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Bevölkerungsbefragung Riehen 2013

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Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt

Statistisches Amt

Statistisches Amt Kanton Basel-Stadt Binningerstr. 6 Postfach 4001 Basel

Schlussbericht

Bevölkerungsbefragung Riehen 2013

Herausgeber: Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

Auftraggeber: Gemeinde Riehen

Autorinnen: Fabienne Hofer, Nana Mittelmaier 19. März 2014

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Inhaltsverzeichnis Bevölkerungsbefragung Riehen 2013

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung und methodische Hinweise 1

2 Verbundenheit mit Riehen 4

3 Zufriedenheit mit den allgemeinen Lebensbedingungen 6

4 Dienstleistungen der Gemeinde 10

5 Politische Mitwirkung und Vertretung 16

Impressum

Autorinnen

Fabienne Hofer, Nana Mittelmaier

Gestaltungskonzept whiteRoom | schoeneck stauffer

Herausgeber

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt Binningerstr. 6

CH-4001 Basel Tel: 061 267 87 27 Fax: 061 267 87 37 E-Mail: stata@bs.ch Internet: www.statistik.bs.ch

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Bevölkerungsbefragung Riehen 2013 Einleitung und methodische Hinweise

1 Einleitung und methodische Hinweise

1 131 Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Riehen haben an der vierte repräsentativen Bevölkerungsbe- fragung teilgenommen und ihre Meinung zu einem breiten Themenspektrum kundgetan. Im Vergleich zur letzten Befragung wurden viele Lebensbereiche aus einer kritischeren Grundhaltung beurteilt. Der Anteil der Befragten, der solche Umfragen sinnvoll findet, liegt nach wie vor bei 85%.

Im Herbst 2013 fand in Riehen die vierte repräsentative Be- völkerungsbefragung statt. Nach den Schulsommerferien wurden 3 000 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Riehen zu einem breiten The- menspektrum, das die Dienstleistungen und die Wohn- und Lebensqualität in der Gemeinde abbildet, befragt. Bis Ende September haben 1 131 Personen (38% der Angeschriebe- nen) die Gelegenheit zur schriftlichen Teilnahme an der Befragung wahrgenommen. Dieser gute Rücklauf zeigt, dass auch nach 12 Jahren das Interesse der Riehener Be- völkerung, die Entwicklung der Gemeinde aktiv zu begleiten, hoch ist. Die Beteiligung nimmt allerdings ab: 2009 antwor- teten 42%, 2001 waren es noch 48%.

Zusammensetzung der Stichprobe

Die Grundgesamtheit der Befragung umfasst alle Be- wohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Riehen ab 16 Jahren mit Schweizer Bürgerrecht sowie Ausländerinnen und Ausländer mit Ausweis C oder B, die seit mindestens einem Jahr in Riehen wohnen. Nicht berücksichtigt wurden mit Heimatschein abgemeldete Personen (d. h. in auswärti- gen Heimen lebend oder mit auswärtigem Wochenaufent- halt). Aus dieser Grundgesamtheit wurde eine geschichtete Zufallsstichprobe von 3 000 Personen gezogen. Schich- tungskriterien sind neben der Wohngegend das Geschlecht, die Altersgruppe und die Staatsangehörigkeit.

Ausländer und Junge unterrepräsentiert

Wie schon in den vorherigen Jahren sind vor allem die aus- ländische Bevölkerung und die Altersgruppe der 16- bis 25- Jährigen unterrepräsentiert. In beiden Gruppen hat sich die Rücklaufquote im Vergleich zu 2009 verschlechtert: Aktuell haben 17% der ausländischen Angeschriebenen teil- genommen, vor 4 Jahren waren es 29%. Auch die alters- spezifische Untervertretung bei den jüngeren Bevölkerungs- segmenten hat zugenommen. In der Altersgruppe der 16- bis 25-Jährigen haben 21% der Angefragten teilgenommen.

2009 waren es noch 31%. Die überdurchschnittliche Beteili- gung der über 65-Jährigen ist mit 48% gleich hoch wie 2009 (vgl. Abb. 1-1). Im Vergleich zu den vergangenen Befragun- gen weist die Stichprobenzusammensetzung keine wesent- lichen Unterschiede aus, so dass die Ergebnisse der ver- schiedenen Erhebungen vergleichbar sind.

Leicht veränderter Fragekatalog

Damit sich die Beanspruchung der Teilnehmenden im Rah- men hält, wurde im diesjährigen Fragekatalog erneut be- wusst auf einen Ausbau verzichtet. Dennoch gab es im Vergleich zu 2009 einige, kleinere Anpassungen, um den aktuellen Schwerpunkten und Realitäten gerecht zu werden.

So wurden bei den Fragen zur Wichtigkeit/Zufriedenheit drei Aspekte (ÖV-Angebot, Wohnraum für ältere Menschen, Hausarztangebot) ergänzt, und je ein Bereich spezifiziert:

Angebote für Kinder und Jugendliche wurden getrennt ab- gefragt, die Abfallentsorgung nach Hauskehricht und Grün- gutabfuhr differenziert. Ob man sich gut über die Aktivitäten der Gemeinde informiert fühlt, wurde bei den Aussagen zur Kundenorientierung in der Gemeindeverwaltung ergänzt.

Erstmals wurden die Einwohnerinnen und Einwohner nach der Bedeutung der regionalen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bettingen und den deutschen Nachbargemein- den befragt. Des Weiteren wurde eine Aussage zur künfti- gen Entwicklung hinzugefügt, welche konkrete Aspekte des aktuellen gemeindepolitischen Fokus ansprechen: Statt nach der langfristig ausgerichteten Politik und dem Enga- gement Riehens als Energiestadt wird nach der Meinung zur Wichtigkeit der Ausrichtung der Politik an nachhaltigen Zielen gefragt. Schliesslich wurde analog zur Veränderung im Schulsystem 2013 nicht mehr nach der Zufriedenheit mit den Volksschulen gefragt, sondern nur noch nach derjeni- gen mit den Primarschulen. Ein Vergleich der neuen oder aufgeteilten Bereiche, wie bei der Abfallentsorgung und den Kinder- und Jugendangeboten, ist nur bedingt möglich.

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Einleitung und methodische Hinweise Bevölkerungsbefragung Riehen 2013

Erfassung der offenen Fragen

Neben den überwiegend geschlossen formulierten Fragen enthält der Fragebogen auch einige offene Fragen. Hier spielen tagespolitische Themen eine grosse Rolle. Daher können die genannten Bereiche über die Jahre stärker von- einander abweichen. Hinzu kommt, dass die Codierung der offenen Fragen keinen strengen objektiven Kriterien folgt und die Ergebnisse daher insgesamt eher als Trend und nicht als feste Grösse zu betrachten sind. In Kategorien zusammengefasst werden ähnliche Äusserungen; einige Kommentare sind allerdings zu persönlich oder kommen so selten vor, dass sie keiner eigenen Kategorie zugeordnet werden können. Diese Kommentare sind unter der Rubrik

«Anderes» subsummiert und werden in den Grafiken nicht abgebildet. Gewisse Rückschlüsse lassen die Anzahl Nen- nungen zu, die bei einer offenen Frage zustande kommen, d. h. wie viele Befragte sich zu einer offenen Frage geäus- sert haben (vgl. Abb. 1-2). So liegen mit Abstand die meis- ten Nennungen auf die Frage, was in Riehen besonders gefalle vor, und die wenigsten Antworten auf die Frage, in welchen Bereichen die Gemeinde weniger machen solle. Im vorliegenden Bericht sind die offenen Fragen, bei denen auch Mehrfachnennungen möglich sind, auf die Gesamt- menge der befragten Personen bezogen. Daher kann die Summe aller Angaben über 100% betragen.

Gesamtzufriedenheit und durchschnittliche Zu- friedenheit

Bei den meisten geschlossenen Fragen hatten die Teilneh- menden die Wahl zwischen 5 Kategorien. In der Auswer- tung werden dabei häufig je 2 Kategorien zusammen- gefasst, um beispielsweise eine Aussage zur Gesamt- zufriedenheit zu treffen. Hier werden die Kategorien «Sehr zufrieden» und «Eher zufrieden» gebündelt. Gleiches gilt, falls eine Gesamtunzufriedenheit oder Gesamtwichtigkeit ausgewiesen werden soll. Im Unterschied dazu wurde teil- weise auch die durchschnittliche Zufriedenheit ermittelt. Hier wird der Durchschnitt aus 4 Kategorien – mit Ausnahme der Kategorie «Weiss nicht» – angegeben.

