Hubble Expansion
Hauptseminar SS 05
E. Kandrai 13/05/05
Der Urknall und seine Teilchen
Entwicklungen und Ideen bzgl. Expansion
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1912 – 1922: Vesto Slipher untersucht insgesamt 41 Spiralgalaxien auf ihre Radialgeschwindigkeit; fast alle bewegen sich von uns weg
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1917: Einstein führt Kosmologische Konstante Λ ein, um statisches Universum zu ermöglichen
•
1922: Alexander Friedmann entdeckt, dass ein homogenes, isotropes und massenbehaftetes Universum im Allgemeinen expandiert oder sich zusammenzieht
•
1927: vom belgischen Astronomen Georges Lemaître bestätigt
•
1929: Edwin Hubble benutzt Cepheiden, um den Zusammenhang
zwischen Abstand und Rotverschiebung zu weit entfernten Galaxien
zu untersuchen
Aufzählung einiger Größen und Entfernungen
~ 10
–10m Atomradius
~ 10
–4m Dicke menschliches Haar
~ 1,77
.10
0m Durchschnittsgröße eines Mannes in Deutschland
~ 10
2m Länge eines Fußballfeldes
~ 1,3
.10
7m Durchmesser der Erde
~ 3,8
.10
8m Abstand Erde – Mond
~ 1,5
.10
11m Mittlerer Abstand Erde – Sonne (= 1AE)
~ 9,5
.10
15m Licht: zurückgelegte Strecke pro Jahr
~ 3,1
.10
16m 1 Parsec (pc)
Gängige Angaben im Universum:
AE = „Astronomische Einheit“ : innerhalb des
Die Parallaxensekunde (Parsec)
Die trigonometrische Parallaxe:
1''d pc
: trigonometrische Parallaxe
(in
Bogensekunden)
1 pc = 3,26 Lj = 206625 AE
Rotverschiebu
ng
ResultierendeRotverschiebung:
1
obs S obs
S S
z
(Blauverschiebung:
)
0 z
Helligkeit von Sternen
Definition: Unterschied um 5 Größenklassen Helligkeitsunterschied um Faktor 100
scheinbare Helligkeit : m
(logarithmische Skala)absolute Helligkeit : M
(definiert als scheinbare Helligkeit in 10 pc Entfernung)Übersicht über die nächsten 8 Sterne
Stern Abstand
[pc] m M
Sonne – -26,72 4,85
Proxima
Centauri 1,29 11,09 15,53
Centauri A 1,35 0,01 4,36
Centauri A 1,35 1,34 5,69
Bernard‘s
Stern 1,82 9,53 13,21
Wolf 359 2,39 13,44 16,55
0 10
Entfernungsmodul
: 5 log
10 m M d
pc
Hertzsprung-Russell-Diagramm
Zusammenhang zwischen absoluter Helligkeit und Temperatur (also Spektralklasse)
Messen der scheinbaren
Helligkeit m und der
Spektralklasse erhalte
mittels absoluter Helligkeit M (aus HRD abschätzen) und dem
Entfernungsmod ul m-M die
Entfernung aus:5 log10
10
m M d pc
Einige Sterne im Hertzsprung-Russell-
Diagramm
Cepheiden
pulsierende Sterne (keine Pulsare); Pulsieren resultiert aus Größenänderung
Zusammenhang zwischen Helligkeit und Größe ( Radialgeschwindigkeit):
Es gilt: je größer die Periodendauer P, desto größer die
durchschnittliche Helligkeit
<MVM>V 1, 43 2,81 log 10 P
Geschwindigkei t
Zeit
Helligkeit
Aufnahme und Helligkeitsverlauf eines
Cepheiden
Planetarische Nebel
Roter Riesenstern stirbt
äußere Hülle wird ins All abgestoßen
Kern zieht sich
zusammen Kern erhitzt
sich
UV-Strahlung Hülle
leuchtet
Helixnebel NGC 7293, ca.
400 Lj Sanduhrnebel, ca.
8000 Lj
Pferdekopfnebel, ca.
1100 Lj
http://www.godandscience.org/nebulacard s.html
Entfernungsbestimmung zu Planetarischen Nebeln
1. Expansionsgeschwindigkeit der Hülle
211 v
d pc
:
v
radialeExpansionsgeschwindigkeit in km/s (über Dopplerverschiebung)
:
Änderungsrate derWinkelausdehnung (in mas/a)
2. Leuchtkraft
(bis etwa 20 Mpcmöglich)Differenz aus zwei Aufnahmen – eine davon bei 5007 – lässt nur die Planetarischen Nebel übrig.
A
3 *
0,307
( ) ~ M 1 M M
N M e e
( ) :
N M Anzahl PN mit abs.
Helligkeit M
*:
M abs. Helligkeit des hellsten PN
Die Tully-Fisher-Relation
Zusammenhang zwischen Helligkeit und Rotationsgeschwindigkeit von Spiralgalaxien
Messen der Breite W der 21cm – H I – Emissionslinie
Rotationsgeschwindigke it aus
2 sin
2 Vmax i
W c
mit : maximale
Rotationsgeschwindigkeit,max
V
: Inklinationswinkel der Galaxie
i
Methode bis etwa 90 Mpc anwendbar, aber nur bei Spiralgalaxien.
