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10. Deutscher Gefahrstoffschutzpreis

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10. Deutscher Gefahrstoffschutzpreis

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales verleiht im Jahr 2014 zum zehnten Mal den

Deutschen Gefahrstoffschutzpreis. Ausgezeichnet werden insbesondere vorbildliche praktische Problemlösungen und Initiativen zum Schutz von Beschäftigten, die mit Gefahrstoffen umgehen.

Den Deutschen Gefahrstoffschutzpreis 2014 erhält die IAB Weimar gGmbH für die Entwicklung eines Asbestbohrverfahrens.

Belobigt wurde Hans-Jürgen Ulrich, Geschäftsführer der MLT Medizin- und Labortechnik, für den Beitrag „Dekontamination mit dem Begasungsmittel Wasserstoffperoxid als Ersatz für

Formaldehyd in Laboratorien und Tierhaltungsanlagen der Schutz- und Sicherheitsstufen 2 – 4“.

Belobigt wurde außerdem die Hilti Deutschland AG für die Ent wick - lung schwermetallfreier Treibmittelkartuschen für Bolzensetzgeräte.

In Zusammenarbeit mit der Knorr LÄRMSCHUTZ GmbH und der Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH ent­

wickelte die IAB – Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH ein emissionsarmes Trockenbohrver­

fahren für Außenwandkonstruktionen mit vorgehängten Asbestzementplatten.

Bislang konnten notwendige Arbeiten wie der Einbau von Lüftungselementen nur nach Demontage der Asbestver­

kleidung durchgeführt werden, da kein zugelassenes Bohr­

verfahren für Asbestzement existierte. Die Gebäude muss­

ten aufwändig und kostenintensiv eingerüstet werden.

Das neue Verfahren verbindet innovative Gerätetechnik mit einer detaillierten Verfahrensanweisung und eignet sich grundsätzlich für alle Baustoffe, die beim Bohren eine hohe Staubentwicklung aufweisen. Damit wird ein ent­

scheidender Beitrag zum Gesundheitsschutz im Bauhand­

werk geleistet. Zudem kann kostenintensive Technik wie Arbeitsgerüste, Hub­ oder Hängebühnen eingespart werden.

Das Verfahren ist berufsgenossenschaftlich anerkannt und unter der Nummer BT 28 in die DGUV Information 201­012 (bisher BGI 664) aufgenommen.

IAB – Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH

Über der Nonnenwiese 1 99428 Weimar

www.iab-weimar.de

Gefördert durch:

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand

Für Befestigungsaufgaben im Hochbau, Stahlbau und Trockenbau und in der Sanitär­, Heizungs­ und Klimatech­

nik sind seit Jahrzehnten Bolzensetzgeräte im Gebrauch.

Sie versetzen Nägel und Gewindebolzen ohne Vorbohren in Beton und Stahl. Auf Baustellen wurden in Bolzensetz­

geräten bisher verbreitet bleihaltige Treibmittelkartuschen verwendet.

Hilti bietet nun unter dem Namen Clean­Tec eine „grüne“

Alternative an. Die neueste Generation von Treibmittel­

kartuschen für Hilti Bolzensetzgeräte ist frei von Blei und anderen Schwermetallen. Sie wurde für exakt den gleichen Anwendungsbereich entwickelt, wie die bis dahin ange­

botenen Treibmittelkartuschen. Die Clean­Tec Kartuschen sind CE­konform und erfüllen alle internationalen Zulas­

sungskriterien.

In Laboratorien und Tierhaltungsanlagen wurde zur Dekontamination technischer Anlagen der Schutz­ und Sicherheitsstufen 2 – 4 bislang ausschließlich die Forma­

linbegasung nach TRGS 522 eingesetzt.

Mehrjährige Versuchsreihen zeigten jedoch, dass anstelle des als krebserzeugend eingestuften Formaldehyds häu­

fig Wasserstoffperoxid verwendet werden kann. Die neue TRBA 100 „Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten mit biolo­

gischen Arbeitsstoffen in Laboratorien“ führt Wasserstoff­

peroxid nun als geeignetes Begasungsmittel auf. Wasser ­ stoffperoxid wurde auch in die Liste der vom Robert Koch­

Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und ­verfahren aufgenommen.

Hilti hat seine Produktion seit 2012 in ganz Europa

auf schwermetallfreie Treibmittelkartuschen umgestellt.

Dabei wurde der Preis der Kartuschen nicht erhöht;

die umweltbezogenen Vorteile wurden kostenneutral an die Kunden weitergegeben.

Hilti Deutschland AG Dipl.­Ing. Martin Reuter Hiltistraße 2

86916 Kaufering

Martin.Reuter@hilti.com www.hilti.com

Die MLT Medizin­ und Labortechnik hat eine Schulung ausgearbeitet, die Begaser auf den Einsatz des Bega­

sungsmittels Wasserstoffperoxid in Theorie und Praxis vorbereitet. Hierzu hat MLT ein Simulationsmodell entwickelt, an dem die Teilnehmer/innen Begasungen durchführen und anschließend den Dekontaminations­

erfolg mittels Bioindikatoren überprüfen können.

Hans­Jürgen Ulrich

MLT Medizin­ und Labortechnik Werrastraße 3

60486 Frankfurt am Main mlt.labortechnik@t­online.de www.mlt-labortechnik.de

Einsatz im Gebäude: Bohrhülse, Absaugstutzen und Absaugung

Begasung eines Tierraumes von außen

Bolzensetzen im Trockenbau

Begasung von Tierkäfiggestellen in einer Materialschleuse

Bolzensetztechnik im Bauwesen: Bolzensetzgerät, Treibmittelkartuschen, Setzbolzen

Fotos: Hilti

Saugglocke an der Asbestfassade

Fotos: IAB Weimar gGmbH Fotos: MLT Medizin­ und Labortechnik

Referenzen

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