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Anzeigen.
Wilhelm Gesenius' Hebräisches und Aramäisches Hand¬
wörterbuch über das alte Testament in Verbindung mit
Prof. Dr. H. Zimmern, Prof. Dr. W. Max Müller und
Prof. Dr. 0. Weber bearbeitet von Dr. Frants Buhl, Pro¬
fessor an der Universität Kopenhagen. 16. Auflage. Leipzig, 5
F. C. W. Vogel, 1915. (Mit Deutsch-hebräischem und -ara¬
mäischem Index von Ide. Dr. F. 0. Kramer , für die
16. Aufl. durchgesehen von Dr. A. Walther.) XIX, 1013 S.
40. M. 20, geb. M. 22.
Die neue Auflage von Gesenius' Handwörterbuch zum alten 10
Testament vereinigt wieder alle Vorzüge, die dieses unentbehrliche
Hilfsbuch zu einem ausgezeichneten Ratgeber für Lernende und
Forscher gemacht haben. Ihr bewährter Herausgeber und seine
verdienten Mitarbeiter haben auch diesmal alles darangesetzt um
das Werk dem gegenwärtigen Stande der rastlos fortschreitenden i5
Wissenschaft anzupassen und ein Vergleich der letzten Auflagen
zeigt, welche Pülle neuen Materials zu diesem Zwecke durchzuarbeiten
war, wie denn aucb sonst jede Seite die Spuren sorgfältigster Über¬
prüfung und vielfacher Verbesserung aufweist.
Anlage und Methode des Werkes sind aus den früheren Auf- so
lagen bekannt. Buhl hat sich aus praktischen Gründen , die auch
ich als richtig anerkennen muß, nicht dazu entschließen können,
das Buch, wie in der Kritik vorgeschlagen worden war, durch eine
radikale ümgestaltung zu einem rein wissenschaftlichen Thesaurus
umzuarbeiten, oder gar „den lexikalischen StoflF auf zwei Ausgaben, 25
ein kurzes Handbuch für praktische Zwecke und einen umfangreichen
Thesaurus zu verteilen". Indes muß zugestanden werden , daß die
durch den doppelten Zweck des Buches notwendig gewordene Kürze
die Benützung des Werkes zur wissenschaftlichen Orientierung oft
sehr erschwert. So ist vielfach auf Artikel in — dem Leser oft so
unerreichbaren — Zeitschriften nur verwiesen und dies auch in
Fällen, wo diese Artikel wichtige, wenn nicht entscheidende Argu¬
mente gegen die im Texte angeführte Auffassung erbringen. Auch
die Anordnung der Wörter muß praktischen Bedürfnissen entgegen¬
kommen und darum oft sachlich zusammengehöriges auseinander- S6
reißen ; ich muß aber hinzufügen, daß ich die konsequente Anordnung 3 I
nach den Radikalen gleichfalls nur für eine künstliche Gliederung
des Sprachstoffes halte. Und in bezug auf die Anlage eines Nach¬
schlagwerkes, wie es nun einmal jedes Wörterbuch ist, scheint mir
leichte Auffindbarkeit des Gesuchten denn doch das entscheidende
6 Erfordernis zu sein.
Zur Frage der Entstehung der Wörter, ihrer Form und ihrer
Bedeutung im Semitischen und besonders im Hebräischen nehme
ich in meiner Entstehung des semitischen Sprachtypus I und 11^) so
oft Stellung, daß ich mich hier auf einzelne gelegentliche Be-
10 merkungen zum Handwörterbuch beschränken kann.
Zu S. 2* oben Anm. s. v. aN. Zu weibl. jaiü nehüdin ,o du
mit Brüsten . . ." vgl. auch, was Dalman, Pal. Diwan VIII von der
Eigentümlichkeit arabischer Liebeslieder bemerkt, ,daß in der Regel
das geliebte Mädchen unter dem Bild einer männlichen Person vor-
15 gestellt wird'.
Zu NSn Ps. 1, 10 (nas S. 3») verdient D. H. Müller's geist¬
reiche Vermutung Berücksichtigung, daß 'x'a'n bN nur Vorweg¬
nahme des in V. 15 folgenden Nachsatzes ist: DnN 'j'ma "[bn b«.
Gehört ^piN, lEiN ,Rad" S. 17^ nicht doch zu qcN?
to Bei TN S. 20* hätte äth. jWeze und maeze nicht fehlen dürfen.
Zu n^nrt ^"inNa 2 Sam. 2, 23 (S. 26» unten) beachte gegen
Klostermann ZDMG. 64, 275 Anm. 2.
Zu ffl-'N S. 32 f hätte die euphemistische Setzung von Ninrr ffiiNn ,jener Mann' (vgl. talm. Niaa Ninn, ©"'Nn ins) statt des Pron. pers. d.
25 1. P. an folgenden Stellen notiert werden sollen: Num. 16, 14: •'3-'»rt
nhsi Nb npDn onn D^tt!:Nn .willst du unsere Augen ausstechen?
wir kommen nicht hinauf!' ,lSam. 29, 4: bN HT nitm'' nrm
onn D"'ü;:Nn ""fflN-ia Nbn rsnN ,und wodurch könnte der sich seinen
Herrn versöhnen ? fürwahr nur durch unsere Köpfe'. Wohl aus
80 Bescheidenheit steht iij"'Nb• T statt -«b 1 Sam.• 26,' 23: la-'Hh a''©'' mrr'T
irpns nN. Auch der analoge Gebrauch von a^N „Feind' (vgl. das
talmudische bNliB"' b\a D!i"'N3ii: statt bNniB"') in nSNS yNi I'D DDN T^^'n•^ la^N nN 2 Sam. 12, 14 und wohl auch la-'N T^M !ti!t< lapai
m 1 Sam. 20, 16 gehört ins Wörterbuch. Ein Euphemismus anderer
85 Art ist vielleicht das „Erleuchten der Augen' Pr. 29, 13: „Bösewicht
(lies wohl y\ai für iijl) und Betrüger begegnen einander und Gott
blendet beider Augen' (mn*' orrisia T'Nn, so daß einer des
anderen Trug nicht merkt). Ähnliche Verwendungen von -\itm
z. T. unter Einwirkung von Nnyw im Talmud sind bekannt.
40 Im „Stamme" r|DN (S. 55) ist m. E. mit dem bekannten Wort
für „sammeln* ein anderes zusammengefallen, das durch Metathesis
aus DEN „zuendesein" (zu DSN, Y"1N "'DEN gehörig, s. sogleich) ent-
1) Bd. I (Kap. I—XII ; XX , 300 S.) ist im April d. J. im Verlage von R. Löwit (Dr. M. Präger), Wien erschienen. Bd. II wird erst 1917 heraus¬
kommen können.
