DRAINAGEN
wie sie funktionieren
Drainagen - Einführung
Bei fast jedem Hausbau notwendig und doch so wenig beachtet.
Drainagen müssen sehr lange ihre Aufgabe erfüllen und sollten daher richtig hergestellt sein.
Nehmen Sie sich Zeit diese
Broschüre zu lesen.
Drainagen - Einführung
Bei den meisten Häusern sind Drainagen
notwendig, um das Wasser vom Bauwerk abzuhalten.
Dabei wird vieles falsch gemacht!
Diese Broschüre soll
helfen die Drainagen
richtig einzubauen.
die meisten Fehler
Das Vlies setzt sich mit Feinteilen des Bodens zu, es kann nichts mehr in das Drainrohr einströmen.
Frage:
Wie oft verwenden Sie einen Kaffeefilter?
Wohl hoffentlich nur
Vlies um das
Drainagerohr
die meisten Fehler
Kies 8-32 mm ist falsch Er lässt zwar das Wasser durch, nimmt aber
gleichzeitig Sand mit in die Drainage. Diese verstopft dann und nach einiger Zeit (max 3 Jahre) funktioniert die Drainage nicht mehr.
Also muss sie dann erneuert werden.
Filterkies hat
falsche Körnung
Funktionen der Drainage
Nur der PFUSCHER baut was er einmal gehört hat ohne den Sinn und Zweck zu verstehen.
Wir wollen verstehen wie und warum man bei der Drainage so manches beachten sollte. Denn schließlich soll die von uns
eingebaute Drainage ja sehr lange bestehen und auch ohne viel Erhaltungsarbeit funktionieren.
In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Funktionen
erklärt und die notwendigen Ratschläge für die Drainage gegeben.
Grundprinzip einer Drainage
1. hydraulisch wirksam
2. mechanisch wirksam
Das Wasser soll vom einem Erdstoff (Boden) in einen zweiten Erdstoff (Filter) so rinnen, dass es im 2. viel schneller rinnt und somit sich nicht mehr aufstaut.
Die Poren (auch Körner) vom Filter sollen mindestens ca. 3-5 mal größer sein als die im Boden.
Die Feinteile des Bodens dürfen nicht in das Filtermaterial eindringen.
Die Poren des Filters müssen kleiner sein als die Feinteile des Bodens.
Nur wenn beide Prinzipien eingehalten werden funktioniert eine Drainage!
Grundprinzip einer Drainage
Bestandteile
Drainagerohr Filtermaterial 1 Filtermaterial 2 Vlies
Drainagematte
Auffüllung
Rollierung
Humus
Drainagerohr
Es gibt eine Reihe von
Drainagerohren, die jeweils speziellen Zwecken dienen.
Eine nachfolgende
Übersicht soll die Wahl
etwas vereinfachen.
Arten der Drainagerohre
Drainageschlauch formbar Lochung ca. 1-2 mm
Drainagerohr fest Länge 5m Lochung ca 1 cm
Drainagerohr längsteleskopierbar Lochung ca 5mm
welches Rohr auswählen
formbare Rohre allseitig gelocht (Loch ø = 1-2 mm)
Zuleitungen zu Pumpensumpf ohne Rücksicht auf Kornverteilung des
Untergrundes, nur für vorübergehenden Einsatz gedacht, kein Vlies einsetzen
starre Rohre gelocht (Loch ø = 1 cm)
bei kiesigem Untergrund, großen Wasserandrang und langen Leitungen, Filteraufbau meist umfangreich ( 2-3 Filterkörnungen), zusätzlich mit Vlies Material trennen
starre Rohre geschlitzt (Schlitze Weite 1 mm)
bei allen Böden, Längen bis 20m, meist 1-2 Filterkörnungen ausreichend, zusätzlich mit Vlies Material trennen
Drainageschacht
Drainageschacht
es werden alle Drainageleitungen von und zu diesem
Schacht geführt und von dort mit geschlossenen Leitungen weiter abgeleitet (entweder zum Kanal oder einem
Vorfluter bzw. Bach). Somit sollte jede Drainage von mindestens zwei Seiten zugänglich sein.
Die Inspektion und Reinigung der Drainageleitungen wird von diesem Schacht aus durchgeführt.
Größe:
Durchmesser ca. 40-50 cm
Tiefe ca. 1 - 1,5 m oder auch nach Wunsch mehr meist mit mindestens 4 Anschlussmöglichkeiten
Vlies
Das Vlies wird zur Trennung von Erdstoffen verwendet.
Da sich jedes Vlies mit der Zeit mit Feinteilen zusetzt, ist zwar Anfangs eine Durchströmung mit Wasser gegeben, die dabei mitgeführten Feinteile (jeder Boden hat
Feinteile) bleiben im Vlies hängen und machen es dicht.
Somit ist nach einer gewissen Zeit nur noch die
Trennung der Erdstoffe gegeben. Das Wasser muss nun einen anderen Weg zum Abfluss finden, durch das Vlies strömt es nicht mehr.