Bericht greift wichtigste Themen auf

Das Statistische Amt des Kantons Basel-Stadt, das zum zweiten Mal mit der Auswertung und Analyse der Ergebnisse beauftragt ist, hat wiederum einen Bericht verfasst, der zu politisch und gesellschaftlich relevanten Sachbereichen thematische Kapitel enthält. Der vorliegende Bericht stellt

eine Auswahl der auswertbaren Fragestellungen dar und präsentiert dabei insbesondere Themen, die sich in der zeitlichen Entwicklung markant verändert haben. Der Be- richt spricht zudem unterschiedliche Wahrnehmungsmuster in den ausgewiesenen Bevölkerungssegmenten oder Wohngegenden an. Aus Gründen der Übersicht kann in dieser Form nicht jede Frage einzeln berücksichtigt und abgehandelt werden. Dafür steht mit der Grundauswertung ein entsprechendes Tabellenwerk zur Verfügung.

Grosse Unterstützung für Befragung

Nach wie vor finden 85% der Teilnehmenden die Be- völkerungsbefragung gut. Der Anteil der Personen, die der Umfrage gar nichts abzugewinnen vermochte, liegt im 8- Prozentbereich. Trotz der relativ umfangreichen Fragenpa- lette unterscheidet sich die Akzeptanz der Befragung nach Altersgruppen kaum – ein Zeichen dafür, dass die ganze Bevölkerung das Geschehen aktiv mitverfolgt und mitgestal- tet (vgl. Abb. 1-3). Von den 243 Personen, die schon 2009 an der Befragung teilgenommen haben, sind 89% nach wie vor von diesem Erhebungsinstrument überzeugt.

2013 kritischere Grundhaltung

Ein Blick auf das vergangene Jahr zeigt, dass in Bezug auf die Gemeindeentwicklung von Seiten der Verwaltung, der Politik und dem wirtschaftlichen Umfeld einiges in Bewe- gung war und ist (Parkraumbewirtschaftung, Ortsplanung).

Dies hat zum Teil auch in den Resultaten seinen Nieder- schlag gefunden. Daneben dürfte auch die negative kon- junkturelle Entwicklung dazu beigetragen haben, dass im Vergleich zur letzten Befragung viele Lebensbereiche aus einer kritischeren Grundhaltung beurteilt wurden und die Problemwahrnehmung durch die politischen Debatten ge- prägt war.

Die Schlussfolgerungen aus der Ergebnis-Diskussion mit der Verwaltung und dem Gemeinderat finden über den Politikplan auch Eingang in die laufende politische Planung.

Vielleicht wird auch die eine oder andere Idee den neu be- stellten politischen Behörden für die nächste Legislatur zusätzliche Impulse geben können.

Ergebnisse für alle sichtbar

Der Bericht und die Grundauswertung sind im Internet auf der Seite der Gemeinde Riehen als PDF-Datei abrufbar und somit für die gesamte Bevölkerung einsehbar.

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Bevölkerungsbefragung Riehen 2013 Einleitung und methodische Hinweise

Rücklaufquote nach Staatsangehörigkeit, Altersgruppe und Befragungsjahr

Auswertung der offenen Fragen zur zukünftigen Entwick- lung Riehens nach Anzahl Nennungen und keine Angabe

Abb. 1-1 Abb. 1-2

Anteil der Personen, welche die Befragung gut finden

nach Befragungsjahr und Altersgruppe

Wohnbezirke der Gemeinde Riehen nach Wohngegend

Abb. 1-3 Abb. 1-4

Tabelle 1-1: Zusammensetzung der Stichprobe

Merkmal Befragung 2001 Befragung 2005 Befragung 2009 Befragung 2013

Absolut in % Absolut in % Absolut in % Absolut in % Anteil in

Ausgangsstichprobe

Ausgangsstichprobe 5 000 5 000 2 500 3 000 100,0

Teilnehmerzahl 2 401 100,0 2 220 100,0 1 040 100,0 1 131 100,0 37,7

Männer 1 104 46,0 991 44,6 485 46,6 489 43,2 46,4

Frauen 1 198 49,9 1 171 52,7 555 53,4 640 56,6 53,6

Schweiz 2 193 91,3 2 014 90,7 920 88,5 930 82,2 70,1

Ausland 147 6,1 135 6,1 120 11,5 148 13,1 29,9

16-25 Jahre 168 7,0 142 6,4 89 8,6 71 6,3 11,1

26-40 Jahre 422 17,6 297 13,4 124 11,9 114 10,1 14,6

41-65 Jahre 1 043 43,4 991 44,6 468 45,0 496 43,9 42,9

über 65 Jahre 728 30,3 731 32,9 359 34,5 449 39,7 31,4

Riehen Ost 852 35,5 780 35,1 361 34,7 419 37,0 32,3

Riehen Süd 668 27,8 252 11,4 297 28,6 305 27,0 30,1

Riehen West 881 36,7 1 188 53,5 382 36,7 407 36,0 37,6

<5 Jahre in Riehen 302 12,6 236 10,6 108 10,4 118 10,4 13,0

5-10 Jahre in Riehen 233 9,7 183 8,2 119 11,4 127 11,2 13,3

>10 Jahre in Riehen 1 802 75,1 1 780 80,2 804 77,3 879 77,7 73,7

Rücklaufquote 48,0 44,4 41,6 37,7

10% 20% 30% 40% 50%

16-25 Jahre 26-40 Jahre 41-65 Jahre

> 65 Jahre Ausland Schweiz

2013 2009 2005

15%

30%

45%

60%

75%

400 800 1 200 1 600 2 000

gefallen stören vermissen aktiver weniger Nennungen (Mehrfachnen. mögl.) - linke Skala Keine Angabe (n=1131) - rechte Skala

20% 40% 60% 80% 100%

16-25 Jahre 26-40 Jahre 41-65 Jahre

> 65 Jahre 2001 2005 2009 2013

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Verbundenheit Bevölkerungsbefragung Riehen 2013

2 Verbundenheit mit Riehen

98% der Befragten leben gerne oder ziemlich gerne in Riehen. Am beliebtesten ist die Gemeinde bei den über 65- Jährigen. Der Anteil der Personen, der sich als Riehenerin oder Riehener fühlt, liegt nach wie vor bei 40%. Als Einkaufs- und Dienstleistungszentrum bleibt die Gemeinde attraktiv: Alltagseinkäufe, Bankgeschäfte und Coiffeur- besuche werden regelmässig direkt in Riehen erledigt.

Überwiegende Mehrheit lebt gerne in Riehen 85% der interviewten Personen wohnen gerne in der Ge- meinde Riehen, 14% ziemlich gerne. Damit lebt die grosse Mehrheit gerne oder ziemlich gerne in Riehen. Gegenüber 2001, 2005 und 2009 sind keine statistisch signifikanten Veränderungen auszumachen. Am liebsten leben die Be- fragten über 65 Jahren in Riehen: Mit 92% ist der Anteil der Teilnehmenden, der gerne in Riehen wohnt hier deutlich höher als in der jüngsten Altersgruppe bis 25 Jahre mit 65%

(Abb. 2-1). Auf die Beurteilung haben weder die Wohn- gegend noch der Arbeitsort einen entscheidenden Einfluss.

Dagegen ist Riehen als Wohnort bei Personen mit einer längeren Wohndauer in Riehen etwas beliebter.

Identifikation mit dem Wohnort leicht rückläufig Neben dem Alter spielen vor allem die Herkunft und die Wohndauer in Riehen eine entscheidende Rolle bei der Identifikation mit Riehen. Dabei fällt auf, dass in der Wahr- nehmung erst nach 10 Jahren eine markante Veränderung auftritt: So fühlt sich knapp die Hälfte der Befragten, die weniger als 10 Jahre in Riehen wohnen als Einwohnerin oder Einwohner der Region Basel. Mit zunehmender Ver- weildauer in Riehen sinkt dieser Anteil auf 37%. Auch nach 5 Jahren Aufenthalt in der Gemeinde fühlt sich ein Fünftel als Riehenerin oder Riehener und es dauert mehr als 20 Jahre, bis sich die Hälfte (51%) der Antwortenden als Be- wohnerin oder Bewohner von Riehen betrachtet (vgl.

