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Vorlesung: Datenverarbeitung Sommersemester 2021

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(1)

Vorlesung: Datenverarbeitung

Sommersemester 2021

Thema: 3. Statistiks mit MS Excel Prof. Dr. S. Kühn

Fachbereich Informatik/Mathematik Raum: S 315a

Email: skuehn@informatik.htw-dresden.de

(2)

LV Datenverarbeitung 3. Statistik mit Excel 2

3.1. Einführung

Statistik

ist die Zusammenfassung bestimmter Methoden, um empirische Daten zu analysieren.

• Ausgehend von den Rohdaten versucht die

Statistik

, Informationen über das betrachtete System zu gewinnen.

• Das Reduzieren des Informationsgehaltes der Rohdaten, kann das Bild auf das

“Wesentliche" freigeben.

Eine der grundlegendsten Aufgaben der Statistik:

Angabe eines Messergebnisses, das aus mehreren Messungen besteht

mit Vertrauensbereich (wie genau ist das Messergebnis). Fehlerarten von analytischen Messungen:

• Fehler der 1. Art: Zufallsfehler – unterschiedliche Quellen

(Ablesefehler, elektronisches Rauschen, zufällige Druckschwankungen, …)

• Fehler der 2. Art: Systematische Fehler – Beeinflussung aller Einzelmessungen (defektes Messgerät, falsche Versuchsbedingungen, usw.)

(3)

Grundgesamtheit und Stichprobe

Grundgesamtheit ist die Menge aller Elemente des untersuchten Systems, die Stichprobe dagegen nur eine Auswahl aus dieser Grundgesamtheit.

Bsp.: Messungen in der Chemie

• Grundgesamtheit: Menge aller möglichen Nitrat-Messungen der Brunnen einer Region (unendlich viele)

• Stichprobe: 200 Messungen Konsequenzen:

• Statistische Kenngrößen (z.B. Mittelwert) unterscheiden sich, je nachdem ob Werte aus der Grundgesamtheit oder aus Stichprobe ermittelt werden.

• Unterschiedliche Stichproben aus einer Grundgesamtheit, ergeben unter- schiedliche Werte bei den gleichen statistischen Kenngrößen.

• Übereinstimmung zwischen statistischen Parameter der Stichprobe und Parametern der Grundgesamtheit ist um so genauer, um so größer die Stichprobe ist.

• Die Wahl der Stichprobe beeinflusst die Werte der statistischen Kenngrößen.

Bsp.: Wahlverhalten zur Bundestagswahl – ländliche/städtische Bevölkerung

3

LV Datenverarbeitung 3.1. Einführung

(4)

LV Datenverarbeitung 3. Statistik mit Excel 4

3.2. Statistische Kenngrößen

Mittelwert (zentrale Tendenz) Excel-Funktionen:

MITTELWERT

MITTELWERTA ist ähnlich zu Funktion MITTELWERT, in die Berechnung gehen aber Zellen mit Buchstaben oder logischen Ausdrücken mit ein.

Zellen mit Text bzw. mit log. Falsch erhalten den Wert 0, mit log. Wahr den Wert 1.

GESTUTZMITTEL (Mittelwert ohne Ausreißer): Über einen Prozentsatz ist anzugeben, wie viel Extremwerte vom Mittelwert auszuschließen sind.

MEDIAN (mittlerer Wert aus einer Gruppe von Zahlen) Der Median ist der mittlere Wert der sortierten Zahlen.

Bsp.: 22, 20, 38, 100, 30, 25; PS: 40%

Gestutztmittel: 28,75

Bsp.: 22, 20, 38, 100, 30, 25 Median: 27,5

(5)

Modalwert

Liefert den häufigsten Wert,

der in der Zahlengruppe vorkommt.

Streuung (Abweichung vom Mittelwert) Excel-Funktionen

• Varianz einer Stichprobe: VAR.S()Varianzen der Grundgesamtheit: VAR.P()

Standardabweichung Excel-Funktionen

• STABW.S() einer Stichprobe • STABW.N() der Grundgesamtheit

Vorteil gegenüber Varianz: Gleiche Maßeinheit wie die Messwerte !

