200 0 400 600
2008 2009 2010
54,2 467,3
350,4
0,25 0 0,50 0,75
2008 2009 2010
0,55
250 0 500 750
2008 2009 2010
5.000 0 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000
2008 2009 2010
26.708 25.308
27.099
Erzeugung Wasserkraft in GWh
1.000 0 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000
2008 2009 2010
4.258 3.352
2.714
Erzeugung Wärmekraft in GWh
15 0 30 45 60 75 90
2008 2009 2010
73,1 80,2
70,6
ISO-14001-Anlagen in %
Umwelt
1.000 0 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000
2008 2009 2010
3.096
2.638 3.070
Mitarbeiter/-innen in Personen
10 0 20 30 40 50 60
2008 2009 2010
41,6 48,0
37,5
Weiterbildung pro Mitarbeiter/-inin h
5 0 10 15 20 25 30
2008 2009 2010
16,0 13,5
12,1
Unfallrate2 in ‰
Soziales
1Die Kennzahl wurde überarbeitet, die Vorjahreswerte wurden angepasst. // 2 Anzahl Arbeitsunfälle pro 1.000 Dienstnehmer
Erzeugung Wärmekraft GWh 3.352 2.714 4.258
Anteil ISO-14001-Anlagen % 80,2 70,6 73,1
Anteil der Standorte mit EMAS-Audit % 41,4 36,5 38,1
CO2-Emissionsvermeidung durch Wasserkraft kt 20.499 22.036 21.724
Abfallmenge t 16.906 7.941 18.082
Soziales
Einheit 2008 2009 2010
Mitarbeiter/-innen Personen 2.638 3.070 3.096
Weiterbildung pro Mitarbeiter/-in Stunden 48,0 37,5 41,6
Unfallrate ‰ 16,0 12,1 13,5
Frauenanteil % 18,0 18,6 18,3
Dauer der Unternehmenszugehörigkeit Jahre 20,1 18,9 19,2
Fluktuationsrate % 1,5 0,8 1,6
1Die Kennzahl wurde überarbeitet, die Vorjahreswerte wurden angepasst.
Leitbild und Strategie... 12
Unsere Vision ... 12
Unsere Mission... 12
Unser Verhaltenskodex ... 12
Unternehmensstrategie: Acht strategische Pfeiler... 14
Nachhaltigkeitsstrategie... 15
verbund auf einen Blick ... 16
Strom-Erzeugung... 16
Strom-Aufbringung ... 17
Stromnetz... 18
Handel und Vertrieb... 19
Internationale Beteiligungen... 19
Mitgliedschaften von verbund... 20
Konzernstruktur VERBUND AG... 21
Organe der Gesellschaft... 22
Auf dem Weg zum Energiesystem der Zukunft... 24
Kennzahlen... 27
Kennzahlen Wirtschaft... 27
Kennzahlen Umwelt... 39
Kennzahlen Forschung... 49
Kennzahlen Soziales... 55
Ziele... 67
Zum Bericht ... 78
Bestätigungsvermerk... 79
Zertifizierte verbund-Kraftwerke ... 81
Zertifizierte Netzanlagen... 82
März
8. MärzDer 15 Mio. Euro teure „Pipe Conveyor“ in Dürnrohr/Niederösterreich geht in Betrieb: Ein Förderband trans- portiert die Kohle in einem geschlosse- nen Rohr von der Schiffsanlegestelle an der Donau 3,1 Kilometer zum Wärme- kraftwerk Dürnrohr. Das ersetzt rund 11.500 Lkw-Fahrten und spart CO2. 11. MärzDie Bundesregierung präsen- tiert die neue Energiestrategie Öster- reichs, die VERBUND aktiv mitgestaltet hat. Zentrale Elemente sind u. a. Was- serkraft als Rückgrat der Stromerzeu- gung, der Ausbau des Übertragungs- netzes und der Speicherkapazitäten für die Versorgungssicherheit sowie die Integration der erneuerbaren Energien.
22. MärzVERBUND beschließt, mit Projektpartnern rund 13 Mio. Euro in die Renaturierung des Traisen-Unter- laufs in Niederösterreich zu investieren.
April
14. AprilEnerjisa, das österreichisch- türkische Gemeinschaftsunternehmen von VERBUND und Sabanci, spart durch technische Innovationen an den Gasturbinen des Kraftwerks Kentsa 5.170 Tonnen CO2pro Jahr ein und wird für den European Business Award nominiert.
Jänner
1. JännerDas unternehmensweite leis- tungsorientierte Gehaltsmodell für alle Angestellten tritt in Kraft.
12. JännerVERBUND unterstützt mit Caritas Österreich und Rotem Kreuz die Überschwemmungsopfer in Nordalba- nien mit mehr als 6 Tonnen Nahrungs- mitteln. 50 Schlauchboote sowie 1,5 Tonnen Kleidung und Decken folgen eine Woche später.
19. JännerDas Projekt Pumpspeicher- Kraftwerk Limberg III in Kaprun/Salz- burg wird zur Prüfung der Umweltver- träglichkeit eingereicht. Das Kraftwerk würde rund 450 Mio. Euro kosten.
Februar
10. FebruarVERBUND stellt den Mit - arbeiterinnen und Mitarbeitern die neue Marke vor: Der Markenkern EcoExcel- lence steht für das Streben nach öko- nomischen und ökologischen Spitzen- leistungen.
24. FebruarVERBUND-Vorstandsvor- sitzender Wolfgang Anzengruber wird Vizepräsident von respACT, Österreichs führender Unternehmensplattform für Corporate Social Responsibility und nachhaltige Entwicklung.
19. AprilDie VERBUND-Netztochter Austrian Power Grid AG unterzeichnet Verträge über Ausgleichsleistungen für die oberösterreichischen Trassenge- meinden des ersten Abschnitts der 380-kV-Salzburgleitung.
20. AprilVERBUND und EVN unter- zeichnen einen Syndikatsvertrag zur gemeinsamen Errichtung des Wasser- kraftwerks Ashta in Albanien.
20. AprilDie Großrevision aller vier Hauptmaschinensätze im Donaukraft- werk Aschach in Oberösterreich ist nach vier Jahren abgeschlossen.
Durch die Effizienzsteigerung können zusätzlich mehr als 17.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.
22. April30 Mädchen folgen am Wiener Töchtertag der Einladung von VERBUND ins Donaukraftwerk Freudenau bei Wien und lernen den Arbeitsplatz ihrer Eltern kennen.
22. AprilVERBUND vergibt zum zweiten Mal Frauenstipendien an herausragende Studentinnen der Technischen Universi- tät Wien, diesmal für drei Ausbildungs- stufen: Bachelor, Master und Ph.D.
verbund-Jahresrückblick: Das war 2010
22. JuniDie italienische Beteiligung Sorgenia unterzeichnet mit Peugeot in Mailand eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Entwicklung der Elektro- mobilität in Italien.
29. JuniDas erweiterte VERBUND- Kraftwerk Hieflau in der Steiermark geht in Betrieb. Das neue Wehrkraft- werk Gstatterboden kann 30.000 Haushalte zusätzlich mit Strom aus Laufwasserkraft versorgen.
Juli
15. JuliHydris II bietet bessere Hoch- wasser-Informationen für Salzburg:
143 Mess-Stationen überwachen Regenmenge und Pegelstände und können bis zu drei Tage im Voraus vor Überflutungen warnen.
29. JuliDas unternehmensweite Gesundheitsprojekt „Fit & Gesund im VERBUND“ wird in einer internen Umfrage im dritten Jahr seines Beste- hens von den Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern sehr positiv bewertet.
August
5. AugustDie Region Steirisches Almenland wird zur VERBUND-Modell- region für Elektromobilität. Mit dem stufenweisen Ausbau der Elektromobili- tät sollen mehr als 3.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
Mai
1. Mai VERBUND bleibt – trotz Erhö- hung des Strompreises für Haushalts- kunden um 6 % – einer der günstigsten Anbieter Österreichs.
3. MaiDer VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas wird mit der „SozialMarie“
für soziale Innovation ausgezeichnet.
Der Fonds unterstützt sozial schwache Haushalte in Österreich, ihren Energie- verbrauch und die damit verbundenen Kosten in den Griff zu bekommen.
4. MaiDas 380-kV-Leitungssystem Wien-Südost nach Ungarn geht provi- sorisch in Betrieb und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Netzsicherheit in ganz Europa.
18. MaiDer neue Name VERBUND AG – statt Österreichische Elektrizitätswirt- schafts-AG – tritt in Kraft. Beschlossen worden ist die Änderung bei der Haupt- versammlung am 7. April.
