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Welche Bedarfe haben junge queere Menschen, um sich frei uns selbstbestimmt zu entwickeln? (Präsentation von Rebecca Herzberg /Landesnetzwerk Queere Jugend Niedersachsen)

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Academic year: 2022

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WELCHE BEDARFE HABEN JUNGE QUEERE MENSCHEN, UM SICH FREI UND

SELBSTBESTIMMT ZU ENTWICKELN?

Rebecca Herzberg Freitag, 25. Juni 2021

Webtalk: „LSBTIQ*-Feindlichkeit gegenüber Jugendlichen. Was ist nötig, um

junge LSBTIQ* zu schützen?

1

(2)

ÜBERBLICK

• Situation von queeren Jugendlichen

• Minderheitenstress

• Queerkompetenzen

• Handlungsempfehlung

• Methoden

(3)

SITUATION QUEERER JUGENDLICHER

3

(4)

15,7

2,4

9,3

22,6

14,5

5,4

2,6 1,5 0,7

0 5 10 15 20 25

I always knew

<10 11-12 13-14 15-16 17-18 19-20 21-22 23-27

Durchschnittliches

Coming-out Alter: 16,9 Jahre der Geheimhaltung:

Lesbische & bisexuelle Frauen: 1,7 Schwule & bisexuelle Männer: 2,9 Andere: 1,4

ALTER BEIM BEWUSSTWERDEN DER

SEXUELLEN ORIENTIERUNG

(5)

27,9

10,7

7,2 7,9

7,2

2,8 2,4 3,1 3,8

26,9

0 5 10 15 20 25 30

I always knew

<10 11-12 13-14 15-16 17-18 19-20 21-22 23-27 I don't know

Durchschnittliches

Coming-out Alter: 18,3 Jahre der Geheimhaltung:

Trans* Frauen: 6,8 Trans* Männer: 4,1 Andere: 3,5

Quelle: Krell, Claudia & Oldemeier, Kerstin (2015): Coming-out und dann…?!.

ALTER BEI BEWUSSTWERDUNG DER GESCHLECHTSIDENTITÄT (NICHT CIS)

5

(6)

ERFAHRUNGEN FAMILIE, BILDUNGS - UND

ARBEITSORTE, FREUNDESKREIS

(7)

LEBENSWELT QUEERER JUGENDLICHER

• LSBTIQ* sind doppelt so häufig von psychischen Erkrankungen betroffen

• Suizidrate von LSBTIQ*-Jugendlichen vier- bis siebenmal höher als in Vergleichsgruppen

• Doppelte Belastung in der Adoleszenzphase und erhöhter Informationsbedarf

• Coming-out und Diskriminierungserfahrungen sind die schwierigsten Themen bei LSBTIQ*-Jugendlichen

• Heterosexuelle Peers: finanzielle Sorgen, körperliche Aspekt und Ausbildung

• Befragung von LSBTIQ* aus Deutschland: 68%

verheimlichten ihre Identität an der Schule „immer“ oder

„oft“

• Von Wohnungs- oder Obdachlosigkeit bedroht

7

(8)

COMING-OUT – UND DANN …?!

• https://www.dji.de/ueber-uns/projekte/projekte/coming-out-und-dann.html

(9)

CORONA UND QUEERE JUGENDLICHE

https://www.queer.de/detail.php?article_id=35935

https://www.queer.de/detail.php?article_id=36756

https://www.queer.de/detail.php?article_id=38623

25% haben mit Selbstmordgedanken

zu kämpfen

9

(10)

MINDERHEITENSTRESS

(11)

MINDERHEITENSTRESS

• Ilan Meyer entwickelte 1995 das

Minderheitenstressmodell, um darauf aufmerksam zu machen, dass Personen die einer Minderheit angehören, aufgrund ihres sozialen Status

stigmatisiert werden.

• Die gesellschaftliche Homonegativität trägt hierzu in großen Maßen bei.

• Psychische Erkrankungen sind häufiger auf- bzw.

stärker ausgeprägt.

