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Publikationen - Stellungnahme zum Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung - Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben, Hannover (NLfB-GGA) (Drs. 2364-96), Januar 1996

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(1)

Stellungnahme

zum Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung -

Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben, Hannover (NLfB-GGA)

Inhalt Seite

Vorbemerkung

A. Kenngrößen des Instituts B. Auftrag

C. Forschungs- und Serviceleistungen

D. Organisation, Struktur und Ausstattung

E. Stellungnahme und Förderempfehlung

Anlage: Bewertungsbericht zum NLfB-GGA-Institut

(2)

Vorbemerkung

Der Wissenschaftsrat ist von der Bund-Länder-Kommission für

Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) im April 1994

gebeten worden, alle Einrichtungen der Blauen Liste, begin- nend mit dem 1. Januar 1995, innerhalb von fünf Jahren auf

der Grundlage seiner Empfehlungen zur Neuordnung der Blauen

Liste vom November 1993 zu bewerten.

Bei den Einrichtungen der Blauen Liste handelt es sich um selbständige Forschungseinrichtungen von überregionaler Be-

deutung und gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem In- teresse, die auf der Grundlage der Rahmenvereinbarung zwl- schen Bund und Ländern über die gemeinsame Förderung der Forschung nach Artikel 91b des Grundgesetzes vom 28.11-.L975

(Rahmenvereinbarung Forschungsförderung) gefördert werden.

Seit I975 bilden die Geowissenschaftlichen Gemeinschafts- aufgaben (GGA) als Abteilung 1 des Niedersächsischen Lan-

desamtes für Bodenforschung (NLfB) eine Forschungsein-

richtung der Blauen Liste.

In seiner Sitzung vom 7. Juli 1995 hat der Vtissenschaftsrat beschfossen, das Bewertungsverfahren zv den GGA, Hannover,

in der zweiten JahreshäIfte 1995 durchzuführen, und eine entsprechende Bewertungsgruppe eingesetzt. In dieser Bewer- tungsgruppe haben auch Sachverständige mitgewirkt, die nicht Mitglieder des Wissenschaftsrates sind. Ihnen ist der Wis-

senschaftsrat zn besonderem Dank verpflichtet. Die Bewer- tungsgruppe hat am 25. September 1995 die GGA besucht und anschließend den Bewertungsbericht (r91. Anlage) vorberei- tet. Der Ausschuß Bl-aue Liste hat auf der Grundlage dieses Berichtes am 5./6. Dezember 1995 die wissenschaftspolitische Stellungnahme erarbeitet .

Der Vrlissenschaftsrat hat die Stellungnahme am 19.1.1996 verabschiedet.

(3)

A. Kenngrößen des Instituts

Die GGA bilden die Abteilung 1 des Niedersächsischen Lan- desamtes für Bodenforschung. Zuwendungsgeber sind das Nie- dersächsische Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr und das Bundesministerium für Wirtschaft.

Der Grundhaushalt der GGA umfaßte l-995 etwa 1315 Millionen

DM, davon 9r5 Millionen DItI für Personalausgaben, 2,\ Mi11io- nen DM für sächliche Verwaltungsausgabenr cä. L,2 l,iillionen

DM für Investitionen und Investitionsförderung und ca. 0r7

Millionen DM für Versorgungszuschläge für Beamte. Die GGA verfügen über 93 P1anste1len, davon 38 für Wissenschaftler.

Die ccA haben L992-L994 im jährlichen Durchschnitt Dritt- mittel- im Umfang von etwa 2,2 Millionen DM pro Jahr einge- worben. Vtichtigster Mittelgeber ist der Bund. Zehn Stellen

für Vtissenschaftler sind drittmittelfinanziert.

Zur Zeit arbeiten fünf Doktoranden an ihrer Dissertation, zwei Mitarbeiter bereiten ihre Habilitation vor.

Die staatliche Aufsicht wird vom Bund-Länder-Ausschuß Bo- denforschung wahrgenommen. Der Direktor der GGA ist Abtei- lungsleiter im Niedersächsischen Landesamt für Bodenfor-

schung. Die GGA verfügen zur Beratung der Leitung über einen Wissenschaftlichen Beirat (8 Mitglieder) .

(4)

B. Auftrag

Die GGA haben keine eigene Satzung. Nach eigener Darstellung sind die Aufgaben wie folgt:

bundesweite überregionale geowissenschaftliche Forschung durchzuführen,

geologische Großstrukturen zu erforschen,

- methodische und gerätetechnische Entwicklungen durchzu- führen,

geowissenschaftliche Fachinformationssysteme zu entwickeln und bereitzustellen,

Behörden in geowissenschaftlichen Fragen zu beraten.

C. Forschungs- und Serviceleistungen

Das Forschungsprogramm der GGA ist nicht hinreichend profi- 1iert.

Die Forschungsleistungen der GGA sind von unterschiedlicher Qualität. In einigen Referaten wird anerkannte Forschung be-

trieben. Dies betrifft insbesondere das lac-Labor und die Geothermik. In der Kohlenwasserstoff-Geologie dagegen sind

die meisten Forschungsthemen nicht mehr zeitgemäß. Die Geo- \7

chemie wird nicht nach Maßstäben moderner Umweltforschung

betrieben.

Die Mitarbeiter der GGA publizieren nur selten in referier- ten Fachzeitschriften. Die Kooperation mit Hochschulen in

Forschung und Lehre ist nicht zufriedenstellend. Der Service

für die geowissenschhaftliche Forschung an den Hochschulen

ist von nachrangiger Bedeutung.

Die GGA erfül-len damit nicht die wissenschaftlichen Krite- rien, die an eine wissenschaftl-iche Forschungseinrichtung

der Blauen Liste zt stellen sind.

(5)

Die Dringlichkeit der Entwicklung geowissenschaftlicher Fachinformationssysteme und der Koordinierung der diesbe- züglichen Arbeiten der Geologischen Landesämter ist von den GGA trotz der in diese Richtung weisenden Empfehlungen ihres Beirates nicht genügend beachtet worden.

