Educational Material
Physik des Holzes und der Holzwerkstoffe
Author(s):
Niemz, Peter Publication Date:
2016
Permanent Link:
https://doi.org/10.3929/ethz-a-010635628
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In Copyright - Non-Commercial Use Permitted
1
1 Zusammenfassende Übung (Prüfungsvorbereitung) Prüfung mündlich, 30 Minuten
Kapitel I Einführung
Der Baustoff Holz
•25.000-30.000 verschieden Holzarten weltweit
•Verschiedene Waldsystheme
•Plantagenanteil steigt Baum von Tule, Mexico
•2000 Jahre alt
•42 hoch
•Durchmesser: 14,05m
•Volumen: 817m3
•Gewicht: 636 Tonnen
Holz im Vergleich zu anderen Werkstoffen
Weltproduktion Stahl: 0,8 Mia t/a Aluminium: 0,02 Mia t Kunststoff: 0,09 Mia t
Holz: 3,01 Mia m3, davon 1,4 Mia Nutzholz, Holzvorrat: 306 Mia m3 Quelle: H. Schulz,
Osteuropa (inkl.
Russland) 24%
Nord- und Westeuropa
3%
Historischer Überblick zur Holznutzung
7
Holz ist einer der ältesten, vom Menschen genutzten Werkstoffe
In einem Tagebau in Deutschland wurden 1997 400.000 Jahre alte Wurfspeere aus Holz gefunden
Beim Ötzi (5300 Jahre alt) wurden 1991 17 Holzarten mit spezifischen Eigenschaften gefunden
Auf Holzmangel wurde in Geschichte vielfach verwiesen (bei Verbrennung des Buda war es schwierig genügend Holz zu beschaffen);
Radkau: Holz wie ein Naturstoff Geschichte schreibt; Oekom Verlag, München 2007
• Bis 1800: Wald meist als Viehweide und Brennholzlieferant
• Holz wichtigster Baustoff für Schiffsbau, als Brennstoff, war Basis der industriellen Revolution (Eisenverhüttung, Glasherstellung), (Kirche Santa Maria de la Salute in Venedig auf 1,25Mio Pfählen gebaut)
Anwendungen:
• Vor Aufkommen der Petrochemie: chemischer Rohstoff : Gewinnung Holzkohle, Teer, Pottasche für die Glasherstellung,
• Basismaterial für Bauwesen, Schiffe, Maschinen Übernutzung der Wälder
8
3
9 10
Eisenhütte im Erzgebirge/D mit Holznutzung
11
Getriebe aus Holz
12
13 14
Intensive Holznutzung führte zu Problemen bei Holzbereitstellung
• Langsamer Aufbau einer gezielten Forstwirtschaft
• von Carlowitz (Forstmeister) begründete Begriff der Nachhaltigkeit, 1732 Buch publiziert
• Cotta (1763-1844) gründete erste Forstfakultät in Tharandt/Deutschland
• Aufkommen der Forstwirtschaft an Unis
15Hans Carl von Carlowitz (1645- 1714)
erstes geschlossenes Buch zur Forstwirtschaft, begründete Begriff der Nachhaltigkeit
16
5
17
derzeit Trend zur verstärkten Holznutzung,
Holzmangel in Aussicht, durch derzeitige Wirtschaftskrise aber etwas vermindert
Holzzuwachs: 10 Mio m3/a Holznutzung: 4,5 Mio m3/a Holzverbrauch: 9 Mio m3/a Aktuell zeichnen sich seit 2006
Versorgungsengpässe ab, jedoch seit 2009 Einfluss Wirtschaftskrise, Rückgang 15%
der Produktion teilweise
Probleme mit zunehmender Nutzung von Holz für Energie (Holzheizungen, aktuell 2 neue Grossägewerke),
Fa. Schilliger hat 2009 neues
Grosssägewerk in Frankreich gekauft (von Klenk aus Konkurs), 15Mio Euro
Holzverbrauch Schweiz
Verbrauch von Holz in Schweiz in Tm
3Jahr Stammholz Industrie- holz
Brennholz Gesamt- menge
1920 1340 0 1990 3330
1930 1360 0 1490 2850
1940 1600 0 2200 3800
1950 1455 290 1600 3345
1960 1815 480 1320 3615
1970 2418 784 717 3919
1980 2877 689 809 4384
1990 4488 895 879 6262
2000 6801 811 1626 9238
22
Abb.: Holzerntesortimente und –mengen der Schweiz von
2008 und 2009 (Bundesamt für Statistik) 2008: 924.754 m³
2009: 1.065.854 m³ 2008: 466.689 m³
2009: 481.963 m³
1990 1995 2001
Einzelraumheizung mit Holz 2727 3127 3088 Gebäudeheizung mit Holz 3388 2273 2766 Automatische Feuerungen
mit Holz
2831 4517 6125
Feuerungen mit Holzanteilen 652 1259 1132
Holzkohlenutzung 0 0 0
Entwicklung der Holzenergienutzung in der Schweiz in TJ. (Quelle: Schweize- rische Statistik der Erneuerbaren Energien 2001; Bundesamt für Energie)
Holzenergienutzung in der Schweiz
Holz im Vergleich zu anderen
Baumaterialien
7
Holz Beton Backs tein Stahl Aluminium