=

=

n

i i

n

x xm

s

1

1 2

2 1

( ) ∑

=

=

n

i i

n

x xm

1 1 2

2

( )

σ

=

=

n

i i

n

x xm

s

1

2

11

( ) ∑

=

=

n

i i

n

x xm

1

1

( )

2

σ

5

LV Datenverarbeitung 3.2. Statistische Kenngrößen

(6)

STANDARDISIERUNG (Berechnung der z-Werte)

Um Werte unterschiedlicher Systeme miteinander vergleichen zu, bedarf es einer Standardisierung der Werte mittels Mittelwert xm und Standardabweichung s:

s

xm z = x

i

Beide Prüfungen mit 67%

bestanden, haben

unterschiedliche Werte !

Z-Werte sind ein Maß (Vielfaches) für die

Standardabweichung vom Mittelwert einer Datenreihe.

Kann man aufgrund der empirischen Verteilung von einem normalverteilten

Merkmal ausgehen, so erhält man als z-score Verteilung die Standardnormalverteilung!

6

LV Datenverarbeitung 3.2. Statistische Kenngrößen

(7)

RANG

Bestimmung der Ränge aller Werte innerhalb einer Zahlengruppe

Reihenfolge:

• 0 oder leer:

Sortierung in absteigender Reihenfolge

• sonst: aufsteigende Reihenfolge

7

LV Datenverarbeitung 3.2. Statistische Kenngrößen

(8)

QUANTIL: Excel-Funktion QUANTIL.INKL()

80. Quantil: Gibt den Wert an, der größer ist als 80% der Werte

QUANTILSRANG:

Gibt an, wieviel Prozent der Werte unter einem bestimmten Wert liegen.

8

LV Datenverarbeitung 3.2. Statistische Kenngrößen

(9)

Datenanalysetool:

Rang und Quantil

Über Entwicklertools/Add-Ins sind die Datenanalysetools in Excel zu laden.

Ergebnis: geordnet ungeordnet vorher Daten/Datenanalyse

Quantilsrang: Werte in % der

empirischen Verteilungsfunktion F(x)

9

LV Datenverarbeitung 3.2. Statistische Kenngrößen

(10)

QUARTILE

Berechnet 4 Quantile (QUARTILE): QUARTILE.INKL()

25.Quantil (Zahl 1), 50.Quantil (Zahl 2), 75.Quantil (Zahl 3), 100.Quantil (Zahl 4)

Hinweise:

1. Das 50. Quantil ist gleichzeitig der Median.

2. Der Median ist wesentlich weniger anfällig bei Ausreißern in den Messdaten.

Bsp.: Durchschnittseinkommen der Bevölkerung ist schief verteilt!

3. Verwendet man den Median, dann benutzt man den interquartilen Abstand als Parameter für die Streuung der Messwerte.

Interquartiler Abstand: Wert zwischen 3. und 1. Quartil.

(auch 2.Quartil)

10

LV Datenverarbeitung 3.2. Statistische Kenngrößen

(11)

Ein Histogramm ist eine statistische Grafik (Balkendiagramm) zur Anzeige der Häufigkeitsverteilung der Daten.

Merkmale: • Einteilung der Daten in Klassen entsprechend der Datenwerte.

• Die Klassen haben eine (hier alle die gleiche) Breite.

• Zwischen den Klassen dürfen keine Lücken existieren.

Bsp.: Punkteverteilung der Prüfungsergebnisse

Klasseneinteilung: 100-86, 85-71, 70-56, 55-41, 40-0 Daten/Datenanalyse/Histogramm

11

LV Datenverarbeitung 3. Statistik mit Excel

3.3. Histogramme

(12)

Die relative Häufigkeit erhält man, wenn die absolute Häufigkeit durch den Stichprobenumfang n geteilt (Normalisierung) wird.

Das Gesetz der großen Zahlen besagt,

dass sich die relative Häufigkeit eines Zufallsergebnisses der Wahrscheinlichkeit dieses Zufallsergebnisses annähert, wenn das Zufallsexperiment unter den

gleichen Voraussetzungen wiederholt ausgeführt wird (in großer Anzahl).

