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Publikationen - Stellungnahme zum Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), Gatersleben (Drs. 3635-98), Juli 1998

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(1)

I{issenschaf tsrat Drs. 3635/98 sh

KöIn, 10.

Juli

1998

Seite

Stellungnahme

zum lnstitut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (lPK), Gatersteben

Inhalt

Vorbemerkung

A. Kenngrößen des Instituts B. Auftrag

c. Forschungs- und serviceleistungen, Kooperationen

D. Organisation, Struktur und Ausstattung

E. Stel-lungnahme und Förderempfehlung

Anlage:" Bewertungsbericht zum rnstitut für pflanze:n- genetik und Kulturpflanzenforschung,

Gatersleben

(2)

Vorbemerkung

Der Vtissenschaftsrat ist von der Bund-Länder-Kommission für

Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) im April L994

gebeten worden, aIle Einri-chtungen der Blauen Liste, begin- nend mit dem 1. Januar 1995, innerhalb von fünf Jahren auf

der Grundlage seiner Empfehlungen zur Neuordnung der Blauen

Liste vom November 1993 zu bewerten.

Bei den Einrichtungen der Blauen Liste handelt es sich um

selbständige Forschungseinrichtungen, Trägerorganisationen oder Serviceeinrichtungen für die Forschung von überregio- naler Bedeutung und gesamtstaatlichem wissenschaftspoliti-

schem Interesse, die auf der Grundlage der Rahmenvereinba-

rung zwischen Bund und Ländern über die gemeinsame Förderung

der Forschung nach Artikel 91b des Grundgesetzes vom 28.

November L975 (Rahmenvereinbarung Forschungsförderung) ge-

fördert werden.

Seit 1992 gehört das Institut für Pflanzengenetik und KuI- turpflanzenforschung (IPK), Gatersleben, zu den Forschungs-

einrichtungen der Blauen Liste. Der Wissenschaftsrat hatte im Jahre 1991 ausführlich zur Vorgängereinrichtung des IPK, dem Zentralinstitut für Genetik und Kulturpflanzenforschung (ZGK), Gatersleben, Stellung genommen und empfohlen, die ge-

meinsame Bund-Länder-Förderung unter Berücksichtigung einer Reihe von Empfehlungen aufzunehmen.l)

Im November L996 hat das Land Sachsen-Anhalt beantragt, die

Genbank des IPK j-n eine Einrichtung mit Servicefunktion für die Forschung zu überführen. Der Ausschuß "Forschungsförde-

rung" der BLK hat den Wissenschaftsrat gebeten, im Rahmen VgI. Vüissenschaftsrat: Stellungnahmen zu den außeruniver- sitären Forschungseinrichtungen in der ehemaligen DDR auf dem Gebiet der Biowissenschaften und der Medizin, Köln

L992, S. 73-79.

1)

(3)

der

gen

3-

anstehenden Bewertung des IPK diesbezügliche Empfehlun-

auszusprechen.

In seiner Sitzung vom 10. JuIi L997 hat der Vtissenschaftsrat beschlossen, das Bewertungsverfahren zum IPK in der ersten Jahreshälfte 1998 durchzuführen, und eine entsprechende Ar- beitsgruppe eingesetzt. In der Bewertungsgruppe haben auch

Sachverständige mitgewirkt, die nicht Mitglieder des V{issen-

schaftsrates sind und denen der ttissenschaftsrat zu besonde- rem Dank verpflichtet ist. Die Arbeitsgruppe hat am 3./4.

März 1998 das IPK besucht und anschließend den vorliegenden Bewertungsbericht vorbereitet .

Der Ausschuß Blaue Liste hat auf der Grundlage dj-eses Behrer-

tungsberichtes am 20. Mai 1998 die wissenschaftspolitische Stellungnahme erarbeitet.

Der V{issenschaftsrat hat die Stellungnahme am 10. Juli 1998

verabschiedet

(4)

A. Kenngrößen des Instituts

Das Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung ist eine stiftung des öffentrichen Rechts, die vom sitzland

sachsen-Anhalt errichtet wurde. organe der stiftung sind der

Stiftungsrat, das Direktorium und der V[issenschaftliche Bei- rat. Das rPK wird vom Bund (Bundesministerium für Bildung, vtissenschaft, Forschung und Technologie) und den Ländern fi- nanziert.

rm Grundhaushart (institutionelle Förderung) standen im Jahr L997 36r3 Mio. DM (einschließlich eigener Einnahmen) zur

verfügung, darunter für personalausgaben 1gr3 Mio. DM. Das

rPK verfügt (stand vom 31. August L997 ) insgesamt über 246,5

grundfinanzj-erte stelren, davon 57 ts stelren für v{issen- schaftler (darunter sind L9 t5 befristet besetzt) und 199 stelren für nichtwissenschaftriches personal. Dazu kommen 5r5 HSP-rrr-stellen für wissenschaftriches personar. Des

weiteren l^Iaren 6,5 Beschäftigungsmöglichkeiten für wissen-

schaftliche Mitarbeiter und 42,5 Beschäftigungsmögrichkeiten

für nichtwissenschaftliches personar aus dem Annexprogramm

zu verzeichnen; aus Drittmitteln kamen 33,5 befristet be-

setzte stellen für Postdoktoranden, 22 Doktorandenstellen, 26 befristet besetzte SteIlen für nichtwissenschaftliches Personar und neun sterren für Auszubildende hinzu. rnsgesamt standen 384,75 besetzte Stellen zur Verfügung.

Die summe der eingeworbenen Drittmitter betrug im Jahr LggT 8r1 Mio. DM. Hi-ervon entfieren 4ot6 B auf Mittel der pFG.