11

(12)

GEDNDER- UND QUEERKOMPETENZEN

(13)

GENDER-/ QUEERKOMEPETENZEN

Sachkompetenzen:

• Historische Entwicklung kennen

• Sexuelle Identitäten

• Kenntnisse der „Subsprache“, Fachspezifisches und Szeneinternes Wissen

• Lebenswelten der nicht-heterosexuellen und trans* geschlechtlichen Jugendlichen kennen

• Kritische Auseinandersetzung mit der vorherrschenden Heteronormativität und traditioneller Geschlechterrollen

Methodenkompetenzen:

• Geschlechterrollen, Stereotype und ihre Wirkung kennen

13

(14)

GENDER-/ QUEERKOMPETENZEN

Personelle Kompetenzen:

• mit Eigen- und Fremdwahrnehmung auseinandersetzen und sich Darstellung/Außenwirkung bewusst sein

• Kritische Reflexion der gesellschaftlichen Sozialisation und

• Sensibilisierung der Gesellschaft

• Überwinden von sprachlichen Hemmnissen, dafür explizite Kommunikation über

Sexualität, Praktiken, Geschlechtsorgane und deren Funktionen oder homoerotischer Gedanken und Gefühle

• Offenheit für Geschlechtsinszenierungen und Anerkennender Umgang mit verschiedenen Geschlechtern

• Wissen um die verschiedenen Geschlechter

(15)

HANDLUNGSEMPFEHLUNG

15

(16)

„FALLEN“ IN DER SCHULE UND DER JUGENDARBEIT

• „Jungs auf die eine und Mädchen auf die andere Seite.“

• „Die Jungs helfen mal beim tragen und die Mädchen machen sauber.“

• Toiletten

• Sportumkleideräume

• Schwimmen

• Klassenfahrten

• Schlafräume

(17)

• Personen, die nicht der heterosexuellen

Mehrheitsgesellschaft angehören genießen einen gewissen Vertrauensvorschuss

• Weniger Skepsis

• Queere Jugendliche glauben sie könnten den Werdegang besser nachvollziehen und

hineinversetzen

M Ü S S E N

G R U P P E N L E I T E R _ I N N E N , P Ä D A G O G I S C H E F A C H K R Ä F T E , B E R AT E N D E

A U C H D E M L S B T I Q * - S P E K T R U M A N G E H Ö R E N ?

17

(18)

GRÜNDE DER NICHT-NUTZUNG FÜR BERATUNGSSTELLEN

8,90% 10,50%

3,10%

82%

7,80%

18,50%

0,00%

6,50%

14,00%

9,80%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

70,00%

80,00%

90,00%

So eine Beratungsstelle gibt es in meiner Nähe nicht

ich weiß nicht, ob sie sich mit LSBTI* Themen

auskennen

Ich habe Angst gesehen zu werden

Ich bin mir unsicher, weil ich nicht weiß was mich

erwartet

Ich habe keinen Beratungsbedarf Ohne LSBTI* Bezug Mit LSBTI* Bezug

(19)

KENNEN UND NUTZEN VON ANGEBOTEN MIT LSBTIQ* BEZUG

97%

86%

75% 77%

88%

54%

25%

15%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

120%

Internetseiten/soziale Netzwerke Partys, Bars, Cafes Jugendgruppe/Jugendzentrum Beratungsstelle kenne ich nutze es

19 Krell, C.; Oldenmeier, K. (2018): Coming-out – und dann…?!

(20)

HANDLUNGSBEDARFE ZUR INKLUSION LSBTIQ*

JUGENDLICHER IN FREIZEITANGEBOTE

Offenheit signalisieren

Zugänge erleichtern, Zugangsbarrieren

abbauen

Fort- und Weiterbildung Haupt- und

Ehrenamtlicher

Diskriminierung entgegentreten

Programme und Methoden hinsichtlich

Exklusion und Diskriminierung

überprüfen

(21)

WAS BRAUCHEN EINRICHTUNGEN?

