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Archiv "Krankenhäuser: Sofortmaßnahmen verlangt" (09.10.1980)

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Academic year: 2022

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Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Erste Stellungnahme zum Entwurf des Gesundheits- sicherstellungsgesetzes

Bevor ihre zuständigen Ausschüs- se und ständigen Konferenzen ei- ne detaillierte Stellungnahme zu dem vom Bundesgesundheitsmi- nisterium vorgelegten Referenten- entwurf für ein Gesundheitssi- cherstellungsgesetz (DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 38/1980, Seite 2213) erarbeiten, haben Bundes- ärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung gemeinsam ihre Zustimmung zu der Grund- konzeption des Entwurfes geäu- ßert. Nachdem die Ärzteschaft seit vielen Jahren ein solches Gesetz gefordert hat, ist die Bemühung zu begrüßen, nun endlich durch eine gesetzliche Regelung dafür zu sorgen, daß auch im Verteidi- gungsfall das bestehende System der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung aufrecht erhalten wird.

In ihrer vorläufigen Stellungnah- me haben Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesver- einigung jedoch einige Einzelvor- schriften kritisiert.

Dies betrifft vor allem die in dem Entwurf vorgesehene Einführung einer speziellen Fortbildungs- pflicht der akademischen Heilbe- rufe für den Verteidigungsfall, für deren Durchführung und die ent- sprechenden Nachweise die „Be- rufsvertretungen" Sorge zu tragen hätten. Hier sollen nämlich, in Ab- weichung von den landesrechtli- chen Bestimmungen zur ärztli- chen Fortbildungspflicht, Inhalt und Nachweis eines bestimmten Bereiches der Fortbildung bun- desgesetzlich geregelt werden. Ei- ne solche Regelung ist nach An- sicht der Bundesärztekammer und der KBV abzulehnen.

Nach dem Referentenentwurf kann die „zuständige Behörde"

Organisationen des Gesundheits- wesens verpflichten, Einsatzpläne für den Verteidigungsfall aufzu- stellen. Hierbei werden nach der

übereinstimmenden Ansicht von BÄK und KBV die Kompetenzen der einzelnen Institutionen außer acht gelassen. Ferner enthalte der Referentenentwurf immer noch Lücken beispielsweise bei der be- sonders schwierigen Frage, wie medizinisches Assistenzpersonal in die Planung für den Verteidi- gungsfall einbezogen werden kann. PdÄ

Feiern in Berlin zum 100. Geburtstag

der Sozialversicherung

Am 17. November 1981 gedenkt die Bundesregierung im Berliner Reichstag des 100. Jahrestages der von Reichskanzler Bismarck zur Eröffnung des Deutschen Reichstages verlesenen „Kaiserli- chen Botschaft", die als die Ge- burtsurkunde der deutschen ge- setzlichen Sozialversicherung an- gesehen wird. Den Planungen zu- folge wird der Bundeskanzler eine Festansprache halten; die Sozial- partner sind zu Erklärungen auch in deren Eigenschaft als Reprä- sentanten der sozialen Selbstver- waltung aufgefordert worden. Das

Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung teilte dazu mit, daß neben Mitgliedern des Deutschen Bundestages und der politischen Parteien sowie der Bundesregie- rung und der Landesregierungen auch Vertreter der Wissenschaft, der Gewerkschaften, der Arbeitge- ber, der Sozialversicherungsträ- ger, ihrer Selbstverwaltungen und der Bundesverbände und Vertre- ter internationaler Organisationen eingeladen werden sollen.

Zum Jahrestag wird eine Gedenk- briefmarke der Deutschen Bun- despost herausgegeben werden.

Das Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht der Max-Planck-Gesellschaft wird in der dritten Novemberwoche 1981 ein internationales Kolloquium un- ter dem Motto „100 Jahre Sozial- versicherung" in Berlin durchfüh- ren. EB

Röntgenfilm-Preise belasten Kassenärzte und Beitragszahler

KBV und Krankenkassen forderten im September die Filmhersteller zu weiterer spürbarer Senkung der Röntgenfilmpreise auf. Das hohe Preisniveau für Röntgenfil- me belastet die Ärzte und die Bei- tragszahler der Krankenkassen fi- nanziell in nicht zu rechtfertigen- dem Maße.

Die bisherigen gemeinsamen Be- mühungen, die Hersteller von Röntgenfilmen zu einer angemes- senen Preissenkung zu veranlas- sen, haben zwar zu ersten Reak- tionen geführt; diese werden je- doch angesichts der vorausgegan- genen massiven Filmpreiserhö- hungen und gemessen an dem zwischenzeitlich längst wieder ge- fallenen Silberpreis bei weitem nicht als ausreichend erachtet.

Selbst unter Berücksichtigung der übrigen Kostensteigerungen müß- ten nach Auffassung der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung und der Spitzenverbände der Kranken- kassen weitere Preisreduzierun- gen bei Röntgenfilmen möglich sein. WZ

Krankenhäuser:

Sofortmaßnahmen verlangt

In einer an die politisch Ver- antwortlichen in Bund und Län- der gerichteten Entschließung hat die Deutsche Krankenhausgesell- schaft (DKG), Düsseldorf, zusam- men mit der Bundesärztekammer, dem Marburger Bund, der Fach- vereinigung der Verwaltungsleiter, dem Verband der leitenden Kran- kenhausärzte, der Arbeitsgemein- schaft Deutscher Schwesternver- bände und dem Berufsverband für Krankenpflege Sofortmaßnahmen verlangt, um den derzeitigen Man- gel an Ärzten und Pflegekräften in Krankenhäusern zu beseitigen.

