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WISSENSCHÄFTSZENTRUM BERLIN

gemeinnützige Gesellschaft mbH

Jahresbericht 198o

looo Berlin 33, Griegstraße 5-7

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1. Einführung

Das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) wurde 1969 durch Mitglieder der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien gegründet. Es hat die Rechtsform einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Seit dem lo. Mai 1976 sind die Gesellschafter die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin.

Das Wissenschaftszentrum finanziert seine Aufgaben durch Zuwendungen des Bundes und des Landes Berlin im Verhältnis 75 % : 25 %.

Daneben wurden im Jahre 1980 Drittmittel in Höhe von 19% des

Gesamthaushalts von nationalen und internationalen Organisationen der Forschungsförderung in Anspruch genommen.

Das Wissenschaftszentrum Berlin ist eine Trägerorganisation

sozialwissenschaftlicher:'Forschung. Es hat die Augabe, international besetzte wissenschaftliche Institute und sonstige wissenschaftliche Einrichtungen anwendungsbezogener sozialwissenschaftlicher Forschung zu planen, zu errichten und zu betreiben, sowie die Verbreitung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse in Wissenschaft und Praxis zu fördern. Das WZB verfolgt das Ziel, komplexe, praxisbezogene Themen in interdisziplinärer und international vergleichender empirischer Grundlagenforschung durch größere, international zusammengesetzte Forschergruppen zu bearbeiten.

Gemäß Beschluß der Bundesregierung vom 25. Juni 1970 müssen die wissenschaftlichen Einrichtungen des WZB internationalen Charakter haben.

Die Organe des WZB sind die Gesellschafterversammlung/ das Kuratorium und dercGeneralsekretär:; .(Geschäftsführer) .

Die Gesellschafterversammlung beschließt neben der Planung, Errichtung und Aufhebung wissenschaftlicher Einrichtungen der Gesellschaft über die Bestellung und Abberufung des Geschäftsführers sowie über Ände­

rungen des Gesellschaftsvertrages, über die Jahresabschlüsse , die Bewirtschaftungsgrundsätze und die Auflösung der Gesellschaft.

Das Kuratorium wirkt bei allen wesentlichen forschungspolitischen und finanziellen Angelegenheiten der Gesellschaft mit und beschließt die Grundzüge der Forschungspolitik. Ihm gehören Repräsentanten verschie­

dener Ressorts der Bundesregierung und des Senats von Berlin, Vertreter der Hochschulen, anderer wissenschaftlicher Einrichtungen, wissen-

schaftsnaher- Organisationen sowie Wisssenschaftler des WZB an.

Der Bundesminister für Forschung und Technologie ist Vorsitzender,- stellvertretender Vorsitzender ist der Senator für Wissenschaft und Kulturelle Angelegenheiten.

Dem Präsidenten obliegt die Vertretung des WZB, die Planung neuer Schwerpunkte und Institute sowie die Leitung von Forschungsvorhaben außerhalb der Institutsprogramme; er führt die Geschäfte des WZB.

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2

Die wissenschaftlichen Institute des WZB gliedern sich in Forschungs­

schwerpunkte, die als wissenschaftlich , eigenständige, rechtlich unselbständige Einrichtungen von deutschen und ausländischen Direktoren geleitet werden.

Die Direktoren zusammen mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Schwerpunkte planen und. entwickeln jeweils ein mittelfristiges-

in der Regel fünfjähriges - Forschungsprogramm, das dem Kuratorium zur Diskussion und Kenntnisnahme vorgelegt wird.

In folgenden drei Instituten mit insgesamt fünf Schwerpunktprogrammen führt das WZB seine Forschungstätigkeit durch:

a) Internationales Institut für Management und Verwaltung mit den Schwerpunkten "Arbeitsmarktpolitik" und "Strukturpolitik";

- im Schwerpunkt "Arbeitsmarktpolitik" ist das zentrale Thema die Wirkungsweise und die gesellschaftlichen und administrativen Rahmenbedingungen von Arbeitsmarktpolitik.

- im Schwerpunkt "Strukturpolitik" wird der Bedarf an staatlicher Strukturpolitik, der Zusammenhang zwischen Strukturwandel, Konjunktur und Wirtschaftswachstum sowie die Wirksamkeit strukturpolitischer Maßnahmen untersucht.

b) Internationales Institut für Vergleichende Gesellschaftsforschung mit den Schwerpunkten "Globale Entwicklungen" und "Physische, psychische und soziale Belastungen und gesellschaftspolitische Bewältigungsstrategien in hochindustrialisierten Gesellschaften";

- im Schwerpunkt "Globale Entwicklungen" werden nationale und internationale Perspektiven politischer Probleme mit Hilfe von Simulationsmodellen beschrieben.

- im Schwerpunkt "Physische, psychische und soziale Belastungen und gesellschaftspolitische Bewältigungsstrategien in hoch­

industrialisierten Gesellschaften" werden in Studien zur

Arbeits- und Sozialpolitik Folgen betrieblicher Rationalisierung untersucht.

c) Internationales Institut für Umwelt und Gesellschaft mit dem Schwerpunkt "Umweltpolitik";

- im Schwerpunkt "Umweltpolitik" werden Ziele, Instrumentarien, Wirkungen von Umweltpolitik sowie internationale Entwicklungen auf diesem Gebiet beschrieben.

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2 - Bericht 198o

2.1 Die Organe

Gesellschafterversammlung

Auf der Gesellschafterversammlung am 1. Februar 198o ist der Jahresabschluß 1977 des WZB festgestellt worden; Die Fest­ stellung für 1978 ist wegen der fehlenden Stellungnahme des Kuratoriums zurückgestellt worden, ebenso wie die Entlastung des Geschäftsführers für 1977 und 1978 bis zur Erledigung der Prüfungsbeanstandungen des Landesrechnungshofes Berlin.

Den Mitgliedern des Kuratoriums ist für 1977 und 1978 die Entlastung erteilt worden.

Kuratorium

Das Kuratorium setzt sich im Berichtsjahr (Stand Dezember 198o) aus folgenden Mitgliedern zusammen:

Vorsitzender:

Dr. Andreas von BÜLOW

Bundesminister für Forschung und Technologie Stellvertretender Vorsitzender:

Dr. Peter GLOTZ ..

Senator für Wissenschaft und Forschung, Berlin Dr. Wolfgang EGGERS

Auswärtiges Amt

Prof. Dr. Jürgen DITTBERNER MdA

FDP-Frakt-ion des Abgeordnetenhauses von Berlin Dr'. Klaus- ACHENBACH

Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung Matthias ENGELSBERGER MdB

CDU/CSü-Fraktion des Deutschen Bundestages Dr. Johann B. GRADL MdB

CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages Gerhard JAHN MdB

Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages

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4

Prof. Dr. Hans-Jürgen KRUPP

Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Berlin

Prof.. Dr. Eberhard LÄMMERT

Präsident der Freien Universität Berlin Dr-. Heinz MICHAELIS

Bundesministerium für innerdeutscher Beziehungen, Berlin Walter RASCH

Senator für Schulwesen, Berlin Dr. Rolf ROSENBROCK

Internationales Institut für Vergleichende Gesellschafts­

forschung SP II des Wissenschaftszentrums Berlin Marie SCHLEI MdB

SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages Dr. Arndt SORGE

Internationales Institut für Management und Verwaltung/AMP des Wissenschaftszentrums Berlin

Prof. Dr. Jürgen STARNICK

Präsident der Technischen Universität Berlin Dr. Lutz G. STAVENHAGEN MdB

CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages Prof. Dr. Shepard STONE

Direktor des Aspen-Instituts Berlin

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Während des Geschäftsjahres trat an die Stelle von Herrn Bundes­

minister Dr. Volker Hauff der Bundesminister Herr Dr. Andreas von Bülow; Herr Dr. Klaus Achenbach wurde durch den Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung benannt -als Nachfolger von. Herrn Ministerialrat Karl-Heinz, Haumann, Bundesministerium für Finanzen.

Das Auswärtige Amt entsandte anstelle von Herrn VLR Dr. Walter Repges zunächst Herrn VLR I Dr. Oskar von Siegfried und später Herrn VLR I Dr. Wolfgang Eggers.

Die Gesellschafter wählten Herrn Prof. Dr. Hans-Jürgen Krupp,

Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung,, Berlin als Nachfolger für Herrn Prof. Dr. Alfred Grosser, Institute d'Etudes Politiques de Paris.

Herr Prof. Dr. Konrad Zweigert, Vizepräsident der Max-Plank-Gesell- schaft, trat aus Altersgründen zurück; es erfolgte im Berichtsjahr keine neue Entsendung.

Frau Katrin Lederer und Herr Dieter Freiburghaus (beide Vertreter der Wissenschaftler des WZB) traten zurück und die Gesellschafter wählten aus der aufgrund der Wahl im WZB vorgelegten Vorschlagsliste Herrn Dr. Arndt Sorge und Herrn Dr. Rolf Rosenbrock.

Das Kuratorium ist im Jahre 1980 zu 2 Sitzungen am 1. Februar und 13. Juni in Berlin zusammengetreten.

Folgende wesentliche Beschlüsse wurden gefaßt:

Das Kuratorium bittet die Gesellschafter, mit Herrn Prof. Dr. Dierkes Vertragsverhandlungen mit dem Ziel der Bestellung zjim Geschäftsführer des WZB aufzunehmen und stimmt im Falle des positiven Ausgangs der Verhandlungen der Berufung von Prof. Dierkes zu.

Gleichzeitig empfiehlt das Kuratorium für den Geschäftsführer die Bezeichnung Präsident vorzusehen und durch die Gestaltung der

Geschäftsordnung und der Ausstattung sicherzustellen, daß die Funk­

tion eines Präsidenten wirksam wahrgenommen werden kann.

