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Ueber Muhammad bin Ishäk's Fihrist al-'ulüm.
Von Pror. «. Flfisel.
Die erste niDmittelbare KeDotniss, die ich mir von Muliammad
bin Isbäk's Fibrist verschaffte, datirt vom J. 1829, tind icb
verdanke sie dem früber in Wanslebens Besitze befindlichen Bande I.
dieses Werkes auf der Kaiserl. Bibliotbek in Paris, nacbdem ich
vorzugsweise durch deo Gebraucb , den HoUinger davon gemacbt
batte, darauf hingewiesen worden war. Der Inhalt des Bandes
sprach mich so an, dass ich ibn vollständig copirte und mich
entschloss, von allen weitern Theilen des Werkes, die ich irgend¬
wo entdecken wiirde, Abschrift zu nehmen und mich so nach und
nach in den Besitz eines möglichst vollständigen und correcten
Textes zu setzen. Das ist mir denn im Laufe der Jabre, in
denen z. B. die Wiener Bruchstücke durch zu Constantinopel ge¬
fertigte Abschriften berbeigeschaift wurdeu , mit Ausnahme einer
oicht sehr umfänglichen Lücke, über die ich am gehörigen Orte
Näheres sagen werde, so ziemlich gelungeo.
Aus dem Pariser Codex sandte ich die kurze Noti^ über das
Alpbabet der Russeo nach Petersburg, welche dem hochacbtbareo
Akademiker Frähn Veraolassuog zu seioer Deokschrift über die
Schrift der Russeo gab '). — Später im J. 1845 theilte ich durch
eioeo Vortrag auf der Darmstädter Versammlung der Philologen,
Scbulmäoner uod Orieotalisteo den lohalt der zehn Bücber des
gesammten Werkes mit, und gab daoo Nachrichteo über deo Ver¬
fasser und die Benutzuog seioes Werkes durch eiobeimische und
europäische Gelehrte, so wie etwas ausführlichere Notizen über
deo lobalt des ersteo Buches , auf deo icb der Vollstäodigkeit
wegeo io diesem Bericht zurückkomme , im ersten Jahresber. d. D.
M. G. — Nacbdem de Sacy , Qualremere, Frähn (our mittelbar),
Hammer-Purgslall , Hamaker und Weijers — also our Mäooer, io
deren Näbe sich eiozeloe Theile des Buches befandeo — mehr-
1) Ibn-Ahi-Jakuh el-Ncdim's Nachricht von der Schrifl der Ruisen im X. Jahrhundert n. Chr. kritisch beleuchtet. Ein Versuch. St. Petersburg 1835. 24 S. 4.
2) Jabresbericbt d. D. M. G. Tür 1846. S. 68 — 69.
Bd. Xlll. 37
560 Flügel, über Muhammad bin Ishäk's Fihrisl al ■ ulüm.
fach unter grossem Lobe mehr oder weniger umfassende. StelleL
des Werkes benutzt hatten , ist in neuester Zeit erst von Prof.
Chwolsohn durcb ein bedeutendes Bruchstück über die Sabier, auf
welches meine Inbaltsangabe in dem eben erwähnten Jabresbericbt
zuerst aufmerksam gemacbt batte und das recht eigentlich den
Kern und die Unterlage zu seinen trefiflicben Untersuchungen
hildet, die grosse Bedeutung des Werkes allgemeiner und an¬
schaulicher vor Augen gelegt worden. — Ich selbst liess das Werk
nicbt ausser Acht, wie die Abhandlung iibcr al-Kindi und der
Abschnitt über die indiscben und persiscben Aerzte ') neben viel¬
facb anderem Gebrauche beweisen, und beschäftige micb gerade
jetzt auf das ernsteste mit Vorarbeiten zur versprochenen Heraus¬
gabe desselben, zumal die Pariser asiatische Gesellscbaft von
seiner Aufnabme in ibre Collection d'ouvrages orientaux im Hin¬
blick auf meine Bearbeitung desselben Absland genommen bat.
üm nun aber eine umfassendere Uebersicht und gründlichere
Beurtheilung des VVerkes möglich zu maclien, als eines Buches
,,von dem jeder spricbt und das keiner kennt", bat mich die Re¬
daction unserer Zeitschrift ermächtigt, dasselbe in seiner Ge¬
sammtheit zu beschreiben, icb bin dafür um so dunkbarer, weil
das Bucb in der Tbat ein Ur(|uell für arabiscbe Culturgeschichte ist, aus dem man zu allen Zeiten und unter den verschiedensten
Zonen reichlich geschöpft hat, ohne ibn im geringsten zu er¬
schöpfen.
Der Pariser Codex, eine alte bereits im J. 617 (1220) mit
dem damals nocb vorhandenen Originale verglichene Handschrift
von 237 Octavbiältern , da und dort durch Wurmstich hart mit¬
genommen , ist zum grössten Tbeil ein wahres Unicum, das
Wansleben in Kabira kaufte, aber in seiner Nouvelle relatiou
d'un voyage fait en ligypte (1672 und 1673) nicbt erwäbnt, su
dass es ungewiss bleibt, ob er bei seiner Rückkehr nacb Paris
nur diesen ersten Band, oder noch andere Tbeile des Werkes be¬
sass. Derselbe enthält etwa das erste Drittel des Ganzen und kün¬
digt sich als Jj^l an, der in dieser Abschrift die ersten
vier Bücher (o"^Lä,o) umfasst, von denen das erste Bl. 53 r., das
zweite Bl. 123 r., das dritte Bl. 213 r., das vierte Bl. 237 r.
schliesst.
Das Werk beginnt mit eineni ganz kurzen Vorwort, in wel¬
chem sein Inhalt mit folgenden Worten angekündigt wird: „Das
ist das Verzeicbniss der Bücher aller Völker '), nämlicb der Araber
1) Zeilschr. (1. D. IVl. G. XI, .S. 148 If.
2) ^/•'iSI w^äJ" >i:A~,^5 iÄS». Vgl. üher das Wort {j^^^i oder c>.*.j45 — ci^«.t oder vii*-~.J^49 lläf^i Ch. VII, S. 60.1 u. 8.30. [ Nach meiner Ansieht ist vi;«.««j.js aus no^wt/s entstanden , womit die Angnhe des
Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrist at -ulüm. 561
und der Nichtaraber hier die Griechen ^yl-j^!, die Perser
und die Inder), die sich in arabiscber Sprache und Schrift nieder- geschrieben vorfinden über die verschiedenartigen Wissenschaften,
die Nachrichten über ihre Verfasser {Uu^), die Kategorien
(oUub) ihrer Scbriftsteller {^^), ibre Genealogien, die Zeit¬
bestimmung ihrer Geburt, die Dauer (j^-*) ihres Lebens, die
Zeit ihres Todes, die (Geburts- und Aufenthalts-) Orte (c/l-*')
in ihren Ländern, ibre guten und schlimmen Kigenschaften, vom
Anfange einer jeden bis auf unsere Zeit, d. i. bis lum Jahre 377
^9g7 988), neuerstandenen Wissenscbaft."
Diese hauptsächlich durcb die am Scbluss hinzugefügte Zeit-'
angäbe wichtige Inhaltsanzeige verspricht weniger als das Werk
leistet, wie schon das von Chwolsohn herausgegebene Bruchstück
deutlich aufzeigt und aus dem Fortgange dieses Berichtes sicb
noch anschaulicher herausstellen wird. An sie scbliesst sich
die Inbaltsunzcige der zehn Bücber mit ihren Unterabtbeilungen an , wie ich sie bereits in dem genannten Jahresberichte mitgetheilt habe. Ihr folgt die erste ü n t er a b t h e i I u n g oder Abzwei¬
gung «les ersten Buchs, enthaltend die Schilderung
der Sprachen der Völker d. i. der Araber und Nicht¬
araber, ibrer Scbriftgattungeo (i»^*'), verscbiedenen
Scbriftzüge und Schriftzeichen ('-«ibLxi' JlXii).
Es liegt in der Natur der Sacbe, dass zuerst von den Ara¬
bern die Rede ist (sie |_^j*Jt J.c „„d die Frage auf¬
geworfen wird , wer der Urheber der arabischen Schrift sei
ilii f^^^ t:r). Ks wird die Krzäblung wiederbolt, unter
dem Stamme 'Adnau bio 'Äd hätten sich reine Araber mit den
Namen Abii Gdd Hawaz u. s. w., oiedergelasseo , uod aus deo
Bucbstabeo dieser Nameo hätten dano die Araber ibr ursprüog-
liches Alphabet gebildel. Dazu, beisst es weiter, erfaodeo sie
Bucbstaben, die in jeoen Nameo nicht eothalteo wareo, wie
»L_ji, «Li=-, Jf^, «Li», uh^, i:^?^, die sie hioterherkommeode
(^Ot^j) naoolen. Es seien das Herrseber voo Madjao geweseo,
die zur Zeit des Propheteo .Suaib (d. i. Jetbro, des Schwieger¬
vaters des Moses) ibren üntergaog gefunden hätteo. Aodere ')
lürk. Kamfis übereinstimmt: »LaÄ"5H ^-/«Ls» Awa-'^^ X-i_J lü«.*«^.^-»
lU-U«.* . FL]
1) Vgl. die Araher Afrikas bei de Sary in der Gramm. 1, S. 9.
37*
562 Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al\lüm.
stellen die Buchstaben in diese Reibenfolge : J^L» oLsut
(jas gLo u^-^ , wo das Alif als Zeichen für die Ausspracbe
wiederholt erscheint. — Andere lassen den Adam die arabische
untl persisebe Scbrift 300 Jabre vor seinem Tode zuerst auf
Lehmziegeln, die er gebacken habe (*-^^^*^^) , niederschreiben.
Nach der dritten Annahme ') wjren die Urbeber der Scbrift die
bekannten drei Männer aus dem Stamme Bauiän, die in Anbär
wohnten, nämlich Murämir bin Murra, Aslam bin Sadra und 'Ämir
bin Hadra, vun denen der erste die ursprünglichen Formen (^j^!),
der zweite ibre Trertnung und Verbindung und der dritte die An¬
wendung der diakritischen Punkte (|''-=5^'^!) erfunden haben soll. An¬
dere anders. Je nach Bedürfniss schuf man für neue Erscheinungen
neue Namen, und als die Sprache so erweitert worden, fing man
unter den 'Adnänideu (&>jLjiA.c) zu dichten an. Jeder arabische
Stamm bildete von nun an seinen besondern Dialect aus, während
die Grundform für alle gemeinschaftlich blieb. Jeduch nach der
Sendung des Propheten und der Offenbarung im Koran enthielten
sich die Araber tier Erweiterung ('''^43) der Sprache. — Noch
andere Meinungen werden über diese alte Reihenfolge der Buch¬
staben, die auch die bebräiscbe ist, mitgetheilt, während der
Verfasser sich alle Mühe giebt, die heutige Ordnung i, o
u. s. w. von bis jetzt zum Tbeil unbekannten Erfindern abzulei¬
ten. Studien über das Verbältniss der altsyrischen zur arabischen
Scbrift dürften Weiteres an die Hand geben und mannigfachen
Stoff zu paläograpbischen Forschungen bieten.
