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Drei imposante Riesen

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Academic year: 2022

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54 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2018 | www.diepta.de

W

ährend die

ersten beiden Gewächse in ganz Deutsch- land zu finden sind, ist die son- nenliebende Artischocke in südlichen Gefilden zu Hause.

Mittlerweile wird sie aber auch bei uns an geschützten Standor- ten einjährig angepflanzt.

Gigantisch und giftig Der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) aus der Fa- milie der Doldenblütler (Apia- ceae) ist, wie sein Name schon sagt, mit einer Wuchshöhe von bis zu vier Metern (m) eine au- ßerordentlich große, nicht zu übersehende Erscheinung.

Auch sein Synonym Herkules- staude nimmt darauf Bezug.

Alles an der Pflanze ist auffal- lend groß. Schon sein dicht be- haarter, hohler Stängel hat mit etwa zehn Zentimeter (cm) Durchmesser imposante Maße.

Er ist häufig mit weinroten Fle- cken übersäht und trägt an sei- ner Spitze einen dekorativen Blütenstand, der einen Durch- messer von etwa einem halben Meter erlangen kann. Dieser besteht aus einer außergewöhn- lich großen, flachen, weißen Schirmdolde, die aus tausenden Einzelblüten besteht, die im Juni und Juli erscheinen. Seine tief eingeschnittenen Blätter sind vielfach gefiedert und haben die Größe von Regen- schirmen. Mit Stiel können sie Längen von bis zu drei Metern erreichen.

Der aus dem Kaukasus stam- mende Doldenblüter wurde Ende des 19. Jahrhundert wegen seines repräsentativen Ausse- hens bei uns ursprünglich als Zierpflanze eingeführt. Mittler- weile hat sich das anspruchslose und sehr anpassungsfähige Ge- wächs an den verschiedensten Standorten angesiedelt und wächst ungebremst in einem ra- santen Ausmaß. Partiell bildet der Riesenbärenklau fast waldar- tige Bestände, die für Natur und Mensch jedoch zur Plage und aufgrund der stark fototoxischen Inhaltsstoffe zur gesundheitli- chen Gefahr geworden sind. Alle Pflanzenteile des Riesenbären- klaus enthalten Furanocuma- rine, die bei Hautkontakt in Ver- bindung mit UV-Strahlung zu

schmerzhaften Hautreaktionen führen. Die als Wiesendermati- tis bezeichnete Entzündung der Haut macht sich zunächst durch eine brennende und juckende Hautrötung bemerkbar. Später geht diese in scharf begrenzte Areale mit Blasenbildung über, die häufig Narben bilden und eine Hyperpigmentierung hin- terlassen. Um die Ausbreitung der Giftpflanze einzudämmen, ordnen die Behörden inzwi- schen vielerorts Bekämpfungs- maßnahmen an.

Riesig und aromatisch Auch die Engelwurz (Angelica archan- gelica L.) ist eine stattliche Pflanze aus der Familie der Dol- denblütler, die vor allem in Flachmooren, an Flussufern und auf feuchten Wiesen zu finden ist. Aus einem dicken, rübenarti- gen, rötlichen Wurzelstock ent- springen bis zu 2,5 m hohe mar- kig-hohle, fein gerillte und nach oben hin meist rot überlaufene und verästelte Stängel. An ihnen sitzen zwei- bis dreifach gefie- derte, bis 90 cm große Blätter mit einer auffallend breiten, sackartig aufgeblasenen Blatt- scheide. Die Blüten stehen in großen (8 bis 15 cm) ballförmi- gen Dolden, die aus zahlreichen grünen Einzelblüten zusammen- gesetzt sind. Sie blühen von Juli bis August des zweiten Vegeta- tionsjahres. Danach stirbt die Pflanze in der Regel ab.

Früher war die Engelwurz eine geschätzte Heilpflanze, die in keinem Kräutergarten fehlen durfte. Man schrieb ihr eine große Heilwirkung zu, man glaubte gar, dass sie gegen die Pest wirke. Aus dieser Zeit stammt auch ihr Name Engel-

Drei imposante Riesen

Alle drei Pflanzen, der Riesenbärenklau, die Engelwurz und die Arti­

schocke, beeindrucken mit ihrer Größe. Sie fallen aber auch durch ihre

besonderen Blätter und dekorativen Blütenstände auf.