Abb. 2-2). Insgesamt sehen sich 40% der Befragten als Riehenerin oder Riehener, das sind deutlich weniger als noch vor 8 Jahren (47%). Als Einwohnerin oder Einwohner der Region Basel fühlen sich 39% der Teilnehmenden, das sind 3 Prozentpunkte mehr als vor 4 Jahren. Dies mag auch damit zusammenhängen, dass sich die Bevölkerungs- struktur in dieser Zeit verändert hat: So hat in Riehen zum Beispiel der Ausländeranteil von 16% Ende 2005 auf 23%

Ende 2013 zugenommen.

Riehen deckt Grundbedürfnisse sehr gut ab Ein Grossteil der Riehener Bevölkerung erledigt regel- mässig, das heisst häufig bis immer, in Riehen die Alltags- einkäufe (80%) oder Bank- und Coiffeurbesuche (65%), bzw. verbringt die Freizeit im Riehener Naherholungsraum (59%; vgl. Abb. 2-3). Für die übrigen Einkäufe geht die Mehrheit der Befragten häufig nach Basel (vgl. Abb. 2-5).

Der Anteil der Befragten, der die übrigen Einkäufe häufig bis immer in Deutschland erledigt, nahm seit 2009 von 16% auf 21% zu.

Die geringsten Unterschiede im Antwortmuster zeigen sich bei der Betrachtung nach Wohngegend (vgl. auch Abb. 1-4):

31% der Befragten in Riehen West geben an, Basisdienst- leistungen (Bank, Coiffeur) immer direkt in Riehen zu erledi- gen, im übrigen Gemeindegebiet tut dies nur ein Viertel.

Fast gleichgeblieben ist das Nutzungsmuster bei den Frei- zeitaktivitäten. Im Vergleich zu 2009 hat der Anteil Perso- nen, der seine Freizeit häufig bis immer in Basel verbringt, um 2 Prozentpunkte auf 41% zugenommen.

Riehener kaufen häufig in Riehen ein

80% der befragten Personen kaufen Produkte des täglichen Bedarfs häufig bis immer in Riehen ein. Am zweitbeliebtes- ten für Alltagseinkäufe ist Deutschland mit 26%, danach folgt die Stadt Basel, wo rund ein Fünftel regelmässig All- tagsprodukte einkauft (vgl. Abb. 2-4 und 2-6). Basel ist als Einkaufsort im Alltag vor allem bei Personen, die in Riehen Süd wohnen (28%) oder ausserhalb von Riehen arbeiten, beliebt. Im Vergleich zu 2009 ist der Anteil der Einkaufs- touristen nach Deutschland nach der Verdoppelung zwi- schen 2001 und 2005 nochmals leicht gestiegen. Offenbar hat auch jede Altersgruppe ihren bevorzugten Einkaufsort:

Riehen ist bei den Pensionierten am beliebtesten (86%), Basel bei den Jungen unter 26 Jahren (44%), Deutschland bei Personen zwischen 26 und 40 Jahren (37%).

(7)

Bevölkerungsbefragung Riehen 2013 Verbundenheit

«Wohnen Sie gerne in Riehen?» nach Alter «Als was fühlen Sie sich in erster Linie?» nach Wohndauer

Abb. 2-1 Abb. 2-2

Was wird wie häufig in Riehen erledigt? Wo und wie häufig werden Alltagseinkäufe erledigt?

Abb. 2-3 Abb. 2-4

Was wird wo häufig bis immer erledigt? Wo werden Alltagseinkäufe häufig bis immer erledigt?

Abb. 2-5 Abb. 2-6

20%

40%

60%

80%

100%

16-25 J.

(n=71)

26-40 J.

(n=114)

41-65 J.

(n=496)

> 65 J.

(n=449)

Total (n=1131)

Gerne Ziemlich gerne

Eher ungern Ungern Weiss nicht Keine Angabe

20%

40%

60%

80%

100%

<5 Jahre (n=108)

5-10 J.

(n=119)

11-20 J.

(n=210)

>20 Jahre (n=594)

Total (n=1131) Riehener/-in Einw. der Aggl. Basel Einw. der Schweiz Basler/-in

Anderes Weiss nicht

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Tägl. Einkäufe Übrige Einkäufe

Coiffeur, Bank Freizeit Immer Häufig Gelegentlich Selten Nie

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Riehen Basel Deutschland Anderswo Immer Häufig Gelegentlich Selten Nie

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

Riehen Stadt Basel Deutschland Anderswo Alltagseinkauf Übriger Einkauf Coiffeur, Bank Freizeit

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

Riehen Stadt Basel Deutschland

2001 2005 2009 2013

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Zufriedenheit Bevölkerungsbefragung Riehen 2013

3 Zufriedenheit mit den allgemeinen Lebensbedingungen

Riehen punktet mit einer intakten Naturlandschaft, Sauberkeit, dem ÖV-Angebot und Ruhe, weniger gut schneiden die zu geringe Auswahl an Restaurants und Ausgehmöglichkeiten sowie Verkehrsfragen ab. In den letzten 4 bzw. 8 Jahren hat die Zufriedenheit der Riehener Bevölkerung in praktisch allen abgefragten Lebensaspekten leicht abgenommen, erreicht aber in den meisten Bereichen nach wie vor sehr hohe Zufriedenheitsanteile von über 75%.

Bei der Unzufriedenheit sind zum Teil grössere räumliche Unterschiede auszumachen: In Riehen Ost und West sind es die Verkehrssituation und Jugendeinrichtungen, in Riehen Süd das Parkplatzangebot, welche lokal für höhere Anteile unzufriedener Bewohnerinnen und Bewohner sorgen.

Sicherheit und ÖV für Wohlbefinden wichtig Zu 20 Lebensaspekten und Einrichtungen, die für die Attrak- tivität eines Wohnorts von Bedeutung sein können und auf die der Staat Einfluss nimmt, wurde gefragt, wie wichtig sie für die Riehener Bevölkerung sind. Die öffentliche Sicherheit (Schutz vor Kriminalität) steht an erster Stelle: Mehr als drei Viertel (79%) der Befragten beurteilen die öffentliche Si- cherheit als sehr wichtig. Es folgen das ÖV-Angebot (77%) und die ruhige Wohnlage (75%). Fasst man die Antwort- möglichkeiten «Sehr wichtig» und «Ziemlich wichtig» zu- sammen, zählen auch die Verkehrssicherheit, die Sauber- keit der Umgebung, die Naherholungsgebiete und Park- anlagen sowie die medizinische Versorgung zu den Aspek- ten, die für über 90% der Befragten wichtig sind.

Weniger wichtig ist den Befragten dagegen das Arbeits- platzangebot (23% sehr oder eher unwichtig). Werden bei der Beurteilung der Arbeitsplätze in Riehen nur Personen mit Arbeitsort Riehen berücksichtigt, sinkt der Anteil, der diesem Aspekt weniger Bedeutung beimisst, auf 14%. Dafür finden 79% dieser Gruppe, Arbeitsplätze seien für den Wohnort sehr oder ziemlich wichtig gegenüber 44% bei den übrigen Erwerbstätigen, die anderswo arbeiten.

Hohe Zufriedenheit mit Parks, Sauberkeit und ÖV Neben der Wichtigkeit wurde auch nach der Zufriedenheit mit diesen Aspekten gefragt. Am zufriedensten ist die Be- völkerung mit den Grünräumen (95% sehr oder ziemlich zufrieden), der Sauberkeit (94%) und dem ÖV-Angebot (92%). Auch die ruhige Wohnlage, die Verkehrssicherheit und das Ortsbild erreichen eine überdurchschnittliche Zu- friedenheit (über 80% der Befragten, vgl. auch Abb. 3-1).

Die Gegenüberstellung von Wichtigkeit und Zufriedenheit ermöglicht eine differenzierte Analyse der Beurteilung der verschiedenen Bereiche. Zu den Punkten, denen die Be- fragten grosse Wichtigkeit beimessen und mit denen sie gleichzeitig zufrieden sind, zählen die Naherholungsgebiete und Parkanlagen sowie die Sauberkeit der Umgebung und

das ÖV-Angebot. Diskrepanzen zwischen hoher Wichtigkeit und eher tiefer Zufriedenheit können Hinweise geben, in welchen Bereichen künftig ein Handlungsbedarf entstehen könnte. Aus Sicht der Befragten ist dies am ehesten beim Schutz vor Kriminalität (öffentliche Sicherheit), der Ver- kehrssicherheit, der Gesundheitsversorgung und dem An- gebot für Jugendliche der Fall. Beim erstgenannten Punkt hat die Gesamtzufriedenheit (sehr oder ziemlich zufrieden) gegenüber 2009 um 6 Prozentpunkte auf 76% abgenom- men. Dass sich die Bemühungen der Gemeinde um mehr Sicherheit im Verkehr lohnen, zeigt die zeitliche Entwick- lung: Bei der Verkehrssicherheit hat sich der Anteil der Un- zufriedenen von 17% 2009 auf aktuell 13% verringert. 2001 lag der Anteil unzufriedener Befragter bei 31%.