Die GGA erfüIlen ihre Aufträge für die Geologischen Landes-

ämter zrt deren voller Zufriedenheit. Sie sind auch für die Industrie gutachterlich tätig. Im Gegensatz ztr den Hoch-

schulen haben die GGA relativ freien Zugang zu den Daten- sätzen der Erdö1-/Erdgasindustrie.

D. Organisation, Struktur und Ausstattung

Die GGA erfüIlen in ihrer gegenwärtigen Einbindung a1s Ab-

teilung des Niedersächsischen Landesamtes nicht die Anfor- derungen, die an die Selbständigkeit einer Einrichtung der Blauen Liste zv richten sind. Sie entscheiden nicht selbst über Forschungsprogramm und Personalplanung.

Die gegenwärtige Referatestruktur ist wenig flexibel. Sie erschwert die Aufnahme aktueller Forschungsthemen und führt

zv Zersplitterungen.

Die Ausstattung der GGA mit Personal-, Sach- und Investi- tionsmitteln für die Erfüllung ihrer Aufgaben ist gut.

E. Stellungnahme und Förderempfehlung

Der Wissenschaftsrat stellt fest, daß die GGA keine selb- ständige Forschungseinrichtung von überregionaler Bedeutung

und gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem Interesse sind.

(6)

Zwar besteht - auch gesamtstaatlich gesehen - ein Bedarf der

Geologischen Landesämter und weiterer Behörden für überre- gionale geowissenschaftliche Forschung. Sie muß aber nicht notwendigerweise von einem Bl-aue-Liste-Institut getragen werden.

Die weitere Förderung der GGA aIs Forschungseinrichtung im Rahmen der Blauen Liste wird nicht empfohlen.

Auch der Service für die Forschung rechtfertigt nicht eine Fortsetzung dieser Förderung.

(7)

ANLAGE

Bewertungsbericht

zum Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung

- Geowissenschaftliche Gemeinschaltsaufgaben, Hannover (NLf B-GGA)

Inhalt

Vorbemerkung

A. Darstellung der GGA

I. Entwicklung, Ziele, Aufgaben

II . Arbeitsschwerpunkte

III. Organisation und Ausstattung

IV. Veröffentlichungen und Tagungen

V. Kooperationen, Beteiligung an der Lehre und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

VI. Künftige Entwicklung der GGA B. Bewertung

I. Zur Stellung der GGA im nationalen und international-en Rahmen

II. Zu den ArbeitsschwerPunkten

III. Zur Organisation und Ausstattung

fV. Zu Publikationen und Kooperationen

V. Zusammenfassende Bewertung Anhang 1 - 5

Sei-te

I

9

2L 22

23

23 26 30 33 37

39 9 9 t_4

19

(8)

Vorbemerkung

Der vorliegende Bewertungsbericht zrl den GGA ist in zwei

Teile gegliedert. Der darste1lende Teil ist mit dem Institut abschließend auf die richtige ttiedergabe der Fakten abge- stimmt worden. Der Bewertungsteil gibt die Einschätzung der wissenschaftlichen Leistungen, Strukturen und Organisations-

merksmal-e durch die Bewertungsgruppe wieder.

(9)

A. Darstellung der GGA

A.I. Entwicklung, Ziele, Aufgaben

Die Geowissenschaftlichen Gemeinschaftsaufgaben ( GGA) wurden 1948 gegründet, um für die Geologischen Landesämter Aufgaben

der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Geowissenschaf-

ten durchzuführen, die entweder einen überregionalen Charak-

ter haben oder kostspielige und aufwendige Geräte erfordern, deren Einsatz die Möglichkeiten der Landesämter übersteigt.

Die GGA sind organisatorisch und räumlich dem Niedersächsi- schen Landesamt für Bodenforschung, Hannover, a1s Abteilung 1 zugeordnet.

Die GGA besitzen keine eigene Satzung. Grundlage ihrer fachlichen Arbeit sind die "Höchster Vereinbarungen" ztrr Lösung von Gemeinschaftsaufgaben auf dem Gebiet der Geologie von 1948.

Die konzeptionelle Grundlage der GGA besteht in der Bünde-

lung geowissenschaftlicher Potentiale, wobei die GGA eine

integrierende und koordj-nierende Funktion auf dem For- schungssektor der staatlichen geologischen Dienste einnehmen

und a1s Bindeglied zwischen diesen, den Universitäten und

der Erdö1-/Erdgas-Industrie fungieren. Zu diesem Zweck wer- den u.a. Datenbanken erstellt und genutzt, die nur in den

GGA für ganz Deutschland vorliegen.

A. II. Arbeitsschwerpunkte

Die Forschungsarbeiten der GGA hraren und sind vor al-lem mit geophysikalischen, erdölgeologischen und geochemischen Fra- gestellungen in der BundesrepubJ-ik Deutschland und ihren Nachbarregionen sowie mit der Geräte- und Methodenentwick-

lung für diesbezügliche Aufgaben befaßt. Der geowissen-

(10)

schaftlichen Unterstützung des Umweltschutzes kommt seit etwa zehn Jahren eine zunehmende Bedeutung für die Arbeit der GGA zu. Hinzu kommen seit 1994 Aktivitäten zum Aufbau

geowissenschaftlicher Fachinformationssysteme ( FIS ) .

In a1len diesen Gebieten sehen die GGA den Anwendungsbezug

a1s ein wichtiges Charakteristikum ihrer Arbeit an. Dieser Anwendungsbezug erstreckt sich auf die staatlichen geologi- schen Dienste, die Universitäten, die Industrie und auf die geowissenschaftliche Forschung im Vorfeld industrieller Prospektion, auf forschungsrelevante Begutachtung sowie auf

die Beratung von Nutzern in geowissenschaftlichen Fragen, vorwiegend Geologischen Landesämtern und anderen Behörden,

in geringerem Umfang auch von Industriebetrieben.

