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Uni-Report : Jg. 34 Nr. 3 vom 25. April 2001

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

Schwere Last für Atlas

Umwelt im Wandel- die Menschheit und die Erde.

Vortragsreihe zu einem belasteten Verhältnis SeiteS

Reformer und A.ufklärer

Ludwig von Friedeburg scheidet als Direktor des Instituts für S ozial- forschung aus

Seite 7

In letzter Minute

Förderung

X

10

F;anldin Allen zehnter Inhaber de:t: Metzler Stiftungsgast- professur für internationale Finanzwirtschaft

Seite

12

Preise und Stipendien Seite

IS

Veranstaltungen Seite

16

Planmäßiger Semesterstart auf dem Campus Westend

Staub, Schweiß und Tränen - und nicht nur die Handwerker unÖ Um- zugsarbeiter kamen beim Bezug des IG-Hochhauses ins Schwitzen;

die ersten neuen Nutzer wähnten sich teilweise noch auf einer Bau- stelle. Doch das gehört jetzt der Vergangenheit an. Nun geht es darum, Zugang zu und Orientie·

rung auf dem neuen Campus zu gewinnen; die letzten und neue- 'sten Infonnationen finden sich in

einem UniReport aktuell in dieser Ausgabe.

Noch sind die Bauarbdten nicQ.t gänzlich abgeschlossen und während des Sommersemesters werden Ein- schränkungen in Kauf zu nehmen sein. Das gilt vor allem für den Zu- gang; aber auch im Hinblick auf die Stellplatzsituation ist mit Einschrän- kungen zu rechnen. Dennoch: bei den meisten Nutzern ist Erleichte- rung darÜber zu verspüren, dass der Umzug bewältigt ist und dass sich 'nun bessere, staubfreie Zeiten ankün-

digen: zumal sich die meisten Insti- tute gegenüber den AltstandQrten räumlich verbessert haben.

Verzögerungen in der Baufertig- stellung hatten den minutiös geplan- ten Umzug auf den Campus Westend bis zur letzten Minute gefährdet. An- fang März ging die Leitung der Uni- versität an die Öffentlichkeit, um auf

die Missstände und die daraus resul- tierenden Konsequenzen hinzuwei- sen. Ein Schritt mit~Folgen: Finanz- minister Karlheinz Weimar als Vor- gesetzter des projektveriultw<>Itli- chen .Staatsbauamtes sprach ein Machtwort und verfügte, dass alle Nutzer noch vor dem geplanten Se- mesterstart nach Ostern in nutzbare Räume umziehen werden. Die Schlagzahl der Handwerker auf der Baustelle wurde nachhaltig erhöht.

Auch am Wochenende ist nun mit Hochdruck gearbeitet worden, um die offensichtlichen Versäumnisse aufzuholen. Durch Himmel und Höl- le gingen die beiden theologischen Fachbereiche. Ihr Umzug in das Ne- bengebäude wurde mehrfach auf das Ende des Sornmersemesters verscho- ben. Da hielt nur die Hoffnung auf bessere Zeiten aufrecht. Doch die sind unerwartet dank des miilisteri- ellen Machtworts nun doch eher als geplant angebrochen.

Die Mitarbeiter der ersten, mehr oder weniger planmäßig umgezoge-, nen Institute nahmen die Baustel- lensituation bis vor Ostern je nach Fachrichtung unterschiedlich gelas- sen und geduldig hin. Die Archäolo- gen sind es ohnehin gewohnt, mit und in Rudimenten und Ruinen zu arbeiten. Da gehören Staub und Un- fertig1ceit ohnehin zum Handwerk.

Sie vermögen aber auch, in Elemen-

Senat 'nimmt Arbeit auf

Am 14. Februar trat der neuge- wählte Senat zu seiner konstitu- ierenden Sitzung zusammen. Sie war von der Abhandlung forma- ler Tagesordnungspunkte geprägt;

unter anderem wurden die Termi- ne der Senatssitzungen bis Ende Wintersemester 2001/02 festge- legt. Um dem Informationsbe- dürfnis der breiten universitären Öffentlichkeit Rechnung zU'tra-

gen, wurde unterdessen eine Senats-Homepage eingerichtet:

Unter www.uni-frankfurt.deJltglsenat finden sich aktuelle Informatio- nep zur Arbeit des Senats. In den Rubriken Mitglieder / Sitzungs- termine I Tagesordnungen / Pro- tokolle 1 Materialien / Gesetzliche Grundlagen sind alle relevanten Informationen transparent und umfassend verfügbar. (rb)

ten und Rudimenten das fertige Ganze zu sehen. Deshalb überWog bei ihnen die Zufriedenheit, sich räumlich verbessert zu haben, so zu- mindest im Institut für Vorderasia- tische Archäologie. Bei den Histori- kern dagegen; deren Abstraktions- vermögen ja ebenfalls geschult ist, wollten sich noch eine Woche vor Ostern angesichts des baulichen Zu- standes allenfalls gemischte Gefühle einstellen.

Doch schon schwärmen die Nutzer von dem Gebäude und seiner einma- ligen Lage: Es stehe »wie eine Wa- genburg« auls~il?:em Hügel und hebe den einmaligen Blick auf Frankfurt hervor.

Rundum zufrieden mit dem Ablauf des Umzugs zeigte sich dagegen BzG- Leiterin Dr. Sabine Hornilius: »Alle Beteiligten haben hervorragend zu- sammengearbeitet.« Die beauftrag- ten Umzugsunternehmen hätten mit großem Sachverstand, der erforderli- chen Sensibilität und vor allem Flexi- bilität agiert.

Der Umzug wird auch für die betei- ligten Unlernehmen Deuerling und Schencker unvergesslich bleiben.

Nach Aussagen eines leitenden Mit- arbeiters habe man so etwas noch nie , erlebt. Es klang nicht so, als ob man

es noch einmal ,erleben wollte.

Weitere Informationen in einem UniReport aktuell in die~er Ausgabe

Keine AIigst, niemandem wir der Kopf abgerissen, weil es bei der Bau- fertigstellung des IG-Hochhauses zu Verzögerungen kaIri. Dank einer konzertierten Aktion aller Beteiligten konnte der Umzug - hier ein Schnappschuss vom Umzug des Frobenius-Institutes - (fast) wie geplant durchgeführt werden. Seit Montag läuft der Lehr- und Forschungsbetrieb auf dem Campus Westend:

Konstruktive und zielführende Diskussion

Die Entwicklungsplanung der Universität bekomm~' Konturen

Seit das Präsidium im November 2000 das

Perspektiven papier

vor·

gelegt hat, ist eine breite und leb- hafte Diskussion über die Entwick- lung der Universität in Gang ge- kommen.

und Förderer der Goethe-Univer- sität, drücken große Zustimmung aus. Inneruniversitäre Beiträge sind dagegen überwiegend krItisch, aber fundiert. Sie dokumentieren die Viel- falt der uruerschiedlichen hochschul- internen Interessenlagen und Ein- Die Probleme und Aktionsfelder, schätzungen. Für die Weitei"führung die das >Perspektivenpapier< thema-_ der Diskussion sind sie damit von tisiert hat, sind kein fertiger Master- großem Nutzen. Eine Zusammenfas- plan für die Umgestaltung der sung der Stellungnahmen ist unter Goethe-Universität; sie sind aber uni-frankfurt.de/ltg/entwicklung/

auch keine Ansammlung beliebiger Praesidium_2001_03_09.html abzu-

Gesprächsthemen. rufen.

Das Papier verlangt und fordert die Sie sind auch Resultat einer Fülle . Auseinandersetzung mit allgemein zunächst informeller Gespräche und als wichtig und notwendig erachte- Diskussionen zwischen den Mitglie- ten Fragen heraus. Die Stellungnah- dem des Präsidiums und Prof. Chri- men und Anmerkungen, die bisher stian W,inter als Koordinator einer- vorgelegt wurden, sind inhaltlich auf seits sowie Dekaninnen und Deka- der _Höhe der Erwartungen und hel- nen, Fachbereichsräten, studenti- fen, Diskussions- und Problemfelder sehen Vertretern und anderen Grup- zu präzisieren und erste Antworten pie rungen auf der anderen Seite. Es zu skizzieren. liegt wohl in der Natur einer recht Die meisten Stell'Ungnahrnen au- unübersichtlichen Großstadtuniver- ßerhalb der Universität, insbesonde- sität, dass diese Gespräche nicht über- re auch die des Hochschulrates oder

all

wahrgenommen worden sind, von Vorstand und Beirat der Freunde aber ,!-uch nicht mit jedem Mitglieder

Stadt- u , Univ. -Bib

der Universität geführt werden l<.onnten. Das Präsidium wird in Fort- setzung und Ausweitung der inner- universitären Diskussion zu Beginn des Sommers~mesters 2001 im Rah- men einer ,Reihe von Gesprächsforen- mit Vertreterinnen und Vertretern al-, ler Statusgruppendas Gespl'äch, ~·u~··

ehen. Damit sollen die Vorstellungen und Ansichten von Universitätsm.it- gliedern, die sich bisher noch','rücht oder nur kaum an der Diskussion-be-- teiligt haben, aktiv und intensiv:in die Debatte einbezogen werden.

