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Lernpaket 3: Monosaccharide Saccharide

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Academic year: 2022

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Lernpaket 3: Monosaccharide

Saccharide

Bei der Photosynthese werden aus Wasser und Kohlendioxid unter Freiset- zung von Sauerstoff Kohlenhydrate (Zucker, Saccharide1) hergestellt. Sie enthalten Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff im Verhältnis 1 : 2 : 1.

Ihre allgemeine Summenformel lautet daher CnH2nOn.

Die Monosaccharide oder Einfachzucker enthalten fünf oder sechs Koh- lenstoffatome, aber auch Moleküle mit vier oder sieben C-Atomen kom- men vor. Einfachzucker können im Organismus enzymatisch zu Di-, Oligo-, oder Polysacchariden verknüpft werden.

Oligosaccharide enthalten (je nach Definition in der Literatur) bis zu 12 Monosaccharide und werden – wie die Mono- und Disaccharide – auf Grund ihres Geschmacks generell als Zucker bezeichnet; sie sind wasser- löslich. Bei mehr als 12 Monosaccharid-Molekülen liegen Polysaccharide vor, die je nach ihrer Form und Größe sowohl wasserunlöslich als auch (ggf. kolloidal) wasserlöslich sein können.

Monosaccharide Disaccharide Trisaccharide

Polysaccharide ...

Die Bezeichnungen für alle Zucker enden auf die Silbe -ose: Fructose, Glu- cose usw.

Aldosen und Ketosen

Zucker können als Oxidationsprodukte mehrwertiger Alkohole aufgefasst werden, wobei eine der OH-Gruppen oxidiert wird. Dabei bindet das Oxi- dationsmittel, in der folgenden Abbildung durch (O) dargestellt, zwei Was- serstoffatome aus dem Alkohol. Je nachdem, ob dies an einer endständigen OH-Gruppe oder an einer dieser benachbarten OH-Gruppe geschieht, bil- det sich eine Aldehyd- oder eine Ketogruppe aus.

1griech. sakcheros, Zucker

(2)

Die entsprechenden Zucker heißen Aldehydzucker oder Aldose bzw. Keto- zucker oder Ketose. Als Beispiele seien die Glucose (Traubenzucker) und die Fructose (Fruchtzucker) genannt.

Neben der Unterteilung in Aldosen und Ketosen unterscheidet man ver- schiedene Zuckerarten nach der Anzahl der C-Atome im Molekül; meist hat man es mit Pentosen oder Hexosen zu tun.

H H H H

H

C = O C - OH C = O HC - OH | | | | HC - OH HC - OH C = O | | | | HO - CH HO - CH HO - CH HO - CH | | | | HC - OH HC - OH HC - OH HC - OH | | | | HC - OH HC - OH HC - OH HC - OH | | | | HCH HCH OH HCH | | | OH OH OH

Glucose, Fructose, Eine Pentose Eine Hexose eine Aldose eine Ketose (Aldose) (Ketose)

C = O

Die D- und L-Form am Beispiel der Glucose

Alle Monosaccharide kommen in zwei verschiedenen räumlichen Anord- nungen, der D- und der L-Form, vor. Die Strukturformeln dieser beiden Formen verhalten sich wie Bild und Spiegelbild, entsprechend leiten sich die Bezeichnungen D und L vom lateinischen dexter (rechts) und laevus (links) ab.

H H = O = O | | HO - CH HC - OH | | HC - OH HO - CH | | HO - CH HC - OH | |

H H | | H H H H | | OH OH L-Glucose D-Glucose

C C

C C

HO - C C - OH

Links Rechts

1 1

5 5

6 6

Die endständigen Gruppen am ersten und letzten C-Atom (hier C1 und C6) werden immer in die gleiche Richtung geschrieben. (Dies ist reine Konven- tion, da sie frei um die Bindungsachse drehbar sind und somit ihre tatsäch- liche räumliche Orientierung nicht festliegt.)

Die Zugehörigkeit zur D- oder L-Form entscheidet sich nach der Anord- nung der OH-Gruppe an dem C-Atom, das am weitesten von der Aldehyd-

(3)

bzw. Ketogruppe entfernt ist und nicht der Endgruppe angehört. Das ist in diesem Falle die OH-Gruppe am vorletzten C-Atom (C5).

Die D-Glucose, auch als Traubenzucker bekannt, ist das in der Natur am weitesten ver- breitete Monosaccharid. Sie kommt in fast allen süßen Früchten vor. (Sie darf aber nicht mit dem Fruchtzucker, der Fructose, verwechselt werden). In geringen Mengen ist sie im Blut als Blutzucker vorhanden. Sie entsteht u. a. beim Abbau von Stärke.

Ringstrukturen

Monosaccharide zeigen, obwohl sie Aldehyd- oder Ketogruppen enthalten, nicht die typischen Eigenschaften von Aldehyden oder Ketonen. Vielmehr bilden sich in wässeriger Lösung Ringstrukturen aus.

In der Abbildung wird, ausgehend vom idealisierten Modell (der „Ketten- formel“) das Zustandekommen der Ringstruktur einer Hexose/Aldose schematisch gezeigt. Der Sauerstoff der Aldehydgruppe (am C1) und die OH-Gruppe am C5 (nicht am C6!) liegen eng beieinander (mittlerer Teil der Abbildung). Unter Umlagerung des H-Atoms der OH-Gruppe an den Sauerstoff der Aldehydgruppe (links oben) entsteht ein Ring aus einem Sauerstoff- und sechs Kohlenstoffatomen.