3 I
Torcxyner: Gesenius' Hebr. u. Aram. Handwörterbuch. 557
standen ist. Zu letzterem gehört zumindest r]CN, rjSN „den Zug
beschließen', aber wohl auch die Bedeutung „zunichte werden'
= DENb rr^-. Auch -W qos „heilen von . . .' mag ursprünglich
auf „beenden, beseitigen' zurückgehen.
Zu S. 60: DEN3 Jes. 52, 4 bedeutet nicht „vergeblich' sondern 5
steht temporal für „zuende ; zuletzt": so spricht der Herr: „nach
Ägypten zog mein Volk zuerst (n:cN"Q) hinab um dort zu wohnen
und Assur hat es zuletzt bedrückt'. Für SEN3: "inNi zu lesen
(Schlögl) scheint mir unnötig.
S. 87 zu Sia notiere die wohl dem Hofleben entnommene lo
Phrase ■'rcb Nia im Sinne von „für gut befunden, beschlossen worden'
in Gen. 6, 18: ircb Na TCa ba yp „das Ende alles Fleisches ist
bei mir beschlossen".
S. 90 sollten ffiir'a „zaudern' und -iia nr, -is „aufs ilußerste, sehr lange' mit 'öia „schämen" nicht mehr zusammengeworfen werden; 15
die Erklärung von ü3ia ny als „bis zur Beschämung' ist Volksety¬
mologie. Es muß hier ein eigenes Wort etwa für „lange dauern'
vorliegen.
S. 94''. Die Konstruktion ■j-'avj^a, TV^i ViT^, vab-T^a, arab.
(_5"''i"UV entstand (vgl. Reckendorf, Syntakt. Verhältnisse 239) am 20
Pronomen, da es „wegen der Suffixnatur der genetivischen Personal¬
pronomina unmöglich' war zu sagen „zwischen dir und ihm". Darauf
sollte wohl auch in der lexikalischen Anordnung Rücksicht genommen
werden.
S. 100''. Die Etymologie von brba „Nichtsnutz" sollte nicht 25
mehr zweifelhaft sein. Nur die Ableitung von iba „ohne" -f- b"'
„Nutzen" oder „nützlich" kommt in Betracht. Man beachte, daß
einzelne biblische Autoren anstelle von byba andere gleichwertige
Zusammensetzungen verwenden. In den prophetischen Büchern
kommt das Wort nur bei Nahum (1, 11 und 2, 1) vor, während so
Jesaja und Jeremia dafür die Umschreibungen b''yTO na "p^i "'nbab
b-'yin, b-'ymb Nbi, b-'yT' Nb, ib-^yi^ Nb (auch adjektivisch und
substantiviert), ib-'yT' ba gebrauchen. Auch dtsch. ,Schlemihl" stammt bekanntlich aus b''yiM Nba „der nichts taugt".
S. 178^ Der Stamm mn ist zu streichen, da inronn Ps. 62, 4 .h5
nicht „schreien" bedeutet sondern gewiß für ein Wort für „vertrauen,
hoffen' verlesen ist. Vielleicht stand ursprünglich canpn dort.
Vo-l. m. Bemerkung z. St. in Festschrift A. Schwarz.
S. 195'' zu biT. Durch APO. 118 wird Barth's Erklärung
OLZ. 15, 11 als „darwägen' gesichert. Warum wird dann noch „aus- 40
leeren" als Übersetzung gegeben und die recht unpassende Ver¬
gleichung von „aufhören" beibehalten?
Daselbst ^\^^ wird wohl zu streichen sein. Pür D"':T'?3 0''DnD ist wohl einfach D'^rT D"'OiO beabsichtigt. Vgl. den Schluß des Verses
ibns-' inri naN bx ö-'N. 45
ZeitBohrift der D. M. ß. Bd. 70 (1916). 36
S. 203» zu qyT ist wohl auch arab. usjiäs, uäa»^ „schwach (sein)" zu vergleichen; vgl. bes. Dan. 1, 10.
S. 249» zu "En „Brautgemach' gehört zweifellos'iraqarab. houfa
„Hochzeitsgemach" Weißbach , Beiträge zur Kunde des Irak-Ara-
6 bischen I, 101, 11.
S. 254'' nh. n)5ri „nachahmen" gehört m. E. zu syrisch-arab.
äjIXs- „Gleichheit , Ähnlichkeit', das bes. in der Wendung ragul
mill ehkäitalc „ein Mann deinesgleichen' häufig gebraucht wird.
Das zugehörige Verbum hakä „gleich sein' (mit ^jCs» „erzählen'
10 wohl verwandt) liegt wohl bei Dalman, Pal. Diwan 246, Z. 11 vor
in: haka käs ettala jazku hebäba „er glich (Dalman wohl unrichtig:
redete wie) einem Kelch mit Wein , der glänzt von Liebe". Ein
Zusammenhang von nh. npn „nachahmen' mit ppn „eingraben" ist
darum wenig wahrscheinlich.
16 8.258" s. V. pin zu Ps. 58, 10: „Duhm: bnin". Dieselbe
Konjektur schon bei Graetz.
S. 259» zu ctJ^n „Gelehrter". Näher als das arab. y-bj=>- l'^gt
dem Bh. doch das misnische aiD-in „Schnabel' z. B. Toharöt XIII, 2. 3.
Daselbst zu L!'~n; die Übersetzung „Geldbörse' ist unrichtig.
20 In einer Geldbörse haben 2 Talente Silber (2 Kön. 5, 23) doch nicht
Platz. Zumindest an dieser Stelle ist etwa ein Sack gemeint.
Dasselbe ist gewiß auch uin Ex. 32, 4: „er band( IS-T /ma)
es in einen Sack'.
S. 309'' zu HE"'. nE"' wird nur in Anlehnung an riEJ mit
2.S „schnauben" übersetzt. Mir scheint es zu arab. i^J, „schelten" zu (_
gehören, wonach riE'^pn etwa „heulen" bedeutete. Vgl. nb. HE",
HES „mager, schmächtig, häßlich", nE~5? „verkehrt, unrichtig' mit
arab.
S. 319''. ^n-'n^ N. pr. ist wohl bab. Eribä. Da letzteres eine
30 beliebte Kurzform für längere Namen ist , so mag anch ai'j '^'•573
Hos. 5, 13 vielleicbt auf ein ähnliches Hypokoristikon etwa für einen
Namen wie bin-ahhe-eriba zurückgehen.