Am rPK bereiten sich gegenwärtig 50 Doktoranden auf ihre

Promotion vor. L994 bis 1-997 wurden 3L Dissertationen vor- geregt. Gegenwärtig arbeiten fünf wissenschaftler an ihrer Habilitation mit voraussichtlichem Abschluß innerharb der nächsten zwei Jahre. L9g4 und L997 wurde jeweirs eine Habi-

litation erfolgreich abgeschlossen.

(5)

B.

trJ-

Der Direktor des IPK wurde Anfang 1992 vom Minister für Vüis- senschaft und Forschung des Landes Sachsen-Anhalt berufen und satzungsgemäß auf fünf Jahre zum Geschäftsführr=nden Di- rektor bestellt. Anfang L997 wurde er vom Stiftun«;srat auf

weitere fünf Jahre wiederbestellt. Der Direktor ist Profes- sor an der Martin-Luther-Universität Hal1e-Wittenberg.

Auftrag

Hauptauf gabe des IPK ist e s r grundlagen- und anrrrendungs-

orientierte Forschung auf den Gebieten der Pflanzrengenetik und Kulturpflanzenforschung zu betreiben.

C. Forschungs- und Serviceleistungen, Kooperationen

Das Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung besitzt für die Pflanzengenetik, die landwirts,chaftlich orientierte Grundlagenforschung und die landwirtsc.haftliche Praxis herausragende Bedeutung. Es hat seit seiner Gründung eine sehr positive Entwicklung genommen und hinsichtlich seiner tradierten wie auch neuen Forschungsansätze hohes

internationales Niveau erreicht.

Neben den Max-Planck-Instituten für Züchtungsforschung in KöIn und für molekulare Pflanzenphysiologie in Go.[m gehört das IPK zu den wenigen größeren Forschungseinrichtungen, die moderne molekulargenetische Arbeit mit Kulturpfl.anzen in

großem Umfang betreiben.

Das IPK nimmt wichtige überregionale Aufgaben für die deut- sche Planzenforschung und -züchtung wahr, gepaart .mit einem

breit angelegten, gut auf dieses ZieL abgestimmten wissen-

schaftlichen Programm, das adäquat umgesetzt wird und zu in- ternational beachteten Ergebnissen führt. Die wissenschaft-

(6)

riche Arbeit des rpK ist für die sicherung der genetischen

Vielfalt der Kulturpflanzen besonders relevant.

Das rPK und seine Vorgängereinrichtung haben sich seit 1an- gem der pfranzrichen Genomforschung gewidmet, wobei anaryti-

sche wie experimenterre Evorutionsforschung an Kurturpflan-

zen stets typisch für das rnstitut \^rar. Das rnstitut gehört heute zu den führenden rnstitutionen, die sich mit moreku-

largenetischen Fragestellungen bei pflanzen beschäftigen.

Das bereits 1996 konzipierte, L997 in den Grundstrukturen umgesetzte und schließlich Anfang 1998 gegründete pflanzen-

genom-Ressourcen-centrum ist das Ergebnis einer seit 1änge- rem entwickelten Arbeitsstruktur unter Bünderung des gegen-

wärtig verfügbaren Methodenarsenars. zentrales rangfristiges zier der rPK-Arbeit ist die Erforschung der Mechanismen der

Kurturpfranzenevorution. Die Genbank ist ein essentieller und integrarer Bestandteil des rnstituts, der die For- schungsinharte entscheidend mitprägt. Aus dieser Kombination ergeben sich nicht zuLelczt Mögrichkeiten des vtissenstrans- fers von der Grundragenforschung in die praktische pfranzen- züchtung, wobei thematische Vierfalt der Forschung für das

rPK charakteristisch ist und eine gute Grundrage für Erforge auf speziellen Gebieten darstellt.

Das Institut kann eine beeindruckende Kooperationsbilanz vorlegen. vorteirhaft hat sich ausgewirkt, daß es dem rpK gerungen ist, mit zahlreichen wissenschaftrern aus interna- tionar renommierten rnstitutionen rängerfristige wissen-

schaftliche Zusammenarbeit z1r pfregen. Die große zahL der Doktoranden ist angesichts der geographisch isolierten Lage

des rnstituts positiv hervorzuheben und ein Bereg für die wissenschaftliche Attraktivität dieser Forschungseinrich- tung. Besonders eng ist die Zusammenarbeit des rpK mit der

Martin-Luther-universität Halle-vlittenberg. sie beruht auf gemeinsamen Berufungen und der engen vernetzung des For-

(7)

7-

schungsprografltms der beiden Institutionen. Mehr als; 20 Wis- senschaftler des IPK führen regelmäßig Lehrveranstaltungen an der Martin-Luther-Universität Halle-ttittenberg s;owie den Universitäten Göttingen, KasseI, Braunschweigr,Iena und

Hannover durch.

D. Organisation, Struktur und Ausstattung

Das IPK ist eine wissenschaftlich selbständige, in Defini- tion, Planung und Durchführung ihrer Forschungsthernen unab- hängige Forschungseinrichtung.

Das IPK verfügt mit seinen rund 30 Arbeitsgruppen iiber eine

sehr tief gegliederte Organisationsform. Die inte::ne über- greifende Kooperation der Arbeitsgruppen funktioniert gut.

Notwendige Entwicklungen werden durch die Arbeitsg:ruppen in der Regel eigenständig in Gang gesetzt.