Juni
2. JuniVERBUND belegt beim Wiener- Börse-Preis 2010 den 1. Platz in der Kategorie Corporate Governance.
17. JuniBundespräsident Fischer eröffnet die VERBUND-Klimaschule des Nationalparks Hohe Tauern. Nationalpark- Ranger werden Schulen in den National- park-Gemeinden Kärntens, Salzburgs und Tirols besuchen, um Jugendlichen die Zusammenhänge von Energie und Klimaschutz näher zubringen.
20. – 22. AugustDie Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer von VERBUND initiierten BürgerInnen-Konferenz in Kramsach/Tirol erarbeiten 15 Empfeh- lungen für die Zukunft des öffentlichen Verkehrs und der Elektromobilität in Österreich.
22. AugustDie VERBUND-Energiewelt Malta in Kärnten wird eröffnet: Besuche- rinnen und Besucher können auf Öster- reichs höchster Staumauer, der Köln- breinsperre, Energie direkt erleben und im renovierten Berghotel übernachten.
September
8. SeptemberVERBUND nimmt in den Lehrwerkstätten Kaprun/Salzburg, Ybbs/
Niederösterreich und Töging/Deutsch- land 49 neue Lehrlinge auf, darunter zwei Mädchen.
10. SeptemberDie Zentral- und Lehr- werkstätte Kaprun wird offiziell eröffnet.
Jährlich werden hier bis zu 15 Lehr- linge im Doppelberuf Elektrobetriebs- und Maschinenbautechnik ausgebildet.
24. SeptemberDie VERBUND-Aktio- näre genehmigen bei einer a.o. Haupt- versammlung eine Kapitalerhöhung von rund 1 Mrd. Euro. Der Mehrheitseigen- tümer, die Republik Österreich, will Aktien im Ausmaß von 510 Mio. Euro zeichnen.
25. SeptemberDie VERBUND AG tritt mit neuem Design und geschärftem Markenprofil auf.
Oktober
1. Oktober Das Employee-Assistance- Program wird nach einer erfolgreichen Pilotphase in der VERBUND-Handels- und Vertriebstochter auf den gesamten Konzern ausgeweitet. Die Mitarbeiter - innen und Mitarbeiter erhalten schnelle und wirksame Unterstützung bei beruf- lichen und privaten Problemen.
8. OktoberDer Bau des Pumpspeicher- Kraftwerks Reißeck II in Kärnten star- tet. Es wird die Turbinenleistung der Kraftwerksgruppe Malta/Reißeck um mehr als 40 % erhöhen.
18. OktoberVERBUND zeichnet zusammen mit dem Umweltministe- rium und dem Gemeindebund zum dritten Mal Österreichs Klimaschutz- Gemeinden aus. Die Preise für 2010 gehen an Auersbach und Murau (beide in der Steiermark) sowie Thalgau/Salzburg.
23. OktoberDas Gas-und-Dampfkraft- werk Bandirma des VERBUND-Joint- Ventures Enerjisa in der Türkei wird offiziell eröffnet. Das 930-Megawatt- Kraftwerk liegt rund 350 Kilometer süd- westlich von Istanbul. Es wird jährlich bis zu 7 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren, das entspricht rund 3,5 % des türkischen Bedarfs.
November
18. NovemberDer VERENA (VER- BUND-E-Novation-Award) wird zum achten Mal vergeben. Der Preis für 2009 in Höhe von 12.000 Euro geht an fünf junge österreichische Wissen- schafter für herausragende Arbeiten in den Bereichen Energiemanagement und Smart Grids, Elektromobilität sowie erneuerbare Energien.
23. NovemberVERBUND erhält alle notwendigen Genehmigungen für die Installation der ersten 100 Megawatt Leistung im Windpark Casimcea in Rumänien.
24. NovemberBei der Verleihung des Austrian Sustainability Reporting Award 2009 (ASRA) erzielt der VERBUND-Nachhaltigkeitsbericht den 3. Platz in der Kategorie „Große Unternehmen“. Die Auszeichnung erfolgt das siebte Jahr in Folge: Zuvor errang VERBUND zweimal Gold, einmal Silber, dreimal Bronze und einmal die Ehrung als „long term winner“.
26. NovemberDie VERBUND AG hat ihre Kapitalerhöhung in Höhe von rund 1 Mrd. Euro erfolgreich abgeschlossen:
39.215.686 neue Aktien werden zu je 25,50 Euro platziert, die bisherigen Aktionäre üben ihre Bezugsrechte zu rund 84 % aus. Das Grundkapital erhöht sich von 308,2 auf rund 347,4 Mio.
Euro.
Dezember
1. Dezember Die VERBUND-Netztoch- ter erhält einen neuen Namen: Austrian Power Grid AG (APG). Die APG ist ein unabhängiges Unternehmen im Eigen- tum der VERBUND AG. Damit ent- spricht VERBUND der von der EU-Kom- mission geforderten Trennung der Stromerzeugung und des -handels von der Stromübertragung.
3. Dezember Die erste Maschine des neuen Pumpspeicher-Kraftwerks Lim- berg II in Salzburg liefert erstmals Strom ins Netz. Die vollständige Inbetrieb- nahme ist für Herbst 2011 geplant.
4. Dezember Der Triebwasser-Stollen für das Pumpspeicher-Kraftwerk Rei- ßeck II in Kärnten wird angeschlagen.
9. Dezember Positive Bilanz nach einem Jahr: Der VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas half 1.200 armutsgefährdeten Menschen, den Energieverbrauch und die -kosten zu senken. Der VERBUND Empowerment Fund der Diakonie löste durch finanzielle Soforthilfe Investitio- nen von rund 170.000 Euro aus.
21. Dezember VERBUND ist eines der klimafreundlichsten Stromunterneh- men Europas. Das internationale Car- bon-Disclosure-Projekt reiht VERBUND 2010 als bestes Stromerzeugungsunter- nehmen unter die führenden 300 Unternehmen Europas.
22. Dezember VERBUND erhält die Zusage von vier österreichischen Gemeinden für den Ausbau von Windparkstandorten.
Liebe Leserin, lieber Leser, Wandel ist das Gebot der Stunde: Die Gesellschaft verändert sich, Wirtschaftssysteme wer- den hinterfragt, und technologisch bleibt kaum ein Stein auf dem anderen.
Das stellt auch die Energiebranche vor große Herausforderungen: Auf welche Energieträger werden wir in Zukunft bauen? Wie können wir die CO2-Emis- sionen bei der Stromerzeugung weiter senken? Und wie schaffen wir ein effi- zientes Energiemanagement?
verbund ist ein Taktgeber in der Strom- branche, der den Wandel begrüßt und Entwicklungen aktiv mitgestaltet. Wie, haben wir bereits in den vergangenen Jahren gezeigt: mit unseren Initiativen für Klimaschutz und Elektromobilität, mit innovativen Projekten wie der Re - gion Steirisches Almenland – der künf - tigen CO2-Modellregion Österreichs –, aber auch mit neuen, individuellen Stromlösungen wie dem Photovoltaik- Projekt, mit dem unsere Kundinnen und Kunden zu Stromerzeugern werden.
Mit Nachhaltigkeit voraus Im Jahr 2010 haben wir neben dem Tagesgeschäft intensiv an unserem Selbstverständnis, unseren Zielen und der Marke verbund gearbeitet. Nach- haltigkeit hat sich dabei erneut als wesentlicher Faktor erwiesen – vor allem unsere umweltfreundliche Stromerzeugung aus Wasserkraft.
Sie sichert die Stromversorgung: In Österreich stammen mehr als 60 % von diesem erneuerbaren Energieträger;
weltweit sind es erst 20 %. Als größtes heimisches Stromunternehmen liefert verbund 40 % des österreichischen Stroms, und mehr als vier Fünftel davon stammen aus Wasserkraft.
Mit einem durchschnittlichen Wirkungs- grad von mehr als 90 % zählt Wasser- kraft bereits heute zu den wirtschaft- lichsten Technologien bei der Stromer- zeugung. Unser Ziel ist, die Effizienz weiter zu steigern. Die Erneuerung von Maschinen in unserem Kraftwerkspark sowie die technologisch verbesserte Netzauslastung zeigen Erfolge: In den vergangenen fünf Jahren haben wir dadurch rund 350 Millionen Kilowatt- stunden mehr Strom produziert; damit können wir zusätzlich 90.000 Haushalte mit sauberer Energie versorgen.
Auf der anderen Seite arbeiten wir intensiv daran, das Bewusstsein für den sorgsamen Umgang mit Energie zu schärfen: Im Jahr 2010 haben wir bei- spielsweise die verbund-Klimaschule Hohe Tauern gegründet. Damit leisten wir einen Beitrag dafür, dass bereits Schulkinder ein Bewusstsein für Ener- gieeffizienz entwickeln.