Folglich gilt:

• Eine Wahrscheinlichkeit ist also eine relative Häufigkeit für einen großen Stichprobenumfang.

• Das normalisierte Histogramm für eine große Stichprobe ist die Dichtefunktion der Wahrscheinlichkeitsverteilung.

Bsp.: Münzwurf

12

LV Datenverarbeitung 3.3. Histogramme

(13)

Schiefe und Kurtosis

• SCHIEFE: gibt an, wie symmetrisch die Werte verteilt sind

symmetrisches rechtsschiefen oder linksschiefen oder

Histogramm linkssteilen Verteilung rechtssteilen Verteilung

Schiefe = 0 Schiefe > 0 Schiefe < 0

• KURT: Wölbung

schmalgipflig, Kurt > 0 breitgipflig, Kurt < 0

13

LV Datenverarbeitung 3.3. Histogramme

(14)

Statistische Kenngrößen über Datenanalysetool / Populationskenngrößen

14

LV Datenverarbeitung 3.3. Histogramme

(15)

NORMVERT liefert Wahrscheinlichkeiten einer normalverteilten Zufallsvariablen für den angegebenen Mittelwert und die angegebene Standardabweichung.

Verteilungsfunktion: NORMVERT(x, Mittelwert, Standardabweichung, Wahr)

Dichtefunktion: NORMVERT(x, Mittelwert, Standardabweichung, Falsch) Dichtefunktion:

2 2 )2 (

12

)

( x =

σ π

e

xσµ

f

Verteilungsfunktion:

=

< x

x

f x dx

X

F ( ) ( )

) ,

t ...

(σ S andardabweichung µ Mittelwert (Glockenkurve)

15

3.4. Die Normalverteilung

LV Datenverarbeitung 3. Statistik mit Excel

(16)

Standardnormalverteilung

mit Mittelwert: 0, Standardabweichung: 1

F(1) = 0,8413 F(-1) = 0,1587 F(0) = 0,5

Der Wert der Verteilungsfunktion ist die Fläche unter der Dichtefunktion begrenzt von der X-Achse und der gestrichelten Hilfslinie des x-Wertes.

NORMINV(Wahrsch;Mittelwert; Standabwn) Ist die Umkehrfunktion von NORMVERT() zur Bestimmung der Quantile.

16

LV Datenverarbeitung 3.4. Die Normalverteilung

(17)

Bei jeder Normalverteilung finden wir innerhalb von + 1 Standardabweichung ca. 68% aller

Prozessergebnisse

+ 2 Standardabweichungen ca. 95% aller Prozessergebnisse

+ 3 Standardabweichungen 99,73% aller Prozessergebnisse

17

LV Datenverarbeitung 3.4. Die Normalverteilung

(18)

Aufgabe:

Es liegen Messwerte vom Nitratgehalt im Trinkwasser von 33 Brunnen einer Gemeinde vor:

7,02; 7,48; 7,64; 7,9; 8,03; 8,17; 8,27; 8,5; 8,66; 8,67; 8,8; 8,82; 7,8; 8,1; 8,89; 8,9; 8,9;

8,92; 8,94; 8,94; 8,96; 8,99; 9,13; 9,2; 9,2; 10; 9,39; 8; 9,5; 7,61; 7,23; 7,04; 10

Die Daten sind statistisch auszuwerten : 1. Sind die Messwerte normalverteilt ?

2. Gesucht ist der mittlere Wert des Nitratgehalts der Gemeinde ! Lösung zu 1.:

Optische Überprüfung:

- Histogramm

- Form der empirischen Verteilungsfunktion (sigmoid?) - Normalverteilungsplot (z.B. Q-Q-Test)

18

LV Datenverarbeitung 3.4. Die Normalverteilung

(19)

Histogramm

Wahl der Anzahl der Klassen k bzw. Klassenbreite d, bei n Messwerten:

- k sollte > 5 sein und nicht zu groß: Näherungsfaustregeln:

k = wurzel (n) = 5,56 oder k=5*lg n = 7,46

Hier bietet sich k=6 an: damit ergibt d = (Max(Xi)-Min(Xi))/k hier d=(10-7)/6 d=0,5

1. 2. 3. 4. 5. 6.