Die personelle und sächliche Ausstattung des IPK :lst ange- messen. Der bauliche Zustand der Institutsgebäude entspricht

jedoch nicht durchgehend modernen Anforderungen.

wie bereits L992 vom vtissenschaftsrat empfohlen, sollte die

Genbank Braunschweig des BML zügig mit der Genbank des IPK

am Standort Gatersleben vereinj-gt werden. Die Außenstellen

"Nord" in Mecklenburg-Vorpommern und "Süd" in Sachsen sind wegen ihrer natürlichen Standortbedingungen essentiell für die Genbank und müssen unbedingt erhalten bleiben.

Zur Erhöhung der Attraktivität des Standortes Gatersleben

für Gastwissenschaftler aus dem In- und Ausland sollte das

IPK Mittel für ein entsprechendes Programm erhalten.

(8)

E. Stellungnahme und Förderempfehlung

Das rPK erfürIt seine Aufgaben kompetent und auf sehr hohem

wissenschaftrichen Niveau. Die Leistungen des rpK sind von

überregionarer Bedeutung und gesamtstaatlichem wissen- schaftspolitischem Interesse .

Der wissenschaftsrat empfiehrt die vüeiterförderung des rpK a1s Forschungseinrichtung der Blauen Liste.

(9)

ANLAGE

Bewertungsbericht

zum lnstitut lür Ptlanzengenetik und Kulturpf lanzenforschung (l PK),

Gatersleben

InhaIt

Vorbemerkung

A. Darstellung

I. Entwick1ung, Ziele und Aufgaben

II . ArbeitsschwerPunkte

III. Organisation und Ausstattung

IV. Veröffentlichungen und Tagungen

V. Kooperationen, Beteiligung an der Lehre und der Förderung des wissenschaftlichen

Nachwuchses

VI. Künftige Entwicklung

B. Bewertung

Drs. 3530/98 sh

Köln, 20. uai 1998

Sei-te

10 1L 11 13 29 40

43 46 49 49 51 s8 59

62 63 67

II.I.

III.IV.

V.

Zur wissenschaftlichen Bedeutung Zu den Arbeitsschwerpunkten

Zur Organisation und Ausstattung

Zu den Veröffentlichungen und Tagungen Zu den Kooperationen, der Beteiligung an der Lehre und der Förderung

des wissenschaftlichen Nachwuchses

VI. Zusanunenfassende Bewertung Anhang 1-5

(10)
(11)

L0

Vorbemerkung

Der vorliegende Bewertungsbericht zum Institut für Pflan- zengenetik und Kulturpflanzenforschung ist in zwei lteile 9e- gliedert. Der darstellende Teil ist mit dem Institut ab- schließend auf die richtige t{iedergabe der Fakten abgestimmt worden. Der Bewertungsteil gibt die Einschätzung der wissen-

schaftlichen Le.j-stungen, Strukturen und Organisat:Lonsmerk- male durch die Bewertungsgruppe wieder.

(12)
(13)

11

A. Darstellung

A.I. Entwicklung, Ziele und Aufgaben

Das Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung wurde im Januar 1992 als eine selbständige Forschungsein-

richtung im Rahmen der Blauen Liste gegründet. Es entstand

auf Empfehlung des Vtissenschaftsratesl) im Ergebnis der po- sitiven Evaluierung des früheren Zentralinstituts lEür Gene-

tik und Kulturpflanzenforschung der ehemaligen Akademie der Vtissenschaften der DDR.

Die Pläne zvr Gründung eines fnstituts für Kulturpflanzen- forschung gehen bereits auf die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften zurück. Nachdem das Insti- tut L943 zunächst in Wien gegründet worden \^rar, bet:rieb sein

erster Direktor die Verlagerung in den Harz, von \^ro aus nach

Kriegsende mit dem Neuaufbau des Instituts begonnen wurde, zumal dort aufgrund der günstigen klimatischen Verhältnisse des östlichen Harzvorlandes ein traditionelles Zentrum der Pflanzenzüchtung bestand. Die heutige wissenschaftliche Struktur geht im wesentlichen auf die Gründungskonzeption

des Instituts zurück, bei der die Erforschung der: Kultur- pflanzenentstehung in einem interdisziplinären Ansatz von Taxonomie, Genetik, Biochemie und Physiologie im Vo::dergrund

stand. In der ehemaligen DDR entwickelte sich das Institut zu einem Zentrum für die Erhaltung und Erschließung der Res- sourcen an Kulturpflanzen, wobei sowohl anwendungso::ientier-

te Forschung aIs auch zeLL- und molekulargenetische Grundlagenforschung betrieben wurden.

1) Vgl. Vtissenschaftsrat: Stellungnahmen

sitären Forschungseinrichtungen der dem Gebiet der Biowissenschaften und

L992,5.73-78.

zu den außeruniver- ehemaligen DDR auf

der Medizin, KöIn

(14)

Das rPK ist eine stiftung des öffentrichen Rechts, die vom

Land sachsen-Anhart errichtet wurde. Zweck der stiftung rpK

ist satzungsgemäß, grundragen- und anwendungsorientierte Forschung auf den Gebi-eten der pflanzengenetik und Kuttur_

pflanzenforschung zu betreiben. rhre wissenschaftlichen schwerpunkte liegen insbesondere auf den Gebieten der Er- arbeitung neuer Erkenntnisse über struktur, Funktion und

Evorution des Erbmaterials, auf dem der Erhartung, Erfor-

schung und Erschrießung der erblichen vielfalt von Kultur- pfranzen, ihrer vorfahren und verwandten sowie auf Beiträgen

zur Züchtungsgenetik im vorferd der praktischen pfranzen- züchtung. Ein wesentliches Anriegen des rpK ist die inter- disziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen, in ihm ver- tretenen biologischen Fachrichtungen. Die sich aus der na-

tionaren verantwortung des rpK für pflanzengenetische Res- sourcen ergebenden Verpflichtungen soIlen in einer Genbank_

ordnung festgelegt werden.