Der Vf. geht hierauf zum himjaritischen Schriftcharak¬
ter Uber, in dem sich, gaoz entgegengesetzt den Scbriftzeichen
(JbCi;!) Alif, Bä, Ta u. s. w., eine gestützte Schrift (iJ^^a»-«)
darstellt, deren Buchstaben von einander getrennt (vgl. weiter unten,
S. 566 Z. 20 u. 21) stehen und die, wie ihn Chaldän (Cbrest. II,
S. ICh) bemerkt, nicht von Andern gelernt werden sollte. Die
dem Texte beigegebenen Buchstaben sind, wie der Vf. hinzufügt,
von ihm selbst aus einem in der Bibliothek des Chalifen Mämün
befindlichen Schriftstück in himjaritischen Charakteren copirt. Zu¬
gleich spricht er sich dahin eTus, die erste arabiscbe Schrift sei
die mekkanische gewesen, auf diese sei die voo Medioa, dann die
von Basra und Kufa gefolgt. Hierauf gebt er zu den Schrift¬
arten über, wie sie bei dei* Abscbriften des Koran zur Anwen¬
dung kamen, nämlicb die mekkanische, die medinensische , und
1) Vgl. de Sacy in den Meiuoirea de 1' Acad. Bd. L , S. 3. des Separat- abdracks.
Flügel, über Muhammad bin Ishäk's Fihrist al-ulüm. 563
zwar die gerade (^!), die dreieckige (?oJiJI) und die runde
(^^JcJt), dann die kufische, die basrenser, die mit langge¬
streckten Buchstaben (uÄ/i.J!) , die '^■Jjl^' genannte, die Sala-
wAti (^^Ir^-*^')' die künstliche (f^^Ua^JI), die sich neigende
O-iUJI; And, i>._aLJI), die mit eng verbundenen Buchstaben
(v_A*atyi), die isfahanische, die Urkundenschrift (Jä^JI)^ die
Kiramüz (jy^ji^)-
Der Vf, nennt als den, der am frühesten im ersten Jahrhundert
in schöner Schrift Abschriften des Koran verfertigte, von denen er
gelbst ein Exemplar sab, Chälid bin Abi'l-hajjä^'und nach diesem
den im J. 130 (747—748) gestorbenen Freigelassenen Abü Jahjä
Mälik bin Dinär. Unter den spätern vorzüglichem Koranabschrei¬
bern bezeichnet er Cbuänäm aus Basra und Mahdi aus Kufa zur
Zeit Härün ar-Raäid's, die ihres Gleichen nicht hatten, Abü
Hudajji, der unter dem Chalifen Mu tasim lebte und zu den vor¬
nehmen Kufensern gehörte, ebenso andere aus Kufa, wie Ibn
Umm Seibän, Mashür, Abü Himjara, Ibn Himjara und Abü'lfara^
zur Zeit des Verfassers. Andere, von denen er fünfzehn nament¬
lich aufführt, schrieben deren in der Scbriftart Muhakkak") und
Mask. — Zur Zeit der Umajjaden zeichnete sich vor allen Kutba
aus, der vier aus einander abgeleitete Schriftgattungen (c^l)
erfand «"»d mit ihnen zuerst auftrat. Der Erste, der
dasselbe in grösserem Mßssstabe unter den 'Abbäsiden that, war
ad-Dahhäk bin 'A^lan. Ibm folgten unter al-Mansür und al-Mahdi
Andere, wie Isbäk bin Hammäd, die geschickte Schüler bildeten.
Sie alle schrieben in ursprünglichen abgemessenen Schriftarten,
<lie ein Einziger sicb nicht mehr aneignen konnte. Hieher ge¬
hören vor allen die, welche in officiellen Staatsschriften zur An-
wenduug kamen und andere waren , wenn die Chalifen an fremde
Herrscher und wenn sie an Statthalter und Emire schrieben, oder
die zu öffentlichen Urkunden .der verschiedensten Art verwendet
wurden. So entstand eine Sthrift aus der andern unter beson¬
dern Nameu und zu besondern Zwecken, zuerst zwölf, dann vier¬
undzwanzig, sämmtlich ans dem J-v^ 1*^, jU^LJf |»-A-ä,
J.JÜ:J! U>^^ und >^fiiJt ^^^^1 '^^^ f-Li hervorgegangen,
die wiederum insgesammt den 1*-^* Unterlage hatten,
der desbalb aucb y3\ der Vater der Schriftgattungen hiess.
Später unter den Häschimiden entstand der zu den Abschrif¬
ten des Koran gebrauchte irakanische Schriftzug, genannt
1) S, Hist, des Sultans .Mamlouks, par Quatremere II, i. 66. II, ii. 307-
564 Flügel, üher Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al-'ulüm.
oiisv.!!, der auch heisst und immer mehr verschönert und
vervollkommt wurde. Von diesem gelangte man zu besondern
Schriftarten für Köoige, zum cJ^i^J' für gerichtliche Ur-
M c
künden oiljSwJi , Verträge Oj.^xjl , Berathungen ol^^lj.^, Sicher-
beitsurkunden oUL«! , zum ^Laj^JI ^i'i , der sehr grosse Züge
hatte u. s. w. Als Fadl bio Sahl , der spätere Wezir Mämüo's,
beraowucbs, erfand man eine neue Schrift, die als die schönste
bezeicbnet und mit dem Namen belegt wurde. Auch sie
theilte sich wieder io vielerlei Abzweiguogeo.
Gaoz besooders als Scbönschreiber (^jj^) '■^1'^ der Vf. deo
Barbari ^^^-^.J! oiit Nameo Abü 'Ihusao Isbäk bio Ibrahim bio
'Abdalläb at-Tamimi as-Sa'di, deo Lehrer des Cbalifeo Moktadir
uod der Kioder desselben , bervor uod rühmt seio Buch n-jLs^'
iiiAÜ (s. H. Ch. II, S. 242. or. 2687) als die zu seiner
Zeit am schöosteo geschriebeoe uod io Bezug auf die Schreib-
kuost inhaltreichste Scbrift. In seine Fusstapfen trat sein Bru¬
der Abü'Ihasan, seio .Soho Abü'Ikäsim Ismä'il, seio Eokel Abü
Muhammad al-Käsim bio Isioa'il uod Aodere. Ueber alle ihre
Zeitgeoossen aber ragtco hervor der im .Sawwäl 272 (886) ge-
boreoe uod im Sawwäl 328 (940) gestorbeoe Abü 'AU Mubammad
bin 'All bio Mukla uod seio im Ramadän 278 (891—892) gebor¬
ner und 338 (949—950) gestorbener Bruder Abü 'Abdallah al¬
hasan bin 'All. Ihr Vuter Mukla (ein Ebreouame ) so wie viele
ihrer spätero Verwaodteo kamen ihnen nicht gleich.
Vergolder ^^aJä^ der Koranabschriften und Buchbin¬
der j^jiAJL^X/o, von denen Ibn Abi'I - IJariÄ an dem Schatze der
Weisheit ^^.^CH i-^^js- d. i. an der Bibliotbek des Cbalifen Mämün
angestellt war, werden in geringer Zahl nur dem Nainen nach
aufgefübrt.
Bildliche Vergleiche, die die Trefflichkeit des Kalam cha¬
racterisiren , führen uuf die Vorzüge der Schrift und das Lob
der arabischen .Sprache, nachdem ooch Eioiges über die Zabl
der Bucbstabeo gesugt ist. Ebeoso wird eioe hässlicbe Scbrift
_bü hart getadelt, dagegen, welche Woblthat die Bücher
für den Meoscheo seien , in einem besondern Abschnitt hervor¬
gehoben.
Cnter den nichtarabiscben Scbriftgattungeo, die der Vf. be¬
handelt, nimmt die syrische li^i^Jl j*^-!! , mit welcher er die
Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al-'ulAm. 565
nabatäische in Verbindung bringt, den ersten Platz ein. Er
bespricbt ihre Namen und ibren Character. — Der Versucb nach¬
zuweisen , wer zuerst die und jene Sprache gesprocben und ge¬
scbrieben , wird aucb bei der nächstfolgenden, der persischen,
aogestellt. ihr werdeo voo Iho al-Mukaffa' sieben Idiome oUJ
und sieben Schriftarten mit besonderen Namen, jeoe an verschie¬
denen Orten, diese zu verschiedener Anwendung , beigelegt. Die
Zahl ibrer Bucbstaben wecbselt uod steigt bis zu 33. Die Züge
derselbeo werden theilweise verzeichnet. — Der Name der he¬
bräischeo Scbrift J,'j**J' 1^^' wird voo /.«^ abgeleitet (-**J
oljftJI uSLIuXj) und aucb Josepb habe sich ihrer,
heisst es, in deo Reichsangelegeoheiteo bedieot. — Doter (J^JI
wo aucb Kadmus (die Codd. uod oebeo ihm
Agoüo ') (einige Codd. e)^^') erwäbut werden als die welche
16 Buchstaben aus Aegypten nacb Griechenland brachten, wo¬
neben einer der Beiden und (der Dichter) Simonides (Codd.
(tr^^**" ""d U*^>*-*) je vier neue Buchstaben dazu erfand,
werden verscbiedene Scbriftzüge beschrieben , deren sich die Grie¬
chen zu besundarn Zwecken bedienten. Selbst die Einlbeilung
der griechisclien Bucbstaben in gewisser Beschränkung ist dem
Vf. nicbt unbekannt. — Der longobardiscbe und sächsi¬
sche Schriftcbaracter zäblt 22 Buchstaben und wird von der Lin¬
ken zur Rechten gescbrieben. Die Scbriftgaltung heisse (_g.fl*IiaAM.A3t
oder,_yi^^^=^' — Die chinesische Schriftgattung ijh**^' (»-^*
gleiche der Malerei und ermüde selbst den gewandtesten
Schreiber, so dass die leichteste Hand in einem Tage nicbt mehr
als drei Blätter fordere. Der Vf. sab mehrere chinesische Bücher
und beschreibt die Schrift recht gut, erwähnt auch nacb Muhammad
bin Zakarijä ar-Räzi ein Beispiel von der glücklicheo Fassungs¬
kraft eines Chinesen, der in fünf Monaten vollkommen arabisch
sprechen und schneller schreiben lernte als die Araber selbst.
Die chinesische Tinte ähnle dem sogenannten cbinesiscben Oele
(Tusche ,S^^ O*^^')-
Der Scbriftzug des Mäni (Manes, Jjl-^^f (*^^')> bervorge-*
gangen aus dem Persischen und Syriscben, gehört nur ihm und
seinen Glaubensgenossen an, entbält mebr Buchstaben als das
arabische Alpbabet und dient zu den Abschriften ihrer Evangt
lien und Gesetzbücher. — Ebenso haben die Marcioniten ibre
1) Ursprünglich vielleicht der Name des Vaters des Kadmus, Agenor, P'-
2) Wahrscheinlich intaxoi.ntn , so dass das erste iJj aus ö enlstan¬
den ist. FI.