Der Generalsekretär wird beauftragt, ein Verfahren zur Gründung neuer Forschungsschwerpunkte beim WZB zu konzipieren und Vorschläge für neue Schwerpunkte vorzulegen unter Einbeziehung der vorliegenden Arbeiten des Forschungsprogramms "Öffentliche Dienstleistungen".

Eine Forschungsgruppe "Öffentliche Dienstleistungen" soll zum

jetzigen Zeitpunkt auf der Basis der vorliegenden Pläne nicht einge­

richtet werden.

Der Evaluationsbericht des Internationalen Instituts für Vergleichen­

de Gesellschaftsforschung (IIVG) wird zustimmend zur Kenntnis genom­

men und der Generalsekretär wird aufgefordert, die Grundsatzfragen des Evaluationsverfahrens zu klären und eine Vorlage vorzubereiten.

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6

Für den Beirat des Internationalen Instituts für Vergleichende

Gesellschaftsforschung (IIVG) wird Prof. Dr. Albert 0. Hirschmann, The Institute for Advanced Study, Princeton,als Nachfolger'

von Prof. Dr. Stein Rokkan, Christensen Institute University of Bergen, gewählt;

für den Beirat des Internationalen Instituts für Management und Ver­ waltung (IIMV) Dr. Roland Tavitian, Kommission der. EG, Brüssel, als Nachfolger von Prof. Dr. Hans Leussink, ehern. Bundesminister für Bildung und Wissenschaft.-

Mit Herrn Prof. Dr. Frieder Naschold sollen Berufungsverhandlungen für eine Wiederberufung als Direktor des Internationalen Instituts für Vergleichende Gesellschaftsforschung (IIVG) Schwerpunkt II aufgenommen werden.

Zum Zwischenbericht des Geschäftsführers auf die vom Haushaltsaus­

schuß beschlossene Anfrage an die Bundesregierung bezüglich einer eventuellen Politikberatung durch das WZB empfiehlt, das Kuratorium dem Geschäftsführer, das Konzept einer Stellungnahme weiter zu ent­ wickeln, in Wissenschaft sowie den wichtigsten Praxisgruppen zu dis­

kutieren und dem Kuratorium zu gegebener Zeit einen innerhalb des WZB und mit den Zuwendungsgebern abgestimmten Vorschlag zu unter­ breiten.

2.2. Die Entwicklung des Wissenschaftszentrums Berlin Änderung der WZB-Struktur

Die WZB-Struktur hat sich im Berichtszeitraum entscheidend gewandelt durch:

- die Berufung eines Präsidenten als Geschäftsführer des WZB und - die Neuformulierung des Gesellschaftervertrages, die im Berichts­

zeitraum vorbereitet und WZB-intern sowie mit den Zuwendungsgebern diskutiert wurde.

Die Berufung von Prof. Dr. Meinolf Dierkes zum Präsidenten des WZB erfolgte zum 1.9.198o.

Der Beschluß der Gesellschafter, die Funktion eines Präsidenten als Geschäftsführer der Gesellschaft zu schaffen, sollte

- die Vertretung des WZB nach innen und außen stärken,

- die wissenschaftliche Rolle der Führungsspitze des WZB, insbesondere in Hinblick auf Forschungsplanung dokumentieren und

- die Institute des WZB stärker miteinander verknüpfen.

Die Neuformulierung des Gesellschaftsvertrages sollte diesem Anliegen Rechnung tragen, die Kompetenzen des Präsidenten definieren und die Aufgabenverteilung zwischen Gesellschaftern, Kuratorium, Instituts­

leitern und Präsident soweit erforderlich neu regeln.

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Begutachtung des Wissenschaftszentrums Berlin durch den Wissenschaftsrat

Die Bund-Länder-Kommission für Bildungsfragen und Forschungs­

förderung hat den Wissenschaftsrat gebeten, die Institutionen der "Blauen Liste" zu evaluieren. Mit der Stellungnahme zum Wissenschaftszentrum Berlin wurde ein Unterausschuß unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Heldrich, Vorsitzender des

Wissenschaftsrates, betraut, der am 8.2.198o des Wissenschafts­

zentrum Berlin besuchte.

Der Wissenschaftsrat verabschiedete die Stellungnahme anläßlich seiner Sitzung am 23.1.1981.

In dieser empfiehlt der Wissenschaftsrat eine Weiterführung der gemeinsamen Bund-Länder-Finanzierung und erkennt, an, daß das

Wissenschaftszentrum Berlin sich zu einer bedeutenden Einrichtung für anwendungsbezogene wissenschaftliche Forschung entwickelt hat Kritisch nimmt er Stellung zur weiteren Ausbauplanung sowie zu Aspekten der Organisationsstruktur des WZB.

Neubau

Für den Neubau des Wissenschaftszentrums Berlin hatte eine Jury geminsam mit der Internationalen Bauausstellung den Entwurf von Prof. James Stirling empföhlen. Bis zum Ende des Berichtszeitraums wurden

- ein unterschriftsreifer Kaufvertrag mit dem Land Berlin er­ stellt und Abschluß der Gespräche über den Kaufvertrag mit dem Bund herbeigeführt; dieser konnte jedoch wegen der Haus­

haltslage nicht abgeschlossen werden;

- die Pläne der Architekten, Statiker und Sonderfachleute bis zur sogenannten Haushaltsunterlage Bau weiterentwickelt; - die erhaltenswürdigen Teile des Vorderhauses durch den

Landeskonservator festgelegt;

- das Abrißverfahren durch öffentliche Ausschreibung vorbereitet.

Berufungen

Die Berufungsverhandlungen mit Prof. Dr. Bernhard Gahlen, als.

Leiter des Schwerpunkts Strukturpolitik im Institut für Management und Verwaltung wurden im Berichtszeitraum abgeschlossen. Der Berufungsausschuß für die Neubesetzung der Direktorenstelle am Institut für Umwelt und Gesell­

schaft nahm im Berichtszeitraum seine Arbeit auf

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und beschloß, im Dezember 1980 dem Kuratorium eine Dreier­ liste zur Entscheidung vorzulegen.

Pr axlskontakte,. auf WZB.-Ebene,

Der Ausschuß für Forschung und Technologie des Deutschen Bundestages besuchte das WZB am 27.2.1980. Unter der Leitung des Ausschußvorsitzenden, Dr. Albert Probst MdB, diskutierte der Ausschuß Forschungsergebnisse aus der Arbeit der Institute des WZB sowie Fragen techologiebezogener sozialwissenschaft­ licher Forschung.

Arbeitsprogramm des Präsidenten

Zur Herbstsitzung des. Kuratoriums legte der neu berufene Präsident ein mittelfristiges Arbeitsprogramm vor.

Als vordringlich im Interesse der Stärkung des

Wissenschaftszentrums Berlin und seiner Institute in Wissenschaft und Praxis definierte er in diesem Programm folgende Aufgabenbereiche:

a) Abschluß der Diskussion des Gesellschaftervertrags und Umsetzung der Reorganisationsbeschlüsse der Gesellschaf­

ter.

b) Reform des Publikationswesens und der Öffentlichkeits­ arbeit unter Einschluß der Entwicklung der Grundsätze und Richtlinien, die der Entwurf des Gesellschafterver­ trags vorsieht.

c) Entwicklung von WZB-spezifisehen Veranstaltungsreihen, die die Sichtbarkeit des Wissenschaftszentrums Berlin inscresamt in Wissenschaft und Praxis erhöhen sollen.

d) Planung der Forschungsschwerpunkte der Institute.

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Personal

Der Stellenplan hat sich im Jahre 1980 gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Er weist aus

1. Wissenschaftler „ - 87 2... N'ichtwlssensc.haf.tl.er... 56

zusammen 143

Hinzu kommen (Stand vom 31.12.1980) 48' aus Spndprfinanzlerungsmf.tte.ln.

(Drittmittelvorhaben) beschäftigte Mitarbeiter, 12 Doktoranden und 41 Aushilfskräfte und Gastwi.s.sens,c.haftler.

Der Konzeption des WZB entsprechend belief sich der Anteil der Aus­

länder auf etwas über 4ö% des wissenschaftlichen Personals.

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Io

INTERNATIONALES INSTITUT FÜR MANAGEMENT UND VERWALTUNG (IIMV)

Nachdem das Kuratorium im April 1978 beschlossen hatte, in der zweiten Programmperiode die Institutsarbeit thematisch zu konzentrieren und in die Schwerpunkte '’Arbeitsmarktpolitik" und "Strukturpolitik" (mit jeweils einem Direktor)zu gliedern, hat sich die Entwicklung der beiden Institutsteile auch im Hinblick auf die Programmphasen weitgehend unabhängig voneinander vollzogen: Während das IIMV/Arbeitsmarktpolitik unter der

Leitung des bereits 1978 wiederberufenen Direktors Prof. Dr. Fritz W.

Scharpf ohne zeitliche Verzögerung seinen Programmvorschlag erarbeiten konnte, der dann nach Diskussion im Kuratorium im März 1979 in Kraft trat, wurde für das IIMV/Wirtschaftsstrukturpolitik - nachdem der designierte Direktor Prof. Dr. Gerhard Fels 1979 den Ruf abgelehnt hatte - im März 1979 ein neues Berufungsverfahren in Gang gesetzt.

Zunächst arbeitete der Institutsteil unter der kommissarischen Leitung von Dr. Hans Jürgen Ewers (von April 1979 bis 198o) und. dann in Kooperation mit dem Oktober 1979 berufenen neuen Direktor Prof. Dr. Bernhard Gahlen an der Konkretisierung des neuen Programmvorschlags, der dem Kuratorium Ende 1981 vorgelegt werden soll.