Restaurantangebot sorgt für Unzufriedenheit Auch 2013 ist wie schon in den ersten 3 Befragungen ein Grossteil der Befragten mit den Restaurants und Aus- gehmöglichkeiten unzufrieden: 2009 war erstmals über die Hälfte (57%) eher oder ganz unzufrieden, 2013 sind es mit 58% noch ein bisschen mehr (vgl. Abb. 3-2). Diese Ein- schätzung deckt sich auch mit den Ergebnissen auf die offene Frage, was die Befragten in Riehen am meisten vermissen. An erster Stelle steht hier das Gastronomiean- gebot. An zweiter und dritter Position folgen die Verkehrssi- tuation im Dorfzentrum und das Parkplatzangebot: Hier hat sich der Anteil der Unzufriedenen um 6 Prozentpunkte auf 32% erhöht. Bei der Beurteilung der Einkaufsmöglichkeiten, der öffentlichen Sicherheit sowie der Gesundheitsversor- gung hat es ebenso mehr negative Stimmen gegeben.

Der Rückgang bei der Gesamtzufriedenheit mit dem Park- platzangebot ist angesichts der neu eingeführten Parkraum- bewirtschaftung nicht weiter erstaunlich. Nicht ganz uner- wartet hat die Beurteilung der medizinischen Versorgung seit der Schliessung des Gemeindespitals seit 2005 eine der grössten Veränderungen erfahren (vgl. Abb. 3-3).

Gleichwohl ist die Mehrheit der Befragten mit dem Hausarzt- angebot zufrieden.

(9)

Bevölkerungsbefragung Riehen 2013 Zufriedenheit

Lebensbedingungen und Einrichtungen nach Wichtigkeit und Zufriedenheit (sortiert nach Gesamtzufriedenheit)

Abb. 3-1

«In welchen Bereichen sind Sie eher oder ganz unzufrie- den?» nach Befragungsjahr

Durchschnittliche Zufriedenheit* verschiedener Bereiche im Vergleich zu den Vorjahren

Abb. 3-2 Abb. 3-3

*Berechnungsgrundlage Durchschnittswert: ganz unzufrieden = 1, eher unzufrieden = 2, ziemlich zufrieden = 3, sehr zufrieden = 4

25% 50% 75% 100%

Sehr zufrieden Ziemlich zufrieden Eher unzufrieden Ganz unzufrieden Weiss nicht Keine Angabe

25% 50% 75% 100%

Arbeitsplätze in Riehen Angebote für Jugendliche Restaurants, Ausgehmöglichkeiten Angebote für Senioren

Verkehrsberuhigtes Dorfzentrum Parkplatzangebot

Angebote für Kinder Wohnraum für Senioren Sport-/Freizeitangebot Kinderfreundlicher Wohnraum Kulturangebot

Medizinische Versorgung Schutz vor Kriminalität

Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten Ortsbild (das grosse grüne Dorf) Verkehrssicherheit

Ruhige Wohnlage ÖV-Angebot Sauberkeit

Naherholungsgebiete,Parkanlagen Sehr wichtig Ziemlich wichtig

Eher unwichtig Ganz unwichtig Weiss nicht Keine Angabe

20% 40% 60% 80% 100%

Med. Versorgung Öffentliche Sicherheit Einkaufsmöglichkeiten Jugendeinrichtungen Parkplatzangebot Verkehr im Dorf Restaurants

2013 2009 2005 2001

1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 Parkanlagen

Einkaufsmöglichkeiten Öffentliche Sicherheit Med. Versorgung Parkplatzangebot

2013 2009 2005 2001

(10)

Zufriedenheit Bevölkerungsbefragung Riehen 2013

Verkehrssituation im Dorf umstritten

10% der Befragten sind mit der Verkehrssituation im Dorfzentrum explizit unzufrieden, ein weiteres Drittel eher unzufrieden (vgl. Abb. 3-4). In Riehen Ost ist der Anteil der Unzufriedenheit mit 46% am grössten. In Riehen Süd liegt der Anteil bei 37% und somit 5 Prozentpunkte unter dem Mittelwert. Einzig im Wohngebiet Riehen West ist eine knappe Mehrheit (53%) der Befragten mit der aktuel- len Verkehrslage im Dorfkern sehr oder ziemlich zu- frieden. Im Vergleich zu 2009 hat die Zufriedenheit in Riehen West um 6 Prozentpunkte zugenommen.

Die Analyse nach Wohngegend zeigt noch weitere Unter- schiede bei der Beurteilung der Lebensbedingungen: In Riehen Ost sind die Abweichungen bei der Zufriedenheit mit der medizinischen Versorgung am grössten: Ein Fünf- tel der Befragten ist ganz oder eher unzufrieden, gegen- über 12% im übrigen Gemeindegebiet (vgl. Abb. 3-5). Die Verkehrssituation im Dorf sowie die Angebote für Ju- gendliche geben sowohl den Befragten in Riehen Ost als auch in Riehen West Anlass zu Unzufriedenheit. In Rie- hen Süd wird das Parkplatzangebot bemängelt: Mit 40%

ist die Unzufriedenheit fast doppelt so hoch wie in Riehen Ost. Dass die vielfach noch ungelösten Verkehrsfragen für die Riehener Lebensqualität von der Bevölkerung als Belastung wahrgenommen werden, zeigt sich auch bei den offenen Äusserungen zu den Stärken und Schwä- chen der Gemeinde.

Verkehr stört am meisten

Auf die Frage, was an Riehen am meisten störe, domi- nierten 2013 verkehrspolitische Themen. An erster Stelle mit 16% beklagten sich die Befragten über zu viel Ver- kehr im Dorf, aber auch die Parkplatzsituation (8%), die zahlreichen Tempolimits (6%) sowie die Lärmbelästigung (4%) u. a. durch den Verkehr schafften es unter die 10 meistgenannten Äusserungen. Auf das häufig genannte Problem, dass viele Pendler in Riehen parken, hat die Gemeinde bereits mit einer Neuregelung der Parkraum- bewirtschaftung reagiert. Mit 10% an zweiter Stelle stand für die Befragten die Unzufriedenheit mit der politischen Führung (2009 15% und 2005 6%). Negativ erwähnt wurden in diesen Zusammenhang die ausgeprägte Büro- kratie, schwerfällige Entscheidungswege – hier vor allem im Einwohnerrat – sowie die Politik der SVP. Weiter unter den 10 am häufigsten genannten Bereichen finden sich wie in den letzten Jahren die Ortsbildplanung und die Einwohnerstruktur. Immerhin 5% geben aber auch an, dass sie nichts störe. Dass der Anlass zu Ärger sehr vielschichtig sein kann, dokumentiert der mit 6% relativ hohe Anteil der Antworten, die sich keiner Kategorie zuordnen lassen und daher unter der Rubrik «Anderes»

zusammengefasst sind. Die Angaben reichen von mehr Sitzbänken über freilaufende Hunde in Parks bis zu Pri- vatflugzeugen.

Insgesamt kamen auf diese Frage einschliesslich der Mehrfachnennungen 1 309 Anmerkungen zustande. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Grundgesamtheit der Befragten von 1 131.

Das grosse, grüne Dorf punktet auch 2013 Die Teilnehmenden wurden ebenfalls gefragt, was ihnen an der Gemeinde Riehen besonders gut gefällt. Wie schon bei den letzten Bevölkerungsbefragungen wurden die Lage im Grünen bzw. die vielen Grünflächen und Parkanlagen in und um Riehen mit Abstand am häufigs- ten genannt: 2013 hoben 36% diesen Aspekt positiv hervor. Ebenfalls geschätzt wird nach wie vor die beson- dere Lage der Gemeinde in der Nachbarschaft sowohl zu Basel als auch zu Deutschland. Ruhe im Allgemeinen scheint den Befragten im Vergleich zu 2009 wichtiger geworden zu sein und auch der öffentliche Verkehr ist auf der Liste der Top 10-Nennungen mit 10% nach oben gerutscht. Wie auch 2009 schätzen die Befragten den dörflichen Charakter Riehens (15%), die Wohnqualität (9%) sowie den Ortsbildcharakter allgemein (6%). Je- weils 5% heben die Einkaufsmöglichkeiten, das kulturelle Angebot und die allgemeine Atmosphäre positiv hervor.

