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Academic year: 2022

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Edukation

Information, Schulung und Beratung im Wundmanagement

Marion Stein

Patienteninformationszentrum

Überblick

• Warum Schulung und Beratung im Wundmanagement?

• Expertenstandard und Ziele von Edukation

• Grundlagen aus der Kommunikation

• Informieren, Schulen, Beraten – Wo liegt der Unterschied?

• Beratungsthemen bei chronischen Wundarten

• Patientenschulung – Methodik / Didaktik

• Bearbeitung eines Fallbeispiels

• Zusammenfassung

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Warum Schulung und Beratung im Wundmanagement

• Chronische Wunden treten häufig im Zusammenhang mit chronischer Erkrankung auf (Diabetes, Gefäßerkrankungen, Immobilität)

• Heilung ist oft nur in Kombination mit Gesundheitskompetenz und Verhaltensänderungen bei Patienten möglich

• Aufgrund langer Erkrankung sinkt die Akzeptanz von Behandlungsvorschlägen und die Therapietreue

• Patienten entwickeln eigene Strategien, oft unter falschen Annahmen oder mit einem Wissensdefizit

• Die positive Bewältigung einer chronischen Erkrankung ist eine komplexe Aufgabe

Warum Schulung und Beratung im Wundmanagement

Seite 4

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Was sagt der Expertenstandard?

Patientenedukation im Wundmanagement

Definition bezogen auf Wundmanagement:

Die Patientenedukation geht der Frage nach, welches Wissen und Können erforderlich ist, um im Alltag mit der Wunde umzugehen. Sie beinhaltet alle Formen der Wissensvermittlung wie die strukturierte Schulung, Anleitung, Information und Aufklärung. Sie beinhaltet aber auch die professionelle Beratung zu Fragen von Patienten und Angehörigen.

Sailer M.: Patientenedukation in Panfill E.-M., Schröder G.: Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, 3. Auflage, Verlag Hans Huber Bern

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Ziele der Patientenedukation

• Empowerment / Befähigung

• Selbstwirksamkeit / Gesundheitskompetenz entwickeln,

• Wissensvermittlung

• Vermeidung von Langzeitfolgen

• Hilfen geben in der Alltagsbewältigung, Erhöhung der Lebensqualität

• Kostendämpfung

Fallbeispiel

Frau M., 53 Jahre alt, venöses Ulcus cruris, Rezidive seit mehreren Jahren,

• sie hat in der Vergangenheit häufig den Arzt gewechselt, als Grund sagt sie: „das hat alles nichts gebracht“

• sehr trockene Haut, Narbengewebe,

• trägt keine Kompression, „weil ja offene Stellen da sind“

• ist sehr angespannt und hoffnungslos „ jeder sagt mir was anderes“

Was braucht Frau M.?

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Überblick

• Warum Schulung und Beratung im Wundmanagement?

• Expertenstandard und Ziele von Edukation Grundlagen aus der Kommunikation

• Informieren, Schulen, Beraten – Wo liegt der Unterschied?

• Beratungsthemen bei chronischen Wundarten

• Patientenschulung – Methodik / Didaktik

• Bearbeitung eines Fallbeispiels

• Zusammenfassung

Kommunikation – Sprache in der Pflege

Marion Stein

Einige grundsätzliche Überlegungen

Das Sprechen als Pflegehandlung verstehen Pflegende sind zentrale Ansprechpartner

Mit Worten bekommen wir Zugang zur Gefühls- und Gedankenwelt Kurzgespräche findet oft handlungsbegleitend statt

Sprachkompetenz ist Teil der Pflegekompetenz Misslungene Kommunikation raubt Kraft

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Kommunikation

Was die Botschaft schwierig macht:

Füllwörter:

• irgendwie, sowieso, quasi, eigentlich, vielleicht Stresswörter:

• müssen, wartet schon, schnell noch, mach mal, zack- zack

Negativwörter:

• Fehler, schlecht, Problem, kann nicht, das kannst Du vergessen,

Marion Stein

Kommunikation

Aktives (Patientenzentriert) Zuhören Bewusste Rückmeldung

• Blickkontakt, Interesse, Gesprächsatmosphäre

• Gesten, Körpersprache, Nicken, ..hmm, ..ja,

• Sich in den anderen hineinversetzen

• spiegeln, paraphrasieren, (zusammenfassen)

nachhaken, „ wenn ich Sie richtig verstehe…“ „ich habe jetzt herausgehört dass… stimmt das so?