Der zweck des rpK verwirkricht sich laut satzung i-nsbesonde-

re durch Forschungsvorhaben, die Durchführung wissenschaft- licher veranstartungen sowie über Fort- und weiterbirdung, insbesondere des wissenschaftrichen Nachwuchses, die vergabe von Forschungsaufträgen und eine breite verfügbarmachung der erhaltenen Forschungsergebnisse .

A1s Forschungsschwerpunkte der biologisch-interdisziplinären

Forschung benennt das Institut:

die Erhaltung, charakterisierung und Nutzung von pflanzen- genetischen Ressourcen (Ressourcenforschung),

die struktur, Evorution und Funktion des Erbmaterials (ce- nomforschung) sowie und damit im Zusammenhang stehend ausgewäh1te pfranzliche stoffwechser- und Entwickrungs- prozesse und deren rnteraktionen (Morekulare pflanzenphy_

siologie / zettbLologie ) .

(15)

13

Aus diesen Schwerpunkten abgeleitet werden anwendungsorien-

tierte Arbeiten in zwei Bereichen durchgeführt:

molekulare Züchtungsforschung mit dem ZLeL einer umwelt- vefträglichen Landwirtschaft und

Entwicklung transgener Organismen für biotechnologische Nutzung.

Die Bearbeitung von Kulturpflanzen am IPK ist multidiszipli- när ausgerichtet und schließt die methodischen Instrumenta- rien der GentechnLk/Zytogenetik, Molekularbiologie/UoIeku- largenetik, Biochemie, Physiologie und Taxonomie ein.

A. II. Arbeitsschwerpunkte

Das IPK gliedert sich in die folgenden sechs OrganJ-sations- einheiten:

- Genbank - Abteilung - Abteilung - Abteilung - Abteilung - Abteilung

Taxonomie

Cytogenetik

Molekulare Genetik

Molekulare Zellbiologie

Verwaltung und Zentrale Dienste.

Diesen Organisationseinheiten sind zwischen zwei bis acht

Arbeitsgruppen zugeordnet. Außerdem verfügt das Institut über ein Direktorium und eine Geschäftsstelle für Vfissen- schaftsorganisation und öffentlichkeitsarbeit, der }letzwerk- und DV-Administration angeschlossen sind.

Genbank

Aufgabe der Genbank ist esr innerhalb einer vom Genbankbei-

rat empfohlenen Kapazitätsgrenze von 100.000 Mustern für die Gaterslebener Sammlung und unter Berücksichtigung interna- tionaler Absprachen eine maximale genetische Diversität von Kulturpflanzen zv erhalten und für Forschung und Züchtung

zugänglich zu machen. Zur Genbank gehören Außenstellen in

(16)

Meckrenburg-vorpofllmern und sachsen, an denen geeignete vor- aussetzungen für die Anzucht und evaluierung ipezieller

Pflanzengruppen bestehen. Die Genbank hat verptiicntungen zu

Dienstreistungsaufgaben im Rahmen des internätionalen NeLz- werkes genetischer Ressourcen und - zusammen mit der Genbank

in Braunschweig die Aufgabe, d.er Forschung und pfranzen- züchtung in Deutsch.land genetische Ressourcen zugänglich z!

machen. rn den nationaren sammrungen werden aesiar6 primär

Arten bewahrt, die derzeit in der deutschen Landwirtlchaft girre Ror1e. spielen_.oder potentiell eine solche Rol1e spielen können. Die aus diesen zielen abgereiteten Forschungsauf- gaben betreffen vor a11em den Forschungsschwerpunkt Ressour- cenforschung am rpK. sie sind auf drei Gebietei angesiedelt:

- Lagerung un{ Reproduktion der genetischen Ressourcen,

Charakterisierung und Evaluierü.g,

Dokumentation.

Forschungen zv Lagerung und Reproduktion sorren vor alrem

eine Iängere Lagerungsdauer bei-vorrer Keimfähigkeif garan-

tieren, die Lagerung so effizient wie mögrich gästarten und

damit- d..r genetischen Erosion des sammlungsmäterials und

unbeabsichtigter selektion entgegenwirken. lleben raufenden

technischen verbesserungen dei Ernte- und Lagermethodik

richten sich neue Forschunqsinitiativen vor allern-auf Metho_

den zvr Lagerung vegetativen Materials über rn-vitro- und

cryo-Konservierung, die den Ferdanbau vegetativ vermehrter Sippen und die damit verbundenen rnfektionsrisiken vermeiden soIlen. seit Januar L997 trägt nach Aussagen des rnstituts die Neuverteirung der Aufgaben zwischen ,*:eL aruäi-tsgruppen

diesen Zielen besser Rechnung. Die Betreuung der B6stände

des samenkühllagers, vom ningang der Muster über ihre Re- produktion und Lagerung bis äur- Abgabe, riegt bei der Ar- beitsgruppe Ressourcengenetik und Relroduktioi. sie schließt di9 zeit K_ü,hrlagerung 71.000 pfranzensippen sowie den und turnusmäßige feimungsprüfung kontinu-ierricien von der-Repro_

duktionsanbau von jährrich ca. g.oo0 Mustern ein. v,Iichti;ste

Forschungsthematik dieser Arbeitsgruppe ist die genetiÄche charakterisierung ausgewährter eenuäätakzessioneri von Ge-

treide. Die vegetative Erhaltung von Alriuil-, antirrtrinum-, Beta-, Brassicä-, samen bilden bzw. unikare Herianthus- Genotypen und Mentha-Formen, darsterlen, ist die dagegenkeine Aufgabe der Arbeitsgruppe rn-vilro-Erhartung,rrra cryo-iage- rung. Die Forschungsarbeiten dieser Gruppe slnd aut äie wei- tere optimierung des Kultivierungszykrus-gerichtet. sie r^rer-

den mit entsprechenden Arbeiten in- den außensterlen ,,Nord,' (Kartoffern, ör- und Futterpflanzen) und ,,süa; (Kern-,

stein- und Beerenobst ) abgesti-mmt . nrganrend werd.r, Me"s,rn- gen zur charakt_erisierung der vitalität. sowie der Erhaltung der Ploidiestufe des rn-vitro-Materials durchgettirrit . zur virusfreimachung wird bei Arrium Meristemkurtui anäewanat.