PRAXIS DREI PFLANZEN

© M. Schuppich / stock.adobe.com

Artischocke Riesenbärenklau

© PhotoSG / stock.adobe.com

Engelwurz

© emer / stock.adobe.com

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wurz. Heute findet die Wurzel bei Appetitlosigkeit und Ver- dauungsbeschwerden wie leich- ten Magen- und Darmkrämp- fen, Völlegefühl und Blähungen arzneiliche Verwendung. Ihre Wirkung geht vor allem auf das ätherische Öl mit Mono- und Sesquiterpenen und auf die Bit- terstoffe zurück. Außerdem nutzt man die zerkleinerten Blätter und Blattstiele zum Wür- zen von Speisen, da sie Suppen, Salaten und Saucen einen aro- matischen, pfefferartigen Ge- schmack verleihen. Blätter und Wurzeln können auch als Ge- müse zubereitet oder die Stän- gel roh gegessen werden. Engel- wurzextrakte sind zudem Be- standteil zahlreicher Bitter- schnäpse und Kräuterliköre.

Vorsicht ist aber vor dem Pflan- zensaft der Engelwurz geboten.

Auch er enthält wie der Riesen- bärenklau fototoxische Furano- cumarine, die in hohen Dosie- rungen Hautentzündungen auslösen können.

Mannshoch und delikat Schon die alten Römer schätzten die Artischocke (Cynara car- dunculus L. ssp. flavenscens Wikl., syn. Cynara scolymus L.) als eine schmackhafte Delika- tesse und bewährtes Heilmit- tel bei Verdauungsstörungen.

Heute sind die choleretischen, hepatoprotektiven und choles- terinsenkenden Eigenschaften der Artischockenblätterextrakte wissenschaftlich anerkannt. Die Effekte werden drei Inhaltsstoff- gruppen zugesprochen, wobei der gesamte Pflanzenextrakt als Wirkstoff gilt: Caffeoylchinasäu- rederivate (z. B. Chlorogensäure, Cynarin), Flavonoide (z. B. Lu- teolin, Cynarosid) und Sesqui- terpen-Bitterstoffe (z. B. Cyna- ropikrin).

Die ausdauernde, distelartige Pflanze aus der Familie der Korb- blütler (Asteraceae) kann bis zu zwei Meter hoch werden und

liebt warme, sonnige Standorte.

Auf das distelähnliche Erschei- nungsbild nimmt der Artname cardunculus Bezug, der aus dem Lateinischen stammt und Distel- chen bedeutet. Imposant ist die Artischocke aber nicht nur auf- grund ihrer Wuchshöhe, auch ihre körbchenartigen Blüten- stände, die Artischockenköpfe, sind auffällig groß und können das Ausmaß einer Männerfaust erzielen. Das Besondere an ihnen ist zudem, dass der Blütenstands- boden sowie die fleischigen Hüllblätter roh und gekocht ver- zehrt werden können. Werden die dekorativen Artischocken- köpfe nicht als Gemüse geerntet, erscheinen im Sommer zahlrei- che rote, violette oder blaue Röhrenblüten. Arzneilich finden die bis zu 50 cm großen Laub- blätter Verwendung, die im fri- schen oder getrockneten Zustand zu Trockenextrakten verarbeitet werden. Sie sind meist fiederför- mig geformt und unterseits grau- filzig behaart. Teilweise tragen sie Dornen, worauf der Gattungs- name Cynara zurückzuführen ist, der vom griechischen Wort kynára = Hund abstammt und sich auf die an Zähne erinnern- den Blattspitzen bezieht.

Personen mit einer Allergie gegen Korbblütler sollten auf Artischockenpräparate verzich- ten. Auch für Patienten, die unter einem Verschluss der Gallenwege leiden oder Gallen- steine haben, sind sie nicht ge- eignet. Artischockenblätterext- rakte können über einen vermehrten Gallenfluss ruhende Steine in Bewegung bringen und somit die Gallengänge blockie- ren. Vorsichtig müssen auch Pa- tienten sein, die Arzneimittel vom Cumarin-Typ zur Hem- mung der Blutgerinnung ein- nehmen. Ihre Wirkung kann ab- geschwächt werden. ■

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