Insgesamt fällt auf, dass auf die positive Frage, was gefällt, mit 1 884 die meisten Antworten auf eine offene Frage vorliegen.

Schwimmbad und vielfältiges Gastronomiean- gebot wird vermisst

Auf die offene Frage, was in Riehen vermisst wird, kom- men insgesamt 1 077 Nennungen zustande, bei denen ein vielfältiges Gastronomieangebot auf dem ersten Platz landet. Die Wünsche reichen dabei von einem gemüt- lichen Café über mehr Quartierbeizen bis hin zu geho- beneren Angeboten. An zweiter Stelle steht der Schwimmbadwunsch, gefolgt von mehr Einkaufsmöglich- keiten. Immerhin 8% sind allerdings zufrieden mit dem jetzigen Zustand (und 2% fehlt zu ihrem Glück nur noch das Meer in Riehen).

Wenkenpark und slowUp in Erinnerung

Mit gezielten Fördermassnahmen in den Bereichen Sport und Kultur möchte die Gemeinde Riehen Akzente setzen.

Die Befragten wurden gebeten, ein Angebot zur Freizeit- und Sportförderung sowie eine herausragende kulturelle Veranstaltung der letzten 12 Monate zu nennen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Zur Sport- förderung konnten 589 Personen (52%) ein Angebot nennen, dabei erhielt slowUp am meisten Stimmen (61), gefolgt vom TV Riehen (56) und dem Freizeitzentrum Landauer (53). Bei den Kulturveranstaltungen – abgese- hen von den Aktivitäten der Fondation Beyeler – konnten 697 Personen resp. 62% ein Beispiel nennen, am häu- figsten die Anlässe im Wenkenpark (79), das Stimmen- Festival (75) und das Riehener Dorffest (67).

(11)

Bevölkerungsbefragung Riehen 2013 Zufriedenheit

Zufriedenheit mit der Verkehrssituation im Dorfzentrum nach Wohngegend

Unzufriedenheit mit verschiedenen Lebensaspekten nach Wohngegend

Abb. 3-4 Abb. 3-5

«Was gefällt Ihnen bzw. stört Sie an Riehen?» – 10 meistgenannte Äusserungen (Mehrfachnennungen möglich)

Abb. 3-6

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Total (n=1131)

Riehen Ost (n=419)

Riehen Süd (n=305)

Riehen West (n=407) Ganz oder eher unzufrieden

Sehr oder ziemlich zufrieden

10% 20% 30% 40% 50% 60%

Med. Versorgung Einkaufsmöglichkeiten Jugendeinrichtungen Parkplatzangebot Verkehr im Dorf Restaurants

Riehen Ost (n=419) Riehen Süd (n=305) Riehen West (n=407)

Natur, Grünflächen Lage, Stadt-/Grenznähe Ruhe Dorfcharakter Öffentlicher Verkehr Wohnqualität/ -lage Ortsbild, Dorfkern Einkaufsmöglichkeiten Kulturangebot Angenehme Atmosphäre Keine Angabe

5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%

2013 (n=1131) 2009 (n=1040) 2005 (n=2220) POSITIVES

Verkehrsaufkommen Politik, Verwaltung Parkplätze Tempolimit Siedlungspolitik Nichts Öffentlicher Verkehr Wohnungsangebot Lärmbelästigung Einwohner, Bevölkerungsstruktur Keine Angabe

5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%

2013 (n=1131) 2009 (n=1040) 2005 (n=2220) NEGATIVESNEGATIVES

(12)

Gemeinde-Dienstleistungen Bevölkerungsbefragung Riehen 2013

4 Dienstleistungsangebot der Gemeinde

Die Abfallentsorgung, Polizei und Feuerwehr, Tramlinien und der Unterhalt der Grünanlagen gehören für die Befragten zu den wichtigsten Gemeindeaufgaben: Über 90% geben an, diese Einrichtungen seien für den Wohnort wichtig. Der Anteil Personen, der damit auch zufrieden ist, fällt für die Parkanlagen, Tramlinien und nun auch für die Abfallentsorgung vergleichbar hoch aus, bei der Polizei und Feuerwehr sind es rund 70%. Weniger Zufriedenheit herrscht bei verkehrspolitischen Themen. Die Gemeindeverwaltung wird nach wie vor als sehr freundlich und hilfsbereit eingeschätzt. Fast drei Viertel der Befragten fühlen sich gut informiert über die Aktivitäten der Gemeinde.

Die Befragten möchten mehrheitlich keine höheren Steuern zahlen, halten aber die bisherigen Abgaben im Verhältnis zu den Dienstleistungen für angemessen.

Abfallentsorgung wichtigste Gemeindeaufgabe Die Befragten konnten sich zur Wichtigkeit von 32 Dienst- leistungen, die zum engeren Serviceangebot der Gemeinde zählen, äussern. Aus diesem Leistungskatalog kommt wie bereits 2009 der Abfallentsorgung die höchste Wichtigkeit zu, wobei 2013 neu getrennt nach Hauskehricht und Grün- gutabfuhr gefragt wurde: Über drei Viertel der befragten Personen erachten die Hauskehrichtabfuhr als sehr wichtig, ein weiteres Fünftel als ziemlich wichtig. An zweiter Stelle folgen die Tramlinien (95% sehr oder ziemlich wichtig). Neu landen an dritter Stelle die Polizei und Feuerwehr sowie die Grüngutabfuhr (je 94%). Die Grünanlagen haben leicht an Bedeutung verloren mit nun 91% (2009: 94%). Am wenig- sten Gewicht wird weiterhin den Begegnungszonen mit Tempo 20 beigemessen, die weniger als die Hälfte der Befragten als wichtig beurteilen. Alle anderen Aufgaben werden mehrheitlich als wichtig eingeschätzt.

Grösste Zufriedenheit mit Grüngutabfuhr und Trams Neben der Wichtigkeit konnten sich die Befragten auch zur Zufriedenheit mit den Dienstleistungen der Gemeinde äus- sern. Dabei steht die Zufriedenheit mit der neu abgefragten Grüngutabfuhr an erster Stelle und löst die Grünanlagen ab, die nach den Tramlinien nun auf Platz 3 kommen. In allen drei Bereichen sind mehr als 90% der Befragten sehr oder ziemlich zufrieden. Ebenfalls eine hohe Gesamtzufrieden- heit von über 80% erreichen die Hauskehrichtentsorgung, die Spazierwege und die Museen, gefolgt von den Buslinien und Einwohnerdiensten, knapp 80% erreicht die S-Bahn.

Während die Wichtigkeit auch unabhängig von einer unmit- telbaren Betroffenheit beurteilt werden kann, spielt bei der

Einschätzung der Zufriedenheit die direkte oder indirekte Inanspruchnahme der Dienstleistung eine entscheidende Rolle. Bei spezifischen Angeboten für ausgewählte Bevölke- rungssegmente nimmt daher der Anteil der Personen, die eine Leistung nicht bewerten können zu. In Abb. 4-1 sind nur die Bereiche aufgeführt, zu denen mindestens die Hälfte der Befragten eine Antwort geben konnte. Die gruppen- spezifischen Angebote mit «Weiss nicht»-Anteilen von bis zu 63% sind in Abb. 4-2 aufgeführt.

Gruppenspezifische Angebote kommen gut an Bei der Tagesbetreuung und den Pflegeheimen können über 60% der Teilnehmenden keine Aussage zur Zufrieden- heit machen, bezogen auf die Gesamtheit aller befragten Personen sind 25% bzw. 34% ziemlich bis sehr zufrieden.

Berechnet man den Anteil der «Sehr Zufriedenen» und

«Ziemlich Zufriedenen» auf die Personen, die eine Antwort geben konnten, d. h. ohne die Kategorien «Weiss nicht»

und «Keine Angabe», so steigt der Anteil im Fall der Tages- betreuung auf 81%, bei den Pflegeheimen auf 91% (vgl.

Abb. 4-2).