7,0 - 7,5 7,5 – 8,0 8,0 -8,5 8,5 – 9 9 – 9,5 9,5-10

19

LV Datenverarbeitung 3.4. Die Normalverteilung

(20)

Auswertung Histogramm: linksschiefe Verteilung mit der höchsten ”Dichte“

bei 8–9.

Berechnung der Populationsgrößen und deren Auswertung:

Median ist wesentlich weniger anfällig auf schiefe Verteilungen oder Ausreißer in den Meßdaten als Mittelwert. In unserem Bsp.

liegt Median näher am vermuteten Mittelwert als das arithm. Mittel!

Um die Streuung der Meßwerte um den Median zu beschreiben, gibt man die

Quartile oder den interquartilen Abstand an und nicht die Standardabweichung (ist

immer mit Mittelwert verbunden)

20

LV Datenverarbeitung 3.4. Die Normalverteilung

(21)

Form der empirischen Verteilungsfunktion

Auf Basis der z-transformierten Werte kann man die Werte der

Verteilungsfunktion der Standardnormalfunktion berechnen und mit der empirischen Verteilungsfunktion bzw. mit den Quantilsrängen vergleichen.

7,02 7,48

Transformiert z-Werte Messwerte

8,01 8,5 9,0 9,5 10,0

=QUANTILSRANG.INKL

Mittelwert der NV gleich Median – bei empirischer VF liegen nur ca.

42% aller Werte unterhalb des arith. Mittels

Median

3. Quartile.ink: 8,96 1. Quartile.ink: 8,0

Interquartiler Abstand: 0,96

21

LV Datenverarbeitung 3.4. Die Normalverteilung

(22)

Quantil-Quantil-Diagramm

6,50 7,00 7,50 8,00 8,50 9,00 9,50 10,00 10,50

6,5 7 7,5 8 8,5 9 9,5 10 10,5

Q-Q-Plot

Aufteilung des Intervalls [0,1] in gleich große Bereiche für Normalverteilung: (j-0,5)/n

Empirische Quantil-Werte und Quantil-Werte der Normal-

verteilung liegen nicht wirklich auf einer Linie, aber

annähernd…

22

LV Datenverarbeitung 3.4. Die Normalverteilung

(23)

03.06.2021 Einführung 23

Zusammenfassung Ergebnisse des Brunnenbeispiels:

1. Es liegen genug Werte vor, um ein Histogramm zu erstellen.

2. Beim Betrachten des Histogrammes wurde deutlich, dass Daten doch

deutlich von der Normalverteilung abweichen. Eine Angabe des Mittelwertes ist also wahrscheinlich nicht aussagekräftig.

3. Es wurden Mittelwert (8,53) und Median (8,8) errechnet und festgestellt, dass der Median deutlich näher am Dichtemaximum liegt, wo man ihn auch erwartet hätte.

4. Auch die Form der empirischen Verteilungsfunktion ist nicht wirklich sigmoid.

5. Ebenso zeigt der Normalverteilungsplot (z.B. Q-Q-Test), dass

Normalverteilung und Werteverteilung nicht auf einer Linie liegen (was zu erwarten war).

Ergebnis könnte also lauten: Der durchschnittliche Nitratgehalt der Brunnen der Gemeinde beträgt 8,8 mg/L.

(Berechnet wurde der Median, da die Daten von der Normalverteilung abweichen. Der arithmetische Mittelwert beträgt 8,53 mg/L, der interquartile Abstand 0,96 mg/L )

(24)

Warum haben wir den Datenbestand auf Normalverteilung getestet – was bringt das?

• Voraussetzung für viele parametrische Tests (z.B. t-Test) und lineare Regression

• Um ein Konfidenzinterval zu berechnen, muss man die Verteilung der Grundgesamtmenge kennen.