Der verbund-Stromhilfefonds der Caritas hat über 1.200 armutsgefährde- ten Österreichern geholfen, Energiever- brauch und -kosten zu senken. Ab 2011 unterstützen wir zusätzlich mit zertifi- zierten Energieberatern unsere Kundin- nen und Kunden auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz. Darüber hinaus trei- ben wir die Entwicklung intelligenter Zähler (Smart Meter) und Netze (Smart Grids) voran: Sie ermöglichen neue Energie-Dienstleistungen, welche die Effizienz weiter steigern werden.
Seit Jahrzehnten sind wir uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst: vom Dialog mit Anspruch- gruppen bei Round Tables, Energie- symposien, Bürgerforen oder an „Tagen der Offenen Tür“ bis zu unserem gesell- schaftlichen Engagement – z. B. mit dem verbund-Stromhilfefonds der Caritas und dem verbund Empowerment Fund der Diakonie. Die Ge sundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitar - beiter ist uns besonders wichtig, und wir fördern sie durch „Fit & Gesund im verbund“ und das Employee Assis- tance Program, das Unterstützung auch in schwierigen privaten Situationen anbietet.
Um den wirtschaftlichen Erfolg von verbund langfristig zu sichern, haben wir 2010 eine Kapitalerhöhung durch- geführt. Das neue Kapital ermöglicht
eine zügige Umsetzung der geplanten Investitionen in Wasserkraft und unter- stützt unser profitables Wachstum.
Zugleich stärken wir damit die Kapital- struktur und erhalten unser solides Rating im A-Bereich. Dass sich unser Mehrheitseigentümer – die Republik Österreich – an der Kapitalerhöhung beteiligt hat, bestätigt unser Ziel, mit nachhaltigem Wirtschaften Werte zu schaffen. Denn durch unsere Investitio- nen und Abgaben tragen wir maßgeb- lich zu einer hohen Wertschöpfung bei, sichern bestehende und schaffen neue Arbeitsplätze.
Mit Strategie zum Ziel
Im Jahr 2010 haben wir eine neue Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet. Dies macht es uns nun noch leichter, aus der Unternehmensstrategie konkrete Nach- haltigkeitsziele abzuleiten. Die Strategie bildet den Rahmen für unser Handeln und gibt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Perspektive für die Entwicklung weiterer Maßnahmen. Und externe Partner – wie Rating-Agenturen und NGOs – finden die wichtigsten
Informationen zur Nachhaltigkeit bei verbund auf einen Blick.
Auch dieser Nachhaltigkeitsbericht konzentriert sich auf das Wesentliche:
Er enthält die maßgeblichen Kennzah- len und gibt einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2010.
Er erscheint ausschließlich in elektroni- scher Form. Warum? Auch wenn wir mit unserem Kerngeschäft und den Begleitmaßnahmen in den Bereichen Umwelt und Soziales große Verbesse- rungen für ein nachhaltiges Österreich leisten: Wir schätzen ebenso den Wert kleiner und kleinster Beiträge zur Scho- nung der Ressourcen.
In diesem Sinn laden wir Sie ein, uns mit Ihren Anregungen und Ideen zu unterstützen. Damit wir – gemeinsam mit Ihnen – den Wandel in den kom- menden Jahren aktiv gestalten.
Dr. Johann Sereinig Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber
Unsere Vision
Mit sauberem Strom geben wir der Zukunft Energie.
Unsere Mission
Wir sind verbund, ein österreichisches Unternehmen von internationalem Format. Unser Rückgrat ist die Wasserkraft, gestärkt durch Wärme- und Windkraft. Unser Fokus auf allen Wertschöpfungsstufen, von der Erzeugung und Übertragung bis zum Handel und Vertrieb, liegt auf zukunftsweisenden, nachhaltigen Stromlösungen für verantwortungsvolle Men- schen. Profitables Wachstum, ökologische und gesellschaftliche Verantwortung sowie eine Kultur der Menschlichkeit im Kontakt mit unseren Anspruchgruppen – dafür erbringen wir täglich Spitzenleistungen.
Unser Verhaltenskodex
Als größter Stromkonzern Österreichs sind wir auch in Europa erfolgreich tätig. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber unseren Aktionärinnen und Aktionären, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern sowie der Gesellschaft und der Umwelt bewusst und handeln nach den folgenden Prinzipien:
Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit allen unseren Anspruchgruppen ist kooperativ, fair und zuverlässig.
Ein konstruktiver Umgang mit Konflikten ist uns wichtig.
Klare und offene Kommunikation
Wir führen einen offenen und sachlichen Dialog mit unseren Anspruchgruppen. Wir sorgen dafür, dass unser Handeln verständlich und nachvollziehbar ist.
Vertraulichkeit
Als börsennotiertes Unternehmen unterliegen wir den strengen Richtlinien der Finanzmärkte, deren Einhaltung durch den Compliance-Verantwortlichen sichergestellt wird.
Verantwortungsvolles Handeln
Wir tolerieren keine unlauteren Geschäftspraktiken und lehnen jede Form von Korruption und Bestechung (wie z. B. Schmiergeld-Zahlungen) ab. Wir treten für die Menschenrechte ein und achten die Würde jedes Einzelnen. Wir lehnen jede Form von Kinder- und Zwangsarbeit entschieden ab. Die Einhaltung dieser Werte erwarten wir auch von unseren Geschäftspart- nerinnen und Geschäftspartnern.
Gesetzes- und Vertragstreue
Wir beachten geltendes Recht und erfüllen unsere Vereinbarungen und Verträge. Wir beken- nen uns zum Österreichischen Corporate Governance Codex sowie zu den Vorschriften des Unbundling.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden die Grundlage für unse- ren Erfolg. Beste Qualifikation, persönliches Engagement und Identifikation mit den Unter- nehmenszielen und -grundsätzen zeichnen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus.
Wir bieten ihnen individuelle Entwicklungsmöglichkeiten und gute Zukunftschancen. Es ist unser Ziel, die Arbeitsbedingungen der jeweiligen Lebenssituation anzupassen, sodass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben möglich ist. Über diese Work-Life- Balance wollen wir eine langfristige Zusammenarbeit erreichen.
Loyalität zum Unternehmen ist uns wichtig. Dies schließt auch konstruktive Kritik ein, die wir in angemessener Form und offen innerhalb des Unternehmens äußern. Wir arbeiten mit allen Menschen ohne Ansehen von Geschlecht, Alter, Religion, Kultur, Hautfarbe, Bildung, gesellschaftlicher Herkunft, sexueller Orientierung oder Nationalität zusammen. Wir treten jeder Form von Diskriminierung, Mobbing oder sexueller Belästigung entschieden entgegen.
Führungskompetenz ist eine wesentliche Voraussetzung für den Unternehmenserfolg. Eckpfei- ler dafür sind fachliche und soziale Kompetenz, offene und direkte Kommunikation, klare und unbürokratische Entscheidungsstrukturen, konstruktive Kritik und Innovationsbereitschaft.
Kunden
Kundenorientierung ist uns ein besonderes Anliegen. Hohe Servicequalität und Kompetenz, marktgerechte Konditionen und zuverlässige Leistungserbringung sind unser Auftrag.
Lieferanten
Wir arbeiten partnerschaftlich mit unseren Lieferanten zusammen und verlangen von ihnen die Einhaltung unserer Qualitätsstandards und Nachhaltigkeitsprinzipien.
Wettbewerb
Wir bekennen uns zum fairen Wettbewerb. Wir lehnen jede Form der kartellrechtlichen Absprache ab – über Preise, Marktanteile, Kapazitäten, die Aufteilung regionaler Märkte und Preisbindung.
Nachhaltigkeit
Wir orientieren uns in allen Tätigkeitsbereichen am Prinzip der Nachhaltigkeit – der gesamt- heitlichen Berücksichtigung von wirtschaftlichem Erfolg, Schonung der Umwelt und Wahrung der Interessen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Gesellschaft.
Unternehmensstrategie: Acht strategische Pfeiler
04
Wärme- und Windkraft als Ergänzung
Neben Wasserkraft investieren wir in CO2-arme Wärmekraft aus Erdgas sowie Windkraft. Diese beiden Erzeugungsformen ergänzen die umweltfreundliche Energieerzeugung von VERBUND.
05
Handel
Der Handel ist die zentrale Drehscheibe für Energie bei VERBUND und sorgt für die bestmögliche Vermarktung unserer Erzeugung. Ziel ist es, den internationa- len Handel weiter auszubauen.
06
Vertrieb
Die Belieferung von Endkunden dient der Absicherung der Eigenerzeugung und positioniert VERBUND als attraktiven Dienstleister für Industrie-, Gewerbe- und Haushaltskunden. Ziel ist es, weitere Endkunden zu gewinnen.
01
Profitables Wachstum und starkes Rating
Wir bekennen uns zu einer wertorientier- ten Unternehmensführung unter Auf- rechterhaltung eines starken Ratings.
02
Fünf Märkte im Fokus
Wir konzentrieren uns auf fünf Märkte:
Neben Österreich und Deutschland liegt der Fokus auf Italien, Frankreich und der Türkei.
