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Kardiovaskuläre und renale Effekte im Vergleich

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Academic year: 2022

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STUDIE REFERIERT

478

ARS MEDICI 13 | 2019

Sowohl GLP-1-RA als auch SGLT-2- Hem mer reduzierten das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse (MACE: Herzinfarkt, Schlaganfall, kar- diovaskulär bedingter Tod), und zwar in gleichem Mass. Mit SGLT-2-Hem- mern sank das relative MACE-Risiko um 11 Prozent (Hazard Ratio [HR]: 0,89;

95%-Konfidenzintervall [KI]: 0,83– 0,96;

p = 0,001) beziehungsweise 12 Prozent mit GLP-1-RA (HR: 0,88; 95%-KI:

0,84–0,94; p < 0,001).

Allerdings profitierten davon nur Pa- tienten mit manifester kardiovaskulärer Atherosklerose. Betrachtete man nur diese Patienten, verminderten beide Substanzklassen das relative MACE- Risiko um 14 Prozent, wobei sich in- nerhalb der GLP-1-RA ein Trend zu- gunsten der humanen GLP-1-Analoga

abzeichnete, der jedoch statistisch nicht signifikant war.

Annährend gleich senkten beide Sub- stanzklassen das Herzinfarktrisiko so - wie das Risiko, an einer kardiovaskulä- ren Ursache zu sterben. Ein geringeres Schlaganfallrisiko zeigte sich hingegen nur bei den GLP-1-RA.

Was bedeutet das in absoluten Zahlen?

sMit GLP-1-RA starben von 1000 Typ-2-Diabetikern pro Jahr 1 bis 4 Patienten weniger an einer kardio- vaskulären Ursache.

sMit SGLT-2-Hemmer starben von 1000 Typ-2-Diabetikern pro Jahr 1 bis 8 Patienten weniger an einer kar- diovaskulären Ursache.

Für die absolute Risikominderung be- züglich Herzinfarkten ergibt sich fol- gendes Bild:

sMit GLP-1-RA hatten von 1000 Typ- 2-Diabetikern pro Jahr 1 bis 9 Patien- ten weniger einen Herzinfarkt.

sMit SGLT-2-Hemmern hatten von 1000 Typ-2-Diabetikern pro Jahr 1 bis 2 Patienten weniger einen Herz - infarkt.

Herzinsuffizienz

In 7 der 8 Studien wurde auch das Hos- pitalisationsrisiko bezüglich der Herz- insuffizienz erfasst. Die Metaanalyse ergab, dass GLP-1-RA auf dieses Risiko keinen Einfluss hatten, wohl aber die SGLT-2-Hemmer. Bei Patienten mit Gli- flozinen war das Risiko für die Einwei- sung ins Spital wegen Herzinsuffizienz um relative 31 Prozent vermindert (HR:

0,69; 95%-KI: 0,61–0,79; p < 0,001).

Nierenschutz

Der Parameter «Verschlechterung der Nierenfunktion» war in der Metaana- lyse breit gefasst. Dazu zählten sowohl die Makroalbuminurie also auch die

Verschlechterung der glomerulären Fil- trationsrate (eGRF), Nierenversagen oder renal bedingte Todesfälle.

Für die GLP-1-RA ergab die Metaana- lyse eine relative Verminderung des Nie- renrisikos um 18 Prozent; besser schnit- ten die SGLT-2-Hemmer mit 38 Prozent ab. Darüber hinaus beruhte die Risiko- reduktion der GLP-1-RA vor allem auf dem verminderten Auftreten von Makroalbuminurien. Die Albuminurie gelte zwar als Risikofaktor, sie sei je- doch ein Surrogatmarker, der unter Um - ständen bei Patienten mit reduzierter eGFR fehlen könne, so die Studienauto- ren. Darum sei die eGFR der wichtigere Parameter. Wenn man die Makroalbu- minurie nicht in die Statistik einbezog, war ein Nierenschutz durch GLP-1-RA nicht mehr statistisch signifikant.

Fazit

GLP-1-RA und SGLT-2-Hemmer ver- mindern das MACE-Risiko bei Patien- ten mit manifester kardiovaskulärer Ar- therosklerose bereits in einem relativ kurzen Follow-up-Zeitraum von 2 bis 4 Jahren. Beim Therapieentscheid zwi- schen GLP-1-RA und SGLT-2-Hem- mern ist die individuelle Relevanz von Herzinsuffizienz und Nierenprotektion zu bedenken. RBO s

Quelle: Zelniker TA et al.: Comparison of the ef- fects of glucagon-like peptide receptor agonists and sodium-glucose cotransporter 2 inhibitors for prevention of major adverse cardiovascular and renal outcomes in type 2 diabetes mellitus.

Circulation 2019; 139: 2022–2031.

Interessenlage: Die Studie wurde von der Deut- schen Forschungsgemeinschaft und der Lemann- Stiftung, Harvard/Brigham unterstützt. Von den 15 Autoren gaben 2 an, dass keine potenziellen Interessenkonflikte bestehen; die anderen Auto- ren deklarierten Studiensponsoring und Hono - rare von verschiedenen Firmen im Diabetesbe- reich.

SGLT-2-Hemmer und GLP-1-RA bei Typ-2-Diabetes

Kardiovaskuläre und renale Effekte im Vergleich

Eine neue Metaanalyse grosser Studien mit GLP-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA) und Gliflozinen (SGLT-2-Hemmer) bestätigte positive kardiovaskuläre Effekte für beide Substanzklassen. Die SGLT-2- Hemmer hatten bezüglich renaler Protektion die Nase vorn, und sie verminderten auch das Risiko von Spitaleinweisungen wegen Herzinsuffizienz.

Circulation

Tabelle:

Einzelstudien der Metaanalyse

Substanz/ Studie Follow-up Markenname (median) GLP-1-RA

Albiglutid* HARMONY 1,6 Jahre (Eperzan®)

Exenatid EXSCEL 3,2 Jahre (Byetta®)

Liraglutid LEADER 3,8 Jahre (Victoza®)

Lixisenatid ELIXA 2,1 Jahre (Lyxumia®)

Semaglutid SUSTAIN-6 2,1 Jahre (Ozempic®)

SGLT-2-Hemmer

Empagliflozin EMPA-REG 3,1 Jahre (Jardiance®) OUTCOME

Canagliflozin CANVAS 2,4 Jahre (Invokana®) Program

Dapagliflozin DECLARE- 4,2 Jahre (Forxiga®) TIMI 58

*Nicht auf SL-Schweiz, in der Schweiz nicht im Handel.

Referenzen

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