Seit der Konstituierung des iI'euen Se~ats im Februar werden diese Ge- spräche in institutionellem Rahmen und zunächst auf die dringendsten Fragen fokussiert weitergeführt. Als vordringliches Thema stehen nun zunächst die Zielvereinbarungen mit dem Hessischen Minister~um für Wissenschaft und Kunst an, für die das Fachressort einen Termin zum Ende des jetzigen Somrnersemesters vorgegeben hat. Da die Zielvereinba-

Fortsetzung auf Seite 2

(2)

2 UniReport 3/2001 ; Mittwoch, 25. April Gremien· Gremien· Gremien· Gremien· Gremien· Gremien· Gremien· Gremien· Gremien· Gremien· Gremien • Gremien • Gremien· Gremien

Wahlen zum Senat

Mit Auflösung der alten Gremien- struktur stand im vergangenen Wintersemester erstmals die Wahl des >neuen< Senats als zentrale Vertretung aller Statusgruppen an der Universität an. Angesichts der Bedeutung des Gremiums war die Wahlbeteiligung eher zurück- haltend. Insgesamt waren 17 Sitze zu vergeben. Davon entfallen auf die Professoren neun, die wissen- schaftlichen Mitarbeiterdrei, die Studierenden drei und die admini- strativ-technischen Mitarbeiter zwei Sitze.

Gewählt wurde nach dem Vertah- ren Hare-Niemeier: Die Gesamtzahl der zu vergebenden Sitze wird mit der Zahl' der Stimmen, die ein<; Liste erhalten hat, multipliziert und durch die Gesamtzahl det abgegebenen gül- tigen Stimmen des Wahlgangs divi- diert.

Jede Liste erhält zunächst so viele Sitze, wie ihr nach ganzen Zahlen zu- stehen. Sind anschließend noch Sitze zu verteilen, werden sie in der Rei- henfolge der errechneten. höchsten Zahlenbruchteile vergeben. Das· Los entscheidet dann, wenn für die Zu- teilung der letzten Sitze in einer Gruppe mehr gleiche Höchstzahlen vorliegen als Sitze zu vergeben sind.

Sitzvergabe nach Hare-Niemeyer:

Wahl-

Die wichtigsten Aufgaben, Rechte und Pflichten des >neuen< Senats auf einen Blick:

• Den Vorsitz im Senat hat der Präsi- dent.

• Die Mitglieder des Präsidiums, ein Mitglied des Hochschulrats, die Frauenbeauftragte sowie die Vor- sitzenden von AStA und Personal- rat gehören dem Senat mit bera- tender Stimme an.

• Der Senat hat an der Universität das Satzungsrecht: Er kann der Hochschule mit der Mehrheit von zw.ei Dritteln seiner Mitglieder eine Grundordnung geben, die die Be- stimmungen des HHG ergänzen- und weiterentwickeln und unter bestimmten Voraussetzungen auch von ihnen abweichen kann.

• Weiterhin berät er in Angelegen- heiten von Forschung, Lehre und Studium, die die gesamte Hoch- schule betreffen oder von grundsätzlicher Bedeutung sind und überwacht die Geschäfts- führung des Prasidiums.

• Er hat Beschlussfassungsrechte über die Grundordnung, die Wahl- ordnung und die Allgemeinen Be- stimmungen für Prüfungsordnun -

gen und andere Forschung, Lehre und Studium betreffende-Satzun- gen, soweit das Gesetz keine an- dere Zuständigkeit vorsieht;

• Entscheidungsrechte über die Ent- wicklungsplanung der Hochschule, über die Einführung und Aufhe- bung von Studiengängen;

• . Zustimmungsrechte zur Gliede- rung der Hochschule in Fachberei- che' aber auch zu den Ordnungen der Fachbereiche;

• Rechte zur Stellungnahme zu Ziel- . vereinbarungen und dem Budget- plan, zu den Berufungsvorschlägen und Verleihungsvorschlägen für Honorarprofessuren und außer- planmäßige Professuren der Fach- bereiche, zur Einrichtung und Auf- hebung zentraler wissenschaftli- cher und technischer Einrichtun - gen, zum Frauenforderplan;

•. Mitwirkungsrechte bei der Bestel- . lung des/ der Präsident/in, des/ der Kanzler/in, der Frauenbeauftrag- "

ten und bei der Einsetzung von Be- rufungskommissionen.

Der Senat kann seine Beschlüsse in Ausschüssen und Kommissionen vorbereiten.

(rb)

Wähler pro Liste X Anzahl der Sitze

- - - = Summe der Sitze pro Liste Gesamtzahl der gültigen Stimmen

Abgegebene Gültige Ungültige lahlder lahlderzu beteiligung % Stimmen Stimmen Stimmen Usten vergebenden Sitze

Wählergruppe Usten

1 Professoren 1 Universitas 2 Ratio/lHINIK 3 Frauenpolitik 2 Wiss. Mitarb. 1 NIK

3 Studierende

2 Demo Initiative 3 Unabhängige 1 sinistra 2 Unabhängige 3 RCDS 4 Bündnis 90 ...

5 DH '4 Admin.-techn. 1 Freie

Mitarbeiter 2 ÖTV

78,00 397

34,96 737

14,03 . 5.128

44,84 674

Gültige Stimmen proUste

107 202 63 187 192 257 304 1.241 1.065 1.171 1.081 299 309

372 25

636 101

4.862 266

608 66

Anteil in%

29 54 17 29~.

30,2 40,4 6 26 22 24 22 49 51

3 3 5 2

Anteil Usten an den zu vergebenden Sitzen

2,58871 4,887097 1,524194 0,8820755 0,9056604 1,2122642 0,18758 0,76573 0,65714 0,72254 0,66701 0,98355 1,01645

9 3

'3

2

Sitze

2+1

~+1

1 1 1 1

o

1

o

1 1 1 1

Unibator:

Start -Up -Hilfe vom Professor

Bewahrt vor Sprüngen ins kalti Wasser: Prof. Wolfgang König gibt Starthilfe bei Unternehmensgründungen.

DEL, McKinsey und dem Land Hes- sen getragene Initiative und kündigte deren Unterstützung an. Dass Mi- nisterpräsident Roland Koch noch vor wenigen Monaten beklagte, in Hessen mangele es an solchen Pro- jekten und die Goethe-Universität nun eine Inkubatoren-Initiative vor- weisen könne, sei ein großer Erfolg.

Prof. WoHgang König und Prof.

Bernd Skiera stellten Projekte und weitere Intiativen am Fachbereich vor, eine Podiumsdiskussion mit Alumni der Frankfurter Wirtschafts- wissenschaften gab . Einblicke.in die Praxis von Junguntemehmem.

(UR)

Hochschulrat im Amt

Die Hessische Ministerin für Wis- senschaft und Kunst, Ruth Wagner, hat jetzt die vom Präsidium der Goethe-Universität vorgeschlagenen Kandidaten für vier Jahre zu Mitglie- dern des Hochschulrate.s bestellt und ihnen zugleich für ihre Bereitschaft zur Übernahme des Amtes gedankt.

Dem Gremium gehören an: Dr.

Rolf E. Breuer, Sprecher des Vor- stands 'der Deutschen Bank AG, Dr.

Hagen Hultzsch, Mitglied" des Vor- stands der Deutschen Telekom AG, die .Präsidentin des Bundesverlas-

Planck-Instituts für Himforschung und Ernst Welteke, Präsident der Deutschen Bundesbank.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ~ sungsgerichts, Prof. Jutta Lirnbach, Dr. Günther Nonnenmacher, Mithe- rausgeber der FAZ, Prof. Heribert Of- fermanns, Mitglied 'des Vorstands der Degussa AG im. Ruhestand, Prof.