Grundsätzlich können sich sechs- oder fünfgliedrige Ringe mit einem Sauerstoffatom bil- den: Pyranosen (wie oben in der schematischen Darstellung) oder Furanosen2. Pyranosen sind energieärmer, d. h. stabiler als Furanosen.

Glucose

Die Herausbildung der Ringstruktur wurde anhand der D-Glucose gezeigt.

Da hierbei eine Pyranose entstanden ist, spricht man auch von einer Glu- copyranose.

Zur klaren Orientierung werden die Ringstrukturen so gezeichnet, dass sie senkrecht zur Papierebene zu stehen scheinen, wobei die stärkeren Linien zum Betrachter hin zeigen.

Das Sauerstoff-Atom des Rings steht bei Furanosen in der vom Betrachter weg zeigenden Ecke; bei Pyranosen steht es immer in der hinteren rechten Ecke. Etwaige Substituenten

2 Die Benennung dieser Ringverbindungen erfolgt in Anlehnung an die sauerstoffhaltigen Hete- rocyclen Pyran (Sechsring) und Furan (Fünfring).

(4)

und manchmal auch Wasserstoff-Atome werden senkrecht ober- oder unterhalb der Ring- ebene eingezeichnet. Dies nennt man die Haworth-Schreibweise.

|

|

CH OH

O

H

2

C

|

CH OH

O

2

C

OH H C C H OH

| |

| |

OH C C OH

|

|

OH

|

| OH

| OH

H H C HO OH

|

|

|

|

C

|

C HO OH

C

| |

HO HO

O

Glucopyranose in Haworth- und vereinfachter Haworth-Schreibweise mit einem Zwischenschritt 1

6

5

Die bei der Ringbildung am C1-Atom neu gebildete OH-Gruppe der Glu- copyranose kann an zwei verschiedenen Positionen stehen, damit ergeben sich zwei unterschiedliche Formen, die mit α und β bezeichnet werden. Bei der α-D-Glucose zeigt diese OH-Gruppe nach unten, bei der β-D-Glucose nach oben.

HO HO

OH

HO HO OH OH

OH

OH

O O

-D-Glucose -D-Glucose

Fructose

Ein ebenfalls häufig anzutreffender Zucker ist die z. B. in Honig oder Früchten zu findende Fructose (Fruchtzucker). Auch sie liegt normaler- weise in Ringform vor. Bildet sich ein fünfgliedriger Ring aus, so handelt es sich um Fructofuranose; dies ist die gebundene Form, der Rohrzucker.

In freier Form liegt ein Sechsring, die Fructopyranose, vor.

Anders als bei der Glucose bestimmt hier die OH-Gruppe am C2-Atom, ob die α- oder β-Form vorliegt. In der Natur kommt nur die β-D-Fructose vor.

| | HO - C - H | H - C - OH | H - |

CH OH

CH OH

2

2

C = O

C - OH

1

1 1

2

2 2

3

3 3

4

4 4

5

5 5

6

6 6

CH OH2 CH OH2

HOH C2 HOH C2

CH C CH C H

O O

HC CH

HC CH

OH OH

HO HO

O OH

Die Kettenform der Auch hier gerät das H- ... so dass es umgelagert Fructose; da die OH- Atom der OH-Gruppe in wird. Das Ergebnis ist ein Gruppe am C5 nach die Nähe des Sauerstoffs... Fünfring.

rechts zeigt, liegt die D-Form vor.

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OH CH OH2

HOH C2

OH HO

O OH O

OH CH OH2

HO HO

-D-Fructofuranose -D-Fructopyranose

Galactose, Ribose, Desoxyribose

Eine wichtige Aldose mit sechs C-Atomen ist die Galactose, eine Pyra- nose. Außer dem Vorkommen in der Muttermilch spielt sie als Baustein von Oligo- und Polysacchariden eine Rolle. In ihrer β-D-Form ähnelt sie der β-D-Glucose, der einzige Unterschied ist die Stellung der OH-Gruppe am C4-Atom.

Eine herausragende Rolle in der Biochemie spielen die Ribose und die Des- oxyribose. Ribose, eine Aldose/Pentose, ist Bestandteil der Ribonuclein- säure (RNA). Die Desoxyribose als Bestandteil der Desoxyribonuclein- säure (DNA) leitet sich von der Ribose durch den Verlust eines Sauerstoffatoms ab: anstelle der OH-Gruppe am C2 befindet sich dort nur noch ein H-Atom. Bitte beachten: für solche Desoxyzucker gilt nicht die allgemeine Formel CnH2nOn!

(6)

Optische Aktivität

Wässerige Zuckerlösungen sind optisch aktiv, d. h. sie drehen die Ebene linear polarisierten Lichts nach links oder rechts. Daraus ergibt sich eine weitere Benennung der Zucker: rechtsdrehende Substanzen erhalten ein (+), linksdrehende ein (–) vor den Verbindungsnamen. (Nicht verwechseln:

die Bezeichnungen D und L haben damit nichts zu tun, diese ergeben sich nur aus der Anordnung einer OH-Gruppe!)

Rüdiger Kuhnke 2015 * http://rkuhnke.eu/chem.html

Referenzen

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