum in Marktstrategien umgesetzt. Lediglich der Strandtouris- mus in Aqaba besitzt eine gewisse Tradition.

Die zwischen 1991 und 1995 anhaltend rasch stei- genden Touristenzahlen, insbesondere aus nichtarabi- schen Herkunftsländern, haben an den genannten drei Standorten eine starke Ausweitung des Bettenangebo- tes ausgelöst (Abb. 4). Dies führte in den folgenden Jah- ren bei geringeren Wachstumsraten zu großen Uber- kapazitäten, was sich in sinkenden Auslastungsraten äußerte (Abb. 5). Sie liegen heute bereits im Durch- schnitt unter dem für Jordanien allgemein geltenden Rentabilitätswert von 40% (1998: 32,7%); noch mehr trifft dies für einzelne Hotels zu, die zum Teil nur zu 10 bis 15% ausgelastet sind. Trotzdem sind derzeit wei- tere Hotels mit über 11 000 Betten im Bau, mehr als

Zahl der Touristen (in 1000)

s

GCC - Staaten Andere

I"

1

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A M J J A S O

irr

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Abb. 2: Saisonale Verteilung einreisender Touristen 1998 Quelle: Daten des "Ministry of Tourism and Antiquities", A m m a n

Tourist arrivals by m o n t h in 1998

zwei Drittel davon in Amman. Der Glaube an hohe Wachstumsraten scheint also ungebrochen zu sein; der einzelne Unternehmer wird darin vom zuständigen Ministerium durch geradezu euphorische Wachstums- prognosen bestärkt.

Der jordanische Staat war also eindeutig der Initia- tor der Tourismusentwicklung, und er bestimmt bis heute mit verschiedenen Maßnahmen das Geschehen auf diesem Sektor. Dessen hohe Priorität in den volks- wirtschaftlichen Entwicklungsplänen, die mit vielerlei Subventionen an Investoren umgesetzt wird, und die alleinige Vertretung im Vermarktungsbereich sprechen dafür. Mit den Unternehmern des Tourismussektors gibt es nur sehr einseitige Beziehungen: Aus Sicht der Unternehmer ist das Ministerium für alle ihre Anlie- gen (Vermarktung, Ausbildung, Zuschüsse und Steuer- erleichterungen, Zollbefreiungen etc.) zuständig, es gibt also weithin hohe Erwartungshaltungen - letztlich im Sinne eines "Rent-Seeking".

3 Der Wandel von Rahmenbedingungen

Der Friedensvertrag zwischen Jordanien und Israel von Oktober 1994 brachte zwar eine deutliche Zu- nahme der Zahl einreisender Touristen (zwischen 1993 und 1998 Anstieg um 62,1%), doch stieg die absolute Zahl der Übernachtungen im gleichen Zeitraum ledig- lich um 1%. Es hat also ein struktureller Wandel zu mehr Tagestourismus stattgefunden, der hauptsächlich auf Änderungen der räumlichen Organisation des Tourismus zurückzuführen ist.

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asim Barham und Horst Kopp: Tourismusentwicklung im Rentenstaat 231

Abb. 3: Hotelkapazitäten in Jordanien: regionale Verteilung u n d Klassifizierung 1998 Quelle: nach BARHAM 1998

Capacity of hotels in J o r d a n : distribution of beds by class, 1998

Zwischen Israel und Jordanien wurden 1995 zwei Grenzübergänge geöffnet: im Norden über den Jordan (wesdich von Irbid) und bei Aqaba im Süden. Obwohl immer noch einige bürokratische Hindernisse beste- hen, ist es nun (wieder) möglich, die gesamte Region (Libanon, Syrien, Jordanien, Israel, Ägypten) auf einer Reise zu besuchen, was in den unterschiedlichsten

Kombinationen auch zunehmend angeboten und ge- nutzt wird. Das jordanische Angebot sieht sich damit aber gewachsener regionaler Konkurrenz ausgesetzt, was sich in einem deutlichen Rückgang der Aufent- haltsdauer äußerte, die von über 5 auf 3,7 Nächte sank.

Ziele in Jordanien können jetzt von Israel aus in Tages- ausflügen erreicht werden, was zunehmend wahrge-

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10000

8000

6000

4000

2000 Petra

Petra Aqaba

1992 1994

klassifiziert

1996 1998

— nicht klassifiziert

Bettenauslastung in %

6 0 -

30 -

2 0 -

10

H Amman BraAqaba I h Petra

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998

Abb. 4: Entwicklung der Hotelbettenzahl in A m m a n , Aqaba und Petra 1992-1998

Quelle: Daten des "Ministry of Tourism and Antiquities", A m m a n

N u m b e r of hotel beds in A m m a n , Aqaba and Petra, 1992- 1998

nommen wird; 1997 waren schon 22% aller aus Israel kommenden Gruppenreisenden Tagesausflügler. Mehr als 50% aller nichtarabischen Touristen reisen bereits über die neuen Grenzübergänge ein, in Aqaba waren (1997) 47% davon Tagesausflügler (überwiegend von Eilat nach Petra).

