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Archiv "AUSBILDUNG: Famulatur bedeutet Gewinn" (14.03.1991)

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die Zeit für sie. Das Argu- ment, unsere Ärzte hätten überhaupt keine Zeit, stimmt zwar zum Teil, kann man aber für diesen Sachverhalt nicht so gelten lassen. Warum finden unsere ausländischen Kollegen einen Weg, sich die Zeit für Studenten zu neh- men und ihnen immer und immer wieder Fallvorstellun- gen zu präsentieren? Viel- leicht sollte man einigen Kol- legen einmal ins Bewußtsein rufen, daß sie selbst einmal klein anfingen. Vielleicht fan- gen sie dann an, diesen „klei- nen Studenten" etwas mehr Zeit zu widmen.

Faktum ist nun einmal, daß nur eine solide klinische Ausbildung dazu befähigt, ein guter Arzt zu werden. Es wird langsam höchste Zeit, daß der zur Zeit eingeschlagene Weg (höchstmögliches Ni- veau an Theorie mit unzurei- chender Vermittlung an Pra- xis) so schnell wie möglich wieder verlassen wird.

Björn Bruecher, Kurfür- stenstraße 35, W-6500 Mainz

Bedürfnisse beachten

Über Ihren offenbar mit Medizinstudenten verfaßten Beitrag habe ich mich sehr gefreut. Er gibt den Medizin- studenten und den Ärzten im Krankenhaus wichtige Hin- weise und Anregungen für ei- ne kollegiale Zusammenar- beit. Sehr schön machen Sie deutlich, wie die Kranken- hausärzte von einer guten Anleitung und Führung der Studenten profitieren kön- nen. Je besser die Studenten ausgebildet werden, desto schneller werden sie selbstän- dig und dem Krankenhaus- arzt eine Hilfe. Auch auf die Bedeutung der Zusammenar- beit mit dem Pflegepersonal weisen Sie hin.

Zu der Station gehören aber auch Patienten. Wichtig wäre es, zu untersuchen, wie der Student am besten an den Patienten herangeführt wird, wie er seine ersten Unter- suchungen unter Anleitung oder selbständig durchführt und in welcher Form und in

welchem Umfang er mit der Erhebung der Anamnese be- traut werden kann. Der Pa- tient darf keinen Schaden nehmen und auch nicht das Gefühl haben, ein „Übungs- fall" zu sein. Vielmehr müs- sen auch die Erwartungen und Bedürfnisse der kranken Menschen Beachtung finden, wenn über die Anleitung der Studenten nachgedacht wird.

Vielleicht könnte das ein wei- terer Schwerpunkt Ihrer Ar- beitsgruppe sein.

Dr. Horst Isermann, Lin- denstraße 14, W-2720 Roten- burg (Wümme)

Famulatur bedeutet Gewinn

Man kann Prof. Dr. Bir- cher nur zustimmen für sei- nen Vorschlag, Medizinstu- denten im Krankenhaus ar- beiten zu lassen. Ein in den klinischen Semestern Studie- render kann bei der notwen- digen Motivierung durch Ar- beit auf einer Station sehr viel lernen und Erfahrungen sam- meln, was bei der theoretisch- medizinischen Vermittlung der Vorlesung naturgemäß nicht möglich ist. Sie ist die unverzichtbare Basis für die Ausbildung des zukünftigen Arztes, aber eine Stationsär- beit bedeutet doch eine we- sentliche Unterstützung.

Meine eigenen Erfahrun- gen durch eine Famulatur in den großen Semesterferien in verschiedenen Krankenhäu- sern — dies allerdings schon vor mehr als 60 Jahren — kön- nen nur bestätigen, daß gera- de diese Mitarbeit im tägli- chen Ablauf de's Geschehens im Krankenhaus sehr nützlich ist, vor allem für den Umgang mit kranken Menschen.

Als „Störenfriede des Dienstes" wurden wir Stu- denten niemals betrachtet, sondern unter der Anleitung des jeweiligen Chefs und sei- ner Assistenten nahm man sich unser sehr kollegial an.