S. 324''. Für n"U^ Mi. 6, 14 passen alle vorgeschlagenen Über¬
setzungen nicht. Verstehe ich den Zusammenhang richtig, so ist
35 n\3"' der Embryo , das Kind im Mutterleibe. Anch c-bcr! bezw.
:3bE Pi. bedeutet an dieser Stelle wie im Nh. und üVt; Jes. 34, 15,
aibwn Jes. 66, 7 „von sich geben, gebären". Nbi sErn "n-pa "nci
•PN a-inb -chzT^ -i-iwi u^btn bedeutet etwa: „Dein Kind im Mutter¬
leibe wirst du zum Gebären drängen (vgl. nai ^ncw C":3 iN3
40 mob -fwS Hos. 13, 13; Jes. 37, 3; 2 Kön. 19, 3), aber nicht gebären
können und was du gebärst, will ich dem Schwerte weihen".
Mit nro S. 34Ü'' mag auch arab. <\< „regenlos
und unfruchtbar sein, ausbleiben (von Eegen)' zusammenhängen.
Torezyner: Gesenius' Hebr, u. Aram. Handwörterbuch. 559
Zu "in-D I ist denn doch wohl auch bab. kidänu, kidinnu
„Schutz" zu vergleichen. Cf. dtsch. Gewehr auch als Angriffswaffe.
nisb-'S (S. 344"') könnte auch wie jfccäyo, c}--'^ »Zange" oder
„Haken" bedeuten.
Zu nbS „Schwiegertochter, Braut' ist die männliche Bildung 5
mehri kelön, dofärisch kelldn Rhodokanakis Dofar I, 50, 20 u. ö.
„Bräutigam" zu vergleichen. Im Shauri bedeutet IceMn (z. B. Müller, Mehri- u. Soqotrisprache III, 95, 25) „Braut" vgl. M. Bittner, Mehri- studien I, 64.
Zu OUD „verbergen, aufbewahren" (S. 350'') vgl. ass. kamoau 10
in derselben Bedeutung in meinen Tempelrechnungen 119».
Zu IDD „sühnen" (S. 359). Diese Bedeutung dürfte nss erst
als Abkürzung der vollen Phrase D^rB "iCD Gn. 32, 21 „jemandem
das Gesicht, die Augen verdecken" (vgl. Gn. 20, 16; Hi. 9, 24)
erhalten haben, ähnlich wie N'i: „verzeihen, schonen' Abkürzung 15
des älteren crc NöD ist. Eine Bedeutung „wegwischen* kommt
für das Hebräische (vgl. iTnED „Deckel') nicht in Betracht.
Zu "^nb S. 383». "^nb ist das vom Rind gebrauchte Wort,
während vom Hunde ppb gesagt vrird.
y^b I (S. 386»^ kommt wohl auch so im Aram. in dem wohl so
dem Hebr. entlehnten Nia^b, Nnirü^b vor; vgl. Jastrow Dictionary 709.
Gleichwohl dürfte aber doch an dem in früheren Auflagen nach
Zimmern angenommenen Zusammenhang mit aram. t3ib „fluchen*
festzuhalten sein.
Zu "NW S. 393'' „sich weigern' ist wohl syr.-arab. man, himün s5
„wollen' zu vergleichen, das, wie ich von einem Haifenser Gewährs¬
mann weiß, besonders in der Form mä öamünS „ich mag nicht' ge¬
braucht wird. Vgl. n^N:
Zu r;ci37: (S. 395) ,Ies. 18, 2. 7 vgl. ZDMG. 66, 393.
Zu S." 443. -iiy?: 1 Sam. 2, 29 und 32 ist als eigene Vokabel so
■jij'tt III zu notieren, ^^y12 1K V. 32 bedeutet „scheelsüchtig' wie
nh. yi' 12:^) (also ",iy73 „Gesicht' von yy); übersetze: „du wirst scheel¬
süchtig blicken (yyM "iJ: r::nrii) auf alles Gute, das er Israel
erweisen wird'. yyM 1S in V. 32 zeigt, daß auch V. 29 für
yyn ti'Ij: zweifellos "lyTi nSa zu lesen ist: „Warum beleidigt ihr 35
naein Schlacht- und Speiseopfer, da du scheelsüchtig bist (= mir
es mißgönnst) und deine Söhne mehr ehrst als mich . . .?"
Zu nyispi: (S. 456») ein Werkzeug des Zimmermanns, das
nach S. 721» zu «^»lai gestellt wird, vgl. doch auch j^cüi/i „coin
en fer pour fendre la pierre" bei Landberg, Arabic M6rid. I 40
(Hadramoüt) 401.
Das dunkle Wort t^^lll'? (S. 460) scheint mir denn
1) So liest Ehrlieh 7.. St.
36*
3 S *
doch ursprünglich ein Lesefehler für Formen von liiTp „bitter', D'^'ii-in „Bitterkeit' zu sein. Thr. 3, 19: lüNn nssb i-n-iWT -iiiy "iDt
steht es (lies ■'"lilu „meine Bitternis') neben nSTb wie V. 15
njyb "irTin cnwa ■'■y'^non. Danach ist rris ■'Wi Dbai-i^ nnaT
6 rriTiiWi 1, 7 (wovon 3, 19 wohl abhängig ist)*) ebenso zu fassen.
Für D"'n'nW D"'"':y Jes. 58, 7 wird dagegen m. a. Din"!': zu lesen sein ; LXX : &<Steyovg.
tnnir?; (S. 474") in der Bedeutung „Gastmahl' scheint mir Ab¬
kürzung eines urspi-ttnglichen "iEv äid övoiv lnri\2:7?l bDNJp „Essen 10 und Trinken' zu sein, wofür später kurzweg „Trinken" gesagt wurde;
vgl. unser „Mahlzeit!" für „gesegnete Mahlzeit" u. v. a. m. nncM
ist darum nicht nur ein Gastmahl „wobei Wein getrunken wird".
S. 533: „Jes. 27, 8 meinen die Massoreten sicher mit ihrer
Vokalisation riNENp ein doppeltes nNS riNp . . . was bedeuten soll:
16 mit Maßen ; aber wahrscheinlich ist dies eine rabbinische Spitz¬
findigkeit. . ." Es ist dies, wenn MT. dies beabsichtigt, ein Versuch,
den noch heute unverständlichen Vers zu deuten, wobei MT. von
der richtigen Beobachtung ausgeht, daß Doppelsetzung (dt' DT',
"ni "nn etc.) oft distributiven Sinn hat, als Volksetymologie nicht
20 besser und nicht schlechter als etwa Maulwurf, Armbrust, Amazone,
Sündflut, u a. m. Sind solche Wörter etwa auch rabbinische Spitz¬
findigkeiten ?