• Dies ist im Fall einer endlichen Stichprobe nur möglich, falls die Verteilungsklasse des zugrunde liegenden Merkmals bekannt ist.

• Für ein stetiges Merkmal bedeutet dies, dass eine geeignete Verteilungsklasse ausgewählt werden muss, die geeignet ist, die wahre (unbekannte)

Verteilungsstruktur des Merkmals wieder zu geben.

Weitere Möglichkeiten für Test auf Normalverteilung:

- Analytisch - Prüfverfahren mit Hilfe statistischer Hypothesen (später) (z.B. χ2 – Test, Kolmogorov-Smirnow-Test, Shapiro-Wilk-Test)

- Schätzmethoden (Punktschätzungen)

24

(25)

• Aus einer Grundgesamtheit wird eine Stichprobe gezogen (z.B. n Messungen) und es wird der Mittelwert der Stichprobe ermittelt.

• Dieser Vorgang wird unendlich oft wiederholt (bei gleichen Stichprobenumfang) und man erhält auf diese Weise eine Menge von Stichprobenmittelwerte.

• Diese Mittelwerte bilden eine eigene Verteilung:

Stichprobenkennwerteverteilung der Mittelwerte. Der Mittelwert der Stichprobenverteilung ist und ist die

Standardabweichung der Verteilung (auch StandardfehlerX des Mittelwerts genannt).

µ σ

X

Nach dem zentralen Grenzwertsatz gilt:

1. Wenn der Stichprobenumfang groß genug ist (n>30), dann ist die Stichproben- verteilung des Mittelwerts in etwa normalverteilt.

2. Der Mittelwert der Stichprobenkennwerteverteilung des Mittelwerts entspricht dem Mittelwert der Grundgesamtheit:

3. Die Standardabweichung der Stichprobenkennwerteverteilung des Mittelwerts entspricht der Standardabweichung der Grundgesamtheit geteilt durch die Quadratwurzel des Stichprobenumfangs:

σ

X =

σ

/ n

µ µ

X

=

25

LV Datenverarbeitung 3.5. Parameterschätzung und Vertrauensintervalle

3.5. Parameterschätzung und Vertrauensintervalle

(26)

Was können wir damit über den Mittelwert der Population der Nitrat- Werte der Gemeinde sagen?

 Hätten wir zig Stichproben, könnten wir mit dem Wissen, dass die

„Verteilung der der Mittelwerte“ selbst wieder normalverteilt ist, den Mittelwert der Population bestimmen.

 Leider habe wir nur eine Stichprobe 

 Aber: wir können die Streuung der Stichprobenkennwerteverteilung, auch als Standardfehler (des Mittelwerts) bezeichnet, berechnen:

 Der Standardfehler gibt an, wie nah ein empirischer

Stichprobenmittelwert am wahren Populationsmittelwert liegt.

 Dieser Standardfehler des Mittelwertes kann auch aus einer einzigen Stichprobe geschätzt werden:

N

x

N

x

x

σ σ ˆ = σ ˆ

2

= ˆ

Standardfehler

= 0,78095161/ √(33) = 0,135946

LV Datenverarbeitung 3.5. Parameterschätzung und Vertrauensintervalle

(27)

Der Standardfehler ist die Standardabweichung der Stichprobenkennwerteverteilung.

 Da die Stichprobenkennwerteverteilung normalverteilt ist, kann die Wahrscheinlichkeit dafür berechnet werden, dass der Mittelwert in einem bestimmten Intervall liegt.

 Mit der Wahrscheinlichkeit von p=0.68 liegt der Mittelwert der Gemeinde höchstens einen Standardfehler vom

Stichprobenmittelwert entfernt

Standardfehler

8,397 < μ < 8,669

(28)

Konfidenzintervalle

Sicheres Wissen über die Grundgesamtheit kann man anhand von Stichproben nicht gewinnen.

• Aber mit Hilfe der Statistik können Intervalle, sogenannte Konfidenzintervalle, angegeben werden, innerhalb derer die Parameter der Grundgesamtheit

wahrscheinlich liegen.