03
Wasserkraft
Rund 90 % des VERBUND-Stroms stammen aus umweltfreundlicher Wasserkraft. Wir bauen die Wasserkraft in unseren Märkten weiter aus.
07
Stromnetz
Das VERBUND-Stromnetz ist das leis- tungsstärkste Netz in Österreich und bin- det unser Land an den internationalen Strommarkt an. Wir treiben den Ausbau des Netzes weiter voran, um die Versor- gungssicherheit zu gewährleisten.
08
Innovation und neue Anwendungen
Wir sind bei der Entwicklung neuer Stromanwendungen vorne mit dabei und fördern aktiv Forschung und Ent- wicklung – zum Beispiel im Bereich Elektromobilität.
Wirtschaft
Unser Ziel ist die Steigerung des
Unternehmenswertes durch langfristiges und profitables Wachstum.
Klima- und umweltschonende Stromer- zeugung – vor allem aus erneuerbaren Energieträgern – ist das Rückgrat unse- res wirtschaftlichen Erfolgs. Wir wach- sen in Österreich, Europa und der Türkei auf Basis unserer Kernkompetenz:
Strom auf allen Wertschöpfungsstufen.
Mit unserer Tätigkeit erhöhen wir die Produktivität in vielen Lebensbereichen und tragen zur regionalen Wertschöp- fung bei.
Mit optimierter Betriebsführung und aktivem Kostenmanagement in unseren Projekten und Prozessen steigern wir die Effizienz und erhalten unsere Wett- bewerbsfähigkeit. Faire Geschäftsprak- tiken und die Prinzipien der Nachhaltig- keit sind für uns selbstverständlich.
Darauf legen wir auch bei unseren Lieferanten und anderen Geschäfts - partnern Wert.
Umwelt
Unser Ziel ist es, alle unsere Anlagen umwelt- schonend zu errichten und zu betreiben sowie unsere Kunden mit umweltfreundlichen Produkten zu beliefern.
In Österreich und international setzen wir in der Stromerzeugung auf Wasser, ergänzt durch Wind und den CO2- armen Brennstoff Gas. Wir arbeiten weiter an der Reduktion unserer Emis- sionen – Kohle hat in Zukunft keine strategische Bedeutung. Mit einem starken Übertragungsnetz und Pump- speicher-Kraftwerken ermöglichen wir die Integration der neuen erneuerbaren Energieträger, vor allem Wind und Sonne.
Wir vermeiden und verringern die ökolo- gischen Auswirkungen unserer Anlagen und optimieren das Umweltmanagement an allen unseren Standorten. Ein kon- zerneinheitliches Umweltdatenmanage- ment ist die fundierte Entscheidungs- grundlage für unsere Vorhaben.
Wir setzen alles daran, mit Strom effi- zient und sparsam umzugehen. Nicht nur innerhalb des Unternehmens, son- dern auch außerhalb durch Information und innovative Lösungen. Unsere Kli- mastrategie wird mit konkreten Kenn- zahlen und Zielen hinterlegt.
Der Fokus unserer Forschung liegt auf der aktiven Mitgestaltung der Energie- systeme der Zukunft durch innovative und zukunftsorientierte Lösungen.
Gesellschaft
Unser Ziel ist es, unsere Unternehmenstätigkeit mit sozialer Ausgewo- genheit auszuüben.
Wir übernehmen Verantwortung gegen- über den Menschen und der Gesell- schaft, für die Strom ein wesentlicher Faktor ihrer Lebensqualität ist. Wir kom- munizieren aktiv, offen und respektvoll mit Interessengruppen aus allen gesell- schaftlichen Bereichen. Wir hören zu und informieren umfassend. Unser Erfolg liegt in kundenorientierten Leistungen mit ökologischer Ausrichtung und kom- petenter, freundlicher Betreuung.
Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive und sichere Arbeitsplätze und legen großen Wert auf den Erhalt und die Weiterentwick- lung ihres Know-hows. Die gesetzliche Mitbestimmung der Arbeitnehmer- schaft und die Einhaltung der Grund- sätze der International Labour Organiza- tion sind für uns selbstverständlich.
Arbeitssicherheit und Gesundheits- schutz haben für uns einen hohen Stel- lenwert. Mit unserer umfangreichen Lehrlingsausbildung sorgen wir für die Fachkräfte der Zukunft. Durch die För- derung der Mitarbeitervielfalt bringen wir unterschiedliche Sichtweisen ins Unternehmen ein.
Wir übernehmen gesellschaftliche Ver- antwortung auch, indem wir karitative Organisationen unterstützen und unser Wissen auch an Schulen und Universi- täten weitergeben.
Nachhaltigkeitsstrategie
Führend in Österreich – Top-Position in Europa
verbund ist Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa. Mehr als vier Fünftel unserer jährlichen Produktion stammen aus erneuerbarer Wasserkraft. In Österreich und Deutschland verfügt verbund über 123 Wasser- kraftwerke, drei einsatzbereite Wärmekraftwerke und drei Windparks. Einen weiteren Wind- park betreiben wir in Bulgarien, und in Spanien sind wir Eigentümer und Betreiber von zwei Photovoltaik-Kraftwerken.
Wir sind in 20 Ländern in der Erzeugung und im Handel sowie im Vertrieb tätig. Unsere Position als international agierendes Wasserkraft-Unternehmen bauen wir kontinuierlich aus.
Strom-Erzeugung
In Österreich werden jährlich etwa 70 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Rund 40 % davon stammen aus verbund-Kraftwerken. Bei der Stromerzeugung legen wir seit Jahrzehn- ten großen Wert auf Nachhaltigkeit.
Wasserkraft
Die 123 Wasserkraftwerke, über die verbund verfügt, erzeugten 2010 insgesamt 26.708 GWh Strom. Ein besonderes Plus sind unsere 21 Speicherkraftwerke, davon 5 mit Pumpspeicher- Betrieb. Sie bilden die ideale Ergänzung für die wetterabhängige Stromerzeugung aus erneu- erbaren Energiequellen wie Wind und Sonne. Mit ihrer rasch verfügbaren Leistung decken diese Kraftwerke Spitzen im Strombedarf flexibel ab.
Um den steigenden Energiebedarf zu decken, investieren wir in eine Reihe von Wasserkraft- Projekten. In Österreich sind 10 Projekte in Bau und 11 in Planung (Neubau und Revitalisie- rung). International sind inklusive der Projekte unserer Joint-Venture-Partner 10 Wasserkraft- werke in Bau und weitere 6 in Planung.
III
VERBUND AG (bis 17. Mai 2010 Österreichische
Elektrizitätswirtschafts-AG)
Hauptverwaltung:
1010 Wien, Am Hof 6a Web: www.verbund.com E-Mail: info@verbund.com
Unternehmensgegenstand:
Erzeugung, Transport, Handel mit und Vertrieb von elektrischer Energie in Europa
Republik Österreich Syndikat EVN und Wiener Stadtwerke TIWAG Streubesitz
51
> 25
> 5
< 20
Aktionärsstruktur von VERBUND in %
III
Weitere Informationen zur Strom-Erzeugung finden Sie auf www.verbund.com unter „Geschäftsbereiche“.
Windkraft und Sonne
Neben zwei Photovoltaik-Anlagen in Spanien besitzt und betreibt verbund seit Jänner 2009 drei Windparks im niederösterreichischen Bezirk Bruck an der Leitha. Seit 2010 betreiben wir außerdem einen Windpark in Bulgarien, und aktuell realisieren wir einen 200-Megawatt- Windpark in Rumänien.
Wärmekraft
Im Bereich Wärmekraft besitzt verbund 8 Kraftwerke in Österreich – 3 dieser Anlagen sind in Betrieb, 5 sind derzeit konserviert oder verpachtet. Inklusive des Bezugsrechts am Kraftwerk Pont-sur-Sambre von POWEO in Frankreich verfügte verbund 2010 über 4.258 GWh Strom aus Wärmekraft. Fernwärme wird bei den bestehenden steirischen Fernheizkraftwerken Mel- lach und Neudorf-Werndorf 2 ausgekoppelt. Die jährlich gelieferte Wärmemenge liegt je nach Witterung durchschnittlich bei 800 GWh. Das in Bau befindliche Gas-und-Dampfkraftwerk Mellach wird ab Ende 2011 mit zwei Erzeugungseinheiten Strom und Fernwärme liefern.
Strom-Aufbringung
86 % der verbund-Eigenerzeugung von 31.078 GWh stammten 2010 aus Wasserkraftwerken und 14 % aus thermischen Kraftwerken. Der Anteil der Eigenerzeugung lag bei 56 %, und 44 % des Stroms stammten aus Fremdbezug.