566 Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al'ulüm.
eigene Scbrift. — Die sogdianiscbe, jenseits des Oxus gc¬
bräuchliebe Scbrift gehöre einem christlichen Volke an, das dem
Dualismus huldige. — Der Vf., der nun nach Sind (alle Codd.
lX^m./«) übergeht, lässt dieses Gebiet von einem Volke bewohnt
sein, dessen Sprache ebenso in verscbiedene Dialecte (oL*J) wie
seine Religion in verschiedene Secten (^^ItÄ.*) zerfalle. Es be¬
diene sicb mehrerer Scbriftarten (ein Reisender schätzt sie auf
200), von denen der Vf. einige erwähnt und ihre Eigentbümlicb¬
keiten bezeicbnet. Die Zabl der Buchstaben ist nicht gross, sie
ergänzen aber die fehlenden durch Beifügung von Puncteo.
Von den afrikaniscben Völkerschaftenj die er unter
jj|jy»»Jl zusammenfasst, erwäbnt er die Anwohner des obern Nil,
wie die Nubier, die Bu^a (einen Berberstamm am arabischen
Meerbusen ')), die Zagäwa , Maräwa , , die Berber und
verschiedenen Stämme der Zan^, die sich wegen der Nähe der
indischen Sprache bedienten und, soviel er wisse, keine eigen¬
thümliche Scbriftgaltung (|Jiä) und Schreibart hätten; er fugt
jedocb hinzu, dass die Nubier sich nach einem andern Bericbte
der syriscben, griechischen und koptischen Scbrift bedienen, aber
nur für religiöse Materien. Die Habessinier dagegen hätten
verbundene ( () Buchstaben ähnlich den himjaritischen , schrieben
von der Rechten zur Linken, setzten nach jedem Worte (|«-wl)
drei Puncte u. s. w.
Den türkischen und den ibnen verwandten Stämmen weist
der Vf. keincfn eigenthümlichen Schriftcbaracter zu, bemerkt aber., - >
dass sicb die Bulgaren und die Nubhat der chinesischen
und der .Schrift des Mäni, die Chazaren der bebräiscben Schrift
bedienen. Gebraucb der türkischen Herrscher sei, Zeicben von
dem Wezir auf gespaltene Pfeile eingraben ((jmJü) zu lassen und
diese als Missiven an andere Fürsten zu senden. — Was der
Vf. von der russischen Schrift sagt, ist von Fräbn a. a. 0.
(g. S. 559, Anm. 1) mitgetheilt. — Die fränkische Schrift
.ähnle der griechischen, habe aber schöneres Ebenmass und finde
■ich bisweilen auf fränkischen Schwertern. — Die Armenier
schrieben meisteutbeils griechisch und arabisch wegen der Näbe
dieser Länder. So seien auch ihre Evangelien griechisch ge¬
schrieben und ibr eigener Schriftzug komme dem griechischen
nahe. — Die Fürsten des Kaukasus hätten keinen eigenen
Schriftzug und ihre Sprache sei so verschieden wie ihre Stämme.
1) Vgl. Ztschr. 1, S. 84 u. 65.
« I
2) Wahrscheinlich , die Tibetaner. Fl.
Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al-ulüm. 567
Der folgende Abschnitt Uber das Federsebneiden
(j.^ilä'i)! J''* i»^!^') hebt die verscbiedenen Arten dieser Kunst
hervor, die der Hebräer, der Syrer, Grieche, Perser, Chinese,
die Schriftmaler ^^^^asuJI und die Araber in Anwendung brin¬
geu. Die erste ünterabtbeiiung scbliesst mit einem Be.'
rieht über die verscbiedenen Arten des Papiers, der am Bnde
des Memoire sur l'origine et les anciens monumens de la litterature
parmi les Arabes von de Sacy^ abgedruckt und Ubersetzt ist').
Für die zweite Dn t era b t h ei I u n g, die von den Namen
der nacb der Glaubenslehre der Muhammedaner und
nach der ibrer resp. Bekenner von Gott geoffenbar-
len Gesetzbücher (v^iÄ-c JkC SLJja*JI jjtjÄJi .wO^" »Ua-I ^j
L^jii handelt , hatte der Vf. zu seiner Quelle
ein Buch aus der Bibliothek Mämün's , die überhaupt ein ganz
ausgezeichneter und leicht zugänglicher Bücherschatz gewesen
sein muss. Gr erzählt von mancherlei Uebersetzungen aus frem¬
den Büchern und zunächst aus einem derl^abier, die an Abraham
und an die diesem von Gott geoffenbarten Schrifteu glauben
^sl**?y^l oy^^"*^^)'^ ebenso von solchen, die aus dem Hebräi¬
scben und Griechischen und zwar ganz wörtlicb übersetzt seien.
Die Gesammtzahl . der Propbeten wird zu 124,000, die der hier¬
unter begriffenen , durcb unmittelbar göttlicbe Eingebung ausge¬
zeichneten Gottgesandten zu 315 die der göttlichen Offen-
barungsschriften zu 104 angegeben. Vor Moses seien 5 Bücber,
zusammen 100 Blätter, geoffenbart worden und dänn die Tora
dem Moses und die übrigen Bücber des Alten Bundes, ünter den
gelehrten Scbriften der Juden werden die des Saadias (^^^«^
Ük\«Av Jl^j) besonders erwähnt und ihre Zahl angegeben. Sie
bilden den Uebergang zu den .Schriften des Neuen Bundes und
zu einer Reihe vorzüglich syrischer Kircheuschriftsteller (o'j^'*)'
So ist denn der Weg zur dritten ünterabtbeiiung
gebahnt, die uns dem eigentlichen Gebiete des Bucbes, dem
Muhammedanismus, zuführt. Sie handelt von der Offenba-
ruogsgeschichte des Koran, den darüber verfass¬
ten Büchern, den sieben kanonischen und andern
Koranlesern und deren Schriften l5>*^
1) Meinoires de l'Aevd. Bd. L, S. 188 B- des Separatabdrucks.
2) Nach der gewöhnliehen Angahe 313; s. Baidäwi zu Sur. 2, V. 209;
d'Ohsson, übers, v. Beck I, .S. 107. ' Fl.
o6S Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al-ulüm.
y^i^ «iii» "if iki>x» ij* ji3LJt lUjli v_iL*jü!
*»w c
^jACj &*y*J! iiljfiJi iCÄJ_^*JI u^Ü! «U--!j 1**3^^ er
^ ^yl,*,: "j ). Die Befürchtung dass durch die fortdauernden
Kämpfe die Zahl der ältesten und sichersten Kuruuleser immer
mehr sich verringern und Vieles vom Koran dadurch verloren
gehen möchte, veranlasste nach der Ueberlieferung zuerst den
Abü Bakr, v/elchen 'Umar unterstützte, den Zeid bin Täbit mit
der Sammlung des Koran zu beauftragen. Dieser trug ihn von
kleinen Papierhiättern dünnen weissen Steinen (ol^),
Palmästen (v*-^^) und aus dem Gedäcbtniss der Ueberlieferer
(JU».jJI j5i>-o) zusammen; die Verse 129 u. 130 der 9. Sure
^jy) fand er nur bei dem Ansarier Abü Chuzeima, sonst
bei Niemand. Die so vereinigten Blätter blieben bei Abü Bakr,
kamen alsdann an 'Umar und vun diesem an dessen Tochter Hafsa.
'Utmän, in Folge der Warnung, es mochte sich, wenn nicbt
etwas geschehe , die Gemeinde (>"*'2f!) in Secten spalten wie die Christen und Juden, liess sich die losen Blätter ^a;<:u3.J| von der
Hafsa bringen und von Zeid bin Täbit, 'Abdallah bin az-Zubeir,
Sa'id bin al-'Äs und '.Abdarrahmän bin al-Härit bin Hisäm in der
Form ganzer Koran-Codices (^..p^Ua«!)) abschreiben. Zugleich
wurden die Kureischiden aufgefordert, Abweichungen von ibrem
Dialect zu berichtigen. Den so redigirten Koran versendete man
mit dem Befehl, Alles ausser ibm zu verbrennen, was auch streng
befolgt worden zu sein scbeint.
Das folgende Capitel handelt über die Offenbarung des Koran
in Mekka und Medina und die Ordnung, in welcher die einzelnen
Suren und Verse offenbart wurden. Nach einer Tradition waren
die zuerst offenbarten Verse Sur. 96, V. 1—5, Sur. 68, V. 1,
Sur. 73, V. 1, und Sur. 74. So nacb der Ueberlieferung des
Muhammad bin Nu'män bin Buäir. .Andere nennen als erste OfiPen-
barüng Sur. III, V. 1, Sur. 81. 87. 94. 103. 89. 93. 92. 100.
108. 102 u. s. w. So nach Mu^äbid. Kinzelne Andeutungen
von Sa'bi und ibn 'Abbäs bericbten, welche Suren in Mekka und
weicbe in Medina offenbart wurden. In einem besondern Capitel
wird die Reihenfolge der Suren in der Abschrift des Codex von
'Abdalläb bin Mas'üd der aber nur 110 Suren enthielt, so wie
weitere Bemerkungen über die Beschaffenheit dieser Abschrift
1) i_AÄ*aX, PI. i_«=»'Lfl/«, eig. iiberhaapt ein Ganzes von Blättern (._Ä^) , eio Band; dann wie bei uns „der Codex" in besooderer Be- dentung.
2) Vgl. Iba Coteiba S. 128. 289. — Ibn Doreid S. »09. — Lib. Class. II, 1.
Flügel, über Mvhammad bin Ishdk's Fihrist al-ulüm. 569
mitgetheilt. Die Abschrift des Ubay bin Ka'b in Basra enthielt
116 Suren, vun denen aber nur 100 einzeln aufgefübrt sind, im
Ganzen 6210 Verse. — 'Atä bin Jasär zählt dagegen 114 Suren,
6170 Verse, 77,439 Worte und 323,015 Bucbstaben, wäbrend
'Asim al-Chu^andi nur 113 Suren zulässt und Jahjä bin al-Härit
ar-Rammä 6226 Verse und 321,530 Bucbstaben zählt.
Dnter den Sammlern des Kuran ^\jäU bei Leb¬
zeiten des Propheten werden 'AH bin Abi Tälib, Sa'd bin 'Ubeid
bin an-Numäu, Abü'd-Dardä'Uweimir bin Zeid, Muäd bin (^abal
bin Aus, Abü Zeid Täbit bin Zeid, Ubay bin Ka'b uud Audere
genannt. — 'Ali bin Ab! Tälib , beisst es , habe 3 Tage lang zu
Hause gesessen, bis er die Sammluug des Koran vollendet hatte,
und daraus sei der erste aus dem eigenen Gedäcbtniss gesam¬
melte Codex hervorgegangen , deu der Vf. noch später bei den
Banü Hasan, zu denen er von dem Geschlecht (Ga'far ^«jl».
durch Erbschaft gelangt war, mit einigen durch verloren gegan¬
gene Blätter entstandenen Lücken sab.
Dnter den 7 Koranlesern hatte der zuerst genannte Abü
'Amr bin ul-'Alä zu seinen vorzüglichsten Schülern Jünus und
andere .Scheiche in Basra aus der vierten Classe. Seine Lesart
oder Redaetion sammelten drei verscbiedene Deberlieferer
in drei verscbiedenen Scbriften vl^^). — Von den Ueber¬
lieferern des Näfi*, der seinen ürsprung aus Isfahan herleitet,
nennt der Vf. '!sä bin Meinä Kälün , Mubammad bin Ishäk al -
Musajjibi, al-Asma'i und Andere. — Der dritte Koranleser 'Abd¬
alläh bin Katir Abü'Ihasan oder Abü Bakr gehört zu den
Koranlesern Mekka's und in die zweite Classe, und fübrt den
Beinamen ad-Däräni, weil er Gewürzhändler war, der ^iLc aber
in Higäz oder vielmehr i^;'".^ heisst. Audere anders.
