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Praxiscomputer - quo vadis?
Bei der Neuanschaffung von medizintechnischen Geräten sollten Ärzte darauf achten, daß diese einen „On- line-Anschluß" zur Praxis- EDV aufweisen. Dadurch entfällt die lästige Doppeler- fassung sowohl der Patienten- als auch der Untersuchungs- daten. Doch nur wer ein Sy- stem mit standardisierter Da- tenschnittstelle besitzt, kann auf Dauer sichergehen, daß seine Investition auch zu- kunftssicher ist. Der vom Zen- tralinstitut für die kassenärzt- liche Versorgung (ZI), Köln, entwickelte „BDT" kann als universelle, systemübergrei- fende Schnittstelle zwischen Arzt-EDV und Medizintech- nik angesehen werden.
Für 74 Prozent der Ärzte sind die „Ausbaufähigkeit des Systems" und die „Bedie- nerfreundlichkeit" für den Kauf eines bestimmten Pra- xiscomputer-Systems aus- schlaggebend. Dies ist das Er- gebnis einer Umfrage, die die Kassenärztliche Vereinigung Pfalz, Neustadt/Weinstraße, im ersten Halbjahr 1994 unter 850 niedergelassenen Ärzten durchgeführt hat. Das Ergeb- nis war für viele überra- schend. Seitens der Industrie ging man bislang davon aus, daß der Kaufpreis und die Qualität des Service die aus- schlaggebenden Entschei- dungskriterien seien. Doch nicht einmal fünf Prozent der Ärzte stellten dies in den Vor-
dergrund ihrer Wünsche.
Ausbau und EDV-Erweite- rung rangierten bei den meist EDV-unwilligen Ärzten eher an hinterster Position, dach- ten die Repräsentanten der Praxiscomputer-Industrie und setzten bei den Marketingak- tivitäten eher auf den Preis- kampf als auf Innovation.
So hapert es bei vielen Arzt-EDV-Systemen gerade dort, wo es um die Ausbau- und Integrationsfähigkeit ih- res Systems geht. Eine offene Systemarchitektur, um bei- spielsweise medizintechni-
Anteil allgemeinmedizinischer Praxen, die 1994
mit Computem arbeiten in %
sche Diagnose-Geräte, Kom- munikations-Systeme oder handelsübliche Standardsoft- ware in das Arzt-EDV-Sy- stem zu integrieren, wurde und wird vielfach nicht ange- boten. Bislang schien dies we- der im Interesse der PC-Indu- strie noch der Medizintech- nik-Branche zu liegen. Es wurde gemauert und geheim- gehalten. Die eigene Soft- ware wurde vielfach wie ein Staatsgeheimnis gehütet.
Doch langsam erkennt man sowohl auf seiten der Praxiscomputer-Industrie als
auch bei den Geräte-Herstel- lern, daß sich hier ein neuer Markt auftut. Immer häufiger setzen sich demnach auch Programmierer beider Lager an einen Tisch und verabre- den gemeinsame Datenstruk- turen und Schnittstellen. Ne- ben den physikalischen Ver- bindungen, die meist über den seriellen PC-Anschluß erfolgen, kommt hierbei der Software-Schnittstelle ent- scheidende Bedeutung zu.
Außer dem Arbeitskreis
„Meßdaten mittels BDT"
(BDT = Behandlungsdaten- träger), der federführend vom ZI initiiert wurde, ist jetzt auch der QMS (Qua- litätsring Medizinische Soft- ware) in Darmstadt dabei, auf der Grundlage des BDT mit der Medizintechnik-In- dustrie gemeinsame Stan- dards zu vereinbaren. Welche Firmen sich an diese Verein- barungen halten werden, wird vermutlich schon Ende März 1995 feststehen. Der Leiter des QMS-Arbeitskrei- ses, Karl-Josef Bohrer, Mün- chen, rät Ärzten daher, sich vom QMS eine Liste der ent- sprechenden Firmen zusen- den zu lassen (ab Ende März 1995: QMS, c/o KV Darm- stadt, Wilhelminenplatz 7, 64283 Darmstadt).
Online- Anschluß
Betrachtet man den heuti- gen Markt der Medizintech- nik, kann man die Geräte in
Deutschland
Quelle:
J. De Maeseneer, Universität Gent
Arzthelfer Computer
Belgien Italien
Nord-Irland
Spanien
MIK
Frankreich gab Irland
0 IS Grafik 1994 - 483
In Deutschland setzen heute 38 Prozent aller Allgemeinarztpraxen einen Perso- nal Computer ein, eine Computerisierungsquote, die noch weit hinter den Län- dern Niederlande, Großbritannien und Dänemark liegt. Die Quote der Compute- risierung hat sich allerdings — dank des Einsatzes der Krankenversichertenkarte
— in jüngster Zeit stark erhöht. ❑
Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 13, 31. März 1995 (73) A-967
vier Generationen einteilen:
Zunächst gibt es medizin- technische Geräte in der Arztpraxis, die keinerlei An- schlußmöglichkeiten an die Praxis-EDV aufweisen. Die gewonnenen Untersuchungs- daten müssen per Hand in den Praxiscomputer eingege- ben werden (erste Generati- on). Bereits die zweite Gene- ration ermöglicht es, die Un- tersuchungs- und Meßdaten über eine serielle Schnittstel- le auf den Praxis-PC zu über- tragen. Die Software des Pra- xiscomputer-Systems muß dann in der Lage sein, die Da- ten aufzubereiten und weiter- zuverarbeiten. Damit entfällt das als lästig empfundene
"Ein tippen" der Daten.