Mittlerer relativer Energieverbrauch (Holz = 1) ausgewählter Rohstoffe zur Herstellung pro Tonne Fertigprodukt. (Quelle: Corrim Report 1976; Koch 1991)
Glas 13..14
Stahl 23…24
Aluminium 120
Wärmedämmleistung von Holz
1217 418
0.3 1
2.3 3.1
6
9.2
12 12
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
Schaumstoff Fichtenholz Kunststoff Backstein Glas Beton Baustahl Aluminium
relative Dicke 1217 418
Relative Schichtdicke ausgewählter Baustoffe mit gleicher Wärmedämmung (Quelle: Dubbel 1974)
0.13 0.9
2.4 3.3
5
9.5
17 19
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Beton
Backstein Glas Kunststoff Baustahl Aluminium Fichtenholz Spannbeton
Reisslänge in km
Reisslänge von Holz und anderen Baustoffen
74
Reisslänge ausgewählter Baustoffe (Quelle: Dubbel 1974)
Rheinbrücke in Säckingen
Schrothaus aus Massivholz in Deutschland (Oberlausitz)
32
9
33 34
Wasserrohrleitung aus Holz
35
Spruce Gans (450 Passagiere) 1942
Spruce Goose: Die HK-1, auch »Fichtengans« genannt, besteht zu 95% aus Holz
36
37 38
Holzkirche in Frutillar, Südchile, ca. 150 Jahre alt
Teil eines Propellers (Wassmer) für heute Sportflugzeuge
40
11 Gerüst aus Bambus (Thailand)
Holzhaus in Austin/Texas
Holzbrücke aus Brettsichtholz, Emmental Fahrbahnplatte aus Brettschichtholz
Achterbahn in Holz
13
Gebäude auf Golfplatz in Korea
(Blumer-Lehmann) Gebäude auf Golfplatz in Korea (Blumer-Lehmann)
J. Natterer, Schreverdingen/D
Natterer, Schreverdingen/D
15
Holzhaus, Appenzell, Fassade mit Schindeln, rechts erneuert, links 70 Jahre alt
Vorteile von Holzbauten
Vorteile von Holzbauten (Massivholzplatten, Massivbau (gedübelte Elemente oder Brettstappel) bei Erdbeben (Grosseinsatz nach Erdbeben in Italien)
Auch Hochhäuser zunehmend aus Holz, ganze Siedlungen Hallen, Schulen (Schilliger liefert nach England) Brandverhalten günstig, technische Lösungen geschaffen
Ökologische Bedeutung von Wald
und Holz
17 Massenbilanz beim Wachstum von
Holz CO2- Speicherung in einem m 3
Holz
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900
kg/ m3
Trockengewicht Holz
Kohlenstoff CO2 Äquivalente
1 Kapitel II
Anatomie und Chemie des Holzes und der Holzwerkstoffe
Anatomischer Aufbau des Holzes
Alerce, 1500 Jahre alt in Südargentinien, extrem pilzresistent
Über Millionen von Jahren optimierte Struktur Mamutbaum
Naturwald in Südargentinien Tropischer Regenwald Guyana
Tropischer Regenwald Guyana
Eucalyptus Plantage, Chile3
Eucalyptus Plantage, Chile Gummibaumplantage Vietnam
Schweizer Holz
(grosse Durchmesser)Nordeuropa/Norddeutschland
(geringere Durchmesser)
Mischwald (Schweiz) Buchenwald (Ostsee)
Juveniles (junges) und adultes Holz (altes Holz)
Feuchtetansport im lebenden Baum nur im
Splint, Kernholz ist totes Holz
5
Spätholz
Frühholz
Kernholz Splint
Jahrring Mark
Querschnitt von Holz Jahrringe/Zuwachszonen
Kernholzbäume:
regelmäßige Farbkernbildung;
Splint ist feuchter als der Kern: Kiefer, Lärche, Eiche Kernreifholzbäume:
Zwischen Farbkern und Splint
liegt Übergangszone geringere Feuchte als der Splint, farblich nicht zu unterscheiden: Weide, Esche mit Braunkern
Reifholzbäume:helles Kernholz; über dem gesamten Querschnitt kein Farbunterschied;
Splint ist feuchter als der Kern: Fichte,Tanne.
Splintholzbäume: keine Farb- und Feuchteunterschiede Aspe, Birke, Erle und Weißbuche.
•Bei uns Jahrringe (Bildung Sommer/Winter)
•In Tropen ohne Jahreszeitwechsel Zuwachszonen
RT
LR LT
T L
R
niemz_abb_2_01.cdr
Hauptschnittrichtungen des Holzes, Holz ist orthotrop
L-in Faserrichtung; R-radial, T-tangential
Strukturelemente des Holzes
Anatomischer Aufbau des Holzes
Laubholz Nadelholz 1 2 3 4 5 6
Laubholz
1 Gefässe (ringförmig) 2 Gefässe (leiterförmig) 3 Libriformfaser Nadelholz
4 Tracheide (Frühholz) 5 Tracheide (Spätholz)
6 Holzstrahl 7 Holzstrahl
Nadelholz (älter als Laubholz)
Dichteverteilung Früh-Spätholz bei Douglasie
