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Komponenten von Transportmanagementsystemen für Zuckerrüben

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Academic year: 2022

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TRANS PORT UND U MS C H LAG

Heiner Hoogen, Sonn

Komponenten von

Transportmanagementsystemen für Zuckerrüben

Praxisreife Transportmanagement­

systeme für Zuckerrüben werden zur Zeit noch nicht angeboten. Für Teilbereiche wird daher in den beteiligten Betrieben immer auf In­

sellösungen zurückgegriffen. Nach­

folgend werden die Schlüsselkom­

ponenten eines Transportmanage­

mentsystems für Zuckerrüben vorgestellt und darüber hinaus Nutzen und Zusammenhänge eines solchen Systems

beschrieben.

1

I

tekampagne große Massen an Zuckerrü­n Deutschland müssen während der Ern­

ben ( 1 996: 26064 1 3 5 t [ 1 6]) termingerecht und kostengünstig zu den Zuckerfabriken transportiert werden. Die Konzentration der Zuckerfabriken ( 1 994: 4 1 [ 1 0] ; 1 996: 36 [ 1 6]) führt zu immer größeren Massen pro Fabrik ( 1 996: Tagesverarbeitung von 0 8694 t [ 1 6] ; max. 1 6500 t [7]), zunehmenden Transportentfernungen und längeren Verar­

beitungskampagnen ( 1 996:0 84 d; max. 1 08 d; min. 64 d [ 1 6]). Vor allem aufgrund der zunehmenden Transportentfernungen hat die Selbstanfuhr mit Traktor von 26, 1 % ( 1 994) [9] auf 1 8,2% ( 1 996) [ 1 0] abgenom­

men, während der Anteil der bäuerlich orga-

- PC - Software - Datenmodem

- Betriebsfunk - Bündelfunk Kommunikationsmedium - MODACOM

1

Fahrzeug

D ipl.-lng. agr. Heiner Hoogen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter a m I nstitut für Landtechnik (Direktor Prof. Dr.-lng. Kari-Hans Kromer). Nussallee 5, 531 1 5 Bonn, e-mail:landtechnik@un i-bonn.de

Schl üsselwörter

Transport, Information, Datentransfer

Keywords

Transport, information, data transfer

Literaturhinweise sind vom Verlag unter LT 99 1 1 7 erhältlich oder unter http://www.landwirtschaftsver­

l a g. c om/1 a ndte c h/1 o c a 1/flite ratu r.htm ab rufb a r.

22

- GSM

- Satellitenkommunikation

- Bordcomputer - Software

- (d)GPS-Empfänger - Datenschnittstelle Bild 1: Kommunikationssysteme Fig. 1: Communication systems

nisierten Gemeinschaftsabfuhr ebenso wie der Anteil der Speditionen zugenommen ha­

ben. Trotz dieser Entwicklung muss bei der Zuckerrübenlogistik weiterhin eine große Anzahl von Transportfahrzeugen mit unter­

schiedlichen Kenndaten gemanagt werden.

Die Umstellung auf minimale Lagermengen innerhalb der Zuckerfabrik bedingt die Si­

cherung der Rohstoffverfügbarkeit in der richtigen Menge, zm richtigen Zeit, in best­

möglicher Qualität und die Synchronisation

verschiedener Prozesse. Der zur Zeit noch nicht vorhandene durchgängige Informati­

onsfluss von der Ernte bis zm Verarbeitung behindert die schnelle und sichere Planung, Überwachung, Steuerung und Fakturierung des Rübentransportes.

Um diese Probleme zu lösen, benötigt der sich immer stärker durchsetzende organi­

siette überbetriebliche Rübentransport ein Transportmanagementsystem.

Aufbau eines Transportmanagementsys­

tems für Zuckerrüben

Das Transportmanagementsystem (Logis­

tikmanagementsystem) stellt die Verbindtmg zwischen Information, Masse und Flotte her.

Zur Verwirklichung dieses Ziels ist es not­

wendig, zwischen den Transportfahrzeugen, den Ladegeräten und der Zentrale schnell und sicher zu kommunizieren und zwar im­

mer dann, wetm Bedarf besteht. Für die Kommunikation stehen derzeit in Deutsch­

land folgende Systeme [ 12] zur Verfügung (Bild 1):

Betriebsfunk:

Seit 40 Jahren gibt es den sogenannten Be­

triebsfunk, deren Kapazitäten sind jedoch erschöpft und auch die Technik ist nicht mehr zeitgemäß [ 1 2] .