Arbeiten zvr cryo-Lagerung von pflanzenmateriar ,,rid.., be- gonnen.

(17)

15

Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt steIlt die Charakterisie- rung der genetischen Ressourcen mit molekularen Markern dar.

Dabäi gehl es insbesondere darum, die genetische Variabili- tät innerhalb und zwischen Akzessionen einzelner Arten und

den Grad ihrer Verwandtschaft festzustellen. Dadurch sollen Duplikate identif i ziert, eliminiert und eine ausige$Togene

Repräsentierung der genetischen Variabilität eine:r Art in der Sammlung gesichert werden. Hierzu werden vor al-Iem PCR-

basierte Methoden an die Anwendung bei umfangreichen Proben-

serien angepaßt. Aufgrund der wachsenden Bedeutung der Me- thodik widmet sich seit Januar L997 eine eigene Arbelitsgrup- pe Molekulare Marker dieser Aufgabe. Diese arbeitet eng

sor,vohl mit den molekular orientierten Mitarbeitern der Ab- teilung Taxonomie als auch mit entsprechenden Gruppen der

Abteilung Cytogenetik zusammen. Molekulare Marke.r werden hregen ihrer technischen Zugänglichkeit und ihrer aIl-gemeinen

Vergleichbarkeit stellvertretend für züchterisch r:elevante

Merkmalsunterschiede eingesetzt. Sie können aber eitre direk- te Evaluierung des Materials nicht ersetzen. Denn der Wert

von pflanzengenetischen Ressourcen für die Züchtung hängt in

hohem Maße davon äb, wie \,üeit diese Ressourcen für: züchte-

risch relevante Merkmale evaluiert sind. Diese Ev;tluierung des Genbankmaterials geschieht teils im Rahmen der rregetati- ven Erhaltung, zum Beispiel bei den ObstgehöIzen der Außen-

stelle "Süd" und bei den Futtergräsern der Aullenstelle

"Nord", vor allem aber in Zusammenarbeit mit Spezia,Linstitu- ten außerhalb des IPK. Koordiniert werden die Evaluierungs- arbeiten durch die ArbeitsgrupPe Evaluierung und Reproduk-

tionsbiologie. Diese Gruppe bearbeitet überdies aus;gewählte

Koltektionen, Domestikationsprozesse bei primären bzw. se- kundären Kulturpflanzen und Unkräutern; sie entwickelt ef- fektive Sammlungs- und Erhaltungsstrategien und leil:tet Bei- träge zur Reproduktionsbiologie genetischer Ressoul:cen, be- sonders bei Fremdbefruchtern.

Neben der Erfassung der Evaluierungsdaten ist deren Zugäng-

Iichkeit von großer Bedeutung. Die EDV-gerechte Iirfassung und Aufbereitung der Daten obliegt einer eigenen Arbeits-

gruppe Genbankdokumentation. Ihre Arbeit hat in den letzten Jahren nach Institutsangaben große Fortschritte gemacht, soll aber weiter ausgebaut werdenr ufl den ständig s'l-eigenden Aufgaben bei der Verwaltung von lokalen, nationalen und in- ternationalen Datenbanken nachkommen zu können. Nleben der

Zugänglichkeit wird besonderer Vtert auf die Qualität und Aktualität der Daten gelegt. Forschungsaufgaben konzentrie- ren sich auf die Datenbankmethodik.

Die folgende Übersicht weist die sieben Arbeitsgruppen der Genbank sowie die Stellenausstattung für wissenschaftliches Personal zum Stichtag 3L. August 7997 aus.

(18)

Genbank Arbeitsgruppe

institutionelle Stellen (ohne DoKorandenstellen)

drittmitlelfinanzierte PosldoKorandenstellen

DoHoranden- stellen

Stellen

insgesaml darunter befri- slet besetzt

insgesaml darunter befri- stel besetzl

insgesaml ansgesamt darunter befri- stet beset, Evaluierung und Be-

produKionsbiologie Bessourcengenelik und ReproduKion ln-vitro-Erhaltung und Cryo-Lagerung Molekulare Marker Genbankdokumentation Außenstelle Süd' Außenslelle "Nord"

1,75

2,7511

1

,1

cq2l 2,5 3

0,75

21)

1

0,52 )

1,5 2

0,5 0,5

I

0,5

't,75

3,751 )

1

2,521 2,5

3

0,75

31)

'!

,|

0,52 ) '1,5

lnsgesaml 14.5i ) 2 ) 7,75t) 2) 0,5 0,5 1,5 16.5I ) 2 ) 9,751 ) 2 )

1) darunter 1 annexfinanziert 2) darunter 0,5 annexfinanzied

Abteilung Taxonomie

Auch die Arbeiten der Abteirung Taxonomie gehören zum

schwerpunkt Ressourcenforschung aäs rpK. zusammen mit der Genbank ist die Abteirung taxonämie für eine breit angeregte

vergleichende Analyse genetischer Ressourcen von Kurtür- pfranzen veranthrortrich. vüährend die schwerpunkte der Gen-

bankarbeit von der Erhartung, Evaruierung un-d ookumentation

der Lebendsammlung bestimmt werden, ist äie abteilung Taxo- nomie vor allem für grundregende Fragen der systematik von

Kurturpflanzen und verwandten vüildarien zustäÄdig. Das be-

trifft untersuchungen zo den Grundragen der tax-onomischen

Methodik und die Entwickrung neuer methodischer Ansätze und

Hilfsmitter. ziel ist die oblektive Feststerlung der Abstam_

mungs- und verwandtschaftsverhärtnj_sse und derän umsetzung

in ein exaktes und nutzerfreundliches System.

