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Arbeit&Gender (online, 5 Feb 21)

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Arbeit&Gender (online, 5 Feb 21)

online / Ulmer Verein. Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e. V. und Arbeitskreis Provenienzforschung, 05.02.2021

Ulmer Verein Arbeit & Gender.

Zum Verhältnis von Produktions- und Reproduktionsarbeit

Eine Kooperation zwischen dem Ulmer Verein. Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e. V.

und dem Arbeitskreis Provenienzforschung

Organisation: Ann-Kathrin Hubrich und Dr. Ute Haug Datum: 5. Februar 2021 13 bis 15 Uhr

O n l i n e ü b e r Z o o m ( d e r L i n k f i n d e t s i c h a u f d e r S e i t e d e s U l m e r V e r e i n s http://www.ulmer-verein.de)

Die Corona-Pandemie macht in vielerlei Hinsicht prekäre Arbeitsbedingungen sichtbar. Die Umstel- lung auf digitale Konzepte (ob in der Lehre, im Ausstellungswesen oder im Projektmanagement), die massive Belastung von Familien durch das Wegbrechen von Betreuungsmöglichkeiten und damit verbundenem Unterricht zu Hause sowie Care-Arbeit oder der Entzug jeglicher Arbeitsgrund- lage (Wegfall von Recherchemöglichkeiten für Wissenschaftler:innen, Schließung von Kulturein- richtungen) – all dies sind offensichtliche Folgen der aktuell bestehenden Krise. Doch vieler dieser Phänomene sind uns bereits bekannt, existieren sie auch jenseits des herrschenden Ausnahmezu- stands!

Unter dem Titel Arbeit & Gender widmen wir uns den Formen und Bedingungen von tradierten und überkommenen Geschlechterrollen im Bereich der kunsthistorischen Arbeit. Im Fokus steht dabei das Verhältnis von Erwerbsarbeit zur Reproduktions- und Care-Arbeit. Obwohl sie gleichermaßen zu einer funktionierenden Gesellschaft beitragen, wird letzteren weder die notwendige finanzielle Vergütung zugestanden noch ihnen eine entsprechende Anerkennung und Wertschätzung zuteil.

Zu betonen ist: Frauen leisten häufiger die genannte Care-Arbeit. Im April 2019 wendeten Frauen durchschnittlich 7,4 Stunden dafür auf, Männer hingegen nur 3 Stunden (werktags). Eine jüngst erhobene Studie zur Aufteilung der Care-Arbeit zwischen Männern und Frauen während der Pande- mie* zeigt, dass die zusätzlichen Belastungen zwar gerecht aufgeteilt werden – beide Geschlech- ter investieren täglich 0,5 Stunden mehr in die Hausarbeit und 2,5 Stunden mehr in die Kinderbet- reuung. Doch bedeutet dies, dass die Arbeitszeit sich damit insgesamt auf 10,4 Stunden in der Sor- gearbeit für Frauen und auf 6 Stunden für Männer erhöht.

Zudem hat die Wahrnehmung und Bewertung von Reproduktions- und Care-Arbeit entscheidenden Einfluss auf Karriere- und Lebenswege, und so fragen wir in diesem Sinne: In welchem Verhältnis

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ArtHist.net

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stehen Produktions- und Reproduktionsarbeit in unserem Alltag an Hochschulen, Kultureinrichtun- gen und in Betrieben? Welche strukturellen und institutionsspezifischen Rahmenbedingungen beeinflussen hierbei unsere Arbeitsweisen? Welche Rolle spielt die Kategorie Gender in diesem Zusammenhang? Welche Rolle spielt das Netzwerk oder Kollektiv? Wie können tradierte Struktu- ren in Bezug auf sich verändernde Rollen- und Wertemuster angepasst werden?

Der Workshop will einen Anstoß geben, sich eingehender mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und wählt hierfür bewusst ein offenes Format. Nach einer kurzen Einführung wird Änne Söll einen Impulsbeitrag zu Reproduktionsarbeit in der zeitgenössischen Kunst halten. Es folgt eine Diskussi- onsrunde mit Änne Söll, Eva Kuschinski, Melanie Schütze unter der Moderation von Ute Haug und Ann-Kathrin Hubrich.

