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BUND Naturschutz fordert eine Verkehrsvermeidung und echte Verlagerung im Alpentransit

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Academic year: 2022

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Landesfachgeschäftstelle  München 

Pettenkoferstr. 10a  80336 München  Tel. 089/54 82 98‐63  Fax 089/54 82 98‐18  fa@bund‐naturschutz.de  www.bund‐naturschutz.de   

   

München,   9. Juli 2019 

PM 25/19/LFG‐München  Verkehr 

Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online: 

S. 1  Verkehrsgroßprojekt Brennernordzulauf  

 

BUND Naturschutz fordert eine  Verkehrsvermeidung und echte  Verlagerung im Alpentransit  

 

Am 1. Juli haben DB, ÖBB und Bundesverkehrsminister Andreas  Scheuer in Rosenheim mögliche Grobtrassenvarianten für den  geplanten Brenner‐Nordzulauf präsentiert und den Neubau als  alternativlos dargestellt.  

Die bayerische und bundesdeutsche Verkehrspolitik hat sich  bisher einer konsequenten und verbindlichen 

Verkehrsvermeidungs‐ und Verkehrsverlagerungspolitik  widersetzt. Um den Alpentransit nachhaltig zu gestalten muss  diese aber Vorrang vor der Infrastruktur Politik haben. „Wir  brauchen eine verbindliche politische Lösung für eine 

Verkehrsverlagerung. Erst wenn die Verkehrsvermeidungs‐ und  Verlagerungsziele und – politiken verbindliche zwischen den  Alpenstaaten festgelegt sind, kann die notwendige Infrastruktur  darauf ausgelegt werden“, so Richard Mergner, 

Landesvorsitzender des BUND Naturschutz. „Und erst wenn ein  tatsächlicher Bedarf nach einem zusätzlichen dritten und vierten  Gleis nachgewiesen ist kann über einen Neubau befunden 

werden.“ 

 

Nach diesem Bedarf sieht es derzeit nicht aus: Im Frühjahr offenbarte eine  Untersuchung des unabhängigen Verkehrsberatungs‐Unternehmens Vieregg‐

Rössler GmbH, dass sich die Kapazität der Bestandsstrecke im Inntal sowohl  für den Güter‐ wie auch für den Personenverkehr durch relativ einfache  Maßnahmen  deutlich  steigern  lässt.  Eine  aktuelle  Studie  des  gleichen  Unternehmens zeigt nun, dass die Strecke darüber hinaus durch bauliche  Maßnahmen  hinsichtlich  Lärmschutz  und  Maximalgeschwindigkeit  noch  erheblich verbessert werden kann. Die Führung des Güterverkehrs über  Mühldorf und Umbaumaßnahmen am Knoten Rosenheim werden dringend  empfohlen. 

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Landesfachgeschäftstelle  München 

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München,   9. Juli 2019 

PM 25/19/LFG‐München  Verkehr 

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S. 2 

Der Landesvorstand des BUND Naturschutz hatte bereits im Vorjahr einen  Beschluss verabschiedet, in dem er sich kritisch zur Alpentransitpolitik äußert  und wirksame Maßnahmen hin zu einer verbindlichen Verkehrsvermeidungs‐ 

und Verkehrsverlagerungspolitik im Alpenraum fordert.  

Der BUND Naturschutz fordert daher von der Bundes‐ und Landesregierung  folgende verkehrspolitische Weichenstellungen: 

 

Eine flächendeckende, deutlich höhere LKW‐Maut, die auch Umwelt‐ und  Gesundheitskosten  in  ausreichendem  Maß  einschließt,  muss  eingeführt  werden. So kann der Umwegverkehr über den Brenner  ‐ der wegen der  günstigen Maut in Deutschland und Italien bevorzugten Transitstrecke  ‐  reduziert werden.  

 

Mit der Einführung einer Alpentransitbörse wird eine begrenzte Zahl von Lkw‐

Durchfahrtsrechten  für  einen  bestimmten  Zeitraum  vergeben,  die  auch  handelbar sind. Für die Gesamtzahl der Fahrten wird somit eine verträgliche  Obergrenze auf jeder Transitstrecke festgelegt. Dies ermöglicht eine faire  Verteilung  auf die Alpenübergänge. Bis die Alpentransitbörse eingeführt ist,  muss alternativ eine kurzfristige Korridor‐Maut auf der Brenner‐Achse zu  einem Verlagerungseffekt beitragen.  

 

Die Steuersätze für Benzin und Diesel müssen in den beteiligten EU‐Staaten  auf  ein  gleichmäßig  hohes  Niveau  gebracht  werden.  Dafür  ist  eine  Beschränkung der „Lkw‐Billig‐Tankstellen“ in Tirol, die als billigste Tankstellen  Europas gelten, erforderlich. Der "Tanktourismus“ ‐ Lastkraftwagen die für den  billigen Kraftstoff Umwege von hunderten Kilometern in Kauf nehmen ‐ muss  vermieden werden. 

 

Wettbewerbsverzerrungen  durch  Dumpinglöhne  für  LKW‐Fahrer,  Überschreitung  der  Lenkzeiten,  Überladung,  stillgelegte  Abgasnachbehandlung  und  die  massive  Missachtung  der  gesetzlichen  Vorschriften verbilligen den Lkw‐Verkehr und bringen die Schiene wieder ins  Hintertreffen. Europaweit sind faire Arbeitsbedingungen im Transportsektor  sowie  rigorose  Kontrollen  und  Überwachung  der  Sozialvorschriften  durchzusetzen. 

 

Die Eisenbahn‐Bestandsstrecke muss zumindest für die nächsten Jahrzehnte  den gesamten Verkehr aufnehmen. Dort muss der Schutz vor Lärm und  Erschütterungen  auf  Neubau‐Niveau  gebracht  werden sowie regelmäßig  überprüft und an die Verkehrsentwicklung angepasst werden. 

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München,   9. Juli 2019 

PM 25/19/LFG‐München  Verkehr 

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S. 3 

„Wir brauchen eine Begrenzung des Gesamtverkehrs und eine echte Verlagerung  auf die  Schiene. Die Bürger im Inntal müssen auch ohne den  Bau einer  Neubaustrecke ausreichend vor Schienenlärm geschützt werden“, appelliert  Richard Mergner an die Politik. 

   

Für Rückfragen: 

Annemarie Räder 

Regionalreferentin Oberbayern  Tel.: 089/54830114 

Handy: 01704042797 

annemarie.raeder@bund‐naturschutz.de 

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