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Inform November / Dezember 2017

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Academic year: 2022

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Die Pflege in der Klinik für Kinder und Jugendliche

Der ONKO-Tag 2017

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Die zweite Auflage der Grossveranstal- tung lockte über 500 Besucherinnen und Besucher ins KSA.

Einsatz in Ostmossul

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Der beeindruckende Erfahrungsbericht von Anästhesistin Nadine Hollinger.

11-12/2017

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Impressum

Herausgeber

Kantonsspital Aarau AG, Geschäftsleitung Redaktionsadresse

KSA, Marketing und Kommunikation, 5001 Aarau, inform@ksa.ch Redaktionsleitung Ralph Schröder Layout und Gestaltung Sheryl Strasser Fotos

Louise Annaud/MSF, Sibylle Geitlinger, Yves Jordi, Indra Joshi, Michael Orlik, Cinzia Randelli, Andrea Rüegg, Ralph Schröder, istockphoto

Redaktionskommission

Corinne Berger, Ulrich Bürgi, Javier Fandino, Andreas Huber, Susanne Müller, Christine Oester, Bernd Rosenkranz, Andrea Rüegg, Cécile Schmid, Nicole Sidler, Sandra Sommer, Roland Vonmoos

Mitarbeitende dieser Ausgabe

Ilke Balkac, Pascal Bihler, Christa Buser, Niloy Ranjan Datta, Erika Fink, Jonas Frei, Christoph Hamann, Nadine Hollinger, Luzia Jäger, Dominik Marti, Marlen Meier, Beate Müller, Silvie Nuc, Andrea Rüegg, Ralph Schröder, Philipp Schütz, Antoinette Skorupinski, Kurt Sperl, Christine Unterhuber, Mark Wyler, Barbara Zepf

Auflage

6000 Stück, erscheint zehnmal jährlich Redaktionsschluss

«inform» 1|2018, 5. Januar 2018

Titelbild: In der Klinik für Kinder und Jugendliche Impressum

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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Inhaltsverzeichnis

Nach dem «inform» ist vor dem «inform». Ja, es ist schon wieder so weit. Sie halten die letzte Ausgabe des

«inform» für dieses Jahr in den Händen. Und sie ist dieses Mal aussergewöhnlich umfangreich geworden. Ich staune jedes Mal über die Vielfalt an Themen und Ereignissen, über die ich/wir Monat für Monat berichten dürfen – ein Zeichen dafür, wie lebendig unser Spital ist.

Zu dieser Lebendigkeit tragen vor allem Sie als engagierte Mitarbeitende bei und damit indirekt dazu, dass die Mitarbeiterzeitschrift Monat für Monat zu einem Spiegel dieser lebendigen Vielfalt werden kann. Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, allen zu danken, die aktiv, sei es durch Themeninputs, eigene Berichte, Interviews usw. jeweils an der Gestaltung des «inform»

mitwirken. Und ich möchte alle dazu ermuntern, dies auch weiterhin zu tun. Nur dadurch werden wir auch in Zukunft eine spannende Zeitschrift präsentieren können.

Ich verzichte an dieser Stelle auf die übliche Vorschau auf besondere inhaltliche Highlights der Ausgabe, mit einer Ausnahme: der Bericht über den diesjährigen Einsatz unserer Anästhesistin Nadine Hollinger mit Médecins Sans

Frontières in Ostmossul (S. 18–19). Er ist wahrlich keine Weihnachtsgeschichte, aber er bietet – jetzt vor Weih- nachten – Gelegenheit, sich wieder einmal vor Augen zu führen, in welch privilegierten Verhältnissen wir leben dürfen, und relativiert so manche unserer Probleme, mit denen wir uns herumschlagen.

Mit dieser Nummer beschliessen wir auch einige unserer Jahresserien, so die Reihe «Gesichter der Pflege», die uns wertvolle Einblicke in die so wichtige Arbeit unserer Pflegefachkräfte geboten hat, den «Harmonie-Check»

sowie unsere Dessertreihe. Ein besonderer Dank dafür geht an unseren Chefpatissier Pascal Bihler, der uns noch einmal mit einem «Weihnachtsgebäck» beglückt.

Ich wünsche Ihnen allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Grüsse, Ralph Schröder

04 Im Zeichen der Vorsorge – der 2. ONKO-Tag 05 Neuer Verwaltungsrat des Spitals Zofingen 06 Prävalenzmessung live am KSA

07 «MoveIT» zu neuen Ufern

08 Eröffnung der Jahresausstellung Mitarbeitende

09 Check-up-Angebot am Welt-Schlaganfall-Tag

10 Spital Zofingen arbeitet in der chirurgischen Grundversorgung mit Menziken zusammen

11 Rettung Aargau West präsentierte sich an der Regiomesse Zofingen

12 Prof. Niloy Ranjan Datta: Ein Weltreisender im Kampf gegen den Krebs und für das Recht auf Behandlung

14 Die Pflege in der KKJ

16 KSA-weite Einführung des Generalkonsents 18 Mit Médecins Sans Frontières in Ostmossul

20 50 neue Fachkräfte für das Aargauer Gesundheitswesen

21 Das Fest der Dienstälteren

22 Marco Rima bringt Kinderaugen zum Leuchten 23 Silvano Rettenmund – der Marroni-Mann 24 Sie oder er? – der KSA-Harmonie-Check

25 Sweet KSA – Chefpatissier Pascal Bihler präsentiert: Grittibänz (Mannele) 26 Jubilare und Pensionierungen 28 Agenda

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Editorial

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Im Zeichen der Vorsorge – der 2. ONKO-Tag

Über 500 Besucherinnen und Besucher nahmen am Samstag, 4. November die Gelegenheit wahr, sich umfassend über modernste, ganzheitliche Krebs vorsorge und -therapien zu informieren.

«Ich bin es mir wert – Vorsorge und Umgang mit Krebs» – unter diesem Motto stand der zweite, vom Onkologiezentrum Mittelland des KSA organisierte ONKO-Tag. Wie im vergangenen Jahr nutzte die Bevölkerung das grosszügige Angebot an Vorträgen, Live-Demonstrationen, Führungen und Einblicken in den Spitalbetrieb.

Die Vorträge unserer Krebsspezialisten kreisten mehrheitlich um die Möglichkeiten der Vorsorge und Prävention am KSA. Das Publikum hatte jeweils die Möglichkeit, im Anschluss Fragen zu stellen. Die bekannte Fernsehmoderatorin Monika Schärer – selbst Brustkrebsbetroffene

– führte professionell und souverän durchs Vortragsprogramm. Der bekannte Schweizer Schriftsteller Urs Faes berichtete u. a. von seiner Erfahrung als Krebsbetroffener und seiner schriftstellerischen Verarbeitung. Ganz nach dem Motto «aktiv gegen den Krebs» wurden die Vorträge jeweils durch «Bewegungssequenzen»

aufgelockert. Yogalehrerin Antoinette Berta forderte das Publikum in den Pausen jeweils auf, sich mit einfachen Bewegungsübungen zu entspannen.

Im Foyer von Haus 1 boten zahlreiche Infostände interessante Informationen rund um die Krebs-

vorsorge. Wie im vergangenen Jahr war der erneut aufgestellte Operationsroboter DaVinci eine Hauptattraktion. Interessierte durften unter Anleitung eines Chirurgen selbst Hand anlegen.

Eine «begehbare» Gebärmutter bot ausserdem ungewohnte Einblicke in das Innere eines Organs. Gut besucht waren auch die angebote- nen Führungen. Besucht werden konnten in diesem Jahr die pneumologischen Endoskopie- räume, die Radio-Onkologie (Hyperthermie) sowie der Operationssaal der Frauenklinik. •

www.ksa.ch/onkotag Aktuell

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Neuer Verwaltungsrat des Spitals Zofingen

Die Kantonsspital Aarau AG regelt ihre Verantwortlichkeiten neu. So setzt sich der Verwaltungsrat der Spital Zofingen AG künftig aus drei Geschäftsleitungsmitgliedern des KSA sowie einem Delegierten des Spitals Zofingen zusammen. Robert Rhiner löst Konrad Widmer als Verwaltungsratspräsident ab.

Aktuell

Neuer Verwaltungsrat Spital Zofingen

Dr. med. Robert Rhiner MPH, CEO KSA (Präsident), Prof. Dr. med. Mark Hartel, Geschäftsleitungsmitglied KSA, Bereichsleiter Chirurgie und Chefarzt Viszeralchirur- gie, Dr. med. Christian Reize, CEO Spital Zofingen, Thomas Fischer, Geschäftslei- tungsmitglied KSA und Bereichsleiter Finanzen + Controlling. •

Dr. Robert Rhiner, CEO KSA und neuer VR-Präsident Spital Zofingen (links) und Dr. Konrad Widmer (VR- Präsident KSA AG).

Warum macht es Sinn, dass Sie neuer Verwaltungsratspräsident der Spital Zofingen AG sind?

Robert Rhiner: Wir stehen vor grossen Aufgaben.

Die wirtschaftlichen Veränderungen im Schweizer Gesundheitswesen erzwingen schlankere Prozesse und die Nutzung von Synergien. Im Kanton laufen zudem die Vorbereitungen für die Spitalliste 2020.

Dort wollen unsere beiden Spitäler gemeinsam eine Rolle spielen. Und schliesslich plant das Kantonsspital Aarau einen Neubau und das Spital Zofingen will zusammen mit externen Partnern ein erweitertes ambulantes Angebot sowie Leistungen in der Rehabilitationsmedizin anbieten. Von daher

«Mit der Veränderung der Spitallandschaft steigt die Bedeutung von klar strukturierter Zusammen- arbeit zwischen Spitälern immer mehr», erklärt Dr. Konrad Widmer, Verwaltungsratspräsident der Kantonsspital Aarau AG den Wechsel. Es sei deshalb unabdingbar, dass das Spital Zofingen und das Kantonsspital Aarau näher zusammenrücken und ein koordiniertes Leistungsangebot anbieten.

