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Fabel aus dem Tschechischen - Fabeln in Stundenbildern Kl.3/4

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Academic year: 2022

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Oswald Watzke (Hg.): Fabeln in Stundenbildern 3./4. Klasse © Auer Verlag

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Vom Fuchs,

wie er zwei kleine Bären beschwindelt hat

aus dem Tschechischen

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Hinter Glasbergen und samtenen Wiesen lag ein dichter Wald. Niemand hat ihn je betreten und niemand hat ihn je erblickt. In diesem Wald, in diesem undurch- dringlichen Dickicht lebte eine Bärenmutter und die hatte zwei Bärenkinder. Als die Bärenkinder heranwuchsen, beschlossen sie, in die Welt zu ziehen. So ver- abschiedeten sie sich von ihrer Mutter und machten sich auf den Weg. Sie gingen und gingen; sie gingen einen Tag und einen zweiten, sie traten aus dem Wald auf die Wiese und aßen alles auf, was ihnen die Mutter auf den Weg mitgegeben hatte.

Nicht einmal ein Krümelchen blieb ihnen mehr übrig.

„Ach, Brüderchen, ich möchte essen!“, klagte das jüngere Bärlein.

„Und erst ich, Brüderchen!“, seufzte das ältere.

Und wie sie so gingen, fanden sie auf dem Weg einen Käse. Sie wollten ihn teilen, doch wussten sie nicht wie. Deshalb begannen sie miteinander zu streiten. Sie stritten, stritten, bis sich ein Fuchs zu ihnen gesellte.

„Warum streitet ihr, junge Herren?“, fragte er sie.

„Ach, wir haben einen Käse und wissen nicht, wie wir ihn teilen sollen!“, sagten ihm die Bärlein.

„Das ist doch ganz einfach, ich werde ihn teilen“, lachte der Fuchs, nahm den Käse und brach ihn in zwei Hälften.

„Das ist nicht gerecht!“, riefen die Bärenkinder. „Eine Hälfte ist größer!“ Der Fuchs sah die beiden Hälften genau an und sagte: „Wahrhaftig, diese Hälfte ist etwas größer, aber das werden wir gleich haben“, und biss ein Stück von der größeren Hälfte ab.

„Jetzt ist wieder die andere Hälfte größer!“, riefen die Bärenkinder. Der Fuchs biss also von dieser ein Stück ab.

Aber nun war wieder die erste Hälfte größer und so ging das immer weiter. Der Fuchs biss einmal in diese und einmal in jene Hälfte, bis er die beiden Hälften aufgegessen

hatte und gar nichts mehr übrig war.

„Gevatter, du hast uns aber schön bedacht!“, ärgerten sich die Bärlein.

„Ich habe euch wirklich gut bedacht“, lachte der Fuchs. „Keiner von euch hat weder ein Krümel weniger noch ein Krümel mehr bekommen als der andere.“

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Oswald Watzke (Hg.): Fabeln in Stundenbildern 3./4. Klasse © Auer Verlag

3 3.3 Texterschließung

1. Teilziel: freie Aussprache

2. Teilziel: Finden der Überschrift(en)

Aus den Vorschlägen (z. B. „Der Fuchs und die Bären“, „Wie der Fuchs zwei Bären beschwindelt“, „Der Fuchs als Schiedsrichter“, „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“, „Streiterei lohnt nicht“) wird mit Begründung die passende Überschrift ausgewählt, wobei mehrere Formulierungen akzeptabel sind.

3.4 Reproduktion

Gruppenarbeit nach freier Wahl:

– Wer möchte das Lesen mit verteilten Rollen einüben?

(Zur besonderen Beachtung: Zeile 9 „klagen“, 10 „seufzen“, 17 „lachen“ (listig), Zeile 23/25 „rufen“ (wütend), 30 „sich ärgern“, 31 „lachen“ (schadenfroh) usw.)

– Wer möchte den Fabeltext illustrieren?

– Wer möchte die Fabel in Szene setzen?

(Hinweise: Rollen, Requisiten, Mimik, Gestik, Stellprobe, Szenenspiel vorbereiten) – Wer möchte die Fabel umschreiben oder eine neue Fabel erfinden?

(Hinweise: Überschrift, Schluss, Szenen verändern, Figuren verändern (die Bärenkinder lassen sich nicht hereinlegen);

Beispiel übertragen auf andere Fabeltiere, auf Menschen, Dingsymbol „Käse“ verändern; eine neue Fabel zum gleichen Lehrsatz erfinden)

3.5 Ergebnissicherung

Einsammeln und Besprechen der Ergebnisse (einzelner Beispiele).

4. Zur Weiterführung

Ausfeilen der Ergebnisse der Reproduktionsphase; Erarbeitung und Eintrag des Tafelbildes (siehe Arbeitsblatt als Kopiervor- lage):

Einstudierung und evtl. Aufführung des Fabelspiels;

Kürzung anhand von Streichungen (Arbeitsblatt) auf ein Drittel des ursprünglichen Umfanges; Eintrag auf Arbeitsblatt.

Vom Fuchs,

wie er zwei kleine Bären beschwindelt hat

Lehre: „Rechthaberei führt zu nichts.“

Oder:„Wenn zwei (Menschen) sich streiten, freut sich der Dritte.“

zwei Bärlein ein Fuchs Menschen

hungrig unschlüssig streitsüchtig rechthaberisch einsichtig

gefräßig listig

scheinbar gerecht hinterlistig spöttisch Tafelbild:

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