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Swiss Export Risk Index 2019

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Academic year: 2022

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Schweizer Export im Aufwärtstrend – wie lange noch?

Swiss Export

Risk Index 2019

source: https://doi.org/10.24451/arbor.13069 | downloaded: 14.2.2022

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Dunkle Wolken am Horizont

Wir blicken auf ein sehr gutes Exportjahr 2018 zurück: Das Exportwachstum in der Schweiz war 2018 mit 5.7% so hoch wie seit acht Jahren nicht mehr. Exportorientierte Unternehmen haben im vergangenen Jahr Güter und Waren im Wert von 233 Mrd. CHF ins Ausland abgesetzt. Doch wie lange hält die gute Stimmung an und welche Risiken kommen auf uns zu?

Politische Risiken für den Export

Anzahl Nennungen in Prozent

Grosse Gefahr Eher grosse Gefahr

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

10%

30%

nflikte (Bsp. USA - China)Handelsko

3%

19%

USA Regierungsstillstand

6%

20%

ährungen der SchwellenländerSchwache W

7%

31%

Harter Brexit

Die grössten Risiken

Fragen wir Schweizer Exportunternehmen, von welchen Risiken sie betroffen sind, kristallisieren sich mit dem konjunkturellen Risiko sowie dem Währungsrisiko klare Spitzenreiter heraus. Doch seit 2016 nennen Unternehmen diese Risiken immer weniger oft, politische Risiken hingegen immer häufiger. Beachtlich: 35% der befragten Unternehmen erachten die aktuellen Handelskonflikte und einen harten BREXIT als grosse oder eher grosse Gefahr.

Die Unternehmen befürchten hohe Exporttarife, die ihr Geschäft empfindlich treffen könnten. Denn Handels- hemmnisse treffen Schweizer Exporteure auch dann, wenn nicht die Schweiz selbst das primäre Ziel dieser ist:

Eine allfällige Erhöhung der Importzölle auf deutsche Auto- mobile durch die USA hat ebenfalls grosse Konsequenzen für die vielen Schweizer Zulieferbetriebe. Ein weiteres Problemfeld eröffnet sich für Unternehmen, die den amerikanischen Markt von ihren Fabriken in China aus beliefern. Hohe amerikanische Zölle auf Importe aus China könnten dieses Geschäftsmodell in Frage stellen.

Den harten BREXIT und insbesondere dessen noch nicht festgelegte Umsetzung sehen die Umfrageteilnehmenden ebenfalls als Gefahr. Für Unternehmen mit entsprechenden Lieferantenbeziehungen in Grossbritannien ist der BREXIT auch ein hohes Beschaffungsrisiko, das letztendlich einen Einfluss auf die gesamten Exporte des Unternehmens haben könnte.

Die schwachen Währungen von Schwellenländern wie beispielsweise der Türkei oder Argentinien sind vor allem für grössere Unternehmen ein Risiko. Viele mittlere Unternehmen beliefern diese Länder nicht, sondern konzentrieren sich auf die traditionellen Exportmärkte in Europa und Nordamerika.

Über 35% der Unternehmen erachten die aktuellen Handelskonflikte und einen harten Brexit als grosse/eher grosse Gefahr für die Exporte.

Entwicklung der grössten Exportrisiken

2015 2016 2017 2018 2019

Anzahl Nennungen mittlere und hohe Betroffenheit in %

Währungsrisiko 96%

73%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Konjunkturelles Risiko 88%

70%

Politisches Risiko 40%

51%

Nennung der Währungs- und konjunkturellen Risiken sind gesunken, politische Risiken werden mehr genannt.

0%

(3)

Aussichten für 2019: Schlechtwetterfront erwartet

Swiss Export Risk Index SXR: zunehmende Risiken 2019

Gewichtete Betroffenheit durch die Exportrisiken

118%

2015

113%

2017 2018 102%

2019 100%

Ab sofort gibt es einen neuen Indikator für die Schweizer Exportwirtschaft – der Swiss Export Risk Index, kurz SXR.

Dieser Index weist die Betroffenheit der Schweizer Expor- teure von folgenden sieben Risiken aus: Währungsrisiko, konjunkturelles Risiko, politisches Risiko, Cyberrisiko, Rechtssicherheit, Delkredererisiko und Korruptionsrisiko.

Der SXR wird ab diesem Jahr auf Grundlage der jährlichen Ergebnisse aus dem Exportrisiko-Monitor errechnet, dabei bildet 2019 das Basisjahr mit dem Index von 100%. Die Werte der Risikobetroffenheit der Unternehmen werden mit der ebenfalls in der Umfrage eruierten Gewichtung multipliziert. Die Gewichtung sagt aus, wie hoch die Unter-

nehmen das potenzielle Schadensausmass einschätzen, falls ein Risikofall wirklich eintrifft. Je höher der Swiss Export Risk Index ist, desto höher wurde die Betroffenheit der Unternehmen durch die Exportrisiken eingeschätzt.

