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Dr. Markus Strauß
Stiftung Ewilpa
®
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Wildpflanzen aktuell
In den echte n Apfel beißen ...
Liebe wilde Selbstversorger/innen & Leser/innen!
Meine Kursteilnehmer/innen lernen in der Ausbildung zum Selbstversorger auch lateinische Begriffe – solche wie „Anthozyane oder
Polyphenole“. Diesen wertvollen Inhaltsstoffen von Lebensmittel begegnet man jedoch auch beim vertiefenden Lesen meiner Bücher,
insbesondere in denen über die wilden Beeren und Früchte.
Was unsere Vorfahren als völlig selbstverständlich hielten – nämlich
regelmäßig in einen „normalen“ Apfel zu beißen, wurde im Laufe der Menschheitsgeschichte zu einem Marketing- und Züchtungsprojekt
mit enormer Gewinnsteigerung. Dabei zeigt sich beim näheren Hinschauen, dass gerade alte Apfelsorten ein Plus an wertvollen
Inhaltsstoffen aufweisen.
Warum ich ist das heute schreibe?
Weil ich mich freue, dass immer mehr Menschen genau diese Zusammenhänge verstehen und zudem an wilder Selbstversorgung
interessiert sind (Auch Äpfel gehören dazu; siehe Newsletter vom 6.10.2021). Und weil in der Fernsehdokumentation mit dem Titel „Apfel
Abzocke: So veräppeln dich Pink Lady und Co.“ das Doku-Team genau diesem Thema auf den Grund geht. Wirklich sehr sehenswert und
erhellend!
In unseren jüngsten Ewilpa®-Projekten in Benneckenstein/Sachsen- Anhalt sowie Teichland/Brandenburg werden aktuell Sträucher und Bäume gepflanzt. Neben Wildobstgehölzen gehören auch alte Obstsorten in jeden wilden Park und bereichern nicht nur den Teller,
sondern auch die biologische Vielfalt. Die innenwohnenden Kräfte einer
„alten Sorte“ helfen zudem bei dem großen Wandel, in dem sich die Menschheit momentan befindet.
Hand aufs wilde Herz: Das persönliche Leben wird mit der Beschäftigung und dem täglichen Essen von essbaren Wildpflanzen auf vielfältige Weise bereichert. Und da geht es uns wie unseren Ahnen, die
es einfach gemacht haben: Der (Intelligenz der) Natur vertraut!
Ich grüße naturverbunden und wild entschlossen, Markus Strauß
PS:
Und hier der angekündigte Link zum Thema „Alte Apfelsorten“.
Ein im Herzen eines Apfels versteckter Kern ist ein unsichtbarer Obstgarten.
Doch wenn dieser Kern auf felsigen Boden fällt, wird nichts daraus hervorgehen.
Khalil Gibran (c) Titelbild: Pixabay
Wilde Sammelliste
Bäume und Sträucher haben merklich ihr Laubkleid verändert. Die bunten Farbtöne des Herbstlaubs sowie der herbstlichen Früchte leuchten
sichtbar in der Naturlandschaft. Die Tage werden immer kürzer … Solange es jedoch noch keinen Bodenfrost gibt, wächst auch wertvolles Grün von Löwenzahn und Brennnessel oder von Melde, Franzosenkraut
und Gänsedistel munter weiter.
Je mehr sich die Natur in den winterlichen Rückzug beginnt, desto mehr sind wir in der wilden Küche mit Dörren oder Einkochen beschäftigt.
Für fruchtige Genüsse sind noch Gojibeeren, Berberitzen,
Ebereschenfrüchte, Hagebutten, Preiselbeeren, Sanddornbeeren oder die glänzend roten Beeren des Gewöhnlichen Schneeballs (siehe Foto) zu sammeln. Walnüsse, Haselnüsse, Esskastanien, Bucheckern und Eicheln
sind in diesem recht nassen Jahr kaum vorhanden.
Mit der kühleren Jahreszeit beginnt die Wurzelzeit – das heißt, die Wurzeln von Große Klette, Löwenzahn, Wegwarte, Nachtkerze, Nelkenwurz, Wald-Engelwurz und Wilder Möhre (Letztere bitte nur, wer
sie zu 100 % bestimmen kann!) können nun mit einem kleinen Spaten geentet werden.
ZUR AKTUELLEN SAMMELLISTE
Der praktische Ernteplaner als Plakat:
70 essbare Wildpflanzen auf einen Blick fürs ganze Jahr! Klimaneutraler Druck mit umweltfreundlichen Öko-Druckfarben auf Pflanzenölbasis auf einem 100%-Recycling-FSC®-Material. Für die Küche oder den Flur ...
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Wilder Podcast #10
Kaum zu glauben: Schon seit 10 Monaten gibt es den Ewilpa®
wild+gesund-Podcast von Carsten Häuser und Claudia Maschner, beides HfWU-zertifizierte Fachberater.
Auch in diesem Monat erfahren die Zuhörer/innen jede Menge Wildes, das sofort in die Praxis umgesetzt werden kann. Der wilde Podcast ist inzwischen zum Geheimtipp geworden – und das völlig kostenfrei.
Einzig 46 Minuten Hörgenuss-Zeit braucht es!
Vogelbeere, Weißdorn, Mispel oder Schlehe stehen im Oktober im Mittelpunkt – mit Tipps für den Anbau, fürs Sammeln und für eine genussvolle Verarbeitung. Außerdem: Eichelmehl, und wie macht man
das und wozu? Auch: vegane Wald-Leberwurst oder Maronen- Cremesuppe, schon mal probiert? Dazu gleich mehrere Rezepte, um
Nüsse optimal für die gesunde Ernährung zu nutzen.