Die Grenzöffnung erlaubte erstmals auch Israelis einen Besuch in Jordanien, was sofort intensiv wahrge- nommen wurde (vgl. Abb. 1). Petra stand dabei zu- nächst an erster Stelle der Wunschliste: 1995 besuchten 55% der israelischen Touristen in Jordanien die Nabatäer-Hauptstadt. Seitdem geht die Zahl der Besu- cher dort wieder zurück (1998: 10%), Israelis nutzen nun andere Angebote des globalen Tourismus-Mark- tes. Ein Großteil der „israelischen Touristen" sind jetzt in Israel lebende Araber, die Verwandte in Jordanien besuchen und deshalb kaum Hotels nutzen.

Mit der stärkeren Einbindung Jordaniens in eine größere regionale Destination „Nahost" bekommt das

Abb. 5: Entwicklung der Betten-Auslastungsraten an den Standorten A m m a n , A q a b a u n d Petra 1992-1998 (nur klassifizierte Hotels)

Quelle: Daten des "Ministry of Tourism and Antiquities", A m m a n

O c c u p a n c y rates of beds in classified hotels in A m m a n , A q a b a and Petra, 1992-1998

Land stärker als früher die empfindliche Abhängigkeit des Tourismussektors von regionalen Konfliktsituatio- nen zu spüren (hierzu siehe z. B. BAR-ON 1996 und WAHAB 1996). D i e T e r r o r a n s c h l ä g e in Ä g y p t e n u n d d e r stockende Friedensprozess ließen die Zahlen seit 1995 wieder stagnieren, der Anstieg 1998 geht ausschließlich auf größeres Interesse der Golf-Araber zurück (vgl.

Abb. 1). 1999 zeichnet sich - teilweise im Vorgriff auf noch stärker erwartete Wachstumsraten im J a h r 2000 - wieder ein deutlicher Aufwärtstrend ab, nachdem sich die Stabilität Jordaniens nach dem Tode König Hus- seins erwiesen hat.

4 Tourismus in Petra

4.1 Entwicklung

Petra, die antike Hauptstadt des Nabatäerreiches, liegt in einer faszinierenden Landschaft aus bizarr ver- wittertem Sandstein. Zahlreiche Uberreste aus ver- schiedenen Siedlungsperioden, vor allem aber die in die Felsen gehauenen Monumentalgräber (Photos 1, 2) locken vornehmlich „Bildungstouristen" an. Hinzu kommt noch eine gewisse Aura des Geheimnisvollen, weil die Stadt lange Zeit als verschollen galt und erst

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asim Barham und Horst Kopp: Tourismusentwickg im Rentenstaat 233

v

Photo 1: Al-Khazneh, das eindrucksvollste M o n u m e n t a l g r a b in Petra (.Alle/all Photos: H . KOPP)

Al-Khazneh, the most impressive monumental tomb in Petra

1812 durch den Schweizer J. Burckhardt „wiederent- deckt" wurde. Zudem gelten trotz intensiver Forschung viele Aspekte des Lebens der Nabatäer vor allem wegen des Fehlens schriftlicher Quellen noch als u n g e k l ä r t (LlNDNER 1986).

Bis 1921, als die Region unter britisches Mandat gestellt wurde, kamen nur ganz wenige Reisende auf schwierigsten Wegen nach Petra, wo damals Halb- nomaden des Stammes der Lawatneh, die sich als Nachfahren der Nabatäer betrachteten, in den Höhlen der antiken Gräber wohnten. Auch die Reisenden wur- den dort untergebracht. In den 20erJahren wurde eine Straße nach Petra gebaut, und eine Telegrafenleitung stellte die Verbindung zur Hauptstadt Amman her. Erst jetzt konnte die Sicherheit der Reisenden gewährleistet werden. Sie übernachteten zunächst in Zelten, ab 1927 in einem kleinen Hotel, das mitten im zentralen Teil des Ruinengebietes errichtet wurde und als Nazal- Hotel bezeichnet wird2'. Die seit 1929 intensiv betrie-

benen Ausgrabungen und Forschungen trugen wesent- lich dazu bei, dass Petra in Europa und Amerika mehr und mehr bekannt wurde und beim Bildungsbürger- tum der Wunsch wuchs, dorthin zu reisen. Das Reise- büro Thomas Cook organisierte schon seit Ende der 20er Jahre Touren nach Petra, und die Bewohner der Siedlung bekamen erste Verdienstmöglichkeiten mit der Vermietung von Pferden und als Führer durch die antike Stadt (SHOUP 1985). Sie lebten weiterhin inmit- ten der antiken Ruinen, was zunehmend als störend empfunden wurde.

Nach der Konsolidierung des unabhängigen Jorda- nien erkannte der junge Staat anfangs der 60er Jahre den Tourismus als wichtigen Sektor der nationalen Ökonomie und institutionalisierte ihn mit der Einrich- tung einer "Authority of Tourism and Antiquities"3'.