Betrachtet man für die in Abb. 4-2 dargestellten 10 Dienst- leistungen die Gesamtzufriedenheit gemessen an denen, die geantwortet haben, so zeigt sich ein ähnlich erfreuliches Bild wie bei den allgemein genutzten Dienstleistungen: Mit Ausnahme der Musikschule, den Internet-Dienstleistungen und der Tagesbetreuung erzielen alle Angebote Zufrieden- heitsanteile von über 90%. Die Zufriedenheit mit der Primar- schule ist im Vergleich zu 2009 gestiegen, wobei dies nur bedingt vergleichbar ist, da 2009 noch nach der Volksschule gefragt wurde.

(13)

Bevölkerungsbefragung Riehen 2013 Gemeinde-Dienstleistungen

Gemeinde-Dienstleistungen nach Wichtigkeit und Zufriedenheit (sortiert nach Gesamtzufriedenheit)

Abb. 4-1

Gegenüberstellung der «Sehr Zufriedenen» und «Ziemlich Zufriedenen» gemessen an allen Befragten und an den tatsächli- chen Antworten

Abb. 4-2

* Berechnungsgrundlage: ganz unzufrieden = 1, eher unzufrieden = 2, ziemlich zufrieden = 3, sehr zufrieden = 4

20% 40% 60% 80% 100%

Sehr zufrieden Ziemlich zufrieden Eher unzufrieden Ganz unzufrieden Weiss nicht Keine Angabe

20% 40% 60% 80% 100%

Internet-Dienstleistungen K-Netz

Bibliothek Ruftaxi

Flächend. Tempo 30-Zonen Sportanlagen

Hausarztangebot Velowege Spielplätze Polizei/Feuerwehr Strassennetz für Autos S-Bahn

Einwohnerdienste Buslinien Museen Spazierwege

Hauskehrichtentsorgung Öffentliche Grünanlagen Tramlinien

Grüngutabfuhr Sehr wichtig Ziemlich wichtig

Eher unwichtig Ganz unwichtig Weiss nicht Keine Angabe

Bibliothek (n*=697) Internet-Dienstleistungen (n*=697) Landauer (n*=555) Primarschule (n*=497) Musikschule (n*=489) Soziale Dienste (n*=501) Kindergarten (n*=478) Spitex (n*=474) Pflegeheime (n*=423) Tagesbetreuung (n*=345)

10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Sehr und ziemlich zufrieden Sehr und ziemlich zufrieden (Basis n* ohne Kategorie «Weiss nicht»)

(14)

Gemeinde-Dienstleistungen Bevölkerungsbefragung Riehen 2013

Im Schnitt deutlich zufriedener mit Abfallent- sorgung, Primarschule und Spielplätzen

Im Vergleich zu 2009 hat sich die Gesamtzufriedenheit in den meisten Bereichen nur unwesentlich verändert. Unter dem Begriff Gesamtzufriedenheit ist die Summe der Werte «Sehr zufrieden» und «Ziemlich zufrieden» zu- sammengefasst. Positiv fällt die Entwicklung bei der Beurteilung der Hauskehrichtentsorgung (damals abge- fragt als Abfallentsorgung) auf. Waren 2009 noch 79%

damit sehr oder ziemlich zufrieden, sind es aktuell mit 89% wieder deutlich mehr. Die 2013 neu separat abge- fragte Grüngutabfuhr erzielt mit 93% sogar den höchsten Gesamtzufriedenheitswert. Auch die Gesamtzufrieden- heit, mit den Internetdienstleistungen schneidet 2013 mit 54% im Vergleich zu 2009 mit 45% ebenfalls klar besser ab. Allerdings hat hier auch der Anteil derer, die eher oder ganz unzufrieden mit der Dienstleistung sind, zuge- nommen. Daher ist es interessant, die Zufriedenheit analog zur Wichtigkeit ebenfalls nach den durchschnittli- chen Werten zu betrachten, da hier die Anteile der Unzu- friedenen mit eingerechnet werden.

Im Durchschnitt zeigt sich ein sehr hohes Zufriedenheits- niveau. Die meisten Dienstleistungen erreichen Werte zwischen 3,6 (Grüngutabfuhr) und 3,0. Die Internet- dienste liegen bei 3,1. Lediglich das K-Netz, die flächen- deckende Tempo 30-Zonen und die Begegnungszonen mit Tempo 20 erreichen Werte unter 3,0. Im Vergleich zu 2009 variieren die Einschätzungen allerdings stärker als bei der Frage nach der Wichtigkeit. Positiv verändert hat sich die durchschnittliche Zufriedenheit bei der Haus- kehrichtentsorgung (2009 noch Abfallentsorgung), den Primarschulen (2009 noch Volksschulen) und den Spiel- plätzen (vgl. Abb. 4-3).

Verkehrsthemen schneiden weniger gut ab Themen rund um den Verkehr sorgen für höhere Unzu- friedenheitsanteile: Ein Drittel der Befragten ist mit den Begegnungszonen mit Tempo 20 eher bis ganz unzufrie- den, gefolgt von den flächendeckenden Tempo 30- Zonen. Aber auch das Strassennetz allgemein, das Ver- kehrsnetz für Velos und die Buslinien empfinden rund 10% der Befragten als unbefriedigend. Damit ist der Trend seit 2001 aufgehoben, nach dem die Unzufrieden- heit in diesen Bereichen kontinuierlich abgenommen hatte (vgl. Abb. 4-4).

Mehr ÖV statt Individualverkehr und stärkere Jugendförderung

Ein Blick auf die Liste der bei den offenen Fragen geäus- serten Themen, wo die Gemeinde aktiver werden bzw.

weniger machen soll, zeigt, dass die Befragten nur schwer konkrete Vorschläge anbringen: Wie auch 2009 gibt es auf die Frage zum Ausbau der Aktivitäten deutlich mehr Äusserungen als auf die Frage zum Sparpotenzial.

2013 liegen 1 215 Nennungen fürs «Aktiver werden» vor

gegenüber 483 Nennungen bezüglich «weniger ma- chen». Es besteht eine relativ grosse thematische Band- breite, die einzelnen Aspekte schaffen es gemessen an allen Befragten nie über 10%. Bei der Aktivitätenliste rückt die Verkehrspolitik mit Unterbruch im Jahr 2009 erneut auf Platz 1. Gewünscht wird u. a. eine veränderte Verkehrsführung sowie weniger Verkehr insgesamt. Die Parkplatzthematik findet sich ebenfalls unter den meist- genannten Bereichen. Etwas an Brisanz verloren zu haben scheint dagegen das Thema Verkehrssicherheit, das nicht mehr unter den Top 10-Nennungen landet.

Dagegen hat der Aspekt Sicherheit allgemein an Bedeu- tung gewonnen. Vielfach wird mehr Polizeipräsenz ge- wünscht. Auch beim öffentlichen Verkehr sehen die Be- fragten Handlungsbedarf. Bessere S-Bahn-, Tram- und Busanbindungen nach Basel und Deutschland aber auch innerhalb Riehens insbesondere sonntags werden er- wähnt, wie auch die Ausstattung der Haltestellen mit Sitzgelegenheiten und Fahrplänen.

Erneut mehr Impulse wünschen sich die Befragten bei den Jugend- und verschiedenen Freizeitangeboten wie etwa Kino oder Musikschule. Die Arbeit von Politik und Verwaltung ist dagegen etwas aus dem Fokus gerückt.

2009 noch an erster Stelle liegend, landet sie nun auf Platz 5. Die Dorfkerngestaltung hat dagegen einen Be- deutungszuwachs erfahren. Vorschläge sind hier eine Ausweitung der Fussgängerzone sowie eine allgemeine Belebung. Des Weiteren vermissen die Befragten eine aktivere Rolle bei der Wahrung gewisser Gemeindeauf- gaben wie etwa dafür zu sorgen, dass Vorgaben ein- gehalten werden, Schnee geräumt und Bäume geschnit- ten werden. Neu unter den ersten 10 Nennungen sind 2013 der Aspekt Sicherheit, die Parkplatzsituation und eine aktivere Dorfkerngestaltung. Dies zeigt, dass neben den bewährten Themen immer wieder Aspekte aus dem aktuellen tagespolitischen Geschehen auftauchen. So wurde etwa auch 33 Mal die Situation der Poststelle Rauracher im Niederholzquartier angesprochen. Vor vier Jahren standen die Verkehrssicherheit, das Gesund- heitswesen und die Gastronomie, 2005 das Schwimm- bad, die Gemeindefinanzen und die Zollfreistrasse im Fokus (vgl. Abb. 4-5).