«Dies ist künftig nur mit einer einfachen und durchgängigen Führungsstruktur möglich», führt Dr. Konrad Widmer weiter aus. Der bisherige Verwaltungsrat des Spitals Zofingen ist aus diesem Grund am 26. Oktober 2017 zurückgetreten und der neue Verwaltungsrat gewählt worden. Dabei handelt es sich um Dr. med. Robert Rhiner, Prof.

Dr. med. Mark Hartel und Thomas Fischer sowie den CEO des Spitals Zofingen, Dr. Christian Reize.

Mehr Synergien nutzen

«Ich spreche mich ganz klar für den Standort Zofingen aus», betont der neue Verwaltungsratsprä- sident der Spital Zofingen AG, Dr. Robert Rhiner.

«Im Hinblick auf die Spitalliste 2020 müssen wir besser zusammenarbeiten und Synergien nutzen»,

ist der Zeitpunkt ideal, die strategische Führung des Spital Zofingens mit der operativen Führung des Kantonsspitals Aarau zusammenzulegen.

Wo legen Sie als Verwaltungsratspräsident künftig die Schwerpunkte?

Robert Rhiner: Mein Schwerpunkt liegt ganz klar in der Vertiefung der Zusammenarbeit und dem Aufbau eines gemeinsamen Angebots. Wenn wir als Gesamtunternehmen denken und agieren, gibt es ganz andere Möglichkeiten, als wenn jedes Haus für sich alleine arbeitet. Mit dieser Absicht werden die medizinischen Leistungen in Zofingen und in Aarau nach denselben Regeln erbracht und

lassen eine flexible Nutzung der Kapazitäten zu.

Das bedeutet für Patientinnen und Patienten einen möglichst raschen Zugang zu einer Abklärung oder Behandlung, weil beide Spitäler ihre Kapazi- täten dauernd abstimmen werden.

Was bedeutet das für die Mitarbeitenden?

Robert Rhiner: Wir werden vor allem im Bereich der Ausbildung mehr gemeinsam unternehmen und namentlich für die ärztliche Weiterbildung gegenseitige Rotationen einführen. Durch die gemeinsame Nutzung der Ressourcen soll die Auslastung weniger Schwankungen bekommen und besser planbar sein. •

Interview mit Dr. Robert Rhiner

hält Rhiner fest. Er begrüsse den Schritt des Verwaltungsrates der Kantonsspital Aarau AG. «Nur so können wir im Hinblick auf die Spitalliste 2020 ein ganzheitliches Konzept für die Gesundheitsver- sorgung der Bevölkerung im Mittelland erstellen.»

Die Kantonsspital Aarau AG hatte 2011 die Aktien der Spital Zofingen AG erworben. Auf eine Fusion wurde verzichtet. Das Spital Zofingen wurde seither als selbstständige Tochtergesellschaft mit eigenem Verwaltungsrat, der mit demjenigen der KSA AG identisch war, geführt. •

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Prävalenzmessung live am KSA

Am 14. November 2017 fand die diesjährige nationale Prävalenzmessung Dekubitus, Sturz und freiheitseinschränkende Massnahmen statt, so auch am KSA. Die jährliche Überprüfung der Pflegequalität bietet sowohl die Möglichkeit zu internen Vergleichen als auch zu einem nationalen Benchmark mit struktur ähnlichen Kliniken.

Die Prävalenzmessung ist Teil des obligatorischen ANQ-Messplans (ANQ = Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken) und findet seit 2011 in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule für Gesundheit und der Universität Maastricht statt. Die Klinik für Kinder und Jugendliche (KKJ) erfasst seit 2013 das Modul «Dekubitus». Die Erhebung gibt einen Einblick in die Häufigkeit, Prävention und Behand- lung der jeweiligen Pflegeindikatoren. Dadurch werden Angaben zu eigenen Stärken und Ent- wicklungspotenzialen sowie zur Qualitätsentwick- lung gewonnen. Diese Transparenz schafft sowohl interne als auch externe Vergleichsmöglichkeiten und Argumentationshilfen.

Die Messteams der Stationen für Erwachsene

starteten am 14. November 2017 gemeinsam im Hörsaal mit einem Vortrag von Daniela Karasova (Wundberatung) zum Thema Dekubitus mit dem Schwerpunkt «Unterscheidung von Dekubitus und Inkontinenz-assoziierter Dermatitis (IAD)».

Im Vortrag wurde deutlich, wie wichtig Haut- inspektionen sowie präventive und therapeutische Massnahmen sind, um sowohl die individuellen Folgen für die Betroffenen als auch die Folgekos- ten zu reduzieren.

Messung auf den Stationen

Gestärkt durch diesen Input und eine kleine Wegzehrung begann anschliessend die Messung auf den einzelnen Stationen. In der Klinik für Kinder und Jugendliche (KKJ) war die organisato-

rische Schulung der Messung Ende Oktober bereits mit einem ausführlichen Refresher zum Thema Dekubitus ergänzt worden. Deshalb starteten die Messteams dort direkt mit der Messung.

Die Ergebnisse auf Stationsebene wurden den Stationsleitungen unmittelbar nach der Messung zur Verfügung gestellt. Im Januar 2018 werden alle internen Ergebnisse abrufbar sein, so dass die Mitarbeiterinnen der Abteilung Pflegeentwick- lung mit der Auswertung der Einzelfälle beginnen können. Ebenfalls im Januar 2018 ist eine Veranstaltung zur Nachbereitung der Messung geplant. Die Resultate folgen. Herzlichen Dank allen Beteiligten für ihren Einsatz! •

Antoinette Skorupinski

Projekt KISIM abgeschlossen

Am 30. Juni 2017 wurden die Rollout-Projekte des Klinikinformationssystems KISIM sowohl im KSA wie im Spital Zofingen offiziell abgeschlos- sen. Seither arbeiten zu Spitzenzeiten bis zu 1000 Personen am KSA gleichzeitig mit dem System.

Im November 2012 hatte die Geschäftsleitung das KISIM-Projekt bewilligt. Ziel der KSA-weiten

Einführung war es, mit einem einheitlichen System die Behandlungsprozesse zu unterstützen und die elektronische Patientendokumentation und Terminplanung interdisziplinär und interpro- fessionell zu ermöglichen. Anfang 2015 wurde damit begonnen, KISIM auch für unser Tochter- spital Zofingen zu konzipieren und auszurollen.

Nach erfolgreichen Pilotversuchen im Bereich Medizin wurde zunächst die Praxistauglichkeit des Systems verifiziert und danach mit allen Funktio- nen in sämtlichen Kliniken etappenweise einge- führt. Das System unterstützt diverse Prozesse im

klinischen Alltag der verschiedenen Berufsgrup- pen. Verschiedene Schnittstellen integrieren das System in die bestehende IT-Landschaft des KSA.

KKJ als Vorreiter

Im Bereich der Klinik für Kinder und Jugendliche (KKJ) konnte das KSA zusammen mit der Firma Cistec AG gar eine Vorreiterrolle übernehmen. Die KKJ ist das erste Kinderspital der Schweiz, das mit KISIM arbeitet. Mit dem erfolgten Rollout- Abschluss in diesem Sommer wurde das Projekt

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«MoveIT» zu neuen Ufern

Nach einigen Schwierigkeiten in die- sem Sommer beim Wechsel vom ehemaligen IT-Dienstleister HINT AG zur Swisscom ist die kürzlich erfolgte Laufwerk-Migration erfolgreich verlau- fen. Es folgt nun der KSA-weite Aus- tausch der PCs und Laptops.

Nach einigen Monaten scheinbaren Stillstands ist man in Sachen IT versucht zu sagen: «Eppur si muove!» (Und sie bewegt sich doch!). Hinter den Kulissen ist jedoch einiges gelaufen, nachdem im Juni feststand, dass die Netzwerkverbindungen vom KSA und vom Spital Zofingen (SZ) in die neuen Rechenzentren der Swisscom unsere Bedürfnisse nur teilweise erfüllten. Unter dem Titel «Redesign» wurde ein fieberhafter Wettlauf gegen die Zeit lanciert. Es ging darum, für einige wichtige Anwendungen sowie für die Laufwerks- zugriffe bessere Antwortzeiten zu erzielen, ohne im KSA und in Zofingen eigene «Rechenzentrums- räumlichkeiten» betreiben zu müssen.

Der Grossteil der Applikationen konnte wie geplant zwischen Januar und Juli auf über 160 Server in den beiden Swisscom-Rechenzentren in Bern migriert werden. Für die netzwerkmässig besonders anspruchsvollen Systeme musste das KSA-Projektteam zusammen mit den Informatik- spezialisten der Medizintechnik, der Medizini- schen Applikationen, des Instituts für Labormedi-

zin und Vertretern der Ärzteschaft mithilfe eines Leitungssimulators ermitteln, welche Netz- werkleistung für einen ordentlichen Betrieb erreicht werden muss. Das Resultat: Selbst wenn unsere Daten mit nahezu Lichtgeschwindigkeit in die Rechenzentren der Swisscom in Bern oder Zürich und zurück reisten, würde es zu lange dauern, um z. B. der Radiologie ein flüssiges Bild bei der Betrachtung von CT-Schnitten garantieren zu können. Da war guter Rat teuer.

Sonderlösung musste her

Die Geschäftsleitung der Swisscom half dem Projektteam schliesslich, dass dem KSA/SZ Zugang zu einem bislang nur Swisscom-intern genutzten strategischen Rechenzentrum in Olten gewährt wurde. In diesem wurde inzwischen Platz für RIS/PACS und weitere Systeme eingerichtet.

Nachdem am 5. November mit der Laufwerk-

Migration die schwierigste und risikoreichste der Umstellungen gelang und nach erfolgreicher Pilotierung der neuen PCs innerhalb der Informatik ist jetzt der PC-Ersatz Mitte November in drei Pilot-Bereichen des KSA gestartet worden. Wir danken der Klinik für Plastische und Handchirurgie mit der Station 161, dem Sekretariat Medizinisches Ambulatorium und der Strahlenschutzgruppe, dass sie sich für diese ersten Umstellungen zur Verfü- gung gestellt haben. Der Ersatz der PCs wird im KSA bis in den April des nächsten Jahres dauern.