• Dazu benötigt man eine Irrtumswahrscheinlichkeit .

Eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% bedeutet, dass dieses Intervall den gesuchten Wert der Grundgesamtheit mit einer Wahrscheinlichkeit von 95%

enthält.

• Die linke untere Grenze des Konfidenzintervalls liegt bei:

• Die rechte obere Grenze des Konfidenzintervalls liegt bei:

• Bestimmung der Konfidenzgrenzen über die Excel-Funktion KONFIDENZ:

Mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% liegt der gesuchte Mittelwert der Gemeinde im Intervall: 8,267 < μ < 8,8

α

t Quantilwer X − Standardfe hler * ( 1 − α / 2 ) −

t Quantilwer X + Standardfe hler * ( 1 − α / 2 ) −

t Quantilwer

− / 2 ) 1

(

* hler

Standardfe α

28

(Nur für große Stichprobe n>30!)

(29)

1. Fall: Stichprobe > 30

Bestimmung der Konfidenzgrenzen über die Excel-Funktion KONFIDENZ:

t Quantilwer

− / 2 ) 1

(

* hler

Standardfe α

KONFIDENZ( , s, n ) =

29

α

NORM.INV(0,975;1,0)

(30)

2. Fall: Kleine Stichprobe

Bei kleinen Stichproben ist die Stichprobenkennwerteverteilung des Mittelwerts eine

Student-t-Verteilung

.

Die t-Verteilung ist abhängig von dem Freiheitsgrad df = n-1 (n Größe Stichprobe).

Um so größer df ist, um so mehr nähert sich die t-Verteilung der Normalverteilung an.

Bestimmung des Konfidenzintervalls über die Excel-Funktion TINV:

Die Excel-Funktion TINV gibt Quantile der t-Verteilung an.

Zweiseitiges Konfidenzintervall:

• TINV(0,05;10) = 2,28139

dabei gilt: Irrtumswahrscheinlichkeit = 0,05, df = 10

linke untere Grenze Konfidenzintervall:

rechte obere Grenze Konfidenzintervall:

Für unser Brunnenbsp: TINV(0,05;32)=2,0369

Mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% liegt der gesuchte Mittelwert der Gemeinde im Intervall: 8,253< μ < 8,803

28139 ,

2

* hler Standardfe X

28139 ,

2

* hler Standardfe X +

30

LV Datenverarbeitung 3.5. Parameterschätzung und Vertrauensintervalle

(31)

Bsp.1: Wie lange hält im Durchschnitt eine neu entwickelte Batterie mit einer Sicherheit von 95% ?

Getestet wurden 100 Batterien mit einer durchschnittlichen Haltbarkeit von 60 h bei einer Standardabweichung von 20 h.

1. Fall: Stichprobe > 30

Schätzung des Standardfehlers:

s

X

= s / n

= 2 Vertrauensintervall (Konfidenzintervall):

• Excel-Funktion KONFIDENZ:

• Konfidenzintervall: [ X −3,92, X +3,92]

31

[ 56,08 ; 63,92 ]

LV Datenverarbeitung 3.5. Parameterschätzung und Vertrauensintervalle

(32)

Bsp.2: Wie Bsp.1, aber n=25, also:

Wie lange hält im Durchschnitt eine neu entwickelte Batterie mit einer Sicherheit von 95% ?

Getestet wurden 25 Batterien mit einer durchschnittlichen Haltbarkeit von 60 h bei einer Standardabweichung von 20 h.

2. Fall: Kleine Stichprobe

n s

s

X

= /

Schätzung des Standardfehlers: = 4 Vertrauensintervall (Konfidenzintervall):

• TINV(0,05;24) = 2,0639

dabei gilt: Irrtumswahrscheinlichkeit = 0,05, df = 24 Konfidenzintervall

linke untere Grenze:

• rechte obere Grenze

0639 ,

2

* hler Standardfe X

0639 ,

2

* hler Standardfe X +

[ 52 , 68 ]

32

LV Datenverarbeitung 3.5. Parameterschätzung und Vertrauensintervalle

(33)

Beim Vergleich von Messergebnissen von verschiedenen Untersuchungen können folgende Fragestellungen auftreten:

1. Sind die Ergebnisse zweier verschiedener Messserien gleich oder unterscheiden sie sich signifikant voneinander ?

Z.B. unterscheiden sich die Untersuchungsergebnisse von zwei verschiedenen Laboren signifikant oder nicht ?