• Professionelle und gezielte Begleitung und Beratung von LSBTIQ*- Jugendlichen

• Anlaufstellen müssen „erkennbar“ sein, Öffentlichkeitsarbeit

• Niedrigschwellige Beratungsangebote

• Bei Bedarf psychosoziale Beratung

• Netzwerke

• Szeneinternes Wissen der Community, Fach- und

Hintergrundwissen der Geschlechtervielfalt, rechtliches Grundwissen

• Gender- und Queerkompetenzen, Selbstreflexion

• Wertfrei gegenüber Geschlechtsinszenierung

• Unterstützung beim Coming-out

21

(22)

• Inklusives Anti-Mobbing-Leitbild entwickeln und bekannt machen

• Materialien (Poster, Broschüren), die Vielfalt positiv

darstellen, sichtbar machen und vor Zerstörung schützen

• Geschlechtsneutrale Umkleiden/Toiletten

• Keine binäre Abfrage von Geschlecht/Anrede in Formularen/Fragebögen

• Sensibilisierung der Gesellschaft für die Bedürfnisse queerer Jugendlicher

• Elternarbeit: Familien- und Erziehungsfragen

• zielgruppenspezifische Angebote für LSBTIQ*-Jugendliche u.a. auch in den klassischen Jugendverbandsarbeit

WAS BRAUCHEN EINRICHTUNGEN?

(23)

METHODEN

23

(24)

REFLEKTIEREN DER EIGENEN HALTUNG

• Erkenne und reflektiere deine eigenen Vorurteile

• Wissen von unterschiedlichen Lebenslagen der queeren

Jugendlichen

• Wie ist Ihre Rolle als Fachkraft?

• Wie kann eine queersensible Atmosphäre schaffen?

• Wie wird mit Diskriminierungen

umgegangen?

(25)

METHODE: IDENTITÄTSBILDER

25

• Zunächst wird die Frage im Plenum gestellt:

„Was ist Identität? Was heißt das eigentlich?“

• Einzelarbeit: Das Innere des menschlichen Umrisses stellt die Innenwelt des jeweiligen ICHs dar, das Äußere der Umrisse soll die Außenwelt bzw. Erwartungen von Anderen an das jeweilige ICH darstellen.

• Kleingruppenarbeit: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben sie?

• Reflexion im Plenum und Zusammenfassen von Kategorien/Bausteinen. Welche Themen gehören zur Identität und kommen von Innen und Außen.

Welche Erwartungen stellt die Gesellschaft an uns?

Wie können wir uns davon befreien?

• Am Ende wird versucht, eine gemeinsame Definition zu finden.

http://www.my-identity.at/wp-content/uploads/2019/03/Methodenhandbuch.pdf

(26)

„EIN

MERKMAL

VON VIELEN“

• 5 Persönlichkeitsmerkmale, die ihnen an sich selber wichtig sind auf einen Zettel. Keine andere Person wird von den

Merkmalen erfahren.

JETZT! SELBST! WAS TUN!

SEXUELLE VIELFALT &

(27)

Ein Merkmal von vielen

Wie ist es Ihnen dabei ergangen einen Teil Ihrer Persönlichkeit

wegzustreichen?

Wie ist es Ihnen ergangen ein Merkmal

zu verheimlichen, ist Ihnen das gelungen?

Wie fühlt es sich an, wenn eine andere

Person bestimmt, welches Merkmal

gestrichen wird?

27

(28)

HER Z L I CHEN DA N K F ÜR I HR E AUF M ERKSAMKEIT !

Rebecca Herzberg

Projektreferentin Jugendnetzwerk Lambda e.V. und

Jugendbildungsreferentin Queeres Jugendnetzwerk Lambda

Niedersachsen-Bremen e.V. in Gr.

(29)

NÜTZLICHE ADRESSEN

https://www.queerejugend-nds.de

https://comingout.de/

https://lambda-online.de/

http://www.schule-der-vielfalt.de

https://www.trans-kinder-netz.de/wer- sind-wir.html

https://www.vlsp.de/

www.dgti.org

https://www.queerformat.de/

https://www.bundesverband-trans.de/

https://geschicktgendern.de/

https://www.regenbogenportal.de/

http://www.im-ev.de/

https://www.queerformat.de/

https://genderdings.de/

http://www.i-paed-

berlin.de/de/Downloads/

29

(30)

LITERATUR

Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2018): Diskriminierung an Schulen erkennen und vermeiden

Bergmann, F.; Moos, J. (2008); Münzing, C.: „queere (t)ex(t)perimante“.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2010): Repräsentative Wiederholungsbefragung von 14- bis 17-Jährigen und ihren Eltern -aktueller Schwerpunkt Migration.

