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Die Besten von den Guten

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Academic year: 2022

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UFA-REVUE 2 | 2018 27 Pflanzenbau

Auf die Liste der empfohlenen Maissorten schaffen es nur die Sorten, die am besten für den Anbau in der Schweiz geeignet sind. Dazu werden die

verschiedenen Sorten in einem nationalen Versuchsnetz intensiv getestet.

Die Besten von den Guten

Liste der empfohlenen Maissorten

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28 UFA-REVUE 2 | 2018 Pflanzenbau

Wirtschaftlichkeit von Körnermais

U

FA-Samen führt jährlich Feldversuche durch, bei de- nen eine Auswahl an Silo- und Körnermais unter Praxisbedin- gungen getestet werden. Die Versuche werden an mehreren Standorten in der Deutsch- und Westschweiz durchgeführt. Wäh- rend 2017 für Silomais mancher- orts das Wasser knapp wurde, pro- fitierte der Körnermais grösstenteils von den Witterungsbedingungen.

Finanzieller Ertrag

Bei den Versuchsergebnissen für Körnermais wird nur der wirt- schaftliche Aspekt betrachtet. Für die Werte in den Grafiken 1 und 2 wurden die Kosten für die Liefe- rung und die durchschnittlichen

Trocknungskosten vom Bruttoertrag (Trockenertrag multipliziert mit dem Richtpreis von 38 Fr.) abgezogen.

In den Praxisversuchen von UFA-Samen zeigte sich einmal mehr, dass bei Körnermais nicht nur der Ertrag, sondern auch der Feuchtigkeitsgehalt die Rentabilität massgeblich beeinflusst.

Wassergehalt ist mitentscheidend

Direkte Kosten wie Säen, Saatgut, Pflanzenschutzmassnahmen, Dre- schen, etc. sind nicht berücksichtigt.

Grafik 1: Finanzertrag frühe und mittelfrühe Sorten

Ertrag in dt/ha

Mittelfrühe Körner maissorten (Andwil, Avenches, Kallnach, Schüpfen, Rickenbach LU, Suhr)

Frühe Körnermais sorten (Andwil, Kallnach, Schüpfen, Strickhof, Rickenbach LU)

LG 31.211 KWS Stabil

LG 30.222 SY Talisman

SY Telias

KWS Figaro KWS Benedictio

Fr./ha 4000

Fr./ha 3550 RGT Chromixx

Wassergehalt in %

Fr./ha 3800

U

m von den besten Sorten der verschiedenen Maiszüchter die am besten geeigneten für die Schweizer Anbaubedingungen auszuwählen, werden – wie auch bei anderen Ackerkulturen – für Mais im Rahmen der sogenannten Anbau- und Verwendungseigungsversuche

die neuen Sorten einer Prüfung un- terzogen. Ziel dabei ist es, dass die neuen Sorten im Vergleich zu den bisherigen einen Mehrwert erbrin- gen und auch ihre Reaktion auf die Schweizer Anbau- und Witterungs- bedingungen beurteilt werden kann.

Dieser Mehrwert, beziehungsweise

die Anbaueignung, wird nicht aus- schliesslich aufgrund des Ertrages oder der Qualität beurteilt, sondern als Summe mehrerer Eigenschaften.

Prüfkriterien

Die zur Prüfung der Anbau- und Verwendungseignung herangezoge- nen Kriterien sind dieselben für die Einschreibung in den Nationalen Sortenkatalog (NSK) wie für die Ein- schreibung in die Liste der empfoh- lenen Sorten (LES). Aufgrund der unterschiedlichen Nutzung wird aber für Körner- und Silomais eine separate Prüfung durchgeführt. Die aktuell verwendeten Kriterien sowie die Vorgehensweise für die Berech- nung des Sortenwertes im Vergleich Vom Guten das Beste – Anzahl (bzw. Prozent) der nach zwei

Prüfjahren verbleibenden Sorten für die Einschreibung in die Liste der empfohlenen Sorten (LES)

Nutzungsrichtung 1. Prüfjahr

(2016) 2. Prüfjahr

(2017) Empfehlung in

die LES 2018

Silomais 41 (100 %) 13 (31.7 %) 8* (19.5 %)

Körnermais 19 (100 %) 4 (21.1 %) 2 (10.5 %)

* Acht Sorten haben Prüfung bestanden, eine Sorte wurde dann aber vom Züchter zurückgezogen, somit werden für 2018 sieben Silomaissorten neu empfohlen.

Bild vorherige Seite:

Die offiziellen Körner- maisversuche werden mit einem Klein­

parzellen­Mähdrescher geerntet.

Bild: U. Buchmann, Agroscope Jürg Hiltbrunner

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UFA-REVUE 2 | 2018 29 Pflanzenbau

Für 2017 ist der Bruttoertrag von Körnermais um rund 300 Fr. bis 400 Fr. höher als 2016. Dies ist ei- nerseits zurückzuführen auf die hö- heren Erträge und andererseits auf die geringeren Trocknungskosten.