Wolf Singer, Direktor des Max-

Ernst Welteke hatte während eines ersten Treffens des designierten Hochschulrates im vergangenen De- zember den Vorsitz übernommen.

Die seinerzeit designierten Mitglieder hatten anlässlich dieses Treffens ihre Vorstellungen zur Ausgestalrung des Amtes skizziert: Im Februar war der neue Senat darüber und über die Kandidatenvorschläge des Präsidi- ums offiziell informiert gesetzt wor- den. Ansc;hließend stand lediglich die nun erfolgte Ernennung durch die Ministerin aus.

SAP für alle - UnIIntern 2/2001 erschienen

Lichtblicke der Erkenntnis - unter anderem in der umgebauten >Camera( in der Gräfstraße laufen die Schulungen im Zuge der Einfüluung von 5AP3.

Nach erfolgreichem 5 tart zu Beginn des J aIves stehen die Schulungen jetzt auch Mitarbeiter/innen aller Fachbereiche offen.

Mehr Informationen zur Einführung des kaufmännischen Rechnungs- wesens enthält UnlIntern 2/2001. Die Mitarbeiterinformation zum

Thema ist in diesen Tagen erschienen. (rb)

/

Fortsetzung von Seite 1

rungen in einem planerischen KOli-

text zu den Grundlinien des VQm Se- nat zu beschließenden Hochschul- entwicklungsplanes stehen, wurde dieses Thema entsprechend zügig an- gegangen. In drei Arbeitsgruppen (Fachbereiche 0 I und 02, 03 bis 10 und 11 bis 16) unter ger Leitung je- weils eines Präsidiumsmitgliedes wird der Senat Kriterien für die zukünftige fachlich-strukturelle Ent- wicklung der Universität erarbeiten.

Zier ist die Formulierung eineS uni- versitätsweiten Konzeptes, das zu- gleich den Spezifika der einzelnen Fächerkulturen Rechnung tiägt. Da- bei werden die Arbeitsgruppen im Dialog mit den ihnen zugeordneten Fachbereichen die' Grundlagen des Hochschulentwicklungsplans erar- beiten. Insbesondere werden die Schwerpunkte der Universität disku:

tiert, die Teil der Z{elvereinbarung werden sollen. Parallel dazu werden im Bereich Studium und Lehre die Bereiche )Neue Studienstrukturen<, ')Internationalisierung<, )Neue Medi- . en in der Lehre<, )Evaluation der

Lehre und. Entwicklung von Maß-

Damit kann der Hochschulrat nun offiziell seine ~beit au~ehmen.

(UR)

.nahmen(, )Weiterbildung< und )Gra- duiertenstudiengänge< behandelt.

Auf Grundlage dieser Diskussion sollte ein Konsens über die Eckpunk- te eines HOchschulentwicklungspla-' nes hergestellt werden können, aus dem ein mehrheitlich getragenes Konzept für die Zielvereinbarungen mit det Landesregierung abgeleitet und entwickelt wird. Er soll zugleich als Grundlage dienen, um über den im Verbund mit anderen hessischen Universitäten mit dem Land abzu- schließenden Hoch~chulpakt (2002- 2007) die notwendigen Finanzmittel zu sichern, die für Bestand und Ent- wicklung dieser Universität unab- dingbar sind. Angestrebt wird, einen mittelfristig garantierten Budgetan- teil vertragsrechtlich abzusichern und damit verlässliche kalkulatori- sche Ansätze für die kommenden Jahre festzuschreiben. Deshalb ist es entscheidend, dass die Voraussetzun- gen dafür inneruniversitär auf einer

gemeinsam~n Basis und im breiten Konsens geschaffen werden - damit es' sich (wieder) lohnt, an der Goethe-Universität zu lehren und zu

forschen. (UR)

(3)

Tag der Naturwissenschaften . Tag der Naturwissenschaften . Tag der Naturwissenschaften . Tag der Naturwissenschaften . Tag der Naturwissenschaften Mittwoch, 25. April . UniReport 3/2001 3

Extreme MagneHelder, Apfelaroma . und Pflanzen im Stress

Tag der'Naturwissenschaften an der Goethe-Universität

Was haben eine Schreibtisch- lampe und eine Brezel gemein- sam? Warum beginnen die meisten Zahlen mit einer eins?

Und wie bequem hat es ein Fakir auf seinem Bett?

hatte d~r ein oder andere Akademi- ker bei den eigenen Kinder nachge- fragt und in deren Schulbücher ge- schaut. »Den Vortrag über die Zahlen von eins bis neun fand ich gar nicht so schwer. Aber der Vortrag über das absirakte Denken in der Physik hätte Antworten auf diese Fragen holten länger sein können, man hat nur ei -. sich Ende Februar hessische Schüle- nen kleinen Einblick in die Materie rinnen und Schüler der Jahrgangs- bekommen, so wie ein Kratzer an der stufe 11 bei dem »Tag der Naturwis- Oberfläche«, erzählt -der 19jährige sensehaften« an der Goethe-Univer- Florian G'loos, der sich auch privat sität. Dabei ging es weniger um das sehr für Physik interessiert.

Fachwissen, als darum, die zukünfti- Schwungvoll begrüßt~ Uni-Vize- gen Studenten für naturwissen - präsident Horst Stöcker den physika- scbaftliche Fächer zu begeistern. Mo- lischen Nachwuchs im prallgefüllten na te lang wurde dafür bei den betei- Hörsaal 6~ »Meine Damen, meine ligten Fachbereichen interdisziplinär Herrn, versuchen Sie doch mal ein geplant, diskutiert, organisiert und bisschen zusammenzurücken. Physik ein vielversprechendes Projekt ins in Frankfurt ist eines der Top-Institu- Leben gerufen. Mit Erfolg: mehr als te, weltweit. überall finden Sie ehe- 2.000 Teilnehmer aus 40 hessischen malige-Studenten aus Frankfurt«, in~

Schulen beteiligten sich am ersten formierte der Physiker locker. Wäh-

»Tag der Naturwissenschaften« im rend Prof. Stöcker weiter den Auf- Kerngebiet der Universität und auf bau, das MentorInnennetzwerk und dem Niederurseier Hang. hesonders die Vorteile seiner Diszi-

Das umfassende Programm begann plin ins rechte Licht setzte, wurde im vormittags parallel mit dreißig- Nachbarhörsaal um den pharmazeu- rninütigen Vorträgen, bei denen die tischen Nachwuchs geworben. Prof.

Studieninhalte und fachliche Voraus- Dingermann beikhtete, unter den 82 setzungen vorgestellt wurden. Dieses .Studienanfängern des NC-Faches erste Schnuppern in den Uni-Alltag' seien jedes Jahr 70 bis 80 Prozent hat Patrick Albers besonders gut ge- Frauen. Mit Overhead-Projektor und fallen: »Man hat. an der Uni mehr Folien wurde der Vortrag anspre- Freiraum und mehr Verantwortung. chend und informativ gestaltet, fand Deshalb habe ich mir nur die Vorträ- die Schülerin Anna Malsch: »Endlich ge angehört, für die ich mich wirklich konnte ich mal direkt etwas über das interessiert habe.« Fachliches wurde Studium erfahren. Für mich war da- den angehenden Physikern, Chemi- bei besonders wichtig, dass für mich kern oder Mathematikern aber auch als Frau Pharmazie im Berufsleben geboten. Um die Veranstaltungen op- viele Möglichkeiten bringen wird.«

'timal auf den fachlichen Wissens- '. Als Orientierungshilfe auf dem stand der Schüler zuzuschneiden, Campus und im Veranstaltungspro-

gramm waren einige in gelb ge klei - dete Studierende im Einsatz, die vor allem die Frage: »Darf man hier rau- chen«, zu beantworteten hatten. Sie lotsten die Schüler zum Mittagessen in die Mensa und nachmittags in die verschiedenen naturwissenschaftli- ehen Institute im Kerngebiet und auf den Niederurseler Hang, wo die Ex- perimente und Institutsführungen stattfanden. In der Lebensmittelche- mie wurde den Interessierten Versu- che der Aromaforschung gezeigt: Das Aroma eines Apfels wurde abge- saugt, gemessen und beurteilt. Extre- me Magnetfelder wurden in dem Hochfeldlabor des Fachbereichs Phy- sik vorgestellt, bei den ' Geologen stand die Erklärung des Wettersy-

stems auf dem Programm. Im botani- Alles dreht sich, alles bewegt sich: Die Naturwissenschaften machten sehen Institut konnten die Schüler im Werben um Studierende mobil.