Kritisiert werden vor allem die

2394 Heft 41 vom 9. Oktober 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Bericht und Meinung NACHRICHTEN

„Anhaltszahlen” für die Ermitt- lung der Personalplanstellen aus dem Jahr 1969, die bereits bei In- kraftsetzung teilweise zu 50 Pro- zent überholt waren. Bedauert wird, daß die 1974 „fortgeschrie- benen" Personalrichtwerte weder von den zuständigen Ministerien in Bund und Ländern, noch von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt würden.

Die beteiligten Verbände publi- zierten sechs konkrete Empfeh- lungen:

Nicht besetzte Planstellen müssen unverzüglich dem zuständigen Ar- beitsamt gemeldet werden, damit der Fehlbestand an Kranken- hausmitarbeitern den staatlichen Behörden transparent gemacht wird;

Einstellung von Teilzeitbeschäfti- gung suchenden Bewerbern, die derzeit dem Arbeitsmarkt noch zur Verfügung stehen;

Wiederaufnahme eines verstärk- ten Einsatzes von qualifizierten Krankenpflegehelfern, die derzeit noch als arbeitssuchend gemeldet sind;

sofortige und übergangsweise An- erkennung der Anhaltszahlen- Empfehlungen der DKG von 1974, bis von allen Beteiligten anerkann- te neue, auf die Medizin von heute abgestimmte Grundlagen für die Personalstellen der Krankenhäu- ser erarbeitet sind;

bundeseinheitliche Praxis der An- rechnung von Schülern in der Krankenpflege, Kinderkranken- pflege und Krankenpflegehilfe auf den Stellenplan der einzelnen Krankenhäuser höchstens nach der Relation 7:1;

volle Ausschöpfung der vorhande- nen Kapazitäten für die Ausbil- dung in den Krankenpflege- und Krankenpflegehilfeberufen und Einrichtung neuer Schulen, damit für die Zukunft mehr Nachwuchs in den pflegerischen Berufen ge- wonnen wird. HC

Allgemeinmedizin

in das Studium integrieren

Die Allgemeinmedizin muß nach Auffassung der „Deutschen Ge- sellschaft für Allgemeinmedizin"

ein begleitendes praktisches Fach in allen Phasen des Medizinstu- diums sein. Auf einer Tagung der Gesellschaft in Langen bei Frank- furt wurden zu dieser Feststellung konkrete Forderungen an das Me- dizinstudium ausgearbeitet. Im einzelnen:

In das vorklinische Studium soll — im Rahmen einer allgemeinmedi- zinischen Lehrveranstaltung — ein Hausbesuchsprogramm eingear- beitet werden. Für das klinische Studium schlägt die Gesellschaft neben einer systematischen Ein- führung in das Fach Allgemeinme- dizin eine ganze Reihe praktischer Übungen vor:

I> Ein Praktikum mit Patienten- vorstellungen im Rahmen der all- gemeinmedizinischen Vorlesung

> Hospitation in Allgemein- praxen,

> Einübung der allgemeinärztli- chen Führung eines Patienten während eines Semesters (auch durch Hausbesuche),

> Teilnahme am Notdienst.

Außerdem soll dem Studenten ein Allgemeinarzt als Mentor vermit- telt werden.

In das praktische Jahr soll nach Auffassung der „Deutschen Ge- sellschaft für Allgemeinmedizin"

eine einmonatige Tätigkeit in einer allgemeinärztlichen Praxis einge- baut werden.

Außerdem wünscht die Gesell- schaft, daß die anfänglich in der Approbationsordnung vorge- schriebene, später aber wieder ab- geschaffte Pflichtfamulatur in ei- ner Allgemeinpraxis wieder einge- führt wird.

Vorschläge dafür, wie genügend praktische Ärzte und Ärzte für All- gemeinmedizin gefunden werden können, die Pflicht-Famulanten und Praktikanten aufzunehmen bereit sind, finden sich in dem Be- schluß allerdings nicht. NJ

Pharmaindustrie:

Mehr Geld für die Forschung

Die deutsche pharmazeutische In- dustrie will in diesem Jahr rund 1,7 Milliarden DM für die Forschung und Entwicklung investieren. Dies wären rund 100 Millionen DM mehr als im vergangenen Jahr.

Nach Angaben des Bundesverban- des der Pharmazeutischen Indu- strie (BPI), Frankfurt, hat sich wäh- rend der vergangenen fünf Jahre der Konzentrationsgrad der Bran- che weiter abgeschwächt.

So verminderte sich der Marktan- teil der fünf führenden Pharma- Konzerne — einschließlich ihrer Töchter und Beteiligungen — von 27,4 Prozent im Jahr 1975 auf 26,3 Prozent im vergangenen Jahr.

Über die Apotheken wurden 1979 rund 7,8 Milliarden DM umgesetzt.

Davon entfielen 93 Prozent auf die 2000 am meisten verkauften phar- mazeutischen Spezialitäten. Die umsatzstärksten 500 Medikamen- te haben einen Anteil von 66 Pro- zent des Gesamtumsatzes. EB

In einem Satz

Rehabilitation — Die Zahl der An- träge auf Rehabilitationsmaßnah- men wegen allgemeiner Erkran- kungen hat in der ersten Jahres- hälfte 1980 mit 569 000 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 11 Prozent zugenommen, teil- te der Verband Deutscher Ren- tenversicherungsträger (VDR) in Frankfurt mit. EM

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 41 vom 9. Oktober 1980 2395

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