Im Rahmen der gemeinschaftlichen forschungsrelevanten Auf- gabenstellungen der Geologischen Landesämter und der Bun-

desanstal-t für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), aber

auch der Universitäten und der Industrie, sind die ver-

schiedenen gegem4rärtigen Aufgabenbereiche der GGA wie folgt, prioritär geordnet, zu charakterisieren:

(1) Regionalforschung: großräumige geophysikalische, erd- ölgeologische und geochemische Untersuchungen ein- schließl-ich kartenmäßiger Darstellungen.

(2\ Objektforschung: regionale geophysikalische, kohlen\^/as-

serstof fgeologische und geochemische Spezialuntersuchun- gen sowie Mitarbeit bei Forschungsbohrungen.

(3) Methodische und technische Entwicklungen: Weiterentwick- lung, Erprobung und Bereitstellung neuer geowissen- schaftlicher Verfahren im Vorfeld praxisbezogener Fra- gestellungen.

(11)

(4) Geowissenschaftliche Datenverarbeitung und Mitwirkung beim Aufbau geowissenschaftlicher FIS.

(5) Begutachtung von Aufschlußvorhaben der Industrie gemein-

sam mit den staatlichen geologischen Diensten.

(6) Publikation und Dokumentation der Ergebnisse.

Folgende Arbeitsschwerpunkte bestimmen im Rahmen der genann-

ten Aufgaben das derzeitige Forschungsprogramm:

Gravimetrie und Magnetik: Erstellung von Schwere- und

Magnetfeldkarten für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und angrenzender Länder; fnterpretation von Schwere- und Magnetfeldanomalien; pa1äomagnetische Alters-

bestimmungen.

Seismik: Reflexions- und refraktionssseismische Erkundung

geologisch-tektonischer Strukturen; Untersuchungen zlor geotechnischen Sicherheit, z.B. Erschütterungsmessungen

und Begutachtung der Erdbebensicherheit kerntechnischer AnIagen.

Geoelektrik: Großräumige Bearbeitung von elektrischen Leitfähigkeitsstrukturen; methodische Untersuchungen zum

Aufsuchen von V'Iasser, Erzen, Steinen und Erden sowie im Umweltschutzbereich.

Geothermik: Auf stellung von Temperatur- und t'iärmestrom-

dichtekarten für verschiedene Tiefen; Bestimmung thermi- scher Gesteinsparameter; Abschätzung geothermischer Res- sourcen.

(12)

Bohrlochgeophysik: Geophysikalische Messungen in For- schungsbohrungen mit dem Ziel stratigraphischer, litholo- gischer und hydrogeologischer Korrelationen.

Hydraulik des Grundwassers: Geophysikalische Arbeiten dienen dazu, grundwasserführende Gesteinskörper z! iden- ti-fizieren, den Ansatz von Brunnenbohrungen und die Anlage von Wasserschutzgebieten zu optimieren sowie die Dichtig- keit von Deponien zu beurteilen.

Isotopenphysik: Altersbestimmungen von Bohrproben nach der

14C- und der U/Th-Methode erlauben Aussagen über quartär-

geologische und paläoklimatische Fragestellungen. Anderer-

seits werden isotopenphysikalische Methoden zur Beantwor-

tung \^rasserwirtschaftlicher Fragestellungen herangezogen

( Hydrogeologie ) .

Anorganische Geochemie: Geochemische Untersuchungen mit

dem ZieI, die mengenmäßigen Anteile und die regionale Verbreitung von chemischen Elementen und natürlichen Ver- bindungen in Böden, Gewässersedimenten, Gesteinen und Gewässern zn ermitteln und in Karten darzustellen. Im Rahmen des Programms "Schwermetalle in Böden" \aTurden geo-

gene Grundgehalte in Abhängigkeit von Ausgangsgestein, Bodenhorizonten und Deckschichten ermittelt. Zttr ZeLt

bilden Fragen der Grundwassergüteentwicklung in den

Braunkohlegebieten der neuen Länder einen Arbeitsschwer- punkt.

ErdöI/nrdgas: Daten aus der Kohlenr^rasserstof f -Exploration (vor allem seismische Daten und Bohrungsdaten) bilden die Basis für kohlenwasserstoffgeologische Forschung, z.B.

Strukturkartierungen und stratigraphische Korrelationen.

!üeiterhin werden Bewertungen geplanter industrieller Auf- schlußprojekte und geplanter Erdgastiefspeicher durchge-

führt. Sämtliche relevanten Daten z! ErdöI- und Erdgas-

(13)

exploration und -produktion auf dem Gebiet der Bundesrepu-

blik Deutschland werden ausgewertet und in einer Kohlen- wasserstof fdatenbank zusammengeführt .

Die Resultate dieser Arbeitsgebiete werden in der Regel

unter thematischen Gesichtspunkten zusammengeführtr üfr die oben genannten Aufgaben anzugehen. So werden z.B. geoelek- trische, -mallnetische und thermische sowie seismische Un-

tersuchungen zur Erkundung markanter geologischer Strukturen herangezogen, oder es werden hydrogeologische und bohrloch- geophysikalische Analysen zur stratigraphischen Einordnung

der Schichtenf olge genutzt. Auf diese lnleise werden die ein-

zelnen Arbeitsschwerpunkte thematisch vernetzt. Der internen abteilungsübergreifenden wissenschaftlichen Kommunikation dienen auch gemeinsame wissenschaftliche Veranstaltungen der BGR, des NLfB und der GGA, die im l4tägigen Turnus statt- finden.

Die GGA führen zusammen mit den Geologischen Landesämtern Forschungsbohrungen durch. Besondere Anstrengungen werden unternommen, um die Auswertung von Forschungsbohrungen mit- tel-s moderner DV-Techniken zu automatisieren.