2. Weicht das Ergebnis einer Messserie von einem erwarteten Wert ab ?

Z.B. ist der Gehalt einer Substanz in einer Probe gleich dem gewünschten Wert, oder ist die Abweichung signifikant ?

Klar ist, dass die Ergebnisse von verschiedenen Labors bzw. von

unterschiedlichen Laboranten sich aufgrund der zufälligen Streuung der

Messwerte fast immer um einen gewissen Betrag unterscheiden. Die Frage ist:

Um wie viel dürfen sich die Werte unterscheiden, dass die Abweichungen noch im Bereich der zulässigen Streuung liegen?

33

LV Datenverarbeitung 3.6. Stichproben-Hypothesentest

3.6. Stichproben-Hypothesentest

(34)

- Nullhypothese H0 besagt: Die Daten unterscheiden sich nicht signifikant. - Alternativhypothese H1 besagt: Die Daten unterscheiden sich signifikant.

Bei dem Test wird entschieden,

ob die Nullhypothese zu verwerfen ist oder nicht.

- Es ist nicht möglich die Nullhypothese anzunehmen.

- Es wird keine Entscheidung bez. H1 getroffen.

x

1

x

2

Vergleich von zwei Mittelwerten und aus zwei Stichproben mit n1 und n2 Messwerten

H0: Mittelwerte unterscheiden sich nicht signifikant, H1: Mittelwerte unterscheiden sich signifikant.

( ) ( )





− +

− +

 −

 

 +

= −

2 1 1

2 1

22 2 2

1 1

2 1

2 1

2 1

n n

s n

s n

n n

n n

x t x

Es wird auf die t-Verteilung geprüft mit Irrtumswahrscheinlichkeit alpha und Freiheitsgrad FG = n1 + n2 -2.

Die H0-Hypothese muss abgelehnt werden, falls t > TINV(FG;alpha).

34

LV Datenverarbeitung 3.6. Stichproben-Hypothesentest

(35)

Trendlinien ... prognostizieren zukünftige Werte auf Grund bekannter Daten bekannt: Daten der Vergangenheit

unbekannt: Daten der Zukunft

Unterscheidung der Trendlinie nach der grafischen Form

• linear: y = m * x + b

• logarithmisch: y = c * ln x + b

• Polynom: y = b + c1* x + c2* x2+ . . . + c6* x6

• potentiell: y = c * xb

• exponentiell: y = c * eb*x linearer Trend

( wird schwerpunktmäßig behandelt in LV )

Y : sind so zu bestimmen, dass der Abstand durch die Punktwolke minimal ist ! X : Punktwolke (als Einzelpunkte

im Diagramm darstellen)

X Y 35

3.7. Trendanalysen

(ohne den math. Hintergrund zu behandeln)

(36)

Möglichkeiten der Bestimmung der Trendlinie:

(1) Funktion: TREND

für: berechnet linearen Trend für eine Datenreihe

TREND( Y_Werte; X_Werte; neue_X_Werte; Konstante ) Y-Werte: bekannte Werte

X_Werte: bekannte Werte

neue_X_Werte: sind die neuen x-Werte, für die die Funktion TREND die zugehörigen y-Werte liefern soll

Vorgehensweise: (Bsp.)