Fortan trat der Staat als wichtigster Investor und als steuernde Kraft für die weitere Entwicklung in Petra auf. Die ersten öffentlichen Maßnahmen waren die Errichtung eines "Rest House" außerhalb der antiken Stätten unmittelbar neben dem Haupteingang von Petra (mit Verwaltung, Hotels, Restaurants und Bar) sowie die Umsiedlung der Lawatneh in eine neue Sied- lung nördlich von Petra. In jenen Jahren wurde also eine deutliche räumliche Trennung vollzogen: Das gesamte Ruinenareal ist unbewohnt, bewacht und nur gegen Eintritt zu betreten, die Siedlungsentwicklung einschließlich des Ausbaus der touristischen Infrastruk- tur vollzieht sich im Ort Wadi Musa, der seitdem von einem bescheidenen Dorf zu einer Kleinstadt mit

11210 Einwohnern (1994) herangewachsen ist.

Das staatliche "Rest House" mit 70 Betten blieb bis 1980 die einzige Unterkunftsmöglichkeit für Touristen in Wadi Musa. Erster privater Investor war ein Beam- ter aus dem Ort, der 1980 ein Hotel mit 55 Betten er- richten ließ, das nicht klassifiziert4' war und als Fami-

2' Mitglieder der christlichen Familie Nazal gelten aus Pio- niere des Tourismus in Palästina u n d Jordanien. Das „Nazal- Hotel" bietet heute in Petra arbeitenden Archäologen Unter- kunft; für Besucher der Ruinenstätten sind darin öffentliche Toiletten eingerichtet.

3 ) 1967 zum Ministerium aufgewertet. In der Verbindung

"Tourism and Antiquities" drückt sich sehr deutlich die Ein- stellung des Staates gegenüber der Rolle des Tourismus aus.

Das jordanische Tourismus-Ministerium vergibt für Hotels je nach Ausstattung ein bis fünf Sterne; hinzu kommt noch eine Luxuskategorie. Erreicht ein Beherbergungsbetrieb nicht die Standards der untersten Kategorie, bleibt es „un- klassifiziert" u n d darf sich n u r Herberge („Nozol"), nicht Hotel („Funduq") nennen. Die Klassifizierung wird in mehr- jährigen Abständen überprüft. Ein Antrag auf Höherklassifi-

zierung nach den entsprechenden Investitionen ist jederzeit möglich.

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Photo 2: Qasr El-Bint, ein nabatäischer Tempel in Petra, an der Hauptstraße aus der Römerzeit Qasr El-Bint, a Nabataean temple at the Roman main road in Petra

lienbetrieb geführt wurde. 1982 reichte auch dieses Angebot nicht mehr aus, und wiederum trat der Staat als Investor für ein 4-Sterne-Hotel mit 162 Betten auf.

Es liegt gleichfalls in der Nähe des Eingangs zu den antiken Stätten und wird unter Lizenz der internatio- nalen Hotelkette „Forum" betrieben.

Bis 1993 kamen vier privat betriebene, kleinere Hotels mit zusammen 123 Betten hinzu. Trotz dieser Entwicklung blieb der Bettenanteil in Wadi Musa mit 2,3% der Gesamtkapazität Jordaniens sehr gering;

allein in Amman standen damals 72% der Hotelbetten des Landes.

Der Aufschwung des Tourismus nach dem Friedens- abkommen mit Israel war in Petra noch stärker spürbar als im Rest des Landes: der Anteil der Petra-Besucher5' stieg von vorher gut 10% auf deutlich über 20%

(Tab. 1). Der verstärkte Besuch von Petra geht haupt- sächlich auf das Konto der Europäer: 86,2% aller europäischen Jordanien-Touristen hatten es 1998 in ihrem Programm, Amerikaner hingegen nur zu 47,5%.

Die Jordanier selbst „entdeckten" nun auch Petra:

Zwischen 1990 und 1998 stieg die Zahl der einheimi- schen Besucher von 5 182 auf 57 000, d. h. von 6%

auf 16,4% aller Besucher Petras. Für die arabischen Touristen hat der Ort hingegen kaum Bedeutung; ihr

5' Als „Petra-Besucher" gelten solche Touristen, die eine Eintrittskarte zu den antiken Stätten lösen.

Anteil an den Besuchern Petras schwankt um 1%, was deutlich beweist, dass es sich bei ihnen nicht um „Bil- dungstouristen" handelt.

Die stürmische Entwicklung der Besucherzahlen löste in Wadi Musa einen wahren Hotelbau-Boom aus:

Die Zahl der Hotels stieg von 7 (1993) über 23 (1996) auf 43 (1998) mit jetzt 3682 Betten (vgl. Abb. 4); damit

Tabelle 1: Entwicklung der Touristenzahlen in Jordanien und in Petra 1989-2000

Development of tourist arrivals in Jordan and in Petra 1989-2000

J a h r Zahl der Touristen Petra-Besucher in Jordanien (ohne Jordanier)

Anzahl % der Touristen

1989 643 945 88817 13,8

1990 577 446 77 358 13,4

1991 439481 29 835 6,8

1992 669 262 83 150 12,4

1993 774871 110862 14,3

1994 857610 134961 10,7

1995 1073 549 300550 24,2

1996 1 102 752 246060 19,8

1997 1 127 028 380 727 28,6

1998 1256 428 290110 23,1

1999 1 357 822 - -

2000 1 426 840 429115 30,1

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JVasim Barham und Horst Kopp: Tourismusentwickg im Rentenstaat 235

Photo 3: Das moderne Hotelviertel von Wadi Musa in der Nähe des Zugangs zu den antiken Stätten T h e modern hotel quarter of Wadi Musa near the entrance to Petra

stieg der Anteil innerhalb Jordaniens von 2,3% auf 13,6% aller Betten an. Auffallend dabei ist vor allem die Zunahme der Betten in 5-Sterne-Hotels, von denen sich jetzt 54% der Landeskapazität allein in Wadi Musa und Umgebung befinden. 4-Sterne-Hotels sind gleich- falls überrepräsentiert. Das Angebot zielt also deutlich

auf eine zahlungskräftige und anspruchsvolle Touris- tenklasse und folgt damit konsequent der Nachfrage- entwicklung.