Das SZ wird die Umstellung im Februar/März 2018 durchführen.

Weitere Informationen zum PC-Ersatz erhalten Sie von der jeweiligen Ansprechperson in Ihrem Organisationsbereich im Anschluss an eines der Detailplanungsmeetings, welche jeweils ca. 7 Wo- chen vor dem Umstellungstermin der betreffenden Organisationseinheit stattfinden. • Mark Wyler

Inside

«KISIM-Kurve» mit Vitalzeichen und verordneten Medikamenten.

KISIM offiziell beendet. Offene Punkte und Folge- projekte werden in Zusammenarbeit von Projekt- management und Applikationsmanagement weiter bearbeitet.

Das KISIM-Team bedankt sich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Beteiligten für das grosse Engagement und die gute Zusammenarbeit.

Zukünftige Anfragen / Probleme dürfen über den Service Desk via E-Mail an servicedesk@ksa.ch oder telefonisch unter 062 838 66 00 gemeldet

werden. • Barbara Zepf

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8 · Aktuell

Eröffnung der Jahresausstellung Mitarbeitende

Der Zukunftstag 2017

Am Donnerstag, 9. November 2017 beging auch das KSA erneut den nationalen Zukunftstag. Über 100 schulpflichtige Kinder von KSA-Mitarbeiten- den oder im KSA arbeitenden Bezugspersonen erhielten die Gelegenheit, hinter die Kulissen unseres Spitals zu blicken und ihre Eltern, Verwandten oder nahe Personen bei der Arbeit zu begleiten. Wie jedes Jahr wurde den Kindern in Gruppen am Morgen ein Rundgang durch ver- schiedene Stationen des Spitals geboten: die Besichtigung eines Rettungswagens, des Labors

oder der Spitalpharmazie gehörte dazu sowie ein Besuch in der Radiologie und der Neonatologie.

Ein gemeinsames Mittagessen mit den Angehöri- gen im Restaurant LeClou stand auf dem Pro- gramm und am Nachmittag die individuelle Begleitung der Eltern oder Bezugspersonen zum jeweiligen Arbeitsplatz. •

Am 27. Oktober 2017 ist die traditionelle Jahres- ausstellung mit Werken von KSA-Mitarbeitenden mit einer Vernissage im Empfangsbereich von Haus 1 offiziell eröffnet worden. Die Ausstellung zum Thema «Gegensätze» dauert noch bis zum 10. Januar 2018. Die Werke der insgeamt 23 Mitwirkenden werden in den Foyers von Haus 1 sowie Haus 2A gezeigt. CEO Röbi Rhiner be- grüsste die anwesenden Gäste und die Kunstbe- auftragte des KSA und Organisatorin der Ausstel- lung, Sadhyo Niederberger, würdigte in ihrer

Einführungsrede jeden einzelnen Künstler und seine Werke mit treffenden Worten.

Die diesjährige Ausstellung präsentiert neben Zeichnungen, Malereien, plastischen und kunst- handwerklichen Objekten auffallend viele foto- grafische Arbeiten. Wie mittlerweile bei fast jeder Mitarbeiterausstellung zog auch diesmal wieder eine technische Kunstinstallation von Nicola Morellini aus der KSA-Medizintechnik die grösste Aufmerksamkeit auf sich. Mit seinen verspiel- ten, interaktiven Installationen sorgt er mittler-

weile bei jeder Ausstellung für viel Freude.

Neben «bildnerischen» Werken findet im Rahmen der Ausstellung in diesem Jahr auch das geschriebene Wort seinen Platz. «inform»- Redaktor Ralph Schröder und Selina Luchsinger lesen am Donnerstag, 7. Dezember 2017, um 18.00 Uhr im Foyer von Haus 2A aus ihren Erstlings romanen. Mit zwei Texten zu Werken der Ausstellung gab Selina Luchsinger bereits an der Vernissage eine Kostprobe ihres Könnens. •

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· 9 Aktuell

Check-up-Angebot am Welt-Schlaganfall-Tag

Schlaganfälle stehen in der Todesursachen- Statistik weltweit an dritter Stelle und gehören in den Industrienationen zu den häufigsten Ursachen für Invalidität im höheren Lebensalter.

Das Risiko für einen Schlaganfall steigt mit zunehmendem Lebensalter deutlich an, etwa 50% aller Schlaganfälle ereignen sich in der Altersgruppe der über 75-Jährigen. Aber auch zunehmend junge Menschen erleiden einen Schlaganfall. Schätzungen zufolge sind etwa 5%

aller Betroffenen unter 40 Jahre alt.

Das KSA – das heisst Neurologie, Angiologie, Labormedizin, Diabetes-, Ernährungs- sowie die Rauchstoppberatung in Zusammenarbeit mit dem Marketing und technischen Dienst – bieten

seit einigen Jahren jeweils zum internationalen Weltschlaganfall-Tag ein Check-up-Angebot inklusive Infostand im Einkaufszentrum Telli in Aarau an – in diesem Jahr am 26. Oktober 2017. Vor Ort wurden eine Ultraschalluntersu- chung der hirnversorgendenArterien, Blutdruck- messung und Bestimmung der Pulswellenge- schwindigkeit (Oberarm und Unterschenkel) und eine Testung von Blutzucker und Cholesterin angeboten. Diverse Broschüren sowie Bera- tungsansätze über eine gesunde Ernährung und einen möglichen Rauchstopp komplettierten das Angebot. Die Check-up-Möglichkeit fand grossen Anklang, insbesondere bei der älteren Bevölkerung. •

Testen Sie Ihre Händehygiene- Kenntnisse mit dem Rubbel-Test!

Kennen Sie die 5 Indikationen der Händehygiene? Ja, sind Sie sicher? Dann testen Sie demnächst Ihre Kenntnisse in Sachen Händehygiene. Die Spitalhygiene hat hierfür einen Hände- hygiene-Rubbel-Test lanciert und wird diesen demnächst auf allen Stationen verteilen.

Nehmen Sie sich kurz Zeit dafür: Ihre Patientinnen und Patienten und Ihre Kolleginnen und Kollegen danken es Ihnen. •

Check-up im Einkaufszentrum Telli in Aarau. Ultraschalluntersuch der hirnversorgenden Arterien (links) sowie Bestimmung der Pulswellengeschwindigkeit (Oberarm/Unterschenkel, rechts).

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Das Asana Spital Menziken verstärkt seine Chirurgie mit Kaderärzten. Dazu arbeitet es künftig mit der Spital Zofingen AG, Tochtergesellschaft der Kantons- spital Aarau AG, zusammen. Die Kooperation wird die chirurgische Grund- versorgung in der Region langfristig stärken.

Das Asana Spital Menziken schafft eine stabile Grundlage für die Zukunft seines Angebots in der chirurgischen Grundversorgung. Dazu arbeitet es künftig mit der Spital Zofingen AG, Tochtergesell- schaft der Kantonsspital Aarau AG, zusammen.

Aktuell gewährleistet ein Team aus Belegärzten die chirurgische Grundversorgung in Menziken.

Ab Januar 2018 werden Beleg- und Kaderärzte im Spital Menziken Seite an Seite tätig sein. Die Gesamtverantwortung für die operative Medizin in Menziken übernimmt während der Initialisie- rungs- und Aufbauphase Dr. med. Jürg Gurzeler, Chefarzt Chirurgie und Departementsleiter operative Medizin der Spital Zofingen AG. Er wird in dieser Zeit auch am Spital Menziken praktisch tätig sein.

Stärkung der chirurgischen Grundversorgung Darüber hinaus werden die beiden Spitäler in der Chirurgie zukünftig fachlich wie personell enger zusammenarbeiten. Durch die Abstimmung und Vernetzung der Leistungsangebote der beiden Spitäler wird eine optimale medizinische Versor- gung für die Einwohner der beiden Regionen erreicht. Dank der Zusammenarbeit können die beiden Spitäler schneller auf Bedarfsveränderun- gen reagieren und gemeinsam neue Kompeten- zen in der Diagnostik und Triage aufbauen. Von einer verbesserten Zuweisungspraxis profitiert wiederum das Kantonsspital Aarau als Zentrums- spital. Die Verbindung zur Kantonsspital Aarau AG, die als Muttergesellschaft der Spital Zofingen AG die Kooperation der beiden Regionalspitäler

mitträgt, gewährleistet der Bevölkerung der Regionen Zofingen und aargauSüd rasche Zugänge zur spezialisierten und hochspezialisier- ten Medizin.

Gemeinsames Verständnis schuf Basis Politik, medizinische Leistungserbringer und Patientenvertreter sind sich darin einig, dass der Netzwerk-Gedanke für ein qualitativ hochstehen- des und kosteneffizientes Gesundheitswesen stärker gelebt werden soll. Diesen wollen die beiden Spitäler Zofingen und Menziken im Sinne eines dynamischen, zukunftsgerichteten und heute schon kosteneffizienten Aargauer Spital- wesens weiter pflegen. Damit wollen sie ihren Beitrag zur Kostenreduktion im Gesundheitswe- sen und zur Stärkung der Grundversorgung leisten. •

www.spitalzofingen www.spitalmenziken Zofingen

Asana Spital Menziken. Dr. med. Jürg Gurzeler, Chefarzt Chirurgie,

Spital Zofingen AG.

Spital Zofingen arbeitet in der chirurgischen

Grundversorgung mit Menziken zusammen

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Grundsteinlegung Neubau Spital

Zofingen / aarReha Schinznach

Am 26. Oktober fand die Grundsteinlegung für den Neubau Spital Zofingen / aarReha statt. Bei sonnigem Wetter begrüsste Christian Reize die anwesenden Gäste. Grussworte von Seiten Architekt richteten Ivo Lenherr, FSP, und Marco Steffen, Implenia, von Seiten GU an die Fest- gemeinschaft.

Symbolisch wurde eine Kassette mit Botschaften für die Nachwelt im Fundament einbetoniert. Die versteinerten Botschaften dienen als Glücksbrin- ger für die nächsten 130 Jahre analog dem gewichenen Urbau von 1888.