• Emotionen verbalisieren

• Wenn ich das höre, denke ich…..,

• Das macht Sie ganz schön wütend, traurig, ratlos…,

• Zusammenfassen

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Kommunikation

Kommunikationsquatrat nach Friedemann Schulz von Thun – Eine kurze Wiederholung:

Die 4 Seiten einer Nachricht:

Quelle: https://www.schulz-von-thun.de/die-modelle/das-kommunikationsquadrat

Marion Stein

Kommunikation

Beispiel: „Die Kollegin hat den Verband aber ganz anders gemacht“

Empfangen der Sachbotschaft: „Die Kollegin hat den Verband anders gemacht “ Pflegeperson fragt: „Was hat Sie anders gemacht, war das gut für Sie?“

Empfangen der Beziehungsbotschaft: „Sie können das nicht richtig“

Pflegekraft sagt: „Ich habe eben meine Methode?“

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft: „Ich bin mir unsicher, ob durch den Unterschied Nachteile entstehen“

Pflegekraft sagt z.B.: “Ich frage bei der Kollegin nach, ob es einen besonderen Grund für die andere Technik gab“

Empfangen des Appells: „Machen Sie das so wie vorher“.

Pflegekraft sagt: „Dann mache ich den Verband jetzt noch mal neu“

Marion Stein

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Kommunikation in der Gesundheitsförderung

Kohärenzbegriff nach Antonovski:

Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit

als die drei zentralen Komponenten des Kohärenzgefühls („Ich kann eine Anforderung schaffen“)

Quelle: Antonovsky, Aaron (1997). Salutogenese: Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Deutsche Herausgabe von Alexa Franke.

Tübingen: dgvt-Verlag.

Marion Stein

Handhabbarkeitdefiniert Antonovsky als „das Ausmaß, in dem man wahrnimmt, dass man geeignete Ressourcen zur Verfügung hat, um den Anforderungen zu begegnen“

Handhabbarkeit – eine wichtige Stellschraube in der Beratung

Halte ich das für grundsätzlich lösbar?

Habe ich Vertrauen in meine Fähigkeiten?

Verfüge ich über die Ressourcen, die ich brauche?

Kann ich auf andere zurückgreifen?

Bin ich nicht über- oder unterfordert?

Marion Stein

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Handhabbarkeit - hilfreiche Fragen

• Wie sind sie zurechtgekommen mit…

• Was hat gut funktioniert…

• Was brauchen Sie, um…

• Auf welche Schwierigkeiten sind Sie gestoßen…

• Was hindert Sie daran, dass…

• Was macht Ihnen am meisten zu schaffen…

• Was möchten Sie bis zum nächsten Mal erreichen…

Erfolgreiche Edukation braucht Empathie, Akzeptanz und Echtheit!

Marion Stein

Überblick

• Warum Schulung und Beratung im Wundmanagement?

• Expertenstandard und Ziele von Edukation

• Grundlagen aus der Kommunikation

Informieren, Schulen, Beraten – Wo liegt der Unterschied?

• Beratungsthemen bei chronischen Wundarten

• Patientenschulung – Methodik / Didaktik

• Bearbeitung eines Fallbeispiels

• Zusammenfassung

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Was ist Patientenedukation?

Informieren Schulen Beraten

Worin besteht der Unterschied?

Was ist Patientenedukation?

Informieren

• Information ist eine knappe mündliche, schriftliche oder mediale Weitergabe Beispiel: „Bei der pAVK kann das Gehtraining für die Bildung neuer Blutgefäße sorgen.“

Merke: Gutes Schriftliches Material sollte die mündliche Information nicht ersetzten, kann aber unterstützen.

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Was ist Patientenedukation?

Schulen

• Eine Schulung ist eine geplante Lernerfahrung

• Eine Schulung ist didaktisch aufgebaut und hat konkrete, überprüfbare Lernziele.

• Eine Schulung bezweckt eine Aneignung von Wissen und Erlernen bestimmten Fertigkeiten.

Beispiel: s.c. Spitzen, An- und Ausziehen eines Kompressionsstrumpfes

Was ist Patientenedukation?

Beraten

• Beraten in der Pflege setzt an der Stärkung der Selbstwirksamkeit an.