Bünde/funk:

Bünde1fook ist die Weiterentwicklung des Betriebsfunks. Nutzern von Bündelfunk steht ein ganzes "Bündel" von Kanälen zur Verftigung. Er bietet höhere Kapazitäten und dem Benutzer wird kurzfristig -rund eine Minute - ein bestimmter Kanal zugeordnet.

Das System (Reichweite 1 00 bis 1 20 km Durchmesser [6]) bringt schnellen Verbin­

dungsaufbau und störungsfreie Sprechzeit [ 1 2] , Zugang zum Telefon oder Datenüber­

tragung direkt in den Betriebs-PC. Man braucht auch keine eigene, ortsfeste Fook­

station, sondern nur Endgeräte.

MODACOM:

MODACOM ist der Datenfunkdienst der Te­

lekom für häufige, qualitativ hochwertige

54. Jahrgang LANDTECH N I K 1/99

(2)

- Planungssicherheit t

- Datensicherheit t

- manueller Aufwand �

Zuckerfabrik - Personal- und Transportkosten � Faktoreinsatz

I

Vorteile - eingesetzte Transportkapazität �

- Transportleistung t

Energie - - -·

...

Masse -+ TRANSPORT-

Information ----.. MANAGEMENT-

- Verkehrsbelastung � - Umweltbelastung �

- Fahrzeugposition ist bekannt SYSTEM

- flexible Tourenplanung - Fahrzeugdiagnose (check-up) Landwirt

Lohnunternehmer Spediteur

Dispositions- - Fahrerkontrolle (Fahrweise) zentrale

- Fuhrpark überwachen/verwalten - Meldung bei technischem Defekt - Meldung bei Unfall

Bild 2: Transportmanagement-System für Zuckerrüben Fig. 2: Transport management system for sugar beets

Übertragung von kleinen Datenmengen und Statusmeldungen im gewerblichen Bereich [5]. Über ein Funkterminal ist das Fahrzeug hier online mit dem PC des Disponenten ver­

bunden, der seinerseits wiederum per Datex­

p an das MODACOM-Netz angeschlossen ist. Datex P ist damit im "gemischten Kom­

munikationsfuhrpark" die Schnittstelle zu den Fahrzeugen. Die wirklich übertragenen Nachrichteninhalte werden nach Datenmen­

ge und nicht nach Zeit abgerechnet. Zusätz­

lich gibt es eine MODACOM-Box, die Da­

ten speichert, falls der Empfänger gerade nicht erreichbar oder ausgeschaltet ist. Bei wieder hergestellter Empfangsbereitschaft werden die Daten automatisch zum Fahr­

zeug übertragen [5]. MODACOM ist ideal für Fuhrparks, die schnell und zuverlässig Daten aller Art vermitteln wollen [ 1 2] .

GSM:

GSM (Global System for Mobile Communi­

cation) ist ein Standard für Mobilfunknetze, der sich vor allem auf Europa konzentriert und trotz seiner Akzeptanz keineswegs welt­

weit verbreitet ist [ 1 ] . Bei einem Trans­

portmanagementsystem benötigt man zum Datentransfer ein GSM-Telefon mit Daten­

modul [ 1 1 ] .

Satellitenkommunikation:

Im internationalen Verkehr ist Kommunika­

tion derzeit nur über Satellit möglich [5] . Weltweiten digitalen Datenaustausch in bei­

den Richtungen gestatten die Kommunikati­

onssysteme Jnmarsat. Service-Provider des Imnarsat-Dienstes ist die Telekom [ 1 2]. Ein europaweites satellitengestütztes Datetmetz zur Kommunikation läuft über Eutelsat [ 1 3 ] . Europaweite Ortung (GPS) und Übertragung von Text und Daten ist mit beiden Systemen möglich [ 1 2] . Das System ORBCOM hat 1 99 8 den Endausbau erreicht und wird in Europa über Mobile Communication Servi­

ces (MCS) vermarktet [4].

54. J a h rgang LANDTECHNIK 1/99

Endgeräte

Zusätzlich zum Übertragungsdienst benötigt man allerdings Endgeräte, mit denen die Da­

ten erfasst, übertragen und empfangen wer­

den können sowie Geräte zur Gewinnung und Auswertung der Daten [5]:

(d)GPS für den LKW und die Ladegeräte,

Bordcomputer für den LKW und die Lade­

geräte,

elektronisches Managementsystem in der Zentrale mit PC, Software und Modem.