Es muss also ein anderer Weg für das Wasser zur
Drainage hergestellt werden als durch ein Vlies. Dieser Weg führt über die Filterstoffe mit den dafür
angegebenen Körnungen.
Filterkies
Der Filterkies wird zwischen natürlichem Boden und der Drainage mit ihren Löchern eingebaut. Er muss das Wasser zur Drainage führen und verhindern, dass Feststoffteile
(Sand) in die Drainage kommen.
Außerdem muss er langlebig sein und sich nicht verändern, dies bedeutet, dass er sich nicht zuschlämmen lässt und sich auch nicht chemisch verändert, sondern seine Form und
Funktion über lange Zeit beibehält.
Wahl des Filterkieses
Das verwendete Material muss folgende Eigenschaften haben:
Beständigkeit:
Es darf sich über die Zeit (jahrzehnte) nicht verändern, d.h. auflösen oder verkleben, Form verändern oder mit Wurzeln reagieren.
Festigkeit:
Es muss den Druck des darüberliegenden Erdreiches und der äußeren Belastung (Verkehrslast) aufnehmen ohne sich dabei zu verändern (z.B. brechen).
Kornform:
Die Kornform sollte gerundet sein, damit Wasser gut durchfließen kann und möglichst keine Verwirbelungen statt finden. Gebrochenes Material wird nicht empfohlen, da hier negative Einflüsse gegeben sind.
Materialbezeichnung:
Es eignen sich bestens in Flüssen abgelagerte Sande und Kiese, die abgerundet sind.
Im Kieswerk nach Kiesen aus Flußablagerung fragen.
Kornverteilungen von typischen Filtern
Filter 1: 2-32 mm (2-16 mm)
2-8 mm Feinkies (Streukies) 8-16, 16-32 mm Betonkiese alle 3 sollten gemischt werden
Verwendung: beim Drainagerohr
Filter 2: 0,1-4 mm
0-4 mm gewaschener Estrichsand oder Grobputzsand
Verwendung: zwischen Filter 1
Einbau der Drainage
(siehe Blatt 8)1. Aushub bis Fundamentunterkante
dabei hinter dem Fundament ca. 30-40 cm freilegen 2. Vlies neben Fundament zum Aushub hin legen
dabei nur auf das Erdreich (Bereich Aushub) legen, nicht umklappen
3. Drainmatte an Kelleraußenwand anbringen
von künftiger Oberfläche bis in Tiefe der Drainage verlegen
4. Drainagerohr auf das Vlies legen und bis zum Ablauf verbinden dabei auf mögliche Putzöffnungen bzw. Putzanschlüsse achten
5. Filter 1 einbauen ca. 50 cm Schichtstärke
dabei achten dass kleinstes Korn des Filters nicht in Löcher bzw. Schlitze des Drainrohres eindringen kann. Kornverteilung durch Versuch prüfen.
6. Filter 2 auf Filter 1 einbauen (ca. 50 cm)
dabei die Abstufung der Filtermaterialien mit Versuch überprüfen
7. Restliche Auffüllung vornehmen (Aushubmaterial)
Probebetrieb und Betrieb der Drainage
Nach Herstellung ab Schritt 5 (Filter 1 auffüllen) sollte immer wieder mit Wasser (Gartenschlauch) gespült werden um so die Feinteile aus dem Filter 1 auszuwaschen.
Auch der selbe Vorgang nach Schritt 6 (Filter 2 auffüllen) um hier die hydraulische Wirksamkeit des Gesamtsystems herzustellen.
Anschließend in normalen Betrieb gehen,
Die Drainageleitungen im ersten Jahr alle 2-3 Monate durchspülen bis
alle Feinteile entfernt sind. Danach sollte die Drainage weiter ohne
Sandeintrag funktionieren.
Wartung der Drainage
Wie jedes Bauteil sollte die Drainage jährlich überprüft werden.
Dazu sollten die einzelnen Drainagestränge mit einem Gartenschlauch über die entsprechenden Putzöffnungen durchgespült werden.
Am Ende jeder Drainage vor der Einleitung in einen Vorfluter (Bach oder Kanal) sollte ein Absetzbehälter sein, in dem sich Sand aus den Drainagerohren absetzen kann. Somit kann die Funktion der Drainage eindeutig überprüft werden, und der Bauherr hat die Gewissheit, dass die eingebaute Hangdrainage auch richtig funktioniert.
Vorteilhaft wäre eine schriftliche Protokollierung aller Tätigkeiten um
die Drainage um so jederzeit die Funktion auch nachweisen zu können.
Weitere Infos
Falls weitere Details zur Planung und Bauüberwachung gewünscht werden bitte sich an folgende Adressen wenden:
D.I. Bernhard WIETEK
6020 Sistrans, Blumeserweg 290
Tel: 0664 341 8808 mail: wietek@a-bau.co.at
D.I. Alexander KLOTZ
6401 Inzing, Salzstrasse 7
Tel: 0664 512 94908 mail: alexander@klotz-geotechnik.at