A-414 (10) Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 8, 21. Februar 1997
Sahara
Wüsten und Oasen
Kazuyoshi Nomachi (mit Texten von Michael Asher):
Sahara. Atemberaubende Landschaften der Wüste und ihre Menschen, aus dem Eng- lischen von Eva Dempewolf, Frederking & Thaler Verlag, München, 1996, 192 Seiten, 98 DM
Maximilien Bruggmann, Hans Ritter: Ténéré. Durch die südliche Sahara. Verlag C. J. Bucher GmbH, Mün- chen, 1996, 88 Seiten, zahl- reiche Farbfotos, 39,80 DM
Die beiden Text-Bild- Bände sind hervorragend konzipiert und verbinden in kongenialer Weise Text mit eindrücklichen großformati- gen Aufnahmen. Die Sahara, ein extrem vielgestaltiger Le- bensraum mit rund neun Mil- lionen Quadratkilometern, wird in ihrer ganzen Dimensi- on – vom Atlasgebirge im Westen bis zu den Bergen am Roten Meer im Osten, von den Küstenebenen Libyens im Norden bis zu der Sahel- Zone im Süden – erlebbar.
Das Ténéré, eines der ex-
tremsten Wüstengebiete, ist ein „leeres Land“, so nennen die Tuareg diesen Teil der Sahara.
Die Sahara-Bände vermit- teln Eindrücke der grenzenlo- sen Weite der Landschaft, ge- prägt von sonnendurchglüh- ten Dünenfeldern, schroffen Felsformationen und abge- schiedenen Oasen.
Der Band „Sahara“ wurde von dem japanischen Mei- sterphotographen Kazuyoshi Nomachi komponiert. Der Band Ténéré greift auf Fotos des in der Schweiz geborenen Meisterphotographen Maxi- milien Bruggmann zurück.
Die reisefeuilletonistischen, interpretatorischen Beiträge stammen aus der Feder von Dr. med. Hans Ritter, einem ausgewiesenen Afrika-Ken- ner, der nicht nur Medizin mit der Fachrichtung Tropenme- dizin studiert und praktiziert hat, sondern auch neben ei- ner Lehre als Photograph im Zweitstudium Ethnologie und Afrikanistik studiert hat.
Aus der Feder von Ritter stammen weitere Sahara- Bücher. Seit 1964 hat er wie- derholt ausgedehnte Reisen und Studienaufenthalte in Nord- und Westafrika unter- nommen.
Harald Clade, Köln
S P E K T R U M BÜCHER
Volker Michael Strocka (Hrsg.): Fragen nach Gott.
Verlag Josef Knecht, Frank- furt am Main, 1996, 156 Sei- ten, Paperback, 28 DM
Spätestens seit dem II.
Vatikanischen Konzil kann ein aufmerksamer Beobach- ter die erfreuliche Tendenz der Weltreligionen zum Kon- sens in der Abwehr des im- mer wieder virulent werden- den Atheismus feststellen.
Daß es nach Nietzsches These
„Gott ist tot“ zu einer Orien- tierungskrise im christlichen Abendland kommen konnte, ist nicht zuletzt eine Folge der
„Gotteskrise“ unserer Zeit (J. B. Metz).
Aus gutem Grund widmet sich deshalb diese Neuer- scheinung der Leitfrage: Wel- che Gottesvorstellungen prä- gen Juden, Christen und Mos- lems? Den Dialog der Reli- gionen bietet dieser Band mit den Beiträgen bekannter Au- toren als Summa der Vorträge im Studium generale der Tele- Akademie 1996 in Südwest 3.
Im Sinne von Hans Küng mit seiner Vorstellung eines
„Weltethos“ ist dieses Buch ein erfreulicher Beitrag zur These von Küng: „Ohne Frie- den unter den Weltreligionen kein Frieden in der Welt!“
Hannes Sauter-Servaes, Singen