Änne Söll ist Kunsthistorikerin und Professorin für Kunstgeschichte mit den Schwerpunkten Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts sowie Kultur- und Geschlechterforschung, insbesondere der Männ- lichkeitsforschung. Sie lehrt seit 2015 am Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum und widmet sich aktuell Fragen der Reproduktionsarbeit in der Kunst und globalisierten Arbeitswelten.

Eva Kuschinski ist Soziologin und seit Oktober 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsge- biet Geschichte und Theorie der Stadt. In ihrem Dissertationsprojekt forscht sie zum Zugang zu Wohnraum für Bewohner:innen der Hamburger Frauenhäuser im Kontext der Wohnungs- und Sozialpolitik. Sie ist Mitglied im AK Geographie & Geschlecht und Vertreterin der Mittelbau-Initiati- ve Hamburg.

Melanie Schütze ist Gründerin und CEO von nushu Female Business. Beruflich tätig war sie zuvor in einer Unternehmensberatung, einer eigenen Agentur und im Personalwesen verschiedener Star- t-ups. 2015 gründete sie das branchen- und positionsübergreifende Vorläufer-Netzwerk Alsterloge in Hamburg. Sie befasst sich in Vorträgen und Publikationen, u. a. die Netzwerkstudie 2017, mit der Bildung und Etablierung von Frauennetzwerken.

*Die Studie ist ein Verbundprojekt zwischen dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am DIW Ber- lin und der Universität Bielefeld.

Die Veranstaltung versteht sich als Fortsetzung des vom Ulmer Verein und vom Arbeitskreis Pro- venienzforschung am 23.11.2019 an der TU Berlin durchgeführten Workshop zu Arbeitsbedingun- gen und Berufsperspektiven in der Kunstgeschichte unter dem Titel Forschung gestalten! Im November 2020 hat sich in Folge hieraus im Ulmer Verein die AG Arbeitsbedingungen Kunstwis- senschaft gebildet.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an hubrich@ulmer-verein.de --

Online-Diskussion "Prekäre Arbeitsbedingungen in der Pandemie: Einladung zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch"

AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft (AG AK) // Ulmer Verein e. V.

Diskussion und Erfahrungsaustausch, Donnerstag, 4. März 2021, 18 Uhr

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http://www.ulmer-verein.de)

Nicht erst seit der Corona-Pandemie sind Kunstwissenschaftler:innen, Kunst- und Kulturschaffen- de ganz unmittelbar von prekären Arbeitsbedingungen betroffen. Die Krise jedoch verschärft die Situation und verdeutlicht, wie rechtlos, ausgeliefert und abhängig nicht festangestellte Mitarbei- ter:innen sind.

Die AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft (AG AK) des Ulmer Vereins (Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e. V.) lädt aus diesem Grund Kolleg:innen aus den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern – von der Universität über Museen und Archive, freiberufliche Kurator:innen und Kunstvermittler:innen – am Donnerstag, den 4. März 2021 um 18 Uhr zum Erfahrungsaustausch ein.

Wir wollen uns gemeinsam einen Ein- und Überblick über die momentane Beschäftigungssituation verschaffen: Wo brechen Anschlussverträge weg, wer ist davon in welchem Maße betroffen? Wie wirkt sich die zeitliche Extrabelastung durch die digitale Lehre auf die anderen Arbeitsgebiete aus – und wie auf die Qualifikationsarbeiten? Welche Universitäten und Museen haben schon Hilfsan- gebote umgesetzt – u. a. durch die Verlängerung von Arbeitsverträgen, durch die Entlastung von Forscher:innen mit care-Aufgaben und/oder Mitarbeiter:innen am Ende der Vertragslaufzeit? Wie gestaltet sich die Situation für Freiberufler:innen durch eine veränderte Auftragssituation? Welche unmittelbaren Schwierigkeiten ergeben sich etwa durch die Schließung von Museen und öffentli- chen Institutionen? Welche Rechte haben wir und welche Forderungen wollen wir stellen? Wo brau- chen wir besonders dringend Unterstützung und Solidarität?

