A-1577 Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 23, 6. Juni 1997 (61)
V A R I A WIRTSCHAFT
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) in Köln wurde wieder- holt mit der Frage konfron- tiert, welche Unternehmens- beratungen auf die Analyse und Organisation von Arzt- praxen spezialisiert sind.
Deshalb hat sich das ZI ent- schlossen, nach einem stan- dardisierten Verfahren Infor- mationen über Praxisberater zusammenzustellen, die we- sentliche Angaben zum Un- ternehmensprofil enthalten.
Dieses Profil gibt Anhalts- punkte zu den betriebswirt- schaftlichen und organisato- rischen Schwerpunkten so- wie den Erfahrungsberei- chen des jeweiligen Unter- nehmens. Das Register ent- hält ausschließlich Angaben über kommerziell tätige Pra- xisberater. Die Praxisberater der Kassenärztlichen Verei- nigungen sind darin nicht enthalten, weil diese nicht im Wettbewerb stehen.
In das Register wird jede Organisation aufgenommen, die einen Standardfrage- bogen des Zentralinstituts zum Unternehmensprofil vollständig beantwortet und sich mit der Speicherung und der Weitergabe
dieser Daten an ratsuchende Ärzte einver- standen er- klärt. Die An- gaben in den Unternehmens- profilen sind also Selbstan- gaben der ein- zelnen Firmen.
Mit der Auf- nahme in das Register ist kei- ne qualitative Bewertung ver- bunden, so daß man auch nicht davon ausge- hen kann, daß
mit der Aufführung eines Be- raters im Register eine Emp- fehlung verbunden ist. Da das Register zum jeweiligen Her- ausgabezeitpunkt immer nur die Berater umfassen kann, die um eine Aufnahme nach- gesucht haben, kann es sich dabei nicht um eine vollstän- dige Übersicht handeln. Ärz- tinnen und Ärzte, die das Re- gister nutzen, und Berater, die aufgenommen werden möchten, können sich an fol- gende Adresse wenden:
Zentralinstitut für die kas- senärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutsch- land, Herbert-Lewin-Straße 5, 50931 Köln, Dipl.-Volks- wirtin Maria Rita Meye, Tele- fon 02 21/40 05-1 23, Fax
40 80 55. EB
Erfolgreiches Jahr für
APO-Bank
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank hat im Ge- schäftsjahr 1996 den expansi- ven Kurs fortgesetzt. Die Bi- lanzsumme erhöhte sich um 3,5 Milliarden DM (14,6 Prozent)
auf 25,46 Milliarden DM. Trä- ger des Wachstums war die als sehr lebhaft bezeichnete Inan- spruchnahme des Finanzie- rungs-Know-how. Die Zahl der Existenzgründungen blieb auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Gleichzeitig er- wies sich die Nachfrage nach Baufinanzierungen zuneh- mend als expansiv. Die Neu- ausleihungen, die die tatsäch- liche Kreditleistung zum Aus- druck bringen, übertrafen mit 3,9 Milliarden DM den bishe- rigen Spitzenwert des Vorjah- res. Bilanziell kommt die Ausweitung der Kundenkre- dite in einem Zuwachs um 16,4 Prozent auf 17 Milliar-
den DM zum Ausdruck. Dem stehen auf der Passivseite Kundeneinlagen in Höhe von 19 Milliarden DM bei einem Anstieg um 1,4 Milliarden DM gegenüber.
In der Ergebnisrechnung hat die Bank die Werte des Vorjahres erneut übertroffen.
Ein sehr zufriedenstellendes Geschäftsergebnis ermögli- che somit, heißt es in einer Pressemitteilung, die volle vorsorgliche Abdeckung aller absehbaren Risiken aus der Geschäftstätigkeit, die erfor- derliche Stärkung des Eigen- kapitals sowie die Ausschüt- tung einer angemessenen
Dividende. EB
Die Arztpraxis als Unternehmen
Wer als Praxisberater tätig ist
Aktien-Infos im Internet
Sparer und Anleger, die Fragen zum Thema Aktien haben, können sich jetzt via Internet informieren.
Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) in Frankfurt am Main hat unter der Adresse http://www.dai.de einen spe- ziellen Service eingerichtet, der unter anderem viel Wis- senswertes für Börseneinstei- ger enthält. Nutzer dieser Sei- ten haben auch die Möglich- keit, ihre Fragen und Anre- gungen direkt an die Mitar- beiter des DAI zu richten.
Zum Kernstück des An- gebots gehört ein Glos- sar, das in verständlichem Deutsch die wichtigsten Fachbegriffe der Börsenspra- che erklärt – von „Ad-hoc- Publiziät“ bis „Zusatzakti- en“. Eine weitere Seite ent- hält das DAI-Rendite-Drei- eck, dem die Renditen deut- scher Aktien für alle Zeiträu- me seit 1954 entnommen werden können. Darüber hinaus informiert das DAI über die Arbeit sowie über die Veröffentlichungen des Institutes. Einige dieser Pu- blikationen, etwa die neue Broschüre „Alles über Akti- en“, können via e-mail ko- stenlos abgerufen werden.
In Zukunft will das DAI sein Internet-Angebot noch erheblich erweitern. Geplant
ist ein umfassendes Informa- tionssystem, das die Anleger unentgeltlich mit Aktienkur- sen, Unternehmensdaten und Ad-hoc-Meldungen der bör- sennotierten Gesellschaften
versorgt. PER
Bereitschaft ist keine Leistung
Zuschläge für Sonn- und Feiertagsarbeit bleiben bei der Einkommensteuer steu- erfrei. Erhält aber etwa ein Arzt eine Entschädigung für die Rufbereitschaft und obendrein einen Zuschlag, weil sie auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, müssen die Be- züge voll versteuert werden (Schleswig-Holsteinisches Fi- nanzgericht, Az.: II 567/93).
Darauf hat kürzlich die
„Wirtschaftswoche“ hinge- wiesen.
Die Finanzrichter begrün- den danach ihre Entschei- dung damit, daß nur Zuschlä- ge für tatsächlich geleistete Arbeit steuerfrei seien. Die reine Rufbereitschaft stelle jedoch keine Arbeitsleistung dar. Dies gelte grundsätzlich auch bei Zuschlägen für den Bereitschaftsdienst. We- gen grundsätzlicher Bedeu- tung dieser Entscheidung wurde die Revision beim Bundesfinanzhof zugelassen.
(Az.: VI R 64/96) EB
© Reinhold Löffler