Die Forschungsarbeiten werden im Rahmen einer Mittel- fristplanung (1995-2004) ausgeführt, welche auf Empfehlung des V'Iissenschaftlichen Beirats und des Direktorenkreises der staatlichen geologischen Dienste vom Bund-Länder-Ausschuß

(BLA) Bodenforschung verabschiedet wurde. Im Rahmen dieser Planung schlagen auch wissenschaftliche Mitarbeiter der GGA Arbeitsthemen selbst vor. Sie werden mit der Leitungsebene

der GGA abgestimmt und im jährlichen Arbeitsplan dem wissen-

schaftlichen Beirat und dem Direktorenkreis vorgelegt. Nach

Beratung und eventueller Modifizierung in diesen Gremien

wird der Arbeitsplan dem BLA Bodenforschung zur Beschlußfas- sung vorgelegt.

(14)

Die GGA führen in geringem Umfang Serviceleistungen für Dritte durch. Sie richten sich an wissenschaftliche, admini-

strative und industrielle Stellen und umfassen etwa 2r5 B an

den gesamten Arbeiten.

A. III. Organisation und Ausstattung a) Organisation

Die GGA sind als Abteilung 1 in die unselbständige Landes-

anstal-t NLfB eingebunden (vgl. Anhang 4). Die staatliche Aufsicht über die GGA wird durch den BLA Bodenforschung wahrgenommen, dem Vertreter der Länderministerien, den der

jeweilige staatliche geologische Dienst untersteht, und des BMVti angehören. Zuständige Fachressorts sind das Niedersäch-

sische Ministerium für ttirtschaft, Technologie und Verkehr und das BMhfi. Der BLA Bodenforschung beschließt Arbeitsplä- oe, gibt Empfehlungen zum lrlirtschaftsplan der GGA und verab-

schiedet den Jahresbericht. Das Verfahren ist in einem An- hang zur Geschäftsordnung des BLA Bodenforschung vom 2L.5.

1992 geregelt.

Die Arbeit der GGA wird

und dem Direktorenkreis begleitet.

Direktorenkreis

von einem Wissenschaftlichen Beirat der staatlichen geologischen Dienste

Der Direktorenkreis besteht aus den Leitern der Geologischen Landesämter und dem Präsidenten der BGR. Dieser Kreis widmet

sich vor allem der Angleichung der Arbeitsstile und der Ergebnisdarstel-lung der verschiedenen geologischen Einrich- tungen. Er berät jährlich das Arbeitsprogramm des NLfB-GGA

und bewertet fachspezifische Details des Jahresberichts.

(15)

!,7is senschaf tlicher Beirat

Seit 1991 besitzt das NLfB-GGA einen Wissenschaftlichen Beirat. Dieser "berät die Leitung des NLfB in wichtigen Fragen, die die Tätigkeit und Entwicklung der GGA betreffen,

und gibt Empfehlungen zur Arbeitsplanung sowie zur weiteren Entwicklung der GGA im Hinblick auf geowissenschaftliche Forschung von überregionaler Bedeutunn"l). Dem Beirat gehö-

ren drei Direktoren geologischer Landesämter, welche vom Direktorenkreis vorgeschlagen und vom Präsidenten des NLfB

mit Zustimmung des BLA Bodenforschung berufen werden, sowie

fünf Mitglieder ärr die nicht dem staatlichen geologischen

Dienst angehören. Dies sind ztr Zeit ein Vertreter aus der

Industrie und vier Hochschullehrer. Sie werden vom Präsiden- ten des NLfB mit Zustimmung des BLA Bodenforschung berufen.

Die Amtszeit alIer Mitglieder beträgt vier Jahre. Eine Wie- derberufung ist möglich. Der Beirat tagt mindestens ein Ma1 pro Jahr.

Direktor

Das Amt des Leitenden Direktors des NLfB-GGA wird hauptamt- lich ausgefü11t. Der gegenwärtige Direktor ist 1991 berufen worden. Er war vorher stellvertretender Direktor. Der Direk- tor ist für die Durchführung der wissenschaftlichen Aufgaben des Institutes verantwortlich. Eine Auswahlkommission unter Vorsitz des Präsidenten des NLfB stellt eine Liste mit der Rangfolge der Kandidaten auf, die dem Niedersächsischen V'Iirtschaftsministerium zur Zustimmung vorgelegt wird.

Satzung des

Fassung vom V'lissenschaf tlichen 18.5.1990.

1) Beirates des NLfB in der

(16)

Unterabteilungen und Referate

Die GGA sind unterteilt in zwei Unterabteilungen mit insge- samt 13 Referaten. Die Unterabteilung 1.1_ (Geophysik) be-

steht aus den Referaten

1.11 Gravimetrie und Magnetik

L.12 Seismik

1. l-3 Geoelektrik 1.14 Geothermik

1.15 Bohrlochgeophysik

l-.16 Hydraulik des Grundwassers 1. 17 lac-Labor

Die Unterabteilung L.2 (Geologie der Kohlenwasserstoffe, Geochemie) besteht aus den Referaten

I.2L Erdölgeologischer Austausch

L.22 Kohlenwasserstoffe in Norddeutschland

L.23 Kohlenwasserstoffe in Süddeutschland

L.24 Produktionsgeologie

L.25 Geochemie

L.26 Geowissenschaftl-iche Fachinformationssysteme

Zentrale Dienste wie Bibliotheken, Schriftenpublikationen, Datenverarbeitung, Kartographie, Reprotechnik werden von

NLfB, GGA und BGR gemeinsam genutzt.

b) Ausstattung

Im V'Iirtschaftsjahr L994 betrug das Haushaltsvolumen der GGA

l-aut Wirtschaf tsplan rund 13 r 5 Mil_lionen DM, die je z:ur Hä1fte von Bund und Ländern aufgebracht werden. Davon ent-

f ielen 9r5 Millionen DM auf Personal-ausgaben, 2,L lvlillionen

DM auf sächliche Verwaltungsausgaben, ca. Ir2 Ivlillionen DM auf sonstige Ausgaben für Investitionen und Investitions- förderung, ca. 0r7 Mil-lionen DM auf Versorgungszuschläge für

Beamte.