Die Haushaltskunden von verbund werden mit Strom aus 100 % Wasserkraft aus der eigenen Erzeugung beliefert. Die Business- und Industriekunden haben die Wahl zwischen 100 % Was- serkraftstrom und dem europäischen ENTSO-E-Mix, der sich aus verschiedenen Energieträ- gern zusammensetzt. Für das Jahr 2010 wird der ENTSO-E-Mix nach ersten vorläufigen Daten wie folgt angegeben: 17 % Wasserkraft, 7 % sonstige erneuerbare Energieträger, 49 % fossile Brennstoffe, 27 % Nuklearenergie.
Kennzahlen Kraftwerke
Anzahl Leistung in Durchschnittl. 2008 2009 2010 MW (EPL) Jahreserzeugung GWh1 GWh GWh
in GWh (RAV)
Wasserkraft2 103 6.294 23.776 22.221 23.858 23.825
Wasserkraft Bezugsrechte 20 591 3.030 3.087 3.241 2.883
Wind/Sonne3 6 68 – 106 112
Wärmekraft 8 1.520 3.352 2.351 3.246
Wärmekraft Bezugsrechte4 1 165 – 363 1.012
Summe 138 8.638 26.806 28.660 29.918 31.078
11 Gigawattstunde = 1 Million Kilowattstunden // 25.982 MW in Österreich und 312 MW in Deutschland // 3Drei Windparks in Niederösterreich (Bruck an der Leitha, Hollern, Petronell-Carnuntum) mit zusammen 49 MW, ein Windpark in Bulgarien mit 16 MW und zwei Photovoltaik-Kraftwerke in Spanien mit zusammen 3 MW //4Frankreich, Pont-sur-Sambre
Aufbringung GWh
2009 2010 Änderung
Wasserkraft * 27.099 26.708 –1,4 %
Windkraft/Photovoltaik 106 112 +5,6 %
Wärmekraft * 2.714 4.258 +56,9 %
Eigenerzeugung 29.918 31.078 +3,9 %
Fremdbezug 21.371 24.652 +15,4 %
Konzern-Aufbringung 51.289 55.729 +8,7 %
Forward-Kontrakte 60.673 85.640 +41,2 %
* inkl. Bezugsrechten
Stromnetz
Das rund 3.500 Trassen-Kilometer umfassende Übertragungsnetz unserer eigenständig agie- renden Tochtergesellschaft Austrian Power Grid AG bildet das Rückgrat der österreichischen Stromversorgung. Es ist außerdem Teil des gesamteuropäischen Übertragungsnetzes der Regional Group Continental Europe von ENTSO-E, vormals UCTE. Die Spannungsebenen sind 380, 220 und 110 kV.
Ein leistungsfähiges Übertragungsnetz ist die Grundvoraussetzung für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Erreichung der österreichischen und europäischen Klima- schutzziele. Im APG-Masterplan 2009–2020 wurden die wesentlichen Eckpfeiler der strategi- schen Weiterentwicklung des Höchstspannungsnetzes definiert.
Es wurden bereits wichtige Schritte zur nachhaltigen Versorgungssicherheit unternommen:
Mit der Inbetriebnahme der 380-kV-Steiermarkleitung Mitte 2009 wurde der steirisch-burgen- ländische Teil des 380-kV-Hochspannungsrings geschlossen. Die Bauarbeiten an der 380-kV- Salzburgleitung im ersten Projektabschnitt – Netzknoten St. Peter bis Umspannwerk Salzburg – schreiten plangemäß voran und werden voraussichtlich im Frühjahr 2011 abgeschlossen. Für den zweiten Abschnitt vom Umspannwerk Salzburg bis zum Umspannwerk Tauern erhielt die APG den positiven Bescheid für die Vorarbeiten zur Umweltverträglichkeitserklärung (UVE).
Alle weiteren Schlüsselprojekte liegen in der im Masterplan festgelegten Zeitplanung.
Netzdaten
Spannungsebene Freileitungen Freileitungen
Trassenlänge/km Systemlänge/km Umspannwerke/Netzschaltanlagen
380 kV 1.104 2.282
220 kV 1.614 3.219
110 kV 695 1.212
Summe 3.413 6.713 58
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Weitere Informationen zum Stromnetz finden Sie auf www.apg.at
Handel und Vertrieb
verbund beliefert in Österreich rund 235.000 Endkunden – Haushalte, Gewerbe und Land- wirtschaft – mit Strom aus 100 % heimischer Wasserkraft. verbund ist damit unter den Top-5- Endkundenlieferanten am österreichischen Strommarkt. Im Jahr 2010 lieferten wir rund 6,6 Milliarden Kilowattstunden. Österreichische Klein- und Mittelbetriebe können jetzt auch ihre CO2-Bilanz mit Strom aus Wasserkraft verbessern – immer mehr Unternehmen entscheiden sich dafür. Auch international steigt die Nachfrage nach Strom aus zertifizierten Wasserkraft- werken – dem VERBUND-Premiumprodukt „H2Ö“ –, insbesondere im Industriekunden- und Weiterverteiler-Segment in Deutschland.
verbund zählt zu den bedeutendsten Händlern am europäischen Strommarkt. Die Kern- kompetenzen im Stromhandel sind die Vermarktung der Eigenerzeugung, der Handel an den europäischen Strombörsen und am bilateralen Handelsmarkt sowie die direkte Belieferung von Weiterverteilern bzw. Stadtwerken im In- und Ausland. Darüber hinaus ist verbund auch im Primärenergiehandel sowie bei Umweltprodukten mit CO2- und Grünstrom-Zertifikaten aktiv.
Unsere Händler-Teams sind an allen wichtigen europäischen Strombörsen sowie am bilate- ralen Over-the-Counter-Markt für direkte Geschäfte zwischen Handelspartnern in 20 europäi- schen Ländern aktiv. Sie bieten eine breite Palette, von standardisierten Stromprodukten bis hin zu individuellen Lösungen. Tochterunternehmen in Deutschland, Kroatien, Mazedonien, Rumänien, Serbien, Slowakei, Tschechien und Ungarn tragen zur Festigung der internationalen Marktposition von verbund bei. Im Zuge der Konzentration auf unsere Kernmärkte haben wir unser Engagement in den Endkundenmärkten in Slowenien und in Griechenland 2010 beendet.
Internationale Beteiligungen
Neben dem Heimmarkt Österreich konzentriert sich verbund auf Deutschland sowie die Beteiligungen in der Türkei, in Frankreich und in Italien.
verbund hat 2010 gemeinsam mit seinem türkischen Partner Sabanci im Joint Venture Enerjisa sein bisher größtes Kraftwerksprojekt in der Türkei abgeschlossen. Im Oktober wurde das nach höchsten Effizienzstandards errichtete Gas-und-Dampfkraftwerk Bandirma rund 350 Kilometer südwestlich von Istanbul mit einer Leistung von rund 930 Megawatt offiziell eröffnet. Neben dem Fokus auf dem Ausbau von Wasserkraftanlagen – derzeit sind 10 Projekte in Bau – und Windanlagen soll das Verteilnetz Baskent EDAS bis 2012 zu einem der führenden Verteilnetzunternehmen der Türkei ausgebaut werden. Es beliefert heute rund 3 Millionen Endkunden in der Region Ankara.
In Frankreich ist die POWEO S.A., an der verbund mit 46 % beteiligt ist, im Endkundenmarkt aktiv. Nach der Inbetriebnahme des Gas-und-Dampfkraftwerks in Pont-sur-Sambre 2009 erfolgte mit dem Baubeschluss für ein 413 Megawatt starkes Gas- und-Dampfkraftwerk in Toul ein weiterer wichtiger Meilenstein. Im Juli ging die Windkraftanlage Auxois Sud mit 12 Mega- watt in Betrieb, weitere Wind- und Photovoltaikanlagen in Frankreich und Übersee sind in
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Weitere Informationen zum Handel und Vertrieb finden Sie auf www.verbund.com unter „Geschäftsbereiche“.
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Download von Infor - mationen zu Enerjisa:
www.enerjisa.com
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Download von Infor - mationen zu POWEO:
www.poweo.com
Bau. Mit der zu Jahresende 2010 getroffenen Entscheidung, die zu 40 % gehaltene Erzeugungs- gesellschaft POWEO Production S.A.S. vollständig zu übernehmen, unternahm verbund einen wichtigen Schritt zur Restrukturierung von POWEO.
Auch die Sorgenia Holding S.p.A., die italienische Auslandsbeteiligung von verbund mit dem Partner CIR (Gruppe Benedetti), konnte ihren Marktanteil als fünftgrößtes Energieunter- nehmen weiter steigern. Die thermischen Kraftwerke Modugno mit 800 Megawatt und Lodi mit 814 Megawatt gingen so wie die Windkraftanlage San Martino in Pensilis mit 12 Megawatt, die Solaranlage Ozieri mit 3 Megawatt und die Biomasseanlage Gallina mit 1 Megawatt Leis- tung ans Netz.