Geplanter Ablauf:

- Vorstellung der AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft (AG AK)

- Präsentation des Projekts "aktivierender Fragebogen" zur geplanten Umfrage "Arbeiten mit befris- teten Verträgen: Die Situation in den Kunstwissenschaften"

- Erfahrungsaustausch und Diskussion

Die Veranstaltung findet digital über Zoom statt – Teilnehmer:innen sind herzlich dazu eingela- den, auch in anonymisierter Form (also ohne Namensnennung und ohne Einschaltung der Kamer- a) an der Diskussion teilzunehmen oder uns vorher ihre Berichte und Einschätzungen zu übersen- den: arbeitsbedingungen@ulmer-verein.de.

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AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft (AG AK)

Zeitverträge, zunehmend kürzere Laufzeiten, Drittmittelabhängigkeit und unsichere Karriereper- spektiven prägen unseren Berufsalltag an den Universitäten, in Forschungseinrichtungen, an Muse- en, privaten und öffentlichen Institutionen, im Denkmalschutz, in Galerien, Auktionshäusern, Stif- tungen, etc. – unabhängig davon, ob wir angestellt sind, freiberuflich arbeiten oder auf Honorarba- sis beschäftigt werden. Dabei stehen gute Lehre, erfolgreiche Forschung und qualitätvolle, nach- haltige Arbeit in einem direkten Zusammenhang mit sicheren Beschäftigungsverhältnissen und stabilen beruflichen Perspektiven.

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Nicht erst seit der Corona-Pandemie sind wir unmittelbar von prekären Arbeitsbedingungen betrof- fen. Keines unserer Tätigkeitsfelder – von der universitären Kunstwissenschaft über die Arbeit für Museen und Archive bis hin zu freiberuflichem Kuratieren und der Kunstvermittlung – ist davon ausgenommen. Erhebungen wie der vom Stifterverband und McKinsey herausgegebene Hoch- schulbildungsreport (https://www.hochschulbildungsreport2020.de) sowie der Hochschulreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (https://www.dgb.de/themen/++co++701f435a-2589-11e- b-b49a-001a4a160123) haben die prekäre Situation zahlloser Beschäftigter an deutschen Hoch- schulen zum wiederholten Male offengelegt; eine Umfrage des Arbeitskreises Provenienzfor- schung von 2019 bestätigt den Befund. Auch in anderen Feldern kunstwissenschaftlicher Arbeit sind Kettenbefristung, Lohndumping und Überstunden die Regel.

Die AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft (AG AK) ist eine Initiative von Kunst- und Kultur- wissenschaftler:innen im Ulmer Verein, die für ein Ende der Befristungspolitik und faire Beschäfti- gungsverhältnisse eintreten. Als Netzwerk zur solidarischen Unterstützung zwischen Beschäftig- ten im Kunst- und Kulturbetrieb, Unterstützer:innen und Bündnispartner:innen aus Universitäten, Museen, Gewerkschaften u. a. will die AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft (AG AK) Prekari- tät und Prekarisierung sichtbar machen und dazu beitragen, bessere Arbeitsbedingungen dauer- haft und nachhaltig zu etablieren.

Ziele und Projekte der AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft (AG AK) - Prekarisierung sichtbar machen und thematisieren

- aktivierende Umfragen als Grundlage für zielgerichtete Kritik

- Erfahrungsaustausch und Diskussion ermöglichen, um Strategien für bessere Arbeitsbedingun- gen zu entwickeln

- Prekarisierung durch konkrete Forderungen und Maßnahmenpakete entgegenwirken - Vernetzung, Solidarität und Solidarisierung organisieren

Wer sich engagieren möchte, ist herzlich eingeladen mitzumachen. Bei Interesse könnt ihr Kon- takt über arbeitsbedingungen@ulmer-verein.de aufnehmen.

Weitere Informationen unter: www.ulmer-verein.de

Quellennachweis:

ANN: Arbeit&Gender (online, 5 Feb 21). In: ArtHist.net, 28.01.2021. Letzter Zugriff 27.02.2022.

<https://arthist.net/archive/33294>.

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