Daneben gibt es auch me- dizintechnische Untersu- chungsgeräte, die über eine eigene Software verfügen, mit der auch die Patientenda- ten und Untersuchungser- gebnisse verwaltet werden können (dritte Generation).
Doch bei dieser "Insellö- sung" stellt sich das Problem, daß der Arzt die Daten dop- pelt, nämlich noch einmal in die Praxis-EDV, eingeben muß.
Zu den Lösungen der vierten Generation schließ-
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Das Original
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lieh gehören die sogenannten Online-Anschlüsse. Mit ih- nen ist es möglich, die Patien- tendaten auf dem Praxiscom- puter zu erfassen und zu ver- walten (die Chipkarte hat das noch vereinfacht) und die Untersuchungsergebnisse durch die Software des medi- zintechnischen Gerätes auto- matisch in das elektronisch geführte Krankenblatt des Patienten zu übertragen. Die Software des Medizingerätes ermöglicht darüber hinaus meist noch die Auswertung der Untersuchungsergebnis- se. Mit einer Reihe von Syste- men lassen sich auch graphi- sche Ergebnisse - wie bei- spielsweise EKG-Kurven - visualisieren, interpretieren und speichern.
Die Vorteile der Online- Anschlüsse liegen auf der
Hand: Zu keiner Zeit der Be- arbeitung ist eine doppelte Erfassung notwendig. Ein entscheidender weiterer Vor- teil ist, daß die Geräte bil- liger sind (oder es zumindest sein müßten), denn eigene Drucker oder Papierstreifen- Leseeinrichtungen sind nicht mehr erforderlich. Der Arzt kann die Ergebnisse direkt auf dem Monitor betrachten und über den Praxis-Drucker zu Papier bringen.
SchniHstellen
Gerade bei den Online- Anschlüssen stellt sich die Forderung nach allgemein gültigen Daten- und Schnitt- stellen-Standards. Die Inve- stition für ein EKG, ein Lang- zeit-EKG oder die Anschaf-
A-968 (74) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 13, 31. März 1995
fung von Geräten zur Lang- zeit-Blutdruckmessung, zur Spirometrie oder Sonogra- phie kann sich dann sehr schnell rächen, wenn sie le- diglich als "lndividuallösung"
eines bestimmten Praxiscom- puter-Anbieters und eines Meßgeräte-Herstellers reali- siert wurde. Entscheidend ist, daß Standards verwandt wer- den, die auch von anderen Herstellern verstanden und umgesetzt werden können.
Das Umsteigen auf ein ande- res System könnte sonst zur Folge haben, daß sämtliche Geräte funktionsunfähig "in der Ecke liegen".
Ärzte, die die Anschaf- fung medizintechnischer Ge- räte planen, sollten daher be- sonderes Augenmerk auf die Zukunftssicherheit der ver- wendeten Schnittstellen und Datenstrukturen legen. Zur Zeit ist nicht absehbar, wel- cher Standard sich als univer- selle Norm durchsetzen wird.
Neben dem "Münchner Pro- tokoll" und dem "Bonner Modell" (für Labordaten) als Schnittstellen-Standard gibt es jetzt auf dem Markt eine Reihe medizinischer Geräte, die die Norm der BDT-Satz- beschreibung realisiert ha- ben. Zur Pflege und Weiter- entwicklung wurde am 1.
März 1994 der Arbeitskreis
"Meßdaten mittels BDT"
gegründet. Einiges spricht dafür, daß der BDT oder der BDT in abgewandelter und weiterentwickelter Form die- se zukunftsträchtige Schnitt- stelle sein wird. Bei der An- schaffung eines Medizingerä- tes ist es darüber hinaus sinn- voll, auch seinen Soft- warehändler miteinzubezie- hen. Vor dem Kauf sollte sich der Arzt daher mit seinem Praxiscomputer-Anbieter in Verbindung setzen und klä- ren, ob und nach welchem Standard bereits ein Online- Anschluß für das entspre- chende Diagnosegerät zur Verfügung steht. Die Markt- führer auf dem Praxiscompu- termarkt bieten inzwischen eine umfangreiche Palette von Online-Lösungen an.
Hartmuth Wehrs 63128 Dietzenbach