Mittlerweile sind in Wadi Musa zwei „Hotelviertel"

entstanden: in der Nähe des Eingangs nach Petra mit überwiegend höherklassigen Häusern, und rings um

Photo 4: Mittelklassehotels in Zentrumsnahe von Wadi Musa Middle class hotels in the centre of Wadi Musa

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¡ • • • • 1 2

•fr 5 Sterne

• 4 Sterne

• 3 Sterne 9 2 Sterne

® 1 Stern O nicht klassifiziert Eingang zum

antiken Petra

5 Sterne 1 Mövenpick (298) 2 TaybetZaman (191) 3 Grand View (255) 4 Petra Plaza (165) 5 Nabatean Castle (176) 4 Sterne

6 Forum (268) 7 Kings Way Inn (135) 3 Sterne

8 Petra Resthouse (150) 9 Candles (90) 10 Silk Road (42) 11 Petra Palace (170) 12 Panorama (.)

2 Sterne 13 Petra Inn (70) 14 Edom (160) 15 Amra Palace (88) 1

16 17 18 19 20 21 22

Stern Venus(42) Flowers (64) Elgee (35) Al Anbat II (37) Sela (75) Acropolis (30) Ai Hedab (94)

nicht klassifiziert a Petra Moon (34) b Paradise (72) c Petra Diamond (76) d Sunset (106) e Moon Valley (38) f Grand Valley (20) g Treasury (45) h Twalssi (23) i Rose City (52) j Garden (20) k Orient Gate (22) I Mid Town (geschl.)

m Sabaa (.) n Qasr al Blnt (25) o Al Rashid (90) p Peace Way (36) q Shara Mountains (35) r Petra Gate (24) s Cleopatra (22) t Valley Stars (18) u Royal Motel (8) v Araba View (16) w Al Anbat I (95) x Moussa Spring (44) Klassifizierung und Bettenzahl (in Klammer) nach Stand 1998 Abb. 6: Die Lage der Hotels in Wadi M u s a

(Kartierung/mapping: H . KOPP 1998) Location of hotels in Wadi M u s a

den alten Ortskern der Stadt mit einfacherem Angebot (Abb. 6 und Photos 3, 4). Läden für Postkarten und Souvenirs sowie bessere Restaurants liegen ausschließ- lich im erstgenannten Viertel; im Zentrum gibt es nur einfache Restaurants und keinerlei Souvenirgeschäfte.

Mit dem Friedensvertrag wandelten sich aber auch die politischen Rahmenbedingungen für den Renten-

staat Jordanien. Die „Frontstaaten-Dividende" ging verloren, die Gastarbeiter waren in den Ölstaaten am Golf nicht mehr gern gesehen, und die Palästinenser (d. h. die Mehrheit der jordanischen Bevölkerung) spe- kulierte auf baldige Rückkehr in die alte Heimat, inves- tierte also deutlich weniger. Hinzu kam ein von Welt- bank und IMF verordnetes Strukturanpassungspro-

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asim Barham und Horst Kopp: Tourismusentwicklung im Rentenstaat 237

gramm, das die staatlichen Subventionen reduzierte und die Privatisierung voranbrachte. Für den Touris- mussektor ergab all dies die Notwendigkeit, sich stärker am Markt zu orientieren. O b dies gelungen ist, soll nun weiter am Beispiel Petra untersucht werden. Insbeson- dere ist zu fragen, wer dort die Investoren waren und wie deren Motive aussahen.

4.2 Die Träger des Hotelbau-Booms

80% aller Hotels in der Region von Petra wurden 1994 oder später gebaut. Wer aber waren die Investo- ren? Auf der Basis eigener Erhebungen6' lassen sich vier Gruppen mit unterschiedlichen Motivationen unterscheiden:

a) International ausgerichtete Gruppe: Finanzkräf- tige jordanische Unternehmer aus Amman zielten mit ihren Investitionen im hochklassigen Hotelsektor von vornherein auf Internationalität, indem sie sich mit Lizenzverträgen renommierten Hotelketten anschlos- sen. Die Leitung der Häuser obliegt ausländischen Fachmanagern, das Angebot ist flexibel und vielfältig, die Vermarktung auf internationaler Ebene organisiert, was gute Auslastung sichert, z. B. auch als Standort von Konferenzen. Die Hotels Forum und Mövenpick liegen unmittelbar neben dem Eingang nach Petra, wo inzwi- schen auch ein Bus-Bahnhof und ein Gebäudekomplex mit Souvenir-Läden entstanden sind. Das dritte Hotel dieser Ausrichtung (Taybet Zaman) liegt zwar 15 Fahr- minuten von Wadi Musa entfernt in Taybeh, bietet aber eine besondere Atmosphäre7'.

b) Gruppe nationaler Unternehmer: Hotelbesitzer in Amman und Aqaba sahen Mitte der 90er Jahre in Petra Chancen für eine Expansion ihrer Unternehmen.

Sie investierten in vier Hotels der gehobenen Katego- rie, kümmern sich aber kaum um das Geschäft dort.