Er starb 120 (7.38) in Mekka uud liegt auch daselbst begraben.
Als Deberlieferer seiner Redaetion wird nur Ismä'il bin 'Abdallah
biu ^ustantin genannt. Abü Bakr '.Asim aus der dritten
Classe zählt zu den Kufensern und sturb 128 (74f> —746). Zu
seinen Ueberlieferern gehört Abü Bakr Mubammad bin 'Abbäs und
Andere. — 'Abdalläb bin '.4 mir al-Jabsubi, der den Koran
von 'Utmän empfangen d. b. gelernt baben soll, zählt zu
der ersten Classe der Täbi'ün, stammte aus Damaskus und starb
daselbst IIS (736). Seine Scbüler oder Ueberlieferer sind zahl¬
reich. — Hamza bin Habib mit dem Beinamen az-Zajjät, der
Oelhändler, weil er das Oel von Kufa nuch Hulwän verführte
und dafür Brod und Nüsse nach Kufa bracbte, gehört der vierten'
Classe und den Kufensern an, war dabei Rechtsgelebrter und
starb 156 (773). Von ihm kennt man die Schriften »J4Ä-I»»ij8
3 7
570 Flügel, über Muhammad bin Ishdk's -Fihrisl al-ulüm.
und u^'j"^' v'-*^. Als erster seiner Ueberlieferer wird Cbälid
bin Jazid genannt. — Kisäi der Grammatiker, seinem Ursprünge
nacb ein Perser, stammt von einer Familie in Kufa ab und ist
aucb dn erzogen. Von hier aus unternahm er Reisen und starb
in einer Ortschaft des Districts Rei mit Namen Zanbaweih im
J. 179 (795). Er gehört zu den Koranlesern Bagdads und lehrte
anfänglicb die Redaetion des Hamza, bis er seinen eigenen Weg
ging. Von ihm werden zabireicbe Ueberlieferer genannt und
ebenso beschäftigten sich schriftlich qiit seiner Reduction die
meisten Gelehrten.
Den sieben kanonischen Koranlesern folgen solche, die ihnen
eigenthümliche, von der Analogie abweichende Lesarten festhalten
(öl^iJl »ly»), und die Koranleser der Städte Medina, Mekka,
Basra, Kufa, die aus Syrien, Jemen, Bagdad, und einzelne vor¬
züglicb berühmte Männer, die Ansehen in dieser Wissenscbaft
erlangten, wie Abü Bakr Ahmad bin Müsä bin al-'Abhäs bin
Mu^äbid, geb. 245 (859—860) und gest. 324 (935—936), in
Bagdad, der sich auch in den übrigen Koranwissenschaften aus¬
zeichnete, daher auch seine Schriften schon zahlreicher als die
seiner Vorgänger sind; ferner Ibn Sanabüd, der »-ÄJLi» U >_)LäJ'
jj*c LI ^fjS »aS schrieb ; Abü Bakr Ahmad Ibn Kämil in
Surrmanraä geboren und bedeutender Schriftsteller; Abü Tähir
'Ahdalwäbid bin 'Umar bin Muhammad aus Bagdad , der 349 (960
—961) starb und eine ganze Reibe .Schriften grossentheils Uber
die verschiedenen I^esarten der frübern Koranleser hinterliess;
Abü 'Ali al-Hasan bin Däüd mit dem Beinamen an-Nakkäd, der
Kureischide und Umajjade aus Kufa, wo er auch starb, Vf. des
_j:5^JÜ' Jyolj Ojj^ j RAJ-II vL«' und des Mj» ;
Abü Bakr Muliammad bin al-Hasan Ibn Miksum , Korunleser in
Bagdad, gest. 362 (972—973), Sprachkenner und Grammatiker,
der sich aucb viel mit Poesie bescbäftigte; Abü Bakr Muhammad
bin al-Hasau al-Ansäri mit dem Beinamen an-Nakkää, dessen Vor¬
fahren in Mosul lebten, wo er auch geboren war, der uber als
Koranleser in Bagdad auftrat, wohin er von auswärts viele Schü¬
ler lockte. Der Vf. nennt 18 Schrifteu von ibm , darunter einen
weitschichtigen Commentar des Koran von 12,000 Blättern. Er
starb in Bagdad 351 (962).
Unter der Uebersebrift JjyiJl ^ wloli u^xXit
zäblt der Vf. über 40 alte Korancommentare mit ihren
Verfassern auf, 26 von den Schriften bjUs^j cÄt^' ti^^i^j
14 J_^\ ^j^S, 6 iyl>Ji oUJ ^, 22 oUIjä;! i, 6 -bäJ! j
Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al-ulüm. 571
jjäij jXiüij, 4 o!/^' i, 12 oP^' s i>
7 v_iu:>LaI( ^5 z. ß. &J^A*Ji J..^! v_Ai-La« oXci-I v'-'^^
^UX!i ByaJ! S-i^! 4 |.UxJi v_Mj j, 2 U-j
ej^iJl i «yj'j" j "^l^' ^-i^' . 10 olr*-" «^L^ »5, 8 "1-?^ i
,_Ä^uaf, 3 s^ij^^^i Jßi] ^^Li^ ^5, 6 Jßi^ "ija-l ^, 12 i
.lyiJ! JjLai, 6 ij'jäi! ,_5t iXX.£ ^ nach den Medinensern, 3 nnch
den Mekkanern, 4 nach den Kufensern, 3 nach den Basrensern,
3 nach den Damascenern ((•'-wJi J^l), ferner 18 Schriften <3
Jj^^f ^ o^^^ '^JJ^ ^5 11 oli*^' >i und 21 j
'i'^-
Auf diese letzten Angaben des ersten Buchs, die mit Sonn¬
abend 1. Sa'bÄn 377 (26. Nov. 987) abschliessen, folgt noch eiu
kurzer Nachtrag über einige spätere Koranleser, wie über Ibn-
almunädi, der mehr als 120 Schriften über die Wissenscbaften
des Koran verfasst baben soll und 334 (945—946) starb; über
Abü'Ihasan 'Ali bin Murra an-Nakkä£, dessen Familie der Stadt
des Heils Bagdad angehört; über den Koranleser in Bagdad Abü
'Isä Bakr bin Abmad bin Bakkär, der 352 (963) starb; über Ihn
al-Wätik C?'^ly ü^') Abü Mubammad 'Abdal'aziz, von dem 4
Schriften genannt werden ;- und endlich über Abü'Ifara^ den Scbü¬
ler des Ibn Sanabüd.
Hiermit schliesst das Gebiet der Koranwissenschaften, wie
es sich bis über die Mitte des 4. Jahrhunderts der Fl. gestaltet
hatte und in seiner Literatur zur Kenntniss unsers Verfassers
gelangt war, in den hier aufgestellten Grenzen ab. Die aufge¬
führten Werke bilden den Grund zum spätern weitern Ausbau des
Gebäudes, der zum grossen GlUck immer auf seine uns in ihrer
ursprünglichen Gestalt bis auf einzelne Bruchstücke so ziemlich
verloren gegangene Basis zurückging. Vou den hier erwähnten
Schriften ist uns nur eine geringe Anzahl erhalten, so dass die
Literatur der Araber ganz das Schicksal anderer Literaturen in
ihren Anfängen theilt. Wir erhielten Kunde vou jenen Schriften,
sie selbst sind abbanden gekommen, und ihre Verfasser, die
Schöpfer der Wissenschaft, mUssen sich uit der Bhre begnügen,
dass die Nachwelt sie abschrieb und sich aneignete, dabei auch
so viel Dankbarkeit übte, dass sie wenigstens die Titel der
Werke und die Namen ihrer Verfasser vor Vergessenheit schützte.
Wie nun im Islam alles Wissen im Koran sich concentrirt
und von ihm ausgegangen ist, so verfährt auch unser Verfasser
ganz folgerecht, wenn er im zweiten Bucbe zn nllernächst
572 Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al- ulüm.
diejeaigen WiggenscIiafteD behnndelt, die dem Studium, dem Ver-
ständniss und der Kritiii des Korans dienten und ihren Ursprung
verdankten, sich aber mit der Zeit zu selbständigen Wissen¬
schaften berausarbeileten ; wir meinen die Grammatik und
die Sprache, letztere in lexikalischer Beziehung — j^*^' 3
^■jiS i^l^ij yvjj^ÄjJ! —, welche die erste Ünter¬
abtbeiiung zum Gegenstand hat. Gs liegt auf der Hand, dass
die ersten Koranleser unbewusst sich aucb zu Grammatikern und
Sprachkennern heranbilden mussten , um ihre Textgestaltung zu
stützen und zu rechtfertigen. Nur fehlte anfangs die Systemati¬
sirung dieser einzelnen sprachlichen Beobachtungen; jedocb nicht
lange, so kamen sie in die Hände vun Männern, die binlänglicb
befähigt waren die Tragweite dieser Beobachtungen zu erkennen,
den einheitlichen Bau, die Gesetze und Gigentbümlicbkeiten der
Sprache anfänglicb nur in Beziebung auf einzelne Sprachtbeile,
ja selbst in Beziehung auf die Ausspracbe, die Anwendung der
Sprachorgane, die .Stellung und den Gebruuch einzelner Buch¬
staben, wie des Läm, Tä , Hä, Jä, zu ahnen, dann aber mebr im
Zusammenhange zu erforschen und selbständig zu begrUnden.
Daber dürfen wir uns nicht wundern , dass mehrere der Verfasser
von Scbriften der genannten Koranwissenschaften sicb in rein
grammatischen Arbeiten versuchten und geradezu Grammatiker
genannt werden, wie Nakkäd, der ein '-jjj^ KiUI ujLxi"
j_S\iJI Jyofjj Ihn Miksam, der ein _j..äaJI S schrieb, Sajjär
bin 'Abdalläb, Kutrub , Chalaf, AbA'Ibusein al-Cbazzäz und An¬
dere, so wie wir bereits auch einem besondern Abschnitt ^'^^ S
jjTjäJi begegneten.
Die erste Ünterabtbeiiung führt die Ueberschrift ^
(J^.JJ*aAJi 1^ (j\.jj.«iJ!j jLA-i»!^ 3 (.ilJüS c!A_Ä.jt
^Ä^' tU«|j kjl^'^llt cLsv,»a5j, und die Annabme der meisten Ge¬
lehrten, dass Abd'laswad ad-Duali der erste Lehrer und Begrün¬
der der Grainmotik gewesen sei und dass dieser hinwieder den
Chalifen 'Ali zu seinem Fuehrer gebabt habe, ist aucb bier an
die Spitze gestellt, während Andere den Nasr bin 'Äsim ad-Duali
als ibren Begründer ^^^) , Andere wieder Andere nennen.
