• Keine Ergebnisse gefunden

Lichtblick in der chemischen Unkrautbekämpfung bei Nüsslisalat

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Lichtblick in der chemischen Unkrautbekämpfung bei Nüsslisalat"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Extension Gemüsebau

Lichtblick in der chemischen Unkrautbekämpfung bei Nüsslisalat

Auszug aus Gemüsebau-Info Nr.02/2010 | 23.02.2010

Patoran (Metobromuron) ist in der Schweiz wie in ganz Europa ausverkauft. Es war während Jahren das einzige bei Nüsslisalat im Vorauflauf bewilligte Herbizid. Patoran hat seine Bewilligung im Rahmen der Reevaluation der alten Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln in der gesamten EU verloren. In der Schweiz dürfen auf den Gemüsebaubetrieben vorhandene Rest-bestände des bis 2008 bewilligten Patorans (wasserdispergierbares Pulver, Firma Syngenta) noch bis 31.07.2011 in Nüsslisalat eingesetzt werden.

Beschränkte Herbizidtoleranz von Nüssli- salat

Angesichts der seit Jahren in ganz Europa unsicheren Zu- kunft von Patoran intensivierte ACW vor fünf Jahren die Akti- vitäten auf dem Gebiete der Wirksamkeits- und Verträglich- keitsprüfung von Herbiziden bei gesätem Nüsslisalat. Im Rahmen von breit angelegten Untersuchungen zur Kulturver- träglichkeit fiel die allgemein hohe Empfindlichkeit von Nüss- lisalat gegenüber den meisten geprüften Wirkstoffen auf. Un- ter den wenigen halbwegs kulturverträglichen Herbiziden er- wies sich einzig das mit dem Wirkstoff Metobromuron che- misch und wirkungsmässig nahe verwandte Linuron als be- dingt geeignet.

Linuron als Kompromisslösung

In einer zweiten Versuchsphase galt es, die Einsatzstrategie (Aufwandmenge, Einsatzzeitpunkt, Bewässerung) für Linuron in Nüsslisalat im Hinblick auf die Kulturverträglichkeit weiter zu optimieren. In den zahlreich angelegten Feldversuchen stellte sich heraus, dass eine Aufwandmenge von 1 kg/ha ei- nes Linuron-Präparates (47.5% Linuron) je nach Standort und Witterungsbedingungen zu einer sichtbaren Ausdünnung des Nüsslisalat-Bestandes führen kann. Bei einer zurückhalten- den Dosierung von 0.5 kg/ha waren hingegen keine negati- ven Effekte auf die Kulturentwicklung nachzuweisen (vgl.

Abb. 1 und 2). Die Unkrautwirkung war bei Sommer- und Herbstsaaten trotz der deutlich verminderten Aufwandmenge ausreichend bis gut. Linuron weist wie Metobromuron eine Wirkungsschwäche gegenüber Ehrenpreisarten auf.

Je nach Unkrautspektrum können in frühen Saaten mit einer langsamen Anfangsentwicklung dennoch Verunkrautungs- probleme auftreten. Im Frühjahr erfasst Linuron im Niedrigdo- sierungsverfahren die Vogelmiere nur teilweise. Auf Flächen mit einem starken Druck dieses Unkrautes sind daher in ge- säten Frühkulturen trotz des Herbizideinsatzes Ernteer- schwernisse möglich.

Autoren: Reto Neuweiler und Jürgen Krauss

Abb. 1: Verunkrautung einer unbehandelten Nüsslisalat-Kontrollpar- zelle (Foto: R. Neuweiler, ACW).

Abb. 2: Nahezu unkrautfreie Nüssliparzelle nach Behandlung mit 0.5 kg/ha eines Linuron-Produktes. (Foto: R. Neuweiler, ACW).

(2)

Auszug Gemüsebauinfo ¦ 23.02.2010 2/2

Die Anwendungsbedingungen bestimmen die Verträglichkeit

Wie bei anderen Säkulturen hängt die Verträglichkeit von Bo- denherbiziden auch bei Nüsslisalat stark davon ab, wie tief das Saatgut abgelegt wird. Es ist daher eine gleichmässige Aussaattiefe von mindestens 1 cm einzuhalten.

Erfahrungsgemäss reagieren flach gesäte Gemüsearten auf leichten Böden empfindlich auf nicht ausreichend an der Bo- densubstanz gebundene, sich grösstenteils noch in Lösung befindende Bodenherbizide. Wird das Herbizid erst einige Tage nach der Saat - also während der Quellung und Kei- mung des Saatgutes angewendet, besteht ein erhöhtes Schadensrisiko.

So führte auch der Einsatz von Linuron erst 2 bis 4 Tage nach der Saat des Nüsslisalates in einigen Feldversuchen zu einer Ausdünnung des Bestandes. Um Kulturschäden dieser

Art zu verhindern, muss die Anwendung von Linuron unmit- telbar nach der Saat auf das rückverfestigte Saatbett erfol- gen. Damit der Herbizidfilm möglichst rasch antrocknen kann, darf nicht auf nassen Boden behandelt werden. Nach einem Tag kann erstmals zurückhaltend mit einer Gabe von maxi- mal 5 mm bewässert werden.

Linturon und Linutop neu bewilligt

Ab der Anbausaison 2010 sind in der Schweiz die Flüssig- formulierungen Linturon der Firma Omya und Linutop der Firma Stähler (beide Produkte 450 g Linuron /l) in gesätem Nüsslisalat zugelassen. Beide Präparate sind im Vorauflauf unmittelbar nach der Saat mit einer Aufwandmenge von 0.5 l/ha bewilligt. Bei Nüsslisalat handelt es sich um eine erhöht herbizidempfindliche Gemüseart. Die Anwendungshinweise sind daher konsequent einzuhalten, um das Kulturrisiko auf ein Minimum zu beschränken.

Herausgeber

Extension Gemüsebau, Forschungsanstalt Agroscope Changins- Wädenswil ACW

www.agroscope.ch Copyright

Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW Nachdruck mit Quellenangabe erlaubt.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Es war 10.00 Uhr (Sommerzeit), und die Schlangen hatten deutlich ihre optimale Körpertempera- tur noch nicht erreicht, denn sie ließen sich ungestört mindestens

(e) Zeigen Sie, dass die Theorie des dreidimensionalen harmonische Oszillators aus Aufgabe 19 als dreifaches Tensorprodukt von der des eindimensionalen harmonischen

Auch bei gesätem Rucola waren die Erfahrungen mit Napro- pamid, das unmittelbar nach der Saat eingesetzt wurde, be- züglich Kulturverträglichkeit durchwegs positiv. Durch

Pour les combinaisons en prélevée, il s’est avéré, dans de nombreux essais, que be- aucoup de mauvaises herbes sont aussi en train de germer lorsque les carottes se trouvent au

Bei sehr hoher Stickstoffversorgung waren nach dem Winter 2009/10 ein höherer Fusariumbefall sowie nach dem Winter 2010/11 eine stärkere Auswinterung

• Raufutter sind ungeeignet für die menschliche Ernährung... Warum mit

Aussi pour l’indice d’efficacité - kg ECM / kg de fourrage ingéré - aucune différence a pu être détectée. • Des écarts du comportement d’ingestion ont pu être

über dem Flammrohrkessel einen kürzeren Heizrohrkessel anordnete und beide durch etwa 500 bis 600 mm weite Stutzen mit- einander in Verbindung brachte, so daß nur ein Dampfraum