In Deutschland haben wir unsere Aktivitäten ausgeweitet: Im Juni 2010 wurde nach Mün- chen eine weitere Handels- und Vertriebszweigstelle in Düsseldorf eröffnet. Für den Vertrieb von Strom aus erneuerbaren Energien (nach EEG) am deutschen Strommarkt wurde außer- dem die VERBUND EcoSales GmbH gegründet.
In Albanien begann im Februar 2010 der Bau des Wasserkraftwerks Ashta. Ab 2012 wird die- ses Strom für 100.000 albanische Haushalte erzeugen.
Mitgliedschaften von VERBUND
verbund ist unter anderem Mitglied bei folgenden nachhaltigkeitsorientierten Organisationen (in alphabetischer Reihenfolge):
• AGAW (Arbeitsgemeinschaft Alpine Wasserkraft e.V.)
• GRI (Global Reporting Initiative)
• IHA (International Hydropower Association)
• Kleinwasserkraft Österreich
• ÖK-IAD (Österreichisches Komitee Donauforschung)
• Photovoltaic Austria Federal Association
• respACT austrian business council for sustainable development
• Verein für Ökologie und Umweltforschung
• WEC World Energy Council (Österreichisches Nationalkomitee des Weltenergierates)
Seit 2010 ist verbund „Organizational Stakeholder“ der Global Reporting Initiative (GRI). Wir haben die Mission von GRI zur Entwicklung von weltweit anerkannten Standards für Nachhal- tigkeits-Berichterstattung in einem globalen Multi-Stakeholder-Prozess aktiv unterstützt.
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Download von Infor - mationen zu Sorgenia:
www.sorgenia.it
Konzernstruktur VERBUND AG
Stromerzeugung
VERBUND Hydro Power AG
VERBUND Thermal Power GmbH & Co KG VERBUND Renewable Power GmbH Die umweltfreundliche und kostengünstige Erzeugung von Strom ist die Basis für den Erfolg von VERBUND.
Stromtransport
Austrian Power Grid AG
VERBUND betreibt das größte und leistungsfähigste Hochspannungsnetz Österreichs und ist eine wich- tige Schaltstelle im europäischen Stromtransport.
Stromhandel und -vertrieb VERBUND Trading AG VERBUND Sales GmbH
VERBUND ist einer der erfolgreichsten Stromhändler Europas. Seit 2005 beliefert das Unternehmen in Österreich auch Endkunden.
Internationale Beteiligungen
VERBUND International GmbH
Über die VERBUND International GmbH entwickelt das Unternehmen seine Geschäftsaktivitäten im Ausland.
Organe der Gesellschaft
Vorstand
Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes Dr. Johann Sereinig Stellvertretender Generaldirektor und
stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer Mitglied des Vorstandes
Mag. Christian Kern Mitglied des Vorstandes (bis 7.6.2010)
Aufsichtsrat
Dr. Gilbert Frizberg Vorsitzender
Dr. Maximilian Eiselsberg 1. stv. Vorsitzender
Dkfm. Peter Püspök 2. stv. Vorsitzender
o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Günther Brauner (bis 7.4.2010) Dipl.-Betriebswirt Alfred H. Heinzel
Dr. Burkhard Hofer
Mag. Harald Kaszanits (ab 7.4.2010)
Mag. Herbert Kaufmann
Dr. Michael Losch (bis 7.4.2010)
Mag. Dr. Reinhold Süssenbacher (ab 7.4.2010) Dipl.-Ing. Hansjörg Tengg (bis 7.4.2010)
Christa Wagner (ab 7.4.2010)
Ing. Siegfried Wolf
Anton Aichinger Vorsitzender der Konzernvertretung
Kurt Christof Zentralbetriebsratsvorsitzender
Harald Novak Zentralbetriebsratsvorsitzender
Dipl.-Ing. Ingeborg Oberreiner Betriebsratsvorsitzende
Ing. Joachim Salamon Zentralbetriebsrat
Kriterien für die Unabhängigkeit des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat der VERBUND AG hat in seiner Sitzung vom 23.2.2010 folgende Leitlinien für seine Unabhängigkeit (gem. C-Regel 53 des Österreichischen Corporate Governance Kodex) festgelegt:
• „Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren nicht Mitglied des Vorstan- des oder leitender Angestellter der Gesellschaft oder eines Tochterunternehmens der Gesellschaft gewesen sein.
• Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhalten oder im letzten Jahr unterhalten haben. Dies gilt auch für Geschäfts- verhältnisse mit Unternehmen, an denen das Aufsichtsratsmitglied ein erhebliches wirt- schaftliches Interesse hat, jedoch nicht für die Wahrnehmung von Organfunktionen im Kon- zern. Die Genehmigung einzelner Geschäfte durch den Aufsichtsrat gemäß L-Regel 48 führt nicht automatisch zur Qualifikation als nicht unabhängig.
• Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht Abschlussprüfer der Gesell- schaft oder Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen sein.
• Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer anderen Gesellschaft sein, in der ein Vorstandsmitglied der Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist.
• Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht länger als 15 Jahre dem Aufsichtsrat angehören. Dies gilt nicht für Aufsichtsratsmitglieder, die Anteilseigner mit einer unternehmerischen Beteili- gung sind oder die Interessen eines solchen Anteilseigners vertreten.
• Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger (direkte Nachkommen, Ehe- gatten, Lebensgefährten, Eltern, Onkel, Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vor- standsmitglieds oder von Personen sein, die sich in einer in den vorstehenden Punkten beschriebenen Position befinden.“
Nach der Neuwahl des Aufsichtsrates im April 2010 und der Änderung dieser Kodex-Regel (nunmehr muss die Hälfte der Kapitalvertreter unabhängig sein) wurde mit Schreiben des Compliance-Verantwortlichen im Juni 2010 neuerlich die Unabhängigkeit der Aufsichtsrats- mitglieder erhoben. Die Beurteilung erfolgte auf Basis des Aufsichtsratsbeschlusses vom 23.2.2010, wonach sich der Aufsichtsrat wiederum dem Österreichischen Corporate Gover- nance Kodex in der Fassung vom 1.1.2010 unterwarf und die Anwendung der Leitlinien (Anlage zum ÖCGK) für die Unabhängigkeit festlegte.
Von allen zehn Kapitalvertretern liegen schriftliche Erklärungen über ihre Unabhängigkeit vor. Acht davon haben sich als unabhängig erklärt, zwei Aufsichtsratsmitglieder (Eiselsberg, Hofer) haben sich (jeweils hinsichtlich eines Kriteriums) als nicht unabhängig eingestuft.
Die folgenden Kapitalvertreter im Aufsichtsrat entsprechen darüber hinaus auch dem Unabhängigkeitskriterium der C-Regel 54 (keine Vertretung eines Anteilseigners mit einer Beteiligung von mehr als 10 %):
Frizberg, Eiselsberg, Püspök, Heinzel, Kaufmann, Süßenbacher, Wagner und Wolf.
Erneuerbare Energie – Strom von morgen
Im Energiesystem der Zukunft spielt erneuerbare Energie eine zentrale Rolle. Ihr Ausbau muss vor allem in jenen Regionen erfolgen, in denen die natürlichen Ressourcen vorhanden sind und effizient genutzt werden können. Die Berge und Flüsse machen Österreich zu einem bevorzugten Land für die Stromerzeugung aus Wasserkraft. Wasserkraft ist die wirtschaft- lichste und wettbewerbsfähigste erneuerbare Energiequelle. Ihr Ausbau sichert die Stromver- sorgung, erhöht den Anteil erneuerbarer Energieträger und hilft, die Klimaziele zu erreichen.
verbund setzt auch in Zukunft auf diesen Energieträger – ergänzt durch erneuerbare Wind- kraft. Wir investieren vor allem in den Ausbau von Europas grüner Strombatterie: Unsere Spei- cherkraftwerke in den Alpen sind eine wichtige Voraussetzung für die Integration wetterab- hängiger Energieträger wie Wind- und Sonnenkraft in das Energiesystem. Unser Ziel ist, im Jahr 2050 weitgehend frei von Treibhausgas-Emissionen Strom zu produzieren.
Gas-und-Dampfkraftwerke – Brücke zur Energiezukunft
Die sichere Versorgung von Unternehmen, Haushalten, Krankenhäusern, Schulen etc. mit elektrischer Energie setzt einen vielfältigen Erzeugungsmix voraus. In Europa ebenso wie welt- weit produzieren thermische Kraftwerke derzeit den überwiegenden Teil des Stroms.
Moderne Gas-und-Dampfkraftwerke bilden eine umweltfreundliche Brückentechnologie auf dem Weg in das Energiesystem der Zukunft. Sie gleichen Schwankungen bei erneuerbaren Energieträgern aus, arbeiten hocheffizient und stoßen nur halb so viel klimaschädliches Koh- lendioxid wie Kohlekraftwerke aus.