Die Bautätigkeiten verlaufen im Zeitplan. Zurzeit werden die letzten Bodenplatten betoniert und der Bau der Wände im UG wurde in Angriff genom- men. Die Fertigstellung des Neubaus ist weiterhin für den Herbst 2018 geplant. •

Bei der Grundsteinlegung (v. l. n. r.): Ivo Lenherr, FSP (Architekt), Michael Eichenberger (CFO), Christian Reize (CEO), Felix Schönle (Verwaltungsrat).

Die «Rettung Aargau West», der Zusammen- schluss der Rettungsdienste des Kantonsspitals Aarau und des Spitals Zofingen, ist seit dem 1. Januar dieses Jahres gemeinsam aktiv und unterwegs. Vom 20. bis 22. Oktober nutzte die neue gemeinsame Organisation die Regiomesse Zofingen für eine Promotionsaktion, um sich und ihre Dienstleistungen einem breiteren Publikum in der Region vorzustellen. Zu besichtigen war die Einrichtung eines Rettungswagens. Ein Stand- Team stand für Fragen aus der Bevölkerung bereit.

Ausserdem wurden Interessierten an einem Modell die Techniken einer Herzdruckmassage vorgeführt, wer Lust hatte, durfte selbst «Hand anlegen».

Das Spital Zofingen hat das Wiederholaudit für das REKOLE®-Zertifikat mit Bravour bestan- den. Als Folge davon wurde die Zertifizierung erneuert.

Der Kosten- und Leistungsermittlungsprozess ist national einheitlich und folgt unter Berücksichti- gung der gesetzlichen Vorgaben den Regeln der Betriebswirtschaftspraxis. Die Spital Zofingen AG hat ihr betriebliches Rechnungswesen im Rah- men eines solchen Zertifizierungsverfahrens

Zofingen

erneut unter die Lupe nehmen lassen und aufgrund des Erfüllens der Richtlinien das Gütezeichen REKOLE® wiederholt erhalten. Mit der erfolgreichen Rezertifizierung schafft die Spital Zofingen AG Transparenz in der Kostenent- stehung ihrer erbrachten Leistungen.

Das Spital Zofingen dankt allen Mitarbeitenden, welche zu diesem Resultat beigetragen haben und auch künftig nach den vorgegebenen Richtlinien arbeiten. •

Bestätigte REKOLE®- Zertifizierung

Thomas Vogt, Leiter Finanzmanagement, und Martina Ging, Leiterin Rechnungswesen.

Bevölkerung aufklären

Hauptziel der Aktion war es jedoch, die Vorteile des Zusammenschlusses herauszustreichen und allfälligen Missverständnissen entgegenzuwirken.

Zum Beispiel der Meinung, in Zofingen stünde jetzt kein Rettungswagen mehr für Notfalleinsätze bereit. Mit dem Zusammenschluss wurden keine Leistungen abgebaut.

Aufgeklärt wurde darüber hinaus, dass die bisher am Kantonsspital Aarau ansässige Sanitätsnot- rufzentrale (SNZ 144) seit dem 24. April 2017 zusammen mit der Polizei und der Feuerwehr in der neuen kantonalen Notrufzentrale im Telli Aarau untergebracht ist. •

Rettung Aargau West präsentierte sich an der Regiomesse Zofingen

An der Regiomesse Zofingen mit von der Partie: Die Rettung Aargau West mit einem Infostand, Rettungswagen und einem «Phantompatienten» zur Demonstration von Noteinsätzen.

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Ein Weltreisender im Kampf gegen den Krebs und für das Recht auf Behandlung

Ereignisse und Erfahrungen in der Kindheit und Jugend prägen unsere Persönlichkeit und beein- flussen unseren Lebensweg. Und in bestimmten Fällen kann ein einziges Ereignis eine so nachhal- tige Wirkung entfalten, dass es zum Antrieb all unserer Handlungen wird und in eine eigentliche Lebensaufgabe mündet. Im Falle von Prof. Dr. Niloy Ranjan Datta war dies die Erfahrung des frühen Todes seines geliebten Vaters, die Konfrontation mit einer Krebserkrankung zu einer Zeit und in einem Land, wo die Diagnose Krebs mehr oder weniger noch einem Todesurteil glich. Wir sprechen von den frühen 1970er-Jahren und wir sprechen von Indien, dem Herkunftsland von Prof. Datta, damals noch ein klassisches Entwicklungsland. Datta ist in der Hauptstadt Neu-Delhi geboren und aufgewachsen.

Er war 16-jährig, als man bei seinem Vater (51-jäh- rig) Lymphknotenkrebs feststellte und seine Eltern einem Rat des Onkels, der Mediziner war, folgten und für eine «mögliche Behandlung» nach Kalkutta gingen, wo es ein nationales Krebsinstitut gab, rund 1400 km von Delhi entfernt. Der junge Niloy stand kurz vor den Schulabschlussprüfungen, die in Indien eine sehr wichtige Weichenstellung für die künftige Karriere bedeuten. Eine äusserst schwie- rige Situation für ihn. Niloy blieb in Delhi alleine zurück, absolvierte seine Prüfungen, um im Anschluss nach Kalkutta zu fahren.

Was er hier im Spital zu sehen bekam, hat sein Leben zutiefst geprägt: leidende Krebspatienten ohne Aussicht auf Heilung, ohne Zugang zu Krebsmedikamenten oder anderen Therapieformen, von denen es damals ohnehin noch nicht viele gab.

Hoffnung keimte auf, als es dem Onkel gelang, durch seine internationalen Kontakte aus dem Ausland Medikamente für den Vater zu beschaffen.

Doch nur wenige Tage nach Niloys Rückkehr nach Delhi, um seine Prüfungsergebnisse abzuholen, ereilte ihn die Nachricht vom Tod seines Vaters.

Das Privileg, in den Genuss einer Behandlung zu kommen, hatte nichts genutzt. Und was war mit all den anderen, die gar nicht erst eine Chance auf Therapie bekamen? Diese Frage hat ihn seither nicht mehr losgelassen.

Datta selbst wuchs in für Indien privilegierten Verhältnissen auf. In einem wissenschaftlichen Umfeld, auf dem riesigen Campus des Indian Agricultural Research Institute – einer «Stadt» in

der Stadt mit Wohngebäuden, Einkaufszentren usw.

und riesigen Grünflächen. Sein Vater war ein führender Wissenschaftler im Kernphysiklabor des Instituts. Im Kampf gegen den Welthunger setzten auch die Agrarwissenschaftler in der Pflanzen- forschung auf die positive Nutzung radioaktiver Strahlung. So auch Dattas Vater, der zu den Pionieren in Indien bei solchen Experimenten zählte, dafür jedoch einen hohen Preis bezahlte. Die Risiken im Umgang mit Strahlungstechnologie waren zu wenig bekannt, die Sicherheitsmassnah- men und der Eigenschutz weit vom heutigen Standard entfernt, die Krebserkrankung eine direkte Folge davon.

Es klingt wie eine Ironie und Fügung des Schicksals zugleich, dass sich Datta später der Radio-Onkolo- gie verschrieb, einer Disziplin, die vereinfacht gesagt Strahlentechnologie für die Heilung und mehr Lebensqualität von Krebspatienten einsetzt, und das heute mit grossem Erfolg.

Niloy Ranjan Datta entscheidet sich für ein Medizin- studium und für das Fach Onkologie, ein Fach, das

Der 59-jährige, aus Indien stammende Prof. Dr. Niloy Ranjan Datta hat bereits die halbe Welt im Kampf gegen den Krebs bereist und sich für das Recht aller Krebs- patienten auf eine bestmögliche Behandlung eingesetzt, als er vor 5 Jahren hier in Aarau als Oberarzt in der Radio-Onkologie begann und seither massgeblich zum Aufbau der Hyper thermie als Therapie option in der Krebsbehandlung beigetragen hat. Das Reisen hat er beibehalten.

Das Recht auf Behandlung für alle liegt mir am Herzen.

Persönlich

damals kein hohes Ansehen geniesst. Zu gering schienen die Aussichten auf Behandlungserfolge, auf persönlichen Ruhm und Ehre. Doch Datta weiss, was ihn antreibt, spezialisiert sich auf die Radio-Onkologie, praktiziert, lehrt und forscht über 20 Jahre lang als Professor und Leiter der Radio- therapie am Sanjay Gandhi Postgraduate Institute of Medical Sciences, Lakhnau, sowie als Director, Department of Radiation Oncology am Rajiv Gandhi Cancer Institute and Research Centre in Delhi.

Und sein Engagement im Kampf gegen den Krebs ging noch weiter, über die Grenzen Indiens hinaus.

Für die internationale Atomenergie-Organisation mit Hauptsitz in Wien, zu deren Satzung auch die Gesundheitsförderung durch Nutzung von Nuklear- und Strahlentechnologie gehört, war er jahrelang weltweit in zahlreichen Ländern als Consultant unterwegs. Hauptziel war dabei immer, Patienten in Ländern mit schwer zugänglichen Gesundheits- systemen, sei es aus geografischen oder ökono- misch-politischen Gründen, Zugang zu Behand- lungsmöglichkeit zu verschaffen. Mit Ausbildungs- konzepten, aber auch mit der Errichtung von dezentral und untereinander vernetzten Therapie- zentren und der Beschaffung von technischem Gerät (Linearbeschleuniger).

Diese nebenberufliche Tätigkeit hat Prof. Datta zu einem Weltreisenden gemacht, ihn in Länder wie die Mongolei, Indonesien, Tansania, Namibia und viele andere mehr gebracht. Die Suche nach neuen Behandlungsmöglichkeiten, sein Forschertrieb hat ihn schliesslich vor gut 5 Jahren nach Aarau gebracht. Er bewarb sich in der hiesigen Radio- Onkologie, als diese einen forschungsstarken Radio-Onkologen zwecks Aufbau der Hyperthermie suchte. Mit seiner Frau kam er in die Schweiz, wo er heute in Suhr lebt. Zunächst war nur ein Jahr geplant, mittlerweile sind daraus fünf geworden.