Repräsentativbefragungen. Forschung und Praxis der Sexualaufklärung und Familienplanung

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (2013): Geschlecht und sexuelle Vielfalt Praxishilfen für den Umgang mit Schulbüchern

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (2015): Lesbisch, schwul, trans, hetero ... Lebensweisen als Thema für die Schule

Göth, M.; Kohn, R. (2014): Sexuelle Orientierung-in Psychotherapie und Beratung.

FRA –European Union Agency for Fundamental Rights, (2013)

Krell, C. (2013): „Lebenssituationen und Diskriminierungserfahrungen von homosexuellen Jugendlichen in Deutschland“, Abschlussbericht der Pilotstudie

Krell, C.; Oldenmeier, K. (2015): Coming-out – und dann…?! Deutsches Jugend-Institut. Ein DJI-Forschungsprojekt zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bi-sexuellen und trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Krell, C.; Oldenmeier, K. (2018): Coming-out – und dann…?! Coming-out-Verläufe und Diskriminierungserfahrungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland

Herzberg, R. (2017): Handlungsansätze für Soziale Arbeit in LGBT-Jugendgruppen. Eine qualitative Untersuchung zu Bedürfnislagen nicht-heterosexueller weiblicher Jugendlicher

Sielert, U. (2005): Einführung in die Sexualpädagogik.

Sielert, U. [Hrsg.]; Schmidt, R. (2008): Handbuch Sexualpädagogik und sexuelle Bildung.

Steffens, M.; Geisler, P. (2009): Folgen internalisierter Homonegativität. Fachtreffen des VLFP im Waldschlösschen.

(31)

5 SCHRITTE UM VIELFALT SICHTBAR ZU MACHEN

Reflexion der eigenen Haltung

Wissen um die sexuellen Identitäten

Sichtbarkeit und Öffentlichkeitsarbeit und

selbstverständliche Thematisierung

Netzwerk

aufbauen/eintreten

Leitbild und pädagogisches Konzept anpassen

31

(32)

WELCHE ROLLE SPIELT DAS THEMA VIELFALT VON KÖRPERN UND GESCHLECHTLICHKEITEN IN

DER JUGENDARBEIT?

• Jugendliche setzen sich mit den Entwicklungsprozessen während der Adoleszenz auseinander

• Meine Erfahrung: wünschen sich queere Sexualaufklärung

• geschlechtliche Selbstwahrnehmung von trans* ist besonders wichtig und darf nicht dazu führen, dass sie sich nicht wohl fühlen in ihrem eigenen Körper

(33)

WIE KANN MAN DAS THEMA AUFGREIFEN?

Wer ist die Zielgruppe(n) und in welcher Lebenssituation willst du sie ansprechen?

Information/Diskussion zu Komponenten sexueller Identität:

biologisches und psychisches Geschlecht, Geschlechterrollen, sexuelle Orientierungen

Inter- und transgeschlechtliche Menschen

Übungen zu Geschlecht (Identität und Rollen) bzw. der Vielfalt in Beziehungen und

Sexualität, Beziehungen/Liebe, Ebenen sexueller Orientierungen, Studien, Homophobie, Diskriminierung, Menschenrechte,

rechtliche und soziale Situation in Vergangenheit/Gegenwart in Deutschland und weltweit, Ehe, Regenbogenfamilien –

Perspektivwechsel/Selbstreflexion: Teilnehmende versetzen sich in die Lage von Menschen verschiedener sexueller

Orientierungen –Lebenswelten von queeren Jugendlichen und Erwachsenen

Auseinandersetzung und Reflexion zu den Themen Geschlecht (Identität und Rollen) bzw. der Vielfalt in Beziehungen und Sexualität

33

Referenzen

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