Die Entwicklung der Institutsteile wurde vom gemeinsamen Beirat des IIMV beratend begleitet. Im Jahre 198o fanden drei Sitzungen statt

(Februar, Juni, November), die sich im wesentlichen mit der Projekt­ arbeit in den Bereichen Arbeitsmarktpolitik und Strukturpolitik be­

schäftigten. An Stelle des 1979 zurückgetretenen Prof. Dr. Hans Leussink wurde Dr. Roland Tavitian, Director for Employment and Professional Education, Kommission der EG, vom Kuratorium im Februar 198o in den IIMy^Beirat berufen.

IIMV/Arbeitsmarktpolitik

Im Mittelpunkt des Programms stehen Untersuchungen der Voraussetzungen und Wirkungsweise selektiver Arbeitsmarktpolitik in der Bundesrepublik und anderen hochentwickelten Ländern. Zwei in der Arbeitsmarktforschung der Bundesrepublik noch wenig entwickelten Forschungsaspekten kommt dabei besondere Bedeutung zu: der Auswertung von Erfahrungen in international vergleichenden Untersuchungen und der Einbeziehung der politischen

und organisatorischen Rahmenbedingungen, unter denen Arbeitsmarktpolitik formuliert und implementiert werden muß, in multidisziplinäre Untersuchungen Das Programm ist in drei Forschungsgebiete gegliedert.

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im Gebiet "Wirksamkeit arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen" wurden zwei Untersuchungen zur Struktur der Arbeitslosigkeit und zur Wirksamkeit ar­

beitsmarktpolitischer Maßnahmen in der Bundesrepublik (zwei Ergebnis­

berichte in Buchform 1980) im Berichtszeitraum abgeschlossen.

Gegenwärtig geht es vor allem um

- den Ausbau vorhandener Datenbestände für alle Arbeitsamtsbezirke der Bundesrepublik (Förderungsbewilligung durch DFG+ für Projekt "Regional .datei" 1980)>

- die Weiterentwicklung und Evaluierung quantitativer Methoden zur Er- . fassung.von Beschäftigungswirkungen (je ein Ergebnisbericht in Buch­

form 1980 und 1981)/

- die international vergleichende Analyse von Arbeitsmarktpolitik für Behinderte und Frauen (Förderungsbewilligung durch DFG 1980),

- die aggregierte Wirkungsanalyse und

- die Wiedereingliederung ungelernter’ und längerfristig Arbeitsloser im Rahmen der Begleitforschung zum arbeitsmarktpolitischen Sonderprogramm der Bundesregierung (Förderungsbewilligung für beide Projekte durch BMA++ 1980),

- vergleichende Berichterstattung über arbeitsmarktpolitische Maßnahmen im Ausland mit dem Aufbau der international zusammengesetzten Gruppe

"Politik-Informationen"(Förderungsbewilligung durch BMA 1980).

Im Forschungsgebiet "Funktionsweise von Arbeitsmärkten"wurden die seg­

mentations- und strukturalisierungstheoretischen Arbeiten mit einer Aktu alisierung der Analysen zur Verteilung der Dauer- von Arbeitslosigkeit

(1977-79) 1980 abgeschlossen. Gegenwärtig konzentriert sich die Arbeit auf Untersuchungen des Beschäftigungsverhaltens von Betrieben und Haus­

halten:

Ein vergleichendes Projekt über Selektionskriterien von Arbeitgebern bei Einstellungen und Entlassungen ungelernter Arbeitnehmer in England und der Bundesrepublik (Förderungsbewilligung der VW-Stiftung und Anglo- German-Foundation 1980) nahm seine Betriebsbefragungen auf. Im Zusammen­

hang mit den Arbeiten über technischen Wandel wurde 1980 eine verglei­

chende Analyse in- und ausländischer Studien zur Veränderung der Arbeit ; durch neue Informationstechnologien vorgelegt (Ergebnisbericht in Buch-?

form 1981) .______________________

4- Deutsche-Forschungsgemeinschaft

++ Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung

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12

Diese Analyse war Teil einer Studie für das Bundesministerium für For­ schung und Technologie und diente zugleich der Vorbereitung internatio­ nal vergleichender (England, Frankreich, Bundesrepublik) empirischer Un­ tersuchungen über die Folgen der Einführung von Mikroelektronik auf Ar- beitsmärkte und betriebliche Organisation (Förderungsbewilligung durch Anglo-German-Foundation 1980).

Begonnen wurde 1980 mit theoretischen und international vergleichenden ökonometrischen Analysen zur Bedeutung der Arbeitskosten für die Beschäf­ tigung und mit der Planung neuer empirischer Projekte über die relative Bedeutung von Erwerbsarbeit und Eigenarbeit im Erwerbsverhalten privater Haushalte.

Im Forschungsgebiet "Aktoren der Arbeitsmarktpolitik" werden die Hand­

lungsmöglichkeiten jener Institutionen untersucht, deren Entscheidungen die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen. Dazu gehören neben staatlichen Instanzen auch die überbetrieblichen Vertretungsorganisatio­

nen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Abgeschlossen wurden 1980 em­

pirische Untersuchungen über das Verhältnis zwischen gewerkschaftlicher

* •

Organisationsstruktur und betrieblicher Beschäftigungspolitik in der Bundesrepublik und England (Ergebnisbericht in Buchform 1981) sowie eine empirische Studie über gewerkschaftliche Organisationsprobleme in der Bundesrepublik und ihre Bedeutung für ein "korporatistisches" Zusammen­ wirken zwischen Staat und Gewerkschaften (Ergebnisbericht in Buchform 1981). Gleichzeitig begannen die Vorarbeiten an einem vergleichenden Elf-Länder-Projekt über die Organisation von Unternehmerinteressen, bei dem die deutsche Länderstudie und die internationale Koordination vom IIMV/Arbeitsmarktpolitik durchgeführt werden.

Anknüpfend an frühere vergleichende Untersuchungen zur Implementation aktiver Arbeitsmarktpolitik wurde 1980 der besonders erklärungskräftige

"Netzwerk-Ansatz" in einem Projekt weiterverfolgt, das die lokale För­

derung kleiner und mittlerer Industriebetriebe als Mittel der Beschäfti­

gungspolitik untersucht. In Schweden, England und der Bundesrepublik wird von den einzelnen Betrieben und ihren Problemen ausgehend die Im­

plementationsstruktur aller Förderprogramme rekonstruiert. (Förderungsbe­

willigung für schwedische Teilstudie durch Bank of Tercennary Foundation, Swedish Humanistic and Social Science Research Council und Universität Umea 1980).

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Im Rahmen der Begleitforschung zum Sonderprogramm der Bundesregierung (s.o.) wurde die Implementation des Programms auf lokaler und regionaler Ebene empirisch untersucht (Förderungsbewilligung durch BMA 1980; Bericht in Buchform 1981).

Mit der Rekonstruktion komplexer politisch-ökonomischer Handlungszusam­ menhänge beschäftigten sich zwei, von Gastwissenschaftlern in enger Zu- .

sammenarbeit mit den Projekten des IIMV/Arbeitsmarktpolitik unternomme­ ne, theoretische Arbeiten: eine Gesamtdarstellung des schwedischen Mo­

dells aktiver Arbeitsmarktpolitik und eine umfassende Theorie staatlicher Interventionen.

Wissenschaftliches Personal:

Das IIMV/Arbeitsmarktpolitik verfügte über insgesamt 17 Wissenschaftler­

stellen. Beschäftigt wurden 1980 einschließlich der durch Drittmittel finanzierten Projektmitarbeiter und Doktoranden 28 Wissenschaftler aus 5 Ländern und 7 Gastwissenschaftler aus den USA, Großbritannien., Schwe­

den, Österreich und der Bundesrepublik. Im Berichtsjahr habilitierte sich einer und promovierten zwei der Instituts-Mitarbeiter.

Drittmittel:

1980 wurden für 8 größere Projekte Förderungen bewilligt, im einzelnen s.o. bei Projektbeschreibungen.

Kooperation und_Veranstaltungen:

In der Projektarbeit kooperiert das IIMV/Arbeitsmarktpolitik mit einer Reihe von wissenschaftlichen Institutionen in Großbritannien, Schweden, Frankreich, der Bundesrepublik und den USA. Das Institut ist am Arbeits­ kreis für sozialwissenschaftliche Arbeitsmarktforschung(SAMF) sowie am Forschungsverbund "Implementation politischer Programme", beide von der DFG gefördert, beteiligt.

Die Konferenzen und Workshops standen 1980 in direktem Zusammenhang mit der Proj.ektarbeit: Zwei deutschsprachige.-Workshops • (Regionaldatei, Be­

gleitforschung) und 7 internationale Veranstaltungen (Gruppe Politik-In­

formationen, Mikroelektronik, Selektionskriterien, Unternehmerinteres­ sen, Beschäftigungsförderung) dienten in erster Linie der Projektkoordi­ nation und dem Erfahrungsaustausch mit Wissenschaftlern, die an ähnlichen Fragen arbeiten. Darüber hinaus fanden 1980 23 Seminarveranstaltungen von meist auswärtigen Gästen im Institut statt.

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14 -

Institutsmitarbeiter stellten auf einer Reihe von z.T. internationalen Konferenzen Pläne und Zwischenergebnisse zur Diskussion und beteiligten sich an Beratungsaufgaben in der Bundesrepublik (BMFT,BMA) und in in­

ternationalen Organisationen (OECD, EG).

Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit: '

Im Berichtszeitraum erschienen von Mitarbeitern des IIMV/Arbeitsmarkt- politik 6 Bücher, 42 Papiere in den Publikationsreihen des IIMV, 44 Bei­

träge in wissenschaftlichen Zeitschriften und Sammelbänden, 3 längere Artikel zur Arbeitsmarktpolitik in Tages- bzw. Wochenzeitungen. -Dar­

über hinaus wurden, z.T. zurückgehend auf Pressemitteilungen, 36 Berichte über Forschungsergebnisse und Aktivitäten in der Tages- und Wochenpres­ se verbreitet.

Im Berichtsjahr wurde die IIMV/Arbeitsmarktpolitik-Kartei aktualisiert und systematisch ergänzt. (Die Kategorisierung nach Ländern und ver­ schiedenen Gruppen in Wissenschaft und Praxis ermöglicht seitdem geziel­ te Informationsverbreitung. 1980 umfaßte die Kartei ca. 1.000 deutsche und ca. 350 ausländische Adressen). Im Juli wurde die 1979/80er Aus­

gabe der Sammlung englisch- und deutschsprachiger Abstracts der Eigen­ veröffentlichungen herausgegeben und an alle Adressaten versandt. Für die 1979 und 1980 erschienenen IIMV/Arbeitsmarktpolitik-Papiere lagen bis Mitte 81 7.548 Bestellungen vor, davon 5.071 aus der Wissenschaft und 2.477 aus der Praxis.

Die neu aufgebaute Gruppe Politik-Informationen (s.a. S.2 ) gab 1980 die ersten beiden Nummern der in Zukunft viermal jährlich erscheinen­ den "Internationalen Chronik zur Arbeitsmarktpolitik" heraus, die an etwa 700 Besteller verschickt wurden.

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IIMV/STRUKTURPOLITIK

Im IIMV/Strukturpolitik begann der berufene Direktor, Prof. Dr.

Bernhard Gahlen, dem Beschluß des Kuratoriums vom April 1978 über die Einrichtung eines Schwerpunktes Strukturpolitk entsprechend, im Rahmen eines Werkvertrages zusammen mit den Mitarbeitern des

Instituts das neue Forschungsprogramm vorzubereiten.

Da dem Kuratoriumsbeschluß entsprechend der Schwerpunkt der Arbeiten des Instituts verändert wind f - müssen verschiedene-Projekte und Arbeits bereiche.des bisherigen Programms abgeschlossen werden. Für diese Bereiche wurde ein 1982 endendes AuslaufProgramm festgelegt, das neben inhaltlichen Belangen vertragliche und personalpolitische Aspekte berücksichtigt. Für die im Zuge der Umorientierung des Forschungsprogramms notwendige Neugewinnung wissenschaftlicher Mit­ arbeiter wurden durch Berufungsverhandlungen vor allem im Ausland entsprechende erste Schritte eingeleitet.

Das Grundkonzept des neuen P-rog-ramms sieht vor, daß der Schwerpunkt Strukturpolitik sich auf folgende Fragen konzentriert:

- international vergleichende Forschung zur sektoralen Wirtschafts­

politik

- theoretische Grundlagen der Strukturpolitik - Wirkungsanalyse der Strukturpolitik.

Zentral für das wissenschaftliche Konzept ist die Verbindung von mikroökonomischen Analysen und sektoralpolitischen Konzepten. Damit

stellt es eine deutliche Ergänzung zu der in der Bundesrepublik an anderer Stelle laufenden strukturpolitischen Forschung, insbesondere zur Strukturberichterstattung der Wirtschaftsforschungsinstitute,dar. Im Berichtszeitraum konnten umfangreiche Forschungsprojekte des bis­

herigen Programms abgeschlossen werden.

"MithpStimmung in Industrieunternehmen Europas"

Das internationale Forscherteam "Industrial Democracy in Europe"

legte nach mehrjährigen Forschungen, die vom IIMV/Strukturpolitik koordiniert wurden, den ersten systematischen internationalen

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1-6

Vergleich der Mitbestimmungssysteme in zehn westeuropäischen Ländern, Jugoslawien und Israel, sowie der tatsächlich geübten

Mjthftst-inrmnng spray is vor. Eine gesonderte Teilstudie für die Bundesrepublik wird Ende 1981 abgeschlossen (Förderung durch die Ford Foundation und die Fritz Thyssen Stiftung).

• "Innovationsorientierte Regionalpolitik"

Vorschläge zur Neuorientierung der regionalen Wirtschaftspolitik wurden in einer Pilotstudie entwickelt, die das IIMV/Strukturpolitik mit finanzieller Unterstützung des BMBau durchgeführt hat. Ausgangs­

punkt des Projektes war die sich abzeichnende Funktionsschwäche der traditionellen, insbesondere auf finanziellen Investitionsanreizen beruhenden FörderStrategie der Regionalpolitik.

«. "Vertikale Integration in der Mineralöl- und Chemischen Industrie"

Im Auftrage und mit finanzieller Unterstützung der Monopölkommission wurde ein Gutachten zur Thematik der vertikalen Integration abge­

schlossen. Analysiert wurden die Aktivitäten der 13 größten Mineral .öl-: und Chemieunternehmen der Bundesrepublik.

•. "Beziehungen zwischen multinationalen Unternehmen und Gastländern"

Das IIMV, das sich seit einigen Jahren mit diesem Thema beschäftigt, stellte auf einer abschließenden Umsetzungskonferenz des Forschungs­ schwerpunkts Strukturpolitik die empirischen Ergebnisse des Pro­ jektes über nordamerikanische, japanische und deutsche multinatio­ nale Unternehmen vor.

•, "Modelle technologischer Entwicklung"

Ebenfalls mit einer internationalen Konferenz über Technologie­

transfer konnte ein Projekt über technologische Entwicklungsprozesse und industrielle Innovation am IIMV/Strukturpolitik abgeschlossen werden.

• "Staatliche Regulierung der Elektrizitätsversorgungsunternehmen"

Regulierungsforschung ist seit Jahren ein relevantes Gebiet für das IIMV/Strukturpolitik. Abgeschlossen werden konnte eine Studie über die Regulierung der Elektrizitätswirtschaft. Neben dem Abschluß der genannten Forschungsprojekte und der Vorbereitung des neuen Programms wurde bereits mit neuen Projekten begonnen.

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• "Organisatorische Einflüsse auf Produktivität, Anpassungsfähigkeit und Wachstum mittelständischer Unternehmen"

Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Volkswagenwerk konnte dieses empirische Projekt begonnen werden, das angesichts zuneh­ mender Probleme im Zusammenhang mit strukturellen Änderungen in der Weltwirtschaft und der zentralen Bedeutung mittelständischer IndustrieStrukturen die Interdependenz zwischen organisatorischer Gestaltung und verschiedenen Leistungsindikatoren für mittel­

ständische Industriebetriebe untersucht.

• "Die staatliche Aufsicht im Versicherungswesen"

Insbesondere unter wettbewerbspolitischen Gesichtspunkten sollen die Auswirkungen der staatlichen Aufsicht über das Versicherungs­

wesen- untersucht werden. Es ist geplant, die Studie zu einem internationalen Vergleich zu erweitern, um besonders den Einfluß unterschiedlicher institutioneller Rahmenbedingungen erfassen zu können.

Wissenschaftliches Personal:.

Das IIMV/Strukturpolitik verfügte bis zum 31.8.1980 über insgesamt 17 Wissenschaftierstellen. Ab 1.9.1980 wurde die Zahl der Stellen um eine reduziert. Beschäftigt wurden 1980 einschließlich der durch Drittmittel finanzierten Projektmitarbeiter und Doktoranden 26

Wissenschaftler aus Frankreich, Großbritannien, Indien, Schweden, den USA und der Bundesrepublik Deutschland, sowie 4 Gastwissenschaft ler aus drei Ländern. Im Berichtsjahr nahmen zwei Mitarbeiter die Berufung auf eine ordentliche Professur an;und ein Mitarbeiter war als Gastprofessor in den USA tätig.

Drittmittel:

Von den 1980 abgeschlossenen Projekten abgesehen (s.o.) wurden drei größere Projekte im Berichtszeitraum aus Drittmitteln gefördert.

Kooperation und_Veranstaltuncen:

In der Projektarbeit kooperiert das IIMV/Strukturpolitik mit einer Reihe von wissenschaftlichen Institutionen in Frankreich, Großbri­

tannien, Schweden, den USA und der Bundesrepublik.

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Die internationalen Konferenzen und Workshops standen 1980 im Zu­ sammenhang mit dem Abschluß auslaufender Projekte und mit der Erör­

terung strukturpolitisch relevanter Forschungsgebiete.

Veranstaltet wurden zwei deutschsprachige Workshops zur Vertikalen Integration in der Mineralöl- und Chemischen Industrie, und ein internationaler Workshop zu funktionalen Aspekten der regionalen Wirtschaftsstruktur.

Internationale Konferenzen fanden zu folgenden Themen statt:

- Modellierung von Innovationsprozessen und Strukturveränderungen - ökonomische 'Wirkungen interner Organisationsstrukturen

- Die Beziehungen zwischen multinationalen Unternehmen und Gastländern - Technologie-Transfer

Darüber hinaus fanden 1980 27 Seminarveranstaltungen mit auswärtigen Gästen im Institut statt. Ihrerseits stellten Mitarbeiter des IIMV/

Strukturpolitik auf einer Reihe von internationalen Konferenzen Forschungsergebnisse zur Diskussion.

Publikationen^

Im Berichtszeitraum erschienen^von Mitarbeitern des IIMV/Struktur­ politik 6 Bücher, 50 Papiere in den Publikationsreihen des IIMV

und 32 Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften und Sammelbänden.