Alle diese Hotels liegen an der „Panoramastraße" zwi- schen Wadi Musa und Taybeh, bieten also eine ausge- zeichnete Aussicht, was jedoch für die Touristen eher nebensächlich ist, weil sie sich nur nachts im Hotel auf- halten. Die von den Besitzern eingestellten örtlichen

6 ) Von September 1998 bis Juni 1999 wurden von N. BAR- HAM bei Managern bzw. Eigentümern von 40 Hotels (d. h. in fast allen vorhandenen Betrieben, vgl. Abb. 6), einigen der größten Restaurants, bei den Leitern örtlicher Reisebüros und Vertretern der Kommunalverwaltung Leitfaden-Inter- views durchgeführt.

71 Taybet Zaman ist ein zu einem 5-Sterne-Hotel umge- bautes altes Dorf, dessen Stil weitgehend erhalten wurde. Es liegt oberhalb von Petra und bietet Ausblick auf eine faszinie- rende Landschaft. Hotelgästen wird kostenloser Bustransfer nach Petra angeboten.

Manager verfügen über nur geringe Vollmachten, kön- nen also nicht flexibel auf lokale Marktveränderungen reagieren.

c) Aktive einheimische Unternehmer: Die dritte Gruppe wird gebildet von sehr aktiven Unternehmern aus Amman bzw. Wadi Musa. Sie beschäftigen qualifi- zierte und hoch motivierte einheimische Manager, die wesentlich weniger verdienen als die in der ersten Gruppe tätigen Ausländer. Vor allem aber sind sie in der Vermarktung ihres Bettenangebots äußerst aktiv und flexibel, entweder mit Hilfe von eigenen Reise- büros, durch direkte Kontakte mit Reiseveranstaltern in den wichtigsten Nachfrageregionen oder durch Mes- sebesuche.

d) Investoren aus Wadi Musa: Während alle bisheri- gen Gruppen Erfahrungen im Tourismus-Geschäft auf- wiesen, ließen sich in Wadi Musa von den Investitionen dieser Unternehmer auch Ortsansässige „anstecken", die fast keine Ahnung von der Branche hatten. Klein- händler, Bauunternehmer, Reiseführer, Buchhalter und pensionierte Offiziere errichteten vor allem niedrig und nicht klassifizierte Hotels mit Hilfe eigener Ersparnisse und großzügig gewährten staatlichen Krediten"'. Sie führen ihr Hotel als Familienbetrieb, der Inhaber ist jeweils gleichzeitig Manager.

Während die Unternehmer der Gruppen a) und c) eher dem Schumpeter'schen Typ entsprechen, sind die Investoren der Gruppen b) und d) eher Nachahmer- typen, die vor allem von staatlichen Incentives profitie- ren wollen. Allen gemeinsam ist jedoch ihr absolut individuelles Vorgehen, „Beziehungen" zum Ministe- rium besitzen für sie oberste Priorität, ein lokaler Zu- sammenschluss fehlt bis heute.

4.3 Die Krise des Tourismus in Petra

So eindrucksvoll die Besucherzahlen der antiken Stätten gestiegen sind, so vorsichtig müssen diese Zah- len interpretiert werden. Von den 347 109 Besuchern haben nämlich nur 206 000 dort auch übernachtet, der Rest waren Tagesausflügler. Das jordanische Ministe- rium für Tourismus und Antiquitäten, das vor allem an Deviseneinnahmen interessiert ist, reagierte auf diese Entwicklung mit einer Erhöhung der Eintrittsgebühren für Petra auf das Vierfache (1998: 2 0 J D = 55 D M pro Person und Tag). Besonders Tagesausflügler, die meist in Bussen aus Eilat kommen und ihre gesamte Verpfle- gung mitbringen, sollen damit wenigstens etwas Geld im Land lassen. Dies aber führte zu einem rapiden

8' Für Hotelbauten gewährt die Industrial Development Bank seit 1964 besonders günstige Kredite.

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Rückgang der Nachfrage im touristischen Nebenge- werbe von Petra (Restaurants, Souvenirs etc.), so dass ab Ende 1998 Touristen auch der „Import" von Lebens- mitteln und Trinkwasser verboten wurde.

Mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 1,7 Nächten wird deutlich, dass die Besucher wirklich nur zur Besichtigung der antiken Stätten herkommen.

88,5% der Hotelnächte entfallen auf Ausländer, 10,2%

auf Jordanier und nur 1,3% auf Araber. In klassi- fizierten Hotels steigt der Anteil der Ausländer auf 95,5%, in nicht-klassifizierten der der Jordanier auf 57,1%.

Der Bauboom hat die tatsächliche Nachfrage bei weitem überschritten, was sich in dramatisch gesun- kenen Auslastungsraten äußert: Sie lagen 1998 bei 29,2% in klassifizierten und bei gar nur 21,6% in nicht- klassifizierten Hotels; lediglich die 4-Sterne-Hotels er- reichten mit 35,2% einigermaßen akzeptable Werte.

Im Kampf um die Touristen bieten insbesondere die höher klassifizierten Hotels ihre Betten zu Dumping- Preisen an, was in einer Kettenreaktion auch die einfa- cheren zwingt, ihre Preise zu senken. Das erfreut zwar jeden Petra-Besucher, bereitet den Besitzern aber große Probleme, auf die mit unterschiedlichen Strategien reagiert wird. Besonders die Besitzer niedrig und nicht klassifizierter Hotels fühlen sich in die Enge getrieben und sehen die modernen, hoch klassifizierten Hotels als Auslöser ihrer Krise. Hinzu kommt, dass die Inhaber bzw. Manager solcher besseren Hotels Ortsfremde oder sogar Ausländer sind.