Für verbund sind diese Anlagen die effizienteste und umweltfreundlichste Ergänzung zu den erneuerbaren Energieträgern. Durch die Investition in moderne, hocheffiziente Gas-und -Dampfkraftwerke kann verbund die spezifischen CO2-Emissionen in der thermischen Erzeugung künftig um etwa 40 % gegenüber dem Jahr 2000 reduzieren. Sie sollen mittelfristig thermische Kraftwerke ersetzen, die mit Kohle und Erdöl betrieben werden.
Versorgungssicherheit – gemeinsam stark und unabhängig
Die Versorgungssicherheit ist im europäischen Kontext zu sehen – und zugleich ein wichtiges Ziel der europäischen Energiestrategie. Dafür sind vor allem drei Elemente wichtig: die Nut- zung der vorhandenen Ressourcen in Europa, starke und sichere Stromnetze sowie flexible und ausreichende Speicherkapazitäten.
Das Übertragungsnetz der unabhängig agierenden verbund-Tochtergesellschaft Austrian Power Grid AG ist das leistungsstärkste Netz Österreichs und bindet das Land an die europäi- schen Märkte an. Wir investieren weiter in den Ausbau des Netzes, um auch in Zukunft den sicheren, verlustarmen und umweltfreundlichen Transport von Strom innerhalb Österreichs sowie in den internationalen Strommarkt durchzuführen.
Energieeffizienz – Strom als Teil der Lösung
Die Steigerung der Energieeffizienz um 20 % bis zum Jahr 2020 ist ein strategisches Ziel der Europäischen Union. Es kann durch sparsamen Umgang mit Energie sowie durch innovative Lösungen erreicht werden.
Für verbund ist der Einsatz von Strom ein wichtiger Beitrag für mehr Energieeffizienz. Wir engagieren uns intensiv für Elektromobilität auf Basis erneuerbarer Energien. Außerdem unterstützen wir den Pakt für Energieeffizienz. Dieser Schulterschluss von Politik und Wirt- schaft soll den Gesamtenergieverbrauch in Österreich bis 2020 stabilisieren. Darüber hinaus investiert verbund in den Kraftwerkspark und die Netzinfrastruktur. Alleine die Maßnahmen der vergangenen fünf Jahre erbringen künftig jährlich 350 GWh mehr Strom. Schließlich unter- stützen wir den effizienten Umgang von Endkunden mit Energie – zum Beispiel durch Ener- gieberatung, effizientes Energiemanagement und die Einführung intelligenter Stromzähler.
Klimaschutz – Verantwortung übernehmen
Der Einsatz von Ressourcen zur Energiegewinnung beeinflusst wesentlich die Treibhausgas- Emissionen. In Europa sollen diese bis zum Jahr 2020 um 20 % reduziert werden. Bis 2050 wird ein Rückgang von 80 bis 95 % angestrebt. Dafür sind wirkungsvolle Maßnahmen in allen Berei- chen erforderlich.
verbund entwickelt Szenarien, um die Auswirkungen des Klimawandels – vor allem auf den Wasserhaushalt – zu bewerten und in Entscheidungen einzubinden. Gemeinsam mit den füh- renden Energieversorgern Europas unterstützen wir das Ziel der Dekarbonisierung der Strom- produktion bis zum Jahr 2050. Unsere spezifischen Emissionen lagen – nach einem wetter- und wasserführungsbedingten Tiefststand von 74 g CO2pro Kilowattstunde 2009 – im Jahr 2010 bei 104 g CO2pro erzeugter Kilowattstunde. Damit liegt verbund im Spitzenfeld der klimafreund- lichsten Energieversorger Europas. Wir werden weiter aktiv zum Klimaschutz beitragen – zum Beispiel mit ambitionierten kurz- und langfristigen Klimazielen im Unternehmen. Wir forcie- ren den Ausbau erneuerbarer Energien, investieren in Innovationen und erhöhen beständig die Effizienz unserer Kraftwerke.
Kennzahl Einheit 2008 2009 2010 Kommentar
Umsatzerlöse Mio. € 3.744,7 3.483,1 3.307,9 Rückgang wegen niedrigerer Absatzpreise aufgrund der stark gesunkenen Terminmarktpreise Operatives Ergebnis Mio. € 1.138,6 1.042,3 828,5 Rückgang wegen geringerer
(EBIT) Wasserführung, schwacher
Entwicklung der Großhandels- preise und des Einflusses des wirtschaftlichen Umfelds Konzernergebnis Mio. € 686,6 644,4 400,8 Negative Einmaleffekte im
Finanzergebnis, wie z. B. die Wertberichtigung der Beteiligung an POWEO S.A.
Gearing 1 % 88,0 140,4 96,8 Positive Auswirkung der Kapital-
erhöhung der VERBUND AG Economic Value Mio. € 467,3 350,4 54,2 Rückgang im Wesentlichen durch
Added (EVA) 1 Anstieg des Capital Employed,
bedingt durch die verstärkte Investitionstätigkeit
Ergebnis je Aktie 2 € 2,23 2,09 1,28 Verringerung bedingt durch die Ergebnisentwicklung, aber auch durch die Ausgabe von rund 39,2 Mio. neuen Aktien im Zuge der Kapitalerhöhung
Buchwert je Aktie € 10,15 11,06 12,59 Steigerung um rund 28 % auf- grund der Kapitalerhöhung
Cashflow je Aktie € 3,03 3,14 2,24 Rückgang insbesondere wegen
des geringeren Deckungsbeitrags aus der Erzeugung
(Vorgeschlagene) € 1,05 1,00 0,55 Vorgeschlagene Dividende: 0,55 €
Dividende je Aktie bei rund 347,4 Mio. Aktien
Sonderdividende € – 0,25 0,00 Einmalige Sonderdividende 2009
Ausschüttungsrate % 47,13 59,79 47,67 Reduktion aufgrund der ein- maligen Sonderdividende 2009 Dividendenrendite % 3,22 4,21 1,97 Deutlich geringere Dividendenren-
dite wegen geringerer Dividende
Letztkurs € 32,56 29,71 27,88 Schwieriges Börseumfeld für
VERBUND-Aktie Versorger drückt Letztkurs unter
Vorjahresniveau
Stromabgabe GWh 92.525 111.962 141.369 Vor Fremdstromhandelssaldierung (nach Saldierung: 2010: 55.729 GWh, 2009: 51.289 GWh, 2008:
56.057 GWh)
1Die Kennzahl wurde einer Überarbeitung unterzogen. Die Vorjahreswerte wurden angepasst.
2Die durchschnittliche Aktienanzahl wurde bei der Berechnung vom Gewinn je Aktie taggenau ermittelt.
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Kontakt Investor Relations:
Mag. Andreas Wollein Tel.: +43 (0)50313-52604 E-Mail: andreas.wollein@
verbund.com
Ergebnisentwicklung
Das Ergebnis für 2010 ist wie prognostiziert rückläufig. Die Umsatzerlöse reduzierten sich von 3.483,1 Mio. Euro um 5,0 % auf 3.307,9 Mio. Euro. Der Rückgang des operativen Ergebnisses war geringer als zu Jahresanfang erwartet. Es sank um 20,5 % auf 828,5 Mio. Euro. Das Kon- zernergebnis reduzierte sich stärker als erwartet um 37,8 % auf 400,8 Mio. Euro. Grund dafür waren bereits kommunizierte Einmaleffekte aus der Wertberichtigung der Beteiligung an POWEO S.A. sowie Wechselkursverluste aus einer Yen-Anleihe. Weiters stieg der Zinsaufwand infolge verstärkter Fremdkapitalaufnahmen im Jahr 2009.
Die im Vergleich zu 2009 schwächere Wasserführung der Flüsse wirkte sich auf das Ergebnis aus, da verbund in Österreich rund 90 % des Stroms aus Wasserkraft gewinnt. Der Erzeu- gungskoeffizient lag mit 0,99 zwar nur um 1,0 % unter dem vieljährigen Durchschnitt, aber um 7,0 Prozentpunkte unter dem Wert im Vorjahr. Durch den Erwerb der bayerischen Innkraft- werke im Jahr 2009 konnte die witterungsbedingte Mindererzeugung der Laufkraftwerke aber kompensiert werden.
Im Gegenzug stieg die thermische Erzeugung um 56,9 % auf 4.258 GWh. Ausschlaggebend dafür waren die höhere thermische Eigenerzeugung sowie der anteilige Strombezug aus dem POWEO-Kraftwerk Pont-sur-Sambre, das seit Ende September 2009 in Betrieb ist. Die Eigen- erzeugung im Jahr 2010 betrug insgesamt 31.078 GWh, also um 3,9 % mehr als 2009.