1. Zell-Bereich markieren: D4 : D8 (Zielbereich)

2. Funktionsassistent aufrufen: TREND-Funktion auswählen Y-Werte: B4 : B8

abschließen mit: Strg- + Shift- + Enter-Taste { = TREND( B4 : B8 ) }

--- 3. Zell-Bereich markieren: D9 : D13

4. Funktionsassistent aufrufen; TREND-Funktion auswählen Y-Werte: D4 : D8

X-Werte: A4 : A8 neue_X-Werte: A9 : A13

abschließen mit: Strg-Taste + Shift-Taste + Enter-Taste { = TREND( D4 : D8; A4 : A8; A9 : A13) }

36

LV Datenverarbeitung 3.7. Trendanalysen

(37)

(2) Funktion: SCHÄTZER

für: berechnet linearen Trend für einenWert SCHÄTZER( x; Y_Werte; X_Werte )

x: Datenpunkt, dessen Wert bestimmt werden soll Y_Werte: bekannter Datenbereich

X_Werte: bekannter Datenbereich

Vorgehensweise: (Bsp.)

1. Funktionsassistent; Funktion SCHÄTZER 2. x: A14

3. Y_Werte: B4:B8 4. X_Werte: A4 : A8

SCHÄTZER( A27; D22 : D26; A22 : A26 )

Hinweis: FunktionVARIATION() berechnet Trend bei nichtlinearen Daten

37

3.7. Trendanalysen LV Datenverarbeitung

(38)

(3) Trendlinie im Diagramm hinzufügen

1. Punktwolke im Diagramm darstellen (Jahr- u. Besucher-Daten)

2. • Datenreihe markieren (mit linker Maustaste einen Einzelpunkt anklicken)

• rechte Maustaste (auf markierten Einzelpunkt)

Trendlinie hinzufügen 3. Auswahl:

• Trendtyp

Bsp.: linear

• Optionen

38

3.7. Trendanalysen LV Datenverarbeitung

(39)

Korrelation:

Welche Abhängigkeit besteht zwischen unterschiedlichen Daten ? Bsp.: • Temperatur und Längsausdehnung eines Werkstoffes

• Ausfallrate, Laufleistung, Betriebsalter

Ein Maß für die Abhängigkeit von zwei unterschiedlichen Datenreihen ist der Korrelationskoeffizient:

Wertebereich: 0 >= korrel <= 1

Abhängigkeit: keine bis perfekte Gleichläufigkeit

perfekte Gleichläufigkeit, da E2 = (A2-$A$2)*0,01

(Matrix1) (Matrix2)

39

3.8. Korrelations- und Regressionsanalyse LV Datenverarbeitung

3.8. Korrelations- und Regressionsanalyse

(40)

Regression:

Welche funktionale Abhängigkeit besteht zwischen den Daten ? Wie lauten die Parameter der Funktion ?

Voraussetzung: Es besteht eine Abhängigkeit;

feststellbar über Korrelationsanalyse Arten der Regression:

lineare Regression y = m * x + b

gesucht werden die Funktionsparameter: m (Anstieg),

b (Schnittpunkt mit y-Achse) Funktion RGP() zur Bestimmung von m und b

nichtlineare Regression y = b * mx

Funktion RKP() zur Bestimmung der Funktionsparameter m und b

40

3.8. Korrelations- und Regressionsanalyse LV Datenverarbeitung

(41)

Vorgehensweise:

1. Markierung von 2 Zellen nebeneinander für Ausgabe mund b 2. Funktionsassistent aufrufen; Funktion RGP()

3. Y-Zellbereich angeben; X-Zellbereich angeben 4. Abschluss: Strg-Taste + Shift-Taste + Enter-Taste

lineare Regression

41

3.8. Korrelations- und Regressionsanalyse LV Datenverarbeitung

(42)

Wie muss sich bei der Formel y = f(x) die abhängige Größe x ändern,

wenn der Ziel-Wert y vorgegeben wird ? Bsp.: Der Drahtdurchmesser d einer zyl. Schraubenfeder wird vorgegeben, wie ändert sich dann der Außendurchmesser De der Feder ?

Menü: Extras →Zielwertsuche

Hinweis: Besteht beim Zielwert eine funktionelle Abhängigkeit von mehreren Größen,

dann erfolgt die Zielwertsuche über den Solver: Extras → Solver In der Zielzelle muss eine Formel stehen, die einen Zellbezug auf die veränderbare Zelle hat !

3.9. Zielwertsuche 42

LV Datenverarbeitung

3.9. Zielwertsuche

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