der Frage nachgehen: Warum Pflan-

zen auch mal im Stress sind. In den letzten zehn Jahren sind z.B. die Schüler und Schülerinneh der Die meisten Schülerinnen und die Anfängerzahlen in Chemie von Jahrgangsstufe 11 eingeladen. »Ih-

S'chüler, auf eigene Faust, im Klas-, 160 auf 60, in Physik von 140 auf nen stehen vor der Wahl ihrer Lei-

senverband oder mit dem Fachlehrer 55 zurückgegangen. Auch die Lei- stungskurse noch alle Richtungen of- gekommen, blieben bis nachmittags stungskurse für Naturwissenschi:).ften fen. Für ein naturwissenschaftliches zum Ende der Veranstaltung. Das Fa- in den Schulen nehmen immer mehr Studiur:n ist es ein sehr großer Vor- zit von Stefan Häuser, Schüler aus ab. »Es ist eben einfacher, in einem teil, wenn schulische Vorkenntnisse Frankfurt, fiel positiv aus: »Ich fand geisteswissenschaftlichen Fach eine vorhanden sind«, führt Heidemarie 'diesen 'Iag sehr wimtig, da ich mich gute Note zu bekommen, bei den Na- Barthold aus. Der »Tag der Naturwis-

an der Uni umschauen konnte, ,ich turwissenschaften muss man schon senschaften« soll wiederholt werden

,p.abe die Räumlichkeiten kennenge- was dafür arbeiten. Die Schüler und vielleicht sogar zu einer jähr-

lernt und Perspektiven für mein Stu- wissen das und wählen lieber den lichen Veranstaltung werden. Ob das dium und das spätere Berufsleben leichteren Weg zu einem vielleicht Ziel erreicht wird, mehr Studenten gesehen.« besseren Notendurchschnitt, « erklärt für die Naturwissenschaften zu be-

))Das Interesse an Naturwissen- Konrad Ansorge, Lehrer aus Fried- kommen, werden die nächsten Jahre schaften ist wirklich gering, « erklärte berg. Die, naturwissenschaftlichen . zeigen, denn viele der Schüler und Heidemarie Barthold, Organisatorin Fachbereiche der Goethe-Universität Schülerinnen waren sich am Ende der Veranstaltung. Dies drücke sich sind daher vor knapp einem Jahr mit der Veranstaltung noch nicht sicher, besonde.rs in den zurückgehenden der Idee eines Schnuppertages an die was sie studi~ren werden.

Studierendenzahlen in Chemie" Bio- Leitung der Goethe-Universität her--

logie, Physik und Mathematik aus. angetreten. Als Zielgruppe wurden Claudia Becker .

J ~Jag " deF atu~~ften ,im I:J,b'~»ilr 200. 1'-

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0

Konrad Ansorge Chemie, Biologie ist gut gewählt, Maria Daniela Dennoch bin ich Leistungskurs. ich gerne noch können profitie- auch die Berufs- Dirtl Bluhm, 16 Jahre Lehrer für Chemie und die anderen da sie sich nun Brauneis, 17 Jahre mitgekommen, Ich habe vor, Bio- geblieben und Jen: Ist man ein- und Studienwahl Physik interes-

und Biologie naturwissen - orientieren und

Ich

finde es um mir die Praxis logie zu studie- mal an der Schu- konkreter ist. siert mich sehr.

In der Schule schaftlichen ihre Leistungs'- spannend, die At- mal anzuschau- ren, denn das Se- le, verliert sich Ich habe ~orträge ' sind Fächer wie Fächer näher zu kurse wählen:Im mosphäre irrl . en. Die Univer- zieren von Tie- der Kontakt zur Volker Bielefeldt, besucht und finde I '

Physik, Chemie, bringen. Dazu Hinblick auf die Hörsaal mitzuer- sität in Frankfurt ren, die Pflanzen Universität und Physik-Lehrer das Niveau sehr Bioiogie und Ma- sind .die kurzen Zukunft ist das leben; es ist wirk- finde ich veraltet und ~eles andere Forschung sehr Das Studium gut. Es ist wi;ch-

Vorträge gut ge- wichtig, denn ein lich anders als in und ein bisschen interessiert mich schnell. Heute der Physik ist tig, dass es einen eignet: Anschau- Studieneinstieg schmutzig; ei- sehr. Es ist ein Nachmittag bei, doch für Schüler solchen Tag gibt, lieh und anspre- mit guten Grund- gentlich n!cht so vielseitiges Fach. den Versuchen, sehr schwer vor- denn in meinem chend gemacht, lagen fällt einfach schön. In meiner Klasse' erhoffe ich mir stellbar, daher Jahrgang gibt es

das merkt man, leichter. einige Kontakte finde ich es sehr keine!} S:;hemie-

denn der Hörsaal Anna Malseh, hätte weiter zu- für unsere Schu- wichtig, dass hier leistungskurs.

ist voll besetzt Ann-Kathrin van 17 Jahre gehört. Meiner le,. Ansonsten Einblicke in die Das Interesse an und alles hört ru- den Bergh; 17 Jahre Ich mag das M~inung sollte so l1abe ich festge- unterschiedli-

hig zU. Manches Ich finde die Praktische und eine Informati- stellt, dass sich ehen Ausrichtun - ist den Schülern Veranstaltung die Laborarbeit ClnsverC).nstaltung die Methodik gen wie beispiels- thematik nicht dabei vielleicht wirklich interes- an der Pharma- nicht nur emen der Vorlesungen weise technisch sehr beliebt. Des- schon bekannt, sant, aber nach zie. Hier kann Tag dauern. überhaupt nicht oder philoso-

halb finde ich es das ist wichtig, man mal hinter verändert hat, phisch-theore-

eine tolle Sache, denn wenn es die Kulissen Rüdiger Stiebig, tisch, gegeben

den Schülern das über ihre Köpfe gut, anschaulich schauen, Fragen Biologie- und werden. Aller-

Studium und die hinweg gehen und verständlich werden direkt be- fast 50 Prozent · Chemie-Lehrer dings denke ich, Fächer hier näher würde, hätten sie, dargestellt. Span- antwortet. Im Be- der Schüler für Als Naturwis- dass hier beißen

zubringen. Denn nichts davon. nend waren rufsinformations- Naturwissen- senschaftier finde 10. und 11. Klas- den Naturwissen - naturwissen - Einen weiteren natürlich die Ver- zentrum i'st man schaften. ich das Angebo! sen zu viel an schaften ist bei

schaftliche Aspekt finde ich auf sich alleine sehr gut. Vor al- Wissen vorausge- vielen Mitschü-

Fächer, das be- gut: Die Schüler gestellt, und die Florian Cloos, lern gefällt mir, setzt wird. Es lern nicht groß.

deutet schon in können die Ört- Alexander Zielke, Vorstellung der 19 Jahre dass die Schüler werden immer Ich habe mich der Schule viel lichkeit der Uni- einem Tag kann 19 Jahre Studiengänge ist Ein Drittel mei- die Angstschwel- nur kleine schon bei einem Arbeit und hohen versität kennen- ich noch nicht sa- Eigentlich habe meist sehr ober- ner Klasse ist le überwinden, das finde ich er- Flecken des Fach- Workshop an der Notendruck. Ich lernen. Den Zeit- gen, was ich spä- ich kein Interesse flächlich. Bei heute mitgekom- sich hier grob schreckend, da gebietes präsen- Uni Marburg finde den Tag punkt finde ich ter studieren für Naturwissen - ' dem Vortrag über men. üb ich ein- für ein Studium sind die Schulen tiert, ohne Be- über das Physik- wirklich gut orga- übrigens sehr gut möchte. Aller- schaften, denn das Pharmqzie- mal Mathe oder orientieren und schon viel wei- gründungen und studium infor- nisiert: Es ist im- dings habe ich ich werde wahr- studium hat mir Physik studieren einen .Überblick ter. Es ist immer miert. Jedenfalls mer jemand da, heute eine ge- scheinlich mal besonders gefal- soll, weiß ich ' bekommen. Für noch eine Kan- gefällt mir die At- der den Weg nauere Vorstel- Slawistik studie- len, dass der Pro- noch nicht, das die Schüler ist sumhaltung und mo sphäre an der weist, Fragen be- lung von ,den In- ren. Ich würde fessor über die mache ich vom es wichtig, hier das Mitdenken . Uni: Man muss antwortet und halten und von mir solche Info- Berufsaussichten Arbeitsmarkt ab- als Erwachsene findet hier nur sich nichtmel- auf Veranstaltun - dem Ablauf eines veranstaltungen für Frauen ge- hängig. An der behandelt zu reduziert statt. den, man wird

gen hinweist. Al- Studiums bekom- sprochen hat, Physik fasziniert werden. Die At- Kritisch habe nicht ständig ge·

