Gymnasium Köniz-Lerbermatt GF Sekunda GF2-P10: Alkohole 2
Stefan Dolder 2014/2015
GF2-P10 Weitere Experimente mit Alkoholen
1. Ziel / Einleitung
Schon seit Jahrtausenden beherrscht der Mensch die Fähigkeit alkoholische Getränke durch Gärung zucker- haltiger Säfte herzustellen. Beim Alkohol handelt es sich chemisch gesehen um Ethanol. Durch unsachgemässe Gärung und Destillation (Einsatz ungeeigneter Hefekulturen, Säfte mit viel Fruchtfleisch) kann sich nebst Ethanol aber auch Methanol bilden, das ebenfalls in die Gruppe der Alkohole gehört. Es kommt aber auch vor, dass teuer besteuerter Alkohol durch Kriminelle mit Methanol versetzt wird. Solcher Fusel- oder gepanschter Alkohol ist sehr gefährlich, da Methanol bereits in kleinsten Dosen giftig wirkt, zu schweren Leber- und Nervenschäden führt und eine Erblindung hervorrufen kann. Während Methanol auf keinen Fall eingenommen werden darf, findet er Verwendung als Frostschutzmittel oder auch als nachhaltiger Kraftstoff.
In diesem Praktikum untersuchen Sie die Reaktivität von Ethanol und Methanol.
2. Material
Ethanol, Methanol, Natrium, 250ml Erlenmeyerkolben, Gasableitungsrohr, Becherglas, Porzellanschale, RGs, . 3. Vorgehen
V1 Reaktion von Ethanol mit Natrium
Füllen Sie in ein RG 5 ml Ethanol. Lassen Sie ein ca. erbsengrosses frisch geschnittenes Stück Natrium langsam in das RG gleiten und verschliessen Sie es sofort mit einem Stopfen, durch den ein doppelt gebogenes Rohr führt. Leiten Sie das entstehende Gas über eine pneumatische Wanne (wassergefülltes Becherglas) in ein mit wassergefülltes RG. Sobald alles Natrium sich aufgelöst hat, teste Sie das entstandene Gas mit der Knallgas- probe. Dampfen Sie ca. 1/3 der Ethanollösung in einer Porzellanschale über dem Bunsenbrenner auf einem Dreibein mit Netz ein. Vorsicht vor Spritzern! Nötigenfalls Brenner ausschalten. Fahren sie während dem Eindampfen mit V3 weiter.
V2 Nachweis von Methanol: Die „grüne Fee“ (Demonstration in der Kapelle)
Geben Sie zwei Spatel voll Borsäure je in zwei Porzellanschalen. Überschichten Sie die Borsäure mit in der ersten Schale mit ca 1-2 cm Methanol, in der zweiten mit Ethanol. Spritzen Sie 3-4 Tropfen konz. Schwefelsäure in die Mischungen und rühren Sie je einem separaten Glasstab. Entzünden Sie in einer Kapelle die aus dem Gemisch austretenden Dämpfe mit einem Streichholz.
V3 Blitzlichter unter Wasser (in der Kapelle)
Stellen Sie ein RG in ein RG-Gestell aus Metall und füllen Sie es ca. 2 cm hoch mit konzentrierter Schwefelsäure.
Anschließend lässt man vorsichtig eine 4 cm hohe Schicht Ethanol (oder Brennspiritus) auf die Schwefelsäure fließen. Dabei darauf achten, dass sich die beiden Flüssigkeiten nicht vermischen. Nun wirft man kleine Kaliumpermanganat-Kristalle in das Reagenzglas und verdunkelt.
4. Aufgaben / Diskussion
- Stellen Sie ein Reaktionsschema für die Gärungsreaktion in V1 auf.
- Welches Gas weisen Sie bei V1 nach?
- In welche Stoffgruppe gehört der Rückstand nach dem Eindampfen bei V1 - Stellen sie für V1 die Reaktionsgleichung auf.