Verbindung zwischen und über die sog. Pogson–
Gleichung:
M Vmax
10 max 10
log log
2 sin( )
M a V b a W b
i
Es gilt: 4
~
maxL V
Leuchtkraft : L
Gravitationslinsen
bei Mehrfachbildern desselben Objekts ist die Zeitdifferenz der einzelnen Lichtwege meßbar
t
Ablenkung von Lichtstrahlen durch sehr massereiche Objekte
Die Bilder der Quasare können dabei
vervielfacht, oder auch zu einem Kreisring
„verschmiert“ werden
Die Sonne lenkt Lichtstrahlen um etwa 1,75‘‘ ab
Bekanntes Beispiel für eine Bild- Vervierfachung: das sog. „Einstein- Kreuz“ (siehe Bild unten)
Wegunterschied der Lichtstrahlen zeitl. Unterschied in Helligkeitsschwankungen
~ d dL Q t d d
: Abstand zur Lichtquelle
dQ
d Einstein-
Supernovae
Am besten geeignet: Supernovae vom Typ Ia Eigenschaften
: keine H–Linien im Spektrum kommen praktisch überall vor
max 19,5
M
haben alle dieselbe max. Helligkeit und denselben gleichmäßigen
Helligkeitsverlauf:
Hubble-Diagramm
1929: Diagramm Fluchtgeschwindigkeit gegen Abstand
empirisches Hubble-
Gesetz: 0
cz H d
für homogenes, isotrop expandierendes Universum:
( )
v H t d
Entwicklung der Hubble-Konstante
alle Angaben in
/
km s Mpc
Hubble 1929 530
Sandage 1956 180
Sandage 1958 75
Sandage/Tammann 1974
55 10 Vaucouleurs Ende 1970er 100
Hubble Space Telescope Key Project Team (seit 1994)
letzte Ergebnisse (Mai 2001):
SN Typ Ia
71 2 6
Tully-Fisher 71 3 7
SBF 70 5 6
SN Typ II 72 9 7
fundamental plane
82 6 9
Akzeptierter
Streit um 50 („long
Übersicht: Abstandsbestimmungen
Radarmessungen trigon. Parallaxe H–R--Diagramm Cepheiden
SN Typ Ia / LSR Hubble-Gesetz
Expansion des Raumes
Keine Eigenbewegung der Galaxien, sondern Ausdehung des Raumes
Galaxien werden „mitgezogen“
Feste Koordinaten , multipliziert mit zeitabhängigem Skalenfaktor
er R t ( )
Koordinatenabstand: R t r ( )
t
Weltmodelle
Im Fall des sphärischen Universums : als
„Radius“ des Universums
1
k
R t ( )
Krümmungsparameter
:
2K k
R
Hubbleparameter:
H RR
Metrik und Abstände
Robertson-Walker-Metrik (in Kugelkoordinaten):
2
2 2 2 2 2 2 2 2 2
( ) 2 sin
1
ds c dt R t dr r d r d
kr
ds: Raumzeitintervall
Denkmodell: Aufteilen des Abstandes zwischen zwei Objekten und gleichzeitiges Aufsummieren der
einzelnen Abstände:
0 2
( ) ( )
1
re
p
d t R t dr
kr
ergibt: ( ) ( ) arcsin( ) ( ) ( )
( ) ( ) arsinh( )
p p
d t R t r
d t R t r
d t R t r
sphärisches Universum euklidisches
Universum
hyperbolisches
Rotverschiebung durch Raumausdehnung
Robertson-Walker-Metrik mit
2 0
ds d d
2 2
2 2
2
0 ( )
1
R t dr c dt kr
Integration liefert (mit ) :
( )0
( )e 1 z R t
R t
0 e
e
z
jetziger Zeitpunkt
Zeitpunkt, als das Licht ausgesendet wurde
e
: t
0
: t
Damit direkte Angabe möglich:
beobachtete Rotverschiebung
Expansion des Universums um den Faktor z
(1 z )
Das Einstein–de Sitter–Universum
Friedmann–Gleichungen für homogenes, isotrop expandierendes Universum:
2
4 ( ) 3 1
( ) ( ) ( )
3 3
G R t p
R t t R t
c
2 2
8 ( ) 1
( ) ( ) ( )
3 3
G t
R t R t R t k
Dichte aller Masse und
Energie mit
Gravitationskonstante :
G :
R Skalenfaktor
: kosmologische Konstante
: :
p Druck
0, 1 k
Friedmann–Modell mit heißt Einstein–de Sitter–Universum
0 p k 8 2
( ) ( ) ( )
R t 3 G t R t ; mit erhält man:
( ) ( )
( ) H t R t
R t
8 G ( ) 3 t H t
2( )
Mit: Annahme, dass in einer Kugel die Dichte zeitlich konstant ist, sowie R=0 für t=0 erhält man durch
Integration: 2
Alter des Universums / Hubble–Zeit
Das Universum expandierte schon immer
es gab einen Zeitpunkt, als alle Massen in einem Punkt vereinigt waren:
0
1 : T
d H
v H „Hubble–Zeit“
Hubble–Zeit = Alter des Universums H
0 const .
Im E–dS–Universum verlangsamt sich die Ausdehnung
Universum jünger als Hubble–Zeit
mit der Beziehung
(heute) 0
( ) ( ) H t H t
0