Preissenkungen sind nur eine mögliche Strategie, ge- sunkene Auslastungsraten wieder anzuheben. In Hotels aller Kategorien ist dies nur bis zu einer gewissen Grenze möglich. Am flexibelsten können hierbei die an internationale Ketten angeschlossenen Betriebe reagie- ren; ihnen ist es möglich, auch längere „Durststrecken"

zu überstehen, und gleichzeitig besitzen sie die besten Möglichkeiten, über meist weltweite Vertriebsnetze Kunden zu akquirieren. Deshalb sind sie von den Fol- gen der derzeitigen Überkapazitäten am wenigsten be- troffen - ganz zu Lasten der oben genannten Gruppe b), also der hoch klassifizierten Häuser ohne internatio- nale Anbindung. In einem dieser Fälle sank die Aus- lastung zwischen 1996 und 1998 von 60% auf 30%.

Die Inhaber dieser Hotels bemühen sich deshalb, mit Sonderangeboten und direkten Kontakten zu Reise- büros in Amman und im Ausland ihren Marktanteil wieder zu vergrößern. Nachhaltigen Erfolg verspre- chen sie sich letztlich aber nur vom Anschluss an eine internationale Hotelkette; die dazu notwendigen Inves- titionen scheuen sie aber vorerst noch, weshalb sie derzeit versuchen, ihre Hotels an etablierte Firmen in Amman zu verkaufen.

Photo 5: Bauboom in Wadi Musa Building boom in Wadi Musa

Den geringsten finanziellen Spielraum besitzen die einheimischen Inhaber niedrig und nicht klassifizierter Hotels. Sie begegnen der Krise mit zwei generell ver- schiedenen Strategien: Eine Gruppe investiert trotz der schwierigen Lage, um eine höhere Klassifizierung zu erreichen; hier diktiert also das „Prinzip Hoffnung" das Handeln. Eine andere, größere Gruppe reagiert eher passiv über Kostensenkungen (Verminderung der Qualität, Entlassung von Mitarbeitern, Sparmaßnah- men im laufenden Betrieb bis zu zeitweisen Schließun- gen). Ein Hotel in Wadi Musa hat 1998 sogar ganz geschlossen.

Die von den einzelnen Betriebsinhabern verfolgten Strategien belegen deutlich, dass individuelles Vor- gehen dominiert und konzertierte Aktionen (z. B. in der Vermarktung des attraktiven Standortes) bisher völlig fehlen. Es gibt auf diesem Feld auch nur wenig Zusam- menarbeit mit dem zuständigen Ministerium. Hier werden strukturelle Mängel deutlich, die sich bei der

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asim Barham und Horst Kopp: Tourismusentwicklung im Rentenstaat 239

zunehmenden Konkurrenz im Tourismussektor nega- tiv auswirken. So ist es - im Vergleich zu Israel oder Palästina - der jordanischen Tourismuswirtschaft bis- her kaum gelungen, das niedrige Preisniveau im Lande so zu vermarkten, dass die bisher sehr einseitig aus- gerichteten Ströme von Tagesausflüglern umgekehrt werden. Zumindest Amman wäre sicher ein attraktiver Standort für Tagestouren nach Jerusalem, Bethlehem oder an den See Genezareth.

Trotz dieser krisenhaften Entwicklung bleibt zu prü- fen, ob nicht auch positive Effekte für die Regionalent- wicklung feststellbar sind.

4.4 Auswirkungen des Tourismus auf die Region um Petra Der Tourismus ist mit einem BSP-Anteil von 11 % (1998) nach der Industrie der zweitwichtigste Wirt- schaftszweig Jordaniens. In einem Land mit starkem Bevölkerungswachstum (3,3%; 1997) und hoher Ar- beitslosigkeit bringt er dem Arbeitsmarkt höchst will- kommene positive Effekte: 17 550 Menschen sind im jordanischen Tourismussektor tätig (1998), das sind ca.

6500 mehr als noch 1994. Die Regierung fördert den Sektor vor allem über die Vergabe von Baukrediten, einem in Rentenstaaten sehr bewährten Mittel der poli- tischen Kooptation. Sehr viel weniger wird getan im Bereich der Beratung, Ausbildung und Vermarktung.

In unserem Zusammenhang ist von Bedeutung, dass Wadi Musa und Aqaba die einzigen Orte des sonst extrem zentralistisch organisierten Jordaniens mit einer relativ eigenständigen regionalen Planungsbehörde sind.

Die Region um Petra besitzt außer dem Tourismus nur ein geringes ökonomisches Potential. Wir befinden uns hier an der Grenze des Regenfeldbaus, so dass die Weidewirtschaft (Ziegen) in dem sehr hügeligen Gelände vorherrscht. Die einzige kräftige Quelle der Region, die Moses-Quelle oberhalb von Wadi Musa, ist nicht nur namensgebend für den Ort gewesen, sondern erlaubt im engen Tal auch beschränkten Bewässe- rungsfeldbau, der aber kaum die Selbstversorgung der Bevölkerung sichert. Hinzu kommt die periphere Lage des Gebietes innerhalb Jordaniens9'.