Zu D'aiD „Schlacken" (S. 541'') vgl. doch wohl auch den ass.
Metallnamen zi-gi-e B. E. XIV, 149, 1. Cf. Tempelrechnungen 116''.
25 Zu "^isiaTJ' (S. 577) ist ass. uzubbü „Entlassungsgabe' mit
ünrecht verglichen ; es bedeutet eigentlich doch die „Entlassung,
Scheidung" selbst und erst in übertragener Anwendung „Entlassungs¬
gabe*.
Zu 1331' Maus (S. 585») vgl. auch sliauri 'arqSb Maus; vgl.
so jetzt Bittner, Sljauristudien I, 46.
Zu pby Gn. 36, 23 = ybs 1 Ch. 1, 40. Mit aller Reserve
sei auf die immerhin auffällige Tatsache hingewiesen, daß dieser
Ortsname nur neben nn:« sich findet, wodurch das Schriftbild
rn:i3T pb? mit dem in den Elephantinepapyri Sachau 1, 21 neben-
86 einanderstehendem nn:ui "pby „Brand- und Speiseopfer" überein¬
stimmt. Sollte am Ende der Name yby auf ein altes Mißverständnis
einer aramäischen ürkunde zurückgehen??
Zu bni-, pl. D-^bcy, cstr. ■'bey, m. suff'. DD-^bcy* (S. 607'')
wäre anzumerken, daß diese Vokalisation unbelegt ist, da die
40 Massora nur das Q^re Dmnü vokalisiert.
Zu rjNS: (S. 669'' unten) vgl. auch meswät „Hinterer" Dalman Pal. Diwan'l07.
1) Darum darf es nicht gestrichen werden. Fremd ist in dem überlangen Vers dagegen wohl Dnp "'WW TTI "lÜN rfTOnU bS, das, soweit es ur¬
sprünglich sein mag, eher nach V. 6 a fehlen könnte: „Es zog aus aus Zion seine Pracht, [(all) sein Schmuck aus alter Zeit]".
3 8*
Torezyner: Gesenius' Hebr. u. Aram. Handwörterbuch. 561
*' j i j S &
Zu D''i«i:f«a „Nachkommen' (S. eTO*») vgl. arab. yoyo, ^^^>:aLo
„zahlreiche Nachkommen'. Davon zu trennen ist aber Jes. 22, 24
myEltm D-'NJtNi:?!, wozu auch ns ns 2 Sam. 16, 7 und is iS
Jes. 28, 10. 13 gehört; vgl. ZDMG. 66, 393 f. Berichtige danach
auch S. 676" zu iS 1S und besonders S. 705, wo noch die ganz 5
Oi.)
unpassende Deutung von ip als „sehnige Kraft' (»ys) gegeben ist.
d:b:s bsbs yiN (S. 685) bedeutet weder „Land des Flügel-
geschwirres", noch „des Doppelschattens' sondern „Land der ge¬
flügelten Grille". a"'D5S bsbs ist natürlich eine Verbindung
wie C133 cjiy, r|53 lies „geflügelte Vögel". lo
S. 727". Zu rnp, hebr. iip, aram. N^ip -.^oHition" sind
oi "
wohl auch mit arab. yys „Menstruation" zu verbinden. Ob die Be¬
ziehung zu n"ip nicht bloße Volksetymologie ist?
S. 750". Zu a'i „hoch' vgl. auch Shauri rimm „lang, hoch"
Bittner, Shauristudien I, 60. ij
S. 752". Zu -T-i vgl. auch ^jj^ „schwer".
S. 767». Zu "'S"! "ipa vgl. ass. alpu rilti Tempelrechnungen 128* unten.
S. 772. nsi II „bezahlen, vollmachen' auch Hi. 14,6: „den Tag
abarbeiten'; vgl. meine Bemerkung zu Ps. 55,24 in Pestschrift ao
A. Schwarz.
S. 791'' unten, ipis; Thr. 1, 14; „die meisten nach Kimch
angebunden werden' ; aber dann ist selbstverständlich Ipy.D zu
lesen. Den weiteren Text ('^INIS by iby la'^nc 'yTTS by ip«J3
Dip bsiN Nb -inia rnni ii^pj b^iüDn) versuche ich folgender- »
maßen zu lesen: b^lBan ilNiS by iby u-irffii i^ia lyiCD by npyJ
Dip bDiN Nb D^ia mn' i::n: -^nD „Geknüpft ist^das Joch meiner
Sünden , seine litangen sind verbunden , stiegen auf meinen Hals,
Gott legte mir Stangen (= ein Joch) auf, daß ich mich nicht
erheben kann". Doch ist D^la für die Stangen des Jochs unbelegt, so
S. 800''. Die Streichung von nyauj Jer. 5, 24 als Dittographie,
schlägt , wie ich erst vor kurzem bei Cornill , Jeremia z. St. sah,
schon Movers vor.
S. 841. Zu •m'O vernichten vgl. doch auch syr. , i» Pa. cruciareetc.
S. 851». iriflö 15 heißt wohl nicht „einjährig" sondern „noch 85
in seinem (Geburts)jahre stehend" wie nh. iMr p „vom selben Tage".
S. 880. ybn, nybin vgl. auch Mjauri teb'alöt „Wurm" bei
Bittner, ähauristudien 15, wo i wie oft zu b geworden ist.
Das Verzeichnis einiger auf Grund von Konjekturen vorge¬
schlagener oder von den alten Übersetzungen angenommener he- v>
bräischer Wörter S. 892 ist zwar umfangreicher als in früheren
Auflagen, hätte aber recht wobl vermehrt werden können. Für
Nachschlagzwecke wäre es vorzuziehen , wenn solche Wörter etwa
in kleinerem Druck in den Text des Werkes aufgenommen würden.
Zu S. 931'' mache ich noch darauf aufmerksam, daß Tattanai
UMBS. II, 1, 38 kein Statthalter von Susa {saknu sa SuSan) sondern
5 etwa ein Aufseher über die Berufskategorie der susane ist. Daß
damit Susanäer gemeint seien, ist nicht wahrscheinlich.
Gelegentlich erlaube ich mir auch einige kleine Druckversehen
richtigzustellen, die ich mir meist noch in der vorigen Auflage
notiert hatte: S. 68" yn« PI. lies: Gm 10, 5. 20. 31 statt 10, 5; 20. 31.