Der Bordcomputer einschließlich (d)GPS­

Empfänger erhält ein Progranm1, das die Po­

sitionsdaten entweder manuell oder automa­

tisch an eine definierte Adresse schickt und zugleich die Kommunikation mit der Zentra­

le ermöglicht, wo das Transportmanage­

mentsystem auf einem PC läuft. Es gestattet, mit dem Fahrzeug zu kommunizieren, Mel­

dungen auf dem Bildschirm anzuzeigen und vordefinierte Nachrichten vorzuhalten oder einzugeben. Weiterhin lässt sich die Position des Fahrzeugs abrufen und auf einer Karte anzeigen. Durch digitalisierte Karten mit in­

tegrierten Verkehrsverbindungen, die über den Rechner der Fuhrparkzentrale abgeru­

fen werden, lassen sich schnell weniger stark befahrene Ausweichstrecken finden oder Wegbeschreibungen durchgeben [ 1 3 ] . Stau­

meldungen und die flexible Routenplanung werden von dem Leitstandsrechner berück­

sichtigt und durchgeführt.

Neben diesen Grundkomponenten eines Transportmanagementsystems gibt es auch einige weitere Ausbaustufen:

Bereits möglich ist die Kontrolle des tech­

nischen Zustands von Bremsen, Motor und anderen Fahrzeugteilen von der Leitstelle aus (check-up) [ 1 3 ] . Über Sensoren können Fahrgeschwindigkeiten und Schaltvorgänge gemessen und mit dem Bordcomputer auf­

gezeichnet werden. Die ständige Erfassung der Fahrzeugbetriebsdaten ermöglicht eine wirtschaftliche und umweltfreundliche

Fahrweise [ 1 5 ] . Dies kann man mit einem Prämiensystem flir umweltbewusstes Fahren kombinieren. Der Bordcomputer benotet die Fahrweise und errechnet die Prämie für um­

weltbewusstes Fahren. Weiterhin kann ein Unfallschreiber integriert werden, der die je­

weils letzten drei Minuten der letzten beiden Fahrstrecken aufzeichnet. In Amerika ver­

zeichnen Fuhrparks, die mit diesen Kompo­

nenten ausgestattet sind, weniger Unfälle, geringere Reparaturanfälligkeit sowie eine Treibstoffersparnis von bis zu 1 0% [ 1 5] .

Bei technischen Defekten oder Unfällen werden automatisch Meldungen abgegeben [3]. Die Dispositionszentrale verfügt damit über alle wichtigen Informationen für das Schadensmanagement Der Disponent kann sofort reagieren und beispielsweise einen Kunden über die Verzögerung informieren, einen Werkstatttermin oder ein Ersatzfahr­

zeug organisieren. Die Meldedaten bieten auch die Grundlage für ein effektives Scha­

denscontrolling.

Vorteile eines Transport­

managementsystems

Die Zielsetzung einer effektiven Flotten­

steuerung besteht in einer flexiblen Routen­

planung, einer Reduzierung von Verkehrs­

und Umweltbelastung sowie der Kosten­

senkung [5] (Bild 2). Eine Menge manuellen Aufwands entfällt, zum Beispiel das Schrei­

ben der Fahrtberichte, Notieren von An­

fangs- und Abfahrtszeiten, gefahrene Kilo­

meter, die Auswertung der Diagrammschei­

ben (falls vorhanden) oder die Erfassung von Daten für die Errechnung einer Fahrerprä­

mie [ 14]. Weitere Vorteile sind:

Steigerung der Planungs- und Datensicher­

heit

Reduzierung der Transport- und Personal- kosten [2],

Einsparung an Transportkapazität [ 1 1],

Steigerung der Transportleistungen [2],

Fahrzeugposition ist bekannt [5],

Überwachung und Verwaltung des Fuhr- parks.

Die Vorteile des direkten Informationsaus­

stausches zwischen Fahrer (LKW oder La­

degerät) und Zentrale sowie des Datenaus­

tausches zwischen Fahrzeugen und einer oder mehreren zentralen Stellen sind [5]:

Fahrzeuge sind schneller ftir neue Aufga­

ben vetfügbar,

in gleicher Zeit können längere Fahr- strecken zurückgelegt werden,

Gesamttransportleistung steigt,

Fahrzeugortung und -Überwachung,

Kosten für die Kommunikation können durch Einsparung an Standzeit und längere Transportstrecken erwirtschaftet werden.

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