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Archiv "Bipolare Störungen: Therapieoption erweitert" (23.09.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 38

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23. September 2011 A 1977 BIPOLARE STÖRUNGEN

Therapieoption erweitert

Das atypische Antipsychotikum Asenapin ist als Sublingualtablette zugelassen zur Behandlung mäßiger bis schwerer

manischer Episoden einer Bipolar-I-Störung bei Erwachsenen.

F

ür Patienten mit bipolaren Störungen habe sich Asenapin (Sycrest®) in Kurz- und Langzeit- studien als rasch wirksame und gut verträgliche Option erwiesen, meint Prof. Dr. med. Dieter Naber (Ham- burg). Die empfohlene Anfangsdo- sis beträgt für die Monotherapie 10 mg 2 × täglich und für die Kom- binationstherapie 5 mg 2 × täglich.

Die sublinguale Tablette löst sich in wenigen Minuten auf.

In der Akuttherapie wurde das neue Antipsychotikum in zwei drei- wöchigen, randomisierten, doppel- blinden Studien gegen Placebo und Olanzapin untersucht. Naber stellte exemplarisch die Studie ARES-3B vor, an der 488 Bipolar-I-Patienten mit manischen und gemischten Epi- soden und einem Gesamtwert von mehr als 20 Punkten auf der YMRS (Young Mania Rating Scale, Skala von 0 bis 60) teilnahmen. Der mitt- lere YMRS-Wert zu Beginn lag bei 29 Punkten. Die Patienten erhielten 21 Tage lang entweder eine flexible Dosis Asenapin (n = 194; Tag 1:

10 mg 2 × täglich, danach 5 oder 10 mg 2 × täglich) oder Olanzapin (n = 190; Tag 1: 15 mg 1 × täglich, danach 5 bis 20 mg 1 × täglich) oder Placebo (n = 104). Die Wir- kung von Asenapin und Olanzapin trat nach zwei Tagen ein, bis Tag 21 sank der YMRS-Wert unter Asena- pin um 10,6 Punkte, unter Olanza- pin um 12,6 Punkte und bei Placebo um 5,5 Punkte; die Unterschiede zwischen Verum und Placebo wa- ren signifikant (je p < 0,0001).

Die langfristigere Wirksamkeit einer Asenapin-Monotherapie wur- de über neun Wochen direkt mit der von Olanzapin in einer Erweite- rungsstudie verglichen. Insgesamt 504 Patienten aus den beiden Kurz- zeitstudien nahmen ihre verblindete aktive Therapie weiter ein (Asena-

pin n = 181 und Olanzapin n = 229), und die Patienten, die zuvor Place- bo erhielten, wurden verblindet auf Asenapin umgestellt (n = 94). Bis zum Tag 84 (gezählt vom Beginn der Kurzzeitstudien) nahm der YMRS-Wert kontinuierlich in bei- den Gruppen weiter ab und verrin- gerte sich um 24,4 Punkte unter Asenapin und um 23,9 Punkte unter Olanzapin. Insgesamt 218 dieser Patienten führten in einer Extensi- onsstudie ihre Therapie mit Asena- pin (n = 111) oder Olanzapin (n = 107) nochmals 40 Wochen bis Woche 52 fort. Die Verringerung des YMRS-Gesamtwertes blieb die gesamte Studiendauer in beiden Gruppen erhalten.

Dass sich Asenapin auch als Kombinationspartner eignet, habe eine Add-on-Studie über zwölf Wo- chen ergeben, berichtete Naber. 336 Patienten, die unvollständig auf Li- thium oder Valproat ansprachen, er- hielten zusätzlich entweder Asena- pin oder Placebo. Beim primären Wirksamkeitsparameter – mittlere Veränderung des YMRS-Wertes nach drei Wochen – war dieser in der Asenapin-Gruppe um 10,3 Punkte gesunken versus 7,9 Punkte im Placeboarm, nach zwölf Wochen waren es 12,7 beziehungsweise 9,3 Punkte weniger. Die Nebenwirkun-

gen von Asenapin waren leicht bis mittel, am häufigsten berichteten die Patienten in den Kurzzeitstudi- en über Somnolenz (Asenapin 10,3 Prozent, Olanzapin 9,4 Pro- zent, Placebo 2,5 Prozent), Akathi- sie (4,0 Prozent, 5,3 Prozent, 2,5 Prozent), Sedierung (13,7 Pro- zent, 16,2 Prozent, 3,9 Prozent) und Schwindel (11,4 Prozent, 7,4 Pro- zent, 3,0 Prozent). In den Langzeit- studien stieg das Körpergewicht der Patienten im Mittel unter Asenapin (n = 433) um 2,0 kg und unter Olan- zapin (n = 229) um 4,5 kg. Eine kli- nisch relevante Gewichtszunahme war definiert als ≥ 7 Prozent des Ausgangsgewichtes – das war bei 19,9 Prozent der Patienten mit Ase- napin und 37,6 Prozent unter Olan- zapin der Fall.

Dass Asenapin gut wirksam bei Manien ist, deutlich weniger extra- pyramidalmotorische und keine an- ticholinergen Nebenwirkungen her- vorruft und in der Langzeittherapie weniger das Körpergewicht erhöht, erklärte Prof. Dr. rer. nat. Walter Müller, Frankfurt/M., mit dem Re- zeptorprofil der Substanz. So habe Asenapin ein breites Bindungspro- fil über serotonerge, adrenerge und dopaminerge Rezeptoren, blockiere aber beispielsweise die 5HT2a-Re- zeptoren stärker als die Dop - amin-D2/D3-Rezeptoren und wirke nur schwach an H1-Rezeptoren.

Andrea Warpakowski

Pressekonferenz: „Neue Perspektiven für Patien- ten mit Bipolaren Störungen – Sycrest®“ in Ham- burg, Veranstalter: Lundbeck

Redaktionelle Anmerkung: Nach Einschätzung der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzte- schaft hat Asenapin in der zugelassenen Indikation eine geringere Wirksamkeit als Olanzapin bei nicht verbessertem Sicherheitsprofil. Asenapin bringe keinen therapeutischen Vorteil.

Lieferengpass von Caelyx® – Janssen-Cilag in- formiert in einem Rote-Hand-Brief über einen Lie- ferengpass seines Zytostatikums Caelyx (Wirkstoff:

pegyliertes liposomales Doxorubicin), so dass es vermutlich über einen Zeitraum von mehreren Mo- naten zu Engpässen in der Patientenversorgung kommen könnte. Der Hersteller empfiehlt, bereits mit Caelyx therapierte Patienten prioritär gegenüber

Neueinstellungen zu behandeln. Behandlungsalter- nativen sollten in Betracht gezogen werden.

Caelyx ist in bestimmten Situationen zugelas- sen für die Behandlung von Patientinnen bezie- hungsweise Patienten mit metastasierendem Mammakarzinom, mit fortgeschrittenem Ovarial- karzinom, mit progressivem multiplem Myelom und mit AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom. EB

KURZ INFORMIERT

P H A R M A

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