• Der Ratsuchende kommt entweder bereits mit einem konkreten Anliegen oder

entwickelt seine Fragen und Ziele im Verlauf der Beratung.

Beispiel: „Ich würde gerne mehr Sport machen“

Die Ratsuchenden bestimmen selbst, was sie erreichen wollen und wie sie es erreichen wollen.

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Beratungsthemen im Wundmanagement

• Wundursache, zeitliche Erwartung der Wundheilung

• Vermeidung von thermischer, mechanischer und chemischer Traumata

• Maßnahmen zur Wundheilung, Verbandstoffe, Hygiene

• Kleider- und Schuhauswahl , Körperpflege

• Bedeutung von Schmerz, Exsudat und Geruch

• Umgang mit psychischen und sozialen Problemen

• Körperbildstörung

• Bedarfsgerechte Ernährung

• Angepasste Hautpflege

• Rauchentwöhnung

Quelle: DQNP: Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden 1. Aktualisierung 2015

Beratungsthemen chronische Wunden

Krankheitsspezifische Beratung Ulcus cruris venosum und Ulcus cruris mixtum

• Kompressionstherapie

• Umgang mit Einschränkungen durch die Kompressionstherapie

• Umgang mit An- und Ausziehhilfen

• Hautpflege

• Bewegungstraining, Aktivierung der Muskelpumpen

Quelle: DQNP: Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden 1. Aktualisierung 2015

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Beratungsthemen chronische Wunden

Krankheitsspezifische Beratung Ulcus cruris arteriosum – pAVK

• Lagerung der Beine

• Bewegungsförderung - Gefäßsport

• Druckreduktion

• Zusammenhang Ernährung - Übergewicht

• Rauchentwöhnung

Quelle: DQNP: Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden 1. Aktualisierung 2015

Beratungsthemen chronische Wunden

Krankheitsspezifische Beratung Diabetisches Fußulcus

• Fußinspektion, Erkennen von Ulcerationen

• Druckentlastendes Schuhwerk

• Regelmäßige Fußpflege (ggf. ärztl. Verordnung)

• Umgang mit Verletzungen (Amputationsnotbremse)

• Sturzprophylaxe - Gehschule

• Kontrolluntersuchung /Schulungsprogramme Diabetes

Quelle: DQNP: Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden 1. Aktualisierung 2015

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Beratungsthemen chronische Wunden

Krankheitsspezifische Beratung Dekubitus

• Ursachen von Dekubitus

• Gefährdete Stellen

• Bewegungsförderung

• Sitzpositionen, Sitzintervalle,

• Umgang mit Druckverteilenden Hilfsmittel

• Kurse für pflegende Angehörige

• Vermeidung von Mangelernährung (optional)

Quelle: DQNP: Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden 1. Aktualisierung 2015

Überblick

• Warum Schulung und Beratung im Wundmanagement?

• Expertenstandard und Ziele von Edukation

• Informieren, Schulen, Beraten – Wo liegt der Unterschied?

• Beratungsthemen bei chronischen Wundarten

• Patientenschulung – Methodik / Didaktik

• Bearbeitung eines Fallbeispiels

• Zusammenfassung

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Grundlagen der Edukation in der Pflege

Gut zu wissen…

Jeder Mensch lernt anders!

• Demographische Faktoren – z.B. Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, Sprache

• Strukturelle Faktoren – Wissen über die Krankheit oder frühere Erlebnisse mit Krankheit

• Gesundheitskompetenz

• Einstellungen – Interaktionen wie Persönlichkeit oder soziale Schicht

Hier ist es wichtig, in einem Erstgespräch /

Aufnahmegespräch alle Faktoren zu erfassen und bei der Planung einer Beratung / Schulung zu berücksichtigen.

Grundlagen der Edukation in der Pflege

Aufgrund von Lerntypen sollten bei der Vermittlung von Wissen möglichst alle Sinne angesprochen werden.