Die Abteilung Taxonomie trägt des weiteren verantwortung für Dienstreistungsaufgaben, die mit der verwaltung von in Deutschland einmarigen Referenzsammrungen (Kulturpfranzen- herbarium, samensammrung, Ahrensammlungl und für die syste- matische Erfassung der Gesamtheit dei Kurturpfranzen im ry?!-ld -cataTogue of AgricuJtural and Horticul"tural crops

( "Mansfeld-verzeichnis" ) im zusammenhang stehen. Die Arbei- ten schlossen. zDT Neuauflage Greichzeitig wird mit dieses verzeichnisses der grarbeitung werden 199g einli abge-elek_

tronischen version des Buches für das rnternet 6ego.rnen. Da-

mit solr die führende stelrung der Gatersrebenär Kurtur-

pflanzentaxonomie auch in zukunlt garantiert werden.

Auf schungsaufgaben die Kulturpfranzentaxonomie Ztr weil die anwenduig kommen gegenwärtig neue For--modernei ptetnoaen

(19)

t7

weitreichende neue Erkenntnisse liefert, die theoret'isch und piäf.li".n in die taxonomische arbeit einbezoqen werden müs-

ä.rr. Inzwischen gehören molekulare Marker auch in der Taxo*

nomie zrtr Standaidmethodik. Sie erlauben eine unabhängige,

detaillierte Überprüfung der Methoden und Resultate der klassischen Systematik. Probleme wie die Analyse und taxo- nomische Sehaidlung von Abstammungslinien, die durc:h Hybri- disierung vernetzt sind, spielen - gerade bei der Taxonomie Jäi frrftürptlanzen eine wicfrtige Rolle. Neuere Arberiten mit molekularen t'tarkern und molekular-zytologischen Methoden am Modellsystem der Gattung Allium (Zwiebeln, Lauch) traben den

EinfIuß retikulater Evolutionsvorgänge demonstriert. An die-

sen Fragen so1l, auch unter Einbeziehung weiterer I'[ode1lsy- steme, intensiv weitergearbeitet werden. In diesem Zusam-

menhang werden die Beziehungen zum Schwerpunktprojekt Ge- nomforschung des IPK weiter ausgebaut.

Zum Vergleich der Anwendbarkeit und Aussagekraft rrerschie- dener Oätensätze gehört die t'löglichkeit, die Datengewinnung und Datenauswertung zu automatisieren. Beides verlangt noch experimentelle und theoretische Vorarbeiten, die i-m Rahmen gr8ßerer Projekte gemeinsam mit der Genbank ausgeftihrt wer- den sollen.

Zu Beginn des Jahres L997 sind bei den methodisch :Lnnovati- ven eiojekten der Abteilung Vtissenschaftlerstellen frei ge- worden, wodurch sich nach Angaben des Instituts cler Fort- schritt der Arbeiten verzögert hat. Andererseits wurde es

dadurch möglich, bei zwei Neubesetzungen Gerste a-Ls Unter- suchungsobjekt einzuführen und damit innovative Ansätze der

Abteilung in das Gerstenprojekt des Pflanzengenom'-Ressour- cen-Centrums zv integrieren.

Die Arbeiten der Abteilung werden in zwei eng miteinander koordinierten Arbeitsgruppen durchgeführt. Der ArbeitsgruP- pe faxonomie pflanzengenetischer Ressourcen fäItt aIs spezi * -fiscne aufgabe die Betreuung der Spezialsammlungen zv. Sie

nimmt ferner an der taxonomischen Betreuung des Genbankmate-

rials teil. Dagegen hat sich die Arbeitsgruppe Experimentel- le faxonomie auf die Entwicklung und Anwendung innovativer Methodik, wie Markeranalysen und die Anpassung und Entwick-

lung von Methoden der Computergrafik zur Darstelh:ng taxo- nomischer und genetischer Daten in der Form realistischer dreidimensionaler Pf lanzenmodelle spezialisiert.

Die folgende Übersicht weist die zweL ArbeitsgruPpen der Abteilung Taxonomie sowie die Stellenausstattung für wissen-

schaftliches Personal zum Stichtag 3L. August L997 aus-

(20)

Experimenlelle Taxonomie Taxonomie pflanzen- genelischer Ressourcen

lnsgesamt l) darunler 1 HsP-lll-Steile

Abteilung Cytogenetik

rn der Abteilung !üird vor arlem an Themen der Genomforschung

gearbeitet. Ein..abteilungspezifisches Anliegen isf ääs gemü- hen um einen Brückenschläg zwischen der mol-ekuraren und der mikroskopischen Ebene der Genomforschung. Forschungsschwer_

punkt ist die untersuchung von struktur, Funktion, öiästizi_

tät und Evolution pfranzticher Genome mit molekurären, gene_

tischen und zytogenetischen Methoden unter vier Gesichts- punkten:

- Entwickrung Kartierung, rsorierung und_Nutzung und molekularer übertragung von Markersysteme Genen und für Gen-die

komplexen,

- molekular-zytogenetische Charakterisierung chromosomaler

Struktur-Eunkt ionsdomänen,

- Erfassung und Modifikation der plastizität von eukaryoti_

schen Genomen,

- Aufklärung von Differenzierungsprozessen beim Generations- wechsel in Getreiden und Gräsärn.

