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Rhizoctonia-Schwarzfäule bei Salaten

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Academic year: 2022

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Abb. 2.: Fortgeschritte- nes Stadium von

Rhizoctonia-Schwarzfäule bei Salaten

Merkblatt

Autoren: Hanspeter Buser, Werner Heller und Brigitte Baur Fotos: Hanspeter Buser

Schwarzfäule führt im intensiven Salatanbau immer wie- der zu Ertragseinbussen. Bei Erntereife sind aussen gesund aussehende Salatköpfe im Kopfinnern stark ver- fault. Fäulnis an der Kopfunterseite macht einen hohen Putzaufwand erforderlich. Der dafür verantwortliche Krankheitserreger Rhizoctonia solani ist in vielen Gemü- seböden vorhanden und befällt den Salat vom Boden her.

Biologie und Wirtspflanzen

Details zur Biologie und zum grossen Wirtspflanzenspektrum sind dem ACW-Merkblatt „Rhizoctonia solani (Kühn): Ur- sache von Wurzelfäulen bei vielen Kulturen“ zu entneh- men.

Krankheitssymptome

 Zuerst erscheinen an den äusseren, auf dem Boden aufliegenden Blättern kleine, rostfarbene bis braune Punkte, besonders auf der Unterseite der Blattmittelrippe (Abb. 1).

 Bei fortschreitender Krankheitsentwicklung faulen die auf dem Boden aufliegenden äusseren Blätter des Kopfes (Abb. 2).

 Die Blätter werden dünn und braunschwarz, bei Trockenheit papierartig und durchscheinend (Abb. 3).

 Sind die Bedingungen kühl und feucht, dringt die Krankheit ins Kopfinnere vor. Die Blattrippen bleiben relativ lange intakt, zeigen aber bräunliche Längsstreifen.

Der Strunk hingegen bleibt auch im Innern gesund.

 Von oben sehen die Salatköpfe vor der Ernte oft noch gesund aus, während sie im Innern bereits verfault sind.

 Bei hoher Feuchtigkeit entwickelt sich auf den befallenen Pflanzenteilen ein dunkles, spinnwebenartiges Mycel.

 Die Pflanzen sterben nur selten völlig ab.

Abbildun3 Abbildung 1

Abbildung 2

Abbildung 3

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Merkblatt | Schwarzfäule bei Salat

2

Vorbeugende Massnahmen sind wichtig

Resistente Salatsorten stehen bis jetzt nicht zur Verfügung, weshalb den vorbeugenden Massnahmen eine umso grösse- re Bedeutung zukommt.

Folgende Massnahmen reduzieren das Befallsrisiko:

 Feuchte Lagen (z. B. Flusssenken) meiden.

 Unkräuter frühzeitig entfernen.

 Mulchfolien einsetzen oder auf Dämmen anbauen.

 In gefährdeten Beständen erntereifen Salat sofort ernten und überständige Kulturen nicht stehen lassen.

 Nach der Ernte die Ernterückstände mit Fräse oder Krei- selegge in tiefere Bodenschichten einarbeiten.

Pflanztiefe als entscheidender Faktor

Da der Erreger von der Erde auf die Pflanzen gelangt, spielt die Pflanztiefe für die Infektion eine wichtige Rolle, vor allem bei Früh- und Spätsätzen, wenn der Boden relativ feucht ist.

Versuche von ACW haben im Jahr 2011 sowohl bei einem Frühsatz (Kopfsalat) wie auch bei einem Spätsatz (Eisberg) ergeben, dass das vermarktbare Kopfgewicht bei tiefer Pflan- zung (Abb. 4) klar geringer ist.

Damit der positive Effekt der „Hochpflanzung“ (Abb. 5) auf die Pflanzengesundheit voll zum Tragen kommt, ist von der Pflanzung bis zur Ernte unbedingt darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht durch Bodenbearbeitung wieder mit Erde an- gehäufelt werden.

Sehr hoch gepflanzte Salate (Abb. 6) können in Früh- und Spätsätzen Vorteile bringen. In Phasen heisser, trockener Witterung müssen jedoch besondere Vorkehrungen zur Was- serversorgung der Pflanzen getroffen werden. Der zu einem grossen Teil aus dem Boden ragende Topfballen hat sehr wenig Bodenschluss. Je nach Bodenart kann die Pflanze Mühe haben, sich mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen.

Physiologisch bedingte Schäden, die sich in den verschiede- nen Formen des „Randens“ zeigen, können die Folge sein.

Bei hohem Infektionsdruck behandeln

Auf Flächen mit bekannt hohem Infektionsdruck können Ge- genspieler, wie Bacillus subtilis (FZB 24), oder zugelassene Fungizide eingesetzt werden.

Siehe www.dataphyto.agroscope.ch.

Weiterführende Informationen

Bedlan, G., 1999. Gemüsekrankheiten. Österreichischer Agrarverlag, Klosterneuburg.

Crüger, G., 2002. Pflanzenschutz im Gemüsebau, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

Davis , R., Subbarao, K., Raid, R. & E. Kurtz, 1997. Compen- dium of Lettuce Diseases, The American Phytopathological Society.

Grosch, R., 2006. Sicher gegen Rhizoctonia solani an Salat.

Gemüse 8/2006. Seite 14-16.

Heller, W. E., 2009. Rhizoctonia solani (Kühn): Ursache von Wurzelfäulen bei vielen Kulturen. Agroscope Changins- Wädenswil.

http://www.agroscope.admin.ch/data/publikationen/12695_d.p df

Herausgeber

Extension Gemüsebau, Forschungsanstalt Agroscope Changins- Wädenswil ACW, www.gemuesebau.agroscope.ch

Copyright

Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW Nachdruck mit Quellenangabe erlaubt.

Version September 2012 Abbildung 4

Abbildung 5

Abbildung 6

Referenzen

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