Nadelholz (Fichte)
7
Tüpfel (dient Feuchtetransport in transversaler Richtung) Hoftüpfel
Laubholz (stärker differenziert als Nadelholz)
Thyllen
Laubholz (Nothofagus alpina)
Thyllen und phenolische Einlagerungen
Jahrringe
ringporig: grosse Frühholzgefässe, kleine Spätholzgefässe ringporig: grosse Frühholzgefässe, kleine Spätholzgefässe
zerstreutporig: mittelgrosse über den Jahrring etwa gleichgrosse Gefässe zerstreutporig: mittelgrosse über den Jahrring etwa gleichgrosse Gefässe
(Eiche, Esche) (Ahorn, Birke, Erle, Pappel)
Jahrringbildung ringporige Laubhölzer (Breite Jahrring hohe
Dichte) Jahrringbildung zerstreutporige Laubhölzer (kein
Zusammenhang Jahrringbreite-Dichte)
9
Jahrringbildung Nadelholz (Kiefer, Lärche, Douglasie) Zellwandaufbau des Holzes
(Hohlräume in Zellwandschichten)
S2 verantwortlich für mechanische Eigenschaften
Verteilung des Lignins in Zellwand
Ligninanteil Laubholz
•gemässigte Zonen:
18-25%
•Tropische:25-32%
Nadelholz
•Normalholz 25-32%
•Druckholz 31-41%
•Anfall enormen Mengen Lignin in Cellstoffwerken
Veränderung des Aufbaus des Holzes
Adultes Holz (alt) Juveniles Holz (jung) Druckholz (Nadelholz)
Verteilung der Fibrillenwinkel in der
Zellwand Holzfaser, Foto: I. Burgert
Strukturebenen und deren Bedeutung
Hierarchische Struktur von Nadelholz (University of Canterbury, New Zealand) Baum (0.1-1m)
Brett 10….100mm Jahrringe:0.5…15mm Tracheiden :20-40μm Zellwand
1-5µm
Moleküle:<1nm
•Baum (Biomechanik)
•Makroskopisch (Jahrringe, Faserrichtung, Äste)
•Mikroskopisch (Frühholz, Spätholz, Porosität)
•Submikroskopisch (Zellwandaufbau, Winkel in S2)
•Chemische Struktur (Zellulose, Lignin, Inhaltstoffe, Kristallinität)
Mikrofibrillen: 3…10nm
Strukturmodell von Holz
(Feinbau),
Quelle: U. Schmidt, BFH Hamburg11
Struktur-Eigenschafts-Beziehungen innerhalb einer Holzart auf Makroebene
Siehe auch Dissertationen von R. Wimmer (1991) und I. Burgert (2000)
Wagenführ, Hänsel und Niemz (1988)
Einfluss des Holzstrahlanteils auf die radiale Zugfestigkeit
Burgert (2000)
Faserlänge als Funktion des Baumalters (Douglasie)
Jozsa und Middleton;
Forintek (1994) Optimum etwa bei 40%
•Faserlänge steigt mit Alter
•Faserlänge steigt mit Höhe
Mikrofibrillenwinkel-Verteilung (Pinus radiata)
Jozsa und Middleton; Forintek (1994)
Radiale Mikrofibrillenwinkel-Profile (ermittelt mit SilviScan)
Radial position [mm]. Zero = close to the pith Radial position [mm]. Zero = close to the pith
Eibe Fichte
Keunecke (2008)
Mechanische Kennwerte von Einzelfasern
Keunecke et al. (2008)
Einfluss Extraktstoffanteil auf Holzfeuchte
Popper, Niemz, Eberle, Torres (2007)
Einfluss der Extraktstoffe auf Ufs, Up und Um bei Fasersättigung
0 5 10 15 20 25 30 35
0.0 2.5 5.0 7.5 10.0 12.5 15.0 17.5 EtOH-Toluol Extrakt %
Wassergehalt U% Ufs%
Ufs-Regress.
Up%
Up-Regress.
Um%
Um-Regress.
Korrelation zwischen chemischer Zusammensetzung und mechanischen Eigenschaften
Genutzt für
• Abschätzung mechanischer Eigenschaften (MOE)
• Chemische Zusammensetzung (Cellulose, Lignin, …)
Thumm (2002)
13
FE Modellierung Struktur-Eigenschaften
Mechanische Eigenschaften
Diss. K. Persson, Lund (2000)
Diss. M. Sedighi-Gilani, Lausanne (2006)
E. Landis, Maine/USA u.a.
Feuchte- und Wärmetransport
Diss. Harington, Neuseeland (2002): Hygroelastische Eigenschaften
Diss. Frandsen, Dänemark (2007): Modellierung mechan. Feuchtetransport
S. Svensson, Dänemark (2008): Modellierung Feuchtetransport
Carmeliet, Zillig, Derome, Schweiz/Belgien/Kanada: Multiscale Modelling
Diss. Gereke, ETH Zürich (2009): Verformung Massivholzplatten
Herrmann, IfB (Eindringen Klebstoff, Pilzbefall, Mechanik)
Hofstetter, TU Wien und viele andere
Zunehmend Wissenschaftler mit Ausbildungen in Physik, Mechanik, Bauwesen und Elektrotechnik im Bereich Modellierung tätig
Komponente Eigenschaft Mean engineering constant value
Volume fraction for 12% M.C.