10 S. 106'' II bya Kal Z. 1 lies 31, 31 statt 31, 32. S. 125'' Z. 9
lies nhi statt nba. S. 228'' lies yn statt iin. S. 353" ny:D lies
Tjny:3 statt T|ry:3; S. 354'' nod Z. 8 lies pl. nixCD Ps. 122, 5, m.
sufi'." cniNOD statt pl. niNCD m. suff. criNCS Ps. 122, 5. S. 359''
ICD Pi' Z.4o lies Gn. 20,46 statt 20,^26 S. 387'' -ub Pu. Z. 3
16 lies Jer. 31, 17 statt 31, 18. S. 427'' nbT? Z. G lies Ez. 27, 9 statt
Ex. S. 432" nobün Z. 3 lies 1 Sam. lÖ, 18 statt 1 Sam. 10, 8.
S. 468" nu-au Z. 4 lies samämi statt Samäni. S. 567'' I Tiy Z. 5
lies Jer. 6, 3; 31, 9 statt 31, 10. S. 716" yabp Z. 3 lies'yiäbp
statt yäbp. S. 853" oben Z. 4 lies Jes. 42, 22 statt Jes. 10, 13.
80 Möge auch diese Auflage wie ihre Vorgänger das Ihrige zur
Verbreitung und Vertiefung des Studiums des Hebräischen und
seiner Literatur beitragen und so die große Mühe der Neubear¬
beitung lohnen , durch welche die Herausgeber die vielen Benützer
des Buches und die Wissenschaft sich zu Dank verpflichtet haben!
26 H. T 0 r c z y n e r.
Dr. Else Reitemey er , Die Städtegründungen der Araber im
Isläm nach den arabischen Historikern und Geographen.
Leipzig, Harrassowitz, 1912. IV, 170 S. 8». M. 4.—.
Die Verfasserin hatte schon 1903 eine trotz mancher Einzel-
30 fehler ansprechende „Beschreibung Ägyptens im Mittelalter aus den
geographischen Werken der Araber zusammengestellt' (Leipzig, 238 S.),
wozu meine Besprechung DLZ., 1904, 1510 f. zu vergleichen ist, ein
Buch, welches Becker in der Enzyklopädie des Isläm, II, 24 wohlwollend
als Versuch einer nicht historischen , sondern systematischen Be-
86 Schreibung Ägyptens bezeichnet, wie sie denn auch sich vornehmlich an des Mediziners 'Abdallatif bekannte „Belation de l'Egypte" (über¬
setzt und kommentiert von de Sacy, 1810) anschließt (über den für
eine notwendige neue Textausgabe wichtigen Tübinger Kodex 22
siehe mein Verzeichnis der arabischen Handschriften I , Tübingen,
40 1907, S. 46—49). Eine weiter ausgreifende Arbeit legt die Verf.
hier (zugleich Heidelberger Dissertation, 1911) vor, indem sie den
von den Arabern (und Berbern) in Asien, Afrika und Spanien neu¬
angelegten oder vielfach auf älteren Siedlungen oder Ruinen wieder-
Seybold: Reitemeyer, Die Städtegründungen der Araber im Islam. 563
erstehenden Städten mehr oder weniger eingehend und erschöpfend
nachgeht. Auf S. 11—160 (die Seiten freilich oft nur halb bedruckt)
werden 104 Städte nach kurzen oder längeren arabischen Quellen¬
berichten vorgeführt, während die allgemeine Einführung, S. 1—10,
und die Schlußbetrachtung, S. 165—68, allzu dürftig erscheinen, 5
weshalb denn auch genauer formulierte Resultate der Einzelforschung,
prinzipielle Fragelösungen und systematische Polgerungen fast ganz
fehlen, wie einiges von A. Mez in ZA. 27, 65—74 angedeutet ist
oder in Werken wie Haverfield's Ancient town-planning, Oxford 1914,
versucht wird. Doch wird auch das Gebotene manchem nicht- lo
arabistischen Historiker und Geographen willkommen sein. Preilich
wäre ein noch weiteres Entgegenkommen für deren Zwecke erwünscht
gewesen, wie z. B. schon in der Literaturübersicht, S. III und IV,
nur die dem Nichtarabisten unzugänglichen arabischen Textausgaben
notiert sind, nicht aber die für weitere Kreise viel wichtigeren, 15
kommentierten Ubersetzungen, soweit solche vorhanden sind. Biblio¬
theca Geograpborum Arabicorum V und VI, Edrisi, Abulfeda,
Dimiski, Mas'üdl's Murüg aldahab u. a. fehlen ganz. Zu des letzteren
tanbih fehlt die Übersetzung, ebenso zu Ibn Gubeir, BekrT, kitäb
alistibsär, alBayän alMogrib, Ibn Qaldün, Kartäs, almu'nis, Makkarl. 20
Da im Arabischen die einen Namen eben nie den Artikel haben,
wie Mekka, Bagdäd, §Träz, Tunis, andere aber immer, wie alMedina,
alßasra, alKüfa, alPustät, alKähira, alKairavän, so ist in einem der¬
artigen geographischen Werke auch streng hierauf zu achten. In der
nicht immer exakten Transkription ist ganz absonderlich die unstatt- 25
hafte Längenbezeichnung in stehend Umaijaden, Rai, Mualjad (164),
Kairüän, Melläna (für Miljäna, Jäküt u. a.), Süwaid (14), Küwäd (90),
KarüjTn (148), Adarbaljän (38) (1. g) u. a. Ebenso immer HalTf!
es müßte dann immer Hallfa heißen, aber warum nicht unser Lehn¬
wort Kalif oder Chalif? — Von den zahlreichen Einzelfehlern können 30
nur einige angeführt werden : häßlich sind schon S. III nnd IV
Sulih für Sälih, ahbär, Kitäb. Espagne, Tunesie (zweimal); ,Ibn Haukal, Viae et regna, verfaßt 34ö (956)" vielmehr datiert die Erweiterung d(.'S BalliT-IstahrT von 367 = 977/8; b. Mukkarram liesb. (al)Mukarram:
der Verfasser des Lisän al'Arab ist nocb bekannter als Ibn Manzür: 36
bei Brockelmann, Gesch. der arab. Litter., 11,21 ist dessen Bio¬
graphie in Fawät al-wafajät, II, 265 f; Sujütl, Bugja 106, Musta¬
bih 500 nachzutragen. S. 7, 5 ließ ^j*Üj.J. S. 11 azZiigägl
lies alZaggägi Mustabih 239. S. 20 Adra' lies S. 25 Hälid lies
^älid, Ribab lies ä, Sijäbaga lies Sajäbiga; Jamniten (auch S 39, 60) 10
lies Jemeniten. S. 31 CJ^UJ| lies »^U.t. S. 34 Rüzba lies Rüzbih:
fortunatus (Persisch schwach!). S. 36, 3 der Widerspruch
y . .«
gegen de Goeje's Deutung von ist unbegründet; ^j! lies ^jl;
^Lc. heißt doch nicht immer „oben auf", sondern auch „bei" Ini, wie in
_,LÜ! ^Ic L!..w.Li- oder ljLj ^is. Juii u. a. S 39 Basr lies .15
Bisr; KureisI lies KuraSl. S. 41 f. Anbar lies alAnbär. S. 64 Karl] lies Karl) (kitäb lies kitäb). S. 72 Ladikija lies alLädikIja.