(17)

Mit etwa 115 Räumen sind die GGA in einem von BGR, NLfB und GGA gemeinsam genutzten Gebäude untergebracht. Hierzu gehö-

ren Büros, Labors, Lagerräume, eine mechanische und eine

elektrische tlerkstatt sowie ein Besprechungsraum.

Den tlitarbeitern stehen etwa 60 Terminals mit Anschluß an

den Zentralrechner von BGR/NLfB/CGa und 80 PCs z:ur Verfü- gung. Die Referate der GGA sind mit modernen Labor- und

Ge1ändegeräten inc1. Meßfahrzeugen ausgestattet. Besonders

hervorzuheben sind das Labor für Paläo- und Ge-

steinsmagnetik, das lac-Labor und das Labor für anorganische

Geochemie.

Im Wirtschaftsplan 1995 verfügen die GGA über 93 Plan-

stellen, davon 38 V,Iissenschaftler- und 44 Technikerstellen, 6 Stellen in der Datenverarbeitung, 4 Stellen in der Ver- waltung und 1 Stelle im Fahrdienst. Von diesen Stellen sind 28 planmäßige Beamtenstellen, 64 Angestelltenstellen und 1 Arbeiterstelle (v91. Anhang 1 und 2).

Im Zuge der deutschen Vereinigung wurden 13 neue Planstellen zlrr Verfügung gestellt, vornehmlich im Bereich des Umwe1t-

schutzes und der Kohlenwasserstoff-Geologie der neuen Län-

der. Die angesichts des erhöhten Forschungsbedarfs erforder- liche Aufstockung konnte damit nur zum Teil realisiert wer- den. In den nächsten Jahren ist aufgrund von Budgetkürzungen

mit einem Personalabbau im Planstellenbereich zu rechnen.

Außerhalb der Planstellen sind insgesamt 26 Stellen vorhan-

den, davon 10 für wissenschaftliches Personal (sieben Stel- len aus Drittmitteln, drei aus dem Hochschulsonderprogramm

II finanziert) und 16 für nichtwissenschaftliches Personal (sämtlich Drittmittelstellen). Auf diese Weise ergibt sich die Gesamtzahl von 48 Wissenschaftlerstellen, 7L Nichtwis- senschaftler-Stellen und 119 Stellen insgesamt. A1le Stellen für wissenschaftliches Personal sind ztr Zej-t besetzt.

(18)

Sämtl-iche 38 Planstellen für Wissenschaftler sind unbefri- stet besetzt. Diesen stehen 10 befristet besetzte Stellen für t'Iissenschaftler gegenüber (Drittmittel/Doktoranden) .

Von den 39 lnlissenschaftlern im Planstellenbereich (davon

zwei teilzeitbeschäftiqt) sind neun über 60 Jahre, e1f zwL- schen 50 und 59 Jahre, neun zwischen 40 und 49 Jahre, neun zwischen 30 und 39 Jahre sowie eine Person jünger als 30.

Das Durchschnittsalter im Planstellenbereich liegt bei 48,3

Jahren, der Anteil der Erauen beträgt 13 Z.

11 wiss. Mitarbeiter haben seit L992 die GGA verlassen. Sie

sind z\Lr BGR (1), zlrr NLfB (2), zum GFZ (2), zllr Industrie (2) und zu Universitäten (4) gewechselt.

Von den 39 Vtissenschaftlern im Planstellenbereich sind 16 mehr als 20 Jahre, zwei zwischen 15 und 20 Jahren, drei

zwischen 10 und 15 Jahren, sieben zwischen 5 und 10 Jahren sowie elf weniger a1s 5 Jahre in den GGA beschäftigt.

Schwierigkeiten gibt es nach Auskunft der GGA mit der Be-

setzung von Leitungspositionen mit forschungserfahrenen

[']issenschaftlern, da die angebotene vergütung (in der Regel A15/BAT Ia) nicht mit vergleichbaren Stellen im universitä- ren Bereich (etwa C3) konkurrieren kann.

Die räuml-iche und instrumentell-e Ausstattung wird vom fn- stitut al-s gut eingestuft. Engpässe werden in der Verfüg- barkeit von Laborräumen gesehen, besonders in bezug auf das

lac-Labor.

Nach Auskunft der GGA behindert das strenge Reglement in bezug auf die Verwendung der Haushaltsmittel die erwünschte Flexibilität im Einsatz von Sach- und Personalmitteln. Uün-

schenswert wäre eine bessere Übertragbarkeit von Mitteln über das Haushaltsjahr hinaus und eine größere Deckungsfä- higkeit der Mittel.

(19)

A. IV. Veröffentlichungen und Tagungen

Die GGA sind zusammen mit BGR und NLfB Herausgeber der Zeit- schrift für angewandte Geologie und des Geologischen Jahr-

buches.

Im Durchschnitt der Letzten drei Jahre haben die Ivlitarbeiter der GGA in nationalen und internationalen Fachzeitschriften (2.8. Geophysical Journal International) vor a11em in engli- scher Sprache sowie in Form von Buchbeiträgen insgesamt etwa

40-50 Beiträge jährlich publiziert (inc1. veröffentlichter Vorträge). Von den insgesamt seit L992 bis heute veröffent- lichten 164 Arbeiten handelt es sich um

6 Monographien

28 Beiträge in referierten Zeitschriften

27 Beiträge in nicht-referierten Zeitschriften L2 Beiträge in hauseigenen Schriftenreihen 28 Beiträge in Sammelwerken

36 Vortragsveröffentlichungen

27 Veröffentlichungen von ausführlichen Kurzfassungen zrt

Vorträgen.

Die Beiträge in referierten Zeitschriften entstammen sämt-

lich den Arbeitsgebieten der Unterabteilung "Geophysik" .