Cellulose
E1(GPa) 150
44.5
E2(GPa) 17.5
G12(GPa) 4.5
21 .01
32 .5
Hemicellulose
E1(GPa) 16
31.6
E2(GPa) 3.5
G12(GPa) 1.5
21 .1
3 .4
Lignin E (GPa) 2.75
23.9
ν .33
Mechanische Eigenschaften der Holzkomponenten von Fichte nach Kent Persson
E-Fichte ca. 10 GPa, Zugfestigkeit Fichte: 80N/mm2, Faser: 700-800N/mm2
Chemische Struktur des Holzes
Holz ist ein makromolekularer Werkstoff Hauptkomponenten:
•Cellulose: 40-60%
•Hemicellulose: 6-27%
•Lignin: 18-41% (Nadelholz 25-32%; Laubholz 18-25%)
•Inhaltstoffe (Extraktstoffe): 0,3-10%
Elementarzusammensetzung:
•50% Kohlenstoff
•43% Sauerstoff
•6% Wasserstoff
•1% Stickstoff und Mineralien
Struktur der Cellulose
Hemicellulose Struktur Lignin
Zellwandaufbau
Zellwandaufbau 3. Holzwerkstoffe
15 Einteilung von Holz und
Holzwerkstoffen Einteilung von Vollholz
Holzwerkstoffe
Zusammensetzung:
•Holz (etwa 90%)
•Klebstoff oder teilweise mechanisches Verbindungsmittel);
Klebstoffanteil bis zu 10-16%
•Zusatzstoffe (Brandschutzmittel, Farbe, Hydrophobierungsmittel,
Russ (für Reduzierung der elektrostatischen Aufladung)
•8-10% Wasser (Holzfeuchte)
Einteilung von Holzwerkstoffen
Engineered Wood Products (Produkte für Bauwesen, Vollholzersatz)
Einteilung von Werkstoffen auf Vollholzbasis
Werkstoffe auf Vollholzbasis
Brettschichtholz Lamelliertes Holz (einschliesslich Profile) Kreuzbalken
plattenförmig stabförmig Verbund-Elemente
Hohlkastenträger Elemente mit Wärme- / Schall- dämmung
einschichtig mehrschichtig
Struktureller Aufbau von Werkstoffen
Brettstapelbauweise
a.) Brettstapelbauweise gedübelt b.) Brettstapelbauweise, Schwalbenschwanzverbindung
a
b Struktureller Aufbau ausgewählter Werkstoffe auf Vollholzbasis
Struktureller Aufbau von Werkstoffen auf Vollholzbasis
Lamelliertes Holz Brettschichtholz
Massivholzplatte (fünfschichtig)
Hohlkastenprofile
Holzwände (gedübelt, genagelt)
Bretter, schichtweise senkrecht zueinander gelagert, verdübelt mit Hartholzdübeln); Fa. Thoma Holz, Österreich, Fa. Nägeli/CH Gleiches Prinzip auch mit Aluminiumnägeln üblich
Feuerwiderstand bis zu 180 Minuten durch die Dicke der Wand erreicht
17
Genutete und durch mechanische Verbindungen (Gratleiste) verbundenen Elemente
Rauhe Oberfläche reduziert Wärmeleitfähigkeit des Elementes, verbesserte Wärmedämmung
Hohlkastendecke
System Lucido: Holz hinter einer Glashaut angeordnet durch die Strahlung des Lichtes wird Holz erwärmt nachts wird diese Wärme langsam in das Rauminnere abgegeben
Mit lichtaktiven Holzwänden können die Wärmeverluste auch bei geringen Wandstärken während der Heizperiode gegen Null gebracht werden
Verbundsysteme
19 Dendro Ligth Platte mit HDF
Decklage
Einteilung von Werkstoffen auf Furnierbasis
Lagenholzwerkstoffe
(Parallam) Verdichtung /
Klebstoffgehalt
Furnier- Partikel- Werkstoffe
Faserverlauf in den Furnierlagen
parallel (Schichtholz, LVL) unter einem Winkel von 90°
(Sperrholz) unter einem Winkel von 15°
(Sternholz)
unverdichtet (Normal-Lagen- holz)
verdichtet (Presslagenholz) verdichtet und mit Kunstharz getränkt (Kunstharz-Press- lagenholz)
Strukturmodelle von Lagenholz
Schichtholz Sperrholz Sternholz
Parallam
Lagenholz
Einflussfaktoren auf die Eigenschaften
Furnierdicke Winkel zwischen Kraftrichtung und Faserrichtung der Decklage
Festigkeit Zugfestigkeit
0°
30°
Sternholz 60°
90°
Sperrholz Schichtholz
Wesentliche Einflussfaktoren auf die Eigenschaften von Lagenholz (Niemz 1993)
E-Modul, Zug- festigkeit
Druck- festigkeit Biege- und Zugfestigkeit Druckfestigkeit
Festharzgehalt Rohdichte der
Platte
Festigkeit Festigkeit
Einteilung von Werkstoffen auf Spanbasis
Spanwerkstoffe
Herstellungs- Verfahren
flachgepresst kalandriert stranggepresst Formteile
Spanart / Orientierung
Schneidspäne Schlagspäne Fremdspäne Normalspan- Deckschicht Feinspan- Deckschicht Wafer Flake Laminated Strand Lumber (LSL) Oriented Structural Board
Querschnitts- struktur
einschichtig dreischichtig mehrschichtig stufenlos homogene Quer- schnittsstruktur
Rohdichte
niedrig mittel hoch
Klebstoff- / Bindemittelart
pressblank geschliffen beschichtet Formaldehyd-
abgabe
Harnstoffharz Phenolharz Melaminharz Isocyanatharz Mischharze Zement Gips Tannine
sehr niedrig niedrig mittel hoch
feuchtegeschützt biogeschützt schwer brennbar Oberfläche Beständigkeit
Strukturmodell von Spanplatten
1 2 3
Typische Rohdichteprofile 1. Homogene Spanplatte 2. Spanplatte mit deutlicher
Differenzierung zwischen Deck- und Mittelschicht
3. Spanplatte mit geringer Differenzierung zwischen Deck- und Mittelschicht
Einflussfaktoren
Spanplatteneigenschaften (1)
Spanlänge Biege- festigkeit Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene
Festigkeit
Spanbreite Biege-, Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene
Spandicke Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene
Biegefestigkeit
Rohdichte des Holzes Biege-, Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene
Biege-, Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene mittlere Rohdichte der Platte Festharzanteil