S. 77 Adana in 2^/2 Zeilen: viel besser Jäküt, 1,179; Guy Le
Strange, the lands of the Eastern Caliphate 130—32. S. 89 §äh
6 lies Säh. S. 93, 133 flF. und immer bahira ist bloß magribinische
Aussprache für klassisch boheira; 'Awänä lies 'Awäna. S. 98 ist in
den vier äthiopischen Zeilen dreimal "J für "i gedruckt! S. III o - - >
IJumärwTja für &jjj^L«.i>.! Nach S. 118, 1 ist im ganzen Buch Ibn
al'Idärl adoptiert, was Gildemeister vorschlug und Brockelmann
10 1, 337 billigte, obwohl Dozy noch 1883 in seinen Corrections
p. 2—4 gegen ersteren sein richtiges Ibn 'Adärl verteidigt hatte.
S. 134 mehrmals Zijädalläh für Zijädatalläh. S. 143 Albira lies
Ilbira , siehe mein Elvira in Enzyklopädie des Isläm ; Tadmir lies
Todmir. S. 146 flF. und überall Pa's wegen der schwachen arabischen
16 Etymologie (fa's Beil) statt Fäs, Pes, was oflFenbar, wie MarräkeS
berberisch ist. S. 147, li v. u. Häkim und 163 alHakim lies alHakam
(alHakem). S. 148 Liwäta lies Lawäta, Lewäta; Masüda lies Masmüda,
S. 158 Masämada lies Masämida. S. 149, 153 6aräwa lies öoräwa,
Jäküt 2, 46. Wie mangelhaft häufig die Interpretierung der Texte ist,
20 zeigen Pälle, wie 163 Ubbada, 144, 159 alMarija Baggäna, was
selbst vielen in Hispanicis unbewanderten Arabisten nicht gleich
als Almeria und Pechina, und Ubeda bekannt sein dürfte. Wie
unvollständig die oft mehr zufällige Städteliste ist, zeigt sich an
den vier unbedeutenden Namen in Spanien (Baggäna, Rusäfa, Zahrä'
26 und Zähira, letztere drei aber immer mit Artikel!), während gerade
die wichtigsten Neugründungen der Araber fehlen: Bataljus = Badajoz,
Kal'at Rabäh = Calatrava, Garnäta-(IlbTra) = Granada-(Elvira),
siehe dazu meine Artikel in Enzyklopädie des Isläm (auch Almeria) ;
Magrit = Madrid (älteste Erwähnung als Gründung Mohammed's I,
so 852 — 886, vgl. meine Note zu Joh. Jungfer: .Magerit — Madrid'
in Revue Hispamque XVIII, 1908, S. 1 des Sonderdrucks (50 S.)),
Murcia. Auch Irän (5 Städte auf 5 Seiten) ist recht dürftig;
Turkisiän fehlt ganz. Dies zeigt hinlänglich die Haltlosigkeit von
Brockelmann's summarischem ürteil, LZ. 1913, 1263, die Verf. habe
S6 „alle einschlägigen Nachrichten aus der Literatur gesammelt', JBG.
1912 (35.111,106): „E.R. hat alles zusammengetragen, was die
Quellen über die von den Arabern und Berbern in Asien und Afrika
begründeten Städte bieten, und hat auch den Versuch gemacht dies
Material für die Kulturgeschichte auszubeuten'. Die Unrichtigkeit 40 der einzigen Bemerkung in ersterer „Besprechung": „ihr etwas dürftiges
Material über Marokko (S. 158) hätte sie aus Ihn alChatlb's al-
Hulal al mausija, Tunis 1911, vermehren können', habe ich in
RCEH. IV (1914), 136 — 38 u. a. nachgewiesen. Zu vergleichen
sind dagegen die bei aller Kürze gehaltvollen Besprechungen von
45 C. H. Becker, Isläm IV, 201 und Mzik, OLZ. 1913, 459.
Tübingen. C. P. S e y b 01 d.
Seybold, Ma'älim al-Kitäba (Beirüt 1913). 565
Kitäb ma'älim al-kitäba wamagänim al-'isäba von 'Abd ar-
Rahim ibn 'Ali ibn Sit al-Kurasi, hrsg. von Kustantin al-
Bäsä al-Muhallisi. Beirüt 1913. KjLä>CJ! ^Ljw i—)LÄi'
i_5iyiJl *)viA.A.i ^ Jj; ^ 1**^^ i-L.io| XjLsiSt
LÄLj.Ji (j\.iiÄlaM^ l5;J^ M**',)^ '>-**^J} |_5->^ — 5
iU*. iL-oJ>b!t iütJiI! j5 j5 l^'^^*^ J^^']
[II' J:,^/] \W.
Der Basilianermönch P. Constantin Bä§ä „Procureur de l'Ordre
de St. Sauveur" ÜAAaLs\Il xiA^yll ULJ! i^ila-ö ^j^j-iS-
in Tripolis — Beirüt — Deir alMuljalli.s (15 Kilometer östlich von lo
Saida—Sidon) hat bisher meist ältere christlich-arabische Schriften,
namentlich von dem melkitischen Bischof Theodor Abü Kurra von
Harrän (vgl. D^Z 1911, 1565—67) herausgegeben. Seine letzte
obige Veröffentlichung macht uns dagegen ein bisher ganz un¬
bekanntes muslimisches Staatssekretariatshandbuch zugänglich, wie is
auf solche von K. Hartmann oben ZDMG 70, 7—9 hingewiesen
wurde. W^ährend nun Ibn alSairafi's Känün diwän alrasäil in die
ägyptische Pätimidenzeit zurückgeht (der langlebige Verfasser wirkte
als Staatssekretär besonders unter den Chalifen alÄmir 495—524
= 1101—1130 und dessen Nachfolger alHäfiz, f 544/1149), so 20
fällt unser kitäb ma'älim alkitäba wa magänim al-'isäba in die
Ejjübidenzeit, wo hingegen alle weiteren von R. Hartmann an¬
geführten aus der auf allen Gebieten zeremoniell weiter schreiten¬
den Mamlukenzeit stammen^).