Der Mensch behält durch

• Hören 20%

• Sehen 30%

• Sehen und hören + 50%

• Sehen, hören und eigenem Erarbeiten

+ +

90%

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Grundlage der Beratung in der Pflege

Mögliche Struktur eines Schulungsprozesses:

1. Vorwissen feststellen/Haltung erkennen 2. Ziele vereinbaren (Richtziele/Feinziele) 3. Wissen ergänzen

4. Anschauungsmaterial vorstellen/erklären 5. Technik demonstrieren; Übungen durchführen 6. Fragen beantworten; Infomaterial aushändigen 7. Lernkontrolle durchführen (Zielerreichung) 8. Feedback geben / Feedback einholen 9. Dokumentation

10. Rückmeldung an Andere (Arzt, Angehörige, Wundversorger)

1. Schritt:

Was wissen sie über…?

2. Schritt

Ich zeige/erkläre es Ihnen…

3. Schritt

Können Sie die wichtigsten Punkte noch mal für mich wiederholen

Grundlage der Beratung in der Pflege

Schulungsbedarf einschätzen

Lernbedürfnis Motivation Vorwissen Lebenssituation

Zielvereinbarung

Vereinbarung der Lernziele Bei komplexen Themen in mehreren Schritten

Durchführung Schulung

Anschauungsmaterial Technik

demonstrieren Üben lassen

Erfolgskontrolle

W issen überprüfen Feedback Teach-Back Dokumentation

Mögliche Struktur eines Schulungsprozesses in 4 Stufen:

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Grundlage der Beratung in der Pflege

Möglicher Ablauf eines Beratungsprozesses:

1. Kontaktaufnahme

Beratungsanliegen klären - Beziehung herstellen -Vertrauensbasis schaffen

2. Beratungsbedarf und –bedürfnis erfassen

Lebenssituation, Ist-Zustand, Ressourcen, Informationssammlung

3. Beratungsziele festlegen

Problem identifizieren, Fragestellung durch Patient, Ziele gemeinsam festlegen

4. Erarbeiten von Lösungsmöglichkeiten

Verständigungsprozess, Ressourcen aktivieren, Handhabbarkeit prüfen

5. Zusammenfassung und Reflexion

Bewertung des Ergebnisses, Zufriedenheit, weitere Fragen oder Verbesserungen

6. Beendigung und Dokumentation

Möglichkeiten der weiteren Unterstützung oder erneute Kontaktaufnahme

Grundlage der Beratung in der Pflege

Aspekte von patientenorientierter Beratung:

• Den Patienten / Die Angehörigen als Experten Ihrer Lebenssituation anerkennen

• Die Beziehungsgestaltung trägt wesentlich zum Gelingen eines guten Beratungsprozess bei

• Lösungen werden gemeinsam mit dem Patienten gefunden – Verständigungsprozess

• Die Eigenressourcen sollen durch die Beratung gestärkt werden

Hilfreich: Instrumente zur Einschätzung von wund- und therapiebedingten Einschränkungen

https://www.dnqp.de/de/expertenstandards-und- auditinstrumente/#c18466

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Beratungsgespräche wirksam führen

Was hilft dabei – Gesprächstechniken und Tipps:

• Aktiv zuhören – das Anliegen des Patienten verstehen

• Vorwissen feststellen – darauf lässt sich aufbauen

• Kleine Häppchen machen – nicht zu viel auf einmal

• Warum ist das wichtig – Wichtiges betonen

• Nächste Schritte erklären – Handlungen übersichtlich gestalten

• Schriftliches Material einsetzen – Grafiken, Bilder, Videos

• Teach Back – „damit ich weiß, dass ich nichts vergessen habe, können Sie….“ (Wichtige Punkte wiederholen lassen)

• Aktivieren selber Fragen zu stellen

Förderliche Faktoren in der Edukation

Förderliche offene Fragen

• Was beschäftigt Sie am meisten…

• Was hat bis jetzt gut geklappt…

• Was geht Ihnen durch den Kopf…

• Haben Sie schon mal darüber nachgedacht…

• Was bräuchten Sie, um…

• Was kann ich tun, damit…..

• Sie sind schon sehr weit gekommen…

• Haben Sie noch Fragen an mich?

Weiteres zu Kommunikation siehe Leitfaden

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Störfaktoren in der Edukation

• Schmerzen, Angst, Ekel,

• Zeitdruck

• Fehlende Motivation - Lernbedürfnis

• Fehlende Zielvereinbarung - was soll erreicht werden

• Lernhindernissen z.B. Sprachkompetenz, Lesekompetenz, Seh- oder Hörbeeinträchtigung

• Störungen auf der Beziehungsebene

• Fehlende Räumlichkeit / Privatsphäre

• Vorinformationen sind lückenhaft oder falsch

• Fehlende Materialien, ungeeignete Materialien

• Uneinigkeit im Team? (Edukation ist eine Teamaufgabe!)