. les ist leicht zu rnen. Als näch- denn es ist für mich das ab strak - mo sphäre ist ich anzumerken, fragt, es ist nicht

finden. stes schaue ich mich wichtig zu te Denken. Hier stressfreier als in dass die Ausrich- so stressig. Dafür

bei den Geowis- wissen, wie die hätte die Vorle- den Schulen: tung auf die 11. kommt man

Frieclemn Halten- gewählt, denn das se:pschaften vor- Möglichkeiten sung noch länger Man kann kom- Klassen nicht weitere A us- leichter in die

der, Biologie- und $chulhalbjahr hat bei, die berichten und Chancen sein können, men und gehen, gut ist; denn hier führungen. Versuchung,

Chemie-Lehrerin gerade begonnen,' über das Wetter. sind, Familie und denn eigentlich wann man will ist die NacWrage Auch sollte es be- nicht zuzuhören Schon in der es stehen noch Gerade eben ha- Beruf zu ver- konnte der Refe- und dann sagt noch nicht so sondere Veran- und ist dann kurz Schule fällt auf, nicht so viele Ar- be ich mir einen knüpfen. rent nur einen der Professor stark. Für die staltungen für vordem Weg- dass N aturwis- beiten an. Da ha- Vortrag über oberflächlichen auch noch: da Zwölftkläss1er Mädchen geben, nicken, wenn es senschaften rück- ben die Schüler Pharmazie an- auch für andere Nassim Kalvati, Einblick geben. hinten sind noch ware es viel inter- da die doclt oft gerade mal nicht läufig sind. Des- Zeit, sich auf ein, gehört; eigentlich Studiengänge 16 Jahre' Die Professoren Plätze frei. Das essante~, da sie durch die quirli-' so interessant ist.

halb ist es mir ein solches Projekt wollte ich zur wünschen, bei- Ich gehe in die komrnen hier ist neu für die die theoretischen geren Jungen

großes Iriteresse, einzulassen. Auch Biochemie, aber spielsweise für 11. Klasse und wirklich gut rü- Schüler. Aber Voraussetzun- zurückgedrängt Interviews:

den S.chülern für die 11 . Klasse da war alles voll. die Sprachen. ' habe Biologie ber. Deshalb wäre auch die Lehrer gen haben und werden. Cla~dia Becker

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4 UniReport 3/2001 . Mittwoch, 25. April Meinung· Meinung . Meinung . Meinung . Meinung,· Meinung • Meinung . Meinung . Meinung . Meinung . Meinung'· Meinung . Meinung

McI(insey-Plan ist indiskutabel

Da die mehrfach angekündigte Dis- schweigen von den zukünftigen Ent- kussion über den vom Unive;rsität- wicklUngspotenzialen, die sich gera- spräsidenten PIof. Steinberg vorge- de zwischen den designierten Fakul- legten Entwicklungsplan (»McKin- täten entwickeln sollten oder sogar sey«-Plan) bis heute nicht einnial müssen. Kann die Universität es'sich stattgefunden hat, sehen sich die leisten, diese Entwicklung zu igno- Fachschaften der Johann Wolfgang rieren?

Goethe-Universität gezwungen, die

folgende erste Kritik am McKinsey- »Mut zur Lücke«

Plan schriftlich zu äußern: Dass sich die Universität auf die be- Entmündigung der Studierenden

Die Studierenden wurden von der Leitung der Universität weder' in die Entstehung noch in die mittlerweile begonnene Diskussion dieses Papiers (die zur Zeit lediglich mit einer Wunschgruppe der Universitätslei - tung geführt wird) einbezogen. »Ei- ne tief greifende Reform« der Uni- versität ohne Einbeziehung aller uni- versitären Statusgruppen, speziell _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ~ der Studierenden als der größten

I(ommt die Universitäts AG? .

Management-Visionen für die Goethe-Universität

Wir begrüßen die Initiative des stitution Universität aber selbst ih- Präsidenten, die Rahmenbedingun- re gesellschaftliche Aufgabe? Was gen von Lehre und Forschung an der soll eine Landes-Universität sein:

Universität· durch Schaffung struk - eine erweiterte Fachhochschule, turellerund inhaltlicher Perspekti- eine Ausbildungsstätte, eine Bil- ven zu' verbessern. Dieses Projekt dungsstätte ... ? Welche Fachgebie- kann jedoch nur tragen, wenn es auf te oder Studiengänge sind für eine einer soliden Analyse beruht und in Universität unverzichtbar, wo und der Sache fundiert ist. Das durch den wie macht Arbeitsteilung mit den Präsidenten, medienwirksam vorge- Fachhochschulen Smn? Eine Re- stellte Papier" )) Perspektiven der form muss selbstbestimmt erfolgen Goethe-Universität«· erfüllt unsere und kann nur aus einem definier- Erwartungen nicht: In weiten Teilen ten Rollenverständnis heraus er- ersetzen 'SchlagwOf.te ein klares Kon- folgre ich sein.

zept und teilweise sCQwer nachvoll--• Bewertung von Forschung nach ziehbare Statistiken eine 'gründliche Effizienzkriterien und Kategorisie- Bestandsaufnahme. rung von Fächern erfordern eine

• Eine o~erfläcp.lich,e ;\..u1,Senansicht präzise Definition von Forschungs- kann eme grihidlidle Innenansicht leistung. Verhältnisse an amerika- nicht ersetzen. Bewusster Verzicht nischen Privatuniversitäten wer- auf tiefere Sachkenntnis, führt zu den mit denen deutscher öffentli- deutlichen Verzerrungen in der Zu - eher Universitäten in unzulässiger standsdiagnose. Prinzipien wissen- Weise verglichen. Trotz Be- schaftlichen Vorgehens und Argu - schwörung der Humboldt'schen mentierens werden massiv ver- ·· Bildungsideale, erscheirit der zu- letzt. Vorhandene Leistungszentren grundegelegte ») Wissenschaftsbe- und Reformansätze werden igno- griff« einseitig utilitaristisch. Diffu- riert. Kenntnis und Verständnis ser Praxisbezug kann nicht die von Komplexität und Vielfalt der Grundmaxime der Bewertung von Universität sind aber Vorausset- Fächern und wissenschaftlicher zungen für tragfähige Veränderun- Arbeit sein: Der Wert von For-

gen. . schungsleistungen und selbst die

• Praxisnähe und Dienstleistungs- gesellschaftliche Relevanz werden mentalität setzen eine klare Stan -' -oft erst nach vielen Jahren sicht-

• Das Konzept der Dezentralisierung ist halbherzig und widersprüchlich.

Die beabsichtigte Schaffung von großen Einheiten (Fakultäten) ist zumindest der Vielfalt in den Ge- sellschafts- und Kulturwissen- schaften nicht angemessen, und be- deutet die Schaffung einet weite-. ren Verwaltungsebene. Dezentrale Strukturen machen nur Sinn, wenn sie mlt einer tiefgreifenden Wandlung der Verwaltung zum Dienstleister für Forschung und Lehre und einer echten Übertra- gung der Verantwortung auf die Leistungsträger verbunden ist.

Hierzu fehlt ebenso wie zur Positi- on gegenüber der Landesregierung jede Bewertung und jegliches Kon- zept.

io Tragfähige Reformkonzepte brau- chen Zeit. Die sehr enge und Zeit- vorgabe ohne klare Zeitplanung für die Diskussion von einigen Wo- .ehen verhindert eine gründliche Behandlung dieser für die Zukunft der Goethe-Universität so entschei- denden Fragen. Die durchaus vor- handenen wertvollen Überlegun- gen und Anregungen im Bericht des Präsidenten kommen so nicht zum Tragen. Die geforderte Diskus~

sion in der universitätsinternen Öf- fentlichkeit muss weitergehen.

Gruppe der Universität, steht im krassen Gegensatz zur Äußerung des Universitätspräsidenten, dass ))die Diskussion eröffnet« sei. Solche Dis- kussionen sollten mit echt paritätisch besetzten Runden geführt werden, und die Minimalforderung ist, alle Sudierendenvertretungen aller Fach- richtungen einzubeziehen. .