Mitarbeiter der GGA haben seit L992 216 Poster bzw. Vorträge

auf etwa 110 nationalen und internationalen wissenschaftli-

chen Veranstaltungen präsentiert (incI. der genannten ver- öffentlichten Vorträge). In den letzten drei Jahren hraren insgesamt neun Mitarbeiter der GGA zu externen wissenschaft- lichen Vorträgen auf Kosten des Veranstalters eingeladen.

Die Forschungsergebnisse der GGA werden auch von der Privat- industri-e in vielfältiger Weise genutztr so im Bereich der Energie- und Rohstoffindustrie, der ttasserwirtschaft, des

(20)

i-ndustriellen und öffentlichen Umweltschutzes und des Bau- ingenieurhresens .

In den l-etzten Jahren ist ein Patent angemeldet worden. Nach

Auskunft der GGA lohnt eine Patentierung in der Regel nicht, weil der Kreis der potentiellen Nutzer klein und der Aufwand

für die Patentanmeldung groß ist.

Die GGA haben seit 1992 zehn nationale und internationale Veranstaltungen ausgerichtet, darunter

Geothermal Energy Symposium \992 (200 Teilnehmer)

Jahrestagungen L994 und 1995 der Deutschen Geophysikali- schen Gesellschaft ( jeweils etwa 700 Teilnehmer)

Grundwassergüte in den Braunkohlegebieten der neuen Län-

der, Leipzig l-995 (160 ?eilnehmer)

sowie zweimal jährlich die Erdölgeologische Austauschsit-

zung.

Die cGA haben L992-L994 im jährlichen Durchschnitt Dritt- mittel im Umfang von etwa 2,2 Millionen DM pro Jahr einge- worben. Die hauptsächlichen Mittelgeber sind der Bund, die Länder, die DFG und die EU (v91. Anhang 3).

Aus eigener Tätigkeit (Entgelte für Untersuchungen, Gutach-

ten, Einnahmen für Veröffentlichungen) erwirtschaftete das Institut 1992-1994 im Durchschnitt jährlich etwa 0,3 MiIIio-

nen DM.

(21)

A.V. Kooperationen, Beteiligung an der Lehre und der Förde- rung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Vrlissenschaftliche Kontakte und Kooperationen bestehen mit den nationalen staatlichen geologischen Diensten sowie in geringerem Umfang mit internationalen Einrichtungen und

deutschen Universitäten. Kooperationsverträge unterhäJt das

NLfB mit den Technischen Universitäten Braunschweig und

Clausthal sowie mit der Universität Hannover.

Gemeinsame Berufungen mit Hochschulen gibt es nicht. Der wissenschaftliche Beirat sieht dafür aufgrund der bestehen- den erfolgreichen Zusammenarbeit keine Notwendigkeit.

Von neun lviitarbeitern der GGA wurden seit 1992 Lehrver- pflichtungen im Umfang von insgesamt etwa zehn Semesterwo- chenstunden im Winter- und drei im Sommersemester an den Universitäten Bonn, Marburg, Vtien, Göttingen und Rostock sowie an den Technischen Universitäten Berlin, Braunschweig und C1austhal wahrgenommen.

In den letzten drei Jahren wurden am Institut drei Disser- tationen abgeschlossen. Zlur Zeit bereiten fünf Doktoranden

ihre Promotion vor, zwei Mitarbeiter arbeiten an ihrer Habi- Iitation. Die Doktoranden werden über das Hochschulsonder- programm II und von der DFG finanziert. Die Habilitanden sind fest angestellt. Z:ur Förderung des wissenschaftlichen

Nachwuchses gehört auch die Betreuung von externen Doktoran- den (5), Diplomanden (1), Studienarbeiten (4) und Praktikan- ten ( 16 ) für L992-L995 sowie die Ausbildung von Bergrefe- rendaren des Oberbergamtes Clausthal-Ze1lerfeld.

In den letzten drei Jahren (L992-1994) besuchten 7 Gastwis-

senschaftler (einschließl-ich Stipendiaten) die GGA 1änger

als einen Monat. Sie kamen vor allem aus osteuropäischen Ländern und RußLand und wurden von DFG, EU, Humboldt-Stif- tung oder durch Projektmittel gefördert.

(22)

A.VI. Künftige Entwicklung der GGA

Die GGA geht davon aus, daß die in der Mittelfristplanung

1995-2004 festgelegten Forschungsschwerpunkte der zukünf- tigen Bedarfslage gerecht werden, die durch zunehmende Be-

deutung der Geowissenschaften in den Bereichen Energiever- sorgung, Rohstoffversorgung und Umweltschutz gekennzeichnet

seien. Künftiges ZieI ist die "dreidimensionale Darstellung der Struktur des Untergrundes in Deutschland einschließIich seiner geophysikalischen Parameter auf der Basis interdiszi- plinärer Interpretation von geophysikalischen Oberflächen- messungen, Bohrungen und geologischen Model1en" im Rahmen einer "nutzungsnahen, daseinsvorsorgenden und 1änderüber- greifenden qeowissenschaftlichen Forschung" .

In diesem Rahmen sehen die GGA folgende neue Aufgaben und

Arbeitsschwerpunkte:

- Mitwirkung an der Wiederherstellung eines sich selbst regulierenden Grundwasserhaushaltes in den Braunkohlege-

bieten der neuen Länder;

- Forschung in Fäl}en konkurrierender Ansprüche an den nutz- baren Untergrund;

Erkundung des deutschen Kohlenwasserstoffpotentials in

großen Tiefen im Vorfeld der industriellen Exploration;

Bestimmung von Paläo-Temperaturen zur Beurteilung globaler Klimaänderungen und die Erkundung geothermischer Energie

zur Verringerung der CO2-Emissi-on;

Aufbau eines bundesweiten geowissenschaftl-ichen Informa- tionssystems für vorbeugende und sanierende Maßnahmen im

FalIe von Grundwasserverschmutzung, Kontamination von Böden etc.