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INTERNATIONALES INSTITUT FÜR VERGLEICHENDE GESELLSCHAFTSFORSCHUNG (IIVG) Im Jahre 1980 setzte das IIVG seine Arbeit im. Rahmen des Ende 1977 ab­ schließend beratenen Forschungsprogramms fort. Wie darin festgelegt, voll zieht sich die Forschungsarbeit in zwei Schwerpunkten:

- Der erste Schwerpunkt (SP I) behandelt Fragen der globalen Entwicklung von gesellschaftlichen, nationalen und internationalen Transformations­

prozessen (Direktor: Prof. Dr. Karl W. Deutsch);

- Der zweite Schwerpunkt (SP II) konzentriert seine Arbeit auf physische psychische und soziale Belastungen und sozio-politische Bewältigungs- _^Strategien in hochindustrialisierten Gesellschaften (Direktor: Prof.

Dr. Frieder Naschold).

Zum Jahresanfang 1980 legte der Institutsbeirat - vertreten durch die beiden Berichterstatter, Dr.Carlos Mallmann für den Institutsschwer­ punkt I und Dr. Norbert Altmann für. den InstitutsSchwerpunkt II - dem WZB den Bericht über- die Eingangsevaluation der Institutsarbeit vor.

Diesen Bericht nahm das Kuratorium am 1.2.1980 zustimmend zur Kenntnis.

Forschungsschwerpunkt I: Globale Entwicklungen Weltmodelle

Während des Berichtszeitraums hat sich die Gruppe "Globale Modellierung"

weiterhin mit der Entwicklung eines Modells befaßt, das versucht, die in anderen Globalmodellen fehlenden Problembereiche einzubeziehen.

In dem angestrebten Weltmodell GLOBUS I sollen aufgrund der Überprüfung der anderen Modelle und der Entwicklung einer eigenen Fragestellung folgende Punkte speziell berücksichtigt werden:

1. Die Welt wird in Nationen und nicht in Regionen aufgeteilt. Die Na­

tionen weisen untereinander politische und ökonomische Beziehungen auf. Das Ziel ist, 25 der wichtigsten Länder der Erde als Handlungs­

einheiten zu erfassen und ihre Interaktionen darzustellen.

2. Regierungen werden als die zentralen Handlungseinheiten angesehen, die versuchen, durch den Einsatz der ihnen zugänglichen, jeweils vorhandenen politischen Mittel ihre Ziele zu erreichen.

3. Es wird angenommen, daß wirtschaftliche Entwicklungen politische Kon­

sequenzen nach sich ziehen: von Schwankungen in der Unterstützung ei-

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20 -

ner Regierung durch die Bevölkerung bis hin zum gewaltsamen, umfas­ senden Widerstand.

4. Die internationale Wirtschaftspolitik wird erfaßt als ein System, das aus wechselnden internationalen politischen Kooperations- und Konflikt­ beziehungen besteht und durch Veränderungen derselben beeinflußt wird.

■5. Innerhalb des internationalen politischen Bereichs .wird versucht, die Dynamik der internationalen Rivalitäten und Bindungen, der Konflikte u und Kooperationen und die möglichen zukünftigen internationalen Ge­

lwal tereignisse zu modellieren.

Im- einzelnen wurde während des Berichtszeitraumes folgendes erarbeitet:

Ein nationales makro-ökonomisches Modell wurde entwickelt, die Sammlung der relevanten Zeitreihendaten teilweise abgeschlossen. Die vorläufige Fassung eines integrierten nationalen, politischen und. ökonomischen Sy­ stems wurde auf hypothetischer Basis formuliert und getestet; ein Algo­ rithmus ist zur Abbildung internationalen Bändels ausführlich‘überprüft worden; einige grundlegende Untersuchungen im Bereich des internationa­ len Konflikts und der Rüstungsgüterakkumulation wurden vollendet.

Es wurde eine erste verknüpfte Version eines nationalen, politischen und ökonomischen Systems erstellt, das Schwankungen in drei Kategorien politischer Unterstützung modelliert: die Unterstützung der jeweiligen politischen Machthaber, die Unterstützung der herrschenden politischen

Spielregeln und die Unterstützung der nationalen Integrität. Popu­

larität, Legitimität und nationale Einheit sind dabei sowohl unterein- • ander abhängig,wie zugleich von sozialen und ökonomischen Entwicklungen bestimmt. Das Submodell enthält auch Beziehungen, die sich mit ver­ breiteter politischer Opposition, Protest und Gewalt sowie der Fähig­

keit der Regierungen, Unterdrückung anzuwenden, befassen.

*

Einige Studien im Bereich der internationalen Politik sind während des letzten Jahres abgeschlossen worden. Das Hauptinteresse einiger dieser Untersuchungen galt der Vorhersage und Analyse von Rüstungs­ akkumulationen. Zusätzlich sind Vorarbeiten auf dem Gebiet des inter­ nationalen Konflikts vollendet worden. Ein großer Teil der Bemühungen galt der Sammlung von Daten, die als Grundlage für zukünftige Arbeiten dienen sollen.

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Außerdem wurde eine Konferenz zum Thema"Globale Modellierung" organi­

siert und durchgeführt (Juli 198o). Experten aus den Bereichen der politischen und sozialen Modellierung kamen mit traditionellen Welt­ modellbauern zusammen, um gemeinsam zu diskutieren, wie die zwei Gruppen am besten Zusammenarbeiten könnten, damit verwertbare Er­ gebnisse erzielt werden.

Internationales Indikatorenhandbuch

Dieses Projekt über "Nationale, Politische und Soziale Indikatoren auf Querschnittsbasis" wurde entwickelt, um einen Datensatz zu er­ stellen, der für- die vergleichende Analyse von Nationen; geeignet ist.

Die Berliner Datensammlung aktualisiert die früheren Datensätze von Bruce M. Russett, et al., World Handbook of Political Science and Social Indicators (New Haven, Yale University Press, 1964) und Charles Lewis Taylor-und Michael C. Hudson, World Handbook of Political and Social Indicators: Second Edition (New Haven: Yale University Press, 1972). Die meisten Serien der früheren Ausgaben werden hier aufge­

griffen und fortgesetzt. Zwei neue Datenreihen (197o und 1975) werden den ursprünglichen (195o, 1955, 196o, 1965) hinzugefügt und die poli­

tischen Ereignisserien, die auf täglicher Basis erfaßt sind, werden von 1948 - 1967 bis zum Jahr 1977 erweitert. Der frühere Datensatz enthält 136 Länder; der neue Satz enthält 19 zusätzliche Länder. Ein Teil der aktualisierten Sammlung wird in zwei Bänden veröffentlicht:

ein Band über aggregierte Eigenschaften einzelner Staaten auf Quer­

schnittsbasis und ein Band über politische Ereignisdaten.

Im Berichtsjahr wurden die gesammelten Daten in Tabellenform aufbe­

reitet und das Manuskript zur Veröffentlichung vorbereitet. Die erste Überprüfung der Daten wurde vorgenommen, Detailauswertungen werden

1981 folcren.

Charles L. Taylor ist Autor des ersten Bandes; er und David A. Jodice sind Autoren des zweiten Bandes. Die komplette Datensammlung wird über das Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung in Köln und durch das

"Interuniversity Consortium for Political and Social Research"in

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22

Ann Arbor, USA, allgemein zugänglich sein. Es ist beabsichtigt, im nächsten Jahr (1981) die Daten für die wissenschaftliche Öffentlich­

keit so aufbereitet zu haben, daß sie allgemein benutzbar sind.

Einige kleinere Projekte sind im Zusammenhang mit der Datensammlung durchgeführt worden. Die Anwendung der früheren Datensätze wurde über prüft, um festzustellen, welche am brauchbarsten waren und um An­

regungen für Verbesserungen zu gewinnen. Die Resultate sind in:

Karl W. Deutsch, David A. Jodice und Charles Lewis Taylor, Cumulation in Social Science Data Archiving: A Study of the Impact of the Two World Handbooks of Political and'Social Indicators (Königstein/Ts.:

Verlag Anton Hain • Cambridge: Oelgeschlager, Gunn & Hain, 198o) veröffentlicht.

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Globale Sicherheitsprobleme in den nächsten Jahrzehnten

Dieses von der Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konflikt­

forschung finanzierte Projekt (Laufzeit 2 Jahre bis Ende 1980) geht von der Annahme aus, daß drei wichtige Faktorenbündel die globale Sicherheit und Stabilität bedrohen: internationale Konflikte, inner­ staatliche Konflikte und die erheblichen Rüstungsanstrengungen der erfaßten maximal 150 Staaten. Die Zielsetzung dieses Projekts besteht in der Projektion dieser drei Phänomene auf der Basis der empirisch­ quantitativen Forschungsergebnisse, die im Laufe der letzten Jahre in der Forschung zusammengetragen worden sind.

Schwerpunkt der Analyse im Bereich internationalen Konflikts ist die Feststellung der Häufigkeit, der regionalen Verteilung und der zeit­ lichen Abfolge militärischer Konfrontationen und deren Eskalation zu Kriegen (Zeitraum: 1900-1976). Darüber hinaus geht es um die Klärung des Zusammenhanges von Machtstatus und der Neigung zu militärischen Konfrontationen; ein Zusammenhang, der bereits für die Kriegsneigung von Staaten durch Stuart Bremer aufgefunden worden ist. Schließlich konzentriert sich die Analyse auf die Eskalationswahrscheinlichkeit militärischer Konfrontationen zu Kriegen im Zusammenhang mit der Zahl der beteiligten Staaten. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für Projektionen.

Für den Bereich der innerstaatlichen Konflikte konzentriert sich die Analyse auf zwei Formen: auf innerstaatliche bewaffnete Auseinander­

setzungen und kollektiven Protest. Mit Hilfe einer Reihe von Prädik- toren wie Bevölkerungsgröße, Energieverbrauch und mit Indikatoren für die innerstaatliche Machtbasis und Entwicklung sowie für politisch­

ökonomische Bedingungen wird versucht, das Auftreten derartiger Er­ eignisse zu erklären. Für diese Problematik und für die internatio­

nalen Konflikte ist unter anderem zu klären, inwieweit hier regional und im zeitlichen Ablauf die Beziehungen stabil sind.