»Echte ServicekuHur«

Wir sind uns nicht sicher, was uns mehr entsetzt: dass Studierende zu Kunden degradiert werden oder dass sich die Universität freiwillig den Wirtschaftsinteressen unterwirft. In einer )) leb endige n, weltoffenen Uni- versität« sehen sich die Studierenden als Mitgestalter und Akteure und nicht als Konsumenten. Die Univer- sität sollte die gesellschaftlichen In- teressen kritisch hinterfragen und nicht blirid aktuellen Wirtschaftsfor- derungen nachlaufen.

Vier·fakultäten-Lösung

Die phantasielose Auf teilung der, . Fachbereiche auf die vier Standorte

der 'Universität ist rückwärts .ge-

wandt und läßt Innovationen kaum eine Chance. Das vorliegende Kon- zept läßt Ideen zur Überwindung der räumlichen Distanz vermissen, die die bestehende interdisziplinäre Zu- sammenarbeit . erhalten, ganz zu

reits starken Bereiche konzentrieren will und »Mut zur Lücke« beweisen soll, erscheint den Vertretern der Fachschaften fragwürdig, liegt doch gerade das bedeutende Potenzial der Johann, Wolfgang Goethe-Univer- sität in der Bildungsvielfalt, die deutschlandweit fast einzigartig ist.

Wer an der Universität Bereiche ab- stoßen möchte, allein weil sie nicht im momentanen »Trend« liegen, of- fenbart seine eigene Kurzsichtigkeit.' Mit einer Rationalisierung dieser Art gibt die Universität ihre klassische Aufgabe der kritischen Reflexion der Gesellschaft auf.

Die Reformbedürftigkeit der Uni- versität steht auch für die Studieren- den außer Frage. Viele Ariregungen,

·auch gerade für den vernachlässigten Bereich der Lehre, wären von ihrer Seite einzubringen. WIr fordern nachdrücklich, die Studierenden in die Zukunftsplanung ihrer Univer- sität endlich einzubeziehen.

Vertreterinnen und Vertreter der Fachschaften:

Fa<:hschaft·Bielogie Fachschaft Informatik'

Fachschaft EIziehungswissenSchaften Fachschaft Sportwissenschaften Fachschaft Philosphie

Demokratische Linke am Turm (Fachbereich Gesellschaftswis-

senschaften) . ,

L-Netz, Interessenvertretung der Lehramtstudierenden

Nico Hauser, Fachschaft Mathematik RolfLenhart, Fachschaft des Insti-

tuts für Kulturan~opologie und I

Europäische Ethnologie Oliver Schupp, Fachschaft Gesell-

schaftswissenschaften Harald Hillgärtner, Institut für

Theater-, Film-, und Medienwis- senschaften

dortbestimmung voraus. Veränder~ bar; man denke an Entdeckungen

te Anforderungen von außen wer- in der Physik und Mathematik SteliUngltalut1e der Profeuoren- gruppen RAnO /1..H / NIK zu den

tPcnpeldvat da <itJclhe-Vniversitätc

IG Farben auf immer?

den als treibende Kraft für eine Re- oder die Auswirkung philosophi- form benannt. Wie v~rsteht die In - scher Ideen.

Gibt man einem Gebäude den Na- men einer Persönlichkeit oder eines Unternehmens, dann will man ge- wöhnlich den Namensträger ehren.

~(I.IJII Die Benutzer des Gebäudes sollen

~ damit angenehme Gefühle verbin -

_ _ _ _ _ _ _ 111111!1 _ _ _ _ _

-1

den. Auf diese We,ise lässt sieh die Ar- beit dort in einem freundlichen Am-

Ein Frankfurter Beitrag zum Behinderte

biente verrichten. In diesen Wochen

Europäischen Jahr der Sprachen S tudierenae

und Monaten vollzieht sich für viele Was muss man )können<, um in ei-

ner fremden Sprache zu )handeln<?

Im Europäischen Jahr der Sprachen 2001 legt eine Expertengruppe aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unter der Projektleitung von Prof. Jürgen Quetz (Institut für Eng- land- und Amerikastudien) im Auf- trag von Goethe-Institut Inter Natio- nes die deutsche Fassung eines Grundsatzdokuments des Europarats , vor, den Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen: Ler- nen, lehren und. beurteilen (engli- scher Titel: Common European Fra ~

mework of Reference for Languages:

Learniilg, Teaching, Assessment), der im Internet unter www.goethe.de/

referenzrahmen erscheint.. Die Über~ <

setzung wurde zusammen mit Rai- mund Schieß und Dr. Ulrlke Sköries

(Institut für England- und Amerika- studien) angefertigt.

Ein Konzept der Mehrsprachigkeit und eine systematische Erfassung von Kompetenzniveaus sind die zen- tralen Themen in dieser umfassen -. den Publikation zum Fremdspra- chenlernen. Die umfangreichen Ska- 1en für zahlreiche Aspekte eines Sy- sterns von Niveaustufen der Sprach- beherrschung werden mittlerweile in vielen Ländern von Anbietern von Prüfungen und Qualifikationen, aber

Angehörige. der Johann Wolfgang auch für Kursplanungen und Unter-

werden mobiler

Goethe-Universität ein einschnei- riehtsmaterialien für Lernende im öf- dender Wandel: Sie ziehen um. Im fentliehen, beruflichen und privaten Vier Rollatoren spendete die AOK - UniReport vom 14.· Februar 2001 Bereich benutzt. Damit sollen Kurs- Hessen ()Die Gesundheitskasse<) der wird dieses Ereignis ausführlich dar- stufen und Prüfungsniveaus in Euro- )Interessengemeinschaft behillderter gestellt. Auf einer Doppelseite sehen pa miteinander vergleichbar gemacht StudentInnen< (IbS). die Leser ein riesiges Gebäude, das werden. Das Mehrsprachigkeitskon- Die stabile Gehhilfe kann von mo- )IG-Hochhaus« betitelt ist. Eine Seite zept, das im Referenzrahmen vertre- bilitätsbehinderten Studierenden in- weiter folgt die Chronik des Gebäu- ten wird, ist zudem in einem pluri- nerhalb der Urti'Versität genutzt wer- des, das darin mit vol1e~ Namen ))IG' kulturellen Europa für die Planung den. Sie bietet' rue Möglichkeit, sich ' Farben-Hochhaus« genannt wird. In von Sprachenangeboten unverzicht- beim Gehen aufzustützen und damit dieses Gebäude zieht die Universität bar geworden. . auch das Gleichgewicht zu halten. ein. Eine Zeitlang versuchte die Uni-

Das Dokument dient allen, die pro- Die Rollatoren haben eine unter- versitätsspitze, den Architekten des fessioneIl im Bildungsbereich tätig schiedliche Bauweise und linter- Hochhauses zum Namenspaten zu sind, also Didaktikern, Fortbildein, schiedliche Ausstattungsmerkmale; küren. Der )Poelzig-Bau« konnte Lehrbuchautoren und Prüfungsex- so verfügen sie teilweise über einen sich aber offenbar.nicht durchsetzen.

perten bei der Entwicklung von Korb für die :rilit?uführenden Studi- Statt de'ssen lceliren viele zur frühe- Lehrplänen, Lt~hrbüchern und Spram- 'enunterlagen und/oder einen Sitz, ren Benennung ~urück. Sollte wirk- prüfungen. Erstellt wurde die deut- um sich bei weiteren Distanzen vorü~ lich ein' Unternehmen hervorgeho- sche Fassung Ül Zusammenarbeit mit bergehend setzen zu können. Eine ben werden~dessen Namen besudelt der Ständigen Konferenz der Kul-' Feststell-Bremse sorgt für Standfe- ist? Es ist angebracht, an dieser Stelle turminister der Länder in der Bun- . stigkeit. Interessierte sollten sie vor aus dem UniReport aktuell zu' zitie- . desrepublik Deutschland (KMK), so- Gebrauch ausprobieren. ren: )) 1942 beschäftigte das größte

dass sich ihre Wirkung wohl nicht . Der für Frankfurt zuständige Ver- Industrieunternehmen des Deut- nur in der Erwachsenen- und Wei- triebsleiter Bell übergab die Hllfsmit- schen Reichs rund '190.000 Men- terbildung, sondern auch im schuli - ,tel Anfang April einer Vertreterin der schen. Ab 1941 betrieb die Firma in sehen Bereich zeigen wird. Beteilgt IbS in den Räumen der AOK-Frank- Auschwitz ein konzerneigenes KZ waren auch die Schweizerische Kon- furt. für Zwangsarbeiter im dortigen· IG ferenz der Kantonalen Erziehungs~ Dorothee Müller Farben-Werk. 1944 beschäftige sie

direktoren (EDK) und das Öster- mehr als 83.000 Zwangsarbeiter und

reichischen Bundesministerium für Nähere Informationen gibt die Behin- KZ-Häftlinge. Eille Tochterfirma, die