Festigkeit Biegefestigkeit, Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene
Einflussfaktoren
Spanplatteneigenschaften (2)
Rohdichte der Platte Anteil an Holzresten
Spandicke Paraffinanteil
Festharzanteil Rohdichte der Deckschicht
QuellungE-Modul der Platte
21 Partikelabmessungen für
Holzwerkstoffe
Partikelart Spanlänge (l in mm)
Spanbreite (b in mm)
Spandicke (d in mm)
Schlankheitsgrad (= l/d)
Streudichte in kg/m3 Sonderwerkstoffe
Strands für LSL 300 25 0,8-1 300 50-70 Strands für OSB 40-80 4-10 0,3-0,8 50-130 30-50
Wafer 36-72 12-35 kA 45-90 40-60
Scrimber kA
übliche Spanplatten
De-Normalspäne 5-10 - 0,2-0,3 20-50 60-120 De-Feinstspäne 3-6 - 0,1-0,25 15-40 120-180 Schleifstaub 0,4-0,6 - - - 160-200 Fräs-; Hobelspäne 5-15 2,5-5 0,25-0,8 5-60 50-130 Gattersägespäne 2-5 1,0-2 0,4-1 2-10 120-180
Einteilung von Werkstoffen auf Faserstoffbasis
Faserwerkstoffe
sonstige
Sonderbehandlung (z.B. Lochen) Querschnitts-
struktur
einschichtig dreischichtig mehrschichtig stufenlos homogene Quer- schnittsstruktur Rohdichte
weich mittlere Dichte hart extrahart
Klebstoffart
Harnstoffharz Phenolharz Bitumen holzeigene Binde- mittel
Formaldehyd- abgabe
sehr niedrig niedrig mittel hoch
pressblank geschliffen beschichtet Oberfläche
feuchtegeschützt biogeschützt schwer brennbar Beständigkeit
Strukturmodell von Faserplatten
1 2 3
Typische Rohdichteprofile
1. Faserplatte mittlerer Dichte mit homogenem Aufbau
2. Faserplatte mittlerer Dichte mit ausgeprägter Dichtedifferenzierung
3. Harte Faserplatte (Nassverfahren), links:
glatte Seite, rechts: Siebseite
Einflussfaktoren auf die Faserplatteneigenschaften
Mahlgrad Festharzanteil mittlere Rohdichte
Rohdichte der Deckschicht
mittlere Rohdichte Festharzanteil, Paraffinanteil
Quellung
Wärmeleitzahl
Festigkeit E-Modul Biegefestigkeit Biege-E-Modul
Festigkeit E-Modul Festigkeit E-Modul
Verbundwerkstoffe
Verbundwerkstoffe
Vollholz-
mittellage Spanplatten-
mittellage
Hohlraum- mittellage
Schaumstoff- mittellage
Strukturmodell von Verbundwerkstoffen
Randleiste Wabe
Randleiste Schaumstoff
Furnier
Faserplatte Vollholz
Spanplatte Faserplatte
Furnier Faserplatte
Wabenmittellagen Leichte Mehrschichtplatte aus
Balsa
23 Einflussfaktoren auf die
Verbundwerkstoffeigenschaften
E-Modul der Deckschicht E-Modul der Mittellage Beplankungsgrad
E-Modul der Platte
E-Modul der PlatteE-Modul der Platte
E-Modul der Platte
Strukturmerkmale von Engineered Wood Products
Produkt Strukturelemente Überwiegende
Anwendung OSB
= Spanwerkstoff lange Späne
l = 75...100 mm, b = 5...30 mm d = 0,3...0,65 mm
Platten differenzierter Dicke und Qualität
LSL
= Spanwerkstoff
extra lange Späne l = 300 mm, b = 25 mm d = 0,8-1 mm
Platten (bis 140 mm Dicke), Profile, Balken Structure Frame
= Spanwerkstoff Wafer
l = 20...30 mm, b = 20...30 mm d = 1 mm
Platten
Scrimber
= Spanwerkstoff durch Quetschen gefertigte
Partikel Balken
Strukturmerkmale von Engineered Wood Products
Produkt Strukturelemente Überwiegende
Anwendung LVL
= Lagenholz Furnierlagen
d = 2,5...4 mm Platten, Balken
PSL
= Lagenholz Furnierstreifen b = 13 mm;
l = 0,6-2,5 m
Balken
COM-PLY
= Verbundwerkstoff Spanplatte
beplankt mit Schichtholzlagen Balken
Spezialprodukte (WPC, Holzkeramik…..)
•WPC (Wood Plasic Composites)
•Vergütetes Holz (Thermisch, chemisch modifiziert mit Essigsäure , Ameisensäure, imprägniert mit Nanopartikeln)
Holzkeramik
Verdichtet und thermisch vergütet
Holzkeramik
Holz pyrolisiert und danach keramisiert, Nutzung der Porenstruktur
Silikatisierte Radiata Pine (feuerresistent)
Holz - Polymer - Verbundwerkstoffe
Eins a tzs toffe
Nebenkomponenten
•Hilfstoffe
•Zusatzmittel
•Additive
Hauptkomponenten
•Polymer
•Holzpartikel Komponenten
25
Polymer
•PP
•PE
•PVC
Cellulose
•Holzspäne
•Holzfasern
•Holzstaub
•Papier
Hauptkomponenten
Komponenten
Hilfsstoffe
•Fließmittel
•Trennmittel
Zusatzmittel
•Flammschutzmittel
•biologische Schutzmittel
•UV-Stabilisatoren
•Antistatika
•Antioxidationsmittel
Additive
•Haftvermittler
•Schaumbildner
Nebenkomponenten
Komponenten
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18
Dehnung
Spannung
Matrix Faser Verbund N/mm²
Bruchdehnung
Verbund Bruchdehnung Matrix Bruchdehnung
Faser Verbundwerkstoff WPC
Verstärkungsfasern
•Flachs
•Hanf
•Sisal
•Jute
•Kenaf
•Ramie
•Baumwolle
•Holz
Einfluss: Partikelgeometrie
Formung Formung
WPC mit holzartiger Oberflächenstruktur Anwendungsbereiche
Brücken
Anwendungsbereiche WPC
27
Holzwerkstoffproduktion in Europa (2005)
50,45 Mio m3, 2008: 55Mio m3 63% Spanplatten
5% OSB 22% MDF 6% Sperrholz 4% Faserdämmplatten 4 Mio Tonnen Klebstoffe
Anlagenkapazität 890.000m3 bis 1 Mio m3/Anlage und Jahr bei Konti- Presse
Holzindustrie 2008‐Übersicht
6‐9% Rückgang zu 2007
Spanplatten 34,5 Mio m3in Europa MDF 12.1 Mio m3 in Europa OSB 3.3 Miom3in Europa
Hard and softboard 2.7 Mio m3, (kein Rückgang bei Dämmstoffen)
Sperrholz 175.000 m3
Umsatz aller deutschen Holzwerkstoffhersteller 5.1Mia Euro Gesamt Holzwerkstoffe: 55.9 Mio m3