Insbesondere mit seiner wissenschaftlichen Arbeit hat er einen grossen Anteil daran, dass die Hyper- thermie in den Katalog der Schweizer Grundver- sicherung aufgenommen wurde. Und er fühlt sich wohl in der Schweiz – ein gesegnetes Land, wie er aus seinen Reiseerfahrungen zu sagen weiss. Seine indischen Wurzeln hat er dabei nicht vergessen. Mit dem Hören von klassischer indischer Musik (Ragas) und zeitweiligem Yoga nimmt er jeweils Kontakt mit der Heimat auf. • Ralph Schröder

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Die Pflege in der Klinik für Kinder und Jugendliche

Die unterschiedlichen Entwicklungsphasen von Kindern fordern von Pflege- fachpersonen in der Pädiatrie neben hohen pflegerischen vor allem sehr hohe kommunikative Kompetenzen und den steten Einbezug und die Mitbetreuung der besorgten Eltern.

Kinder sind anders als Erwachsene. Sie reagieren meist empfindlicher auf ihre Umgebung und auf Ereignisse, die ihnen widerfahren, als wir Erwach- senen, namentlich wenn es um Unvertrautes und Unbekanntes, noch nicht Erfahrenes geht. Das trifft in besonderem Masse zu, wenn es um körperliche Ereignisse geht, um Erkrankungen oder unfallbedingte Leiden, die mit Schmerzen und körperlichen Veränderungen einhergehen, die sie anders als Erwachsene noch nicht zuordnen, verstehen oder bewusst verarbeiten und oft auch sprachlich nicht benennen können. Gleiches gilt für die pflegerischen Interventionen. Erwachsene bringen andere Voraussetzungen und Erfahrungen mit und passen sich in der Regel einfacher dem Spitalbetrieb an. Kommt hinzu, dass Kinder und Jugendliche unter dem Schutz, der Fürsorge und der Verantwortung ihrer Eltern stehen und über medizinische Massnahmen und pflegerische Interventionen nur bedingt mitentscheiden können.

Und Kinder sind nicht gleich Kinder und auch nicht gleich Jugendliche. Je nach Entwicklungsstufe, ob Säugling, Kinder im Vorschulalter, Teenager oder junger Erwachsener, zeigt sich der Umgang mit und das Verhältnis zu einer Erkrankung sowie die Abhängigkeit von den Eltern anders.

Diese Faktoren beeinflussen in einem entschei- denden Mass die Arbeit des interdisziplinären Fachpersonals bei ambulant wie auch stationär zu behandelnden Kindern und Jugendlichen.

Konkret heisst dies, dass vermeintlich einfache, kurzweilige Interventionen viel Zeit in Anspruch nehmen in Bezug auf eine kindgerechte spieleri- sche Vorbereitung und eine motivierende, alters- entsprechende Kommunikation. Der stetige Informationsaustausch und wichtige Einbezug der Kindseltern in die medizinischen Handlungen bedingen einen zusätzlichen Zeitaufwand.

Kreativität ist gefragt

«Für ein kleines Kind ist es nicht per se verständ- lich, dass es ein Medikament schlucken muss, eine Spritze bekommt oder eine Blutentnahme notwendig ist, damit es wieder gesund wird», erklärt Regula Zihlmann, stv. Stationsleiterin 910 von der KKJ. Schlecht schmeckende Medika- mente, Ekel, die Angst vor dem Schmerz usw. sind natürliche Gründe, warum ein Kind sich gegen solche Massnahmen wehrt oder schlicht keine Lust dazu hat. Das Gleiche gilt selbst für schmerz- freie Untersuchungen wie beispielsweise eine Blutdruckmessung.

«Wir müssen in unseren pflegerischen Tätigkeiten oft sehr kreativ sein, um die Kinder zu motivieren, dass sie in eine Massnahme einwilligen», bestätigt auch Michèle Häfliger, dipl. Pflegefachfrau und Mitglied des zentralen Kompetenzteams Onkolo- gie. Viel Zuspruch, Anteilnahme, Empathie, Geduld und eine Portion pädagogisches Geschick sind dazu oft notwendig. Es wird mit Belohnungssyste- men (Klebesternchen, Stickern, Belohnungspass usw.), spielerischen Wettbewerben, mit Gesang und Verslein gearbeitet, um die Kinder anzuspor- nen. «Oder wir appellieren an ihre Tapferkeit und Stärke, wenn sie beispielsweise einem Geschwis- terchen oder dem eigenen Plüschtier vorführen sollen, wie gut sie einen Stich in die Fingerkuppe aushalten können», erläutern die Pflegefach- frauen. Die edukative, beratende, informierende Rolle prägt den Arbeitsalltag einer pädiatrischen Pflegefachperson erheblich, während pflegerische Tätigkeiten oftmals von den Bezugspersonen übernommen werden.

Während der ganzen Behandlung und Betreuung eines Kindes oder Jugendlichen versuchen die Pflegefachpersonen, auch die nötige Fürsorge für die Eltern aufzubringen, die ihr Kind im Spital begleiten und in der Pflege eine hilfreiche, nicht wegdenkbare Unterstützung sind. Die Zusammen- arbeit mit den Eltern auf Augenhöhe, sie ernst zu nehmen und ihnen mit Respekt zu begegnen, führt zu einer wichtigen Vertrauensbasis und stärkt ihre Selbstwirksamkeit, was sich positiv auf das Verhalten des Kindes auswirkt.

Teawork

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«Wenn wir die Eltern gut aufklären, begleiten und informieren, ihnen die Ängste nehmen, sie auch als Unterstützung in unsere pflegerische Arbeit einbinden können, so trägt dies wesentlich zur Akzeptanz gewisser notwendiger Massnahmen bei den Kindern, zu deren Wohlbefinden bei uns im Spital und letztlich auch zum Heilungsprozess bei», so die Erfahrung Michèle Häfligers.

Familienzentriertes Spital

Die Klinik für Kinder und Jugendliche versteht sich als familienzentriertes Spital, d. h. der Einbezug der Familie und die Unterstützung des Familien- systems während der Erkrankung des Kindes steht im Zentrum. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf der Pädiatrie kann durchaus als familiär bezeichnet werden. Ein stets präsenter Stations- arzt von jeder fachlichen Disziplin sorgt für einen effizienten, kontinuierlichen Informationsfluss in der Betreuung eines Kindes. Die Zusammenarbeit der Ärzte- und Pflegeschaft erfolgt vertrauensvoll, auf Augenhöhe und mit dem Fokus auf das gemeinsame Ziel, möglichst nah am Geschehen und im Sinne des Patienten und dessen Ange- hörigen zu agieren. Der zwangsläufig hohe kommunikative Austausch verbindet emotional im komplexen Krankheitsgeschehen.

Fördernd ist dabei sicher auch die geringe Grösse der KKJ – sie besteht aus (nur) drei Pflegestatio- nen (inkl. Neonatologiestation). Fachlich hingegen herrscht eine grosse Diversität und Komplexität.

Es werden sowohl ambulant als auch stationär junge Patientinnen und Patienten aller medizini- schen Fachdisziplinen behandelt und betreut. Die KKJ besteht aus folgenden Abteilungen: einer Neonatologie, einer allgemeinpädiatrischen Abteilung inkl. Kinderchirurgie, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik, Onkologie, Endokrinologie und Psychiatrie, einer infektiologischen Abteilung, einem Ambulatorium, einer Tagesklinik und dem Notfall. Auf den jeweiligen Stationen ist eine diplomierte Pflegefachperson als Fachverantwor- tung einer Disziplin zugeteilt und sorgt für die Qualitätssicherung im entsprechenden Bereich. So beispielsweise Michèle Häfliger als Fachverant- wortliche Onkologie.

Die Onko-Station

Die Pflege auf einer pädiatrisch onkologischen Station stellt in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit dar. Zum einen weil Krebserkrankungen bei Kindern mit noch mehr Emotionalität verbunden sind und der kommunikative und beratende Anteil ein zentraler Aspekt darstellt, zum anderen weil krebserkrankte Kinder immer Langzeitpatienten

Teamwork

sind, d. h. sich immer wieder für längere Zeit auf der Station befinden. Das intensiviert die Bezie- hung zwischen dem medizinischen Fachpersonal und den kleinen oder/und jungen Patienten, aber auch mit deren Eltern. Die Pflegefachpersonen unter der Fachverantwortung von Michèle Häfliger arbeiten hier im Bezugspersonensystem. Jeder Langzeitpatient hat zwei Bezugspersonen aus dem Pflegeteam, die ihn während seiner Zeit in der KKJ begleiten. Das medizinische Team der Station 910 unterscheidet jedoch in der Pflege und Betreuung nicht zwischen einem zum Beispiel allgemeinpä- diatrischen und einem onkologischen Kind. Lang- zeitpatienten jedoch erfahren oft eine Komplexität an Interventionen, zum Beispiel durch die Verab- reichung von Chemotherapien, diese bedingen einen wesentlich höheren Betreuungsaufwand. Ein empathisches und wertschätzendes Verhalten wird ausnahmslos allen Familien gegenüber erbracht.

Pflege auf der Neonatologie

Ähnliches, wenn auch in einem anderen Sinn, gilt auch für die Pflege auf der Neonatologiestation.

Frühgeburten ab der 24. Schwangerschaftswoche werden hier betreut sowie kranke oder instabile Säuglinge bis zur 8. Woche nach einer «regulären»

Geburt. Die grosse Herausforderung und Schwie-

rigkeit: eine sprachliche Kontaktaufnahme mit dem Kind ist nicht möglich, Berührungen und das Handling, zumindest in der ganz frühen Phase, auf ein Minimum reduziert. Die kleinen Patienten befin- den sich mehrheitlich in sogenannten Inkubatoren.

