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Matthias Pilz (Hg.) The Future of Vocational Education and Training in a Changing World

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Matthias Pilz (Hg.)

The Future of Vocational Education and Training in a Changing World

VS Verlag, Wiesbaden 2012, 592 Seiten, 79,95 Euro, ISBN 978-3-531-18527-9 Der von Matthias Pilz herausgegebene Sam- melband „The Future of Vocational Edu- cation and Training in a Changing World“

geht hervor aus einer gleichnamigen interna- tionalen Konferenz, die im Herbst 2010 vom damals neugegründeten Forschungszentrum für vergleichende Berufsbildungsforschung G.R.E.A.T. (German Research Center for Comparative Vocational Education and Training) an der Universität zu Köln ab- gehalten wurde. Der Band umfasst insge- samt 30 Beiträge – einschließlich des vom Herausgeber verfassten einleitenden Artikels.

Die einzelnen Beiträge sind ihrem regionalen Bezug entsprechend den vier Kategorien

„I Anglo-Saxon Countries“, „II Asia In- cluding India“, „III Continental Europe“

und „IV Global/Theory“ zugeordnet, die als Hauptkapitel die Struktur des Sammel- bandes beschreiben. Vom Umfang her domi- nieren die letzten beiden Kapitel mit jeweils neun Beiträgen.

Die den Hauptkapiteln I und II zugeord- neten Beiträge richten ihren Fokus v.a. auf den jeweiligen nationalen Kontext: In der Form von Länderberichten geben sie einen Einblick in die nationalen Berufsbildungs- strukturen und die in diesem Zusammen- hang virulenten Herausforderungen und zeigen darüber hinaus auf, welche bildungs- politischen Maßnahmen zur Bewältigung der jeweils bestehenden (bzw. bevorstehenden) Problemlagen ergriffen werden. Im Unter- schied dazu greifen die Beiträge des dritten Hauptkapitels primär Fragestellungen auf, die den europäischen Berufsbildungskon- text betreffen und damit eine über die na- tionale Ebene hinausreichende komparative Perspek tive eröffnen. Der Blickwinkel der im vierten Kapitel aufgeführten Beiträge reicht noch weiter: Hier werden international und -kontinental relevante Berufsbildungs-

themen sowie Fragestellungen mit stärker theoretischer Ausrichtung erörtert.

Nicht zuletzt aufgrund der großen An- zahl an Einzelbeiträgen und des damit abge- deckten breiten Länderspektrums, das auch Länder wie China, Japan und Korea sowie Indien und Polen umfasst, verdeutlicht der Band eindrucksvoll die beachtliche Vielfalt und Komplexität der Berufsbildungssysteme weltweit und die damit verbundene Diver- sität an aktuellen berufsbildungspolitischen Fragen. Trotz aller nationaler Verschieden- heiten kristallisieren sich jedoch auch einige länderübergreifend aktuelle und relevante Themen heraus, wie z.B. die Durchlässig- keit des Bildungssystems, die Wertigkeit und Akzeptanz der beruflichen Bildung, die Transparenz und Vergleichbarkeit von Qualifikationen und Kompetenzen sowie die Sicherstellung des Fachkräftebedarfs an- gesichts des demografischen und technolo- gischen Wandels.

Die einzelnen Beiträge sind allerdings – abgesehen vom recht weit gefassten Titel des Sammelbandes – nicht einheitlich auf eine übergeordnete gemeinsame Fragestel- lung ausgerichtet bzw. folgen keiner einheit- lichen Inhaltsstruktur. So erweist sich selbst die vorgenommene grobe Klassifizierung der Beiträge nach den durch die Hauptkapitel definierten vier Kategorien nicht durchweg als eindeutig: Während z.B. der im Kapitel

„Continental Europe“ angeführte Beitrag von Bünning/Kalisch auch globalen Cha- rakter hat, ist der Fokus des dem Kapitel

„Global/Theory“ zugeordneten Beitrags von Gallacher/Ingram/Reeve auf den angelsäch- sischen Raum gerichtet. Die Stringenz der Klassifizierung wird hier nicht zuletzt auch durch die Vermengung eines räumlich aus- gerichteten und eines forschungsmethodisch orientierten Kriteriums im vierten Hauptka- pitel („Global“ und „Theory“) durchbro- chen. Die thematische und forschungsme- thodische Vielfalt, die sich in den Beiträgen widerspiegelt, erweist sich somit als Stärke und Schwäche zugleich.

Die Vorgabe einer einheitlichen thema- tischen Ausrichtung hätte jedoch ihren Preis:

Online: http://www.die-bonn.de/doks/report/2013-rezension-the-future-of-vocational-education.pdf

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REPORT 4/2013 (36. Jg.)