Gesamt Schnittholz: 123 Mio m3 WPC 26.000 Tonnen
2011: Erholung der Industrie, Gesamtlich aber reduziert
Hausbau mit OSB,USA
Halle in Metz
Golf Ressort in Südkoera
(Blumer-Lehmann)
Einfamilienhaus aus OSBHolzbau mit OSB, Glunz AG Einsatz zementgebundener Spanplatten im Innenausbau, Flughafen Zürich
29 Haus in Massivbau aus Holz
Nägeli Holzbau, Gais
300m 3 Holz
1 Physik des Holzes und der
Holzwerkstoffe
Peter Niemz IfB; Holzphysik
Leistungsfähigkeit von Holz
Holzkonstruktion auf Hannover-Messe (J. Natterer, EPFL)
Saldome, Saline Riburg/Schweiz
Montagehalle, Pilatuswerke Stans, aus Brettschichtholz Halle Pilatuswerke, Trägerhöhe 1m
Das sollte nicht geschehen
3
Bad Reichenhall, Einsturz Eislaufhalle, Winter 2006
1. Geschichte der Holznutzung und
Holzforschung Eisenhütte im Erzgebirge/D Holznutzung,
Übernutzung der Wälder, Holzmangel
12
Holländerfloss vor Unkel am Rhein/D
13
Intensive Holznutzung führte im Mittelalter zu Problemen bei
Holzbereitstellung
• Langsamer Aufbau einer gezielten Forstwirtschaft
• Von Carlowitz (Forstmeister) begründete Begriff der Nachhaltigkeit, 1732 Buch publiziert
• Cotta (1763-1844) gründete erste Forstfakultät in Tharandt/Deutschland
• Aufkommen der Forstwirtschaft an Unis (1855 Forstfakultät an der ETH)
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Geschichte der Holzforschung
• Um 1700 erste Sägemühlen (Einblattgatter, kombiniert mit Getreidemühlen)
• Kapitel über Holzeigenschaften in Enzyklopädien zwischen 1700-1800
• Um1790 Hartig Messung des Heizwertes
• Nördlinger 1860:Technische Eigenschaften der Hölzer
• etwa 1850 Forstfakultäten, Holzforschung zunächst im Forst angesiedelt (ETH 1855)
• Holzforschung als eigene Wissenschaft (zwischen ersten und 2. Weltkrieg)
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Geschichte der Physik des Holzes
Arbeiten zur Holzphysik:
um 1800 Buffon: Festigkeitseigenschaften 1848: Chevandier: Wertheim: Beziehung Feuchte-Dichte 1850: Struwe: Thermische Ausdehnung des Holzes 1896:Vollbehr: Quellen und Schwinden 1921:Hankinson: Formeln Einfluss Faserrichtung 1923: Höring:Gleitzahlen
1932: Mörath:Härtemessung
1935: Roth: Rheologisches Verhalten von Holz 1938: Ivanow: Dauerfestigkeit von Holz
1938: Nilakantan: Magnetische Eigenschaften von Holz 1946: Weatherwax und Stamm: Thermische Eigenschaften von Holz
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Geschichte der Physik des Holzes
Ab 1950: Klauditz, Kehr, Plath, Fahrni: Eigenschaften von Spanplatten
Ab 1960: Beallu.a. Schallemission, zerstörungsfreie Prüfung
Seit 80er Jahre letztes Jahrhundert:
Persson, Gustafsson, Serrano, Hanhijärvi, Svensson, Omarsson, Landis, u.a. Bruchverhalten, FE- Modellierung Struktur-Eigenschaften Holz und Holzwerkstoffe (Schweden, Finnland, Neuseeland, Australien, USA, Deutschland Schweiz), zunehmend Bearbeitung durch Physiker, Mechaniker,
Bauingenieure, weniger reine Forst- und Holztechnologen
Prüfmaschine aus den Anfängen der Holzforschung Geschichte der Physik des Holzes
Hermann Knuchel Albert Frey-Wyssling Hans Heinrich Bosshard 1884-1964 1900-1966 1925-1996
Starke Orientierung auf Holzbiologie/Zellwand/Holzfehler Fred Fahrni: 1907-1970: Grundlagen für Spanplattenherstellung
Bekannte Holzforscher ETH
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Hetzer (1846-1911, 1906 Patent für geleimte Holzbinder)
Josef Bodig (Ungarn/USA)
Forschung in USA für Flugzeugbau (2010), Propeller aus Holz, keine Erkennung im Radar
/Krieg Irak, diese Forschung auch während 2. Weltkrieg
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2. Physikalische Eigenschaften des Holzes und wichtige Einflussfaktoren
2. Physikalische Eigenschaften des Holzes und wichtige Einflussfaktoren
• UV Strahlung
3. Verhalten von Holz gegenüber Feuchte
u – Feuchtegehalt
mu– Masse des feuchten Holzes mdtr– Masse des darrtrockenen Holzes
f – Feuchteanteil
mu– Masse des feuchten Holzes mdtr– Masse des darrtrockenen Holzes
[%]
m 100 m u m
dtr dtr
u
[%]
m 100 m f m
u dtr
u
Kenngrössen der Feuchte
3.1 Kenngrössen der Feuchte 3.2 Grundlagen der Feuchteaufnahme
• Holz ist eine System von miteinander verbundenen Kapillaren
• Wasserleitung erfolgt über Mikro- und Makrosystem
• Mikrosystem (Zellwandsystem) verantwortlich für Wasseraufnahme aus der Luft (Sorption)
• Makrosystem Transport von flüssigen Wasser
• Bei Holzwerkstoffen Einfluss des Klebstoffes und der Herstellungsbedingungen auf das Sorptionsverhalten vorhanden (z.B. Temperatur bei Trocknung, Verdichtung und damit Strukturänderung)
3.2.1 Holz als kapillarporöser Stoff
1)
1) Länge, markiert durch nicht perforierte Endwände bei Rotbuche 0,8-2m (bestehen aus Gefässgliedern)
REM- Aufnahme Nadelholz (Fichte)
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Mechanisch isolierte Faser
Holzfaser Strukturmodell von Holz (Feinbau)
Porensystem des Holzes Verteilung nach Siau (1995):
Nadelholz: Tracheidendurchmesser 10 bis 50 μm.
