Bundesamt für Raumentwicklung ARE
Office fédéral du développement territorial ARE Ufficio federale dello sviluppo territoriale ARE Uffizi federal da svilup dal territori ARE
Trial & Error: Wie wir neuen
Herausforderungen in der Schweizer Raumentwicklung begegnen
Dr. Maria Lezzi, Direktorin ARE
4. Deutsche Regionalplanungstagung 25./26.9.2014
Quelle: ww.stockhorn.ch
2 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
Dr. Maria Lezzi, Direktorin ARE
Programm
1. Wie alles begann…
2. Das Raumkonzept Schweiz
3. Inside-Information: Das Raumkonzept und die Hauptstadtregion 4. Lessons learnt
5. Umsetzung des Raumkonzepts auf Bundesebene
6. Umsetzung des Raumkonzepts auf Kantons- und Gemeindeebene 7. Fazit
3 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
Dr. Maria Lezzi, Direktorin ARE
1. Wie alles begann…
Erfolge in der Raumplanung…
• Trennung Bauzone / Nichtbauzone
• Koordinierende und steuernde Arbeit dank Richtplänen und Sachplänen
• Innovative Ansätze in Städten und Gemeinden (z. B. Umnutzung von Industriebrachen, städtebauliche Prozesse)
... dennoch ist Raumentwicklung nicht nachhaltig
• Flächenverbrauch, Zersiedelung
• Verkehrsnetze stossen an Grenzen bezüglich Kapazitäten, Finanzierung und Folgen für Raum und Umwelt
• Lebens- und Wirtschaftsräume entsprechen nicht mehr den institutionellen Grenzen
Die klassischen Instrumente der Raumplanung CH reichen nicht aus!
4 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
Dr. Maria Lezzi, Direktorin ARE
1. Wie alles begann… 2005
Raumentwicklungsbericht.
Hrsg. v. ARE
Die Schweiz. Ein städte- bauliches Portrait.
Hrsg. v. ETH-Studio Basel Baustelle Föderalismus.
Hrsg. v. Avenir Suisse
Farbige und
weisse Regionen
Alpine Brachen etc.
Metropolitanräume
5 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
Dr. Maria Lezzi, Direktorin ARE
1. Wie alles begann… 2006, 2007
• 2006: Vereinbarung zur Erstellung eines tripartiten Raumkonzepts Schweiz. Federführung ARE/Prof. Pierre-Alain Rumley (damaliger ARE-Direktor)
• 2006/2007: Raumplanung und Raumentwicklung in der Schweiz.
Beobachtungen und Anregungen der internationalen Expertengruppe.
Federführung Prof. Bernd Scholl ETHZ. Auftraggeber ARE
• 2006: Publikation der «Leitbilder und Handlungsstrategien für die Raumentwicklung in Deutschland»
6 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
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•
Orientierungs- und Entscheidungshilfe für alle Akteure in der Raumentwicklung•
Enthält Ziele, Strategien und Empfehlungen für die nachhaltige Nutzung des knappen Guts Boden•
Rahmen für eine Raumentwicklung der Schweiz, welche Flächen, Kosten und Energie spart•
Knüpft an die „Grundzüge der Raumordnung Schweiz“ von 1996 an2. Das Raumkonzept Schweiz
Was ist das?
7 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
Dr. Maria Lezzi, Direktorin ARE
2006: Einigung auf partnerschaftliche Entwicklung des Raumkonzepts
2007/2008: Durchführung von 19 Foren 2009/2010: Partnerschaftliche Erarbeitung
2011/2012: öffentliche Konsultation und Überarbeitung
Dez 2012: Politische Verabschiedung und Veröffentlichung
2. Das Raumkonzept Schweiz
Chronologie
8
Strategie 1: Handlungsräume bilden und das polyzentrische Netz von
Städten und Gemeinden stärken
9
Strategie 2: Siedlungen und Landschaften aufwerten
10
Strategie 3: Verkehr, Energie und Raumentwicklung aufeinander
abstimmen
11 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
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3. Inside-Information
Das Raumkonzept und die Hauptstadtregion
Foto: Lezzi 2010
12 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
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Entwurf Raumkonzept Schweiz (Juni 2008).
Stärken stärken und nicht überall Alles!
3. Das Raumkonzept und die Hauptstadtregion
Akt 1: Die Metropolitanräume der Schweiz
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3. Das Raumkonzept und die Hauptstadtregion Akt 2: Widerstand aus der Hauptstadt
„Der Grossraum Bern wird unter seinem Wert verkauft“
(Barbara Egger-Jenzer, Forum Raumentwicklung 3/2008)
Berner Unzufriedenheit mit der
«Rückstufung»: Widerstand gegen die Raumentwicklung des Bundes
(NZZ, 29.10.2008)
„Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die durch das ARE vorgeschlagene Einstufung des Grossraumes Bern mit der Hauptstadt als Zentrum weder nachvollziehbar noch akzeptabel ist und korrigiert werden muss, indem die „Swiss Capital Area“ ohne Wenn und Aber als weiterer Metropolitanraum zu qualifizieren ist.“
(aus: Interpellation Jacqueline Gafner (FDP), an den Gemeinderat Bern)
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3. Das Raumkonzept und die Hauptstadtregion Akt 3: Happy End?