Auch Uber die Bezeichnung der Grammatik durch y^\iJ)\ ^ eigent¬
lich nur Syntax, ist das Nöthige hemerkt. — In einem besondern
Abschnitt, der beweisen soll, dass Abu'laswud ad-Duuli sich wirk¬
lich zuerst über die Grammatik schriftstellerisch ausgelassen habe,
erzählt der Verfasser, dass er bei einem Bücbersammler eine bei
andern vergeblich gesuchte Bibliotbek geseben habe mit gramma¬
tischen, lexikalischen und schönwissenschaftlichen Schriften. Jener
Flügel, über Muhammad bin Ishak's Fihrisl al-ulüm. 573
zeigte ibm 300 RaU Häute O^JLä-, ägyptiscbes Papier ^J,.lLJ^^
cbinesiscbe, tibamisclie und cburasaniscbe Papierblätter und
bräunliche Häute r^' ^J"^^ mit kleinen Abbandlungen ^^M^j, einzel¬
nen Kasiden, grammatischeu Bemerkungen, Erzählungen, Berich¬
ten, Sicberheitsurkunden oLiL/ci und \'erträgen O^c von der Hand
des Chalifen 'Ali, grammatischen und. lexikalischen Scbriften von
Abü 'Amr bin al-'Atä, Abü 'Amr aä-Seibäni, Asma'i, Ibn al-A'räbi,
Sibaweih, al-Karrä, al-Kisä), von vielen Traditiouslehrern , und
auch vier Blätter wabrscbeinlicb auf chinesischem Papier von
Abü'laswad über J^xill^ J.cUJ( . Ausserdem nennt er eine An¬
zabI Schüler von ibm, wendet sich dann zu den einzelnen Gram¬
matikern der Schule vun Basra und beginnt mit
'Isd hin'Umar at-Takafi, einem bedeutenden Grammatiker von
Basra, der 149 (766-767) starb und ein ^*LS. v'LW^ und V*^
JwIXIl hinterliess. — üiesem folgen Jünus bin Habib, der 88
Jabre alt 183 (799—800) starb und ausser grammatischen uud
lexikologischen Schriften eine über ^.ji,_äJi iILjm, Sprichwörter
u. s. w. hinterliess, und al-Chalil bin Ahmad, dessen Vater zu¬
erst im Islam den Namen Ahmad gehabt baben soll. Chalil ist
der bekannte Begründer der Metrik, wodurch er die Reinheit
der Gedichte sicherte f*^^ N • Oh ihm auch das Buch
des 'Ain, so benannt, weil dieses lexikalische Werk mit dem
'Ain beginnt ■), zuzuschreiben, ist auch heute nucb eine oifeue
Frage. Er starb 74 J. alt 170 (786—787) in Basra und ver¬
fasste auch nocb andere Bücher. — Unter den wohlredenden
Arabern i—';*^' eL:SUas , die in Städten sicb aufhielten, werden
genannt Abü'lbeidä ar-Rabäbi (Rijäbif), der die Knaben in Basra
unterrichtete; — Abü Malik 'Amr bin Kirkira, auch ein Wüsten¬
araber der sich zur Schule von Basra hielt; — Abü
'Irär, ein Wüstenaraber; — Abü Zijäd al-Kiläbi, der zur Zeit
des Mahdi nach Bagdad kam, daselbst nach 40 Jahren starb und
vorzüglich lexikalische Schriften verfasste; — Abü Sarär al -
Ganawi; — Abü'l-^äinüs Taur bin Jazid, ein Wüstenaraber iu
Basra; — Abü'Ä-Äamh, auch ein Beduine, der sicb in Hira nie-
1) Die Buchslaben folgen sieh so : o'jüt j^j^aJI »LÜ »Lfll »Ül yy«J?
.iLJi .UJI juJi .Li«.Jt .ipt jL-aJi j.L«i:i cÄr-^' vjuai
.Ut ^J^i y_^Ji ^\ .UJI ^y^iJt f.)a\ .lyi .Lüt jij^j;
574 Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al'ulüm.
derliess und ein Buch über das Kameel wiLxj' schrieb;
Sabil bio 'Ar ara ad-Duba'i, der sich der Rechtgläubigkeit ent¬
fremdete; — Abü 'Adnän, der unter andern ein Buch über die
Grammatiker verfasste; — AbA Tawäba al-Asadi; — der Beduine
Abü Cheira «y-^ NabÄal bio Zeid; —'Abü Sibi al-'ükeilt, Vf.
eines f^^y^^ von 300 Blättern; — Rabma^ bin Mu-
harrir al-Basri, ebenfalls Vf. eines j^lr^' vL*^ von 150 Blat¬
tern; — Abü Muhallim as-Seibäni, ein geborner Perser, der 248
(862 — 863) starb und Mehrerlei schrieb; -~ Abü Mahdija ein
Beduine, den die.Basrenser als Autorität gebrauchten, ohne dass
er seihst etwas Schriftliches hinterliess; — Abü Mishal 'Abdal¬
wahhäb, ebenfalls ein Wüstenaraber, der sicb io Bagdad aufhielt
uod mit Asma'i Unterbandlungen über die Abwaodluogslehre '-.ajj«aj
pflog; — al-Wahsi Abü Tarwäo, ein Wüstenaraber und wie sein
Vorgänger Verfasser von 2 Schriften; — Abü Damdam al-Kiläbi,
der zu Ehren des Hasan bin Sahl dichtete; — al-Bahdali 'Amr
bin 'Ämir, der Lebrer des Asma'i; — öalim bin Chalaf al-Mä¬
zini, ein Zeitgenosse des Asma'i.
Unter der Ueberschrift aU^kJ! A3y-JaJ> crj '''"d nichts als
Namen von gelehrten Männern aufgeführt, die sich durch ihre
Handschrift auszeichneten und davon Proben in Abscbriften nie¬
derlegten '). — Den wohlredenden Wüsteuarabern wjI^'JSJ tLsiuai
werden ausser andern beigezählt: Abü Feld Muarra^ as - Sadüsi,
der im J. 191 (806—7) an einem Tage mit dem Dichter Abü
Nuwäs starb und mehrerlei Scbriften hinterliess ^); — al-Libjänt
'Ali bin Mubärak, Dieoer (r*^) des Kisä! uod Vf. eioes V^-^
^Ol_y.Ji; — 'Abdallah bin Sa'id ul-Umawi, der sicb bei den Be¬
duinen io der Wüste unterrichtete; — .4bü'Iminhäl , Herausgeber
von Sprichwörtern; — al-Hirmäzi Abü 'Ali al-Hasan bin 'Ali, der
sich in Basra niederliess; — Abü'l'ameital 'Abdallah bin Chuleid,
den Wüstenarabern angehörend , der sich in Chorasan am Hofe
des Tähir bin al-Husein aufhielt und 240 (854—855) starh; —
'Abbäd bin Kuseib, von dem uns Ibn l^uteiba (S. 269) erzählt; —
1) Das sind die aoderwärls sogenannten ikJ^MkÄ^it Ja^Li^ . Wird Einem eio uj^mm.« Jai» zngesehrieben , so beisst das, er scbrieb eine so schöne Haod , dass man sich um ihrer Schönheit willen aur dieselbe berief.
An einem andern Orte mehr darüher.
2) Gewöhnlich, werde ich von nun an ganz kurz mit den Worten: 1, 2, 3 u. s. w. Schrirteo , angeben , wie viel sich bei unserm Vr. Werke der einzelnen Schriftsteller ang^Tuhrt finden.
Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al 'ulüm. 575
Muliammad bin 'Abdalmalik al-Asadi al-Fak'asi, Zeitgenosse des
Mansür und der nacbfolgenden Cbalifen, der wX«i jjLo oLä/
lg>jl»Xi\y beransgab; — Ibn Abi Sulili 'Abdallah bin 'Amr al-Mä¬
zini, ein Beduine, der in Bagdad starb; — Rabi'a al-Basri, Beduine
und Vf. mehrerer Scbriften; — Chalaf al-Abmar, der aus Cliuräsän
stammen soll und ein ^~fr-'i ^--»j S-'.;*^! '^-'^i ver¬
fasste; — Jazid bin 'Ali as-Sabak (wÜa«^!) und dessen Ver¬
wandte, wie 'Abdalläb bin Abi Mubammad ul-Jazidi, ismu'il bin
Abi Muliammad al-Jazidi und Abü 'Abdalläh Muhammad bin al-
'Abbäs bin Abi Mubammad al-Jazidi, der 310 (922—923) starb,
nebst ihren Scbriften; — Sibaweih 'Amr bin 'Utmän, Scbüler des
Chalil , der 32 Jahre alt nach Irak kam , grammatische Zwie¬
gespräche mit Kisäi und Acbfa^ bielt, und dessen Buch die be¬
kannte Mustergrammatik wurde; gest. in Persien etwas über
40 Jabr alt; — an-Nadr bin Sumeil, Vf. des in ft Theile zerfal¬
lenden oU*aJi und anderer Werke, gest. 203 (818—819)
oder 204; — Abü'lliasan Sa'id bin Mas'ada al-Achfas al-Mu^äsit,
einer der berUhmtern Basrensischen Grammatiker und Scbüler des
Sibaweih, obgleicb älter als dieser; stammte, wie es heisst, aus
Chuwärazm und starb 221 (836) oder 21ft (830—831) mit Hin¬
terlassung von 14 Schriften; — Kutrub Abü 'Ali Muhammad bin
al-.Mustanir , ein zweiter Scbüler des Sibaweih und anderer Lehrer
von Basra, Vf von 18 Scbriften, gest. 206 (821—822); — Abü
'Ubeida Ma'mar bin al-Mutannä, der in Verdacht steht den Koran¬
text mit frevelhaftem Leichtsinn (ij^u) behandelt zu haben und
um seines Unglaubens willen, als er 210 oder 211 (825—826)
oder nach Andern 208 oder 209 (823—825) in hohem Alter starb,
— er war 114 (732 —733) geboren — ohne Begleitung begraben
worden sein soll , trotz seiner Freigeisterei aber an Dammäd Abü
Gassän einen sehr treuen Schüler hatte und nicht weniger als
104 Schriften hinterliess, die der Vf. aufzählt; — Abü Zeid
Sa'id bin Aus al-Aiisäri, der für einen grössern Grammatiker als
Asma'i und Abü'Ubeida gilt und daher schlechthin Abü Zeid der
Grammatiker beisst; er liess auch die Schule vun Kufa nicht
unbeachtet uod trug Einiges aus ihr in die von Basra über, starh
215 (830—831) nnd hinterliess 33 Scbriften; — Asma'i 'Abdal¬
malik bin ^nreib, der in Basra 213 (828—829), nach Andern
217 starb und mehr als 40 Schriften verfasste; sein Neife (Bru¬
derssohn) 'Abdarralimän gab ein ^ä.äJ| ,i,L»-e heraus; —
Ahmad bin Hätim, gest. 231 (845—846) über 70 J. alt, 9 Schrif¬
ten; — Atram Abü'Ihasan 'Ali hin al-Mugtra, Scbüler des Asma'i
und Abü 'Ubeida, starb 230(844—845) und scbrieb ein v_jI^
und c>vjjJl,^ji V'J'^ ; — öarmi Abü'Omar, Schüler des Achfas,
Bd. XIII. 38
576 Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al-ulüm.