Poren im Zellwandsystem:0.3 - 60 nm.
Tüpfelöffnungen.
NH: 0.02 - 4 μm LH: 5 - 170 μm)
Durchmesser Gefässe Laubholz: 50 - 400 μm (Frühholz) und 20 - 50 μm (Spätholz) Messung Porengrössenverteilung:
Quecksilber-Druck-Porosimetorie: 58000 - 1.8 nm (gwisser Einfluss Probengrösse, Flaschenhalseffekt) Gasadsorption: Geringere Porenradien
Anlagerung von Wasser an OH-Gruppen der Cellulose Cellulose
Hemicellulosen (niedermolekularer, für
Wasseraufnahme verantwortlich, hydrophyl, amorph) Hemicellulose
Polyosen umgeben Cellulose Mikrofibrillen
Porenanteile Tüpfel (dient Feuchtetransport senkrecht zur
Faser, schliessen sich bei Trocknung)
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Tüpfelverschluss-Holzfeuchte, verschlossene Tüpfel
reduzieren die Feuchteaufnahme
Thyllen, verhindern den Feuchtetransport (verthylltes Holz schwer imprägnierbar z.B. Akazie)Feuchtetransport auch über Holzstrahlen
Thyllen
Laubholz (Nothofagus alpina) 3.3.2 Flüssigkeitstransport in Kapillaren
Druck in Kapillare abhängig vom Durchmesser;
je geringer Durchmesser, umso höher Druck Also folgt:
enge Kapillaren saugen weite Kapillaren aus, also Flüssigkeitstransport in Richtung weit nach eng
Gesetze des Flüssigkeitstransportes in Kapillaren
cos σ π r 2 K
K – Kapillarkraft r – Kapillarradius
– Oberflächenspannung
– Benetzungsrandwinkel
S – Schwerkraft r – Kapillarradius
hmax – maximale Steighöhe
FI – Dichte der Flüssigkeit g – Erdbeschleunigung
r– Kapillarradius,– Oberflächenspannung
– Benetzungsrandwinkel, hmax– maximale Steighöhe
FI– Dichte der Flüssigkeit, g– Erdbeschleunigung g
ρ h π r S2 FI
g ρ h π r cos σ π r
2 2 max FI
Flüssigkeitstransport in Kapillaren
r – Kapillarradius
– Oberflächenspannung
– Benetzungsrandwinkel hmax – maximale Steighöhe
FI – Dichte der Flüssigkeit g – Erdbeschleunigung
In Kapillaren ist der Druck geringer als über ebener Oberfläche
pK – Druckänderung über den Kapillaren r– Kapillarradius
– Oberflächenspannung
– Benetzungsrandwinkel g ρ r
cos σ h 2
FI
max
r cos σ ΔpK2
Maximale Steighöhe in Kapillaren:
Diffusion
m2/s Unterhalb Fasersättigung Feuchtetransport überwiegend durch Diffusion
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Diffusion (Kollmann)
Dicke
gd – pro Zeit- und Flächeneinheit transportierte Feuchtemenge
d – Dicke
1 – gegebener Zustand 2 – gesuchter Zustand Temperatur
gd – pro Zeit- und Flächeneinheit transportierte Feuchtemenge t– Temperatur
1 – gegebener Zustand 2 – gesuchter Zustand
Schnittrichtung
gd – pro Zeit- und Flächeneinheit transportierte Feuchtemenge a – Hirnflächenanteil
1 – gegebener Zustand 2 – gesuchter Zustand
1,5
1 2 d,2 d,1
d d g g
2 1 d,2 d,1 g g
t
t
2 1
d,2 d,1
a a 1 5
1 g g
•Einfluss der Dicke und Dichte der Probe
•Faserrichtung
•Temperatur
•Holzfeuchte
Diffusion
Dichteeinfluss auf Diffusion
gd– pro Zeit- und Flächeneinheit transportierte Feuchtemenge
– Rohdichte 1 – gegebener Zustand 2 – gesuchter Zustand 1,5
1 2 d,2 d,1
ρ ρ g
g
Flüssigkeitstransport in Holz
gw– pro Zeit- und Flächeneinheit bewegte Feuchtemenge KF– Feuchteleitzahl in kg/mh%
du/dx– Feuchtegefälle im Querschnitt in %/m
o, o– Viskosität bzw. Oberflächenspannung bei 0 °C
t, t– Viskosität bzw. Oberflächenspannung bei t °C KF,O, KF,t– Feuchteleitzahl bei 0 °C bzw. t °C
h]
[kg/m dx K du
gw F 2
t o t O o F, t
F, σ
σ η K η
K
Bei Holz reine Kapillarbewegung nicht möglich, durchgehende (verbundene Kapillaren, luftgefüllte) Kombination
•Kapillare Feuchtebewegung
•Diffusion (Fick`sche Gesetze)
Flüssigkeitstransport in Holz Multi Fick-scher Ansatz (Svensson, Frandsen 2007)
•Feuchtetransport in Zellwand durch Diffusion
•Flüssigkeitstransport in Zelle
•Berücksichtigung Hystereseeffekt
Diffusion Diffusion
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65/100 65/0 35/0
Holzart Richtung μ μ μ
