Herzchirurgie
Nach wie vor Spitzenplatz
Die Operationsfrequenz in Deutschland ist geringfügig gesunken.
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eutschland hält bei der herzchirurgischen Versor- gung im internationalen Ver- gleich eine Spitzenstellung:In den 80 Herzchirurgie-Zen- tren wurden im Jahr 2001 insgesamt 96 593 (Vorjahr:
97 870) Herzoperationen mit der Herz-Lungen-Maschine (HLM) durchgeführt. Je eine Million Einwohner ergibt dies 1 172 Herzoperationen mit
HLM – gegenüber 1 191 im Vorjahr. Die Gesamtzahl der Operationen hat sich gegen- über dem Vorjahr verringert.
Dies geht aus dem „Herz- bericht“ für das Jahr 2001 hervor, den der Ltd. Mini- sterialrat im Niedersächsi-
schen Sozialministerium, Dr.
jur.Ernst Bruckenberger,Han- nover, im Auftrag der Ar- beitsgemeinschaft der Leiten- den Ministerialbeamten der Gesundheitsressorts der Län- der fertig gestellt hat.
Die Zahl der Herzopera- tionen wegen koronarer Herz- erkrankung hat um 1 679, die wegen angeborener Herzfeh- ler um 233 abgenommen, we- gen Herzklappenfehler um 362 und die wegen sonstiger Indikationen um 147 zuge- nommen.
Im Durchschnitt entfielen auf je ein Herzchirurgie-Zen- trum 1 207 Herzoperationen mit der Herz-Lungen-Ma- schine. Die Operationsinten- sität (Varianz) reichte von 73 bis 4 510 Operationen je Zen- trum.
A K T U E L L
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A2280 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 366. September 2002
Im letzten Jahr wurden in Deutschland 96 593 Herzoperationen mit der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. Foto: dpa
Psychotherapie
Gegen Aufspaltung
Ärztliche Psychotherapeuten aus gemischten Verbänden formieren sich.
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as kürzlich gegründete „Ärzteforum Psychotherapeu- tischer Verbände“ zielt darauf, die Interessen ärztlicher Psychotherapeuten zu vertreten, die in „gemischten“ psy- chotherapeutischen Berufsverbänden organisiert sind. In gemischten Verbänden sind ärztliche, Psychologische und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten gemein- sam organisiert. Das Ärzteforum wendet sich als politi- sche Formierung gegen eine „Aufspaltung der Psycho- therapie in eine rein ärztliche oder rein psychologische“.Dies schade vor allem den Patienten. Bisher werden die Interessen ärztlicher Psychotherapeuten von der Stän- digen Konferenz ärztlicher psychotherapeutischer Ver- bände vertreten – die sich im Gegensatz zum Ärzte- forum hauptsächlich aus ärztlichen Berufsverbänden zusammensetzt. Das Ärzteforum, dem bislang neun Be- rufs- und Fachverbände angehören, darunter der Bun- desverband für Vertragspsychotherapie e.V. (BVVP) und die Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psycho- therapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie e.V.
(DGPT), setzt sich ein für die Weiterentwicklung der qua- lifizierten ambulanten Richtlinienpsychotherapie und
„gegen alle Tendenzen zu deren Verwässerung“. In der Ausbildung wird die Methodenorientierung als unver- zichtbar angesehen.
Weitere gemischte Verbände können sich dem Ärzte- forum anschließen. Informationen: Ärzteforum, Johannis- bollwerk 20, 20459 Hamburg, Telefon: 0 40/3 19 26 19, Fax: 0 40/3 19 43 00, E-Mail: psa@dgpt.de
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b in die Mitte, heißt es dem- nächst für die Ärztekam- mer Berlin. Seit fast zehn Jah- ren sitzt die Vertretung der 24 000 Berliner Ärzte zur Mie- te in einem ehemaligen Indu- striegebäude im Norden der Stadt. Jetzt ist der Rohbau des neuen Kammergebäudes in der zentral gelegenen südli- chen Friedrichstraße fertig.Mit Musik und Buffet feier- ten die Mitarbeiter der Ärzte- kammer das Hochziehen der Richtkrone. Kammerpräsident Dr. med. Günther Jonitz wies darauf hin, dass man sich nun in direkter Nachbarschaft zu wichtigen Partnern im Ge- sundheitswesen befinde. „Wir werden uns von hier aus auch in die tägliche Politik einmi- schen. Der Bundestag, das Ber- liner Abgeordnetenhaus und das Bundesgesundheitsmini- sterium sind nur wenige Schrit- te entfernt.“
Der Neubau soll bis zum Frühjahr 2003 bezugsfertig sein und bietet Platz für bis zu 93 Arbeitsplätze. Endlich kön- ne man alle Dienstleistungen der Kammer unter einem
Dach anbieten, sagte Sybille Golkowski, Sprecherin der Ärztekammer. Das neue Haus wird nicht nur Verwaltungs- sitz sein, hier werden auch Fachärzte geprüft, Ärzte und Bürger beraten und Sitzungen abgehalten. Die Delegierten-
versammlung wird künftig im eigenen Haus tagen. Zudem können dort Pressekonferen- zen und Veranstaltungen aus- gerichtet werden.
Im Frühjahr 2003 soll das Kam- mergebäude bezugsfertig sein.
Ärztekammer Berlin
Richtfest in „Mitte“
Rohbau des neuen Kammergebäudes fertig gestellt
Foto:dpa