Abü Zeid und Asma'i, 8 Scbriften; — al-Mäzini Bakr bin Mu¬
bammad bin Habib, 6 Scbriften; — at -Tauri 'Abdalläb bin Mu¬
bammad, einer der anhänglichsten Schüler des Asma'i, 5 Schrif¬
ten; — Zijädi Abü Isbäk Ibräbim, Scbüler des Asma'i, Schrif¬
ten, darunter j^^'i^} •^.y'^^i «U-l v^" ; — ar-RijÄ^i
Abü'Ifadl al-'Abbäs binal-Farab, der viel von Asma'i überlieferte
und wabrscbeinlicb 257 (870—871) in Basra starb, 3 Schrif¬
ten; — Abü Hätim as-Si^istäni Sabi bin Mubammad, der viel
von Abü Zeid, Abü 'Ubeida uod al-Asma'i überlieferte, eiu
bedeutender Metriker, 32 Schriften, gest. im Ragab 25f> (868
— 869); — Mubarrad Mohammad bin Jazid, der oacb seinen
I^ebrern (^larmi und Mäzini Gründer einer neoen Kutegorie (H.iubj
Grammatiker wurde, geb. 210 (825—826) oder 207 (822—823),
gest. 285 (898) 79 J. alt, 44 Schrifteo. Er batte seioe eigenen
Abscbreiber, (^slj5, die zum Tbeil selbst Schriftsteller wurdeo.
Aodere Gelehrte Basra's ^.^y^W tl*ic ij^j waren Abü
öa'far Ahmad bin .Mubammad bin Rustum al-Tabari, 6 Scbrif¬
ten; — al-Usnändäni Abü'Utmän, \f. eines ^.ij) J.L«xi vjUj'
und eines oLu"5)! vL^J" ; — al-Mirmän Mubammad bin 'Ali bin
Ismä'il, 6 Schriften; — az - Za^gäg Abü Ishäk Ibräbim bin Mu¬
bammad, Schüler des .Mubarrad und Lehrer der Söbne des Mu'ta¬
did , der ihn sebr achtete, gest. im Gumädä II. 310 (922 ), 13
Schriften; — Ibn Dureid Abü Bakr Muhammad bin al-Hasan, geb.
223 (837—838), stammte aus'Umän und begab sicb, nachdem
er iu Basra seine Bildung erbalten batte, dorthin zurück, ging
dann nach Öazirat Ibn 'Umar (die Codd. »jUc ^S) "ud nacb
einigem .Aufenthalt daselbst oach Persieo uod voo da nach Bag¬
dad, wo er 321 (933) starb, 19 .Schriften , von deren einer, der
S.ÄJJI ^ 8j4*£.. , bemerkt wird, es liefen davon sehr ver¬
schiedene, theils Zusätze tlieils Auslassungen enthaltende Ab¬
schriften um, da er sie theils in Persien, tbeils in Bagdad
aus dem Gedäcbtniss dictirt und bald etwas hinzugefügt bald
etwas weggelassen habe; die persisebe Recension sei die letzte
und die richtigste Abschrift die von Abü 'Ifatb 'Abdalläb bin
Ahmad; — Ibn as - Sarrä^ Abü Bakr, der geliebteste .Schüler
.Mubarrad's und nach dem Tode des Zag^ä^ ein Haupt der Gram¬
matiker, 10 .Schriften; — Abü .Sa'id as-Siräfi, uus Persien
stuinmend und in Siräf geboren , wu er uuch bis gegeu sein 20.
Jubr verweilte, dunn nach 'Umän ging, nuch Siräf zurückkehrte
und eine Zeitlung io dem Heere diente, gest. 368 (978—979),
6 Schrifteo ; — Ibo Durustaweib Abü Mubammad 'Abdalläb bin
Ga'far, der .Schüler des Mubarrad uod Ta'lub, aber trotzdem
lebbufter Gegner der Basrenser, gest. nach 330 (941 flg.), 38
Flügel, üier Muhammad bin Ishttk's Fihrist al ■'ulüm. 577
Schriften; — Abii'Ihasan 'Ali bin 'Isä ar-Runiinäni, nus Surrman-
raii stammend, geb. 296 (908—909) in Bagdad, ein bedeutender
Scholastiker und Grammatiker dieser Stadt, der allein von gram¬
matisch-lexikalischen Scbriften 19 hinterliess; — al-Kärisi Abü
'All bin Ahmad, gest. vor 370 (980), Vf. von 5 Scbriften.
So viel über die der Schule von Basra angehörenden
Grammatiker, die der Verfasser desbalb vorausschickt, weil die
Kenntniss der acht arabiscben Sprache (&aJj»J!) von Basra aus
zuerst gelehrt nnd verbreitet, Kufa aucb später erbaut wurde.
Hierhin versetzt uns die zweite ünterabtbeiiung mit ihren
Nacbricbten über die nach dieser Stadt und Scbule
benannten Grammatiker und Lexikographen j^-^'
^;;^JiyCJi eTtij.iJJi j . "'re Reibe eröffnet
ar-Ruäsi ') Muhammad bin Abi Sära, der erste unter den
Kufensern der ein Buch über die Grammatik schrieb, von .Siba¬
weih in seiner Grammatik immer kurzweg al-Küfi genannt, war
der Lebrer von al-Kisäi und al - Farrä und hinterliess 5 Schrif¬
ten; — Muäd al-Harrä Abü Muslim oder nacb Andern Abü 'Ali,
geb. unter Jazid bin 'Abdalmalik und gest. 187 (803), ohne dass
ein von ihm verfasstes Bucb bekannt geworden wäre; — al-Kisäi
Abü'Ihasan 'Ali bin Hamza, Schüler des Ruäsi, kam nach Bagdad,
wo ihn Rasid zu seinen Söhnen Mämün und Amin gesellte, gest.
in Rei 197 (812—813), 14 .Schriften ; — Nasr bin Jüsuf, Scbüler
des Kisäi, 2 Schriften. — Andere Gelehrte Kufa's sind Abü'l¬
liasan Ahmad, 2 Schrifteu; — Cbälid bin Kultüm al-Kalbi, 2
Scbriften; — al - Farrä Abu Zakarijä Jahjä bin Zijäd, geb. in
Kufa, dessen Buch J,LiiIt ^5 d. i. j^l^aJ! ^il*/« ,5 einer eigenthüm¬
lichen Veranlassung seinen Ursprung verdankte; lebte lange in
Bagdad, nur ganz kurze Zeit in Kufa, und starb auf dem Wege
nach Mekka 207 (822—823). Von seinen 13 Schriften ist die
Oji^ii betitelte durch ibren reichen lohalt eine der bedeutendsten.
Er hatte berühmte Schüler, darunter Abü (Ga'far Muhammad bin
Kädim, vun dem 3 Bücber bekannt sind; — Sulama bin 'Äsim
Abü Muhammad, der als treuer Schüler sich nicbt von al - Farrä
trennte, 2 .Schriften; — at-Tawwäl Abü 'Abdalläh, vou dem keine
Scbrift bekannt ist; — Abü 'Amr as-.Seibäui Ishäk bin Mirär,
dessen Kinder und Kindeskinder seine Scbüler wurden. Seinem
Sohn 'Amr allein werden 5 Scbriflen beigelegt. Abü 'Amr er¬
reichte ein Alter von 118 Jahren und starb 206 (821—822) oder
nach Andern 213 (828 — 829) mit Hinterlassung von 6 Schrif¬
ten; — al-Mufaddal ad - Dabbi Abü'l'ubbäs, der für Mahdi die
1) So genannt von seinem giossen Kopfe. Vgl. i). Ch. Vll, S. 849.
38*
578 Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al-'ulüm.
unter dem Namen Mufaddalijät bekannten 128 Kasiden sammelte,
von denen es nach Umfang und Ordnung verscbiedene Recensio¬
nen giebt, doch gilt die von Ibn al-A'räbi als die richtigste.
Ausserdem veröffentlichte iiI-Mufaddal nocb 4 andere Scliriften; —
Ibn al-A'räbi Abü 'Abdalläh Muhammad bin Zijäd, lehrte stets
obne alle scbriftliche Beihilfe und starb in Surrmanraä über 80 .1.
alt 2.S1 (845 — 846), 15 Scbriften; — al - Käsim bin Ma'n bin
'Abdarrahmän, der Lehrer des Ibn al-A'räbi; — Täbit bin Abi
Täbit Abü Mubammad, der viele Kufenser zu Scbülern hatte,
6 Schriften; — Ibn Sa'dän Abü Ga'far Muliammad bin Su'dän,
geb. in Bagdad, aber der Scbule (w*.?iÄ/«) von Kufa angehörend.
Er storb 231 (845— 846) und hinterliess 2 Schriften und das
Bruchstück einer dritten betitelten; — Hisäm bin Muä'wija
der Blinde, Scbüler des Kisäi und Vf. zweier Schriften und eines
Bruchstücks; — al-Chattäbi Abü Muhammad 'Abdallah bin Mu¬
hammad, 4 Schriften; — as-Sarachsi 'Abdal'aziz bin Muhammad,
der ein grosses grammatisches Werk schrieb , das man aber nir¬
gends findet; — Ibn Mardän .4bü Müsä 'Isä, Vf. eines v^-^-^
jäJI tV^l i>c j-UäJI; — al-Kirmäni Hisäm bin Ibräbim, Scbü¬
ler des Asma'i, 4 Schriften; — Ibn Kunäsa Abü Muhammad
'Abdallah, geb. 123 (740-741 ), begab sich von Kufa nach
Bagdad, starb aber in Kufa 207 (822— 823), 3 Schriften; —
Sa'dän bin al-Mubärak Abü 'Utmän, nicht ohne einigen Anflug
der Scbule von Basra, 5 Schriften; — at-Tüsi Abü'Ihasan 'Ali
bin 'Abdalläh, der mit Scheichen von Kufa und Basra Umgang
hatte, vorzüglich mit Ibn al-A'räbi, wällkend er mit Ibn as-Sikkit
nicbt auf freundschaftlichem Fusse stand - Abü 'Ubeid al-Käsim
hin Salläm, der Ricbter von Tarsus, auch hereits Anhänger der
gemischten Schule von Kufa und Basra. Er starb 224 (838—839)
in Mekka und hinterliess 19 Schriften ausser den juridischen ; —
'Ali bin 'Abdal'aziz, einer seiner Schüler, starb 287 (900); — Bar-
zach al-'Arüdi, der Metriker, nidit eben glaubwürdig, 6 Scbrif¬
ten ; — as-Sikkit und sein Sohn Ja'küb Abü Jüsuf. Letzterer,
obwohl Baiifdadenser , hielt sicb docb zu den Lehrern von Kufa
und war Lehrer des Sohnes Mutawakkil's. Er starb 246 (860
—861), 23 Schriften; — al-Hazanbal Abü 'Abdallati Muhammad
bin 'Abdalläh, Schüler des Ibn as-.Sikkit; — Abü 'Asida Ahmad
hin 'Ubeid, lebte unter Mutawukkil, 4 Schriften; — al-Mufaddal
bin Salama Abü Tälib, Schüler des Ibn al-A'räbi und Vf. von
19 Schriften; — Sa'üdä Muhammad bin Hubeira al-Asadi, ver¬
traut mit 'Abdalläh bin Mu tazz, an den er mehrere .Sendschreiben
richtete; — Ta'lab Ahmad bin Jahjä bin Zeid Abü'l'abbäs, stu¬
dirte vorzugsweise die Werke des Farrä und starb 291 (903—904),
21 Schriften. Auch dictirte er gelehrte Unterhaltungen (oLwJL^\/«j
verschiedenen Inhalts und hatte bedeutende Schüler, wie Ahü Mu¬
hammad 'Abdalläli bin Muhammad as-Sämi, den Vf. von J^b>^
Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al 'ulüm. 579
\c^.«->Ui; — Ibn al-Häil Härün, jüdiscben Ursprungs aus Hira,
der granimatiscbe Disputationen mit al-Mubarrad fübrte, 2 Schrif¬
ten; — Abü Muhainniad Käsim al-Anbäri aus Anbär, mittelbarer
Schüler des Farrä, 5 Schriften; — dessen Sohn Abü Bakr Mu¬
hammad bin al-Käsim, der es in der Gelehrsamkeit weiter brachte
als sein Vater. Kr starb 328 (939-940), noch nicht 50 .1. alt,
mit Hinterlassung von 19 Scbriften. Aucb hielt er gelehrte Un¬
terballungen (oL~.JL5^) über Grammatik, Sprache u. s. w. und
trug mebrere Diwane alter Dicbter zusammen ; — Ahü 'Umar az-
Zäbid Mubammad bin 'Abdalwähid, ein Scbüler des Ta'lab, starb
345 (956 — 957) 80 Jahr alt, und ist Vf. des Buches
üaUI ^, das seine eigene Gescbichte bat und mehrfach von ibm ver¬
mebrt wurde, weil er es wiederbolt und aus dem Stegreif dictirte.