Etwas Näheres über den Verfasser dieser neuentdeckten Kanzlei- 25
Stilistik konnte der Hg. nicht finden, nur aus einer Notiz in al-
Kalkasandf s Subh al'aSä folgert er, daß er unter Saladin und dessen
Bruder al'Adil Staatssekretär war. Die Voranstellung des letzteren
1) So hier und 6, 3 zu lesen fiir das vulgäre ci^-V**".
2) Fehlt auf S. 1 (Haupttitelblatt), auf dem grünlichen Umschlag korrigiert.
3) Der Verfasser des husn altawassul ila sinä'nt altariissul wird von Ilrockel- roanii, Geschichte dor arab. Litteratur an zwei Stellen II, 44 und 55 behandelt.
Sein Vater heißt Sidmän, nur in den Kairoer Drucken 1298 und 1315, Berlin 9441, Aja Sofia 4307, Köprülü 1235 fälschlich Suleimän. Daß unser SihSh aldin Mahmüd b. Selmän b. Fahd nach dem Großvater besonders iils Ibn Fahd bekannt sein soll, wie Brockelmann's Ahlward tunbesehen nachschreibt, kann ich nirgends finden. Für Brockelmann falsches Leid. 407 muß man das richtige 427 erst wieder selbst suchen! Dessen willkürliche Änderung von ahnä '1 fäih goLiJl ijS^i in Köprülü 1220 (HIJ., Flügel, und Stambuler Druck geben gj'^' alfStih) in ahnS'lmafätih ist ohne Beweis unstatthaft. Zu Hamburg'. 101 ist Mahmüd's Biographie in Fawät alwafajät II, 286—94 wenigstens nachträglich erwähnt, während sie in Gesch. der arah. Litter. noch fehlt.
in dem Ausdruck y^Lüt^ u5^U! zeigt aber schon, daß nicht
der große Saladin (Jüsuf) gemeint ist, sondern (alMalik) alNäsir
Saläh addin II Däüd von Damaskus 1227—28, Sohn des (alMalik)
alMu'azzam 'Isä 1218—27 und Enkel al'Adils von Syrien 1196—
6 1218 und Ägypten 1199—1218. Nun findet sich aber doch in
alSafadl's alWäfi bil wafajät eine ausführliche Biographie, wie aus
G. Gabrieli's Indice (Namenregister) in den Rendiconti der Accademia
dei Lincei 1913 (Serie V, vol. 22, p. 595, Nr. 479) zu ersehen ist:
,'Abd-alRahim b. 'All b. alHusayn b. Sit alUmawi alAsnawT alQüsI
10 Gamäl aldin, alqädi f 625 [= 1228], XVI, 162'--163'". In dem
monumentalen, m. W. noch nicht ausgegebenen Onomasticon Caetani's
I, 355, Nr. 5346 heißt er ebenso, nur kommt zu alqädi noch hinzu
alRa'is und „capo della Cancelleria del Sultano alMalik alMu'azzam
'Isä: nacque in Asnä nel 557 H. [1162]. — Safadi Wäfl, Paris III,
16 fol. 193^—194'". Ebenda kommt noch unter Nr. 5348 ein ,'Abd-
alrahim b. 'All alQädi, autore di un „Kitäb al-ädäb". Calcutta, As. Soc. Ar. 66", den ich mit unserem Autor identifiziere, wie das
kitäb alädäb mit unserem Staatskanzleihandbuch identisch sein wird.
Wenn dem so ist, was noch genau zu untersuchen wäre, so kann der
80 Kalkuttaer Kodex die Lücken der (vor der Ausgabe ungeordneten)
Blätter der Handschrift der Bibliothek des Erlöserklosters einst
ausfüllen und verderbte Stellen heilen.
S. 2—4 gibt die einleitende Vorrede des Hg. in kleineren Typen
«wjLäjCI! ^.i'LÄi 'sUlS- Über den reichen Inhalt orientiert der Pihrist
85 alkitäb S. 5. ä.*jlXäj Uas il'^^ VW-^' ~ ^-A^yl' 'li-^ö^ [lj
üSjll! yjü^ v-jIoI J i_,Jii* ("t" — u^j'bd! ^ic ij^'^.i
öLüAi^ s JüjüXj! n — ».i.u>Ji
o'laJI of — L^jt^iu ^^*j■L^^I w
j_^iÄ.N»o ^ L*/« xi Lwii» |».JäI| , i^S Jc3^ 5..M5; ji'ö liAjLüt
so oLJl AO — Lij Jwöij U5 xcbLJl j. vjLJi II — xic ^jW!