Morekulare Markersysteme- (Mikrosatelliten, AFLP, RFLP, RAPD u.a. ) werden in den Arbeitsgruppen Gen- und Genomkartierung, Molekulare Getreidegenetik ünd laolekulare populationsgenetit<

vorrangig für Gerste, weizen, Tomate und Raps ent#ickert

?"y. genutztr urn landwirtschaftrich wichtige eäne für Krank-

heitsresistenzen, Nährstoffef fizienz, wüchseigenschaften

u.ä. zu identifizieren und zv kartieren, sctrtiänlich aber auch für einen nachforgenden Gentransfer isorieren z! kön_

nen. sorche Marker werden zudem für die Evaluierung der

Gersten-Kollektion der schnellere Übertragung von Genbank Merkmaren eingesetzt und für in neue pflanzensortendie mittels klassischer züchtungsverfahren bereitgesterlt. par- arlel dazu werden aus cDNA-Banken ESTs (exprässed sequence

tags) gewonnen und genetisch anarysiert, üm einen rätatog von Gerstengenen zu ersterlen und diese für Expressionsana-

lysen großer Genzahlen im Rahmen des pflanzengenom-Ressour- cen-centrums zu nutzen. Eine neu entwickeltä Technik er_

1aubt, aufbauend auf dem Gersten-Transrokalions-sortiment des rPK, die Erstelrung zytogenetisch integrierter chromoso-

menkarten für Gerste und den vergreich mit entsprechenden Reis-chromosomen (Arbeitsgruppe cetreidecytogene[ity . zie]

(21)

19

der Kartierungsarbeiten ist €s, die Erfolgsaussichten der markergestützten Gen-Isolierung bei Gerste real:Lstischer beurteilen zrt können, das kleine Reis-Genom für die moleku-

Iare Isolierung erwünschter Gene zv erschließen und Mecha-

nismen der Genom-Evolution aufzuklären.

Die molekular-zytogenetische Charakterisierung von Chromoso- menstrukturen in der Arbeitsgruppe Karyotypevolution dient

dem besseren Verständnis von Struktur-Funktionsdomiinen. Un- tersucht werden die DNA- und Proteinkomponenten siowie das

Replikations-, Transkriptions- und Rekombinationsrrerhalten

dieser Domänen vor allem mittels verschiedener Verf,ahren der

In-situ-Hybridisierung und indirekten Immunfluores:zenz. Me-

thoden zur individuellen Unterscheidung von Chromosromen wer- den auch in taxonomisch-evolutionären Studien in Kooperation

mit der Abteilung Taxonomie eingesetzt.

Die Erfassung und Modifikation der Plastizität errkaryoti- scher Genome erfolgt an verschiedenen pflanzlichen liystemen.

Ein im IPK erzeugtes Sortiment der Ackerbohne Vicia faba mit definierten Chromosomenumbauten wird in der Arbe:Ltsgruppe

Karyotypevolution genutzt, r1rtr die Toleranzgrenze der Genom- plastizität bezüglich der Chromosomenlänge und dere:n Einfluß auf Fertilität und Individualentwicklung zu untersuchen.

Probleme der Genomplastizität spielen auch bei der Überwin-

dung von Barrieren bei weit entfernten Kreuzungen r:ine RoI-

le, deren ZieL die Übertragung von agronomisch r,uichtigen Merkmalen innerhalb der Gräserfamilie ist (ArbeitsgrupPe

Embryogenese / Parthenogenese ) .

Die Plastizität pflanzlicher Genome auf molekular:er Ebene

wird am neispiel der Neuverknüpfung von DNA-MoIekü.Len (DNA-

Rekombination) bei der Reparatur genomischer Doppr:lstrang- brüche untersucht und mit chromosomalen Strukturänderungen

korreliert (Arbeitsgruppe DNA-Rekombination). ZieL dieser Arbeiten ist die Aufklärung von RekombinationsmecJ:anismen,

auch in Wechselwirkung mit anderen Reparaturvorg'ängen in Pflanzen, die Identifizierung der beteiligten Faktoren und

die Entwicklung von spezifischen Techniken zvr kontrollier- ten Veränderung des Pflanzengenoms.

Differenzierungsprozesse beim Generationswechsel, speziell bei der Auslösung bzw. Steuerung der zygotischen und parthe- nogenetischen Embryonalentwicklung in 'rivo, werden an zwei Modellsystemen (sexuellen und apomiktischen Analoglinien -ron Vteidelgras und Weizen) untersucht. ZieL ist ein besseres Verständnis der genetischen Grundlagen der apom.iktischen Samenbildung und die Erarbeitung von Möglichkeiten zur expe-

rimentellen Induktion bzw. Unterdrückung von Apom:Lxis (Ar- beitsgruppe Embryogenese/Parthenogenese ) .

Der Abteilung angegliedert ist die Arbeitsgruppe In-vitro- Differenzierung, in der Regulationsprozesse der frühen em-

(22)

bryonaren Differenzierung am Modellsystem pluripotenter em-

bryonarer stamm(ES)-zerren der Maus untersucht werden. Das

Experj-mentarsystem erraubt es, a) den Einfluß des verrustes von Genfunktionen bzw. der Überexpression spezifischer Gene,

b) die Bedeutung von zeLL-zell- und ze11-Matrix-rnteraktio- nen, c) von intrazellulären Signaltransduktionsmechanismen und d) von Differenzierungsfaktoren auf die Entwickrungs-

fähigkeit embryonarer zerlän in vitro detairriert zu anaiy- sieren und für angewandte Fragesterrungen zu nutzen. Nebän

der direkten Bedeutung für das Arbeitsgebiet wird der brei- t€, gegenüber pfranzrichen systemen weiter entwickelte zerl- biorogische Methoden- und Kenntnisstand ars wertvorre wis- sensquelle für entsprechende Arbeiten an pfranzen betrach- tet.