Zusätzlich wurde das Ergebnis durch die äußerst schwache Entwicklung der Großhandels- preise stark beeinflusst. So lagen die für das Geschäftsjahr 2010 relevanten Preise für im Jahr 2009 gehandelte Strom-Forwardkontrakte (Year Base 2010) im Durchschnitt mit 49,2 Euro/MWh um 30,0 % unter dem Vorjahresniveau. Die Preise für die im Jahr 2009 gehandelten Front-Year-Peak- Kontrakte sanken im Jahresdurchschnitt 2009 mit 69,8 Euro/MWh um rund 30,0 %.
Kommentare zur Entwicklung einzelner Wirtschafts-Kennzahlen
Der im operativen Ergebnis enthaltene Aufwand für aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhte sich geringfügig auf 308,4 Mio. Euro. Die laufenden Auszahlungen für aktive und pensionierte Beschäftigte sanken im Vergleich zum Vorjahr geringfügig von 329,0 Mio. Euro um 1,5 Mio. Euro auf 327,5 Mio. Euro. Rund 16 % dieser Auszahlungen wurde für Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter in Altersteilzeit oder Pension bzw. deren Hinterbliebene geleistet.
Der Economic Value Added (EVA), die für den verbund-Konzern steuerungsrelevante Kennzahl für die Wertschaffung, sank von 350,4 Mio. Euro auf 54,2 Mio. Euro. Der Verschul- dungsgrad (Gearing) betrug 96,8 % nach 140,4 % im Vorjahr. Die Nettoverschuldung sank, im Wesentlichen bedingt durch die Kapitalerhöhung, von 4.788,9 Mio. Euro auf 4.233,9 Mio. Euro.
Das Eigenkapital erhöhte sich auf 4.372,4 Mio. Euro (Vorjahr: 3.409,7 Mio. Euro). Der operative Cashflow sank von 968,0 Mio. Euro auf 778,2 Mio. Euro.
Pensionsverpflichtungen
verbund fühlt sich seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch nach deren Ausscheiden aus dem Unternehmen verpflichtet und leistet Pensionszahlungen. Zum Teil erfolgt dies auf Basis von Betriebsvereinbarungen und individuellen Verträgen mit einem leistungsorientier- ten System. Für die übrigen Beschäftigten besteht ein beitragsorientiertes Pensionssystem.
Pensionsverpflichtungen in Mio. €
2008 2009 2010
Barwert der durch Fondsvermögen gedeckten Verpflichtungen 173,8 175,6 174,4
Zeitwert des Planvermögens –132,6 –162,1 –158,6
Nettowert der durch Fondsvermögen gedeckten Verpflichtungen 41,1 13,5 15,8 Barwert der nicht durch Fondsvermögen gedeckten Verpflichtungen 231,9 226,7 215,0
273,0 240,2 230,8
Pensionsähnliche Verpflichtungen
Barwert der nicht durch Fondsvermögen gedeckten Verpflichtungen 114,5 115,7 122,5 Nicht durch Fondsvermögen gedeckte Verpflichtungen 387,5 355,9 353,3
Die leistungsorientierten Verpflichtungen von verbund sind teilweise durch Pensionskas- senvermögen gedeckt, das für diesen Zweck gebunden ist. Für den Großteil der nicht durch Fondsvermögen gedeckten Verpflichtungen hält verbund Wertpapiere. Soweit diese durch die Pensionskasse zu erfüllen sind, besteht eine Nachschussverpflichtung des Arbeitgebers.
Weiters profitieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von einer Krankenzusatzversiche- rung, für die sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer Prämien leisten. Die nach Pensions- antritt zu leistenden Arbeitgeberzuschüsse zu den Prämien werden von verbund als pensions - ähnliche Verpflichtungen bilanziert.
Absatz nach Kundensegmenten in GWh
2009 2010 Änderung
Endkunden 10.288 11.451 +11,3 %
Weiterverteiler 23.154 23.390 +1,0 %
Händler 16.128 19.211 +19,1 %
Eigenbedarf 1.720 1.677 –2,5 %
Konzernverwendung 51.289 55.729 +8,7 %
Forwardkontrakte 60.673 85.640 +41,2 %
Absatz nach Ländern in GWh
2009 2010
Österreich 25.245 25.115
Deutschland 19.718 21.258
Frankreich 5.488 6.915
Italien 396 839
Bulgarien 151 472
Ungarn – 432
Luxemburg 28 245
Sonstige 263 452
Summe 51.289 55.729
Deckungsbeitrag Netz Deckungsbeitrag Strom
248,2 // 11,1 % Zuflüsse aus Finanzinvestitionen/Beteiligungen 182,7 // 8,2 % Kapitalerhöhung, Aufnahme von
Fremdmitteln und Liquidität
459,3 // 20,5 %
Summe 2.239,9 // 100,0 %
1.349,7 // 60,3 %
Mittelherkunft in Mio. €
51 % des Gewinns, den verbund erwirtschaftet, kommen über die Dividenden-Auszahlung an den Hauptaktionär, die Republik Österreich, wieder der Gesellschaft zugute.
Aktie
Das Börsejahr 2010 war von den Folgen der Finanzmarktkrise gezeichnet. An den internatio- nalen Börsen kam es im ersten Halbjahr 2010 zum Teil zu deutlichen Kursverlusten. In der zweiten Jahreshälfte konnten sich die Börsen trotz schwieriger Rahmenbedingungen spürbar erholen. Insgesamt war das Jahr 2010 von einer markanten Differenzierung zwischen den ein- zelnen Märkten und auch zwischen den verschiedenen Branchen geprägt. Auf Jahressicht konnte der US-Börsenindex Dow Jones Industrial um 11,0 % zulegen, während der Euro Stoxx 50 und der Nikkei 225 unter dem Vorjahresultimo blieben.
Gesellschaft Lieferanten
218,8 // 10 %
Kapitalgeber 706,7 // 32 %
Mitarbeiter/-innen 330,5 // 15 %
Summe 2.239,9 // 100 %
983,9 // 44 %
Mittelverwendung nach Stakeholder-Gruppen in Mio. €
Tilgungen von Fremdmitteln Investitionen
101,9 // 5 % Ertragssteuerzahlungen 218,8 // 10 % Zahlungen aus dem Personalbereich 330,5 // 15 %
Nettozinszahlungen 145,6 // 7 %
Dividenden und Ausschüttungen 459,2 // 21 %
Sonstiges 154,5 // 7 %
Summe 2.239,9 // 100 %
829,4 // 37 %
Mittelverwendung nach Auszahlungsgruppen in Mio. €
Die Wiener Börse hat sich 2010 neuerlich sehr gut entwickelt. Wie bereits im Jahr 2009 konnte der Wiener Leitindex ATX die Indexentwicklung der meisten internationalen Börsen- plätze klar übertreffen. Der Kursverlauf an der Wiener Börse war in den ersten drei Quartalen von hoher Volatilität gekennzeichnet, die vor allem von Unsicherheiten über die weitere Kon- junkturentwicklung und Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise geprägt war. Erst im September hat eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung eingesetzt. Zum Jahresende schloss der ATX mit 2.904,5 Punkten und einer positiven Performance von 16,4 %.
Der Verlauf der verbund-Aktie 2010 war von der anhaltenden Unsicherheit der Anleger gegenüber Versorgerwerten geprägt. In den ersten zwei Monaten entwickelte sich die Aktie im Gleichklang mit dem ATX. Nach einem Aufwärtstrend im März und Anfang April verlor die Aktie an Wert. Nach einer neuerlichen kurzen Erholung gab der Kurs Ende des ersten Halbjah- res 2010 nach Ankündigung der Kapitalerhöhung deutlich nach. Im Juli und August entwi- ckelte sich die Aktie wieder im Gleichklang mit dem ATX. Im September standen Versorger- werte aufgrund niedriger Strompreise und neuer Steuerbelastungen generell unter Druck, was sich auch negativ auf die verbund-Aktie auswirkte. Nach einer Erholung im Oktober verlor sie Ende November, beeinflusst durch das schlechte Marktumfeld, stark an Wert. Im Dezember konnten diese Verluste wieder größtenteils ausgeglichen werden. Zum Jahresende schloss die verbund-Aktie mit einem Kurs von 27,9 € und einer negativen Performance von 6,2 %. Die verbund-Aktie entwickelte sich damit schwächer als der ATX (+16,4 %), aber etwas besser als der Branchenindex DJ STOXX Utilities (–8,7 %).
Kursentwicklung
120
110
100
90
80
VERBUND (–6 %) DJ STOXX Utilities (–9 %) ATX (+16 %) 1.1.
2010 1.2.
2010 1.3.
2010 1.4.
2010 1.5.
2010 1.6.
2010 1.7.
2010 1.8.
2010 1.9.
2010 1.10.
2010 1.11.
2010 1.12.
2010
VERBUND-Aktie: Relative Kursentwicklung in %