Ohne den Tourismus wäre auch Wadi Musa wie die meisten Orte Südjordaniens von Abwanderung ge- prägt; so aber weist es ein eindrucksvolles Bevölke- rungswachstum auf (1979: 5 432 E.; 1994: 11210 E.) und hat sich zu einem dynamischen Zentrum ent- wickelt. 6,5% der befragten Familien10' sind zuge- wandert. Diese Dynamik äußert sich in einer außer- ordentlich regen Bautätigkeit mit einem raschen räumlichen Wachstum des Ortes (Photo 5). Waren

1990 bis 1993 jährlich etwa 45 Baugenehmigungen er-

teilt worden, stieg diese Zahl auf 294 (1994) und sogar auf 327 im Jahr des Tourismus-Booms 1995 (Angaben der Gemeinde Wadi Musa). Damals erreichten die Bodenpreise nahezu das Niveau der Außenviertel von Amman. Seither ist wieder ein Rückgang festzustellen (1996: 194, 1997: 168), und die Krise des Tourismus wird auch daran deutlich, dass 1998 bis August nur noch 30 Baugenehmigungen erteilt wurden. Der Aus- bau der Infrastruktur des Ortes (Wasser- und Strom- versorgung, Straßenbau, Kanalisation, Müllabfuhr;

Photo 7) hat dank des Tourismus ein Niveau erreicht, das weit über dem vergleichbar großer Orte Jordaniens liegt. Sogar ein Krankenhaus ist im Bau und wird die Zentralität von Wadi Musa weiter stärken.

Die Befragungen ergaben, dass drei Viertel der Haushaltsvorstände im Tourismus-Sektor arbeiten oder gearbeitet haben. In einer noch bis vor zehn Jah- ren traditionell ländlich geprägten Region bietet der Tourismus eine Vielzahl neuer Berufsmöglichkeiten (Koch, Reiseleiter, Handwerker, Kellner, Manager u.a.), die von Einheimischen wahrgenommen wurden oder Zuwanderer anzogen. Die Hotels in der Region Petra beschäftigten 1998 1221 Personen, 352 Männer waren als „Pferdeführer" tätig11', ein recht einträgliches Ge- schäft: ein Pferd bringt ca. 150JD (= 400 DM) Gewinn pro Monat. Auch der Betrieb verschiedener Kioske im Gelände von Petra (Photo 8) ist sehr lukrativ. In fast

9' In der Blütezeit Petras war die großräumige Lage ungleich besser: Petra fungierte als Handels- u n d Verteilungs- zentrum a m N o r d e n d e der Weihrauchstraße. Die topogra- phische Lage in einem engen Talkessel erleichterte die Ver- teidigung und erlaubte mittels raffinierter Systeme des rain- water harvesting die Wasserversorgung der Stadt (LINDNER

1986).

1 0' Von September 1998 bis J u n i 1999 wurden von N. BAR- HAM 93 Familien in Wadi M u s a u n d Taybeh befragt. Die Aus- wahl der befragten Familien erfolgte so, dass in j e d e m der vier nahezu gleich großen Stadtviertel in j e d e m fünften H a u s (es gibt fast nur Einfamilienhäuser) eine standardisierte münd- liche Befragung mit Fragebogen durchgeführt wurde, an die sich fast immer ein freies Interview anschloss. Hier sind nur einige Aspekte der Befragungs-Auswertung berücksichtigt, eine umfassende Darstellung findet sich bei BARHAM (1998).

" ' Eine Spezialität von Petra. Für das erste Stück des Fußweges vom Eingang zu den antiken Stätten bis zum Be- ginn des „Siq" (Schlucht, eigentlicher Z u g a n g nach Petra) werden Reitpferde vermietet (Photo 6). Außerdem besteht für Touristen die Möglichkeit, mit einer Pferdekutsche nach Petra zu fahren. Die Pferdeführer ha ben durchgesetzt, dass Reisegruppen die Pferdemiete auch d a n n zahlen müssen, wenn sie diesen Dienst gar nicht in Anspruch n e h m e n .

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Photo 6: Platz für Pferdevermietung am Eingang von Petra Place for hiring horses at the entrance of Petra

allen Fällen sind die Beschäftigten ohne einschlägige Ausbildung tätig.

Viele der Befragten (37%) haben bereits in irgend- einer Weise in der Tourismus-Branche investiert, 69%

sind dazu bereit'-'. Noch höher ist das Interesse der lokalen Bevölkerung (84%), im eigenen Haus Touristen

zu beherbergen und "bed and breakfast" anzubieten, allerdings ist dies bisher polizeilich untersagt. Obwohl die in Petra üblichen Bildungstouristen (überwie- gend Ältere, Gebildete) sicher dem „sanften Tourismus"

zuzuordnen sind, ist ein zu enger Kontakt zu den Ein- heimischen offiziell unerwünscht. Die damit verbun-

Photo 7: Neubau einer Kläranlage für Wadi Musa Construction of sewerage works in Wadi Musa

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asim Barham und Horst Kopp: Tourismusentwicklung im Rentenstaat 241

Photo 9: Das verlassene alte Dorf Nawafleh wird gegenwärtig - wie Taybet Zaman in ein Luxus-Hotel umgebaut Transformation of the deserted Nawafleh village near Petra into a luxury hotel like Taybet Zaman

Photo 8: Vielfältig ist das Angebot im Gelände der antiken Stätten Selling of traditional handicrafts in Petra

1 2 1 Ein besonders aktiver Unternehmer, der in Wadi Musa

bereits ein Hotel, ein Restaurant und ein Reisebüro besitzt, gewann die Ausschreibung auf nationaler Ebene für ein Rast- haus am Toten Meer.

d e n e „ G h e t t o i s i e r u n g " d e r T o u r i s t e n manifestiert sich in W a d i M u s a bereits im n e u e n Hotelviertel (Photo 3), w o k a u m W o h n h ä u s e r s t e h e n .