Nach 2009 wurde die Riehener Bevölkerung 2013 erneut gefragt, in welchen Bereichen die Gemeinde weniger aktiv sein sollte. Offenbar sind die Befragten mit der aktuellen Situation weiterhin ziemlich zufrieden. Nur rund jede dritte Person (31%) hat sich überhaupt dazu geäus- sert. Am meisten Stimmen entfielen dabei auf den Be- reich Tempolimits und Verkehrsbehinderung gefolgt von der Kulturförderung. Weniger aktiv sollte die Gemeinde aber auch beim Strassenunterhalt und bei der Über- bauung von Grünflächen sein. Auf dem dritten Platz landet allerdings der Wunsch, die Gemeinde möge nir- gends weniger aktiv sein (vgl. Abb. 4-6).

(15)

Bevölkerungsbefragung Riehen 2013 Gemeinde-Dienstleistungen

Durchschnittliche Zufriedenheit* verschiedener Bereiche im Vergleich zu den Vorjahren

In welchen Bereichen sind die Riehener «Eher unzufrie- den» und «Ganz unzufrieden»?

Abb. 4-3 Abb. 4-4

In welchen Bereichen soll Riehen aktiver werden? (Mehrfachnennungen möglich)

Abb. 4-5

In welchen Bereichen soll Riehen weniger aktiv sein?

(Mehrfachnennungen möglich)

Wichtigkeit versus Zufriedenheit ausgewählter Bereiche

Abb. 4-6 Abb. 4-7

*Berechnungsgrundlage Durchschnittswert: ganz unzufrieden = 1, eher unzufrieden = 2, ziemlich zufrieden = 3, sehr zufrieden = 4

1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 Spielplätze

Tempo 20 Tempo 30 K-Netz Primarschule Hauskehrichtentsorgung

2013 2009 2005 2001

7% 14% 21% 28% 35%

Buslinien Hausarztangebot Polizei/Feuerwehr Strassennetz Velonetz K-Netz Tempo 30-Zonen Begegnungszonen

2013 2009 2005 2001

Verkehr Öffentlicher Verkehr Energie/Umwelt Jugendangebote Politik/Verwaltung Sicherheit Dorfzentrum Parkplätze Freizeitangebote Wohnangebot

1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% 10% 11% 12%

2013 (n=1131) 2009 (n=1040) 2005 (n=2220)

Tempolimit Kultur Nirgends Strassenbau Bautätigkeit Verbote

1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% 10%

2013 (n=1131) 2009 (n=1040)

1 2 3 4

5 7 6

1 2 3 4

1 2 3 4

1 Hauskehricht 2 Polizei/Feuerwehr 3 Busse

4 Velowege 5 Hausarztangebote 6 Musikschule 7 Museen ganz unwichtig sehr wichtig

sehr zufriedenganzunzufrieden

Freizeit/Bildung Gesundheit Verkehr

Infrastruktur

(16)

Gemeinde-Dienstleistungen Bevölkerungsbefragung Riehen 2013

Weitere Hinweise, worauf die Gemeinde kurzfristig die Bemühungen fokussieren kann, zeigt die Gegenüberstel- lung der Dienstleistungsbewertungen nach Wichtigkeit und Zufriedenheit (vgl. Abb. 4-7). Die insgesamt sehr hohen Durchschnittswerte erfordern zwar keinen akuten Handlungsbedarf, punktuell kann aber eine leichte Ver- schiebung der Prioritäten eine Verbesserung bringen. So sind die Befragten mit den Museen, dem Freizeitzentrum Landauer und der Bibliothek zwar überdurchschnittlich zufrieden, aber die Polizei, die Buslinien und das Haus- arztangebot mit tieferen Zufriedenheitswerten sind ihnen wichtiger.

Entscheidende Unterschiede bei der Beurteilung des kommunalen Grundangebots sind vielfach alters- und einkommensbedingt. Häufig verändert sich die Ein- schätzung der Gemeindedienstleistungen auch mit zu- nehmender Wohndauer in der Gemeinde. Keinen Effekt hat die Ortsansässigkeit auf die Beurteilung der Linien- führung der Busse, Sportanlagen, Spiel- und Rastplätze, Spazier- und Velowege sowie Museen.

Gemeindeverwaltung freundlich

Wie schon in den letzten Jahren konnten die Befragten zur Kundenfreundlichkeit der Gemeindeverwaltung Rie- hen Stellung nehmen. Unverändert hohe Zustimmung finden die drei Aussagen zur raschen Auffindbarkeit einer Dienst- oder Auskunftsstelle und zur Hilfsbereitschaft der Gemeindemitarbeiter mit jeweils Werten von 85%. Auffäl- lig ist allerdings, dass die Wahrnehmung in den einzelnen Altersgruppen stark variiert. Die 16- bis 25-Jährigen ha- ben etwas mehr Mühe, die gewünschte Auskunft zu bekommen und sie empfinden die Gemeindemitarbeiter als etwas weniger freundlich und hilfsbereit (Gesamtzu- friedenheit: je 73%), wohingegen die Befragten über 65

Jahren extrem zufrieden damit sind (vgl. Abb. 4-8).

Bevölkerung fühlt sich gut informiert

Zufrieden zeigen sich die Befragten auch mit der neu aufgenommenen Frage nach der Informationspolitik der Gemeinde. 72% fühlen sich hier gut über die Aktivitäten der Gemeinde informiert (vgl. Abb. 4-9), bei den über 65- Jährigen sind es sogar knapp 80%. Im Vergleich zu 2009 haben die Befragten zwar mit 67% wieder stärker das Gefühl, dass die Gemeindeverwaltung ihre Anliegen ernst nimmt (2009: 62%), der Anteil derer, die keine Aus- sage dazu machen können, bleibt über die Jahre aber quasi unverändert bei rund einem Fünftel.

Dienstleistungen aufrechterhalten

Insgesamt zeigen sich die Befragten mehrheitlich zufrie- den mit dem derzeitigen Dienstleistungsangebot der Gemeinde. 58% sprechen sich dafür aus, das bisherige Spektrum aufrecht zu erhalten, 15% wünschen sich einen weiteren Ausbau. Bereiche, die dabei am häufigsten genannt werden, sind Freizeitangebote für Jugendliche und mehr Sportmöglichkeiten wie etwa durch den Bau eines Schwimmbads. Weitere Themen sind der Ausbau von Betreuungsangeboten für Kinder sowie ein weiterer Ausbau des öffentlichen Verkehrs. 6% der Befragten würden gerne andere Prioritäten setzen und 4% würden Dienstleistungen abbauen.

Mehrheit findet Gemeindesteuer angemessen Zwar gibt eine deutliche Mehrheit (77%) der Befragten an, nicht mehr Steuern für den Ausbau von Dienst- leistungen zahlen zu wollen. Aber dennoch sind 54% der Meinung, dass die erhobene Gemeindesteuer angemes- sen ist. Dies ist eine deutlich positivere Beurteilung als noch vor vier Jahren, als nur 46% dieser Meinung waren.

(17)

Bevölkerungsbefragung Riehen 2013 Gemeinde-Dienstleistungen

«Die Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung sind hilfsbe- reit und freundlich.»

Völlige Zustimmung nach Alter und Befragungsjahr

Zustimmung zu Aussagen zur Kundenorientierung der Gemeindeverwaltung Riehen

Abb. 4-8 Abb. 4-9

Beurteilung der Servicequalität der Gemeindeverwaltung im Vergleich von 2001 bis 2013

Abb. 4-10

20% 40% 60% 80%

16-25 Jahre 26-65 Jahre

> 65 Jahre Total

2013 (n=1131) 2009 (n=1040) 2005 (n=2220) 2001 (n=2401)

20% 0% 20% 40% 60% 80%

Ernstgenommen Bevölkerungsnähe Gemeindeinform.

Öffnungszeiten Auskunft Freundlichkeit Gut informiert sein Keine Zustimmung Völlige Zustimmung

20% 40% 60% 80% 100%

Dienstleistungen rasch zugänglich Auskunft rasch zugänglich Freundlich und hilfsbereit Einwohner-Anliegen werden ernst genommen Öffnungszeiten der Verwaltung i.O.