Die abschließenden Ergebnisse werden Anfang 1981 vorgelegt werden.

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- 24 r

Grundbedürfnisse und Technologieentwicklung, Fall Mexiko

Das Grundbedürfniskonzept steht im Mittelpunkt der aktuellen inter­

nationalen Diskussion über Entwicklungsstrategien. Diese Diskussion wurde stark beeinflußt durch das Bariloche-Modell, das im Rahmen der Weltmodellstudien an unserem Institut Implementiert wurde. Über die bisherigen globalen Analysen und Strategiediskussionen hinaus stellte sich die Frage, ob und inwieweit das Grundbedürfniskonzept bereits konkreten Niederschlag in nationalen Entwicklungsplänen gefunden hat 4

und welche Chancen der Verwirklichung bestehen. Diese Überlegungen stellen den Ausgangspunkt für das Projekt "Grundbedürfnisse und Technologieentwicklung, Fall Mexiko" dar.

Im Rahmen dieses Projekts werden am Fall Mexiko (als einem unter verschiedenen Aspekten wichtigen und interessanten Entwicklungsland) im einzelnen folgende Fragestellungen erarbeitet:

a) Wie ist der Grad der Grundbedürfnisbefriedigung in Mexiko in den Bereichen Nahrungsversorgung, Gesundheit, Erziehung, Wohnung?

b) ' Wo finden sich Ansätze einer grundbedürfnisorientierten Strategie in den nationalen Entwicklungsplänen und -Programmen?

c) Wo ergeben sich - im sozio-ökonomisehen und politischen Rahmen Mexikos - Engpässe bzw. Spielräume im Hinblick auf die Entwick­

lung und Verbreitung grundbedürfnisadäquater Technologien?

d) Wo und inwieweit könnte durch Beiträge von außen (z. B. im Rahmen deutsch - mexikanischer Forschungs-' und Technologie­

kooperation incl. Technologietransfer) eine Förderung- von- Technoy logien erfolgen, die geeignet sind, zu einer Verbesserung der Grundbedürfnissituation beizutragen.

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Die Erarbeitung obiger Fragestellungen erfolgt anhand einer Erfassung von Indikatoren über den Grad der Grundbedürfnisbefriedigung in den genannten Bereichen, einer Analyse der nationalen Entwicklungspläne und -programme, einer Entwicklung von Kriterien zur Erfassung grund- bedürfnisadäquater Technologien sowie einer Evaluierung der seitens mexikanischer Forschungs- und Technologieentwicklungsinstitutionen verfolgten Ansätze.

Das Projekt begann im Mai 1980 und hat eine Laufzeit von 15 Monaten.

Die Durchführung erfolgt in drei Phasen: Konzipierung, Informations­ sammlung und Kontaktaufnahme mit deutschen und mexikanischen Institu­

tionen (bis August 1980), Feldaufenthalt Mexiko ( August bis Oktober 1980) . Auswertung und Verfassen eines Projektberichts .Cgommp-r 19811 .

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26 -

Personalstand

Im Berichtsjahr 1980 waren neben dem Institutsdirektor im IIVG im Schwerpunkt I folgende Mitarbeiter tätig:

12 planmäßige Wissenschaftler, 5 aus Projektmitteln finanzierte

Wissenschaftler, 5 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter, 4 Doktoranden, 3 assoziierte Mitarbeiter, 3 Gastwissenschaftler.

Tagungen, Seminare, Workshops

Im Berichtszeitraum fanden folgende Tagungen (internationale Konferen' zen, Seminare, Wprkshops) statt,'die vom IIVG/SP I getragen wurden;

mehr als ein Drittel wurden von ausländischen Wissenschaftlern gelei­ tet: 1 internationale Konferenz, 7 Seminare und Workshops.

Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit

Die bisherige Forschungsarbeit der Projekte des IIVG/SP I führte zu einem Kooperationsnetzwerk mit 14 Forschungsinstituten, Hochschulen, staatlichen Instanzen, Einzelpersönlichkeiten und gesellschaftlichen Gruppierungenin der Bundesrepublik, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Schweden, in der DDR und in den USA.

In den institutseigenen Veröffentlichungsreihen erschienen im Berichts­

jahr bei SP I 28 Publikationen (preprint:.10; reprint: 1; discussion papers: 17). Darüber hinaus veröffentlichten Mitarbeiter des IIVG/SP I Bücher in der WZB-Buchreihe sowie Artikel in einschlägigen Fachzeit­ schriften.

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Forschungsschwerpunkt II:

Physische, psychische und soziale Belastungen und gesellschafts­

politische Bewältigungsstrategien in hochindustrialisierten- Gesell­

schaften

Die Verklammerung der Projekte des SP II ist in der Formulierung des schwerpunktbezogenen Institutsprofils zu sehen. Es wird durch drei Bezugspunkte markiert:

a) Weiterentwicklung der arbeitswissenschaftlichen und medizinischen Belastungs- und Beanspruchungskonzeptionen

b) KonfliktStrukturen im Arbeitsleben, resultierend aus Belastungs­ und Beanspruchungsproblemen

c) Formen der Konfliktaustragung dieser Prozesse

yor • diesem.. Hintergrund ergibt sich ein Gegenstandshereich, der durch-die Politikfelder Arbeits-, Sozial- und Gesundheitspolitik gekennzeichnet ist Hierbei dient das weiterentwickelte Konzept "Belastung, Beanspruchung, Bewältigung" als theoretischer Bezugsrahmen. Methodisch ist die Arbeit an der Erstellung von nationalen und internationalen Vergleichsstudien ausgerichtet. Dabei wird von nationalen Bereichsanalysen ausgegangen, in die schrittweise der internationale Vergleichsaspekt, einbezogen wird.

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28

Belastungs- und_Beanspruchungsstrukturen in der Arbeitswelt

Das Projekt untersucht den Zusammenhang zwischen industrieller Arbeits­

situation und koronaren Herzkrankheiten. Es verbindet Forschungsansätze aus der Arbeits- und Industriesoziologie, Medizinsoziologie und Arbeits­

medizin und will einen sozial-politischen Beitrag zur Veränderung indu­

strieller Arbeitsplätze leisten. Über, die retrospektive Befragung von Herzinfarktpatienten unter Industriearbeitern werden zunächst Merkmale belastender Arbeitssituation erfaßt und anschließend in einer Querschnitts Untersuchung hinsichtlich ihrer belastenden Wirkung auf noch gesunde

Arbeiter genauer analysiert.

Derzeit werden die in den retrospektiven Studien erhobenen Daten ausge­

wertet. Als erste Ergebnisse zeichnen sich ab: Herzinfarkte im Industrie­ bereich häufen sich insbesondere an Arbeitsplätzen mit restriktiven Ar­

beitsbedingungen sowie bei unteren Vorgesetzten. Auffällig ist bei den Betroffenen vor allem ihre Konfliktscheu und ihr manifest oder latent gestörtes Verhältnis zu den Arbeitskollegen. Es ergaben sich Hinweise darauf, daß diese Persönlichkeitseigenschaften z.T. auch mit der Arbeits­ situation selbst Zusammenhängen.

££beitsschutz_und_betriebliche Gesundheitspolitik

Auf der Grundlage zahlreicher Experteninterviews erstellte das Projekt Anfang 1979 einen Fragebogen zur Praxis des betrieblichen Arbeitsschutzes in der Bundesrepublik. Das Erhebungsinstrument umfaßt 176 Fragen und wurde 1.500 Lehrgangsteilnehmern auf Gewerkschaftsschulen vorgelegt. Er­

gänzt wurde diese schriftliche Befragung durch eine Anzahl vertiefender Gruppendiskussionen.

Verglichen mit anderen, randomisierten Stichproben, zeigt die Studie einen hohen Grad an Übereinstimmung in sozialstatistischen Merkmalen.

Die Antworten wurden maschinengerecht verarbeitet und vom Herbst 1979 bis- etwa März 1980 mit den üblichen Statistikprogrammen ausgewertet.

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Zu den drei Themenkomplexen

- Artikulation.,und. Thematisierung von Arbeitsproblemen als Arbeitsschutz- . .’.Problem

- Funktion der Belegschaft und Belegschaftsvertretung im betrieblichen Arbeitsschutz und

- Aufgaben-Erfüllung und Funktion von Betriebsärzten und Sicherheits­ fachkräften im betrieblichen Arbeitsschutzsystem

konnten überraschende Ergebnisse gewonnen werden.

Es zeigt sich, daß ein funktionierender betrieblicher Arbeitsschutz im wesentlichen von der Bedeutung der Belegschaftsvertretung für die Lösung interessenpolitischer Konflikte im Betrieb abhängig ist. Weiterhin zeig­ ten sich Defizite bei der Beteiligung der Belegschaft im betrieblichen Arbeitsschutz. Diese Tatsache verhindert dessen präventive Orientierung. Da. gleichzeitig die Rolle Hpt Betriebsärzte und Sicherheitsfachkräfte für den Arbeitsschutz als ausgesprochen begrenzt eingestuft werden muß, ist eine Überwindung der bestehenden Mängel vor allem in Strukturen zu sehen, mit denen die Kompetenz der Beschäftigten im Arbeitsschutzsystem erhöht werden kann.

Eine modifizierte Vorgehensweise empfiehlt.'sich im Bereich der schädi - liehen Arbeitsstoffe. Hier fehlt es an Beratungsinstanzen, die unabhän­ gig vom Betrieb als Anlaufstelle für die Beschäftigten wirken können.