Ausserdem werden ihm nocb 20 andere Scbriften beigelegt.
Scbon in der zweiteu Unterabth eilung begegneten
wir einzelnen Männern, denen in iliren grammatischen Studien
neben der Schule von Basra die von Kufa nicbt unbekannt blieb
und die in Folge dessen auch von beiden Scbulen Anwendung
machten. Die folgende dritte Ünterabtbeiiung handelt
geradezu von einer Auzahl derjenigen Grammatiker und
Lexikologen, die beide Schulen mit einander misch¬
ten d. h. studirten und von jeder das ilinen besser Scheinende
weiter lehrten ^ ijN.a^Ä;JI »Uie ^y% SicUs» j'-^^'j
j^^Äl! Jaii». An ibrer Spitze steht
Ibn Kuteiba Abü Muhammad 'Abdallah bin Muslim oder nach
.Andern bin .Musallini , der in Kufa geboren war und, weil er das
Ricliteramt von Uinawar versah , aucb ad-Dinawari genannt wird.
Obwubl mehr zur Scbule vun Basra sich hinneigend , beruft er
sicb in seiuen Schriften doch aucb auf die Kufenser. Kr starb
270 (883—884) und hinterliess nicbt weniger als 62 namentlich
aufgeführte Scbriften , also mehr denn nuch einmal so viel als
Wüstenfeld angiebt '). Von dem Bucb sj.mü sah der Vf. drei
Hefte «^Ij^', die ullein 600 Blätter füllten; — Abii Hanifa ad-
Dinawari Ahmad bin Däüd , der bei den Basrensern und Kufeu¬
sern in die Scbule ging, doch als seinen Hauptlelirer den Ibn
as-Sikkit besuchte. Unter seinen 15 Scbriften befinden sicb meh¬
rere geometrische; — Abü'Iheitam ar-Räzi, 2 Schriften ; - Suk¬
kari Abü Sa'id al-Hasan bin ul-Husein , suinmelte ausser 4 eige¬
nen Scbriften, die er verfasste, eine grosse Anzahl älterer Ge¬
dicbte; — al-Hämid Abü Müsä Suleimän bin Muhammad, Schüler
des Talab, 4 Schriften; - al-Al.iwal Abü'l'abbäs Muhammad bin
al-Hasan, 5 Schriften; - Ibn al-Küfi Abü'Ihasan 'Ali bin Mnhain-
1) ,S. Vorr. zu Ihn Cotelhu's Handbuch der Geschichte S. III, Anm. 2).
580 Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al-ulüm.
mad, sebr zuverlässig in seiueu Mittbeilungen, 2 Scbriften;
Ibn Su'dän Ibräbim bin Mubammad bin Sa dän, binterliess , wie
sein Sobn Mubammad, 2 Scbriften; — al Mu'idl Ahmad biu Su¬
leimän, eiu sebr glaubwürdiger Mann; — al-Kirmäni Abü 'Abd¬
alläh Muhammad bin 'Abdalläb , der eine vorzUglicbe Hand schrieb,
4 Scbriften; — al-Fazäri Abü 'Abdalläb Mubammad bin Ibräbim;
Abü'Ikäsim 'Abdarrahmän bin Ishäk, Vf. eines ^^!^i^Ji iwiLxf j
Ibn Waddä' 'Abdalläb bin Muhammad, dessen Handschrift sehr
gesucht war; — an-Namiri Abü 'Abdalläh, 3 Scbriften; — ar-
Ramdi (i^ß^j^^) der ältere und der jüngere '); — Ibn Färis
Vf. einer Hamäsa; — Hulwäni Abü Sahl .Ahmad bin Muhammad,
Schüler des Sukkari , schrieb eine sehr schlechte Hand , 1 Schrift-
— Abü 'Abdallah al-Cbauläni bin Mabraweib, Vf. eines J^^ü »_iLÄf
v_jij|j..»*Jt j — ferner unter Andern Ibn .Sähin .Abü'l'abbäs Ahmad bin Sa'id, der viel im Munde des Volkes wur und ein L<« v_<Uj'
sjyiJt ikÄJLä schrieb; - Ibn Seif Ahmud bin 'Ubeidalläh ; — ul-
Asadi Muhammad bin 'Abdalläh; — Ahmad bin Sahl, Vf. des
^A*~.Jt jLii>i ; _ al-(7armi Abü 'Abdalläb Ahmad bin Muhammad;
Abü Dammäs (?(jiL<0), Vf. einer Hamäsa; — Ibn Keisän Abü'I-
hasan Mubammad bin Ahmad, 15 Scbriften; - al - Isfahäni Abü
'Ali al-Hasan bin 'Abdalläh, geb. in Isfabän, balte dieselben Leh¬
rer wie Abü Hanifa, 9 Schriften; — Ibn al-Cbajjät Abü Bakr
Muhammad bin .Ahmad, kam von Samarkand nacb Bagdad, 4
Werke; — Niftaweib oder Naftaweib Abü 'Abdalläh Ibräbim,
Schüler des Ta'lab, Mubarrad und Anderer, geb. 244 (858—859)
und gest. im Safar 323 (935) in Kufa, 13 Scliriften; — al-6ad
Abü Bakr Muhammad bin 'Utmän, Schüler des Ibn Keisän, 10
Scbriften; — al-Bandani^i al-Jamän bin Abi'ljamän, ein blinder
Dichter und Zeitgenosse des Ibn as-Sikkit, 3 BUcher; — ul -
Harrär (oder ^'^•S- ?) Abü'lbuseiu 'Abdalläh bin Muhammad, 10
Schriften; — al-'Umari der Richter von Tikrit, 2 Schriften;
Abü'lbandäm Kiläb bin Hamza aus Harrän, Zeitgenosse des Kä¬
sim bin 'Ubeidalläh, 3 Schriften; — Usnändäni, schun oben er¬
wäbnt, Vf. eines 6^ vLxT; _ Ihn Lazza (?^-^JU «ji)
al-Karcbi Mindäd bin 'Abdalliamid , 4 Schriften; — Ibn Sukeir
Abü Bakr 'Abdalläb bin Muliammad, 3 Schriften; — al-Mufa^^a'
Abü 'Abdalläh Muhammad bin 'Abdalläh der Basrenser, Zeitgenosse
des Ta'lab und schiitiscber Dichter, kein Freund des Ihn Dureid,
Vf. einer Kaside auf '.Ali uud 14 anderer Scbriften ; — al-Achfas
1) Hier unstreitig eine kleine Liicke , und es bleibt ungcwiss, ob die auf
^Äiaif ^_5LX-«jJt folgenden Nameu zu diesem oder einem neuen INamen geböreo. Letzteres das wabrscheinlicbsle.
Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al'ulüm. 581
as-Sagir Abü'lliasan 'Ali bin Suleiman, starb 315 (927 —928),
3 Scbriften; — Hunäi Abu'lbasan 'Ali bin al-Hasan, aus Aegyp¬
ten stammend, wo seine liUcber, deren er 3 verfasste, darunter
ein tLsVfjl '-'jj^ J-^ UjL»]} vy^l V^j^ i3 V^*^j **br
gesucht waren; — Dümi 'Abdallah bin Ga'far, Vf. eines wiIä^"
ji^aJ! und eines oUUI vL*!".
Ausser diesen Männern giebt es eine Anzahl Grammatiker
aus verschiedenen Ländern, von denen Namen uud
Nachrichten nicht vollständig erhalten sind ^.y» ci^^A
tLaliX^\ J.C ^jU=*'j ?'U->"I "55^j'-^ S.cU.Ä. er, unter ibnen
Ibn Chalaweib Abü'Abdalläh al-Husein bin Ahmad, Schüler des Ibn
al-Anbäri und Siräfi, welcher der gemischten Scbule angehört
und in Haleb 370 (980 — 981) starb, 10 Schriften; — Abü
Tawwäb, 2 Schriften; - Abü'l^üd al-Käsim bin Muhammad,
Basrenser, 4 Schriften; - Achü Ibn Ramadän Muhammad bin
al-Hasan, 2 Schriften; — ^»mSJ,\ aus Cburasan, 2 Schriften; —
Muhannuf (iu^ÄA^s?), 2 Schriften; — al-Muhallabi Abü'I'abbäs
Ahmad bin Muhammad, der in Aegypten sich aufhielt, 2 Scbrif¬
ten; — Abü Musabbar Mubainmad bin Ahmad, 3 Schriften; —
al-Kummi Ismä'il bin Muhammad, 2 Scbriften; — Abü'lfahd az-
Za^^ä^, Vf eines _j.^Jl i j.L*ajt ; — al-Azdi (Codd. lS'^j'i")
.Abü'Ikäsim 'Abdallah bin Mubammad aus Basra, 2 Scbriften; —
Harawi und Missisi, je 2 Scbriften; — al - VVaiää Abü'ttajjib
Mubammad bin Ahmad, 18 Scbriften; — Ibn al-Marägi Abü'lfath
Muhammad bin 6a' far, 3 Schriften; — al-Marägi Abü Bakr Mu¬
bammad bin Ali aus Maräga abstammend , bielt sich lange in
Mosul auf, 3 Schriften; — al-Bakri Abü'Ifadl Muliammad bin
Abi fiassän , 2 Scbriften; — 'üräin Abü'Ifadl 'Abbäs bin Muham¬
mad, ein heiterer Tischgenosse und Vf kleiner Sendschreiben; —
az-Za^^ä^ Muhammad bin al-Leit, Lehrer des Sobnes des Näsir-
ad-daula; — al-'Uwämi Abü Bakr Muhammad bin Ibräbim, 2
Schriften; — Ibn 'Abdüs 'Ali bin Muluimmad der Kufeuser, 3
Scbriften; — al - Wafrawandi (H. Cb. VI, S. 418: Rafrawendi)
Jünus bin Mubammad , 2 Schriften. — Deimarti Abü Muhammad
al-Käsim, aus Isfabän stammend, 2 Werke; — Abü'l'abbäs Mu¬
bammad bin Chalaf, 3 Scbriften; — Abü'lliasan Muhammad bin
al-Husein, 3 Scbriften; — Abü .Ahmad bin al-Halläb ; — Abu'l-
fath 'ütmän bin Öinni vor 330 (941—942) geb. und 392 (1001
— 1002) gest., 16 Scbriften; — Abü 'Abdalläb an-Namiri und
Bardaweib , schrieben, soviel dem Vf. bekannt ist, nichts.