^jM.>L*»Jt v-jLJI t.o — |»Ls'» ^yiLi JsLaJ! ^5 (j*-<L.i^l
oLaJ! [ir. I — 'wij >A^.i.Ä.«^j. >J^i j ^jLxJI U^Jo (jsJi ^Li/i^l j
La IjAÜ^ xix jj^'j '^A' -lixi! ^oL.^3.U L>0 'bl L*a5 ^^LaJI
oLäXJI xas Jaä*«~j- Auffallend ist das Fehlen des 7. Kapitels, was
SB anf falsche Zählung oder eine große Lücke zurückzuführen ist. —
In dem sonst in gutem modernen Schriftarabisch gehaltenen Vor¬
wort des ^g. fallen doch viele unklassische, vulgare Wörter und
Seybold, Ma'älim al-Kitaba (Beirüt 1913). 557
Wendungen auf, so gleich 2, 3 «j;*JLti*j oj»^t tür xxjLkj. Auf¬
fallend ist die Verbindung J^Äj 2, 12: ich vermute uVa^Äj ^
« J
„Stein und Gips'. 2, iislyiJ! lies elyiJ!. 2, 19 oLüjtJi wäre vulgärer Plural von xJic „Steige" für klassisch ujUxJ! ; da es aber „Schwierig-
>
keiten' bedeuten muß , so ist olj^iUi! zu lesen. 2, 20 J J^j> 5
w - - - J f
unklassisch für ^Ji J-^j>. 2, 21 jyoyi (^^) vulgäres Partizip
als Reim auf ^^yoyi {jiSy Häßlich sind Pälle wie 3, 3. 15 <^fyi
mt. 3
für i_AJy«. 3, 19 sagt der Hg., einer von den Gelehrten 'Iraks (wohl
— - J
der Herausgeber der Zeitschrift 1—'ytl! wtJ in Bagdäd, der Karmeliter¬
pater Anastasius-Maria: Le P. Anastase-Marie, Carme, y*U.«ol o^! 10
^JLxjJÜt i^;Lo) habe ihm berichtet, daß der Verfiisser, ein Ägypter
von Geburt, in Jerusalem gewohnt habe v_Äj^.iJ! lt-O^äJ! ^^loyiJi
und Staatssekretär gewesen sei: in unserer Handschrift hat er nun
6, 8, wozu die fast zur Hälfte verkleinerte faksimilierte erste Seite
zu vergleichen ist, die Nisbe ^X^^\, was zu ^JyAi\ bei alSafadi 18
stimmt; nach dieser Notiz könnte man aber auch an Verderbnis
.. j
aus ^/..Jv.üJi denken. 4, 3 meint der Hg., der Kodex könne Ende
l5 °
des 6. oder Anfang des 7. Jahrhunderts der Higra geschrieben und
Autograph des Verfassers sein ; die Schrift könnte dieser Zeit an-
cehöreu, doch würde der Verfasser selbst seinen Großvater alHusein 20
O V *
zwischen seinem Vater 'All und Urgroßvater Sit kaum ausgelassen
haben. 4, 5 beachte ^Äi*« = Zentimeter; die faksimilierte erste
Seite hat nicht 16, sondern 15 Zeilen (vielleicht war Titel oben
zu setzen beabsichtigt). 4, n ist .j, .lj nach dem Namen natürlich
Abkürzung von ^^^Ji^Jt ^ix-LJ! = B. S. = „Basilien-Salva- 25
torien'. 4, 10 ist ^j^^.^ natürlich Nisbe zu Dschezzln, südöstlich
£ i - X
vom Deir alMuhallis im Libanon. 4, is xiLi lies jjLi. 6, 5 ^^o
■i, . , t , t , ^
Faksimile hat reimend auf Pausa wäre ^ und 6, 10
äiUa: Faksimile s^JU> zu belassen. 6, ib -^^\jiX\ ,j-.Lj tsS J-^J i_^Ls>},
am Rand der Tafel nur noch zu lesen .... ^JaLs-j und am Schluli so
deutlich ^„JaLc, alles andere ist ganz ausgeyrischt oder zu undeut¬
lich; II vor klarem v_*j3Lc unmöglich! 7, e L^axaj lies L^xoaaxj.
8, 10 lX. j lies iX^P.. 9, ii sind in suJSsä und xaj^ die Tesdid
M O^ J
zu streichen, ebenso 17, 5 in x-y^Jb (vgl. 99, 1. Z. K,v;^t.'), s. Prey-
i ' ^ 1
stag. Lane 254. 39, ii ^Jcäj! lies 44, lo kommt auch
schon das warnende TeSdId im Ausdruck «Jü! iLi ^.^1 vor, wie in
6
Brünnow-Pischer's Arabischer Chrestomathie S. 4 f. 46, s (jvjajuo!
lies y\ju,*o!. 48, s »Liu lies »eIJu, vollends da so gedrucktes ssL^^
dazu reimt. U. v. a. m.
10 Tübingern C. P. Seybold.
Handbuch der Päli-Sprache (Elementargrammatik, Texte,
Glossar). Erster Teil. Elementargrammatik (Laut- und
Formenlehre) der Päli-Sprache von Dr.phil. K. Seidenstücker.
Leipzig, Otto Harrassowitz, 1916. SS. XI, 117.
16 , Seit Ernst Kuhn seine wertvollen „Beiträge zur Pali-Grammatik"
veröflfentlichte, ist keine Elementargrammatik der Päli in deutscher Sprache erschienen, und es pflegten daher dem Universitätsunterricht
englische Hilfsbücher zugrunde gelegt zu werden. Seidenstücker's
Arbeit kommt somit einem fühlbaren Bedürfnis entgegen. Während
so Kuhn im Jahre 1875 nur einen verschwindend kleinen Bruchteil
der südbuddhistischen Literatur benutzen konnte, liegt jetzt der
größte Teil des Kanons in kritischen Ausgaben vor, so daß S.
sowohl die Laut- als die Pormenlehre ausführlich zu behandeln
und mit typischen Beispielen auszustatten vermochte. Da sein
55 Werk Lehrzwecken dienen sollte, war absolute Vollständigkeit, wie
sie die zugleich erschienene, hochwichtige Monographie Geigers an¬
strebt, hier unangebracht. Aus demselben Grunde mußte S. selbst¬
verständlich beim Leser die Kenntnis des Sanskrit voraussetzen
und die Anordnung des Stoffes der Sanskrit-Grammatik anpassen.
so In beiden Hinsichten ist seine Leistung als völlig gelungen zu be¬
zeichnen. Ein besonderer Vorzug ist die praktische und übersicht¬
liche Untereinteilung der einzelnen Paragraphen (deren Fehlen die
Benützung anderer sprachwissenschaftlicher Werke, z. B. Pischel's
monumentaler Grammatik der Prakrit-Sprachen, zu einem mühsamen
56 und zeitraubenden Prozesse gestaltet). Seidenstücker's Grammatik
kann daher sowohl für Vorlesungszwecke als für das Selbststudium
aufs wärmste empfohlen werden. Nur vermisse ich eine kurze
Kleine Mitteilungen. 569
Orientierung über die Stellung der Päli innerhalb der indischen
Sprachen , sowie eine kurze Übersicht der Päli-Literatur und ein
Verzeichnis der wichtigsten grammatischen und lexikographischen
Hilfsmittel (welche H. Kern kürzlich durch seine „Toevoegselen op
t' Woordenboek van Childers" bereichert hat). Solche Listen sind
dem Anfänger unentbehrlich und würden den Preis des Buches
kaum wesentlich erhöht haben. Vielleicht entschließt sich S., diesen
Wunsch in einem Anhange zu dem geplanten zweiten Teil seines
Werkes (Texte mit Glossar) zu erfüllen. p Hultzsch
Kleine Mitteilungen.
Zu SS. 113 — 115 dieses Bandes. — y^job (113, 9),
).>^Vi3 (114, 6) und wO-.W (115, 1) und noch eine Reihe dort
• •* o
genannter Dinge sind nur karschunisch, nicht syrisch ; es war
also überflüssig zu ihnen zu bemerken, daß sie in den syrischen
Wörterbüchern fehlen. x t k w