Sicher, dies ist bereits so viele Jahre her, und der ra- sante Fortschritt in diagno- stischen Erkenntnissen und Therapie, dazu die immer

A-834 (10) Dt. Ärztebl. 88, Heft 11, 14. März 1991

Zusammensetzung:

1 Filmtablette enthält 200 mg Ofloxacin. An- wendungsgebiete: Bakterielle Infektionen, verursacht durch Ofloxacin-empfindliche Erreger. Infektionen der Atem- wege, verursacht durch Haemophilus influenzae oder andere gramnegative und multiresistente Erreger sowie durch Staphy- lococcus aureus (Bei ambulant erworbenen Pneumokokken- Pneumonien ist Tarivid nicht Mittel der 1. Wahl). Chronische und rezidivierende Infektionen von Hals, Nase und Ohren, ins- besondere wenn sie durch gramnegative Keime einschließlich Pseudomonas oder durch Staphylococcus verursacht sind (Nicht bei akuter Angina tonsillaris). Infektionen der Weichtei- le und der Haut. Infektionen des Bauchraumes, einschließlich des kleinen Beckens. Infektionen der Niere, der ableitenden Harnwege und der Geschlechtsorgane, Gonorrhö. Gegen- anzeigen: Überempfindlichkeit gegen Ofloxacin oder ande- re Chinolone. Nicht bei Epileptikern anwenden. Bei Vorschädi- gung des ZNS mit erniedrigter Krampfschwelle, wie z.B. nach Schädelhirnverletzungen, entzündlichen Prozessen im ZNS- Bereich oder Schlaganfall, soll Tarivid nicht angewendet wer- den. Tarivid soll Kindern und Jugendlichen in der Wachstums- phase sowie Schwangeren und Stillenden nicht verabreicht werden. Nebenwirkungen: Magenbeschwerden, Bauch- schmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.

Sehr selten: pseudomembranöse Kolitis (Tarivid absetzen).

Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen. Sehr selten:

muskuläre Koordinationsstörungen, Krampfanfälle, Parästhe- sien, Sehstörungen, Geschmacks- und Geruchsstörungen, Hör- und Gleichgewichtsstörungen, intensive Traumerleb- nisse bis zum Alptraum, psychotische Reaktionen wie Unruhe, Erregungszustände, Angstzustände, Depressionen, Verwirrt- heit, Halluzinationen (teilweise schon nach Erstanwendung;

Tarivid absetzen). Hautreaktionen wie z.B. Hautausschläge, (in Einzelfällen bis hin zum Erythema exsudativum multifor- me), Juckreiz. Sehr selten: Photosensibilität, Fieber; Petechien, hämorrhagische Bullae und Papeln mit Krustenbildung (Vas- kulitis) ; Tachykardien, Gesichts-, Zungen-, Glottisödem, Atem- not, bis hin zum lebensbedrohlichen Schock (teilweise schon nach Erstanwendung: Tarivid absetzen). Sehr selten: Leuko- penie, Agranulozytose, Anämie, Thrombopenie; vorüberge- hende Beeinträchtigung der Leber, z.B. Anstieg der Leberenzy- me und/oder des Bilirubins ; Beeinträchtigung der Nierenfunk- tion, z.B. Anstieg des Serumkreatinins, interstitielle Nephritis;

Schwäche, Muskel- und Gelenkbeschwerden wie z.B. Schmer- zen. Bis auf sehr seltene Fälle (z.B. einzelne Geruchs-, Geschmacks- und Hörstörungen) sind die unerwünschten Wirkungen nach bisheriger Erfahrung reversibel. Hinweis für Verkehrsteilnehmer oder Bediener von Maschinen: Evtl. Ein- schränkung des Reaktionsvermögens, besonders im Zusam- menwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen mit ande- ren Mitteln: Wirkungsabschwächung von Tarivid Filmta- bletten bei gleichzeitiger Gabe von mineralischen Antazida oder Eisenpräparaten. Dosierung: Je nach Indikation 1 x 100 mg bis 2 x 200 mg (max. 2 x 400 mg) Ofloxacin pro Tag.

Dosis bei eingeschränkter Nierenfunktion reduzieren.

Anwendungsdauer: Maximal 2 Monate. Handelsfor- men und Preise: Tarivid: N1/N2 (10/20 Filmtabletten).

50,35 / 93,20 DM; Krankenhauspackungen. Stand: Januar 1991 Hoechst Aktiengesellschaft

6230 Frankfurt am Main 80

LI 209 015 b

Hoechst

(2)

Gesundheit

Das höchste Gut, die Gesundheit zu erhalten, ist oberstes Ziel aller Ärzte.

Um dies mit geeigneten und aktuellen Materialien, Instrumenten und Geräten zu praktizieren, bedarf es der richtigen Aus- wahl im internationalen Angebbt.