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Wären die Sammelbandbeiträge in das enge Korsett einer gemeinsamen Fragestellung geschnürt, blieben die länderspezifischen Besonderheiten und damit wertvolle, aus der Vielfalt resultierende Forschungserträge unbeachtet. Und gerade vor einer solchen, die Mannigfaltigkeit der verschiedenen Be- rufsbildungssysteme verkennenden (ethno- zentrischen) Vergleichsperspektive warnt der Herausgeber des Sammelbandes (S. 2, 584).

Der intendierte Erkenntnisgewinn verglei- chender Berufsbildungsforschung stelle sich, so Pilz, schließlich nur dann ein, wenn in den untersuchten Vergleichsländern die Berufs- bildungsstrukturen, -prozesse und -ziele um- fassend eruiert und in ihrer Spezifität in der komparativen Analyse berücksichtigt wer- den (S. 2f., 584). Mit der Intention, diesem Anspruch gerecht zu werden und die Diversi- tät beruflicher Lehr-/Lernprozesse dabei den- noch analytisch zu durchdringen, appelliert er für einen breit angelegten komparativen Forschungsansatz und schlägt in diesem Zu- sammenhang ein theoretisches Modell zur Entwicklung einschlägiger Vergleichsindika- toren vor (S. 562, 571ff.).

Insgesamt bietet der Band einen umfas- senden und aufschlussreichen Einblick in aktuelle Themen und Fragestellungen der in- ternationalen Berufsbildungspolitik und -for- schung sowohl für Berufsbildungsexperten aus Wissenschaft und Praxis als auch für den mit der Thematik weniger vertrauten Leser.

Kathrin Breuing

Burkhard Schäffer/Olaf Dörner (Hg.) Weiterbildungsbeteiligung als Teilhabe- und Gerechtigkeitsproblem

Herbert Utz Verlag, München 2012, 100 Seiten, 33,00 EUR,

ISBN 978-3-8316-4076-8

Der Zusammenhang zwischen Weiterbil- dungsbeteiligung und Gerechtigkeit scheint in Erziehungswissenschaft und Bildungspoli- tik hinlänglich bekannt zu sein: So herrscht

in normativer Hinsicht ein Konsens darüber, dass die Weiterbildungsbeteiligung erhöht werden müsse, um eine breitere soziale, kulturelle und politische Partizipation zu erreichen – und somit mehr Gerechtigkeit herzustellen. In empirischer Hinsicht weisen dagegen diverse Erhebungen darauf hin, dass Maßnahmen zur Erhöhung der Weiterbil- dungsquote vor allem denjenigen Personen zukommen, welche bereits ausreichend an gesellschaftlichen Prozessen teilhaben, und letztlich zu einer Reproduktion sozialer Un- gleichheit beitragen.

Diesen Widerspruch nehmen Burkhard Schäffer und Olaf Dörner als Ausgangspunkt für ihren Sammelband, um den Komplex von Weiterbildungsbeteiligung, gesellschaftlicher Teilhabe und Gerechtigkeit auszuleuchten.

Dazu gehört nach Ansicht der Herausgeber, die Prämissen der gängigen Vorstellungen dieses Zusammenhangs zu problematisieren und zu alternativen Deutungen vorzudrin- gen. Dies stellt ein sehr plausibles und not- wendiges Anliegen dar, gerade wenn man bedenkt, dass die normative Aufforderung zur Weiterbildung für den einzelnen auch als

„ungerechte Zumutung“ (S. 12) verstanden werden kann. Diesen Anspruch vermögen die theoretisch ausgerichteten Beiträge des eher schmalen Bandes indes besser einzu- lösen als die empirischen Beiträge.

Im einleitenden Kapitel loten die bei- den Herausgeber die Bestimmungsmöglich- keiten des Gegenstands aus struktur- und subjekttheoretischer Perspektive aus, wo- nach entweder strukturelle Barrieren oder subjektive Bedeutung von Weiterbildung stärker gewichtet werden. Dies führt biswei- len zu widersprüchlichen Interpretationen:

Während Maßnahmen zur Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung die strukturellen Hürden zur gesellschaftlichen Teilhabe be- seitigen sollen, birgt die subjektorientierte Perspektive den Vorteil, grundlegend danach zu fragen, ob Weiterbildung überhaupt als Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe gesehen wird (S. 11). Die Autoren formulieren daran anschließend ein systematisches Orientie- rungsangebot, wonach Weiterbildung als

Online: http://www.die-bonn.de/doks/report/2013-rezension-the-future-of-vocational-education.pdf

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