DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Wer darf wo stehen?
Prof. Wu Meng-chao (3. von rechts) diri- giert, Aufstellung stimmt (Foto oben). - Foto unten, obere Reihe: (von links nach rechts) Prof. Dr.
Paul Unschuld (Mün- chen, Vizepräsident der Deutsch-Chine- sischen Gesellschaft für Medizin); Prof.
Dr, Wu Zhong-bi (Generalsekretär der Chinesisch-Deut- schen Gesellschaft für Medizin); Prof.
Dr. Peter Emmrich (München); Prof.
Dr. Dr. h. c. Qiu Fa- zu (Präsident der Chinesisch-Deut- schen Gesellschaft für Medizin, Ehren- rektor der Medizini- schen Tongji-Univer- sität Wuhan); Prof.
Dr. Paul Gerhardt (Vizepräsident der Deutsch-Chinesi- schen Gesellschaft für Medizin); Prof.
Dr, Fritz H. Kemper (Präsident der Deutsch-Chinesi- schen Gesellschaft
für Medizin); Prof. Dr. Wilhelm-W. Höpker (Generalsekretär der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Medizin); Prof. Dr. Wu Zai-de (Rektor der Medizinischen Tongji-Univer- sität Wuhan). Untere Reihe: Frau Barbara Emmrich (München); Frau Dr. Loni Qiu (Wu- han); Prof. Dr, Wu Meng-chao (Tagungspräsident der dritten gemeinsamen Tagung);
Frau Dr. Anne-D. Gerhardt (München). Fotos: privat
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Freundschaft zu China alte Bande, neu geknüpft
Zum dritten Mal haben die Chi- nesisch-Deutsche Gesellschaft für Medizin und die Deutsch-Chinesi- sche Gesellschaft für Medizin ge- meinsam und mit großem Erfolg ge- tagt: diesmal in Shanghai vom 4. bis 5. Oktober 1988.
Blicken wir zurück: Am 26. Juni 1984 hatte die Hans-Neuffer-Stif- tung der Bundesärztekammer Per- sönlichkeiten nach Köln eingeladen, um die „Deutsch-Chinesische Ge- sellschaft für Medizin" zu gründen.
Kurze Zeit später wurde (mit glei- cher Satzung) eine Chinesisch-Deut- sche Gesellschaft für Medizin in Wu- han/Volksrepublik China gegrün-
det. Beide Gesellschaften haben je- weils eine Tagung in Wuhan (25. bis 27. September 1986) und in Mün- chen (18. bis 19. September 1987) veranstaltet. Tagungsort in diesem.
Jahr: die II. Militärärztliche Univer- sität in Shanghai, Tagungspräsident:
Prof. Dr. med. Wu Meng-Chao.
In enger Abstimmung der Vor- stände beider Gesellschaften wurde das Programm mit 87 Referaten zu- sammengestellt. In acht Parallelver- anstaltungen wurden Referate zu den Bereichen Sportmedizin, Plastische und Mikrochirurgie, Rehabilitation und Betriebsarzt, Dialyse, Immuno- logie, Rheumatologie, Traditionelle
chinesische Medizin, Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Kinderheilkunde, Fortschritte in der Methodik, Organi- sation im Gesundheitswesen präsen- tiert. Die vorzügliche (und im wahr- sten Sinne des Wortes lautlos-chinesi- sche) Organisation der Gastgeber ha- ben chinesische und deutsche Ärzte in einer anregenden Atmosphäre zu- sammengebracht.
Mit besonderem Stolz hat der Präsident der Chinesisch-Deutschen Gesellschaft für Medizin, Prof.
Dr. Dr. h. c. Qiu Fa-zu, darauf ver- wiesen, daß eine Vielzahl von per- sönlichen Kontakten Bestand über das kurze Treffen während der Ta- gung hinaus haben werden. Die Mit- glieder beider Gesellschaften sind stolz darauf, daß die seit Gründung der Medizinschule in Shanghai am 3.
Juni 1907 (seit 1916: Tong-Ji-Univer- sität) so erfolgreiche Arbeit trotz au- ßerordentlicher geschichtlicher Ver- änderungen nun unter anderen orga- nisatorischen Voraussetzungen, je- doch mit der gleichen Begeisterung wieder aufgenommen worden ist.
Es sind die alten freundschaft- lichen Bande, deren Lebensfaden neu geknüpft wurde: Bereits in der zweiten und dritten Generation ehe- maliger Lehrer der Tong-Ji-Univer- sität waren jetzt Vortragende in Shanghai! Kinder von Universitäts- professoren in Shanghai, die wäh- rend der Revolution und der Kriegs- zeiten ihre früheste Jugend in China verbrachten, haben jetzt Kollegen und Schüler des Vaters kennenler- nen können, allesamt gestandene Ärzte und Klinikchefs, die Sprache der Verständigung selbstverständ- lich Chinesisch — und genauso selbst- verständlich Deutsch. Die mehr als hundert Vortragenden und deut- schen Teilnehmer haben mehr mit- genommen als die zum Wissensaus- tausch notwendigen Informationen.
Die Vorstände beider Gesell- schaften haben in Shanghai be- schlossen, die nächste Tagung nach Münster einzuberufen. Tagungsprä- sident ist der Präsident der Deutsch- Chinesischen Gesellschaft für Medi- zin, Prof. Dr. Fritz H. Kemper. Für die übernächste Tagung wurde Tangshan (in der Provinz Hebei) ins Auge gefaßt.
Prof. Dr. Wilhelm-W. Höpker A-156 (20) Dt. Ärzten 86, Heft 4, 26. Januar 1989