Die Aufhebung des Mindestkurs für den Euro vom 15. Januar 2015 war ein Hauptgrund für den hohen Index-Wert in den Anfangsjahren des Exportrisiko-Monitors. Bis zur aktuellen Umfrage hat sich die Betroffenheit durch Exportrisiken zurückgebildet – dies ist ein Spiegel der allgemein guten wirtschaftlichen Lage in den letzten Jahren, ausgedrückt auch in den steigenden Exportwachstumszahlen seit 2016 (2016: +3.8%, 2017: +4.7%, 2018: +5.7%).

110%

120%

Risiken

nehmen ab Risiken

nehmen zu Erwartungen 2019

0

90%

100%

80%

70%

0%

Dass die Unternehmerinnen und Unternehmer in Bezug auf die Exportentwicklung 2019 weniger optimistisch als noch 2018 sind, erstaunt insbesondere hinsichtlich der aktuellen handels- und welt- politischen Lage nicht. Bis Mitte 2018 verlief die Exportentwicklung gleichmässig positiv. Im dritten Quartal resultierte ein Export- rückgang. Seitdem ist die Entwick- lung volatil, was sich auch in den Exportzahlen in die Hauptexport- regionen für Januar und Februar 2019 äussert.

Schweizer Exporte 2018/2019 im Detail

% 2019 Jan. Feb.

Total Exporte Asien Europa Nordamerika Die Berechnung der Indizes für die Jahre 2015 und 2016 erfolgte aufgrund der Risiken, die seit 2015 unverändert befragt wurden.

Apr. Mai Jun.

Mar.

2018Jan. Feb. Okt. Nov. Jan.

2019 Feb.

Jul. Aug. Sep. Dez.

16.5 17 17.5 18 18.5 19 19.5

2016 116%

Mrd. CHF

(4)

Der Exportrisiko-Monitor wird seit 2015 jährlich von Euler Hermes zusammen mit der Berner Fachhochschule durchgeführt. Abgefragt werden folgende mit dem Export von Waren, Gütern und Dienstleistungen zusammen- hängende Risiken: Währungsrisiko, konjunkturelles sowie politisches Risiko, Delkredererisiko, das Risiko ungenügender Rechtssicherheit, Korruptionsrisiko und Cyberrisiken. Für jedes Risiko wird die Betroffenheit, die erwartete Entwicklung und die durch die Unternehmen gegen die einzelnen Risiken eingesetzten Absicherungs- massnahmen erfragt.

Der Exportrisiko-Monitor bietet exportierenden Unternehmen aus der Schweiz eine Vergleichsplattform und unterstützt sie bei der Absicherung der Risiken durch das Aufzeigen von Optimierungspotenzialen.

Die Mehrheit der jeweils über 300 befragten Unternehmen sind KMU mit 10 bis 250 Mitarbeitenden. Es werden expor- tierende Unternehmen befragt, die entweder Investitions- oder Standardgüter herstellen, im kundenspezifischen Projektgeschäft und im Handel tätig sind, oder Dienst- leistungen anbieten. Über zwei Drittel der befragten Unter- nehmen weisen einen Exportanteil von mehr als 30% aus.

Zum Exportrisiko-Monitor

Weitere Informationen und aktuelle Zahlen zum Exportrisiko-Monitor finden Sie unter: www.eulerhermes.com/de_CH/medien.html

Risikoentwicklung im Vergleich

Schweizer Unternehmen erwarten für viele Länder eine stabile Risikosituation. Für mehrere wichtige Exportmärkte der Schweiz – darunter Frankreich, Russland, Italien und Grossbritannien – befürchten die Unternehmen eine Zunahme der Exportrisiken.

Erwartung Risikoentwicklung 2019 Risikolage 2018

-0,7 -0,5 -0,3 -0,1 0,1 0,3 0,5 0,7

Mittelwert

Erhöhtes Risiko in wichtigen Exportländern erwartet Tiefes Risiko

Risiko nimmt ab

Hohes Risiko Risiko nimmt zu

Die Erwartungen der Unternehmen zur Exportentwicklung 2019 fallen tiefer aus als im letzten Jahr. Der Opti- mismus, der 2018 noch herrschte, weicht einer gedämpften Stimmung.

Die in die Umfrage einbezogenen Exportländer nehmen 84% der Exporte der Schweiz ab und zeichnen damit ein relativ gutes Abbild der gesamten Exporterwartung der Schweizer Unternehmen.

Exportentwicklung im Ländervergleich:

die grössten Diskrepanzen

Erwartung 2018 Erwartung 2019

Einschätzung für «Alle Länder»

*Die in die Untersuchungen einbezogenen Länder haben 84% der Schweizer Exporte abgenommen (2018).

Mittelwert aus:

-1: Export wird abnehmen 0: Export wird gleich bleiben +1: Export wird zunehmen

-0,4 -0,3 -0,2 -0,1 0,1 0,2 0,3

Alle Länder Russland Singapur Spanien Italien Brasilien Grossbritannien rkei

Mittelwert

Export wird zunehmen

Export wird abnehmen

Frankreich Italien USA Grossbritannien Russland rkei

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