Danke an Claudia & Carsten!
ZUM WILDEN PODCAST
Nachtkerzenwurzel-Gemüse
Das heute in Vergessenheit geratene Wildgemüse unserer Vorfahren wird im Volksmund auch Schinkenwurz genannt. Die fleischige, oft von
rötlichen Marmorierungen durchzogene Pfahlwurzel erinnert
geschmacklich entfernt an Schinken (mehr noch an Schwarzwurzeln). Die Wurzeln werden im Winterhalbjahr im bzw. nach dem ersten Wuchsjahr
gesammelt.
Rezept für 4 Portionen 500 g Nachtkerzen-Wurzeln
2 bis 3 Schalotten 1 bis 2 Knoblauchzehen
3 EL natives Kokosöl Steinsalz
3 TL mildes Currypulver
100 ml Kokosmilch oder Sahne/Rahm Schwarzer Pfeffer, frisch gemahlenen
Zubereitung
Die Nachtkerzenwurzeln gründlich mit einer Gemüsebürste waschen und mit einem Messer abschaben. Dann in Stifte oder Scheiben schneiden
und gleich in etwas Essig- oder Zitronenwasser legen, damit sie nicht braun anlaufen. Schalotten und Knoblauch schälen, fein würfeln und in
einer Pfanne mit dem erhitzten Kokosöl anschwitzen. Die Wurzeln dazugeben, mit Salz und Curry würzen und einige Minuten unter Rühren braten. Dann mit der Kokosmilch ablöschen und auf kleiner Flamme fünf bis zehn Minuten offen köcheln lassen, bis die Wurzeln zart, aber bissfest
sind und die Sauce etwas eingekocht ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Wurzelgemüse passt gut zu Basmatireis oder Hirse
und lässt sich hervorragend mit anderem Wurzelgemüse kombinieren.
(c) Foto: istock1043288836 Madeleine Steinbach UM BEERENREZEP
ZUM REZEPT
Wildes jetzt pflanzen!
Oktober und November sind die besten Monate zum Pflanzen von Sträuchern und Bäumen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Böden sind noch
ausreichend warm fürs wichtige Wurzelwachstum, und die Pflanzen müssen nicht gleichzeitig im Wurzelbereich und im Blattbereich Energie
aufwenden. Auch ein ggf. zu trockenes Frühjahr wird so umgangen.
Eine Liste von Gärtnereien und Baumschulen ist hier auf der wilden Internetpräsenz zu finden.
Eine kleine Sortenempfehlung für meine Lieblingsbeere Aronia (sie ist reich an Anthozyanen!) ist:
Aronia melanocarpa ‚nero‘
Aronia melanocarpa ‚viking‘
Aronia melanocarpa ‚hugin‘ (kleinwüchsig, daher auch geringerer Ertrag)
EXTRA-TIPP:
Das beliebte Video meines wilden Vortrags bei Rapunzel (schon 75.770 Aufrufe) zeigt eine schöne Zusammenfassung der besten
essbaren Wildpflanzen für Garten und Balkon.
WILDE GARTENTIPPS ANSEHEN
EXTRA TIPP 2:
In den beiden aktualisierten Neuauflagen in der Reihe Natur &
Genuss sind ebenfalls ausführliche Sortenempfehlungen für insgesamt 24 wilde Früchtchen zu finden!
>>ZU DEN WILDEN BÜCHERN<<
(c) Foto: Oliver Killig
Frisch vom Strauch
„Köstliches von Hecken und Sträuchern“ ist eine aktualisierte Neuauflage der bewährten Reihe Natur & Genuss im Verlag Hädecke.
Das Buch erschien im Oktober 2021!
Mit Hinweisen zur Ansiedelung ausgewählter Sorten auf dem Balkon oder im Garten wird der bekannte Inhalt sinnvoll ergänzt. Aus den wilden Früchtchen lassen sich viele Köstlichkeiten herstellen: Tee, Sirup, Saft
oder Smoothie, Marmelade, Gelee oder Mus, Kompott oder Chutney, nicht zu vergessen die ‚Frisch-vom-Strauch-Variante‘!
Das handliche Buch zum Mitnehmen bietet eine ausführliche Warenkunde mit Pflanzenportraits, Erntekalender, Rezepte sowie Tipps zum richtigen
Sammeln, Verarbeiten und Zubereiten.
BUCH ANSCHAUEN UND BESTELLEN
Brennnesselsamen-Pesto
Das "schnelle" Pesto für die kühlere Jahreszeit unterstützt nicht nur das Immunsystem! Die Samen sind, sofern kein eigener Vorrat vorliegt, in
Bio-Qualität in ausgesuchten Onlineshops zu erwerben.
Zutaten für ein kleines Schraubdeckelglas 8 EL Brennnesselsamen
reines Wasser 1 bis 2 Knoblauchzehen
6 EL natives Olivenöl Steinsalz und Pfeffer
Zubereitung
Die Brennnesselsamen in eine kleine Schüssel geben, mit wenig lauwarmem Wasser übergießen und über Nacht quellen lassen. Am nächsten Morgen die Knoblauchzehe(n) hineinpressen und mit etwas Olivenöl zu einem Pesto mit nicht allzu flüssiger Konsistenz vermengen.
Zum Schluss nach Belieben mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren mindestens 1 Stunde ziehen lassen.
Tipp:
Brennnesselsamen lasen sich auch gut in eine weiche Butter (oder in der entsprechenden veganen Variante) einarbeiten. Mit etwas Zitronenzesten und Steinsalz und Pfeffer abgerundet, entsteht ein
köstlicher Brotaufstrich.
ZUM WILDEN REZEPT
(c) Foto: 1264467189 Heike Rau