Quelle: Raumkonzept Schweiz, Entwurf für die tripartite Konsultation, Jan. 2011
4 grossstädtisch-geprägte Handlungsräume
=
3 Metropolitanräume +
1 Hauptstadtregion
15 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
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3. Inside-Information
Keine versteckte Föderalismusreform
16 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
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4. Lessons learnt
Vertikale Kooperation - Horizontale Kooperation
Kooperation in der Bundesverwaltung
17 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
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4. Lessons learnt
Parallelität von ARE-Vorhaben
Raumkonzept Schweiz RKCH
Modellvorhaben
Agglomerationsprogramme
2006 2008 2010 2012 2014
Umsetzung
RKCH
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4. Lessons learnt
Parallelität von ARE-Vorhaben
Raumkonzept Schweiz RKCH
Modellvorhaben
Agglomerationsprogramme Entwurf
Raument-
wicklungsgesetz E-REG
Raumplanungsgesetz 1. Revisionsetappe RPG1
2006 2008 2010 2012 2014
Umsetzung RKCH
E-REG: Der Bundesrat genehmigt RKCH. Es wird dadurch verbindlich für alle Partner.
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4. Lessons learnt
Parallelität von ARE-Vorhaben
Raumkonzept Schweiz RKCH
Modellvorhaben
Agglomerationsprogramme Entwurf
Raument-
wicklungsgesetz E-REG
Raumplanungsgesetz 1. Revisionsetappe RPG1
2006 2008 2010 2012 2014
Umsetzung RKCH
RPG2 RPG2 RP
G2
20 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
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5. Umsetzung des Raumkonzepts auf Bundesebene
• Siedlungsentwicklung nach innen, Freiraumentwicklung:
Umsetzung RPG 1 (Prüfung kantonale Richtpläne; ARE ff), Modellvorhaben (8 Bundesämter)
• Abstimmung von Siedlung und Verkehr:
Agglomerationsprogramme (ARE ff), STEP Bahn 2030 (BAV), RPG2 (ARE ff)
• Abstimmung von Energieinfrastrukturen und Raum:
Windkonzept (ARE ff), Koordination Untergrund (ARE ff), RPG2 (ARE ff)
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5. Umsetzung des Raumkonzepts auf Bundesebene
• Förderung der funktionalen Zusammenarbeit, auch in grösseren Räumen:
STEP Bahn 2030 (BAV), Standortförderung (inkl. Steuer- erleichterungen) und Neue Regionalpolitik (SECO),
RPG2 (ARE ff)
• Detaillierung in teilräumlichen Konzepten:
Agglomerationspolitik des Bundes 2016+ (Weiterentwicklung), Politik des Bundes für ländliche Räume und Berggebiete (neu)
• Verfeinerung Zukunftsbild Schweiz.
«Demain? La Suisse»-Wettbewerb bei Fachhochschulen
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6. Umsetzung des Raumkonzepts auf Kantons- und Gemeindeebene
• Siedlungsentwicklung nach innen:
• formale Planungen gemäss RPG 1 vorwärtstreiben
• Dichte und Qualität «begreifen»
• Freiwillige Zusammenarbeit über Gemeinde-, Kantons- und Landesgrenzen hinweg:
• Regionalkonferenzen (BE), inkl. Initiativ- und Referendumsrecht
• Trägerschaft von Agglomerationen, und von ländlichen Räumen?
• Kosten-Nutzen-Ausgleich resp. Finanzausgleiche (JU, TG)
• Ideenkonkurrenzen für Grossräume (Limmattal AG/ZH)
• Touristische Gesamtkonzepte (Gotthardraum UR/TI/VS/GR)
• Neue regionale Naturparks, zwei neue Nationalparks (?)
• Energieregionen (Goms VS)
23 Trial & Error in CH-Raumentwicklung. 4. Deutsche Regionalplanungstagung 2014
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6. Umsetzung des Raumkonzepts auf Kantons- und Gemeindeebene
• Veränderung von politisch-administrativen Grenzen:
• Gemeindefusionen
• Kantonswechsel von Gemeinden (Berner Jura; abgelehnt)
• Kantonsfusionen (BS/BL am 28.9.2014?)
grosser Beitrag zur Umsetzung des Raumkonzepts Schweiz, nicht immer mit explizitem Bezug
Stärkung der Raumentwicklung
Bedeutungszunahme der überkommunalen / regionalen Kooperation
Stärkung der Kantonsebene und der kantonalen Richtplanung
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7. Fazit: Wirksame Raumentwicklung ist… an ice canoe race à la québécois!
Quelle: www.canadacool.com