D i e M ö g l i c h k e i t e n d e r Beschäftigung im T o u r i s m u s - sektor h a b e n z u r w e i t g e h e n d e n Aufgabe d e r L a n d w i r t -

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schaft (46% der Befragten) geführt. Die einst bewäs- serten Gärten verwildern oder werden als Bauland genutzt, wodurch sich das Ortsbild rasch verändert.

Hier wäre es höchste Zeit, das teilweise noch vorhan- dene grüne Band landwirtschaftlich genutzter Flächen vor weiterer Zerstörung zu schützen.

Negativ gesehen (67% der Befragten) wird auch die Entwicklung der Baulandpreise. Konkret hat das hohe Preisniveau für Grundstücke dazu geführt, dass ein- zelne Hotels an sehr ungünstigen Standorten errichtet wurden (b und c in Abb. 6). Bedenklich stimmt die Be- wohner auch, dass viele junge Leute in Wadi Musa die Schule vorzeitig verlassen, weil sie im Tourismusge- schäft gut verdienen können.

Uberhaupt sehen die Befragten genau die zwei Sei- ten des Tourismus, die auch in der Literatur stets betont werden (VORLAUFER 1996): Einerseits werden Arbeits- plätze und Verdienstmöglichkeiten begrüßt, anderer- seits kulturelle Einflüsse negativ betrachtet. In Wadi Musa äußerten sich alle negativ über die Bekleidung der Touristen und das „ungehemmte" Fotografieren.

Ältere machen sich Sorgen über den Alkohol- und Dro- genkonsum sowie Prostitution der Jüngeren; generell wird über die Kommerzialisierung der sozialen Bezie- hungen geklagt.

Schließlich muss festgestellt werden, dass die Kom- merzialisierung des kulturellen Erbes auch hier zu des- sen Erhaltung beiträgt:

- Folkloregruppen, die in Hotels auftreten, pflegen heimische Musik- und Tanztraditionen sowie lokale Bekleidungssitten.

Die Umwandlung des alten Dorfes Taybeh wird zum Vorbild für ein ähnliches Projekt in Wadi Musa, wo das Dorf Nawafleh derzeit vom gleichen Unter- nehmer in ein Hotel umgebaut wird, was schließlich auch andere dazu anregt, neue Häuser im alten Stil zu bauen (Photo 9).

Die archäologischen Stätten Jordaniens, die j a das wesentliche Attraktivitätspotential für den Tourismus bilden, werden von Archäologen aus der ganzen Welt ausgegraben, untersucht und gepflegt, was nicht nur zu ihrem Erhalt beiträgt, sondern auch den jordanischen Archäologen Anschluss an den internationalen Stan- dard ihrer Wissenschaft gebracht hat.

5 Resümee

Der durch den Friedensprozess ausgelöste Boom des Tourismus in Petra hat die Defizite des Sektors in Jor- danien symptomatisch offengelegt. Sowohl die staat- lichen Institutionen als auch private Investoren reagier- ten mit einer weitgehend unkoordinierten, überstürz-

ten und überzogenen Ausweitung des Bettenangebots, ohne überhaupt nur an begleitende Maßnahmen wie Marktanalyse und -bearbeitung, Ausbau des touristi- schen Umfeldes oder abgestimmte Werbestrategien zu denken. Vielmehr bestimmen bis heute individualisti- sches Handeln und Konkurrenzneid den jordanischen Tourismussektor; Hoteliers und Inhaber von Reise- agenturen haben es nicht geschafft, sich zu einer Lobby zusammenzuschließen. So bleiben trotz deutlicher Wachstumsraten bei allen am Tourismusgeschäft direkt und indirekt Beteiligten Gefühle der Unsicherheit, der Unzufriedenheit und - beim Blick über die Grenzen nach Israel - des Neides dominant.

Die eingangs aufgestellte Hypothese kann also weit- gehend bestätigt werden: Gerade in Petra zeigt sich deutlich, dass die Unternehmer den Markt falsch ein- geschätzt haben, weil sie zu sehr den staatlichen Vor- gaben und Bewertungen und damit verbundenen Incentives gefolgt sind. Auch die staatlichen Institutio- nen sahen den Tourismussektor bisher mehr als neue Form der Renten-Akquisition denn als Motor der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Investitionen in Basisbereichen unterblieben weitgehend (Ausbildung, sorgfältige Marktanalyse, gezielte Vermarktungsstrate- gie in Abstimmung mit den Unternehmern); vielmehr glaubte man, mit direkten Subventionen für Hotelbau- ten alle Probleme in den Griff zu bekommen. Hierbei sind allerdings nach wie vor die geübten „Rent-Seeker"

unter den Unternehmern im Vorteil, die kleinen Inves- toren bleiben zunehmend auf der Strecke. Trotz gewis- ser regionalwirtschaftlicher Entwicklungseffekte bei der Infrastrukturausstattung fehlt bis heute eine vertikale Integration des Tourismussektors in die Volkswirt- schaft, speziell in Petra wird die Monostruktur mit ihrer besonderen Krisenanfälligkeit deutlich.

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