Die geringeren Trocknungskosten wurden bedingt durch die Rekord- temperaturen, die einen um durch- schnittlich fünf Prozent tieferen Feuchtigkeitsgehalt bewirkten. Die maximale Differenz des Bruttoertrags zwischen Früh- und Spätsorten be- trägt rund 1000 Fr. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass eine ertragsärmere Sorte mit einem tieferen Feuchtigkeitsgehalt die glei- che Rentabilität aufweisen kann wie eine ertragsreichere Sorte mit höhe- rem Feuchtigkeitsgehalt.

Sortenwahl

Die Ergebnisse der UFA-Samen Pra- xisversuche bestätigen, dass die Sor- tenwahl nicht nur unter dem Aspekt des Bruttoertrags zu erfolgen hat. Es

ist zusätzlich zu berücksichtigen, wie viele Tage bis zu Abreife benötigt werden und wann voraussichtlich die Aussaat stattfindet. Ausserdem kann mit diesen Analysen gezeigt werden, dass der Ertrag von Körnermais am höchsten ist, wenn der Feuchtig- keitsgehalt bei der Ernte etwa 25 % beträgt, was sich 2017 bestätigte.

Weitere Versuchsergebnisse Die vollständigen Resultate der Praxisversuche für Körnermais sowie die Ergebnisse zu den Silomaisversuchen sind unter www.ufasamen.ch und in der LANDI erhältlich.

Jean-Paul Krattiger, UFA-Samen

Infos zu den Grafiken:

Der Finanzertrag wird berechnet, indem die Kosten abgezogen werden vom Ertrag mal dem Richtpreis für Körnermais. Die direkten Kosten wurden nicht berücksichtigt.

Quelle: UFA-Samen

Zusammenarbeit mit den Branchenorganisationen

In der Schweiz entscheiden die Branchenorganisationen Swiss granum und Swisspatat mit der Unterstützung von technischen Kommissionen, welche Sorten in die Liste der empfohlenen Sorten aufgenommen wer- den sollen. Die Partner der Branchenorganisationen haben durch die empfohlenen Sortenlisten die Möglichkeit, jene Sorten zu wählen, wel- che die Interessen der verschiedenen Branchenstufen von der Produkti- on über die Verarbeitung bis hin zur Verwendung am besten erfüllen.

Im Rahmen einer Partnerschaft zwischen den Branchenorganisationen und Agroscope werden die offiziellen Versuchsnetze für Sortenversuche für die Einschreibung in den Nationalen Sortenkatalog auch zur Prüfung von Kandidatensorten für die Aufnahme in die «Liste der empfohlenen Sorten» verwendet.

zu den vorgängig bestimmten Refe- renzsorten sind im Anhang 2 der Saat- und Pflanzgutverordnung fest- gehalten. Je nach Bedeutung bezie- hungsweise sich ändernden Bedin- gungen können diese auf Vorschlag der technischen Kommission von Swiss granum angepasst werden (siehe Kasten). Allfällige Änderungs- vorschläge der Saat- und Pflanzgut- verordnung sind via BLW durch den Bundesrat zu genehmigen.

Versuchsnetz

Nicht nur die Kriterien, sondern auch das Versuchsnetz für die Eintragung in den NSK entspricht demjenigen für die Eintragung in die LES. Dies ermöglicht der Forschungsanstalt

Synergien zu nutzen. Je nach Reife- gruppe und Nutzungsrichtung setzt sich das Versuchsnetz aus sechs bis acht Versuchsstandorten zusammen.

Für die Prüfung von späten Sorten für den Anbau südlich der Alpen wurde bis anhin ein kleineres Versuchsnetz mit drei Versuchen aufrechterhalten wobei die Prüfung für Silomaissorten nur nach Bedarf stattgefunden hat – also wenn empfohlene Sorten nicht mehr verfügbar waren oder aber Züchter neue Sorten im Markt etab- lieren wollten. Einige dieser Versu- che werden auf den Flächen der Forschungsanstalten andere bei Landwirten durchgeführt. Die Be- wirtschaftung erfolgt also praxisüb- lich und ermöglicht somit auch eine

gewisse Vielfalt der Anbau- und Be- wirtschaftungsbedingungen. In der Regel dauert die Prüfung für Mais

zwei Jahre. n

Grafik 2: Finanzertrag mittelspäte und späte Sorten

Späte Körnermais sorten

(Avenches, Rickenbach, Suhr) Mittelspäte Körner maïssorten (Andwil, Avenches, Oberwill, Rickenbach, Rickenbach LU)

Fr./ha 4400

Fr./ha 4000

Fr./ha 3800 RGT Sixxtus

KWS Gottardo DKC 3441

DKC 3730

DKC 3939 ES Gallery

DKC 4621 P 9903

DKC 4814

Wassergehalt in %

Ertrag in dt/ha

Autor

Jürg Hiltbrunner, Agroscope Reckenholz, 8046 Zürich

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