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— NOWEA — Teletex 211 41 44 Postfach 32 02 03 Telex 8 584 853 mes d Stockumer Kirchstraße 61 Telegramm nowea 0-4000 Düsseldorf 30 Btx * 55 700

größer gewordene Beliebtheit des Medizinstudiums, hat große Veränderungen mit sich gebracht, aber der Mensch mit seinen Erkran- kungen und damit seine „Er- wartungen an den Arzt" hat sich nicht wesentlich geän- dert. Daher bin ich auch heu- te noch der Überzeugung, daß die Famulatur nicht nur ein Gewinn hinsichtlich Staatsexamen und klinischer Ausbildung ist, sondern im besonderen auch in Hinsicht auf die spätere eigene Praxis.

Dr. med. Maximilian Otto, Huttererweg 21, W-8221 Inzell

Zu dem Leserbrief „Gute Er- fahrung" von Dr. K. Eick in Heft 6/1991:

Zustimmung

Ich habe von 1945 bis 1988 etwa 30 Famuli und ein Dut- zend Praxisassistenten und Psychologie- und Psychothe- rapie-Praktikanten in meiner Praxis mitarbeiten lassen. Es waren ausnahmslos herzliche Beziehungen. Es ist befriedi- gend zu sehen, wie die Praxis-

ABTREIBUNG

Zu der Aussage von Frau Dr.

Ingeborg Retzlaff: „Damit, daß ich selbst den Abbruch nicht durchfüh- re, verhindere ich nicht, daß er ge- macht wird. Also ist die Ablehnung keine grundsätzliche Lösung." Die- se Aussage hat Prof. Dr. P. Peter- sen in seinem Beitrag „Schwanger- schaftsabbruch im Erleben des durchführenden Arztes" in Heft 4/1991 zitiert:

Kompetenz überschritten

Frau Retzlaff überschrei- tet ihre Kompetenz, wenn sie, wie zitiert, die Handlungswei- se anderer in ihre Entschei- dung beim Töten der Unge- borenen mit einbezieht. Jeder ist für seine eigene Tat ver- antwortlich und wird, wie wir Christen glauben, dafür zur Rechenschaft gezogen wer- den.

Ich spreche jedem Gynä- kologen den Überblick über menschliches Glück und Un- glück ab. Sein Urteil kann sich nur auf die Gegenwart beschränken, wobei er auch

assistenten (inzwischen auch einige Famuli) nach ihrer Niederlassung als Allgemein- oder Gebietsärzte ihre Praxis aus dem Stand konsolidieren konnten und freundschaftli- che Verhältnisse weiterhin zu diesen niedergelassenen oder noch klinisch tätigen Kolle- gen bestehen. Andererseits ist es schade, wie viele dieser ehemaligen Mitarbeiter ei- nem dann doch aus den Augen gekommen sind. So kann ich wohl sagen, daß die Praxisfamulaturen, die Wei- terbildungsassistenzen und nichtärztlichen Praktika mei- nen persönlichen und berufli- chen Lebensgang sehr be- fruchtet haben.

Auch die noch nicht lange niedergelassenen, jüngeren Kollegen (die älteren jedoch insbesondere) sollten sich diese Art kollegialer Zusam- menarbeit nicht entgehen las- sen. Sie verzichten sonst auf persönliche und kollegiale kreative Erlebnisse.

Dr. med. Hanswilhelm Beil, Volksdorfer Damm 34, W-2000 Hamburg 67

noch Täuschungen ausgesetzt ist. Wenn er schon viele unge- borene Kinder getötet hat, dann hat er vielen Müttern die Erfahrung der kindlichen Liebe und des Mutterglücks geraubt und ihnen statt des- sen eine Schein-Befreiung vermittelt, die meist von Ge- wissenskonflikten gefolgt ist.

Dr. Marianne Kaatz, Dr.

Hansgeorg Kaatz, Stauffen- bergstraße 11, W-7900 Ulm

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Leserbriefe sind uns immer willkommen. Die Veröffentlichungsmög- lichkeiten freilich sind beschränkt. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist um so größer, je kürzer der Brief ist. Die Redak- tion muß sich zudem ei- ne — selbstverständlich sinnwahrende — Kürzung vorbehalten. DA

A-836 (12) Dt. Ärztebl. 88, Heft 11, 14. März 1991

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