Die Pflege konzentriert sich insbesondere bei den Frühgeburten auf die (technische) Überwachung der Lebensfunktionen und vor allem auf die Förderung ihrer natürlichen Entwicklung bis zur eigenständigen Überlebensfähigkeit. Selbstständi- ges Atmen, Trinken, koordiniertes Schlucken usw.

müssen Frühgeborene durch behutsame Unter- stützung von Seiten der Pflege erst schrittweise und in einem geschützen Rahmen erlernen und die betroffenen Mütter und Väter bei der körperlichen Kontaktaufnahme (Känguruhen) bis hin zum Stillen angelernt werden. In der Regel stehen die Mütter/

Eltern dabei unter extremer psychischer Belastung und sind im Falle von sehr frühen Geburten oft bis zu mehreren Monaten präsent auf der Station. Das erfordert von Seiten der Pflege grossen psycholo- gischen und beratenden Betreuungsaufwand (u. a.

mithilfe der Ärzte, Psychologen und Seelsorger), der wie in sämtlichen Pflegebereichen der KKJ enorm hoch ist. • Ralph Schröder

www.ksa.ch/kinderklinik

Alltagsszenen auf den Stationen in der Klinik für Kinder und Jugendliche. Bild unten links: Abschlussfest auf der Onko-Station nach Ende einer langen, aber erfolgreichen Krebstherapie mit der Familie und dem Stationsteam.

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KSA-weite Einführung des Generalkonsents

Seit Inkrafttreten des neuen Humanforschungsgesetzes per 1. Januar 2014 müssen Patientin- nen und Patienten einwilligen, wenn ihre medizinischen Daten und Proben zu Forschungszwecken genutzt werden sollen. Dies ge- schieht schriftlich im Rahmen des sogenannten Generalkonsents.

Im KSA erfolgt das Rollout spital- weit per 1. Januar 2018.

Wie schon in der Ausgabe vom April an dieser Stelle vermerkt, wird am KSA seit Frühjahr 2017 der Generalkonsent schritt- bzw klinikweise eingeführt. Unter der Leitung von Prof. Andreas Huber hat sich eine Arbeitsgruppe eingehend mit dieser Umsetzung befasst. Verschiedene Kliniken, darunter die MUK (siehe Interview nebenan), haben bereits gute Erfahrungen gemacht und Anregungen gegeben, wie die Prozesse weiter optimiert werden können. Nun sind wir bereit für das Rollout am ganzen KSA per 1. Januar 2018.

Wozu ein Generalkonsent?

Im Rahmen des Generalkonsents können Patien- tinnen und Patienten entscheiden, ob ihre routinemässig erhobenen Daten und Proben für Forschungszwecke weiter verwendet werden dürfen. Seit der Einführung des Humanfor- schungsgesetzes 2014 ist diese schriftliche Einwilligung eine Voraussetzung dafür, dass diese Daten und Proben künftig für Forschungsprojekte verwendet werden können. Das KSA möchte sich auch weiterhin als Zentrums- und Forschungs- spital positionieren. Dafür ist der Generalkonsent eine wichtige Grundlage.

Das Einwilligungsprozedere

Gleichzeitig mit dem Patientenaufgebot für elek- tive stationäre oder ambulante Eintritte werden die Unterlagen (Informationsschreiben und Einwilligungserklärung) den Patienten zugestellt.

Bei Notfalleintritten werden die entsprechenden Unterlagen den Patienten nach Möglichkeit durch

die Patientenaufnahme zur Unterschrift vorgelegt.

Es kann jedoch sein, dass auch Sekretariate oder Pflegende diese Formulare von den oder für die Patienten erhalten. Die Rücksendung erfolgt immer an die Patientenaufnahme, die auch für die Eingabe in SAP verantwortlich ist. Im Kliniksystem (KISIM) ist dann ersichtlich, wer bereits zuge- stimmt oder abgelehnt hat.

Bereit sein

Eine spezifische Schulung für Ihre Mitarbeitenden ist nicht notwendig. Wir möchten Sie jedoch bitten, in Ihrer KIA sicherzustellen, dass ab Januar 2018 mit jedem Aufgebot, das personalisierte Einwilli- gungsformular (Ausdruck aus KISIM) sowie das Informationsschreiben (Bestellung via Zentrallager) mitgeschickt wird. In einem spezifischen Mailing werden Sie demnächst detailliert über das Vorge- hen orientiert und finden dort Ansprechpersonen, falls Sie Fragen zur Umsetzung haben. • Luzia Jäger

Seite 1 / 1 Druckdatum: 09.05.2017 / 1 H26 G2.206

Herr Prof. Dr. med James Bond

Einwilligungserklärung für die Weiterverwendung von Daten und Proben für die Forschung Ich habe die Informationen zur Verwendung von gesundheitsbezogenen Daten und Proben für die Forschung erhalten und gelesen.

Ich willige ein, dass meine gesundheitsbezogenen Daten und Proben in verschlüsselter Form für die Forschung verwendet werden dürfen.

܆ja ܆nein

Herr James Bond, Geboren am: 01.01.1950, Patientennummer: T001

____________________________________________________________________________________

Ort, Datum rechtsgültige Unterschrift der Patientin / des Patienten

____________________________________________________________________________________

oder rechtsgültige Unterschrift der gesetzlichen Vertretung

sowie Beziehung zur Patientin / zum Patienten

Ort, Datum [Name und Vorname, Unterschrift]

Ich weiss, dass ich jederzeit Fragen stellen kann und dass ich die Einwilligung jederzeit ohne Begründung widerrufen kann.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin / Ihren Arzt oder an die Leiterin Qualitätsmanagement, Daniela Vetterli, 062 838 48 81, daniela.vetterli@ksa.ch.

Für den internen Gebrauch: Formular bitte retour an Patientenempfang, Haus 1, Rohrpost 190 Kantonsspital Aarau AG Tellstrasse, CH-5001 Aarau Tel. +41 (0)62 838 41 41 www.ksa.ch

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Was ist der Zweck des Generalkonsents und warum ist er notwendig?

Philipp Schütz: Bei allen Patientinnen und Patienten, die im Spital behandelt werden, gibt es eine grosse Menge an klinischen Daten, die für Prozessverbesserungen und Forschung gebraucht werden könnten. Diese Patientendaten könnten uns helfen, die Behandlung von zukünftigen Patienten noch weiter zu verbessern und auch Diagnostik und Therapie zu optimieren. Mit dem Generalkonsent geben uns Patienten die Möglich- keit, Routinedaten für solche Forschungszwecke anonymisiert zu verwenden. Der Generalkonsent ist im Rahmen einer nationalen Initiative für diesen Zweck vorgeschrieben.

Wie läuft der Einwilligungsprozess genau ab?

Marlen Meier: Wenn sich der Patient im Ambula- torium anmeldet, wird er persönlich durch die Sekretärin auf die Einwilligungserklärung (Gene- ralkonsent) aufmerksam gemacht. Wir teilen dem Patienten mit, dass jeder Patient gefragt wird, ob er einverstanden ist, seine Unterlagen (Labor, Berichte/Dokumente) anonym für die Forschung freizugeben. Wir geben dem Patienten dann das Informationsschreiben und die Einwilligungserklä- rung ab.

Gewisse Patienten füllen das Formular vor Ort aus, andere Patienten nehmen es mit nach Hause und bringen es beim nächsten Termin mit. Damit wir einen Überblick haben, welche Patienten wir noch nicht gefragt haben, schauen wir jeweils bei der Sprechstundenvorbereitung (am Vortag) nach, bei welchem Patienten der Generalkonsent als unbekannt hinterlegt ist. Alle ausgefüllten Einwilli- gungserklärungen schicken wir am Abend dem Patientenempfang zu.

Wie oder durch wen werden die Patientinnen und Patienten aufgeklärt?

Marlen Meier: Die Patienten werden durch das Sekretariat (Pflege) oder durch den Arzt persön- lich beim Sprechstundentermin aufgeklärt. Bei Neuzuweisungen schicken wir die Einwilligungser- klärung (Generalkonsent) schriftlich mit dem Termin zu.

Wie gross ist der Mehraufwand für die Pflege?

Marlen Meier: Es gibt für die Pflege keinen Mehraufwand. In gewissen Fällen erklärt das Pflegepersonal direkt während der Blutentnahme noch ausstehende Fragen.

Wie ist das bisherige Echo der Patientinnen und Patienten. Wie hoch ist die Akzeptanz des Generalkonsents?

Marlen Meier: Viele Patienten unterschreiben den Generalkonsent, ohne sich Gedanken darüber zu machen. Einige Patienten sind verunsichert über das Wort Forschung und möchten sich versichern, dass keine Experimente mit Medika- menten oder Ähnlichem geschehen. Wenn wir die Patientin oder den Patienten aufklären, dass es nur um die Routinedaten geht, die sowieso vorhanden sind, dann ist der Goodwill vonseiten der Patientin oder des Patienten sehr hoch.

Wichtig ist insbesondere, dem Patienten zu erklären, dass es die Absicht dieses Generalkon- sents ist, die zukünftige Patientenbetreuung und Behandlung weiter zu verbessern.

Was ist, wenn ein Patient im Nachhinein seine Einwilligung zurückzieht?

Philipp Schütz: Patienten können generell ihre Einwilligung jederzeit zurückziehen. In einem solchen Fall wird der Patient entsprechend in der Datenbank umkodiert und seine Daten werden nicht für künftige Forschungszwecke verwendet.

Dies hat keinerlei Einfluss auf die weitere Be- handlung des Patienten.

Welchen Nutzen erwarten Sie aus den gesammelten Daten?

Philipp Schütz: Die gesammelten Daten erlauben uns, Rückschlüsse über unsere Behandlungsqua- lität zu ziehen und die grosse Menge an Routine- daten, die in unseren Computersystemen gespei- chert sind, aktiv im Sinne der Qualitätsverbesse- rung zu nutzen. Wir können zum Beispiel schauen, ob gewisse Blutwerte uns Informationen über die Prognose eines Patienten erlauben, oder besser voraussagen, ob ein Patient von einer Behandlung profitieren kann oder nicht. Diese Art der Forschung nennt sich «Personalisierte Medizin» und hat zum Ziel, das richtige Medika- ment für den richtigen Patienten zu finden, ohne dabei viele Patienten unnötig zu behandeln, die keinen Therapienutzen haben. Die Datenbank kann auch helfen, seltene Krankheiten besser zu verstehen, weil wir gezielt für solche Patienten unsere Datenbank befragen können und dabei Zusammenhänge aufdecken können, die bisher unklar waren. •

«Der Generalkonsent hilft uns, unsere Behandlungsqualität zu verbessern»

Wir haben Prof. Dr. Philipp Schütz, Leitender Arzt der Medizinischen Uniklinik, sowie Marlen Meier vom Sekretariat Ambulatorium der medizinischen Uniklinik über ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Generalkonsent befragt.

