• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Pankreasfermentpräparate ohne Säurepufferung wirkungslos?" (09.08.1979)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Pankreasfermentpräparate ohne Säurepufferung wirkungslos?" (09.08.1979)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Isaacs und Lindenmann fanden 1957, daß mit Influenzaviren inku- bierte Zellen ein Glykoproteid pro- duzierten, welches die Virusvermeh- rung inhibierte: Interferon. Interfero- ne werden von Fibroblasten, Lym- phozyten und Granulozyten gebil- det, wenn durch Virus-RNA oder synthetische RNA das entsprechen- de Gen dereprimiert wird. In Tierver- suchen waren Virusinfektionen nach Gabe von Interferon-Antiserum, also nach Ausschaltung der Interferon- wirkung, signifikant schwerer als bei entsprechenden Kontrollen; Interfe- ron spielt somit in der normalen In- fektabwehr eine wesentliche Rolle.

Erst in jüngster Zeit konnten aus Zellkulturen menschlicher Leukozy- ten genügend große Mengen Inter- feron gewonnen werden, um die Wirkung am Menschen zu prüfen.

Bei chronisch-aggressiver Hepatitis sanken unter Interferontherapie 6 Parameter der floriden Virusinfek-

Patienten mit einer chronischen Pankreasinsuffizienz sind auf eine exogene Zufuhr von Verdauungsfer- menten angewiesen, bei einem Teil bleibt trotz ausreichender Substitu- tion die Steatorrhö unbeeinflußt.

Man hat hierfür eine Inaktivierung von Lipase und Trypsin durch Säure und Pepsin im Magen verantwortlich gemacht.

Bei sechs Patienten mit einer fortge- schrittenen exkretorischen Pankre- asinsuffizienz wurden die postpran- dialen Konzentrationen an Trypsin und Lipase im Duodenum nach ora- ler Gabe von Pankreatin allein oder in Kombination mit einem Antazi- dum oder mit Cimetidin gemessen.

Als Vergleich diente ein dünndarm- lösliches Fermentpräparat.

Die höchsten Konzentrationen wur- den bei einer Kombination von Ci- metidin und Pankreatin gemessen.

tion innerhalb von 10 bis 14 Tagen deutlich und stiegen nach Absetzen der Therapie wieder deutlich an;

wurde die Interferontherapie erst nach 4 bis 5 Monaten abgesetzt, so stiegen die erwähnten Parameter nicht wieder an.

Bei immunsupprimierten Tumorpa- tienten hat Interferon einen hochsi- gnifikanten therapeutischen Effekt auf Auftreten und Verlauf von Her- pes-zoster-Infektionen. 28 Patienten mit Osteosarkom erhielten 1 Monat vor und 17 Monate nach operativer Entfernung des Tumors Interferon.

Überlebensdauer und Metastasen- häufigkeit waren in der behandelten Gruppe etwa doppelt so günstig wie in einer Kontrollgruppe. Die Thera- pie mit Interferon erscheint damit aussichtsreich. Dck

Tamm, I.; Sehgal, P.: Interferons, Am. J. Med.

66 (1979) 3, Virology Laboratory, The Rockefel- ler University, New York 10021

Die Ergebnisse der Autoren zeigen, daß eine Steatorrhö auf hohe intrazi- bale Gaben von Pankreatin gut an- spricht. Die zusätzliche Gabe eines Antazidums ist in der Regel nicht erforderlich. Säureresistente dünn- darmlösliche Präparate sind nur bei den Patienten erforderlich, bei de- nen postprandial niedrige pH-Werte im Magen vorliegen.

Bei Patienten, wo die Steatorrhö nicht auf die übliche Enzymsubstitu- tion anspricht und bei denen die Durchfälle persistieren, sollte ein Versuch einer Kombination von Ci- metidin und Pankreatin gemacht werden.

Regan, P. T.; Malagelada, J.-R.; DiMagno, E.

P.; Glanzman, S. L.; Liang, V.; Go, W.: Compa- rative Effects of antacids, cimetidine and en- teric coating an the therapeutic response to oral enzymes in severe pancreatic insufficien- cy, N. Engl. J. Med. 297 (1978) 854-858, Gas- troenterology Unit, Mayo Clinic and Mayo Foundation, Rochester, MN 55901

trisch-stenosierende I nti maorgani- sate als „ausgebrannte Endarteriitis obliterans" verstanden werden.