(23)

B. Bewertung

B.I. Zur Stellung der GGA im nationalen und internationalen

Rahmen

a) Fachliche Einordnung

Die GGA sollen den Bundesländern, vor al-Iem den geologischen Landesämtern und auch der deutschen ErdöI-/Erdgasindustrie durch Übernahme von geowissenschaftlichen Forschungsarbeiten

dienen, die die Landesgrenzen überschreiten oder die Geräte und Methoden erfordern, die an einzelnen ämtern nicht vor- gehalten werden können. Methodische Entwicklungen und die Bereitstellung von Fachinformationssystemen gehören eben-

fa11s zu den Aufgaben der GGA.

Durch eine enge räumliche Anbindung an die BGR als eine dem

BMIr{i nachgeordnete große Bundesanstalt und an das NLfB a1s

regionales Geologisches Landesamt wird die Erfü11ung dieser Gemeinschaftsaufgaben erheblich erleichtert. Die gemeinsame

Nutzung von Werkstätten und Labors hat erheblj-che Synergie-

effekte zur Fo1ge.

Die GGA haben für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland überregionale geowissenschaftliche Aufgaben der Ressourcen-

sicherung übernommen. Sie haben damit in Deutschland eine Klammerfunktion zwischen Bund und Ländern hinsichtlich der geowissenschaftlichen Erschließung und entsprechender Ho- heitsaufgaben inne. In geringerem Maße gilt dies auch für die Industrie, so z.B. für die Erfassung und Auswertung der Explorationsdaten der Erdö1-/Erdgas-Industrie. Große Teile der GGA haben wenig Kontakt ztT geowissenschaftlichen For- schung an den Hochschulen. Eine Ausnahme bilden hier wichti-

ge Teilbereiche der Geophysik. Geräte- und Methodenentwick- Iungen der GGA werden auch durch Hochschulen nachgefragt.

(24)

Die internationalen Kontakte der GGA sind nur punktuell gut entwickelt. Positive Ausnahmen sind die Referate "Kohfenwas-

serstoffe in Norddeutschland" mit der ECE-Vertretung, das

Referat "Geothermik" und vor allem das lac-Labor. Diese Ko-

operationen sind auf die Initiative der entsprechenden Refe-

ratsleiter zurückzuführen. Andere Referate sind dagegen in- ternational kaum eingebunden.

Die Geologischen Landesämter loben die Zusammenarbeit mit den GGA und halten die Forschungsergebnisse der GGA für

bedeutsam für ihre eigene Arbeit2). Sie geben eine Vielzahl von gemeinsamen Vorhaben äDr in denen sie auf die techni-

schen und personellen Kapazitäten der GGA angewiesen sind und in denen sie wesentlich vom Know-how der GGA profitie- ren. Die GGA erfüllen nach Auskunft der Landesämter ihren diesbezüglichen Auftrag im wesentl-ichen hervorragend - unbe- schadet der Tatsache, daß die begrenzte Kapazität der GGA die Nachfrage nach Vorhaben seitens der Landesämter nicht in

jedem Fa11 befriedigen kann.

Für die weitere Entwicklung der GGA wünschen die Landesämter

das Fortbestehen und den Ausbau bestehender Kooperationen,

aber auch mehr Flexibilität in der Aufnahme aktueller For- schungsrichtungen, eine stärkere Zusammenarbeit mit entspre- chenden Einrj-chtungen der Nachbarländer, verstärkte Anstren- gungen auf dem Gebiet der geowissenschaftlichen Fachinfor- mationssysteme und ihrer bundesweiten Vereinheitlichung, eine stärkere Berücksichtigung umweltgeologischer Fragen und, damit verbunden, die stärkere Befassung mit den oberflächennahen Krustenteilen inklusive Boden und Grund-

\^rasser. Darüber hinaus sollen die GGA auch den geowissen-

schaftlichen Meinungsaustausch zwischen den Landesämtern

In einer vom t'lissenschaf tsrat durchgef ührten unter den Geologischen Landesämtern wurde nach deutung der GGA für die Arbeit der Landesämter

deren Erwartungen an die weitere Entwicklung

gefragt.

Umfraqe

der Be-

und nach

der cGA

2)

(25)

fordern, etwa durch seminare und Diskussionsrunden zrl be- stimmten Themen. Dabei sollten nach Meinung der Landesämter

die Hochschulen verstärkt einbezogen werden.

b) Selbständigkeit der GGA

Die GGA sind fachlich nicht aIs selbständig anzusehen, auch

hrenn nach Auskunft der GGA die Arbeitsschwerpunkte im Rahmen der vom BLA verabschiedeten Mittelfristplanung zu

etwa 40 I selbst gewählt werden. Dies umfaßt die Geräte- und Methodenentwicklung und etwa ein Drittel- der projekte in der

Objekt- und Regionalforschung. Der größte Teil der Objekt- und Regionalforschung wird von den Geologischen Landesämtern

angeregt; die Entscheidung darüber treffen die GGA. Bei der Bearbeitung der gewäh1ten Themen sind die GGA fachlich selb- ständig.

A1s Abteilung des NLfB sind die GGA organisatorisch unselb- ständig. Die Dienstaufsicht obliegt nicht dem Direktor der

GGA, sondern dem Präsidenten des Landesamtes. Auch personal- entscheidungen können die GGA nach der geltenden Rechtsrage

nicht eigenständig treffen.

Die Einschränkung der serbständigkeit hat zur Fo1ge, daß die

GGA extern oft nicht als eigene Einrichtung wahrgenoflrmen

werden. oftmals werden sie unter NLfB eingeordnet, teil-weise sogar mit der BGR verwechselt. Zwar sind die Aufgabenberei- che von BGR und den Landesämtern durch die Gründungsurkunden

der Einrichtungen eindeutig von den Aufgabenbereichen der

GGA getrennt. Diese Trennung kommt jedoch im äußeren Er- scheinungsbild nicht zum Tragen.

fntern hat die Ausbildung einer "GGA-Identität,, unter den

Mitarbeitern erst in den letzten Jahren - gefördert durch

(26)

die Leitung der GGA - besonders unter den jüngeren Mitarbei- tern Fortschrit.te gemacht.