Beratungsthemen im Wundmanagement

Fallbeispiel:

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Fallbeispiel Beratung Dekubitus:

Frau G. ist 82 Jahre alt und hatte vor einem Jahr einen Schlaganfall.

In der Folge ist sie halbseitig gelähmt und in Ihrer Eigenbewegung eingeschränkt. Sie wird wegen einer akuten Pneumonie aufgenommen und bei Aufnahme zeigt sich ein Dekubitus der Kategorie II am Steiß von ca. 1,5 x 2 cm.

Frau G. hat Pflegegrad 3 und wird zuhause vom Sohn und der Schwiegertochter gepflegt. Ein Pflegedienst kommt bislang nicht, der Sohn sagt, die Mutter habe das abgelehnt. Lagerungen im Bett lehnt sie ebenfalls häufig ab, aber sie würde gerne in Ihrem Pflegerollstuhl am Fenster sitzen.

Nach einer Woche kann Frau G. entlassen werden. Der Dekubitus zeigt sauberes Granulationsgewebe und hat sich auf 0,5 x 1 cm verkleinert.

Fallbeispiel Beratung Dekubitus:

Mögliche Inhalte des Beratungsgespräches mit der Patientin und den Angehörigen

• Informationen zur Rolle von Druck und Scherkräften bei der Wundentstehung

• Weitere Wundversorgung – Absprache, wer Wundversorgung durchführt, Hinzuziehung – ambulanter Pflegedienst

• Lagerungstechniken zeigen – Durchführung von Mikrolagerungen

• Druckentlastung im Pflegerollstuhl

• Welche Lagerungshilfsmittel sind vorhanden

• Hautpflege

• Kineasthetikkurs oder -Beratung für pflegende Angehörige

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Laienverständliches Wissen zu chronischen Wunden

• Netzwerk Patienten- und Familienedukation: https://patientenedukation.de/

• Patienten- Informationszentrum (PIZ): https://www.bk-trier.de/bkt/patienten- besucher/patienten-informationszentrum-piz/index.php

• Initiative Chronische Wunden e.V. -https://www.icwunden.de/

• Wundzentrum Hamburg e.V.: https://www.wundzentrum- hamburg.de/patientenbroschueren/

• Wundversorger: Beispiel Fresenius (unter Mitarbeit von Kerstin Protz) https://www.fresenius-kabi.com/de/allgemeine-informationen-medizinprodukte

Zusammenfassung

• Beratung ist eine professionelle Pflegeaufgabe

• Auf die Haltung kommt es an

• Der Patient ist Experte seiner Lebenssituation

• Schriftliche Information unterstützt den Beratungsprozess

• Beratung braucht Fachkompetenz, Methodenkompetenz und

Kommunikationskompetenz

• Beratung stärkt und fördert die Selbstpflegeressourcen

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Literatur

Antonovsky, Aaron (1997). Salutogenese: Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Deutsche Herausgabe von Alexa Franke. Tübingen: dgvt-Verlag.

London F. (2010): Informieren, Schulen, Beraten, 2. Auflage, Bern Verlag Hans Huber

Klug Redmann B.: Patientenedukation, 2. Auflage, Bern Verlag Hans Huber

Reibnitz v. C., Sonntag K., Strackbein D. (2017): Patientenorientierte Beratung in der Pflege, Heidelberg, Springer Verlag

Sailer M. (2015): Patientenedukation in Panfill E.-M., Schröder G.: Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, 3. Auflage, Bern Verlag Hans Huber

Schieron M., Büker C.; Zegelin A. (Hrsg.)(2021):1. Auflage Hogrefe Verlag Bern

Schmidt-Kaehler, S./Vogt, D./Behrens, E.M./Horn, A. Schaeffer, D. (2017):

Gesundheitskompetenz: Verständlich informieren und beraten. Material- und

Methodensammlung zur Verbraucher- und Patientenberatung für Zielgruppen mit geringer Gesundheitskompetenz. Bielefeld: Universität Bielefeld.

Schulz von Thun F. (1981): Miteinander reden 1, 49. Auflage, Hamburg Rowohlt Taschenbuchverlag GmbH

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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