Gemeindeinformationen sind gut verständlich Fühle mich gut über Gemeindeaktivitäten informiert Gemeindeverwaltung arbeitet bevölkerungsfreundlich

Stimme ganz zu Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Stimme gar nicht zu Weiss nicht Keine Angabe A: 2013 (n=1131)

B: 2009 (n=1040) C: 2005 (n=2220)

D: 2001 (n=2401) A

B C D A A B C D A B C D A B C D A B C D A B C D A B C D

(18)

Politische Mitwirkung und Vertretung Bevölkerungsbefragung Riehen 2013

5 Politische Mitwirkung und Vertretung

Zwar nimmt das Interesse an der Gemeindepolitik etwas ab, aber die Mehrheit der Befragten (56%) interessiert sich für die Politik der Gemeinde Riehen. Auch das politische Geschehen im Kanton Basel-Stadt stösst auf grosses Interesse (63% stark oder ziemlich stark interessiert). Für 73% der Befragten hat die politische Eigenständigkeit eine grosse bis ziemlich grosse Bedeutung. Sowohl die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bettingen als auch mit den deutschen Nachbargemeinden wird befürwortet. Das politische Klima hat sich aus Sicht der Befragten verbessert. Das

«Anti-Schlafstadt-Image» erhält in allen drei Wohngegenden viel Zustimmung.

Interesse für Gemeindepolitik nimmt ab

Das starke Interesse an der Riehener Gemeindepolitik hat in den letzten vier Jahren abgenommen (vgl. Abb. 5-1). 16%

der Befragten gaben an, sich stark für die Politik der Ge- meinde Riehen zu interessieren. Das sind 5 Prozentpunkte weniger als 2009. Für die Kantonspolitik interessieren sich 18% der Befragten sehr stark. Sowohl auf kantonaler als auch auf kommunaler Ebene ist der Trend rückläufig: Vor 8 bzw. 12 Jahren lag der Anteil der stark Interessierten noch bei einem Viertel. Ähnliche Entwicklungen sind auch auf nationaler zu beobachten. Das starke Interesse für die Landespolitik ging von 29% auf ein Viertel zurück; bei der internationalen Politik verharrt es bei 24%.

Am wenigsten ausgeprägt ist das Interesse an der Gemein- depolitik bei den Befragten unter 26 Jahren (18% kein Inte- resse) sowie bei Personen, die weniger als zehn Jahre in Riehen leben (9%). Im Vergleich zu 2009 ist der Anteil ohne Interesse an der Gemeinde- oder Kantonspolitik bei den ausländischen Befragten gesunken. Knapp 40% von ihnen beurteilen die Mitwirkungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene jedoch als schlecht oder eher schlecht. Bezüglich nationaler oder internationaler Politikthemen sind hingegen geringe Unterschiede zur Schweizer Bevölkerung auszu- machen.

Politische Mitwirkung mehrheitlich gut beurteilt 62% der Befragten beurteilen ihre persönlichen demo- kratischen Mitwirkungsmöglichkeiten in Riehen als gut bis ziemlich gut. 2005 lag dieser Prozentsatz noch bei 70%. Bei den politisch stark Interessierten schätzen drei Viertel ihren politischen Handlungsspielraum, wie auch die Interessen- vertretung durch den Gemeinde- oder Einwohnerrat, als gut bis ziemlich gut ein (vgl. Abb. 5-2).

Mit zunehmendem Politikinteresse verstärkt sich der Ein- druck, durch die politischen Gremien schlecht vertreten zu sein. Von den stark Interessierten fühlen sich 34% resp.

30% durch den Gemeinderat bzw. durch den Einwohnerrat eher schlecht bis ganz schlecht vertreten. Politisch weniger Interessierte können die Vertretung häufiger gar nicht beur- teilen: Bei schwachem Interesse ist dies bei mehr als jeder vierten Person der Fall, bei fehlendem Interesse bei zwei von drei Befragten.

Regionale Zusammenarbeit wichtig

Erstmals wurden die Einwohnerinnen und Einwohner nach der Bedeutung der regionalen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bettingen und den deutschen Nachbar- gemeinden gefragt. Der Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bettingen schreiben 44% der Befragten grosse bis ziemlich grosse Bedeutung zu, der regionalen Zusammenarbeit mit den deutschen Nachbargemeinden sogar 56%. Die ver- stärkte regionale Zusammenarbeit mit Bettingen ist ab- hängig vom Alter, der Heimat und der Wohndauer in Riehen.

Bei den über 65-Jährigen ist die Zusammenarbeit fast drei Mal bedeutender als bei 16- bis 25-Jährigen (vgl. Abb. 5-3).

Die politische Eigenständigkeit von Riehen ist dem Grossteil der Befragten sehr wichtig. Für knapp drei Viertel der Be- fragten ist die Gemeindeautonomie von grosser bis ziemlich grosser Bedeutung.

«Anti-Schlafstadt-Image» stösst auf Zustimmung Die Bemühungen Riehens zur Überwindung des Schlaf- stadt-Images und die Ausrichtung an nachhaltigen Zielen, z. B. im Energiebereich stossen auf hohe Zustimmung (vgl.

Abb. 5-4). Sowohl bei den Befragten in Riehen West als auch in Riehen Süd stimmen über die Hälfte der Befragten der Aussage zu, dass es wichtig ist, dass sich die Politik der Gemeinde Riehen an nachhaltigen Zielen ausrichtet. Mit dieser Aussage eher oder gar nicht einverstanden sind 11%

der Bewohner in Riehen Ost, doppelt so viele wie bei den Befragten in den anderen Wohngebieten.

Zufriedenheit mit politischem Klima nimmt zu 59% der Riehenerinnen und Riehener beurteilen das poli- tische Klima als konstruktiv. Zwar empfindet immer noch ein Fünftel der Befragten das politische Klima in der Gemeinde als nicht konstruktiv (vgl. Abb. 5-5), das sind aber weniger als noch vor vier Jahren. Nicht ganz drei Viertel der Befrag- ten sprechen der Gemeinde eine kompetente Führung zu, das sind deutlich mehr (von 56% auf 73%) als 2009. So lässt sich auch die steigende Zustimmung zur Verständlich- keit und Überschaubarkeit der gesetzlichen Grundlagen erklären. Die guten Werte aus den früheren Befragungen konnten zwar nicht mehr erreicht werden, doch die hohen Zustimmungswerte lassen für die Zukunft hoffen.

(19)

Bevölkerungsbefragung Riehen 2013 Politische Mitwirkung und Vertretung

Wie hat sich der Anteil der politisch stark Interessierten nach politischer Ebene und Befragungsjahr verändert?

Wie beurteilen die politisch stark Interessierten ihre demo- kratische Mitwirkung und Vertretung?

Abb. 5-1 Abb. 5-2

Grosse Bedeutung der Zusammenarbeit mit Bettingen und deutschen Nachbargemeinden nach Alter

Zustimmung zu nachhaltigen Zielen und Anti-Schlafstadt- Engagement nach Wohngegend

Abb. 5-3 Abb. 5-4

Zustimmung zu Aussagen zur zukünftigen Entwicklung Riehens nach Befragungsjahr

Abb. 5-5

7% 14% 21% 28% 35%

Gemeindepolitik Kantonspolitik Landespolitik Internat. Politik

2013 2009 2005 2001

10%

20%

30%

40%

50%

Demokratische Mitwirkung

Vertretung durch Einwohnerrat

Vertretung durch Gemeinderat

Gut Ziemlich gut

Eher schlecht Schlecht

(n=176)

20%

40%

60%

80%

100%

16-25 Jahre 26-40 Jahre 41-65 Jahre > 65 Jahre Zusammenarbeit mit Bettingen

Zusammenarbeit mit deutschen Nachbargemeinden

25% 0% 25% 50% 75% 100%

Riehen Ost (n=419) Riehen Süd (n=305) Riehen West (n=407) Riehen Ost (n=419) Riehen Süd (n=305) Riehen West (n=407) Stimme eher/gar nicht zu Stimme ganz zu Stimme eher zu

Ausrichtung an nachhaltigen Zielen

Riehen mehr als nur Schlafstadt

20% 40% 60% 80% 100%

Das politische Klima in Riehen ist konstruktiv.

Die gesetzlichen Grundlagen sind verständlich und überschaubar.

Die Gemeinde Riehen wird kompetent geführt.

Riehen soll mehr sein als eine Schlafstadt.

Stimme ganz zu Stimme eher zu Stimme eher nicht zu Stimme gar nicht zu Weiss nicht Keine Angabe

A B A B C D A B C D A B C D

A: 2013 (n=1131) B: 2009 (n=1040) C: 2005 (n=2220) D: 2001 (n=2401)

(20)

Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt

Statistisches Amt

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt Binningerstr. 6, Postfach, 4001 Basel www.statistik.bs.ch

Tel: 061 267 87 27 Fax: 061 267 87 37 E-Mail: stata@bs.ch

Referenzen

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