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Bürgerforum zum Aquatoll der Zukunft in der Ballei Neckarsulm Informationsveranstaltung verdeutlicht, warum Entscheidung schwer fällt und schwer wiegt

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PI 94/2018 v. 13.04.

Viele Zuhörer beim Bürgerforum zum Aquatoll der Zukunft in der Ballei Neckarsulm Informationsveranstaltung verdeutlicht, warum Entscheidung schwer fällt und schwer wiegt

Wieviel Aquatoll kann sich die Stadt Neckarsulm angesichts der aktuellen

Haushaltslage noch leisten? Damit Bürger und Nutzer sich selbst eine Meinung bilden können, veranstaltete die Stadt Neckarsulm ein öffentliches Bürgerforum im

städtischen Gemeinschaftszentrum Ballei. Das dicht gepackte Informationsprogramm schlug den Bogen von der schwierigen Ausgangslage über die technische und

wirtschaftliche Bewertung, die möglichen Entwicklungsvarianten und die finanziellen Rahmenbedingungen bis hin zur Bürgerbeteiligung, die mit dem Bürgerforum

eingeleitet wurde.

Rund 450 Besucher verfolgten zwei Stunden lang die Ausführungen von Oberbürgermeister Steffen Hertwig und dem Gutachter der Kannewischer

Management AG, Stefan Studer. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung. Die Leiterin der städtischen Volkshochschule, Ursula Jaksch, begrüßte die Zuhörer und moderierte den Informationsabend. „Die Zukunftsentscheidung zum Aquatoll ist komplex und

vielschichtig“, stellte Ursula Jaksch fest. Dies wurde angesichts der Fülle der

vermittelten Informationen deutlich. Auch die weitreichenden Auswirkungen der zu treffenden Entscheidung wurden hervorgehoben. „Sie ist eine der wichtigsten und weitreichendsten kommunalpolitischen Weichenstellungen der jüngsten Zeit“, unterstrich OB Steffen Hertwig. Der Gemeinderat soll noch vor der Sommerpause abschließend über die Zukunft des Aquatoll entscheiden, wie der OB ankündigte. „Wir wollen Klarheit für unsere Bürger, für die Nutzer und für unsere Mitarbeiter

gewinnen.“

Schwierige Ausgangslage und jährliches Defizit verstärken Handlungsdruck Das Aquatoll weise nach fast 28 Betriebsjahren dringenden Sanierungsbedarf auf, beschrieb Steffen Hertwig die Ausgangslage. Zusätzlich müsste es attraktiviert

werden, um sich im verschärften Wettbewerb zu behaupten. Das hohe jährliche Defizit zu Lasten des städtischen Haushalts verstärke den Handlungsdruck. Laut

Haushaltsplan 2018 beträgt der Zuschussbedarf für den städtischen Eigenbetrieb Aquatoll mit Erlebnisbad, Sauna, Sportbad und Ernst-Freyer-Bad einschließlich Abschreibungen 3,628 Millionen Euro. Davon entfallen 1,147 Millionen Euro auf das Erlebnisbad mit Saunabereich.

Dem zuletzt stark angestiegenen Defizit stehen sinkende Gewerbesteuereinnahmen gegenüber. Zudem müssten die Entscheidungsträger die investiven und finanziellen Rahmenbedingungen im Blick behalten, gab OB Hertwig zu bedenken. „Die

Entscheidung über die Zukunft des Aquatoll hat weitreichende Auswirkungen auf die Haushaltsplanung insgesamt.“ So müsse die Stadt weiter Millionenbeträge in

kommunale Pflichtaufgaben investieren. Als Beispiele nannte Steffen Hertwig die

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Generalsanierung der Hermann-Greiner-Realschule, die Brandschutzsanierung an der Johannes-Häußler-Schule, den Neubau der Kita Pichterich, die Erweiterung der Kita Lautenbacher Straße, die Entwicklung neuer Wohn- und Gewerbegebiete, den städtischen Beitrag zum Mobilitätspakt für den Wirtschaftsraum Heilbronn-

Neckarsulm und die Sanierung der Tiefgaragen. Darüber hinaus würde der geplante Neubau des B 27-Anschlusses „Binswanger Straße“ von 2022 an weiter zu Buche schlagen. Sollte dieses Infrastrukturprojekt verwirklicht werden, müsste die Stadt auch noch den restlichen Eigenanteil von etwa elf Millionen Euro der auf die Stadt

entfallenden Baukosten von insgesamt 21 Millionen Euro finanzieren.

Diese „nüchternen Zahlen“ seien nicht als Wertung für eine bestimmte Entscheidung zu verstehen, betonte OB Hertwig. Sie zeigten aber doch das Spannungsverhältnis auf, in dem der Gemeinderat entscheiden müsse. „Die Frage lautet: Wieviel Bad kann und will sich die Stadt leisten?“

Drei Entwicklungsperspektiven für das Aquatoll der Zukunft Um diese Entscheidung vorzubereiten, hat der Gemeinderat die

Entwicklungsperspektiven für das Aquatoll der Zukunft auf drei Varianten verdichtet.

Stefan Studer stellte die unterschiedlichen Handlungsoptionen im Überblick vor. Das Aquatoll Sportbad bleibt in den einzelnen Varianten jeweils unverändert erhalten.

Variante 1: Ausgangspunkt für diese Variante war die Untersuchung einer

Komplettsanierung des Aquatoll. Die dafür notwendigen Investitionskosten von rund 23 Millionen Euro wurden aber als zu hoch erachtet. Daher wurde eine Variante untersucht, die eine reduzierte, stufenweise Sanierung von Erlebnisbad und

Saunalandschaft in einzelnen Abschnitten (Etappierung) vorsieht. Die Bauabschnitte umfassen die Betonsanierung (eine Million Euro) und die teilweise Attraktivierung des Erlebnisbades (drei Millionen Euro). Hinzu kommen die Erneuerung der Umkleiden sowie die Erweiterung und Attraktivierung der Saunalandschaft (6,5 Millionen Euro).