Sechs der acht Arbeitsgruppen der Abteilung tragen nach

Angaben des rnstituts $/esentrich zu den Aktivitäten des

Pfranzengenom-Ressourcen-centrums (pGRc) bei und sind in Arbeiten zur Erhartung, charakterisierung und wissenschaft-

lichen Nutzung von sortimenten der Genbank des rpK eingebun- den. Dem Leiter der Arbeitsgruppe Morekurare Getreidegenetik wurde die Koordination des pGRc sowie der darin vernetzten Projekte der Genomforschung übertragen. Neben dem Einsatz von DNA-Markern stehen die lasergestützte Durchfrußzytome-

trie, die chromosomendissektion und die genomische in situ- Hybridisierung im Mittelpunkt inner- und außerinstitutionel- Ier Zusammenarbeit der Abteilung.

Die folgende Übersicht weist die acht Arbeitsgruppen der

Abteilung cytogenetik sowie die stellenausstattung für wis- senschaftliches Personar zum stichtag 31. August L997 aus.

Cllogenetik

Arbeitsgruppe

inslilulionelle Slelien (ohne Doklorandenstellen)

dritlmittelf inanzierte Postdoktorandenstellen

Dokioran- denstellen

Slellen

insgesamt dalunter befri- stet besetzl

rnsgesamt darunter befri.

slet beset2t

insgesamt insgesamt darunler befri- slel besetzt Karyotypoevolution

Getreidecy,togenetik Gen- und Genom- kartierung

l\,4 o le ku lare Getreidegenetik Molekulare Populationsgenetik Embryogenese/

Parthenogenese ln-vilro- Differenzierung DNA-Rekombination

3

,l

z,7sr) 22)

1

1

1

1

t

'r,751)

221

1

1

2

1

3

1

2

2

,1

3

1

2

0,5

i,53) r4) 0,5

,1

1

5,5

2

zacl)3) a2lnl 2,5

2

A

2,5

3,5

,l

0,2s1 )3 ) g2la I

1

3 2,5

lnsgesaml i2,75r | 2) 6,251 )2) I I 73)4) 28,75I)2)l)4) 22J5r't213) 4')

(23)

-2L

Abteilung Molekulare Genetik

Das thematische Profil der Abteilung ist durch zwej- Schwer-

punkte gekennzeichnet:

Embryogenese und Samenentwicklung,

- molekulare Grundlagen physiologischer Prozesse und Manipu-

Iation von stoffwechselwegen in transgenen Pflanzen.

Auf deren Basis werden auch anwendungsorientierte Projekte bearbeitet.

Die Analyse von Embryogenese und SamenentwickluncJ erfolgt sowohl an Modellobjekten, wie dem Tabak und Ar,zbidopsis

thaliana, als auch an landwirtschaftlich bedeutsamen Kultur- pflanzen, wie der Ackerbohne, dem Weizen und neuerdings ver- itartt der Gerste. Die Aufklärung von Prozessen dtrr frühen Embryonalentwicklung ermöglichen zwei Experi-mentalsysteme,

ein äirektes somatisches Embryogenesesystem von Tabak, be-

arbeitet in der ArbeitsgruPPe Serologie, und ein in der Ab-

teilung Cytogenetik entwickeltes Parthenogenesesystem des V'Ieizens, molekular bearbeitet in der ArbeitsgruPpe Genregu- Iation. Beide Systeme erlauben mit jeweils spezifischen Vor-

teilen die Analyse der molekularen Mechanismen von Embryoge-

nese-Induktion und Embryodifferenzierung auf der Basis ent-

sprechender Genexpressionsprogramme und die Isolation pro- zeßrelevanter Gensequenzen.

Der Gesamtprozeß der Samenentwicklung wird in der Arbeits-

gruppe Genwirkung mittels einer Kombination hj-stologischer,

immüno zyto Io gi s cher, mo Ieku 1 ar- gentechni scher, bioc hemi sc her und physiologischer Methoden an Samen von Körnerleguminosen,

insbesondere an der Ackerbohne Vicia faba, untersucht. Ange- strebt wird ein tieferes Verständnis der beteiligten Gen-

expressionsprogramme, ihrer Beziehungen zu zellulären Struk- turen und Leistungen und ihrer Steuerung durch das Zusammen-

spiel genetischer und physiologischer Faktoren. Im Mittel- pünkt stehen Fragen der metabolischen Kontrolle von Entwick- lungsprozessen. Untersuchungen an transgenen Narbonbohnen

(Vicia narbonensis) und Erbsenmutanten sowie an Gerste die-

nen der Verifizierung erarbeiteter Hypothesen.

Schlüsselgene der späten Embryogenese und ihre Rolle bei der Steuerung von Reifungs- und SpeicherprozeSsen werden an Arabidopsis-Mutanten, aber auch an Ackerbohnensamen unter- sucht. Die erarbeiteten Daten ergeben Aufschlüsse darüber,

wie Transkriptionsfaktoren zentrale Prozesse der späten Embryogenese (2.8. Speicherstoffsynthesen und Dormanzausprä-

gung) durch j-hre direkte oder indirekte Wirkung auf ver-

schiedene Gruppen von Zielgenen steuern (ArbeitsgrupPe Gen-

regulation).

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