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Archiv "Private Krankenversicherung: Demonstrierte Einigkeit" (27.06.2008)

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A1424 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 26⏐⏐27. Juni 2008

P O L I T I K

Gleichwohl arbeitet die Kassen- ärztliche Bundesvereinigung seit einer Weile daran, die Grundlagen der Bedarfsplanung zu verbessern.

„Was bislang fehlte, sind strategi- sche Konzepte, um unter veränder- ten Vorzeichen die Sicherstellung der Versorgung zu organisieren“, sagt Dr. rer. pol. Thomas Kopetsch, bei der KBV zuständig für Fragen der Versorgungsplanung. Um zu er- kennen, wo ein Mangel herrsche und wie er behoben werden könnte, müsste man nach seiner Ansicht viel kleinteiliger als bisher analy- sieren: Wo genau leben Patienten?

An welchen Orten in ihrem Umfeld befinden sich Arztpraxen, und wel- che Kapazitäten haben sie? Wie steht es mit den Verkehrswegen, und wie gut erreichbar ist das Ange- bot? Auf Basis solcher Daten ließe sich dann auch viel besser als heute simulieren, an welchem Ort eine neue Praxis sinnvoll wäre, mit wie vielen Patienten ein Arzt rechnen könnte und wie sich die Neugrün- dung auf die Kollegen auswirken würde.

KBV hat einen flexiblen Baukasten entwickelt

Kopetsch hat mit seinen Mitar- beitern einen flexiblen Baukasten für den Computer mit dem Namen

„Applikation zur kleinräumigen Versorgungsanalyse“ entwickelt.

Derzeit testen alle KVen, ob und wie er die Bedarfsplanung verbessern und welche Hilfe er beispielsweise für Niederlassungsberatungen sein könnte. Außerdem wirbt die KBV bei ihren Vertragspartnern und der Politik für das neue Tool.

Die Versorgung, davon ist Ko- petsch überzeugt, ließe sich so bes- ser steuern als heute. Doch andere Probleme, das weiß er wohl, be- kommt man damit nicht gelöst. Da- zu zählt beispielsweise die Ent- scheidung eines wachsenden Teils der jungen Ärztinnen und Ärzte, nicht in die Patientenversorgung zu gehen. Dennoch: Eine verbesser- te Bedarfsplanung wäre sinnvoll.

Denn eine wohnortnahe, patienten- gerechte ambulante Versorgung zu organisieren, wird in Zukunft noch

schwerer werden. I

Sabine Rieser

N

ach Spekulationen in den letzten Tagen über ein mögli- ches Ende der privaten Krankenver- sicherung (PKV) in ihrer jetzigen Form, ist der Branchenverband der Privatversicherer jetzt in die Offen- sive gegangen. Die Mitgliederver- sammlung des Verbands sprach sich einstimmig für den weiteren Ausbau der privaten Vollversicherung aus.

„Niemand in der PKV will die Voll- versicherung aufgeben“, sagte Ver- bandschef Reinhold Schulte nach dem Mitgliedstreffen am 18. Juni in Berlin.

Schulte trat damit Berichten ent- gegen, der PKV-Verband stehe vor einer Spaltung. Auslöser für die Spekulationen war ein internes Pa- pier der Versicherungskonzerne Al- lianz, Axa und Ergo, in dem ein ra- dikaler Umbau des Krankenversi- cherungssystems hin zu einer Ein- heitskasse von PKV und gesetzli- cher Krankenversicherung (GKV) mit Grundversorgung vorgeschla- gen wird (DÄ, Heft 25/2008). Nach dem Modell sollen sich die Bürger über Zusatzpolicen gegen bestimm- te Krankheitsrisiken absichern kön- nen. Vor allem kleine Unternehmen wiesen diese Vorschläge zurück.

Ärzte fordern PKV zu Geschlossenheit auf

Kritik kam auch von den Ärzten.

„Der Deutsche Ärztetag hat sich vor wenigen Wochen gegen eine An- gleichung von privater und gesetz- licher Krankenversicherung ge- wandt. Von den Unternehmen der PKV sollten wir dieselbe Geschlos- senheit erwarten dürfen“, sagte Dr.

med. Franz Gadomski, Vorsitzender des Ausschusses „Gebührenord- nung“ der Bundesärztekammer.

Derweil ist Schulte um Scha- densbegrenzung bemüht. Es hande-

le sich um ein Arbeitspapier, in dem Szenarien für eine Weiterentwick- lung des Versicherungssystems durchgespielt worden seien. Seinen Ärger über die brisanten Planspiele konnte er jedoch nicht verhehlen:

„Manche Arbeitspapiere sind gut und manche nur interessant.“

Großkonzerne streben nach neuen Geschäftsfeldern

Das passt zu Gerüchten, dass es in- nerhalb des PKV-Verbands kräftig rumoren soll. Schon lange ist be- kannt, dass sich große Mitgliedsun- ternehmen eine Neuordnung des Versicherungsmarkts gut vorstellen können. Die Gründe sind vielfältig.

So steigen die Kosten für ambulante und stationäre Leistungen und mit ihnen die Prämien. Für potenzielle Kunden verliert die Vollversiche- rung damit an Attraktivität. Dies gilt umso mehr, seitdem der Gesetz- geber die PKV mit der jüngsten Ge- sundheitsreform dazu verpflichtet hat, künftig einen Basistarif anzu- bieten. In der Folge konnten die Pri- vaten 2007 nur 60 000 Neukunden werben – das ist nur halb soviel wie im Jahr zuvor.

Verständlich, dass sich die Versi- cherungsmultis nach neuen Feldern im Zusatzpolicengeschäft umsehen.

Weil diese Unternehmen breit auf- gestellt sind, ist ein Systemwechsel für sie weniger riskant als für reine Krankenversicherer. Das Arbeitspa- pier kann man insofern als „Ver- suchsballon“ interpretieren, mit dem die Reaktionen auf den Radi- kalvorschlag getestet werden sollen.

Es kann aber auch als Signal an die Politik gewertet werden, dass man einem Umbau des Versicherungs- systems nach niederländischem Vorbild nicht abgeneigt ist. I Samir Rabbata

PRIVATE KRANKENVERSICHERUNG

Demonstrierte Einigkeit

PKV-Verbandschef Schulte müht sich, Vorschläge aus

den eigenen Reihen für einen Systemwechsel herunter-

zuspielen und plädiert für einen Ausbau der Vollver-

sicherung. Noch folgen ihm alle Mitgliedsunternehmen.

Referenzen

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