Prof. Dr. Philipp Schütz

Marlen Meier

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Mit Médecins Sans Frontières in Ostmossul

Nadine Hollinger von der Klinik für Anästhesie stand diesen Frühling für zwei- einhalb Monate im Einsatz für die Hilfsorganisation Médecins Sans Frontières in Ostmossul im Norden des Irak. Ein eindrücklicher Bericht über die Erfahrung an der «Kriegsfront».

Ostmossul im März dieses Jahres. Die Befreiung des östlichen Stadtteils der ehemaligen IS-Hoch- burg durch die irakischen Streitkräfte und ihre Verbündeten liegt gerade mal zwei Monate zurück. Tausende Vertriebene und vor dem IS Geflüchtete kehren in den befreiten Osten ihrer Heimatstadt zurück, während die Kämpfe im Westteil der Stadt fortdauern. Auch aus dem Westen der Stadt gelingt es einzelnen Familien und Angehörigen, in den Osten der Stadt zu flüchten, unter grössten Gefahren. Der IS wehrt sich gegen die drohende Niederlage, die zahlrei- chen Scharfschützen schiessen auf jeden, der die Flucht antritt.

Noch herrscht Krieg, die Zerstörung ist allgegen- wärtig, als Nadine Hollinger, Assistenzärztin Anästhesie am KSA, ihren ersten Einsatz für die Hilfsorganisation Médecin Sans Frontières (MSF) im Spital Moharebeen in Ostmossul antritt.

«Über der Stadt hing eine bleierne Schwere, die für jeden physisch wahrnehmbar war», erzählt Nadine über ihren Einsatz. «All das erlittene Leid, der Schmerz und die Trauer schienen sich in der Luft über der Stadt zu konzentrieren und eine

Glocke aus Schwermut zu bilden.» Beim Hinein- und Hinausfahren aus der Stadt sei das jeweils sehr deutlich spürbar gewesen. Die MSF-Einsatz- teams für das seit Ende Februar von MSF in einem ehemaligen Alters- und Waisenheim errich- tete Notspital in Ostmossul waren rund 50 km nordöstlich von Mossul im kurdischen Gebiet des Iraks stationiert – aus Sicherheitsgründen. «Wir wurden täglich zum Einsatz ins Spital durch lokale Führer gefahren und abends wieder zurückge- bracht.»

Ein lange gehegter Wunsch

Für Nadine war ein Einsatz mit MSF schon seit Längerem ein Ziel, und nun, kurz vor ihrem Facharztabschluss als Anästhesiologin war der Zeitpunkt ideal für eine solche Erfahrung. Die Bewerbungsanforderungen bei MSF, zumindest in der Schweiz, sind mittlerweile hoch. Facharzt- niveau ist Voraussetzung sowie das Durchlaufen eines Assessments in der Genfer Hauptzentrale von MSF, wo physische und psychische Belast- barkeit sowie die persönliche Motivation geprüft werden.

Die Anfrage für den Einsatz in Ostmossul war aufgrund der Dringlichkeit kurzfristig. Binnen zehn Tagen musste sich Nadine entscheiden. Ohne die Unterstützung und Bereitschaft des Teams und der Klinikleitung Anästhesie, sie für gut drei Monate unbezahlt zu beurlauben und die Dienst- pläne neu zu organisieren, wäre das nicht möglich gewesen, sagt sie.

Und wie muss man sich einen solchen Einsatz vorstellen? Viel Arbeit unter erschwerten, aber durchaus funktionierenden Bedingungen, viel Leid und Elend, die tägliche Begegnung mit zutiefst vom Krieg und der IS-Besatzung traumatisierten Zivilbevölkerung, vom Krieg versehrte Körper, Tod, aber auch Lebensmut, zurückkehrende Lebensfreude, das Glück der Geburt, die Dank- barkeit und Gastfreundschaft der Leute, das funktionierende Teamwork mit dem lokalen medizinischen und pflegerischen Personal.

Unter dem IS war die Gesundheitsversorgung der Zivilbevölkerung schon seit Jahren mangelhaft bis nicht existent und mit dem Rückzug des IS aus dem Osten wurden die bestehenden Spitäler niedergebrannt und teils vollständig zerstört.

Somit kam es zu einem kompletten Zusammen- bruch des Gesundheitswesens in Mossul. Das vor Ort ansässige medizinische Personal war entspre- chend ohne Arbeit und Brot. MSF arbeitet in Krisengebieten hauptsächlich mit lokalen Mitar- beitern und den vor Ort erhältlichen Materialien.

Szenen aus dem Alltag im Spital Moharebeen im irakischen Ostmossul. Bilder ganz rechts: Checkpoint der irakischen Streitkräfte. / Zerstörte Strassen in Ostmossul.

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Die international im Einsatz stehenden Fachärzte und Spezialisten agieren deswegen mehr in der Funktion von Supervisoren, assistieren mit ihrem Know-how, sorgen für Wissenstransfer und Teachings für einen funktionierenden Spitalbe- trieb. So auch Nadine Hollinger während ihres Einsatzes, wo insgesamt 5 irakische Anästhesis- ten im Spital Moharebeen und ein Anästhesie-As- sistance-Team (eine Art Anästhesiepflege) sowie zahlreiche weitere irakische Chirurgen, Ärzte und Pflegende im Dienst standen.

Das kurzfristig an einem strategisch günstigen Ort von den Spezialisten unter der Regie von MFS in Ostmossul aufgebaute Spital Moharebeen verfügte über einen OP-Saal, einen Gebärsaal sowie 3 Bettenstationen mit 14 bis 18 Betten, wovon eine ausschliessliche Frauenstation. Dazu eine Notaufnahme mit 8 Betten sowie ein Schockraum mit 2 Betten, ein Minilabor, eine kleine Sterilanlage, später eine Röntgenanlage – zu Beginn von Hollingers Einsatz das einzige funktionierende Spital in der Stadt, 5 km entfernt von der Frontlinie im Westen.

Unvorstellbares Leid

«Während der täglichen Arbeit im Spital bekam man aus der Ferne immer wieder Kampfhandlun- gen mit», erzählt Nadine von ihrem Einsatz. So wurde regelmässig aus dem Osten der westliche Stadtteil bombardiert und gerade zu Beginn ihres Einsatzes kam es immer wieder zu Explosionen von Minen (der IS hatte viele Gebäude vermint zurückgelassen), deren Detonationen waren – je nachdem wie nahe – deutlich zu hören.

«Im Spital Moharebeen sahen wir vor allem Patienten mit Schussverletzungen sowie Verlet- zungen durch Minen und Schrapnells. Neben den direkt kriegsverwundeten Patienten wurden auch viele entzündete Blinddärme entfernt und nicht selten sahen wir Darmperforationen als Spätkom-

plikation des Typhus. Die Bevölkerung Mossuls war und ist sehr bestrebt und engagiert am Wiederaufbau ihrer Stadt, und mit zunehmend funktionierenden Strukturen (Verkehr, Wasser- und Gasversorgung) sahen wir auch zunehmend mehr Unfälle; viele Verkehrsunfälle, deren Opfer tragischerweise oft Kinder waren, sowie Unfälle im Haushalt. Opfer waren häufig Frauen mit teils schweren Verbrennungen, die durch Explosionen der Gaskocher entstanden.»

Im OP und stationär wurden ausschliesslich akute chirurgische Behandlungen vorgenommen, keine elektiven Eingriffe aufgrund eines chronischen Leidens, ebensowenig medizinische Patienten, die auschliesslich notfallmässig und ambulant versorgt werden konnten. Hinzu kamen die Geburten, oftmals durch Kaiserschnitt … auch im Krieg wird geboren, geht das Leben weiter.

Im Spital selbst bestand die Aufgabe von Nadine unter anderem, sich um die korrekte Einhaltung der Antibiotika-Prophylaxe, die Einhaltung der Hygienestandards, das Schmerzmanagement sowie die Einhaltung der minimal geforderten Überwachung während einer Narkose zu küm- mern. So sei es zum Beispiel zu Beginn schwierig gewesen, die lokalen Mitarbeiter davon zu überzeugen, dass man gebrauchte Spritzen entsorgt. Lange mussten sie mit minimalen Ressourcen arbeiten und halbvolle Spritzen einfach wegzuwerfen, war für sie unvorstellbar, berichtet Nadine aus dem Spitalalltag.

«Ein weiteres Problem war für mich zu Beginn das nahezu fehlende Schmerzkonzept. Eines Tages kam einer der lokalen Anästhesisten zu mir und erzählte mir, dass er im Internet gesehen habe, dass wir im Westen ja ganze Bücher über Schmerztherapie haben. Wir haben lange darüber gesprochen, weshalb die Bekämpfung von Schmerzen wichtig sei, und am Schluss antwor- tete er mir: ‹Bei uns ist es so lange nur ums

Überleben gegangen, da blieb keine Zeit, uns noch um die Schmerzen zu kümmern.›

An einem anderen Tag wurde ich z. B. von einem Mitarbeiter darauf angesprochen, dass ich die Patienten verhätschle. Ich antwortete ihm, dass dies ja auch wichtig sei neben dem Medizini- schen, da die Patienten ja oftmals verunsichert seien, Angst und so vieles erlebt hätten. Seine Antwort darauf: ‹Vor Jahren konnten wir Ärzte dies auch, vielleicht lernen wir es wieder.› Solche Aussagen führten mir immer wieder vor Augen, dass ich eigentlich keine Ahnung hatte, was die Menschen in den letzten Jahren durchgemacht haben und was für hohe Standards und Ansprü- che wir in der Schweiz haben.»