Die Phlebitis coronaria entsteht septisch-metastatisch oder durch lokales Trauma nach eingreifender Diagnostik (extrem selten).

Die Kenntnis der Reaktionskette:

Endotheldefekt Thrombozytenag- glomeration Freisetzung des Plättchenfaktors Intimaprolifera- tion hat einen neuen Aspekt in Skle- roselehre und Entzündungsdebatte gebracht. Danach ist „Entzündung"

nicht durchaus „Infektionsfolge"

oder Folge einer Autoaggression.

Damit hängt es zusammen, daß die klinische Diagnose der Koronariitis vor großen Schwierigkeiten steht.

Das Wissen um die Existenz ei- ner Koronariitis ist vielleicht geeig- net, einer aktiveren Therapie eine Chance einzuräumen. Je jünger ein

„Koronarpatient", um so dringlicher ist der Versuch einer „entzündungs- hemmenden" Therapie, ohne Rück- sicht auf theoretische Bedenken.

Literatur

Albertini, A. v.: Die Bedeutung entzündlicher Erkrankungen der Koronararterien für die Pa- thogenese der Koronarsklerose, Schweiz. Z.

Path. 1 (1938) 163 — Baumgartner, H. R., and Studer, A.: Smooth muscle cell proliferation and imigration after removat of arterial en- dothelium in rabbits, in: G. Schettler, E.

Stange, W. R. Wissler: Atherosclerosis, it is reversible?, Berlin/Heidelberg/New York:

Springer 1978 — Benditt, E. P., and Benditt, J.

M.: Evidence for a monocional origin of human atherosclerotic plaques, proc. nat. Acad. Scie.

(Wash.) 70 (1973) 1753 — Doerr, W.: Arterio- scierosis without end, Virchows Archiv, A, 380:91 (1978) — Jäger, E.: Zur pathologischen Anatomie der Thrombangiitis obliterans bei ju- veniler Extremitätengangrän, Virchows Archiv 284 (1932) 526 und 284 (1932) 584 — Letterer, E.: Allgemeine Pathologie. Stuttgart: Thieme 1959 — Oversohl, K.: Frühzeitige Arterio- sklerose bei erhöhter Thrombozytenaggrega- tion. Münch. med. Wschr. 119 (1978) 1415 — Walthard, B.: Die Koronarsklerose der Jugend- lichen, Schweiz. med. Wschr. 72 (1942) 1261 — Zeek, P. M.: Periarteriitis nodosa: A critical review, Am. J. clin. Path. 22 (1952) 777.

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. Wilhelm Doerr Direktor des Pathologischen Instituts der Universität Heidelberg

Im Neuenheimer Feld 220/221 Postfach 10 43 40

6900 Heidelberg 1

FÜR SIE GELESEN

Therapie mit Interferon aussichtsreich

Pankreasfermentpräparate

ohne Säurepufferung wirkungslos?

Koronariitis

2038 Heft 32 vom 9. August 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

[r]

Mehr noch: Kreativwirtschaft braucht, wie man bei Richard Florida, auf den sich die Verfechter der Kreativwirtschaft Ruhr- gebiet gerne berufen, nachlesen kann, eine starke

Daraus resultiert auch das Ergebnis, dass sich 78,4 Prozent der Jugendlichen aufgrund persönlichen Interesses für eine Ausbildung im Handwerk entschieden haben (Rolff et al.

Die von der Studiengruppe entwickelten und erprobten Lösungen für eine positive Verknüpfung von Ökologie mit Wirtschaft und Wachstum sollen deshalb auch für einen

Hier sind in den letzten Jahren im Umfeld der regionalen Universitäten und auch des IAT verschiedene Aktivitäten gestartet worden, die das Feld der Gesundheits- wirtschaft

Aber auch Wissen über neue Märkte, Kunden und Lieferanten können durch E-Learning und als Teil der E-Learning Contents an die Mitarbeiter vermittelt werden.. Verschiedene

[r]

Liegt heute noch der Schwerpunkt der seniorenwirtschaftlichen Diffusion auf der Sensibilisierung für seniorenori- entierte Produkte und Dienstleitungen, so werden die sozialen