Sozialpolitik und. Be schäft igungs system

Im Mittelpunkt des Projektinteresses steht das Problem der betrieblichen, gewerkschaftlichen und sozialpolitischen. Bewältigung von Rationalisie­ rungsprozessen im internationalen Vergleich. In den letzten Jahren war die Projektarbeit auf die personalpolitischen Folgeprobleme konzentriert.

Die empirischen Untersuchungen setzen bei der '’Problemgruppe” der'älteren und leistungsgeminderten Arbeitnehmer an. Diese Auswahl war von der Hypo­ these geleitet, daß ältere Arbeitnehmer, soweit sie langjährig unter be­

lastenden Arbeitsbedingungen tätig waren, Leistungseinbußen erfahren und daß daher das Unternehmen das Interesse an einer Weiterbeschäftigung verliert. Im Ergebnis läßt sich zeigen, daß die Qualität der tarifver-

traglichen Sicherung älterer Arbeitnehmer vielfach noch gering ist.

Punktuell negative Rückwirkungen sind gelegentlich nicht auszuschließen,

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30

lassen sich jedoch keinesfalls durch Verzicht auf Regelungen insgesamt vermeiden. Diese Ergebnisse werden derzeit zusammen mit Artikeln von externen Kooperationspartnern zu einem Buch "Ältere Arbeitnehmer zwi­ schen Unternehmensinteressen und Sozialpolitik " zusammengefaßt.

Mit den US-amerikanischen Senioritätsregeln wurde durch das Projektteam ein alternatives Sicherungssystem untersucht, das darauf abzielt, dem Management die Personalselektion, nach Kriterien von Leistungsvermögen und Leistungsbereitschaft gänzlich aus der Hand, zu nehmen. Entsprechend geringer ist auch die Notwendigkeit, des einzelnen Arbeitnehmers, sein Leistungsverhalten auf die Selektionspolitik des Managements abzustellen.

Weil Schutzregeln bei. älteren Arbeitnehmern vielfach durch Frühverren­

tungsprogramme unterlaufen werden, wurden überdies die gesetzliche Auf­ hebung solcher Zwangsverrentungen in den USA untersucht, die sich aus­

schließlich am kalendarischen Alter der Arbeitnehmer orientieren. Die geringe Wirkung dieses Gesetzes verweist darauf, daß ursächlich für die Probleme älterer Arbeitnehmer die Tatsache ist, daß auf vielen Arbeits­

plätzen eine Leistung abgefordert wird, die nicht für die Dauer des ge­

samten Arbeitslebens zu erbringen ist.

Arbeitsbedingte Belastungen und Gewerkschaftspolitik

In diesem Projektbereich werden betriebsnahe Verarbeitungsprozesse und Bewältigungsstrategien im Hinblick auf diejenigen gesundheitlichen und sozialen Belastungen der Arbeitnehmer untersucht, die durch technologische und arbeitsorganisatorische Rationalisierungsprozesse sowie durch be­

triebliche Lohn- und Leistungspolitiken entstehen. Im Vordergrund der Analyse von gewerkschaftlichen und/oder betrieblichen SchutzStrategien

stehen solche, die sich insbesondere auf die Einschränkung und Kontrolle leistungsintensivierender Arbeitsprozesse sowie auf die Festlegung von Mindestnormen zu Arbeitsinhalt, Qualifikation und.Lohn richten. Im Rahmen des Projektbereichs wurde der Absicherungstarifvertrag der IG Metall in Baden-Württemberg untersucht, mit der Zielsetzung, betriebliche Statusveränderungen (Abgruppierungen) als eine zentrale Folge betrieb­

licher Rationalisierungsprozesse sowie darauf bezogene Wahrnehmungs­

prozesse und Reaktionsformen der davon betroffenen Arbeitnehmer zu er­

fassen.

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Internationaler_Vergleich staatlicher_Maßnahmen im Bereich

"Humanisierung der Arbeitswert^

Der thematische Leitfaden dieses 2-phasigen Projektes sincT'die staatliche Gesetzgebung, die sich im weitesten Sinne mit "Humanisierung der Arbeit"

mit Ausnahme des traditionellen Feldes der Arbeitsschutzpolitik befaßt, die staatliche Subventionspolitik in diesem Bereich sowie Forschungsergeb­ nisse anderer Länder (Norwegen, Schweden, Großbritannien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, den USA und EG-Behörden). Den Abschluß der ersten Phase bildete eine internationale Konferenz (Febr. 1980) über die­

ses Thema.

In der zweiten Phase tritt die Untersuchung unterschiedlichster betrieb­

licher Experimente zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Vor­

dergrund.. Drei betriebliche Beispiele in drei Ländern, Volvo - Kalmar in Schweden, Harman International Industries in Bolivar, USA,und Lucas Aerospace in Bernly, Großbritannien, wurden zur näheren Betrachtung aus­ gewählt. Der rote Faden der Analyse und gleichzeitig das verbindende Glied für diese unterschiedlichen Versuche ist die Analyse der Erweiterung der Dispositionsmöglichkeiten für die dort beschäftigten Arbeiter.

Krankenstand der_Erwerbsbevölkerung_in_Berlin

Mit dieser Untersuchung soll der Einfluß struktureller Faktoren auf den regionalen Krankenstand der Erwerbsbevölkerung am Beispiel der Analyse des Berliner Krankenstandes-ermittelt werden, der im Vergleich zu dem Krankenstand anderer, vergleichbarer Regionen in der Bundesrepublik Deutschland (Hamburg und München) untersucht wird.

Im Vordergrund der Untersuchung- steht zunächst die Analyse demographischer Einflüsse auf den Berliner Krankenstand. Mit der Fragesteilühg , ob und inwieweit der von diesen Einflüssen bereinigte Berliner Krankenstand im Vergleich zuden Krankenständen in ausgewählten Großstädten des Bundes­

gebiets erhöht ist.

Nach diesem ersten Untersuchungsschritt sollen Ansätze zur Ursachen­ forschung durchgeführt werden. So_soll ermittelt werden, inwieweit ein möglicherweise erhöhter Krankenstand der Erwerbsbevölkerung in Berlin auf besondere regionale, in Berufs-, Betriebs- und Branchenstrukturen begründete Bedingungsfaktoren zurückzuführen ist.

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Zwischenbilanzierung der Humanisierung_des Arbeitslebens (HdA)-Programms des_BMFT_- Teilprojekt Umsetzung

In diesem Projekt werden die Mechanismen und Bedingungen, unter denen die Umsetzung von Erfahrungen und Ergebnissen aus Vorhaben erfolgen, die im Rahmen des HdA-Programms des BMFT gefördert werden, sowie die Umset­ zung des HdA-Programms untersucht. Hierbei werden Forschungsansätze aus der Arbeits- und Industriesoziologie, aus der Gewerkschaftsforschung, aus der politischen Soziologie und aus der Wissenschaftsforschung miteinan­ der verbunden, um Kriterien für eine zielgerichtete Weiterentwicklung von HdA-Förderungsstrategien zu erarbeiten. Aufgrund einer Analyse ein­ zelner geförderter Projekte und ihres Umfeldes ist im Projekt eine Klassifikation von Umsetzungsmechanismen und externen Umsetzungsbedin- gungen erarbeitet worden; darüber hinaus konnten erste Hypothesen zu deren Funktionsweise und Bedingungszusammenhängen formuliert werden.

Personaistand

Im Berichtsjahr 1980 waren neben dem Institutsdirektor im Schwerpunkt II folgende Mitarbeiter tätig:

12 planmäßige Wissenschaftler, 11 aus Projektmitteln finanzierte Wissenschaftler, 10 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter,

4 aus Projektmitteln finanzierte nichtwissenschaftliche

Mitarbeiter, 4 Doktoranden, 2 assoziierte Mitarbeiter, 7 Gastwissen­

schaftler.

Tagungen, Seminare, Workshops

Im Berichtszeitraum fanden folgende Tagungen (internationale Konferen­

zen, Seminare, Workshops) statt, die vom IIVG/SP II getragen wurden;

mehr als ein Drittel wurden von ausländischen Wissenschaftlern gelei­ tet: 1 internationale Konferenz, 21 Seminare und Workshops.

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Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit

Die bisherige Forschungsarbeit der Projekte des IIVG./SP II führte zu einem Kooperationsnetzwerk mit 76 (32 deutsch, 44 international) Forschungsinstituten, Hochschulen, staatlichen Instanzen, Einzelper­

sönlichkeiten und gesellschaftlichen Gruppierungen in der Bundesrepu blik, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Schweden, in der DDR und in den USA.

In den institutseigenen Veröffentlichungsreihen erschienen im Be­ richtsjahr bei SP II 22 Publikationen (preprint: 5; reprint: 2;

discussion papers: 15). Darüber hinaus veröffentlichten Mitarbeiter des IIVG/SP II Bücher in der WZB-Buchreihe sowie Artikel in ein­ schlägigen Fachzeitschriften.

(35)

34

INTERNATIONALES INSTITUT FÜR UMWELT UND GESELLSCHAFT (IIUG)

Inhaltliches Ziel der Forschungsarbeit des Instituts ist es, durch anwendungsorientierte internationale und interdisziplinäre empirische Forschung im Bereich der Sozialwissenschaften einen signifikanten Beitrag zur Vermehrung der empirisch gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse im Beziehungsfeld "Soziales System und physische Umwelt" zu leisten, narni. t- sollen die Arbeiten des Instituts sowohl zur Deckung des erheb­ lichen Nachholbedarfs an Forschung auf diesem Gebiet beitragen als auch Grundlagen für eine "bessere" Umweltpolitik im Interesse von Entschei­

dungsträgem und Betroffenen bereitstellen.