Buche tangential 33.0 169.5 816.9
Buche radial 14.8 61.7 167.9
Buche axial 1.9 12.4 12.4
Fichte tangential 17.9 103.1 296.7
Fichte radial 14.4 89.5 196.5
Fichte axial 1.1 9.6 8.9
Diffusionswiderstandszahl µ
Gibt an, um welchen Faktor dichter ist als eine gleich dicke Luftschicht
Diffusion
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Einfluss des Faserwinkels und der Jahrringneigung auf Diffuionswiderstandsfaktor
►ring angle
►grain angle
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Influence of grain and annual ring angle (µ)
►ring angle
►grain angle
61
61
Number of adhesive films in each layer
Diffusion resistance µ
Beech veneer without adhesive
5 layers 3 layers
Influence of the number of layers and the number of adhesive films (Frühwald 1973)
April 2011 Diffusion processes at glued joints evaluated by Neutron Imaging
y = 26.67x + 106.17 R2 = 0.87
y = 16.37x + 11.16 R2 = 0.75 0
50 100 150 200 250 300
0 1 2 3 4 5 6
Number of glue lines [-]
Water vapour resistance factor [-]
dry cup (0-65) wet cup (100-65) Linear (dry cup) Linear (wet cup)
Einfluss von Klebfugen in Massivholzplatten
FE-Modellierung Feuchtetransport durch Massivholzplatte bei Diffusion
Svensson, Frandsen (2007)
Gemessene und berechnete Feuchteverteilung bei Diffusion von Wasserdampf (Silikagel-27oC/87% rel.
Luftfeuchte), Fichte
17
0 0.03 0.06 0.09 0.12 0.15
0 0.5 1 1.5 2 2.5
Height [cm]
Water concentration [cm]
1 d 3 d 7 d 14 d 21 d 34 d 49 d 70 d
Feuchtekonzentration an verklebtem Holz (dreischichtig, Epoxydharz)
FE-Modellierung Feuchtetransport durch Massivholzplatte bei Diffusion
Gereke, ETH Zürich (2009)
20oC/65% 20oC/100%
3.3 Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe von Holz 3.3.1 Feuchteaufnahme durch Sorption
Einfluss der chem. Komponenten des Holzes
3.3.1.1 Phasen der Sorption Erste Sorption von Douglasie
Phasen der Sorption
• Chemisorption: Bildung monomolekularer
Schicht, Anlagerung an OH Gruppen der Cellulose (0-6%
Holzfeuchte, rel. Luftfeuchte unter 20%), kaum Quellung Bindung Wasser durch van der Waalsche Kräfte, Wärme wird frei
• Physisorption/Adsorption: Bildung polymolekularer Schicht; (6-15%
Holzfeuchte, unter 75% rel. Luftfeuchte), Wärmeentwicklung lässt gegenüber Chemisorption nach
• Kapillarkondensation: Sättigungsdruck in Mikrokapillare ist niedriger als über ebener Fläche in Makrokapillaren, Wasserdampf kondensiert und schlägt sich als Flüssigkeit an Oberfläche nieder, Luftfeuchte 75-100%), geht simultan mit Bildung polymolekularer Schichten vonstatten, Bereiche überschneiden sich
Kapillarkondensation
pr– Sättigungsdruck über den Kapillaren
pe– Sättigungsdruck über ebenen
Flüssigkeitsoberflächen
D– Dampfdichte r– Kapillarradius
– Oberflächenspannung
– Benetzungsrandwinkel
Fl – Flüssigkeitsdichte r ρ p
ρ 2σ e
r e Fl
D
e p
p
Sättigungsdruck über Kapillare geringer als über ebener Oberfläche
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Kapillarradien, bei denen bei 23oC Kapillarkondensation eintritt
Rel. Dampfdruck Kapillarradius in
% cm
99,9 1,06x10
-490 1,01x10
-650 1,54x10
-740 1,16x10
-730 0,85x10
-7Modelle für Sorptionstheorien
• Hailwood –Horrobin (nur Chemisorption, Adsorption)
• BET
• Longimur
• Kollmann (1968)
Sorptionsisothermen bei 20°C
0 8 16 24 32
0 20 40 60 80 100
rel. Luftfeuchtigkeit (%)
Wassergehalt u (%)
Fichtenholz
Massivholzplatten
Spanplatten
MDF
Phasen der Adsorption von Holz
Einfluss Material Sorptionsverhalten von Fichte und Eibe
-Einfluss Extraktstoffe-
Einfluss der Dichte auf das Sorptionsverhalten von MDF (kalt verdichtet, dann erwärmt ; Plattenverstellung Thömen AHB, Biel)
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Rel. humidity
EMC (%)
Willeitner and Schwab (1993)
Einfluss der Holzart (Extraktstoffe) Einfluss Extraktstoffe auf Sporption
Anteil
Art