Die Identität und Selbständigkeit der GGA muß gestärkt wer-

den, schon um den formalen Voraussetzungen der Blauen Liste zu entsprechen. Die GGA müssen einen Kernbestand an eigener Forschung selbst bestimmen können. Den Zuwendungsgebern wird aus diesen Gründen empfohlen, für eine Stärkung der fachli-

chen und organisatorischen Selbständigkeit der GGA Sorge z'o'

tragen. Mögliche Ansätze hLerzu werden in TeiI B.III. dieser Stellungnahme genannt.

B.fI. Zu den Arbeitsschwerpunkten Geophysik

Die Wahl der Schwerpunkte in der Unterabteilung Geophysik ist gut begründet und entspricht dem langjährigen Bedarf der Geologischen Landesämter. Nach Absprache mit den Landesäm- tern erfolgte eine stetige AnpaSSung an neu entstandene Bedürfnisse bei gleichzeitiger Fortentwicklung der Methoden und der instrumentellen Ausstattung.

Die fachliche Qualität in den einzelnen Referaten ist als zumindest solide, teilweise auch hervorragend zu bezeichnen.

Positiv wird gewertet, daß in jüngster Zeit einige besonders leistungsfähige Mitarbeiter für leitende Positionen ge\^/onnen werden konnten. Besonders hervorzuheben sind die Referate Geothermik und das loc-Labor. Bei entsprechender Förderung durch die Leitung besteht insbesondere für diese die Chance, eine international anerkannte Position zt erreichen bzw.

diese weiter zt festigen.

Die Geräte- und Methodenentwicklungen finden auf hohem tech- nischem und wissenschaftlichem Niveau statt und entsprechen

(27)

dem Bedarf der Forschung. Erfreulich ist die diesbezügliche intensive Zusammenarbeit mit den entsprechenden Referaten

der BGR. Die Unterabteilungsleiter und Referatsleiter sind fachlich kompetent.

Ein fachübergreifendes Seminar, in dem die lvlitarbeiter der

Unterabteilung regelmäßig über ihre Arbeiten berichten, trägt zur Kommunikatj-on über die Referatsgrenzen hinweg bei.

Trotz solcher Bemühungen um mehr Zusammenarbeit bleiben Synergiepotentiale ungenutzt, weil einige Referate ein star- kes Eigenleben führen. Dem sollte durch mehr Vernetzung und thematische Bündelung der Aktivitäten abgeholfen werden.

Auch eine Anderung der Referatestruktur, die diesem ZieL entspricht, sollte geprüft werden (v91. B.III.).

Geologie der Kohlem^rasserstof fe

In den vier Referaten z:ur Geologie der Kohlenwasserstoffe

sollten die Arbeitsschwerpunkte entsprechend den aktuellen

Gegegebenheiten angepaßt werden. Dies betrifft vor a11em die Aufteilung in die Referate Kohlenwasserstoffe in Nord- und Süddeutschland, da in Süddeutschland keine Explorationen mehr durchgeführt werden. Weiterhin entspricht die Referats- bezeichnung "Erdölgeologischer Austausch" nicht mehr dem Tätigkeitsfeld der lvlitarbeiter dieses Referates.

Die Rotliegendenstratigraphie wird vom methodischen Standpunkt aufgrund der Resultate und r/üe§len der guten inter- nationalen Einbettung aIs sehr gut bewertet.

Die Referate "Erdölgeologischer Austausch" und "Produkti- onsgeologie" befinden sich in einer kritischen Phase. Sie sind für eine effektive Forschung unterbesetzt, obwohl sich in beiden Referaten motivierte und kompetente Mitarbeiter finden.

(28)

Im instrumentel-1 gut ausgestatteten Referat "Erdölgeo1ogi- scher Austausch" sind bei der regionalen Struktur- und Pa-

1äostrukturmodellierung gute Forschungsansätze erkennbar.

Eine Zusammenführung der Gruppe insbesondere mit dem Referat

"Kohlenwasserstoffe in Norddeutschland" würde zu einer deutlichen Steigerung der Effektivität der vorhandenen Po-

tentiale führen.

Für das Referat "Produktionsgeologie" ist zu entscheiden, ob

eine Aufstockung der personellen Ausstattung in Richtung auf

die Kompetenz zLLr Modellierung lagerstättenrelevanter Pro- zesse oder eine Beendigung der Aufgaben vorgesehen werden

sollte. Voraussetzung für die Entscheidung sollte jedoch für beide Referate die Neudefinition ihrer Rolle auf dem Hinter-

grund des künftig steigenden Bedarfs der Industrie sein.

Für die Anrechenbarkeit von Industriestudien beim Oberberg- amt müssen diese den GGA vorgelegt werden. Eine Anerkennung

kann erst erfolgen, \^renn durch die GGA bestätigt wird, daß

diese zur Erweiterung der Aufsuchungserkenntnisse beitragen.

In Zukunft wird der diesbezügliche Bedarf an Serviceleistun-

gen durch die GGA ansteigen.

Insgesamt giIt, daß die Verteilung der erdöIgeologischen

Arbeiten auf vier Kleinstreferate nicht zukunftsträchtig ist und nur z! einer Verzettelung der Aktivitäten führt. Eine Umstrukturierung ist erforderlich, wenn dieser Bereich die steigende Nachfrage der Kohlenwasserstoffindustrie an die Gutachterfunktion der GGA im Hinblick auf Genehmigungsver-

fahren bei den Oberbergämtern effizient befriedigen soll.

Geochemie

Das Referat Geochemie hat in den vergangenen Jahren eine sehr große ZahI von Untersuchungen zur Bestimmung der geoge-

nen Grundgehalte der Schwermetall-e in Böden, Gewässersedi-

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