Das Institut konnte die 1976 begonnene und in seinem mittel- und lang­

fristigen Arbeitsprogramm festgelegte Forschungsarbeit 1980 erfolgreich

fortsetzen. Nach, der Berufung des ersten Direktors, Prof. Dr. Meinolf Dierkes zum Präsidenten des Wissenschaftszentrums wurde im September 1980 Dr. Hans- Joachim Fietkau zum kommissarischen Direktor berufen, um die Forschungs­

arbeit verantwortlich bis zum Abschluss der Berufungsverhandlungen mit einem neuen Direktor weiterzuführen.

Umweltpolitik

Auch im Berichtsjahr 1980 blieb das im Januar 1977 dem Kuratorium des Wissenschaftszentrums vorgelegte Forschungsprogramm verbindlich. Es umfasst die folgenden Aufgabenfelder:

1) Adressaten der Umweltpolitik: Einstellungen, Verhaltensweisen, Reaktionen

2) Umweltpolitik: Ziele, Instrumente, Wirkungen

3) Umweltpolitik: Technologische Aspekte und internationale Entwicklung Im ersten Aufgabenfeld des Institutsprogramms sollen Einstellungen, Verhaltensweisen und Reaktionen der Adressaten der Umweltpolitik

analysiert und anwendungsorientierte Kenntnisse für die umweltpolitische Praxis gewonnen werden.

Innerhalb des Forschungsgebietes "Umweltbewußtsein: Verbreitung, Entwicklung und politische Bedeutung" dieses Schwerpunktes wurden die Forschungsaktivitäten zur Erfassung ökologischer Wertvorstellungen in westlichen Industrienationen im Jahre 1980 deutlich ausgeweitet.

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Erstmalig fanden Repräsentativerhebungen mit dem vom IIUG entwickelten Meßverfahren in England, den USA und der Bundesrepublik Deutschland auf repräsentativer Ebene statt. Hinsichtlich der methodischen Standards der Erhebung und der Vergleichbarkeit der Befunde im internationalen Raum liegen weltweit keine analogen Datensätze vor.

Weiter wurde 1980 ein Forschungprojekt zu dem Thema "Umweltinformation in der Landwirtschaft" abgeschlossen. Hier wurden ökologische Wert­

vorstellungen von Landwirten in der Bundesrepublik Deutschland unter­ sucht .

DastForschungsgebiet "Konsum und Umwelt" war im Berichtsjahr 1980 mit den folgenden'Arbeiten befasst:

- Abschluß der in den Jahren 1978/79 durchgeführten Pilotsüudien in den Bereichen Energie, Abfall sowie Freizeit und Tourismus;

- Datenerhebung für dae Projekt "Environmental Impacts of Consumption Styles";

- konzeptionelle und organisatorische Vorbereitung, der 'multinationalen Studie "Consumer Energy Conservation Policies", Etablierung nationaler Teams und Beginn der Arbeiten in Holland und der Bundesrepublik

Deutschland;

- weiterer Ausbau der Bibliographie und des Archivs "Consumer Energy Research".

Im Forschungsgebiet "Umwelt und Unternehmen" wurden das Projekt

"Unternehmensverhalten im Umweltschutz" sowie das vom Umweltbundesamt mi hw1tarst.iit.2tfi Projekt "Sektorale und regionale Wirkungen der Umwelt­

schutz-Industrie" abgeschlossen.

Im Rahmen des Projektes "Umweltschutz als Determinante industrieller Standortentscheidungen" wurde die Ausarbeitung der Studie über

"Tndustrieverlagerungen in Entwicklungsländer aus Umweltschutzgründen"

fortgesetzt. Darüber hinaus konnten die Feldarbeiten für je drei Fall­

studien industrieller Standortentscheidungen in der Bundesrepublik Deutschland und in Frankreich abgeschlossen werden.

Im zweiten Aufgabenfeld werden Ziele, Instrumente, Wirkungen der

Umweltpolitik analysiert. Dabei wurde innerhalb des Forschungsgebietes .

"Umweltqualität. - Indikatoren und Normen" das theoretische Konzept für das Projekt "Soziale Umweltqualität" fertiggestellt, eine Methodologie ausgearbeitet sowie ein Satz zu ermittelnder Indikatoren definiert und

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36

das Erhebungsinstrumentarium festgelegt. Die empirischen Untersuchungen • fanden zwischen September und Dezember 1980 statt. In demselben For­

schungsgebiet war das Instrument der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), ein formales Verfahren zur Kontrolle öffentlicher Maßnahmen im Hinblick auf ihre Umweltauswirkungen, Thema weiterer Projekte. Das 1980 beendete Projekt "Umweltqualitätsziele und Straßenpolitik: Eine vergleichende Analyse von Umweltverträglichkeitsprüfungen in den Vereinigten Staaten und in der Bundesrepublik Deutschland" hatte zum Ziel, am Beispiel der Femstraßenplanung in den USA und der Bundesrepublik Deutschland zu prüfen, inwieweit Planungsverfahren bei Zuhilfenahme einer UVP Umwelt­

gesichtspunkte in stärkerem Ausmaß integrieren als ohne UVP durch­ geführte Planungsmodelle.

In dem Forschungsgebiet "Instrumente der Umweltpolitik - Alternativen, Träger, Wirkungen" wurde beim Projekt "International vergleichende Analyse von Programmformulierungs- und Implementationsprozessen in der Luftreinhaltepolitik (SO^) von EG-Staaten und der Schweiz" nach

Abschluss konzeptioneller Vorarbeiten und Pilotstudien im Sommer. 1980 die Hauptuntersuchung-begonnen. Ende 1980 standen die verschiedenen nationalen Teams ungefähr in der Mitte ihrer Arbeiten. Die Endberichte der Länderstudien liegen voraussichtlich im Herbst 1981 vor; der

gesamte Abschlußbericht soll Mitte 1982 fertiggestellt sein.

Das Projekt "Umweltpolitik und Verteilung", zugehörig dem Forschungs­

gebiet "Utoweltpolitik und andere gesellschaftliche Ziele - Harmonien und Konflikte", widmete sich einer wesentlichen Konfliktdimension der Umweltpolitik im gesamtwirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Rahmen. Die Ergebnisse deuten auf weitgehend aneutrale Wirkungen der Umweltpolitik auf die Verteilung hin, für deren Korrektur entsprechende

Instrumente diskutiert und vorgeschlagen wurden. Ebenfalls auf ge­ samtgesellschaftliche Bezüge hin orientiert waren empirische Arbei­ ten über "Substitutionseffekte in öffentlichen Budgets", speziell dabei solche, die bei Ausweitung der Umweltschutzausgaben auftreten.

Erste Ergebnisse deuten auf interne infrastrukturelle Substitutions­

prozesse, wenn auch zwischen unterschiedlichen Teilbereichen, hin.

Im dritten Aufgabenfeld der Institutsarbeit werden Technologische Aspekte und internationale Entwicklungen der Umweltpolitik analysiert. Schwerpunkt der Arbeit ist,, die Voraussetzungen in der internationalen

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Kooperation bei der Beseitigung transnationaler und globaler Umwelt­ belastungen und ihre Konsequenzen zu untersuchen. Die Fragestellungen des Forschungsgebietes "Auswirkungen neuer Technologien auf die Umwelt- qualität" werden seit Februar 1980 exemplarisch durch das Projekt über

"Umweltpolitik in der VR China und technologische Entwicklung" kon­

kretisiert. Das Projekt wird im Jahr 1981 durch einen Abschlußbericht beendet. Ein weiteres Projekt beschäftigte sich, im Berichtsjahr mit der

"Risiko-Feststellung und dem. Risiko-Management". Forschungen in diesem Bereich gehen zurück auf eine im April 1979 in Berlin durchgeführte

Konferenz, die unter dem Titel stand: "Technological Risk: Its Perception and Handling in the European Community". Bedeutend war diese Konferenz, weil sie erstmals den Sozialwissenschaftlern gleichrangige Bedeutung neben den Politikern und Naturwissenschaftlern gab. Die Projektarbeit des Jahres 1980 hatte zum Ziel, ein konzeptionelles Raster für

"decision making" über technologische Gefahren zu entwickeln. Im Rahmen des Projekts ist für des Jahresende 1981 eine internationale Konferenz geplant.

Im Forschungsgebiet "Internationale Verflechtung und Interessen in der Umweltpolitik"wurden die ökonomischen Aspekte der Meeresnutzung untersucht. Im Mittelpunkt standen die voraussehbaren Ergebnisse der United National Conference on. the Law of the Sea (UNCLOS) in bezug auf das Management der Fischerei, das Meeresbergbaus und Umweltschutzes.

Über erste Ergebnisse des Projekts wird 1981 berichtet werden.

Personalstand

Das IIUG verfügte 198o über 19 im Stellenplan ausgewiesene Wissen­

schaftler-Stellen (Inkl. Direktor), sowie über 7 Nichtwissenschaftler.

Im Berichtsjahr arbeiteten außerdem 5 Gastwissenschaftler mit. Zum wissenschaftlichen Mitarbeiterstab gehörte darüber hinaus 1 Doktorand. ,

Publikationen

Im IIUG wurden im Jahre 198o 22 Titel in der Preprint-Reihe und 5 Bücher publiziert.

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Konferenzen und. Seminare

Im Berichtsjahr organisierte das Institut insgesamt 2 Konferenzen, 3 Workshops und 17 Seminare.

Kooperationspartner

Die Kontakte konnten 1980 im- nationalen und internationalen Raum inten siviert und zum Teil erweitert werden. Das IIUG arbeitete im Berichts­

jahr mit etwa 40 Universitäten, Instituten und übernationalen wissen­ schaftlichen Einrichtungen zusammen.

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