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ZELLULÄRER IMMUNSTATUS. Das weiße Blutbild gibt Aufschluss über den Zustand des Immunsystems

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Academic year: 2022

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ZELLULÄRER IMMUNSTATUS

Das weiße Blutbild gibt Aufschluss über den Zustand des Immunsystems

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Weiße Blutkörperchen liefern Hinweise auf Störungen des Immunsystems

Die Verteidigung des Organismus gegen Angreifer wird von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) übernommen, die in gewis- ser Hinsicht die schweren Geschütze des Immunsystems darstellen. Mit fein aufei- nander abgestimmten Prozessen wehren sie Infektionserreger aus der Umwelt wie Bakterien und Viren sowie (tumorös) ent- artete Zellen innerhalb des Körpers ab.

Selbst kleinste Ungleichgewichte inner- halb des Immunsystems äußern sich durch unterschiedliche Symptome, z.B.

allgemeines Unwohlsein, erhöhte Infektan- fälligkeit, entzündliche oder allergische Re- aktionen.

Bei der Bestimmung des zellulären Im- munstatus werden die verschiedenen Leukozytenarten im Blut unterschieden – nämlich Monozyten, Granulozyten und Lymphozyten. Sie alle erfüllen wichtige Funktionen bei der zellulären Immunant- wort.

Besonders aufschlussreich für die Beurtei- lung des Immunstatus sind neben ihrem Aktivierungszustand auch deren jeweilige Anteile innerhalb einer Stichprobe.

Jede Lymphozytenart erfüllt spezielle Aufgaben

Lymphozyten werden anhand ihrer Ober- flächenproteine in weitere spezialisierte

Untergruppen klassifiziert: Dabei machen T-Lymphozyten (T-Zellen) mit 60 bis 75 % den größten Teil der Gesamtlymphozyten aus, gefolgt von natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) mit 10 bis 20 % und B-Lym- phozyten (B-Zellen), die sich auf etwa 5 bis 15 % beziffern.

T-Lymphozyten

Zur Gruppe der T-Lymphozyten zählen T-Helferzellen (CD-4-T-Zellen), T-Sup- pressorzellen (CD-8-Zellen) und T-Killer- zellen (Large Granular Lymphocytes = LGL-Zellen).

• CD-4-T-Zellen stehen am Anfang der erworbenen zellulären Immunantwort.

Nachdem sie Erreger-Antigene entlarvt haben, setzen sie Botenstoffe (Zytokine) frei, die weitere Immunzellen aktivieren.

• CD-8-T-Zellen sind für die Erkennung und Abwehr von Erregern innerhalb der körpereigenen Zellen zuständig. Außer- dem erkennt diese Untergruppe der T- Lymphozyten Tumorzellen an soge- nannten Tumorantigenen, die auf der Zelloberfläche sitzen.

• LGL-Zellen erkennen veränderte Kör- perzellen (z.B. Tumorzellen oder solche, in die sich Krankheitserreger wie Bakte- rien oder Viren eingenistet haben) und zerstören diese im Anschluss daran.

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B-Lymphozyten

Die von den T-Helferzellen ausgeschütte- ten Zytokine regen die B-Zellen zur Bil- dung von Plasmazellen an. Diese Plasma- zellen produzieren wiederum Antikörper (Immunglobuline), die an der Oberfläche von infektiösen Erregern und infizierten Zellen andocken. Dadurch neutralisieren sie Krankheitserreger und markieren diese gleichzeitig als Ziel für natürliche Killerzel- len und Fresszellen (Phagozyten), die dann die Erreger beseitigen.

Natürliche Killerzellen

NK-Zellen töten virusinfizierte Zellen und Tumorzellen ohne vorherige Aktivierung über eine spezifische Antigenerkennung ab. Daher stellen sie die erste Verteidi- gungslinie gegen Virusinfektionen und Krebserkrankungen dar.

Wann ist die Analyse des zellulären Immunstatus sinnvoll?

Veränderungen einzelner Lymphozyten- Typen im zellulären Immunstatus kommen bereits bei weniger schweren Erkrankun- gen wie z.B. Virusinfektionen vor.

Die Analyse des zellulären Immunstatus ist deshalb bei zahlreichen unterschiedlichen Erkrankungen sinnvoll und empfiehlt sich zur Abklärung der Ursachen einer erhöh- ten Infektanfälligkeit ebenso wie bei Tu- morerkrankungen, Allergien, Autoimmun- erkrankungen oder auch zur Therapie- überwachung – insbesondere bei der Ein- nahme von Immunsuppressiva.

Der zelluläre Immunstatus wird in nachfol- genden Fällen abgerufen:

• erniedrigte oder erhöhte Lymphozyten- zahlen im Blutbild

• Nachweis und Verlaufsbeobachtung von erworbenen Immundefekten im Zusammenhang mit Infektionen oder bösartigen Tumoren (Malignomen)

• Verlaufsbeobachtung von Autoimmun- erkrankungen

• Diagnostik und Therapieüberwachung von andauernden, „schlafenden“ (laten- ten) sowie untypisch verlaufenden Virusinfektionen

• gehäufte oder länger bestehende Infekte und chronisch wiederkehrende lokale Infektionen

• Wundheilungsstörungen

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Zellpopulation Erhöhung Defizit T-Helferzellen Frühphase einer immuno-

logischen Aktivierung bei Infektionen oder Autoimmun- reaktionen

HIV, Chemotherapie oder Bestrahlung

CD-8-T-Zellen Zytotoxische Abwehrreaktion gegen Viren und intrazelluläre Bakterien, Tumorerkrankungen

Autoimmunerkrankungen

T-Killerzellen (LGL-Zellen)

Virus- oder intrazelluläre bak- terielle Infektionen, Tumor- erkrankungen

Immundefekte

B-Lymphozyten EBV-Infektionen, non-Hod-

gkin-Lymphome Zytostatische Behandlungen, Immundefekte

Natürliche Killerzellen

Virusinfektionen, Abwehr- reaktionen gegen Tumor- zellen (maligne transformierte Zellen)

Tumortherapien, Bestrah- lung, Chemotherapie, chro- nische Virusinfektionen und Immundefekte

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Fazit

Immunprofile erleichtern die krankheitsbe- zogene Immundiagnostik und geben wich- tige Hinweise zur Prognose sowie individu- elle Ansätze für eine gezielte Immun- therapie.

Die gesetzlichen Krankenkassen überneh- men die Kosten für die Erhebung des zel- lulären Immunstatus bei begründeter me- dizinischer Notwendigkeit. Häufig stellt die Abklärung unklarer Lymphozytosen auch bei weniger schwerwiegenden Grunder-

krankungen bzw. Symptomen einen Mehr- wert hinsichtlich der Planung und Optimie- rung einer individuellen Immuntherapie dar.

Trifft dies in Ihrem Falll zu, können Sie das zelluläre Immunprofil als individuelle Ge- sundheitsleistung (IGeL) für 133,47 € an- fordern. Besprechen Sie deshalb mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob und wie ein zel- luläres Immunprofil die diagnostische Ab- klärung und Therapie Ihrer Erkrankung am besten unterstützt.

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Stand 04/2021 2021p-00-Zellulärer_Immunstatus

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