'Bildung, Wissenschaft und Kultur dertenl>eauftragte, Dorothee Müller; Deutsche Gesellschaft für Schad-

(BMBWK). Die Buchfassung er- Neue Mensa, EG, Raum 3, lingsbekämpfung (DeGesch), pro- scheint im Frühsommer 2001. (UR) Telefon: 798-25053 du zierte Zyklon B, ein Schädlings-

bekämpfungsmittel, das als Giftgas in den Todeskarnmern der nationalso- zialistischen Vernichtungslager ein- gesetzt wurde.« Soll der Name des Unternehmens, das diese Gräuel un- terstützt hat, auf immer mit einer Lehrstätte in einem freien und fried- lichen Land verschwistert sein? Für mich ist diese Aussicht unaussteh- lich. Die jetzigen Entscheidungsträ- ger der lJniversität können doch nicht kommenden Generationen ei- ne Assoziation zu Mordwerkzeugen aufzwingen. Gewiss sollen die Misse- taten der Nazi-Herrschaft nicht in Vergessenheit geraten. Dazu sind Mahnmale da. Dabei ist von vorn- herein klar, dass zugleich die Untaten der Nazis angeklagt sind. Man s011te\ in einer auffälligen Lage ein solches Mahnmal errichten. Das G~bäude

selbst muss· aber durch seinen Na- men.ineine erstrebenswerte Zukunft weisen.

Zugegeben, Johann Wolfgang Goethe steht nicht ' mehr zur Verfü- gung; denn er ist der ganzen Univer- sität zugeschrieben. Eine weitere Persönlichkeit mit hohem Ansehen I wird sich doch aber noch finden las- sen. Wenn uns allen nichts derglei- chen einfallen sollte, könnte man sich in der Tier- oder pfl~nzenwelt umsehen. Ein künstlerischer oder geographischer Anhaltspunkt täte es auch. Vielleicht könnte man sich dmchringen, zum Architekten zu- rückzukehren. Ich schlage vor, dass sich alle Universitätsangehörige an- strengen, einen würdigen Namen vorzuschlagen. Dann wäre eine Aus- wahlkommission einzusetzen, die den endgültigen Namen festlegt. Nur nicht »IG Farben(d

Prof. Manfred Zuleeg

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schwarzes Brett· schwarzes Brett . schwarzes Brett· schwarzes Brett· schwarzes BreH . schwarzes BreH . schwarzes BreH . schwarzes Brett Mittwoch, 25. April· UniReport 3/2001 5

Von Gilgamesch bis Harun al-Raschid

j Datenschutz

Einen Eindruck von wissenschaft- lichen Forschungsprojekten und der Integration von Studierenden in derartige Arbeiten verschafft eine Ausstellung des Archäologi- schen Institutes »Archäologie und Kulturgeschichte des Vorderen Orients« der Goethe-Universität Frankfurt. Das Institut präsentiert sich auf öffentlichkeitswirk",me Weise vom 9. bis 30. Mai im Foyer des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in Wiesbaden. Dankenswerterweise wird die Ausstellung durch die Fazit-Stiftung zum Großteil finan- ziert.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen zwei unter Leitung von Prof.

Jan-Waalke Meyer durchgeführte Ausgrabungen in Nordostsyrien: das DFG-Projekt in Tell Chuera, eine aus- gedehnte urbane Siedlung aus der Frühen und Späten Bronzezeit, also dem 3. und 2. vorchristlichen Jahr- tausend; und Kharab Sayyar, eine frühislamische Stadt aus dem 9. -10.

Jahrhundert. Ergebnisse beider Aus- grabungen werden in Wort und Bild vorgestellt und mit Originalfunden dokumentiert. In jedem Jahr neh-

men zahlreiche Studierende an diesen Ausgrabungen teil und sind selbst- verständlich auch in die Auswer- tung der Ergebnisse mit einbezogen.

Die Einbeziehung der Studierenden kommt in ganz besonderem Maße bei der Bearbeitung einer dem Insti- tut als Leihgabe überlassenen Samm- lung von· Originale.n aus Anatolien und dem Iran zUIh Ausdruck, die ebenfalls in Auswahl gezeigt wird.

Der Katalog der Objekte, die etwa den gesamten Zeitraum der altorien- talischen Kulturen seit dem 6. Jahr- tausend v. Chr. abdecken, wurde in Seminaren vorbereitet und zusam- mengestellt - ebenso wie die gesamte Ausstellung. Der Katalog wird übri- gens im Juni in Buchform vorliegen.

Darüber hinaus verdeutlicht die Ausstellungdle vielfältigen (interdis-

·ziplinären) Innen- und Außenbezie- hungen, ohne die zeitgemäße ar- chäologische Forschung nicht mehr möglich ist; sie spielen im übrigen

Wagen aus Amlash, Jian, ca. 9. Jh. v. Chr.

auch zur finanziellen Absicherung eine wesentliche Rolle.

Inneruniversitär steht dabei die Zusammenarbeit mit anderen, ins- besondere naturwissenschaftlichen Fächern im Vordergrund. Sie kommt insbesondere im bundesweit einzig- artigen Graduiertenkolleg »Archäo- logische Analytik « zum Tragen, wo Mineralogen, Geophysiker, Geomor- phologen, aber auch Forscher aus dem Biozentrum und der Atomphy- .sik Projekte ·interdisziplinär bearbei- ten. Nach außen bestehen Koopera- tionen mit dem syrischen Antiken- dienst, der Deutschen Orient -Gesell- schaft und dem Maison de L'Orient, Lyon, demnächst auch mit dem Oriental Institute in Chicago. (UR)

Die Ausstellung wird am 9. Mai um 18.00 Uhr im Foyer des HMWK, Rheinstraße 23-25,65185 Wiesbaden, in Anwesenheit von'Ministerin Ruth Wagner eröffnet. Sie ist täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.

statt Datenschmutz

Seit dem

il.

"Januar ist Christiane von Scheven aus der Rechtsab- teilung neue Datenschutzbeauf- tragte (DSB) der Johann Wolfgang Goethe-Universität; sie löst Clau- dia Füller ab. In diesem neuen Aufgabengebiet wird sie unter- stützt von Gerhard Leuck, der seit 1999 stellvertretender Daten- schutzbeauftragter ist. Beide setzen damit eine >alte< Tradition fort, denn das Land Hessen war ' eines der ersten Bundesländer, das ein Datenschutzgesetz erließ.

»Es wird zwar viel über Daten- schutz gesprochen, doch verbinden die meisten Menschen nur wenig konkrete Vorstellungen mit diesem Begriff - das wird bei vielen Mitarbei- ter/innen und Studierenden ebenso sein« meint Christiane von Scheven mit pragmatischem Realitätssinn.

Möglicherweise' missversteht der ei- ne oder andere das Amt alS zusätzli- chen Posten in der Universitätsver- waltung und zusätzlichen >Hemm- schuh( im mühsamen Geschäft d,er universitären Datenverarbeitung.

Doch dem ist nicht so. Deshalb ha- ben sich beide Datenschutzbeauf- tragte zum Ziel gesetzt, »ein wenig Licht in den Umgang mit dem Daten- schutz zu bringen, um vermutlich

uns ebenfalls am Herzen. « Dabei wis- sen sich die beiden Beauftr.agten ganz im Einklang mit ihrem gesetzli- ehen Auftrag: Vorrangige Aufgabe der/des behördlichen Datenschutz- beauftragten ist es, die datenverar- beitenden Stellen seines Hauses bei I der Ausführung des Hes~ischen Da- tenschutzgesetzes (HDSG) sowie an- derer Vorschriften über den Daten- schutz zu unterstützen und Hinweise zur Umsetzung zu geben. Dazu gehört insbesondere, die in der Ver- arbeitung personenbezogener Daten tätigen Personen durch geeignete Maßnahmen mit den Bestimmungen des HDSG oder sonstigen Vorschrif- ten über den Datenschutz vertraut zu machen. Zudem soll er/sie auf die Ein}laltung von Datenschutzvor- schriften bei Einführung von Maß~

nahmen hinwirken, die das informa- tionelle Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen betreffen.