Der Investitionsbedarf wird auf insgesamt etwa zwölf Millionen Euro geschätzt.

Bei dieser Variante sind allerdings aufgrund der Lebenszyklen der Bauteile früher Folgeinvestitionen in die Instandhaltung des Bades erforderlich als bei einer Komplettsanierung.

Variante 2: In dieser Variante bleiben nur das Sportbad und der Saunabereich erhalten.

Das Erlebnisbad wird mit einem geschätzten Kostenaufwand von zwei bis drei

Millionen Euro abgebrochen. Die Saunalandschaft wird mit Investitionskosten von 6,5 Millionen Euro erweitert und attraktiviert. Mit dem Wegfall des Erlebnisbades müsste der dann überdimensionierte Eingangsbereich neu gebaut werden. Die Umkleiden und Verwaltungsräume würden in diesem Zuge mit saniert. Umbau und Sanierung des Eingangsbereichs kosten etwa drei Millionen Euro. Damit beträgt der

Gesamtinvestitionsaufwand etwa zwölf Millionen Euro.

Die Kosten für diese Variante wurden als Investitionsrahmen auf die Variante eins übertragen, um zu prüfen, in welchem Umfang eine reduzierte Sanierung des

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Freizeitbades mit dem gleichen Kostenbetrag möglich ist. Daraus wurden die in der Variante eins vorgesehenen Sanierungsabschnitte grob entwickelt.

In der zweiten Variante wäre der Neubau eines Reha- und Fitnessbereichs

einschließlich Nebenräume als Ersatz für das entfallende Erlebnisbad grundsätzlich denkbar. Voraussetzung ist allerdings, dass sich ein externer privater Investor zu einem entsprechenden Engagement bereiterklärt. Eine finanzielle Beteiligung oder

Trägerschaft der Stadt ist ausgeschlossen.

Variante 3: Diese Variante sieht nur den Erhalt des Sportbades vor. Das Erlebnisbad und die Saunalandschaft werden komplett abgerissen. Hierbei entstehen lediglich Abbruchkosten in Höhe von zwei bis drei Millionen Euro. Auch in dieser Variante ist der Neubau eines Reha- und Fitnessbereichs als privates Investitionsvorhaben

grundsätzlich möglich.

Bürgerbegleitgruppe vertritt Interessen der Nutzer

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass das Aquatoll „für Neckarsulm ein wichtiges, auch emotionales Thema“ ist, wie Moderatorin Ursula Jaksch eingangs formulierte. „Es verkörpert ein Stück Neckarsulmer Identität.“ Allerdings beträgt der Anteil der Neckarsulmer Bürger unter den Badegästen im Erlebnisbad nur 15 Prozent.

Mit zu den treuesten Besuchern aus Neckarsulm gehören die Mitglieder der

Rheumaliga und die Teilnehmer der Aquakurse, die im Aquatoll angeboten werden.

Beide Gruppen haben OB Hertwig jeweils eine Liste mit rund 400 Unterschriften übergeben, um sich für den Erhalt des Erlebnisbades auszusprechen. Steffen Hertwig hat daraufhin die Rheumaliga und die Teilnehmer der Aquakurse eingeladen, jeweils einen Vertreter in die Bürgerbegleitgruppe zu entsenden.

Die Begleitgruppe setzt sich aus den verschiedenen Nutzer- und Interessengruppen zusammen und umfasst 15 bis 18 Mitglieder. Sie soll die Funktionen, Bedürfnisse und Zielgruppen im Aquatoll der Zukunft definieren. In zwei bis drei Treffen erarbeitet die Begleitgruppe Vorschläge und Empfehlungen. Die Mitglieder stellen ihre Ergebnisse in der Gemeinderatssitzung am 17. Mai öffentlich vor. „Gemeinderat und Verwaltung machen sich die Entscheidung nicht leicht“, versicherte OB Hertwig. „Wir wollen nicht einfach durchentscheiden, sondern sicherstellen, dass alle Anliegen und Interessen berücksichtigt werden.“ (snp)

Kannewischer Management AG begleitet Aquatoll von Anfang an

Die Kannewischer Management AG ist ein Schweizer Unternehmen und plant seit 46 Jahren Bäder- und Wellnessanlagen. Zu den mehr als 300 realisierten Projekten und Studien gehört auch das Aquatoll. Beim Neubau des Freizeitbades 1990 war das Beratungsunternehmen für die technische Planung und die Fachbauleitung

verantwortlich. Auch der damals innovative und vielfach kopierte Wildwasserkanal geht auf die Technikplanung von Kannewischer zurück. 2009 beriet die Firma den

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städtischen Eigenbetrieb bei der Erweiterung der Kindererlebniswelt. 2017 erstellte das Unternehmen im Auftrag der Stadt ein Gutachten zur Wirtschaftlichkeit

verschiedener Entwicklungsszenarien. (snp)

Bildunterzeilen:

(Bild „Bürgerforum“) Rund 450 Besucher nahmen am Bürgerforum Aquatoll in der Ballei Neckarsulm teil.

(Bild „Podium“) Beim Bürgerforum Aquatoll in der Ballei konnten die Besucher Fragen an das Podium richten: (v. li.) Gutachter Stefan Studer, OB Steffen Hertwig,

Werkleiterin Ursula Stiefken, Stadtkämmerer Jürgen Kaufmann und Moderatorin Ursula Jaksch.

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