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Nur eine Frage des Sozialneides?

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DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik

Verantwortlich: Claus Matecki, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de

Nr. 4/2009 29. Januar 2009

DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik

Nur eine Frage des Sozialneides?

Deutschland genießt ein ausgezeichnetes wirtschaftliches Ansehen in der Welt. Weltweit ist „Made in Germany“ zu Recht das Markenzeichen für erstklassige Produkte. Siemens, Braun, Mercedes, VW, Linde, Opel, Porsche, Audi, Continental – die Liste der weltweit bekannten deutschen Unternehmen ist lang. Dieses gute Image ist das Ergebnis der geistigen und körperlichen Arbeit von Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die zuverlässig, fleißig und gut ausgebildet sind.

Aber ist Deutschland auch das Land der Wohlhabenden, wie es in deutschen Serien gern gezeigt wird? Wenn „Tatort“- Kommissare Oberklasse-Fahrzeuge fahren, ist es vor allem gutes Marketing. Der Schein trügt. Die Mehrheit der Bevölkerung fährt diese Autos nicht. Gewohnt wird nicht in den Villen, sondern meist in Mietwohnungen und Geldvermögen bleibt für die Hälfte der Bevölkerung ein Wunschtraum.

Tatsächlich ist Deutschland ein reiches Land. Das Nettogeldvermögen verdreifachte sich von 1991 bis 2007 auf über 3.017 Mrd. Euro, mit Immobilienwerten sogar auf über 8.000 Mrd. Euro. Allerdings war dieses Vermögen immer ungleich verteilt. Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. „Nur keinen Sozialneid schüren!“, zischen die bunt gemischten Anhänger der Marktliberalen. Die Zahlen sprechen aber eine eindeutige Sprache. In den letzten fünf Jahren hat sich die Kluft zwischen oberen und unteren Schichten erneut vergrößert. Das obere Zehntel der Bevölkerung konnte dank Steuergeschenken seinen Anteil am Nettovermögen von 57,9 % um 3,3 % auf 61,2 % erhöhen, während der Schuldenberg der untersten 10 % der Bevölkerung beständig in die Höhe wächst. Während 27 % der Bevölkerung so gut wie gar kein Vermögen haben, verfügen allein die obersten ein Prozent, also die Superreichen, über 25 % des Gesamtvermögens.

Aber nicht nur die Gegensätze in der Gesellschaft werden von Jahr zu Jahr größer, auch die Trennlinie zwischen Gewinnern und Verlierern verschiebt sich: Während über 90 % des Nettovermögens im Besitz der oberen 30 % der Bevölkerung war, verfügten 70 % der Bevölkerung im Jahr 2007 über nur 8,8 % des Nettovermögens. 2002 waren es immerhin noch 10,3 %.

Nicht nur die untere Hälfte der Gesellschaft driftet ab. Selbst die Mitte der Gesellschaft wird immer ärmer. Nein, sie wurde immer ärmer gemacht: durch ungerechte Steuern, Niedriglöhne, Hartz IV, Rentenkürzungen…

Das Bild Deutschlands im Ausland trügt. Deutschland bleibt auch im Jahr 2009 eine zutiefst gespaltene Gesellschaft. Und das ist keine Frage des Sozialneides.

Verteilung des Nettovermögens in Deutschland 2002-2007

57,9% 19,9% 11,8% 7,0% 2,8% 1,3% 0,0% 0,0%

61,1% 19,0% 11,1% 6,0% 2,8% 1,2% 0,0% 0,0% -1,2%

0,4% -1,6%

0,4%

-20,0%

0,0%

20,0%

40,0%

60,0%

80,0%

100,0%

das reichste Zehntel der Belkerung das 9. Zehntel das 8. Zehntel das 7. Zehntel das 6. Zehntel das. 5. Zehntel das 4. Zehntel das 3. Zehntel das 2. Zehntel das ärmste Zehntel

2002 2007 fast 90% des

Gesamtvermögens Quelle: DIW-Wochenbericht Nr. 4/2009

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