Die Akzeptanz ihrer unterstützenden und beraten- den Massnahmen unter den lokalen Kolleginnen und Kollegen erlebte sie jedoch generell als gross, auch als Frau, die aus dem Westen stammt.

Während der Arbeit war das Tragen eines Kopftu- ches – auch im OP –, langärmliger Shirts und geschlossener Schuhe, als Frau, Pflicht.

Nadine Hollinger hat viel Schreckliches gesehen, unvorstellbare Schicksale. «Jeder dort unter der Zivilbevölkerung ist durch die Hölle gegangen», sagt sie. Und beelendend sei es auch zu sehen, wie viele Biografien und die Hoffnung vieler intelligenter, wissbegieriger, ehrgeiziger junger Leute, die sie kennen lernen durfte, durch den Krieg wahrscheinlich für immer zerstört worden seien.

Das Leben überlebt

Aber ein solcher Einsatz trägt nicht nur schreckli- che Züge. Schön sei beispielsweise zu sehen gewesen, wie die Menschen im Laufe der Zeit ins Leben zurückkehrten, wie sich die anfänglich erlebte Schockstarre in so vielen Augen aufzulö- sen begann, die Menschen zur Trauer und zur Freude zurückfanden, auf den Strassen inmitten zerstörter Strassenzüge das Leben zurückkehrte, kleine Geschäfte öffneten, die Kleidung bunter wurde. Ja, die Freude, auch sie hatte Raum. «Es wurde trotz allen Elends viel gelacht im Spital oder das gemeinsame Essen zelebriert, wenn die Zeit es zuliess. Und in den Wohngemeinschaften abends ausserhalb von Mossul nach getaner Arbeit unter den MSF-Kollegen auch mal gefeiert.

Das Leben überlebt.

Die Erfahrung aus ihrem ersten Einsatz für MSF möchte Nadine Hollinger deswegen auf keinen Fall missen und ein weiterer Einsatz zu einem späteren Zeitpunkt für sie deshalb absolut denkbar. • Ralph Schröder/Nadine Hollinger

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50 neue Fachkräfte für das Aargauer Gesundheitswesen

Mit der Diplomfeier in der Aarauer «Eventhalle 11A» schloss die Aargauische Fachschule für Anästhesie, Intensiv- und Notfallpflege (Afsain) im Oktober ihren siebten Studiengang ab. 50 neue Fachkräfte konnten nach einem anspruchsvol- len, berufsbegleitenden Nachdiplomstudium das HF-Diplom in Empfang nehmen.

Qualifizierte Fachkräfte sind im schweizerischen Gesundheitswesen sehr gefragt. Die Aargauische Fachschule für Anästhesie-, Intensiv- und Notfallpflege (afsain) schafft als Fachschule der beiden Kantonsspitäler Aarau und Baden die Möglichkeiten, dass motivierte Mitarbeitende ihr Fachwissen berufsspezifisch erweitern können.

Die Schule wurde deshalb innert kürzester Zeit zum Erfolgsmodell in der Bildungslandschaft des Aargauer Gesundheitswesens. Die Ausbildung an der Afsain ist praxisnah und sichert dem Gesund- heitswesen den so wichtigen Berufsnachwuchs.

50 Mitarbeitende aus diesen beiden Träger-Spitä- lern sowie aus den Partnerspitälern GZF Spital Rheinfelden, Hirslanden Klinik Aarau, Kantonsspi- tal Baselland Bruderholz, Kantonsspital Baselland Liestal, Spital Muri, Spital Schwyz, Spital Lachen und Spital Zofingen erreichten mit der Diplomfeier einen Meilenstein ihrer beruflichen Entwicklung.

Sie erhielten das Diplom der höheren Fachschule.

Das in die drei Fachbereiche Anästhesiepflege (15 Diplomierte), Intensivpflege (19) und Notfallpflege (16) aufgeteilte Nachdiplomstudium stellte an alle Studierenden sehr hohe Anforderungen. Der Studiengang wird berufsbegleitend absolviert, was die Studierenden im eigenen Zeitmanage- ment enorm fordert, gleichzeitig aber auch immer den engen Praxisbezug sicherstellt.

Gratulationsworte von Helen Weber Diesen Praxisbezug stellte auch Helen Weber, Leiterin Pflege und MTTD am KSA, in den Mittelpunkt ihrer Gratulationsworte an die Studierenden. «Step by step» (Stufe um Stufe) hätten sich die Studierenden herausgearbeitet.

Mit dem erfolgreichen Abschluss gelte es nun, das Gelernte in der Praxis weiter zu vertiefen und sich Routine anzueignen, um das Fachwissen in den Dienst der Spitäler, letztlich aber in den Dienst jener stellen zu können, die es nötig hätten – der Patientinnen und Patienten. Sie lobte die

wichtige Rolle der Studierenden in den Betrieben als Vorbilder und dankte ihnen für die Bereit- schaft, sich durch das eigene Engagement beruflich weiterzuentwickeln. Helen Weber dankte auch den Angehörigen der erfolgreichen Absol- ventinnen und Absolventen. Für Studienab- schlüsse brauche es immer ein intaktes Umfeld – zu Hause und am Arbeitsplatz. Sie forderte deshalb die Teilnehmenden an der Diplomfeier auf, im eigenen Berufsumfeld motivierend und unterstützend zu wirken bei Kolleginnen und Kollegen. «Jede Pflegefachperson, die sich auf dieser Ebene persönlich weiterentwickelt, ist ein wirkungsvoller Beitrag, wie unser Gesundheits- system dem Fachkräftemangel begegnen kann,»

sagte Helen Weber.

Die afsain ist die Fachschule in Aarau, die hochstehende, praxisorientierte Nachdiplomstu- dien auf Stufe höhere Fachschule sowie verschie- dene Weiterbildungsangebote in Anästhesie-, Intensiv- und Notfallpflege anbietet. Schule und Praxisspitäler arbeiten dabei partnerschaftlich eng zusammen und sichern dem Aargauer Gesundheitswesen den Berufsnachwuchs. •

Kurt Sperl www.afsain.ch

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Die Absolven- tinnen und Absol- venten aus dem KSA und Spital Zofingen

Anästhesiepflege

Fredy Burri (Muhen), Tamara Burri (Oberentfelden), Anita Hollinger (Böz- berg), Thomas Matter (Aarau), Carole Schaad (Starrkirch-Wil).

Intensivpflege

Désirée Aranyi (Oberentfelden), Debora Balduzzi (Aarau), Jenny Boruzki (Muhen), Nicole Hess (Aesch/LU), Dajana Hoff- mann (Aarau, Suhr), Lars Mathys (Dag- mersellen), Louise Preuss (Unterkulm), Céline Rickenbacher (Gränichen), Romina Röthlisberger (Langnau), Mona Schrader (Döttingen), Samanta Septinus (Eiken).

Notfallpflege

Daniela Baumann (Oftringen), Célina Bryner (Unterentfelden), Andrea Eisenhut (Aarau), Cecilia Kupsch (Suhr), Jasmin Senn (Gränichen), Andrea Zwahlen (Wissen).

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Das Fest der Dienstälteren

Gefeiert. Am 19. Oktober 2017 wurden im Restaurant LeClou wie jedes Jahr die dienstälte- ren Jubilare (ab 15 Dienstjahren) in einer separa- ten Feier gewürdigt. Für dieses Jahr hatten sich 106 der dienstälteren Jubilaren angemeldet.

Nach obligatem, gruppenweisem Fotoshooting im Hörsaal und gleichzeitigem Apéro im Foyer wurden die Gäste im LeClou musikalisch empfan- gen, von Thomas Mauchle, Leiter Bereich Perso- nal, begrüsst und von CEO Dr. Röbi Rhiner in einer Ansprache verdankt.

Im Anschluss servierte die Hotellerie ein mehr- gängiges Menü. Zwischen den Gängen folgten die Einzelehrungen. Der Pianist und Sänger (Jazz und Blues) begleitete den Abend musikalisch. •

Freiwillige mit neuen Kioskwagen unterwegs

Neuer Fahrkomfort. Jeweils am Montag- und Donnerstagmorgen verkaufen die freiwilligen Helferinnen der IDEM in den Häusern 1, 7 und 2A Zeitschriften an die Patientinnen und Patienten.

Das Problem bisher: Der alte Kioskwagen war äusserst schwer zu stossen und sperrig. Er musste jeweils vor den Patientenzimmern parkiert werden. Die Auswahl an Zeitschriften konnte so nicht optimal präsentiert werden. Das Handling mit den Heften und dem Wechselgeld gestaltete sich jeweils etwas mühsam.

Robi Lüthi und sein Team von der Baugruppe haben aus diesem Grund nach einer Alternative

gesucht mit folgenden Kriterien: neu 2 Wagen, leichte Bauweise, Präsentationsmöglichkeit für die Hefte, Ablagefläche für Portemonnaie und Notizmaterial.

Nachdem bei verschiedenen Anbietern keine optimale Lösung gefunden werden konnte, entschieden Robi Lüthi und sein Team, die Wagen selbst zu bauen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die modernen Wagen lassen sich dank dem Velolenker leicht steuern. Besonders bemer- kenswert sind auch die Veloglocken, die beson- ders in den unterirdischen Gängen gute Dienste erweisen. •

Liz Christmas, Leiterin der Gruppe Kiosk IDEM (Mitte), und Heidi Henzmann präsentieren die neuen Kiosk- wagen. Links: Robi Lüthi, Leiter Baugruppe.

Aus Platzgründen können wir leider nicht alle Jubilare mit Namen aufführen. Bei der dienstältesten Jubilarin mit 45 Dienstjahren machen wir natürlich eine Ausnahme: Es handelt sich um Yvonne Bellmann, dipl. Expertin Anästhesiepflege (Bild 7). Die übrigen Gruppen nach Dienstalter: 1: 15 Jahre; 2: 20 Jahre;

3: 25 Jahre, 4: 30 Jahre, 5: 35 Jahre, 6: 40 Jahre.

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Referenzen

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