>So haben wir denn hier in einer alten Quellenschrift zuerst
eine klare üebersieht der Männer, die sich zu der einen oder
andern der beiden grammatischen Schulen von Basra und Kufa
582 Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrist al-'ulüm,
oder zu beiden zusammen bekannten — zugleich ein Beleg dafür,
wie der Vf. nns überall neue Aufschlüsse über seine heimische
Literatur hietet. Nuch fügt er gegen das Ende des Buches eioe
Angabe der alten Schriften hinzu, welche Nachricbten
über die Grammatiker überlieferten ^^äll w^x^it
^jv^^äaJ! jLas»! . Er erwähnt deren fünf und bemerkt am Schlüsse,
dass dieses die letzten Worte seien , die er bis Sonnabend zu
Anfang des Sa'bän 377 (Novbr. 987) niedergeschrieben habe.
Als untergeordnet behandelt er die lexikalische Literatur, indem
er wie in einem Nachtrag ein Verzeichniss der Bücher mittbeilt,
die, 27 an der Zahl, über die fremden oder seltenen
Ausdrücke in den Deberlie feru ngen bandeln ^^v*^
i_Ai,c i5 &äJ^n w«.Ä^i. Ihnen folgt ein ähnliches Ver¬
zeichniss von 22 Schriften ü b e r (s p r a c b I i c b e) Seltenhei¬
ten ^otj^i v5 w^Ä^it Raa^wö' < ^, und ein Verzeichniss von
15 Scbriften »ly'Jl ^2).
Das dritte Buch über Nachrichten von Geschiehts-
erzählern, Genealogen und Berichterstattern von
Begebenheiten uud Wundern ^^L*aJt ^ ys.jjU.i.^( jL~»l
oLi"2i!j c:j|J>~5>-'5(t i-jL^!j oder wie es im vorausgeschickten inhalls¬
verzeichniss heisst, über Geschie htserzäh langen, Um¬
gangs- und Sitten m u 8 ter, Biographien und Genea¬
logien v'»^"^'j j umfasst ebenfalls drei
Cnterabtbeilungen, von denen die erste über die Ge-
schicbtserzähler , Genealogen, Verfasser von Biographien und
Begebenheiten und die Namen ihrer Bücher berichtet.
Nach dem Verfasser war der erste, der über tadelnswerthe
Eigenschaften (der Araber ein Buch schrieb, Zijäd bin
Eibah (>>Aji), und der älteste Genealog ai-Ha^r bin al-Härit al-
Rinäni, dem Dagfal bin Hanzala as-Sadüsi folgte; doch kennt
man von Beiden kein schriftliches Werk. — An diese scbliessen
sich an der Genealog und Christ al-Bakri, der von den Arabern
nicht gelobt wird ; — Lisän al-hummara Warkä (Ibn Cot. S. 266.
aLäj) hin al-Ai'ar, ein stolzer Mann; — 'Obeid hin Sarija (Ibn
Cot. ^arja) al - äurbumi , Zeitgenosse des Muä'wija, der aber
schon zur Zeit des Propheten lebte. Ausser einem JUU'^t v^aT
schrieb er das wichtige Buch ^^a^^UI ^iS^Ut ""d batte
1) S. Zeilschr. d. D. M. G. X.II, S. 57 Z. 11 flg.
2) Ebend. III, S. 97 flg.
Flügel, über Muhammad bin Ishdk's Fihrisl al-'ulüm. 583
mehrere Schüler, die seine Schriften überlieferten; — Suliär bin
'Abbäs '), Vf. eines JU-o"3! v'Uj' ; — as-Sarki bin al - Kutämi Abü'Imutanuä al-Kalbi, ein tüchtiger Genealog- und Deberlieferer,
docb nicbt immer zuverlässig; — .Sälih al-Hanafi; — Ibn al -
Kawwä 'Abdalläh bin 'Amr; — as-Sugdi .Sälih bin 'imrän, desseu
Vater sich lange in Sugd aufhielt, 1 Scbrift; — Mu^älid bin
Sa'id bin 'Umar (ibn Cot. bin 'Umeir) aus Hamadän, starb 144
(761 — 762); — Sa'd al-Kasir; — 'Isä bin Däb Abü'lwalid und
sein Bruder Jahjä, gleich bewandert wie ihr Vater in den alteu
Geschichten der Aruber; — Kurkubi Zubeir bin Meimün al-Ham-
däni Abü .Muhammad, starb 155 (772). Alle diese Manner scbei¬
nen grösstentheils nur in mündlichen Ueberlieferungen ihre Wis¬
senschaft angebaut und fortgepflanzt zu baben; — 'Awäna Ibn
al-Hakam, einer der Gelebrten Kufa's und Ueberlieferer alter Ge¬
schichten, starb 147 (764—765) und binterliess ein g^JjUJ! -jLxf
und ein t/-?j ^.y*^ '•j'ixS ; — llammäd Abü 'Ikäsim bin
Säbür, ein Gefangener aus Deilam, der endlich die Freiheit er¬
hielt und bis zum J. 145 (762 — 763 ) lebte, selbst kein Buch
schrieb, aber Andern iu seinen Ueberlieferungen den Stoff dazu
bot; — Gannäd Abü Muhammad biu Wäsil der Kufenser, in alten
Gedichten und Geschichten wohlbewandert; — Abü Isbäk Ibräbim
bin Muhummad bin al-Ilärit, starb in Missisa 188 (804) und
scbrieb ein ^U^"5(l_5 S j-y*^! ; — Ibn Ishäk Abü
'Abdallah Muhammad bin Ishäk, Vf des Buches b^aamÜ , dem man
viel Schlimmes nachsagte. Er starb 1.50 (767—768) und hinter¬
liess auch ein tUAÜ vUi^; — Naj^ib al-Madani Abü Ma'mar, starb
unter Hädi und schrieb ein ^^jUII v»!^; — Abü Michnaf Lüt
bin Jahjä al-Azdi, Vf von 33 Schriften und vorzüglich wicbtig
für die Geschichte Iraks, wie al-Madäini für Cburasan, Indien
uud Persien , und Wäkidi für Hi^äz ; — Nasr bin Muzähim
Abü'Ifadl der Gewürzhändler, 5 Schriften; — Isbäk bin Bisr,
7 Scbriften; — Seif bin 'Umar al-Asadi at-Tamimi, Vf. eines
^c_j &..wjLe d-*^ — 'Abdalniun'im bin Idris bin Sinän,
starb 228 (842—843) über 100 Jabre alt und blind, Vf. eines
lAÄA^Jt i-jU^^ ; — Ma'mar (Mu'ammar?) bin Rasid, aus Kufa
stammend, scbrieb ein i^j^A^JI — Lakit al-Mahäribi Abü
Hiläl bin Bakr der Kufenser, lebte bis zum J. 190 1805—806),
3 Scbriften; — Abü'ljakzän .Subeim bin Hafs oder 'Ämir bin l^afs
der Genealog, sebr zuverlässig, starb 190 (805—806) und binter¬
liess 5 Werke, darunter bedeutende genealogische; — Chälid bin
1) Ihn Dor. S. 201: i>Lac Ibn Cot. S. 172—173: y«U«it ^ji .
584 Flügel, über Uuhammad bin Ishdk's Fihrisl al 'ulüm.
Tuleik bio Muhammad bio 'Imrao , Ricliter voo Basra uoter al -
Mahdi, 4 Schriften; — az-Zuhri 'Abdallah bio Sa'd, schrieb ein
L\jyi ^^ L>JL> ^^asUixS'- _ Ibn Abi Marjam Abü 'AbdallÄh
Sa'id, 3 Schriften; — Abü'nnadr Muhammad bin as-Säib, ein
Gelehrter Kufa's, den Suleimän bin 'Ali nach Basra berief. Er
starb in Kufa 146 (763 — 764) und verfasste ein j^fr^'S '.JjS
^lytM; — Hi^äm al-Kalbi hin Mubammad bin as-Säib al-Kätib,
einer der bedeuteodsteo Geoealogeo uod Gescbichtserzähler , starb
206 (821—822), schrieb 5 Werke ^•:äL>*il ^i>, 21 ^Ui ^
(«olJ^l^fj) olJjjJlj ol^UJ!^ oLa^tj uod ys\yj\j ^init\ ^
und ausserdem noch 16 Scbriften ähnlichen historischen Inhalts,
ferner 34 Scbriften jU=>^ j, 12 CT VjLä Uas
ü>Lil, 11 ^iJJJt Ju^\ S, 12 vytJI ^Uj ^\ jlJ>^ ^,
6 jU-K!j jLi."2l sein v'^S' , ein sehr ausge¬
dehntes Werk ^r*^^j eines über die Schlachttage uod
noch 7 grossentheils historische Schriften ; — Wäkidi Abü 'Abd¬
alläh Muhammad bin 'ümar aus Medina stammend, begab sich
nach B&gdad , wo er unter Mämün eine Richterstelle im Heere
des Mahdi verwaltete, höchst unterrichtet in vielfacher Wissen¬
schaft, binterliess soviel Bücher als 1200 Männer tragen können,
hielt 2 Sklaven, die hei Tag und Nacht abschreiben mussten,
ausser was er sonst kaufte. Er selbst verfasste 28 Schriften.
Seio Sekretär, Abü 'Abdalläh Mubammad bio Sa'd, der bekaoote
230 (844—845) gestorbeoe Vf. des oLiUkll und des V^J"
i^^jjJI ^l*3>!, berichtet aus dem Munde Wäkidi's, dass er 130
(747—748) geboren wurde. Er starb in einem Alter von 78
Jahren im Du'lhi^^a 207 (823); — al-Heitam bin 'Adi Abü 'Abd¬
arrahmän, gest. 207 (822—823), 51 Schriften; — Abü 'ümar
al-Anbäri Hafs bin 'ümar, 2 Schriften; — Abü'Ibucbtari Wahb
bin Wahb, aus Medioa stammend, Ricbter im Heere des Mahdi
unter Härün und in Medina, starb in Bagdad, 6 Schriften; —
al-Madäini Abü'Ihasan 'Ali bin Muhammad, geb. 135 (752—753)
und gest. 215 (830—831) oder nach Andern 225, 93 Jahr alt,
** '
hinterliess 27 Schriften ^«jiJLo jIk».\ 31 ,ji^ysjUs.|
23 ^>LwJ! jLo.|j 7 »Ulii^Lo.! worunter
das grösste die ganze Chalifenreihe ron Abü Bakr bis Mu tasim
umfasst, 26 cJiOc^-Jit 38 -^i^l 10