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Die Cannabis-Schizophrenie

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12 DIE PTA IN DER APOTHEKE | September 2015 | www.pta-aktuell.de

K

ennen Sie das auch? Die endlosen Debatten über die Legalisierung von Cannabis? Ein Argument, das die Befürworter dabei immer wieder ins Feld führen, ist der Vergleich mit anderen legalen Drogen: Angeblich sei Cannabiskonsum weit weniger gefährlich als etwa der von Nikotin oder Alkohol. Ist das so? Lange Zeit war die Einschät- zung möglicher gesundheitsschädlicher Wirkun- gen von Cannabis, etwa auf die Entstehung von Psychosen, heftig umstritten. Dies lag im Wesent- lichen daran, dass die Wirkungsweise der verschie- denen Inhaltsstoffe von Cannabis, allen voran die der Cannabinoide, auf den Organismus nur wenig untersucht und verstanden waren. Insbesondere Ursache-Wirkungs-Beziehungen waren strittig, zum Beispiel ob Cannabis für die Entstehung von Psychosen ursächlich sein kann oder ob nicht vielmehr eine beginnende Psychose die Betroffe- nen erst zum Konsum anregt. Mittlerweile ist aber vollkommen unstrittig, dass der Cannabiskonsum die Wahrscheinlichkeit eine Schizophrenie auszu- bilden deutlich erhöht: Je nach Häufigkeit, Dosie- rung und Alter der Konsumenten steigt die Gefahr einer solchen Psychose um 40 bis zu 200 Prozent!

Nach Hochrechnungen können danach allein in Großbritannien rund 800 Neuerkrankungen pro

KOLUMNE HOLGER SCHULZE

Immer mehr politische Lager fordern die Legalisierung von Haschisch und Marihuana. Sind die Gefahren von deren Verwendung als Rauschmittel tatsächlich als unbedenklich einzustufen?

Die Cannabis- Schizophrenie

»Der Konsum ist gefährlich!«

Jahr auf Cannabiskonsum zurückgeführt werden. Zu den Symp- tomen einer derartigen Störung gehören dabei solche der Wahr- nehmung, kognitiver Leistungen oder der Willenskraft bis hin zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Mit diesen Störungen korrelieren auch Veränderungen im Gehirn: THC (Tetrahydrocan- nabinol), das Cannabiniod, das für die wesentliche psychotrope Wirkung von Cannabis verantwortlich ist, beeinflusst Rezeptoren des endocannabinoiden Systems im Gehirn, insbesondere CB1 und CB2. Schizophreniepatienten zeigen erhöhte CB1-Rezeptordichten im Gehirn, zum Beispiel in dem für Bewusstsein bedeutsamen präf- rontalen Kortex, bei gleichzeitig reduziertem Volumen des Nerven- gewebes, insbesondere im Hippocampus, einer wichtigen Struktur für Lern- und Gedächtnisvorgänge. Eine direkte akute Beeinträch- tigung dieser kognitiven Leistungen durch THC, zusätzlich zu psy- chotischen Symptomen, gilt dabei als gesichert. Im Übrigen wirken sich die THC-induzierten Veränderungen besonders schädlich auf die Gehirne von Jugendlichen aus, da hier direkt Reifungsprozesse der sich entwickelnden neuronalen Netzwerke gestört werden kön- nen. Neben dem gesteigerten Risiko, eine Psychose auszubilden, sind auch die krebserregende Wirkung des Cannabisrauchs auf die Atemwege, allgemeine re-

spiratorische oder kardio- vaskuläre Störungen sowie Beeinträchtigungen der Bewegungskoordination, weswegen die Fähigkeit zur Teilnahme am Stra- ßenverkehr eingeschränkt wird, unbestritten. Mei- nen Sie nicht auch, dass es da geradezu schizophren anmutet, über eine Lega- lisierung von Cannabis nachzudenken, nur weil es (leider) legale Drogen gibt, die noch gefährlicher sind? ■

ZUR PERSON

Prof. Dr. Schulze Hirnforscher

Holger.Schulze@uk-erlangen.de Prof. Dr. Schulze ist Leiter des Forschungslabors der HNO-Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg sowie auswärtiges wissenschaft- liches MItglied des Leibniz-Instituts für Neurobiologie in Magdeburg.

Seine Untersuchungen zielen auf ein Verständnis der Neurobiologie des Lernens und Hörens.

www.schulze-holger.de

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