Bei Fragen oder Problemen beim Datenschutz köm\en Sie sich an fol- gende Adressen wenden. Alle Anfra- gen öder Hinweise werden vertrau- lich behandelt, denn beide Beauf- tragten sind zur Verschwiegenheit

verpflichtet. (rb)

DSB bestehende Vorurteile abzubauen«, - - - -, so Christiane von Scheven. » WIr

Christiane von Scheven Senckenberganlage 31 60325 Frankfurf am Main Tel: 798-28709

Umwelt' im Wandel ...

Diagnosen, Ursachen , lind Therapien

Das an der Goethe-Universität seit mehr als 15 Jahren bestehen- de Zentrum für Umweltforschung (ZUF) veranstaltet im Sommer~

semester eine Vortragsreihe zum Thema )Umwelt im Wandel - Diagnosen, Ursachen und Thera- pien<. Diese Reihe richtet sich an eine breite Öffentlichkeit und findet im Rahmen der Stiftungs- gastprofessur )Wissenschaft und Gesellschaft< der Deutschen Bank AG

statt.

Die Vortragsreihe startet am 25.

April und endet am 4. Juli, die Vor- . träge finden jeweils mittwochs um

18.15 Uhr im Hörsaalgebäude G 1 in' der Georg-Voigt-Straße 14 statt. Sie werden am jeweils darauffolgenden Donnerstag um 10.15 Uhr durch ein vertiefendes Seminar zum Vor- tragsthema abgerundet, zu dem Gä- ste herzlich willkommen sind. Von diesen S·eminaren erhofft sich das Zentrum für Umweltforschung neue Impulse für eine engere interdiszi- plinäre Zusammenarbeit innerhalb der Goethe-Universität auf dem Ge- biet der Umweltforschung.

Die Vortragsreihe zielt darauf ab, das oft emotional diskutierte und als leidig empfundene Umweltthema zu versachlichen und bei den Zuhörern ein positives Umweltbewußtsein her-. vorzurufen. Bei den jüngeren Zuhö- rern soll die Bereitschaft geweckt werden, durch das Studium eines der aufgezeigten Fächer zuküllftig selbst an der Bearbeitung und Lösung von Umweltproblemen mitzuarbeiten.

, Die Reihe gliedert sich in die' The- menbereiche Diagnose, Ursachen und Therapien. In acht aufeinander abgestimmten Vorträge~ informieren namhafte in-und ausländische Refe- fenten, über die Anstrengungen, die die Forschung zur Eingrenzung und Bewältigung von Umweltproblemen unternimmt.

Dem Themenkomplex, wie mit.

naturwissenschaftlichen Metho- d~n . ein Wandel der Umwelt diagnostiziert werden kann, sind vier Vorträge gewidmet. Hierher gehören der Treibhauseffekt und das Ozonproblem als Verände- rung der physikalisch-chemi- schen Zusammensetzung der Erdatmosphäre als zwei der Wichtigsten Umweltproble- me. Ihnen widmen sich in ihren Vorträgen Prof. Hartrnut

Graßl, Max -Planck -Institut für Me- teorologie, Hamburg, am 25. April und der Chemie-Nobelpreisträger von 1995, Prof. F. Sherwood Rqyv- land, Department of Chemistry, Uni- versity of California, am 30. Mai.

über den globalen Wandel der Land- nutzung referiert Prof. Meinrat O.

Andreae, Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz, am 2. Mai. Die Ge- fährdung der Biodiversität skizziert Prof. Norbert. Jürgens, Botanisches Institut, Universität Hamburg, am 9. Mai.

Der Themenbereich Ursachen bec schäftigt sich mit dem Einfluss des Menschen auf die Umwelt. Das ex- plosionsartige Anwachsen der Be- völkerung auf annähernd sieben Milliarden Menschen erfordert einen enormen Energieaufwand, -um· gi- gantische globale Stoff- und Kapital- flüsse immer schneller anzutreiben.

Damit setzen sich der Energie- und Wirtschaftsexperte Prof. Alfred Voß, Institut für Energiewirtschaft, Uni-

versit~t Stuttgart, am 6. Juni und

Prof. Gernot Klepper, Institut für Weltwirtschaft, Universität Kiel, am 20. Juli auseinander.

Im Themenbereich Therapie ,wer- den aus Sicht der Soziologen einige Wege und Methoden aufgezeigt, um Verhaltensmuster der ' Menschheit

~eltweit zu verändern. Prof. N azli Choucri, Department of Political Sdence, MIT, Cambridge/USA, er- läutert am 27. Juni den Begriff der nachhaltigen Entwicklung und zeigt auf, wie weit er in der realen Welt praktizierbar ist. Dabei geht es auch um die kurzsichtige Umweltpolitik des neuen U.S.-Präsidenten Ge9rge Bush. Prof. Ortwin Renn, Akademie für Technikfolgenabschätzp,ng, Stutt- gqrt, setzt sich am. 4. Juli mit der Einbindung von 1J1J1weltvertr:ägl,ich- keitsaspekten in den technischen Fortschritt auseinander. (UR)

Vortragsreihe ))Umwelt im Wandel«

Terrnin:jeweilsmittwochs 18.15 Uhr Ort: Hörsaalgebäude G 1

in der Georg-Voigt-Straße 14"

Beginn: 25. April .

wollen vor. allem mehr Sensibilität und Bewusstsein im Umgang mit personenbezogenen Daten bei den Verantwortlichen der Hochschule wecken. Die selbstverständliche Ein- bindung des Datenschutzes bei der Planung neuer oder geänderter auto- matisierter Datenverarbeitung und nicht automatisierter Datenverarbei- tung, etwa von Akten,. in Hochschul-

verwc~ltung und Fachbereichen liegt

E-Mail: dsb@uni-frankfurt.de Stellvertretender DSB Gerhard Leuck

Robert-Mayer-Straße 11-15 60235 Frankfurt am Mam Tel: 798-28351

Weitere Informationen unter www.uni-frankfurt.de/

datensChutz

Das neue Datenschützer-Team: Christiane von Scheven und Gerhard Leuck wachen darüber, dass im Netz alles'mit rechten Dingen zugeht.

AI. ex · Pines · sorgt für

>50me Magnetic Moments<

Prof.Alexander Pines, Glenn T. Seaborg-Professor an der

University of Califomia, Berkeley, hat im Sommersemester 2001 die Rolf-Sammer-Stiftungsgast- professur- inne.

Prof. Pines veranstaltet vom 7. bis 18. Mai eine Vortragsreihe unter dem Titel >Some Magnetic Moments< und reiht sich in die Gesellschaft weiterer hochrangiger Wissenschaftler ein, die diesen angesehenen, seit 1986 vergebenen Preis erhalten haben.

Man darf gespannt sein, denn Prof.

Pines ist für seine exzellenten Vorträ- geberühmt.

Prof. Pines ist eine führende For- scherpersönlichkeit auf dem Feld der theoretis(!'hen und experimentellen Methodenentwicklung in ~er Kern- magnetischen Resonanz (NMR). Sei- ne Arbeiten erstrecken sich von grundlegenden Arbeiten in de~ Phy-

sif

und Chemie bis hin zu Anwen-

dungen in Materialwissenschaften und in der Biomedizin. Hierbei ha- ben seine Beiträge zu neuen opti- schen Polarisationsmethoden und Detektionssystemen. die Kern~pinto­

mographie eI1tscheidend beeinflusst.

Prof. PinßS hat für seine wissen- schaftlichen Arbeiten bereits zahlrei- ehe Preise und Ehrendoktorwürden erhalten, darunter den Wolf-Preis für Chemie (1991) und den Langmuir Preis für Physikalische Chemie (1998). Pines war mehrere Jahre Prä- sident der Universität in Berkeley

unq.

begeisterte als Gastprofessor in Paris, Oxford, Harvard und Cambridge.

Der .1985 von der Hoechst AG zur Förderung von 'Forschung und Lehre im Bereich der Naturwissenschaften geschaffene Preis wur<~e zu Ehren des langjährigen Vorstandsvorsitzen- den der Hoechst AG.und ehemaligen Präsidenten der Gesellschaft Deut- scher Chemiker, Prof.· Rolf Sammet, benannt. Thomas Prisner

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